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Penalty of Death

Strafe für uns beide
von

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Christian

LILY:
 

Nachdem Josef mir gesagt hatte dass das Gift Übermorgen da sein würde hatte ich mich auf die Fensterbank gesetzt und sah hinaus.

Es war gegen 23 Uhr Abends, ich wusste es nicht genau.

Der Himmel war wolkenlos und die Sterne waren deutlich sichtbar.

Es war bereits August, nicht mehr lange und eine solche Nacht würde kalt sein.

Aber die Sterne waren wunderschön.

Die breite Fensterbank ließ es zu das ich mich genau in das Fenster setzen konnte.

Den Rücken gegen die eine Wand die Füße gegen die andere.

Ich umschlang meine Knie mit den Armen und sah hinaus in den Himmel.

Ob Dad wohl auch einen so klaren Himmel sah?

Dad.

Ob er wohl darüber hinwegkam das ich nicht mehr da war?

Oder würde Mum ihm das Leben zur Hölle machen?

Jetzt wo sie ihren Frust nicht mehr an mir ablassen konnte.

Oder würde sie ihre Wut an ihrem Liebling auslassen?

Würde mein Bruder dafür bezahlen?

Eine genau so wichtige Frage war, wie hatte er es verkraftet das er zusehen musste wie sie mich verprügelte?

Vielleicht hatte er Angst vor ihr.

Und jetzt wo ich nicht mehr seine Hausaufgaben machte, wie kam er in der Schule weiter?

Ich hatte meinen Abschluss, auch wenn ich ihn jetzt nicht mehr brauchte.

Oder brauchte ich ihn vielleicht noch?

Würde ich als Vampir arbeiten gehen?

Ich wusste es nicht.

Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Aber im Moment gab es auch wichtigere Dinge.

Ich hoffte dass das Gift wirken würde.

Wenn es das nicht tat… ich wüsste nicht was ich dann noch machen soll.

Ich brauche Liam.

Ohne ihn schaffe ich das nicht.

Ich spürte wie die Trauer größer wurde und die Angst wuchs.

Doch es war nicht nur meine Eigene.

Ich spürte da war noch mehr Traurigkeit und Angst.

Irgendetwas sagte mir das Liam in der Nähe war.

Verwirrt sah ich nach oben.

Ja.

Es kam von oben.

Ich spürte es ganz deutlich.

Liam war oben auf dem Dachboden.

Doch warum konnte ich spüren was er fühlte?

War das vielleicht die andere Sache?

Aber wie sollte das funktionieren?

Was sollte es sein?

Ich konnte es mir nicht erklären.

Ich wusste nur mit Sicherheit das Liam dort oben war und das er Angst hatte und traurig war.

Ich musste unbedingt wissen warum das so war.

So schnell wie möglich.

Ich konnte aber nur beten dass nichts dazwischen kam und alles bis Übermorgen klappte.

Neben meinem Bett auf einem kleinen Schrank lagen ein Block und ein Stift.

Ich stand auf, nahm mir beides und ging wieder zur Fensterbank.

Ich setzte mich bequem hin, schlug das Deckblatt des Blockes um und begann zu schreiben.
 

Hallo Dad,

ich hoffe du machst dir nicht zu große Sorgen.

Mir geht es gut.

Ich bin hier gut angekommen und es ist alles so wie ich es brauche.

Alle kümmern sich sehr lieb um mich.

Ich werde von hinten bis vorne bedient.

Sie lesen mir fast jeden Wunsch von den Augen ab.

Meinen Verletzungen geht es auch schon besser.

Es dauert nicht mehr lange dann kann ich wieder aufstehen.

Noch verbringe ich den Tag im Bett.

Ich hoffe dass das bald ein Ende hat.

Ich mag es nicht so lange im Bett zu liegen.

Liam ist auch Tag und Nacht bei mir.

Er hält sein Versprechen.

Du musst dir also keine Gedanken um mich machen.

Und wie ich versprochen habe schreibe ich dir.

Ich hoffe nur dir geht es auch gut.

Und Ben und Mum auch.

Hoffentlich arbeitest du nicht zu viel.

Ich schreibe dir wieder wenn ich aus dem Krankenbett raus bin.

Vielleicht ist ja dann auch schon irgendetwas passiert was ich dir erzählen kann.

Ich hab dich lieb Dad.

Grüß Ben und Mum von mir.

Lily
 

Schnell zog ich den Block weg, damit die Tränen nicht darauf fielen.

Es war die reinste Lüge.

Aber die Wahrheit konnte ich meinem Vater ja schlecht schreiben.

Das ich schon längst wieder gesund war.

Das es mir so dreckig wie noch nie ging.

Das ich Liam seit ich hier bin nicht mehr gesehen habe und das ich seid dem ich hier bin noch nicht ein einziges Mal im Bett gelegen und geschlafen habe.

Müde war ich nicht, so störte es mich nicht.

Es war nur, ich hatte so viel Zeit mit der ich nichts anzufangen wusste.

Und gerade jetzt war dieses Mehr an Zeit genau das was ich nicht brauchen konnte.

In einem der Schränke lagen ein paar Briefumschläge.

Ich steckte den Brief hinein und beschriftete ihn.

Da ich mir sicher war das Liam noch oben saß ging ich über den Flur in Josefs Zimmer.

Bevor ich hinein ging klopfte ich jedoch.

Als er mich hinein bat öffnete ich die Tür und schloss sie hinter mir wieder.

„Lily. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“

Besorgt sah er mich an.

Wenn ich nicht davon ausging das er meinte das irgendetwas passiert war dann war wohl nichts in Ordnung.

„Nein alles okay. Könntest du mir einen gefallen tun?“

„Welchen denn?“

„Dieser Brief müsste zur Post.“

Ich legte ihm den Brief auf den Schreibtisch.

Ein Lächeln überzog kurz sein Gesicht.

„Keine Sorge ich kümmere mich darum.“

„Danke.“

„Nichts zu danken.“

„Ist die Bibliothek offen?“

„Sicher.“

„Gut. Ich bin unten lesen.“

„Okay.“

Damit verließ ich sein Zimmer und ging nach unten.

Ich war die große Treppe schon lange nicht mehr hinunter oder hinauf gegangen.

Ich sah mich bewusst in der großen Halle um.

Nichts hatte sich verändert.

Alles war noch genau so wie ich es in Erinnerung hatte.

Ich hielt mich nach links und betrat die große Bibliothek.

Einladend warteten die Bücher darauf gelesen zu werden.

Was genau ich lesen wollte wusste ich nicht.

Doch nur so würde ich mir die Zeit angenehm vertreiben können.

Ich griff nach einem der Bücher und setzte mich ans Fenster.

Nach gar nicht so langer Zeit, wie es mir vorkam, klappte ich das Buch zu.

Es war recht interessant gewesen.

Schnell ging ich wieder zum Regal und stellte es hinein.

Ein paar Schritte ging ich nach rechts, dann nahm ich ein weiteres Buch heraus.

Damit bewaffnet ging ich wieder hinüber zum Fenster und setzte mich hin.

Erstaunt musste ich feststellen dass es bereits Tag war.

Ich hatte die ganze Nacht durchgelesen.

Naja, es machte ja nichts.

Etwas Besseres hätte ich eh nicht tun können.

Also schlug ich das Buch auf und begann wieder zu lesen.

Irgendwann, es musste Mittag sein, spürte ich wieder diese Gefühle.

Sie bewegten sich auf mich zu.

Kam Liam in die Bibliothek?

Ich legte das Buch weg und stand auf.

Vorsichtig ging ich zur Tür.

Sie wurden immer stärker.

Und ich konnte spüren wie sie sich bewegten.

Und dann, direkt auf meiner Höhe, blieben sie stehen.

„Keine Sorge, ich beeile mich. Bis morgen bin ich wieder da. Aber so ist sicher das er auch ankommt.“

„Na gut. Beeil dich.“

„Schon gut Josef… pass auf Lily auf.“

„Das werde ich.“

Mit einem Ruck bewegten sie sich weiter und entfernten sich von mir.

Dann hörte ich wie die Tür zu fiel.

„Wo will er hin?“

Ich war hinaus gegangen und sah Josef an.

„Er bringt deinen Brief zu deinem Vater.“

„Aber…“

„Er wird ihn nur einstecken und wieder kommen. Er will sicher gehen dass er ankommt. Und vielleicht will er auch einfach nur etwas zu tun haben. Du liest ja auch schon seid gestern Abend.“

Kurz lächelte er und ich nickte.

Ich schloss wieder die Tür und ging zurück zu dem Buch.

Noch ein paar Seiten und ich war fertig.
 

LIAM:
 

Der Wind strich mir durchs Gesicht und ab und zu bekam ich auch einen Ast ab.

Ich passte nicht wirklich auf.

Aber es war mir auch egal.

Ich wusste einfach nicht mehr was ich tun sollte.

Die letzten paar Stunden war ich pausenlos auf und ab gegangen.

So konnte es auch nicht weiter gehen.

Ich musste die Zeit bis morgen einfach sinnvoll rumkriegen.

Und so war es sicher sinnvoll.

Dafür zu sorgen das der Brief von Lily auch wirklich ankam.

Und so weit entfernt war es ja auch gar nicht.

Spätestens morgen früh würde ich wieder da sein.

Sicher noch zeitig genug.

Die Sonne hatte bereits begonnen zu sinken als ich auf dem Hof ankam.

Mein erster Blick galt dem Haus.

Ganz sicher hatte man keine Spuren von mir gefunden.

Alles war schwarz.

Da, wo einmal ein großes, altes Haus gestanden hatte, dort war jetzt nur noch ein großer Haufen aus Asche und Schutt.

Das Feuer hatte ganze Arbeit geleistet.

Alles war niedergebrannt.

Da konnte selbst die Feuerwehr nichts mehr retten.

Zum Glück.

Doch wir hatten es ja geschickt gelegt.

Es gab gar nicht die Möglichkeit noch irgendetwas zu retten wenn es einmal brannte.

Schnell ging ich über den Hof zum Briefkasten.

Ich wollte ihn gerade einwerfen als…

„Hey, kann ich ihnen helfen?“

Erschrocken, dass ich nicht bemerkt hatte dass da jemand war, drehte ich mich um.

„Nein geht schon, ich wollte nur diesen Brief einwerfen.“

Erst jetzt sah ich die Person an die da auf mich zu kam.

Als ich mich ganz gedreht hatte und er mich ansehen konnte blieb er abrupt stehen.

„Du bist doch… Liam.“

Ich hätte besser aufpassen sollen.

Lilys Vater über den Weg zu laufen war nicht sehr gut.

Ich nickte nur.

„Was ist das für ein Brief? Ist er von Lily? Wie geht es ihr?“

Schnell kam er den kleinen Rest zu mir und stand erwartungsvoll vor mir.

„Ja der ist von Lily.“

Ich hielt ihm den Brief entgegen.

„Es geht ihr gut.“

Leicht zittrig nahm er den Brief entgegen.

„Danke.“

In dem Moment als er nach unten sah verschwand ich auf das Dach.

Von hier aus konnte ich beobachten wie er darauf reagierte.

So würde auch Lily etwas von ihrem Vater erfahren.

Und so konnte er auch keine Fragen mehr stellen.

Als er bemerkte dass ich nicht mehr vor ihm stand sah er sich verwundert um.

Doch es schien ihn nicht sonderlich zu interessieren.

Er öffnete den Umschlag und zog den Brief heraus.

Während er las sah ich einfach nur auf ihn herab.

Hätte ich Gedanken lesen können würde ich wissen was Lily ihm geschrieben hatte.

So blieb es mir jedoch verborgen.

Wahrscheinlich war es auch besser so.

Doch auf der anderen Seite, was schrieb sie ihm?

Das es ihr schlecht ging?

Das sie zurück nach hause wollte?

Das sie alles bereute?

Oder belog sie ihn?

Schreib sie dass alles gut sei?

Wahrscheinlich das sie noch krank im Bett lag.

Erst als er sich wieder bewegte nahm ich Notiz von ihm.

Das einzige was ich sehen konnte war das er sich mit der Hand die Augen wischte.

Hatte er geweint?

Was hatte Lily nur geschrieben?

Er sah sich noch einmal um und ging dann ins Haus.

Ich blieb noch einen Moment sitzen, doch dann machte ich mich auch auf den Weg zurück.

Unterwegs würde ich noch schnell etwas trinken.

Dann brauchte ich es nachher nicht zu tun und würde wohlmöglich Zeit mit Lily aufs Spiel setzen.
 

LILY:
 

Es war bereits wieder Nacht als ich aufhörte zu lesen.

Ich hatte die Bibliothek bereits verlassen als es an der Tür klopfte.

Erschrocken drehte ich mich um.

Im nächsten Moment hörte ich wie oben einen Tür auf und zu ging und sah Josef die Treppe hinunter kommen.

Ohne Notiz von mir zu nehmen ging er zur Tür und öffnete sie.

„Christian, schön dich zu sehen. Komm rein.“

„Danke.“

Ich kannte diese Stimme nicht.

Und den Mann, der hinein kam, kannte ich auch nicht.

„Du hast dich extra beeilt wie es scheint.“

„Ja das kann man wohl sagen. Hätte ich keinen Druck gemacht würdet ihr wahrscheinlich in 2 Wochen noch warten.“

„Danke Christian.“

Ich stand einfach nur da und starrte den Mann an.

Er war normal groß und etwas muskulös.

Die blonden, gelockten Haare trug er etwas länger.

Als er mich sah erwiderte er meinen Blick fest.

„Ist sie das?“

Leicht verwundert sah ich ihn an.

Josef drehte sich um so dass auch er mich sehen konnte.

„Oh verzeih mir Lily, ich hab dich gar nicht gesehen. Ja das ist sie.“

Mit dem letzten Satz wand er sich wieder an Christian.

Zusammen kamen die beiden auf mich zu.

Als sie vor mir standen machte Josef eine Handbewegung in Christians Richtung.

„Das ist Christian, der Freund von dem ich dir erzählt habe.“

Ich nickte nur und sah Christian weiter an.

Er gefiel mir nicht.

Warum wusste ich nicht, doch er gefiel mir nicht.

Ich spürte dass er neugierig war.

Und er war selbstsicher, sehr selbstsicher.

„Hast du es denn dabei?“

„Sicher.“

Damit reichte er Josef eine Flasche.

„Es ist das blanke Gift. Am besten ist es wenn man es verdünnt. So habt ihr auch mehr davon.“

„Danke.“

Josef nahm die Flasche an sich und bewegte sich in Richtung Treppe.

„Komm doch mit hoch auf ein Glas.“

„Sehr gern.“

Zusammen gingen die beiden hinauf, ich folgte ihnen.

„Möchtest du auch etwas trinken Lily?“

„Nein danke.“

Auf mein Verneinen hin sah mich Christian forschend an.

„Bevor du das Gift zu dir nimmst musst du Blut trinken. Nur so kann gewährleistet werden dass der Wirkstoff genug Angriffsfläche hat.“

Noch bevor ich etwas sagen konnte antwortete Josef.

„Wie lange vorher? Direkt davor oder etwas länger davor?“

„Nicht direkt davor. Ich denke 1 bis 2 Stunden vorher. Zuerst muss der Körper das Blut ja aufnehmen.“

„Gut. Dann wird es wohl reichen wenn du morgen früh trinkst. Oder willst du jetzt?“

„Nein.“

Irgendetwas an diesem Kerl gefiel mir ganz und gar nicht.

Er regte mich regelrecht auf.

Doch was sollte ich tun?

Er war schließlich ein Freund von Josef.

Und er brachte uns die einzige Möglichkeit das Liam und ich miteinander reden konnten.

Die beiden wandten sich in Richtung Josefs Zimmer und ich ging zu meinem.

„Willst du nicht vielleicht mit zu uns kommen? Dann bist du nicht so allein.“

„Nein, ich bin lieber alleine.“

„Aber wenn man alleine ist grübelt man viel zu viel. Komm doch einfach mit rüber.“

Was mischte sich der denn jetzt ein?

Mit jedem Moment den er länger hier verbrachte konnte ich ihn weniger ausstehen.

Ich wusste ja selber nicht warum, doch es war so.

Und dann sollte ich auch noch mit ihm in ein Zimmer?

Nein danke.

„Nein wirklich nicht.“

„Oder hast du Angst das Liam plötzlich in der Tür steht? Ich kann das verstehen, aber glaub mir vor morgen früh kommt er nicht.“

Was sollte das?

Ich wollte einfach allein sein.

Auch wenn er recht hatte.

Irgendwo war doch die Angst das Liam plötzlich da sein würde.

„Nun komm schon.“

Eh ich mich versah kam Christian auf mich zu, legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich sachte in Josefs Zimmer.

Ich hatte gar keine Möglichkeit mehr mich dagegen zu wehren.

Innerhalb weniger Sekunden stand ich mitten in dem großen Raum.

Bevor er mich auf das Sofa weisen konnte ging ich weiter und setzte mich wieder auf die Fensterbank.

Es war dunkel und die Sterne waren wieder klar.

Irgendetwas sagte mir dass ich beobachtet wurde.

Als ich mich nach links drehte, um zu sehen ob mich einer der beiden ansah, begegnete ich Christians Blick.

Josef konnte es nicht sehen, er schenkte ihm gerade ein.

Was wollte dieser Typ von mir?

Ich hatte den Gedanken gerade zu ende gedacht da sah Josef erst Christian und dann mich an.

„Hier.“

So lenkte er Christians Aufmerksamkeit auf sich und gab ihm seinen Drink.

Wahrscheinlich war es Blut.

Ich konnte es riechen.

Doch ich wollte nicht.

Nicht jetzt, nicht vor ihm.

Dumm.

Doch ich wollte nicht.

Ich wand meinen Blick aus dem Fenster.

So blieb ich ein paar Stunden sitzen.

Josef und Christian redeten die ganze Zeit, worüber wusste ich nicht.

Ich hatte nicht zugehört, es interessierte mich nicht.

Irgendwann, es war schon hell, spürte ich eine Hand an meiner Schulter.

Josef sah zu mir hinunter.

„Komm. Es wird nicht mehr lange dauern dann kommt Liam. Es ist vielleicht besser wenn du dann schon getrunken hast.“

Ich nickte nur, stand auf und verließ mit den beiden das Haus.

Innerlich hoffte ich dass Christian uns jetzt verlassen würde, doch genau so gut wusste ich dass er es nicht tun würde.

Hinter uns schloss er die Tür und sah in den Wald.

Genauso wie Josef und ich.

Ich hatte fast sofort eine Spur.

Ohne darauf zu warten dass einer der beiden etwas sagte rannte ich los.

Ein paar Augenblicke später stand ich vor einem einzelnen Reh.

Das arme Ding hatte sich wahrscheinlich verlaufen.

Doch was sollte ich tun?

Es war nun mal mein Essen.

Ich sprang auf es zu und packte es.

Ich umgriff seinen Hals und stieß meine Zähne in das warme Fleisch.

Schon einen Bruchteil später floss die süße Flüssigkeit in meinen Mund.

Als es leer war ließ ich es los und stand auf.

Hinter mir hörte ich ein leises Kicher woraufhin ich mich umdrehte.

Im ersten Moment sah ich niemanden, doch dann sah ich ihn.

Er saß auf einem Baum nicht weit von mir.

Von dort hatte er mich beobachtet und grinste jetzt.

Feindselig sah ich ihn an.

Dieser Typ ging mir mächtig auf die Nerven.

Ich wollte in Ruhe essen.

Auch wenn ich diese Art zu essen nicht sonderlich mochte, wenn ich es tat wollte ich meine Ruhe.

Ich hatte ihn noch nicht lange angesehen.

„Beeindruckend. Wie lange bist du jetzt eine von uns?“

Sollte ich ihm Antworten?

„Ein paar Tage.“

Freundlich klang ich nicht, das bemerkte ich selber.

Ein Lächeln, das ich nicht zuordnen konnte, huschte über seine Lippen.

Er sprang von dem Ast und landete direkt vor mir.

Von Josef keine Spur.

„Mir scheint als denkst du ich habe dir etwas getan.“

Da er direkt vor mir stand sagte er es ganz leise.

„Oder das ich dir irgendetwas tun will.“

Mit Ausdruck kam es von ihm in dem Moment als er seine Hand hob und eine Strähne meines Haars zwischen seine Finger nahm.

Sofort schlug ich seine Hand weg und ging ein paar Schritte nach hinten.

„Lassen sie mich einfach in Ruhe. Uns fassen sie mich nicht an.“

Giftig sah ich ihn an, doch es schien nicht zu helfen.

So wie er mich ansah schein es ihm eher zu gefallen.

Wieder kam er auf mich zu.

Und während er immer näher kam sagte er: „Keine Sorge, ich fasse dich nicht an.“

Direkt vor mir blieb er stehen und beugte sich ganz dicht zu mir.

Neben meinem Ohr hielt er an.

Ich spürte und konnte hören wie er die Luft einsog.

Er roch an meinen Haaren.

„Noch nicht.“ hauchte er mir ins Ohr.

Sofort drehte ich mich um, doch er war verschwunden.

Ich wusste doch, irgendetwas war an diesem Typ nicht richtig.

Doch ich entschied einfach nicht darüber nachzudenken.

Er war sowieso verschwunden und ich musste zurück.

Liam konnte jeden Moment kommen.

Also rannte ich zurück und fand Josef der vor der Tür auf mich wartete.

„Da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“

Sorgen, wieso?

„Christian musste schon los, doch er hat mir gesagt was wir tun müssen. Las uns rein gehen und alles vorbereiten. Liam kommt sicher gleich.“

Ich nickte nur und folgte ihm wieder hinein.
 

LIAM:
 

Unterwegs hatte ich bereits getrunken und war jetzt fast da.

Die letzten paar Kilometer war ich noch schneller gerannt als normal.

Ich hoffte das Liams Freund da gewesen war.

Vielleicht hatten sie das Gift ja schon und warteten nur auf mich.

Als ich das Haus zwischen den Bäumen auftauchen sah blieb ich jedoch stehen.

Bitte las alles gut gegangen sein.

Die letzten Schritte ging ich wie ein normaler Mensch.

Dann griff ich nach der Türklinke und drückte sie hinunter.

Jetzt gab es für mich kein halten mehr.

Ich hatte die Tür gerade geöffnet als mein Blick nach oben viel.

Dort oben, auf dem Flur, lief Lily.

Was sollte ich jetzt tun?

Sofort blieb ich stehen.

Als sie mitbekam das die Tür geöffnet wurde blieb auch sie stehen und sah nach unten.

Ich wusste nicht was sie dachte oder fühlte als sie mich sah, ich wusste nur ich hätte mich am liebsten selbst umgebracht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Scissors
2009-02-15T14:49:08+00:00 15.02.2009 15:49
Hey ^____________________________________________^

Jaa, dieses Kappi war auch wieder sehr tollig, aber ich mag diesem Christian auch nich ~.~
Der soll bloß seine Finger von Lily lassen!! >.< *grrr*
Na jao, aber ich freu mich schon auf das nächste Kappi, wenn die zwei hoffentlich endlich miteinander reden können ^^
Mach jetzt aber da keinen Strich ducrh die Rechnung, ja?? Sonst bin ich sauer auf dich xPP
Schreib jetzt nur gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter!!!!
Oki, also bis denne, bye bye, hdgdmmdl :)

LG
Deine Undyingangel -^~^-
Von:  Lorelei89
2009-02-09T17:24:36+00:00 09.02.2009 18:24
hey das war mal wieder ein echt klasse kapi^^
aber dieser christian ist mir unsympatisch. der soll seine finger von lily lasse die gehört liam *schmoll*
ich hoffe das das gift wirkt und die beiden endlich miteinander sprechen können... und natürlich das alles gut ausgeht für die beiden^^

ich freu mich schon auf das nächste kapi was hoffendlich bald kommen wird.


lg lorelei89
Von:  Severinam
2009-02-08T22:41:11+00:00 08.02.2009 23:41
Ok, Liliy mag Christian nicht.
Bis auf die letzte scene im Wald scheint bis jetzt nur sie etwas zu merken.
das liegt dann wohl an ihrer speziellen sensibilität, oder?
Ich bin gespannt was es mit Christian auf sich hat!
Und vorallem bin ich auf die wendung gespannt die du mir versprochen hast. (ich habs so zumindest verstanden)

gruß
S.


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