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So viel hätte es zu sagen gegeben...

Und ist ungesagt geblieben...
von

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Ein Heilig Abend wie kein Zweiter!

Herr Nakamori stieg aus seinem Auto aus und schloss die Tür. Das Licht brannte noch im Haus. „Ist Aoko denn nicht schlafen gegangen?“, wunderte er sich und blickte auf seine Uhr, die fast Mitternacht zeigte. Besorgt ging er zur Haustür. „Was ist denn da los?“, murmelte er und steckte den Schlüssel in das Schloss und drehte um. Er wollte die Tür aufdrücken, doch es ging nicht, etwas stand im Weg. Ginzo war verwirrt und legte seine Stirn in Falten. „Hallo?“, fragte er irritiert. Einen kleinen Spalt stand die Tür offen.
 

Aoko hatte ihre Beine an sich gezogen, die Arme darum gelegte und ihren Kopf darin vergraben. Sie weinte, schon stundenlang. Als sie ihren Vater hörte, schaute sie auf. Das Mädchen ging dann in die Hocke und mit Schwung hatte sie sich aufgerichtet. Aoko drehte sich zur Tür und sah mit vom Weinen roten Gesicht und geröteten Augen zu wie ihr Vater diese öffnete. Das Mädchen biss sich auf die Lippen um ein Schluchzen zu unterdrücken. Seit Saguru gegangen war, saß sie vor der Haustür und weinte, das Mädchen war kein einziges Mal aufgestanden. Aoko blickte zu Boden. Sie zitterte leicht. Ihr Vater stand wie angewurzelt in der Tür, als er seine Tochter sah, mit aufgerissenen Augen und offenem Mund. Sein Aktenkoffer fiel Ginzo aus der Hand und als dieser den Boden aufschlug, kippte er auch gleich um. Herr Nakamori ging auf seine Tochter zu und schloss sie in seine Arme. Das Mädchen legte beide Hände auf einen Unterarm ihres Vaters. Ginzo küsste seine Tochter auf die Stirn und fragte sich, was sie hatte, wusste aber nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt war zu fragen. Aoko rannen Tränen über die Wangen, immer wieder ein paar. Die Tür stand noch offen und der Kühle Nachtwind, der ins Haus drang, strich über ihre Wangen. Ginzo war besorgt und schaute nach einer Ewigkeit, die verstrichen sein musste zu seiner Tochter hinunter. Aoko drehte den Kopf und blickte ihren Vater mit den geröteten Augen an. „Geht es wieder?“, wollte Ginzo mit leiser, fürsorglicher Stimme wissen. Das Mädchen nickte und zwang sich zu einem Lächeln. Dann drehte sie ihren Vater den Rücken zu und stapfte Richtung Treppe. Ginzo Schloss die Haustür und sagte sanft und halblaut: „Aoko, kommst du noch mit ins Wohnzimmer, ich will mit dir reden.“ Aoko hatte den Fuß auf die erste Stufe gesetzt und hielt inne. Sie senkte den Kopf und drehte sich etwas in die Richtung ihres Vaters.
 

Herr Nakamori zog sich sein Sakko aus und hing es auf. Dann ging er in das Wohnzimmer mit einer ausgestreckten Hand in Aokos Richtung. Er wollte ihr mit dieser Geste verdeutlichen, wie wichtig ihm das gerade war. Sicher, er hatte wenig Zeit für seine Tochter, und war selten zuhause, aber er wollte nicht dass sie traurig war. Und Ginzo wünschte sich, dass sie wusste, dass egal was auch kommen mag, er für sie da sein würde. Es machte ihn traurig, als er sah wie sie die Stufen rauf wollte ohne ein Wort zu sagen. „Aoko...“, fing Ginzo an, redete aber nicht mehr weiter, weil er glaubte, sie würde sowieso nicht mehr auf ihn hören. Doch das Mädchen hatte ihn gehört und mitten auf der Stufe blieb sie stehen. Ginzo schaute ins Wohnzimmer, er starrte auf die Couch. Aoko kehrte um und ging zu ihrem Vater, nahm ihn an der Hand und stapfte mit ihm zum Sofa. Herr Nakamori schaute seine Tochter verwirrt an, er fragte sich: „Woher der Sinneswandel?“ Dann lächelte er und die beiden setzten sich hin. Aoko starrte auf die Tischplatte. Sie hatte sich soweit beruhigt.
 

Ginzo schaute sie an und sagte nichts. Er wusste nicht wie er anfangen sollte, also beschloss er, sie sollte von sich aus anfangen. Aoko krallte ihre Finger in das Kissen, welches neben ihr gelegen war und sie sich auf ihren Schoß gelegt hatte. Das Mädchen schluckte. „Also...“, fing sie unsicher an. Der Inspektor schaute sie nur an und hörte ihr zu. „Du weiß, dass ich mich mit Kaito in den Letzten Tagen öfter gestritten habe...“, fuhr Aoko fort. Ginzo schüttelte den Kopf und riss die Augen auf. Davon hatte er nichts mitbekommen, aber es wunderte ihn nicht, da sie sich öfter in die Haare kriegten, wie ein alteingefleischtes Ehepaar. „Na, egal... und hast sicher mitbekommen, dass mir jemand Blumen geschickt hat...“, setzte das Mädchen an. Ihr Vater nickte stumm und fragte sich, was sie ihm wohl erzählen würde. „Und... ich hab auch einen Brief bekommen...“, stammelte Aoko und blickte Hilfe suchend zu ihrem Vater. Dem Mädchen fiel es schwer darüber zu reden. Ihre Augen wurden wieder wässrig. „Ach Aoko...“, flüsterte ihr Vater und sah sie traurig an. Er hasste es sie so zu sehen. Sie wischte sich die Tränen weg und starrte auf das Kissen. Ihre Finger bohrten sich noch tiefer in das Kissen. Und dann sprudelte es aus ihr nur so heraus. Mit jedem Wort, das sie sagte, löste sie sich mehr auf. Ginzo sah sie geschockt über den Gefühlsausbruch an. Er nahm sie in die Arme. Und streichelte über ihren Oberarm. Irgendwann verstummte Aoko wieder, weil sie keine Worte mehr hervorbrachte, nur Schluchzen.
 

Sie saßen lange so da. Hätten die beiden auf die Uhr gesehen, wäre ihnen klar gewesen wie lange, denn die Zeiger der Uhr im Wohnzimmer schauten bereits auf kurz nach Eins. Ginzo war besorgt und schwieg die ganze zeit über. Er fragte sich, wie lange sie wohl schon vor der Tür gesessen war, denn von Hakuba, hatte sie ihm noch nichts erzählt. Nur darüber, wie sie sich mit Kaito in der Schule gezankt hatte und auf den gestrigen Besuch war sie auch noch einem gekommen. Aoko war sich dessen vielleicht noch nicht bewusst, aber so glaubte Herr Nakamori, hatte sie sich in ihren Sandkastenfreund verliebt. „Und dann steht auf einmal Saguru vor der Tür und schwafelt was von... ich bin daran Schuld, das...“, regte sich Aoko auf einmal auf. Das Mädchen schrie fast und gestikulierte stark mit den Händen und Armen. Sie stand auf und lief im Zimmer rum. Ginzo sah seine Tochter mit jedem Wort, das sie sagte ungläubiger an. Irgendwann stand sein Mund sperrangelweit offen und seine Augen hatten sich so geweitet, dass man Angst haben musste, sie würden jeden Moment raus fallen. „Dann küsst er mich auch die Wange und sagt, dass er sich in mich verliebt hat!“, regte sich Aoko auf und schaute etwas sauer zu ihrem Vater. Sie war nicht auf ihn böse, sondern auf Saguru, der so frech war. Aoko biss sich auf die Lippe und dachte sich: „Das hätte ich jetzt besser nicht gesagt....“ Besorgt sah das Mädchen ihren Vater an, dessen Herz wohl gleich still stehen musste, so geschockt wie er sie anschaute. Ginzo sprang auf und schrie wutentbrannt: „Was!!??“ Die kleine Nakamori zuckte zusammen und kniff ein Auge zu.
 

Der Himmel war schön. Der Blick fiel auf die Armbanduhr. „Elf..:“, dachte sich die Person, die draußen auf dem zugeschneiten Gehsteig vor der Hauseinfahrt stand. Dieser Mensch stemmte seine Arme in die Hüfte und blickte zum Mond, der ihn in Gedanken versinken lies. Die Nacht war klar, viele Sterne konnte man sehen. Und diese Person ahnte noch nichts davon, was sich in ein paar Stunden ereignen würde.
 

Er hatte ihre Hauseinfahrt verlassen und stapfte im Schnee den Gehsteig entlang. Er wollte noch nicht nachhause gehen. Der Junge blieb stehen und drehte sich noch einmal um. Er seufzte erleichtert, denn es war als wäre seine Last, die er sich selbst auferlegt und auf den Schultern getragen hatte, von ihm abgefallen. Jetzt lag nichts mehr in seiner Hand, er konnte nur hoffen und sich mehr oder weniger ins Zeug legen. Saguru schaute zu Boden und sah seine Fußabdrücke und dachte sich: „Schon komisch, ich komme gerade von da, wo ich hin wollte... nicht bleiben konnte und wieder gehen musste...“ Der Detektiv schaute die Straße hinunter. Irgendwo wäre er gerne bei Aoko geblieben, doch war ihm auch klar, dass sie sich alleine entscheiden musste. Er konnte sie ja schlecht mit seiner Anwesenheit belästigen und sie so zu einer Entscheidung drängen. Saguru setzte seinen Weg fort. Er knöpfte im Gehen seinen Mantel etwas mehr zu und steckte seine Hände dann in seine Manteltaschen. Der Junge zog durch die Straßen, die Laternen erhellten seinen Weg. Irgendwann kam er zu dem Platz an dem Kaito Kid die Zeiger des Turms stehlen wollte. Was er nicht wusste, war, dass es ihn zu dem Platz verschlagen hatte, dass er auf der Stelle stand, an der sich Aoko und Kaito das erste Mal in ihrer Kindheit begegnet waren und Freundschaft geschlossen hatten. Hakuba schaute zum Turm. Er war schön ausgeleuchtet und der Junge dachte sich: „Wäre Kid nicht gewesen, wäre er einfach spurlos verschwunden, und keiner hätte jemals herausgefunden, dass der Erbauer dieses Turms nicht gewollt hätte, dass er abgerissen wird... Super gemacht Kaito... Manchmal sind diene Beutezüge doch zu was gut...“ Sagurus Blick schweifte über den Platz. Er hatte sich eingestehen müssen, dass nicht alles, was KID getan hatte, schlecht war. Aber umso mehr wuchs der Wunsch in dem jungen Schülerdetektiv seinem Klassenkameraden nachzuweisen, dass er nichts anderes als ein kleiner dreckiger Dieb mit den verschiedensten Facetten war. Es gab wahrlich nicht nur rabenschwarz und schneeweiß. Dann ging Hakuba weiter. Der kühle Nachtwind blies ihm um die Ohren. Und irgendwann kam er zu dem Ort, an dem er nun stand, auf dem Gehsteig vor der Hauseinfahrt des Hauses, in dem er wohnte, und schaute in den Himmel.
 

Hakuba dachte an Aoko, an ihre Reaktion. Er fragte sich, wie es wohl weitergehen würde. Dann blickte der Schülerdetektiv zum Haus. Er seufzte, ehe er zur Eingangstür ging und aufsperrte. Er stapfte hinein. Er zog seine Schuhe aus. Da merkte er, dass seine Hosenbeine bis Mitte Oberschenkel nass waren. Es war Unmengen Schnee vom Himmel gefallen. Saguru stülpte seinen Hasensaum hinauf. Und dann schaute er nach Watson. Hakuba öffnete die Türe und sah seinen Falken an. Dieser schlief schon. Der Junge musste lächeln und schloss die Tür hinter sich. Als sie ins Schloss fiel, wachte der Greifvogel auf und schaute sich um. Saguru tapste leise zu seinem kleinen gefiederten Freund und blieb vor Watson stehen. Hakuba lächelte. Der Vogel starrte Saguru an. Der junge Schülerdetektiv packte etwas Vogelfutter aus und gab es Watson. „ Na du?“, flüsterte er und streichelte für das Gefieder. Der Vogel breitete seine Flügel aus und nach zur Zeit flog er und landete wieder auf Sagurus Unterarm. Der Junge schaute den Greifvogel lächelnd an. Er konnte gar nicht anders. Irgendetwas zwang ihn wohl dazu, denn eigentlich wollte er losheulen. Sein aufgesetztes Lächeln störte ihn selbst. Seine Augen waren glasig. Hakuba setzte seinen Vogel wieder ab und verließ den Raum. Der junge stapfte noch ins Bad. Ihm war eiskalt und er hatte beschlossen noch schnell duschen zu gehen. Danach ging er in sein Zimmer und setzte sich auf das Bett. Seine Haare waren nass uns tropften auf das Handtuch, das er sich um den Hals gelegt hatte. Er hatte seinen Schlafanzug an. „Was habe ich nur angerichtet?...“, fragte sich Saguru flüsternd und ließ sich zurück fallen. Sein Kopf lag auf seinem Kissen und er starrte auf die Zimmerdecke.
 

Aoko war in ihrem Zimmer. Das Mädchen saß auf ihrem Bett und hatte die Beine zu sich gezogen und diese mit ihren Armen umfasst. Sie war nach dem Gespräch mit ihrem Vater ins Bad gegangen und hatte sich bettbereit gemacht. Sie hatte sich zugedeckt und ihr Kissen hatte sie aufgeschüttelt und in ihren Nacken gelegt. Das Mädchen lehnte an der Wand. Aoko strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte dann zum Fenster. Sie war verwirrt. Viel zu viel war in den letzten Tagen geschehen. Und egal wie sie alles drehte und wendete, sie kam auf keinen grünen Zweig. Sie verstand nicht wirklich, warum Saguru eifersüchtig war, weil sie und Kaito ja nur gute Freunde waren. „Leider,..“, dachte sich das Mädchen und stoppte dann ihren Gedanken. Die nächste Frage, die sie sich flüsternd stellte war: „Warum leider?“ Sie konnte ja froh sein ,dass sie sich so gut mit Kaito vertrug. Immerhin hätte ihr Verhältnis genauso mies sein können, wie das zwischen Kaito und Koizumi. „Akako ist wirklich eine Hexe... Da hat Kaito schon recht...“, murmelte Aoko und legte ihren Kopf auf ihre Knie während sie weiterhin auf das Fenster starrte. Das Kissen rutschte nach unten. Das Fenster war gekippt und eine leichte Nachtbrise bewegte die Vorhänge.
 

In der Früh lag Conan noch in seinem Zimmer. Das ganze Haus schlief noch, nur er war wach. Er starrte auf die Decke und dachte daran, dass heute Heilig Abend war. „Der Tag ist viel zu schnell gekommen.“, ging es in ihm vor sich. Und dann richtete sich der Kleine auf. Er saß Kerzengerade im Bett. „Wie spät ist es überhaupt schon?“, fragte er nun flüsternd und sein Blick fiel auf seinen Wecker. „Acht...“, murmelte der Junge und griff nach seinem Mobiltelefon. Er tippte eine Nummer, die er sonst nie wählte und es war ein komisches Gefühl für ihn, denn der Junge tat es ja so selten. Er überlegte noch einmal kurz, das Handy in seiner kleinen Hand, sein Blick schweifte zum Fenster. Draußen fuhren einige Autos an der Detektei vorbei, das konnte er nur hören, denn es waren die Rollenläden heruntergelassen. Spärlich fiel das Sonnenlicht durch die Ritzen. „Weiße Weihnachten... und ich nicht mal zuhause... jetzt wo meine Eltern aus Amerika zurück sind...“, dachte sich Conan und ließ den Kopf hängen. Sein Blick fiel auf sein Display. Dann hob er ab und hielt das Mobiltelefon zu seinem Ohr. Es klingelte. Conan atmete noch einmal tief ein und aus und dann ging jemand an den Apparat.
 

In Pyjama, Morgenmantel und Pantoffeln stapfte jemand hinaus in den Garten Richtung Tor. Die Haustür blieb offen stehen. Am Zaun blieb er stehen und sah die Straßen hinunter. „Wir waren lange nicht mehr hier...“, dachte sich der Mann und schaute in den Briefkasten. Er fand Unmengen Rechnungen. Die Zeitung klemmte er unter den Arm und dann blätterte er durch die Post und suchte nach einem interessanten Brief. Es musste doch mehr geben als Rechnungen, die ihn daran erinnerten, dass er gar nicht mehr hier wohnte. Er seufzte und als er aufschaute, sah er seine Frau in der Eingangstür stehen. „Frühstück ist fertig... Kommst du?“, fragte sie ihn und verschwand dann wieder in die Küche. Er stapfte ins Haus. Der Mann schloss die Tür und meinte mit zittriger Stimme, weil es ihn fröstelte: „Draußen ist es ganz schön kalt.“ Neben der Tür stand ein kleiner Tisch, auf den er die Rechnungen legte. Dann nahm er die Zeitung, die er noch untern Arm geklemmt hatte, und schlug sie auf.
 

Der Mann ging ins Esszimmer und setzte sich hin. Seine Frau lachte und brachte frisch gebackene Brötchen an den Tisch. „Yusaku, was erwartest du? Es ist Winter...“, meinte Yukiko kichernd und verschränkte die Arme. So klug und raffiniert ihr Gatte auch war, manchmal gab er ganz schönen Mist von sich. Als alles am Tisch stand, setzte auch Yukiko sich. „Yusaku, kannst du nicht die Zeitung weglegen?“, bat Frau Kudo mit einem Lächeln und griff dann nach einer Semmel. Ihr Mann nickte und blätterte um. Er begann den nächsten Artikel zu lesen. „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte sie ihn noch mal, denn offensichtlich hatte er sie ja ignoriert. Er nickte wieder. Yukiko hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme. Sie stellte sich die Frage, ob sie ihm etwas ganz Widerliches anbieten sollte, was sie dann auch tat. Schließlich grinste Frau Kudo freundlich, schnitt sich ihr Brötchen auf und wollte von ihrem Gatten wissen: „Schatz, willst du Erdnussbutter auf Ei und Gurken?“ Sie hoffte, er würde irgendeine geschockte Antwort von sich geben, doch er nickte nur, mal wieder. Sie schaute ihren Mann sauer an und überlegte, ob sie es ihm wirklich herrichten sollte. Sie lächelte sie wieder und stand auf. Yukiko ging zu Yusaku und setzte sich auf seinen Schoß. Frau Kudo umarmte ihn und er blickte sie nur irritiert an. „Was hast du denn?“, stammelte er und legte die Zeitung weg. Er bekam von seiner Frau eine liebevollen Kuss auf die Wange, was ihn noch mehr verwirrte, und dann hörte er sie sagen: „Ich bin nur so froh, dass du mir immer zuhörst.“ Yusaku stutzte und fragte: „Gehört sich das denn nicht so?“ Und als er das gesagt hatte, bereute er es auch schon wieder, denn sie sah ihn nun etwas sauer an. Yukiko stand auf und wollte mit den Worten in die Küche: „Ich hol dir jetzt Erdnussbutter und Gurken...“ Herr Kudo riss die Augen auf und stellte fest: „Holst du mir oder dir Erdn..“ Er redete nicht mehr weiter. Ihm war schon ein neuer Gedanke eingefallen, und da dessen unmittelbare Wirklichkeit die Sprache war, sagte er: „Yukiko, ich bin nicht schwanger, ich bin ein Mann...“ Er hatte die Augenbrauen hochgehoben. Einen Arm stemmte der Gute in die Hüfte, mit der anderen Hand griff er nach seiner Tasse Kaffee. Dann schluckte Yusaku. Yukiko stand in der Küchentür. Sie hatte in aller Ruhe Erdnussbutter und Gurken geholt und hoffte inständig, sie könnte sie wieder dort zurücklegen, wo sie sie her hatte. In der einen Hand hielt sie die Tube, in der anderen das Glas. Sie sah ihren Mann verwirrt an und verzog den Mund. Sie hatte keine Ahnung, was in ihm vor sich ging. Und sie hatte das Gefühl sie wollte es erst gar nicht wissen. Yusaku schaute seine Frau mit großen, ungläubigen Augen an. Dann sprang er auf und eilte zu seiner Frau. „Wie... aber...“, stammelte er und umarmte sie, bevor er weiterredete: „Ich freu mich ja so...“ Nun schluckte Frau Kudo. Sie riss die Augen auf und als er über ihren Bauch streichelte, schlug sie seine Hand sanft weg und meinte dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen: „Nein, mein Lieber, Shinichi bleibt ein Einzelkind. Für ein Zweites bin ich auch schon etwas alt... Das hätten wir uns früher überlegen sollen...“ Ihr Grinsen wurde noch freundlicher und Yusaku schluckte. Er war völlig irritiert. Frau Kudo drückte ihm dann mit folgenden Worten das Gurkenglas und die Tube Erdnussbutter in die Hand: „So, lass es dir schön schmecken, du wolltest ja schließlich Erdnussbutter auf Ei und Gurken!“ Yusaku sah seine Frau total entgeistert an und er wollte ja auch etwas darauf antworten, doch brachte er keinen richtigen Satz heraus, nur Wortfetzen. Yukiko stolzierte mit extrem übertriebenen Hüftschwung an ihrem Mann vorbei Richtung Tisch, fast wie eine Diva. Sie setzte sich hin und bestrich summend ihr Brötchen. Dann fragte sie ihren Mann, der wie angewurzelt da stand, ohne ihn anzusehen: „Schon vergessen? Ich hab dich doch gefragt, was du essen willst.“ Sie schaute dann doch noch unschuldig über die Schulter. Yusaku drehte sich zu ihr und in seinem Blick spiegelte sich völlige Irritation. „Schön, dass du mir immer so zuhörst, Yusaku...“, stellte sich dann mit ironischem Unterton belustigt fest und nahm das Marmeladeglas. Herr Kudo blickte das Glas und die Tube an und seufzte, dann brachte er sie wieder dahin, wo sie hingehörten. Er kam wieder ins Esszimmer und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange, ehe er sich hinsetzte. „Wie hältst du es nur mit mir aus?!“, fragte er als Entschuldigung und bekam ein breites Grinsen als Antwort. Yukiko lachte los und Yusaku trank an seinen Kaffee. Und dann läutete das Fixnetz.
 

Die beiden sahen sich verwundert an und dann stand Yukiko auf und ging zum Telefon. Sie hob ab und meldete sich: „Kudo?“ Yukiko stand da und stemmte einen Arm in die Hüfte. „Hallo Mama!“, meldete sich Conan und wartete auf ihre Reaktion. Der Junge linste zu seiner Zimmertür. „Hallo Shinichi! Schön, dass du anrufst! Frohe Weihnachten!“, freute sich Yukiko und strahlte bis über beide Ohren und fuhr dann grinsend und belustigt fort: „Weißt du eigentlich, dass dein Vater an einer Geschmacksverwirrung leidet?“ Yusaku horchte auf und fragte: „Ist das unser Junge?“ Dann stand er auf und ging zu seiner Frau. Als er neben ihr stand, fragte er: „Wann kommt er uns denn besuchen?“ Yukiko winkte ihm ab, als Zeichen dafür, dass er etwas leiser sein sollte. „Und bind ihm nicht gleich auf die Nase, dass ich dir heute nicht zugehört hab.“, wehrte sich Herr Kudo und piekste seiner Frau mit einem Lächeln auf den Lippen in die Seite. Diese versuchte mit der freien Hand nach seinen Händen zu greifen, damit er aufhörte. Sie lachte abhackt, immer wenn er sie in die Seite stach. Conan hatte derweil alles mitgehört und dachte nicht im Traum daran weiter zu reden. Der Junge musste schmunzeln. Als die beiden für einen kurzen Moment nichts sagten, fing er an: „Ich komme heute schnell mit Ran vorbei.“ Seine Eltern wurden hellhörig und man hörte schon an ihrer Stimmen, dass sie sich wahnsinnig freuten. Egal was sie gesagt hätten, allein am Tonfall hätte man gewusst, was sie wirklich gewollt hätten. „Ja, wirklich?! Und wann seid ihr da?“, fragte Yukiko und strahlte ihren Mann an. Conan überlegte kurz und starrte dabei auf die Decke. „Ich glaub wir schauen am frühen Nachmittag schnell vorbei... Ran will nämlich noch ihre Mutter besuchen...“, erinnerte er sich dann. Yukiko hörte interessiert zu und nickte immer wieder. Nach einer Zeit sagte sie schließlich: „Na dann, freuen wir uns!“ Und mit einem Lächeln auf den Lippen wollte sie auflegen. „Nein! Warte!!“, hörten Yusaku und Yukiko dann durch den Hörer schreien. Die beiden sahen sich verwirrt an und Yukiko fragte dann ihren Sohn: „Was gibt es denn noch?“ Conan atmete erleichtert auf und erklärte ihr dann: „Das ist ganz wichtig... Ich hab ein Geschenk für Ran besorgt. Den Haustürschlüssel habe ich Professor Agasa gegeben und der hat es in mein Zimmer getragen. Es liegt im Schrank. Den Schlüssel hab ich schon wieder, aber ihr müsstet das Geschenk Ran in meinem Namen geben...“ Als Conan seinen Eltern das erzählte, redete zuerst noch in normaler Lautstärke, wurde dann aber immer leiser. Und sein Blick war auch immer öfter zur Tür gewandert. Er hatte Angst, irgendjemand hätte es hören können. „Oh...O.K. Das machen wir! Keine Sorge, Schätzchen!“, entgegnete Yukiko und lächelte vor sich hin. Auch Yusaku musste lächeln und umarmte seine Frau. Dann grinste Conan verschmitzt und sagte so ganz beiläufig: „Ach ja... und noch was... hätte ich fast vergessen... Frohe Weihnachten!!“ Yukiko war überrascht und Yusaku sagte dann etwas lauter, weil er ja den Hörer nicht in der Hand hatte: „Frohe Weihnachten mein Sohn!!“ Dann verabschiedeten sie sich und legten auf. Yukiko sah ihren Mann prüfend an. Dieser fragte sofort: „Was ist denn?“ Sie grinsten sich an und gingen dann ins Esszimmer zurück. „Nichts, nichts...“, schmunzelte Yukiko und setzte sich wieder hin.
 

Conan legte auf und starrte noch kurz sein Display. Dann legte er sein Handy weg. Der Junge stand auf, ging zum Fenster und zog die Rollläden nach oben. Er warf kurz einen Blick aus dem Fenster. Draußen war alles weiß und der Junge dachte sich: „Ja, das werden sicher schöne Weihnachten...“
 

Mit einer Tasse Kaffee in der Hand stand der Junge in der Küche vor dem Fenster und stützte sich mit einer Hand auf dem Sims ab. Er sah nach draußen und lächelte. Er nahm einen Großen Schluck und bemerkte wie eine seiner Tauben zum Fenster flog. Kaito stellte die Tasse ab und öffnete es. Er streckte die Hand aus und die Taube landete auf seinem Zeigefinger. Der Junge flüsterte ihr etwas ins Ohr, streichelte ihren Kropf und dann flog die Taube wieder davon. Er sah ihr nach und nahm seine Tasse in die Hand. „Morgen Little Master!“, hörte der Junge und schaute sich um. In der Einfahrt stand Jii und lächelte. Der alte Mann hielt eine Schneeschaufel in der Hand und räumte die Einfahrt frei. Kaito lächelte zurück und schloss schnell das Fenster. Er nahm noch einem einen Schluck und dann stellte der Junge seine noch halbvolle Tasse auf dem Tresen ab und eilte in sein Zimmer. Seine Mutter, die gerade aus dem Wohnzimmer gekommen und in der Tür stehen geblieben war, sah ihm verwirrt nach und dachte sich: „Warum er denn jetzt schon so einen Stress? Der Tag hat noch nicht mal richtig angefangen und er rennt rum, als würde ihm die Zeit davon laufen...“ Sie schüttelte leicht den Kopf und ging in die Küche. „Und sonst kommt er nie aus dem Bett....“, ging es Hikarue durch den Kopf. Sie gähnte und blickte auf die Uhr.
 

Kaito hastete die Stufen hinauf, er rannte zu seinem Zimmer. Vor der Tür blieb er gar nicht richtig stehen und mit Schwung riss der Junge diese auf. „Wo war es noch gleich?“, fragte er sich, als er in der Tür stand und sich umsah. Er stützte sich mit einer Hand am Rahmen ab, mit der anderen hielt er noch den Knauf. Er hob eine Augenbraue und verzog das Gesicht, während er nachdachte. Dann wurden seine Augen groß und so schnell konnte man gar nicht schauen, schlug Kaito die Tür wieder zu und raste zum Portrait seines Vaters. Er griff an den Rahmen und drückte ihn sanft nach innen. Der Junge schlich sich leise ins Geheimzimmer, denn er wollte nicht, dass Jii davon etwas mitbekam. Der Junge hörte wie Jii die Haustür öffnete und drückte dann den Rahmen wieder zurück. Kaito kramte in ein paar Regalen und fragte sich immer wieder: „Wo hab ich es hin? Wo ist es denn? Das gibt’s doch nicht!“ Je länger er suchte, desto mieser wurde seine Laune. Hikarue linste aus der Küche und schmunzelte. Sie hatte eine Tasse Tee in der Hand und wusste, was ihr Sohn vor hatte. „Jii? Willst du auch eine Tasse?“, fragte Frau Kuroba und trank. Der Butler hängte seinen Mantel auf, als er verwundert zur Küche sah. Jii stutzte kurz und antwortete: „Gerne...“ Er wollte noch weiterreden, etwas anhängen, wie er es bei Kaito immer tat, welcher sich immer darüber aufregte ‚Little Master’ genannt zu werden. „Schön, dann komm und leiste mir Gesellschaft.“, sagte Frau Kuroba lächelnd und schenkte ihm eine Tasse ein. Jii stapfte in die Küche und ihm fiel auf: „Obwohl, heute hat sich Little Master nicht beschwert...“ Jii nahm die die Tasse mit einem Dankeschön entgegen und meinte: „Aber, ich muss doch noch so viel tun, ich muss noch...“ Dann fiel ihm Frau Kuroba freundlich ins Wort: „Jii, heute ist Weihnachten...“ Der alte Mann schaute verwirrt und stammelte: „Aber Ma’am...“ Dann schauten die beiden verwirrt zum Portrait, denn dort rumpelte irgendetwas. Hikarue grinste verschmitzt und Jii schaute nur irritiert. „Ist...?“, stammelte der Butler und dann drehte sich das Portrait.
 

Kaito stellte das ganze Geheimzimmer auf den Kopf, so kam es ihm zumindest vor, weil er überall suchte. Er blickte zum Schreibtisch, dorthin, wo er schon dutzende Male hingeschaut hatte, und drehte sich wieder weg. „Da ist es nicht...“, flüsterte er und stemmte die Arme in die Hüfte. Irgendwann ließ er sich auf den Sessel fallen und legte seinen Kopf auf die Tischplatte. Er starrte kurz darauf und schloss dann die Augen. Er war kurz vor der Verzweiflung. Kaito raufte sich die Haare als er sich zurück in die Lehne sinken ließ und fragte sich, wo es wohl sein mochte. Dann schweifte sein Blick nachdenklich über den Schreibtisch. „Na toll...“, murrte er leise und griff nach dem Gegenstand, der die ganze Zeit über auf der Arbeitsfläche gestanden hatte. Er steckte ihn ein und mit Schwung sprang Kaito auf und öffnete die Drehtür, an der die beiden Gemälde angebracht waren. Kaito sah wie seine Mutter und Jii aus der Küche schauten und dann hastete der Junge gut gelaunt die Stufen herunter. „Aber, Little Master, was haben Sie gemacht?“, fragte der Butler verwirrt und schaute Kaito verwundert an, als dieser vor ihm stehen blieb.
 

„Ich glaube, dir fehlt etwas...“, stellte Kaito grinsend fest und kassierte nur einen fragenden Blick von Herrn Kounosuke. Kaito nahm den Gegenstand aus seiner Hosentasche und zeigte sie Jii. Der Junge hielt eine Taschenuhr in der Hand. Der Butler staunte ungläubig als Kaito ihm diese in die Hand drückte. „Aber... Little Master... ich hab mich schon gefragt, wo ich sie hingelegt habe...“, stotterte Jii, und musterte die Uhr. Es war eine Uhr, die auch schon seinem Vater gehört hatte und die kaputt gegangen war. „Sie funktioniert ja wieder..“, stammelte der alte Mann und schaute freudig zu Kaito. „Frohe Weihnachten, Jii!“, entgegnete der Junge mit einem Grinsen und umarmte seinen guten Freund. Auch Hikarue wünschte das den Butler und trank lächelnd an dieser Tasse Tee. „Danke... Ihnen auch...“, entgegnete Kounosuke und sah immer wieder auf die Uhr. Er war ganz sprachlos. Und Kaito ging wieder zu seiner Tasse und nahm sie in die Hand. „Ist morgen nicht?...“, fiel Frau Kuroba dann ein und schaute zu ihrem Sohn. Dieser nickt und antwortete: „Ja, ich muss noch ins Geheimzimmer und arbeiten.“ Kaito lächelte und fand es schön zu sehen, dass sich Jii so über seine wieder funktionierende Uhr freute.
 

Ran stand in der Küche und richtete gerade das Frühstück her. Sie summte und freute sich über den schönen Morgen. „Schau Conan! ist es nicht schön?“, fragte sie den Jungen, der gerade ins Zimmer stapfte, und deutete auf das Fenster. Conan nickte und schaute hinaus. „Ich hab’s heute früh schon gesehen.“, antwortete er und lächelte. Dann hörten die beiden, wie die Tür aufging, und sie sahen Kogoro, der gerade herein kam. Er war draußen gewesen und hatte die Zeitung geholt. Er ging zum Tisch und legte die Zeitung ab. „Ah! Fertig!“, bemerkte Ran und nahm die Kaffeekanne in die Hand. Sie und Conan trugen die letzten Sachen, wie Butter oder Marmelade, zum Tisch und dann setzten sich zu dem Detektiven. Die Stimmung war super, jeder lächelte.
 

Aoko war in ihrem Zimmer. Sie war gerade erst aufgewacht und lag noch im Bett. Das Mädchen starrte auf die Decke und dachte über vieles nach. Sie dachte an Saguru. Aoko dachte an das, was er gesagt hatte. Sie bildete sich sogar ein, die Ehrlichkeit ins seinen Worten gehört zu haben, so erinnerte sie sich. Das Mädchen fragte sich, was er damit bezwecken wollte. Zuerst der Packt mit Akako. Die Blumen. Der Brief. Der Besuch. Der Kuss auf die Wange. Die kleine Nakamori richtete sich auf und schlug ihre Decke zur Seite. Sie ließ ihre Füße vom Bett baumeln und sie merkte, dass sie wahnsinniges Herzklopfen hatte. Noch nie war ihr jemand so Nahe gewesen wie Saguru gestern. Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe, ihr fiel es nicht wirklich auf, denn sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt hätte, wenn jemand durch ihr Fenster gestiegen wäre und das Zimmer durch die Tür wieder verlassen hätte. Dann fiel ihr Kaito ein. Sie kannte ihn schon so lange. Das Mädchen stritt sich mit ihm immer wieder und vertrug sich aber genauso schnell wieder mit ihm. Aoko dachte an das eine Mal, als sie heimgingen und er seinen Arm um sie gelegt hatte. Ihr fiel der Streit in der Schule ein, wo er so beteuert hatte nichts von Akako zu wollen. Und dann war da noch der gestrige Besuch. Das Mädchen starrte auf den Boden, sie spürte ihr Herz im Hals kräftig schlagen und sie merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Was er wohl macht?“, fragte sie sich und dann fiel ihr ein, dass er ihr vor kurzem gebeichtet hatte, dass es bereits ein Mädchen gab, für das er sich interessierte. Bei dem Gedanken wurde sie traurig. Sie verdrängte ihn schnell wieder und schüttelte dabei energisch den Kopf. Das Mädchen stand auf und ging zur Tür.
 

Draußen stand Saguru und schaute in den Himmel. Watson kreiste in der Luft. Der Detektiv beobachtete seinen gefiederten Freund und genoss die Umgebung. Es war zwar kalt, aber es war keine unangenehme Kälte. Schlimmer wäre es gewesen, wenn ein starker Wind geweht hätte. Saguru steckte seine Hände in die Jackentaschen und drehte sich zur Haustür, als diese öffnete. Der Junge lächelte und meinte: „Ich komme gleich.“ Dann drehte sich Saguru wieder zu Watson. Die Sonne ließ den Schnee glitzern und der Junge sah keine einzige Wolke am Himmel. Hakuba pfiff durch zwei Finger und streckte eine Hand von sich. Watson kam zu ihm geflogen und landete auf Saguru Arm. Der Schülerdetektiv holte aus seiner Tasche eine Belohnung für den Falken hervor. Und streichelte ihm dann noch über das Federkleid. Hakuba drehte sich dann zur Tür und ging mit dem Vogel rein.
 

Ran und Conan trugen gerade das Geschirr in die Küche, als das Telefon läutete. „Wer ruft denn jetzt schon an?“, fragte das Mädchen den kleinen Jungen, der unschuldig mit den Schultern zuckte und antwortete: „Ich habe keine Ahnung Ran.“ Obwohl es sich Conan denken konnte, sagte er es nicht. Er schaute nur scharfsinnig zu dem Detektiv und lächelte leicht. Kogoro hob ab und meldete sich. Aus dem Hörer drang eine fröhliche, gut gelaunte Stimme die sagte: „Guten Morgen Herr Mori! Frohe Weihnachten! Hier spricht Frau Edogawa.“ Moris Augen weiteten sich und stutzig sah er zu Conan. „Deine Mutter ist am Telefon.“, erzählte er Conan. Der kleine Junge machte große Augen und stotterte. Dann schaute er zu Ran hinauf die neben ihm stand und ihn anlächelte. Kogoro schaltete auf die Freisprechanlage und Ran und Conan kamen zu ihm. Der kleine Schülerdetektiv grinste und blickte scharfsinnig zum Telefon. „Wusste ich’s doch,...“, dachte sich Conan und hörte dann zu wie seine Mutter ihre Rolle spielte. Die Frau beteuerte wie sehr sie ihren Sohn vermisste und wie gerne sie ihn bei der Familie haben wolle. Sie entschuldigte sich, dass sie ihn bei Familie Mori gelassen hatte. Und dass sie, ihr Mann und Frau Edogawa, bald, so versprach Conans Mutter, wieder kommen würden um ihn zu holen. Irgendwann fand das Telefonat ein Ende. Sie hatten sich noch so vieles erzählt, alles, was sie erlebt hatten. Als Kogoro von seinen Fällen angefangen hatte, gratulierte ihm die Frau mehrere Male. Sie sagte, sie hatte alles in den Zeitungen gelesen und wie toll sie es nicht fand, ihren Jungen in so sichere Hände gegeben zu haben. Ran stapfte dann wieder mit einem Lächeln in die Küche. Conan sah ihr nach und ging ins sein Zimmer um sich ein Buch zu holen. Das Mädchen schaute traurig auf die Arbeitsplatte. Ihr war nach dem Telefonat etwas klar geworden. Conan würde irgendwann wieder gehen. Vielleicht würde er mit seinen Eltern irgendwann irgendwo hinziehen und sie würde ihn nicht mehr sehen. Der kleine freche, vorlaute Junge war ihr so ans Herz gewachsen. Und nun stand sie vor der Tatsache, der Wahrheit, die sie bis jetzt verdrängt hatte, dass es so kommen wird, in naher oder ferner Zukunft. Das stimmte sie traurig. Tränen rannen an ihren Wangen herunter und sie wischte sie sich schnell weg. „Was hast du denn, Ran?“, hörte sie eine vertraute Stimme fragen. Das Mädchen drehte sich um und sah Conan, der sie besorgt und etwas traurig anblickte. Der Junge stand in der Tür und hatte sein Buch in den Händen. Ran ging in die Knie und der Schülerdetektiv ging auf sie zu. Ran nahm ihn in den Arm und drückte ihn. „Nichts Conan...“, sagte sie leise, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, und hob ihn in die Luft.
 

Kaito hatte sich wieder ins Geheimzimmer verzogen. Er kramte Blaupausen hervor. Der Junge raufte sich die Haare und machte sich an die Arbeit. Er saß im Schneidersitz da und seine Augen wanderten über die Pläne. Die Drehtür war einen Spalt offen. Er hörte seine Mutter in der Küche arbeiten. Der Junge bekam mit, wie Jii immer wieder die Haustür öffnete und schloss. Der Butler hatte sich nicht davon abringen lassen, noch alle Arbeiten zu machen, die er sich für diesen Tag vorgenommen hatte. So raste Jii immer wieder ins Haus und wieder hinaus. Kaito erinnerte sich an die Nachricht, die er hinterlassen hatte. ‚Wenn Tränen trocknen, sind sie verschwunden und der Heilige wird einen Tag brauchen um zu wissen, was er verloren hat, ein einziges Mal seinen einzigen Schatz! Kaito Kid’ war in der Ankündigung gestanden. Kaito wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er hörte sich Tonbandaufnahmen an, die er Dank Jii bekommen hatte. Auf diesen beratschlagten sich die Polizisten wie sie vorgehen würden. Auch Hakuba war auf dem Band zu hören. Kaito musste schmunzeln, als er die entschlossene und engagierte Stimme seines Klassenkollegen hörte. Kaito entdeckte noch einen Bauplan des Gebäudes, in das er einbrechen wollte, und merkte, dass er den noch gar nicht angesehen hatte. Der junge Dieb fragte sich, wo die Polizeiposten wohl stehen würden. Dann stand Kaito auf und kontrollierte seine Rauchbomben und Blendgranaten. Er nickte und hatte ein gutes Gefühl. „Das klappt schon!“, dachte er sich mit einem Lächeln und warf noch einmal einen Blick über die Pläne.
 

Es wurde Mittag und Frau Kudo ging gerade ins Zimmer ihres Sohnes und öffnete den Schrank, in dem das Geschenk war. Sie war neugierig und hätte am liebsten nachgeschaut, was er besorgt hatte. Sie nahm das Präsent und brachte es nach unten ins Wohnzimmer. Bei einem kleinen Tisch blieb sie stehen und stellte es ab. Dann marschierte Frau Kudo in die Küche. Sie schaute nach dem Essen und tapste dann in das Arbeitszimmer ihres Mannes. Dieser saß mal wieder vor seinem PC und schrieb an dem neuen Roman. Er hatte schon vor längerer Zeit mit dem Buch begonnen, aber wusste dann nicht mehr, wie er die Geschichte weiter schreiben sollte um auf das gewünschte Ergebnis, das ihm durch den Kopf ging und auf das er fixiert war, zu kommen. Und kurz vor der Abreise fiel ihm die passende Überleitung ein, nur hatte er keine Zeit mehr gehabt sie niederzuschreiben. Also wollte er sich nun die Zeit nehmen und den Roman voran bringen. „Was schreibst du da?“, hörte Yusaku hinter sich. Er saß auf einem Drehsessel und schaute dann zu seiner Frau. Er hatte seinem Computer den Rücken zugewandt und mit seinen Ellenboden stützte er sich auf den Armlehnen ab. Yukiko schaute ihren Mann fragend an. „Ich schreibe an meinem Buch weiter...“, antwortete er mit einem Lächeln. Herr Kudo erzählte ihr wie weit er schon war. Seine Frau nickte interessiert und wollte wie wissen, wie es weitergehen würde. Yusaku grinste verschmitzt und entgegnete: „Das wirst du erst erfahren, wenn ich den letzten Satz geschrieben habe.“ Yukiko seufzte und drehte sich zur Tür. Sie gab sich mit der Antwort zufrieden und meinte: „Na dann... Übrigens das Essen ist fertig, kommst du?“ Er schaute seine Frau überrascht an und drehte sich zu dem Bildschirm. Er tippte als er ihr antwortete: „Ich komme gleich. Ich muss das nur schnell zu Ende schreiben, bevor ich es vergesse.“ Frau Kudo verließ das Zimmer. Sie dachte sich, dass das noch etwas dauern könnte und ging in aller Seelenruhe in das Esszimmer und deckte den Tisch. Ran und Conan würden auch bald kommen, war noch ein Gedanke von ihr und dann sah sie ihren Mann schon in den Raum kommen.
 

Nach dem Mittagessen war Aoko in ihr Zimmer gegangen. Sie hatte sich ihr Handy genommen und ging zum Fenster. Das Mädchen öffnete es und blickte hinaus. „Wie ist Kaito bloß da hochgekommen?“, flüsterte sie und runzelte die Stirn. Sie hätte das nie geschafft, da war sie sich sicher. Sie schaute auf das Display ihres Mobiltelefons und suchte eine Nummer. Das Mädchen setzte sich hin und fand nie Nummer schließlich. Aoko schaute noch mal hinaus aus dem Fenster und hob ab. Es läutete und das Mädchen starrte die ganze Zeit zu dem Ast, auf dem Kaito gesessen war. Dann meldete sich jemand am anderen Ende der Leitung. „Momoi Keiko am Apparat.“, sagte eine verwirrte Stimme. Aoko schmunzelte und antwortete: „Hallo Keiko! Ich bin es, Aoko. Mal wieder nicht geschaut, wer anruft?“ Die beiden Mädchen wünschten sich gegenseitig ein frohes Fest und erzählten sich von den Erlebnissen in freien Tagen. „Ich kann’s dir gar nicht sagen, Keiko...“, sagte Aoko seufzend und dass sie verwirrt war, konnte Keiko deutlichst hören. Aoko wollte eigentlich nicht tratschen, aber als sie zu reden begonnen hatte, sprudelte es nur so aus ihr raus. Die kleine Nakamori tippte mit den Fingern am Tisch. Sie war etwas niedergeschlagen. Aoko hoffte, von Keiko einen guten Rat zu bekommen, denn die beiden Burschen drehten seit kurzem kräftigst am Rad. Doch ihre Freundin meinte nur: „Da kann ich dir leider auch nicht helfen, Aoko.“ Ihre Stimme klang traurig, weil Keiko gerne etwas Aufbauendes gesagt hätte. „Ich weiß...“, antwortete die Inspektorentochter und schaute auf den Tisch. Sie klang ratlos und traurig. Dann schwiegen die beiden Mädchen sich an. Nach einer Zeit kam Keiko auf die Idee und meinte grinsend: „Aber sei doch froh, dass dein Ehemann jetzt so viel Interesse zeigt!“ Aoko fuhr hoch. Sie war aufgesprungen und fuhr ihre Freundin an: „Jetzt fang du nicht auch noch damit an! Er ist nicht mein Ehemann! Und er zeigt auch kein Interesse!“ Die kleine Nakamori war wütend. „Stört es dich?“, kam es nun von Momoi verwirrt. „Wie?“, fragte Aoko irritiert und hob die Augenbrauen. „Na, du sagtest doch gerade, dass er kein Interesse zeigt? Stört dich das?“, wollte Keiko wissen und fügte dann mit einem Lächeln auf den Lippen hinzu: „Ich dachte immer, ihr wärt nur Freunde...“ Aoko war heilfroh, dass sie nur mit ihrer Freundin telefonierte, denn sie lief feuerrot an. Das Mädchen setzte sich wieder hin und stammelte: „Natürlich... sind.... wir... nur Freunde...“ Die letzten beiden Worte hatte sie besonders betont, damit man ja nichts anderes denken konnte. Allerdings verfehlte es seine Wirkung und Keiko murmelte: „Soso...“ Die kleine Nakamori schaute verdutzt drein. Sie fragte sich, was Keiko damit gemeint hatte, hakte aber nicht nach. „Und außerdem ist Kaito bereits in ein Mädchen verliebt.“, meinte das Mädchen beleidigt, nicht weil ihr bester Freund in jemanden verliebt war, sondern weil Keiko tatsächlich vermutete, dass da, zwischen Kaito und ihr, mehr war. „Und in wen?“, wollte die kleine Momoi ganz unbedingt wissen. Aoko stutzte, auf diese Reaktion war sie nicht gefasst. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn Keiko diesen Satz einfach so hingenommen hätte. „ehm... das Mädchen kennst du nicht..“, stammelte sie dann verlegen und Aokos Blick wurde traurig. „Kennst du sie?“, wurde die kleine Nakamori nun gefragt. Aoko riss die Augen auf. Ihr stockte der Atem, sie wusste sie würde sich in etwas verrennen, wenn ihr nicht schnell was einfiel. Die Inspektorentochter nahm einen tiefen Atemzug und fing an: „Ja, er hat sie mir mal vorgestellt... Sie weiß nur noch nichts von ihrem Glück... Er hat es mir erst später erzählt, dass er sie mag... er hat es mir gesagt, nachdem sie weg war... vorher kannte ich sie auch nicht...:“ Keiko sagte nichts darauf. Aoko stellte sich das Gesicht ihrer Klassenkammeradin vor. Sie musste unglaublich weit aufgerissene Augen haben. Vielleicht war ihr auch der Mund nach unten geklappt. Aoko wusste es nicht und sie hasste sich selbst, weil sie gelogen hatte. Sie telefonierten noch ein Weilchen und legten dann auf. Aoko starrte aus dem Fenster und flüsterte: „Stört es mich?“ Ihr kam Ran in den Sinn, und fragte sich, ob sie Kaito wohl schon länger kannte. Aoko wollte wissen, ob sie das Mädchen war, von dem ihr ihr bester Freund erzählt hatte. Sie verschränkte ihre Arme und legte ihren Kopf darauf und starrte weiterhin nach draußen auf den Ast und ihr Blick wurde immer trauriger, jedoch merkte sie das nicht.
 

Yukiko schaute auf die Uhr und saß im Wohnzimmer in einem großen gemütlichen Ohrensessel. Sie rechnete jeden Moment damit, dass Ran und Conan vor der Türe stehen und läuten würden. Es war kurz nach Eins. Frau Kudo freute sich, ihren Sohn wieder zu sehen, auch wenn er geschrumpft war und sie ihn nicht Shinichi nennen konnte. Sie schaute zur Tür und verschränkte die Arme. Ihr Mann saß schon wieder oder noch immer im Arbeitszimmer, und das wo er doch wusste, dass sie gleich Besuch bekamen.
 

Derweil gingen Ran und Conan durch die Straßen. Sie lächelten sich an und freuten sich Familie Kudo wieder zu sehen. Das Mädchen hoffte inständig, dass Shinichi zuhause war. Sie wollte ihm das Geschenk unbedingt persönlich geben. Der kleine Junge steckte die Hände in die Hosentasche und schaute nach vorne. Ran lächelte und sie erinnerte sich, wie Conan regiert hatte, als sie ihm ihr Präsent geben hatte. Gleich nach dem Mittagessen hatten sie Bescherung gehabt. Conan war auf die Idee gekommen, denn er hätte auch nicht mehr länger darauf warten können ihr Gesicht zu sehen.
 

Der kleine Junge war in sein Zimmer gerannt, als Ran ihm gerade etwas sagen wollte. Verwirrt war sie ihm nachgegangen. „Conan?“, hatte sie gefragt und ehe sie sich versah, stand er in der Türe seines Zimmers und schaute sie verlegen an. Ran blickte ihn verwirrt an und wollte wissen: „Was hast du da?“ Der Junge versteckte etwas hinter seinem Rücken. „Ran? Können wir uns jetzt schon die Geschenke geben? Ich kann nicht mehr warten..“, fragte er und schaute unschuldig drein. Das Mädchen konnte nicht nein sagen und deswegen antwortete sie: „Warte, ich hol schnell mein Geschenk für dich...“ Das hatte sie gesagt und war in ihr Zimmer geeilt. Conan schaute ihr lächelnd nach. Nach einer Weile kam Ran mit dem Päckchen wieder. Sie ging mit dem Jungen zum Esstisch. Kogoro schaute die beiden mit großen Augen an. „Wollt ihr denn nicht mehr warten?“, fragte der Detektiv und schaute Ran und Conan zu. Sie schüttelten die Köpfe und überreichten sich gegenseitig die verpackten Geschenke. Ran war gespannt, was er ihr besorgt hatte. Sie packte aus und schaute verwundert auf das, was sie in den Händen hielt, ein Fotoalbum. Sie schlug es auf und fand eine Menge Fotos, die Ereignisse zeigten, die sie zusammen erlebt hatten. Conan sah ihr dabei zu. Ihr Gesicht strahlte und sogleich umarmte das Mädchen den kleinen Jungen. „Danke!“, freute sie sich und Conan meinte mit einem Lächeln: „Versprich mir, dass du es vervollständigen wirst.“ Ran nickte und der Junge dachte sich: „Damit du mich in Erinnerung behältst, auch wenn ich einmal nicht mehr da bin... wenn ich wieder Shinichi bin...“ Ran lächelte und schaute Conan freudig zu, wie dieser ihr Geschenk auspackte. Seine Augen weiteten sich, als er ein Detektivbuch in den Händen hielt. Es waren Unmengen knifflige Rätsel darin niedergeschrieben. Die Lösungen waren in einem Extraband verfasst. Ran hatte ihn nicht gekauft, weil sie wusste, Conan würde sie auch so lösen, so klug wie der Kleine war. Die Augen des Jungen leuchteten und strahlten Ran an. Er war sprachlos und das Mädchen stand auf und ging zu ihrem Vater. Er hatte ihnen zugesehen und gelächelt. Kogoro holte etwas aus seiner Schreibtischschublade hervor und stellte es auf den Schreibtisch. „Hier Paps! Für dich! Von Conan und von mir!“, sagte Ran mit einem Lächeln und gab das kleine rechteckige Päckchen ihrem Vater. Sie und Conan waren einmal in der Stadt unterwegs gewesen und waren zufällig darauf gestoßen. Die beiden schenkten dem Detektiv die neueste CD seiner Lieblingssängerin, Yoko Okino.
 

Ran und Conan kamen zum Tor des Hauses, das so lange leer gestanden war. Shinichi war gegangen, weil er irgendwelchen Fällen nachjagte und bei seinen Eltern lebte er ja nicht mehr. Ran blieb vor dem Tor stehen und sah sich das riesige Haus an. Conan blickte zu dem Mädchen hoch und fragte unsicher: „Ist irgendwas Ran?“ Er sah wie das Mädchen wässrige Augen bekam. Sie lächelte ihren kleinen Freund an und schüttelte den Kopf, dann sagte sie: „Nein, es ist alles in Ordnung!“ Fräulein Mori öffnete das Tor und die beiden stapften zur Eingangstür. Es klingelte und Yukiko stand auf und ging zur Tür. „Kommt nur rein!“, begrüßte Frau Kudo die beiden mit einem Lächeln.
 

Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich. Yukiko bot ihnen Kekse und Kuchen und Tee, Kaffee oder Kakao an. Shinichis Mutter wollte gerade in die Küche, als sie stehen blieb und an ihren Mann dachte, der offensichtlich lieber an seinem neuen, grandiosen Roman schrieb als Weihnachten mit seinem Sohn zu verbringen. Ran und Conan schauten sich um. Yukiko kam mit den Plätzchen und dem Kuchen wieder und entschuldigte sich, da die Getränke noch etwas dauerten. Die kleine Mori und der Junge hatten zwar beteuert, die Schauspielerin sollte sich keine Umstände machen, aber sie ließ sich nicht davon abbringen. Währenddessen fuhr Yusaku den PC hinunter und stand auf. Er machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer und begrüßte Ran, die er irgendwie schon als potenzielle Schwiegertochter sah, und Conan, seinen geschrumpften Sohn, gut gelaunt. Er setzte sich zu ihnen und dann erzählten sie sich von ihren Erlebnissen. Frau Kudo ging zwischen durch in die Küche und brachte dann den Tee, den sich Ran gewünscht hatte, und den Kakao, den Conan wollte.
 

Yukiko stand irgendwann auf und ging zu dem Tisch an dem das Päckchen stand. Sie nahm es in die Hand und gab es Ran. „Ich habe zwar keine Ahnung, was mein Sohn da für dich besorgt hat, aber ich solle es dir geben. Es tut ihm Leid, dass er nicht da ist. Er hätte es dir gerne persönlich in die Hand gedrückt.“, sagte Frau Kudo mit einem Lächeln und Ran stutzte. Ihre Augen begannen zu leuchten und die kleine Mori wusste gar nicht was sie sagen sollte. Conan dachte sich, während er abwechselnd zu seiner Mutter und zu seiner Sandkastenfreundin schaute: „Mama, du bist eine Wucht!“ Conan musste sich das breite Grinsen, welches sich immer in sein Gesicht schleichen wollte, verkneifen. Gespannt sah er zu, wie Ran das Päckchen neugierig öffnete. Sie staunte und brachte keinen Ton heraus, als sie eine kleine Spieluhr in den Händen hielt. Ran starrte mit großen Augen auf die kleine Kiste und zog sie auf. Der Deckel klappte nach oben, es begann Musik zu spielen und zwei kleine Figuren tanzten. Ihrer Kleidung erinnerte Ran an die Schulaufführung, weil sie den Kostümen, die Shinichi und sie getragen hatten, so ähnelte. Ran bekam ganz feuchte Augen und war den Tränen nahe. Sie freute sich unheimlich darüber. Yukiko und Yusaku sahen sich lächelnd an und waren Stolz auf ihren Sohn. Die beiden schauten abwechselnd zu dem aufgelösten Mädchen und zu dem Jungen, der sich so über ihre Reaktion freute und sie nicht zeigen konnte. Ran fand das Geschenk einfach wahnsinnig schön und ihr wurde bewusst, wie sehr ihr Shinichi eigentlich fehlte. Die Schauspielerin reichte Ran ein Taschentuch und das Mädchen wischte sich damit die Tränen weg. Sie sah Shinichis Eltern an und fragte vorsichtig: „Können sie ihm das bitte geben?“ Yukiko nahm das Geschenk an sich und nickte, bevor sie lächelnd antwortete: „Aber natürlich.“ Was Conan erst später erfahren würde, war, dass Ran ihm einen neuen Krimi seines Lieblingsschriftstellers besorgt hatte.
 

Professor Agasa saß im Wohnzimmer und las ein Buch. Das kleine Mädchen stapfte in den Raum und setzte sich zu ihm. Sie hielt das Buch in den Händen, zu dem ihr Hiroshi geraten hatte. Ai schlug den Wälzer auf und las dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie war froh mit ihm über Conan, oder Shinichi, geredet zu haben. Sie fühlte sich etwas leichter. Der ältere Mann schmunzelte und lächelte sie an. Er war froh, dass er zu Weihnachten ein so entzückendes Mädchen als Gesellschaft hatte. Ai war zwar immer da, aber es war das erste Mal, dass er dieses Fest nicht alleine feierte. Sicher, Shinichi hatte ihn in den Jahren davor auch besucht und ihm ein schönes Fest gewünscht, aber diesmal war es anders. Das Mädchen war Hiroshi richtig ans Herz gewachsen, das hatte er aber ihr noch nie gesagt und er wusste auch nicht, dass sie sich bei wirklich wohl ihm wohl fühlte. Er blickte dann wieder in sein wissenschaftliches Buch und las weiter. Die beiden stellten sich nicht die Frage, was einmal sein würde, wenn die schwarze Organisation hinter schwedischen Gardinen saß und Ai und Shinichi wieder in ihren normalen Körpern steckten. Ai wäre verschwunden und ob Shiho bei Agasa einzogen wäre, war fraglich. Sie wohnte zwar schon bei ihm, aber es wäre doch etwas merkwürdig. Ai würde einfach so von der Bildfläche verschwinden und kurze Zeit später würde eine wildfremde Frau wieder bei ihm einziehen. Oder würde sich Shiho irgendwo eine Wohnung suchen und ein neues Leben beginnen? Das waren alles Fragen, die sich erst in der Zukunft beantworten ließen.
 

Um Drei Uhr klingelte das Handy. Es läutete und läutete und keiner hob ab. Dann riss jemand die Tür auf und eilte hin. Noch ganz knapp erreichte das Mädchen das Telefon und hob ab. Sonoko war in der Küche gewesen und hatte das Klingeln erst ganz spät gehört. Sie hatte ganz kurz aufs Display geschaut und begrüßte die Person mit: „Frohe Weihnachten mein Schatz! Wie geht’s dir?“ Makoto war am Apparat und überrascht antwortete er ihr: „Ein Frohes Fest, mein Engel. Ja mir geht’s gut. Und dir?“ Sonoko strahlte bis über beide Ohren. Es tat so gut ihn wieder zu hören. „Gut! Bestens, jetzt wo ich dich wieder höre!“, freute sich das Mädchen. „Hey ich hatte gestern meinen letzten Kampf.“, fing Makoto an und Sonoko wurde hellhörig. Dann redete er weiter: „Den nächsten hab ich zu Silvester.“ Die kleine Suzuki machte große Augen und stutzte. Makoto schob eine Hand in seine Hosentasche und schaute etwas verwirrt drein. In fragendem Ton meinte er: „Dein Geschenk bring ich dir in ein paar Tagen vorbei...“ Er wartete auf ihre Reaktion. Sonoko war total baff. Schließlich schrie das Mädchen freudig: „Ja!“ Ihr Grinsen wich nicht mehr aus ihrem Gesicht. Das Mädchen würde ihn wieder sehen, bald und das war wie ein Lottojackpot.
 

Heiji trainierte mit seinem Vater. Shizuka kam in den Raum und sah den beiden zu. Sie dachte sich: „Was würden die beiden wohl ohne Kendo tun...“ Frau Hattori verschränkte die Arme. Heizo und sein Sohn machten eine kleine Pause. „Ich habe für heute ein paar Kollegen eingeladen..“, erwähnte Heijis Vater mal so neben bei. Der Junge schaute überrascht und seine Mutter sagte: „Schön, dass ich das auch erfahre...“ Heiji meinte dann: „Macht euch das selber aus... ich geh duschen...“ Und dann schloss der Junge die Schiebetür. Wenn er noch geblieben wäre, hätte er erfahren, wer kam. Sein Vater zählte die Personen auf. Und Shizuka ging aus dem Trainingraum um ein paar Vorbereitungen zu treffen. „Kann er das nicht früher sagen?“, ging es in ihr vor und war auf ihren Mann leicht wütend. Heizo übte dann alleine weiter.
 

Ran und Conan saßen im Esszimmer. Das Mädchen strahlte. Es war kurz nach Fünf und sie und der kleine Junge waren vor ein paar Minuten bei Eri angekommen. Ran war ihrer Mutter glücklich um den Hals gefallen, als sie sie wieder gesehen hatte. Nun brachte Eri ein Paar Leckerein und Saft an den Tisch und fragte ihre Tochter aus. „Hat sich dieser Detektiv wieder mal gemeldet?“ Ran schüttelte den Kopf und erzählte ihr dann von dem Geschenk und von den Erlebnissen der letzten Tage. Ran strahlte richtig. Conan schaute abwechselnd zu Eri und seiner Sandkastenfreundin. Er wusste, dass Eri ihn, also Shinichi, nicht so mochte, weil er sich so selten bei Ran meldete und weil er Detektiv war, ein Schnüffler wie Kogoro. Eri befürchtete wohl, dass er ihrer Tochter genauso Weh tat, wie Kogoro ihr. Conan stellte sich die Frage, ob das ihre Haltung wegen reiner Enttäuschung oder Wut so war. Dann hörte er den beiden wieder zu. Ran erzählte ihr von dem Ereignis im Supermarkt. Conan sah Ran an, wie schön sie es fand wieder mit ihrer Mutter zu reden., so oft sahen sie sich ja nicht. „Ist er auch Detektiv?“, wollte Eri interessiert wissen und hoffte inständig, das las man an ihrem Gesichtsausdruck, dass er keiner war. Ran stutzte und meinte: „Kaito, ein Detektiv? Keine Ahnung... ich...“ Das Mädchen war mit der Frage überfordert und stotterte. Warum war das so wichtig? „Bitte lass es kein Detektiv sein...“, flüsterte sich Eri und wollte dann wissen wie er aussah. Conans Mund klappte nach unten und schaute Frau Kisaki, Rans Mutter, die ihren Mädchennamen wieder angenommen hatte, ungläubig an. Ran beschrieb ihn ihr und sagte zum Schluss: „Fast wie Shinichi nur mit zerzausteren Haaren.“ Das Mädchen lächelte und Eri antwortete ihr: „Na, wenn er wie dieser Kudo aussieht, kann er unmöglich wie dieser sein... So viel Ähnlichkeit gibt es nicht...“ Eri saß gegenüber von ihrer Tochter und das Mädchen sah ihre Mutter kurze Zeit an und stutzte. Ran hob eine Augenbraue und schrie dann empört: „Mama! Du bist unmöglich! Ich kenn ihn doch nicht mal!! Und außerdem hab ich...“ Sie wollte den Satz abschließen, doch fiel ihr ihre Mutter ins Wort: „Diesen Schülerdetektiv? Er ist doch nie für dich da... Was willst du mit ihm?“ Eri sah Ran fragend an. Conan war sprachlos. Er sah immer wieder hin und her. Seine Augen waren riesig. „Mama...“, zischte Ran etwas sauer, sie war nicht hierher gekommen um sich mit ihrer Mutter zu streiten. „Na wenn er dich so glücklich macht, dann will ich nichts gesagt haben...“, gab ihre Mutter dann nach und Ran lächelte leicht. Der junge brachte keinen Ton hervor. Ran mochte ihn, Shinichi. Das hatte er jetzt deutlichst gehört.
 

Ayumi saß vor dem Fernseher und schaute ihre Lieblingsserie Carmen Yaiba an. Es war ein Weihnachtsspezial im Fernsehen. Das Mädchen schaute kein einziges Mal vom Bildschirm weg. Bis der Abspann kam. Ihre Mutter kam ins Zimmer und fragte ihre Tochter mit einem Lächeln: „Lust Weihnachtslieder zu singen?“ Sie hatte eine Mappe in den Händen, in der die verschiedensten Lieder einsortiert waren. Das kleine Mädchen schaute auf. Mit einem Satz stand Ayumi und rannte mit ausgestreckten Händen zu ihrer Mutter und schrie fröhlich: „Ja!!“ Die beiden setzten sich hin und Schlugen die Mappe auf. „Mal sehen..“, sagte Frau Yoshida und warf einen ersten Blick über die zahlreichen Texte.
 

Im Wohnzimmer saß Frau Kuroba und hatte eine Schwarte in der Hand, ein Buch mit vielen Tausend Seiten. Ihr Sohn trat in den Raum. Er schaute seine Mutter grinsend an. Hikarue blickte zu der Tür, in der ihr Sohn stand, und legte das Werk weg. Kaito ging auf sie zu. Frau Kuroba stand auf und die beiden umarmten sich schließlich. „Frohe Weihnachten!“, wünschten sie sich gegenseitig und genossen den kurzen Moment. Hikarue lächelte und sah ihren Jungen dann verwundert an, als dieser sie so entschlossen anschaute. „Ich werde heute Aoko noch einen Besuch abstatten. Ich will ihr Geschenk in ihr Zimmer schmuggeln...“, weihte er seine Mutter ein. Frau Kuroba nickte und fragte vorsichtig und besorgt: „Hast du dich ausreichend vorbereitet?“ Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und musterte ihn genauestens. Hikarue meinte nicht die Sache mit Aoko, sondern den Raub, der kurz bevorstand. Kaito nickte und war optimistisch. Der kleine Beutezug machte ihm keine Probleme. Er stellte sich nur die Frage, in wie weit die Polizei sein Rätsel gelöst hatte. Der Junge schaute seine Mutter an und grinste. Hikarue wuschelte ihrem Sohn durchs Haar und meinte dann lächelnd: „Lass dich nicht von Aoko erwischen!“ Kaito nickte und wollte wieder in sein Geheimzimmer. Hikarue schaute ihm nach. Über sein nächtliches Vorhaben musste sie keine weitere Silbe verlieren, er wusste genauso wie sie, dass er sich in Acht nehmen musste. Das brauchte sie ihm nicht noch auf die Nase binden. Hikarue setzte sich wieder hin und las weiter.
 

In Osaka war die Sonne gerade untergegangen und die Feier hatte schon angefangen. Es waren fast alle Arbeitskollegen samt Familie erschienen, die Heizo eingeladen hatte. Es läutete an der Tür und Frau Hattori öffnete sie. Das waren mit Sicherheit letzten geladenen Gäste, die noch fehlten.
 

Kazuha stand mit ihrem Vater und ihrer Mutter vor der Haustür der Familie Hattori. Sie stemmte ihre Arme in die Hüfte und linste ihren Vater an. Er war gerade im Begriff zu läuten. Dann schaute die Schülerin zur Tür. Das Mädchen seufzte. „Und jetzt heißt warten bis jemand aufmacht...“, meinte ihr Vater mit einem Lächeln. Nizaburu schaute seine Tochter an. Er fand es lustig, dass sie so genervt tat, wo er doch genau wusste, dass sie sich freute Heiji wieder zu sehen. Frau Toyama musste bei dem Anblick ihrer Tochter und ihres Mannes lächeln.
 

Das Mädchen und ihr Vater waren zuhause gesessen. Mina, Nizaburus Frau, stieß gerade zu ihnen. Er erzählte, dass er vom Polizeipräsidenten eingeladen worden war. Die ganze Familie sollte kommen. Kazuha legte die Stirn in Falten und fragte sich insgeheim, warum sie nicht zuhause feiern konnte, im engsten Familienkreis. Aber ihr Vater hatte es Heizo, seinem guten Freund, mit Sicherheit nicht abschlagen können.
 

Kazuha drehte sich zur Hauseinfahrt und schaute hinauf in den Himmel. Es war gerade erst dunkel geworden und ein paar Sterne konnte man schon sehen. Fast kein Auto fuhr auf der Straße und aus dem Haus drang Lärm. Und sie, ihre Familie und Kazuha, standen da und warteten vor der Haustür der Hattoris. Das Mädchen hatte sich dieses Weihnachten irgendwie schöner vorgestellt, sinnlicher und vor allem zuhause. Die Tür ging auf und Shizuka stand vor ihnen. Kazuha drehte sich zu Heijis Mutter. „Kommt doch rein.“, bat Frau Hattori mit einer freundlichen Handbewegung und einem Lächeln die Drei ins Haus. „Wir sind im Wohnzimmer.“, sagte sie und schaute dann zu Kazuha. „Heiji ist in seinem Zimmer.“, fügte Shizuka gut gelaunt hinzu. Das Mädchen nickte und linste in die Richtung, in der Heijis Raum war.
 

Es klopfte und ein Junge, der mit dem Bauch auf seinem Bett lag, schaute auf. Er hatte seine Baseballkappe auf und trug seine Lieblingsjacke. „Ja?“, fragte heiji verwirrt und setzte sich auf. Langsam öffnete sich die Tür und Kazuha schaute ins Zimmer. Sie wirkte verlegen. Heiji schluckte und lächelte dann sofort. Sie begrüßten sich und Kazuha setzte sich neben ihn. „Na wie geht’s?“, wollte der Schülerdetektiv wissen, doch das Mädchen stellte ihm nur eine neue Frage: „Warum denn nicht unten?“ Heiji wollte nicht als einziger Jugendlicher zwischen den ganzen Erwachsenen sitzen und hatte sich in seinem Zimmer verkrochen. „Gehen wir runter?“, fragte er dann und runzelte die Stirn. Kazuha nickte und er stand auf.
 

„Nein... Bitte lass das....“, jammerte Heizo, der seine Frau davon abbringen wollte Mistelzweige aufzuhängen, ohne Erfolg. „Warum denn nicht? Es ist doch Weihnachten...“, rechtfertigte sich Shizuka und die Frauen gaben ihr Recht. So hängte Frau Hattori einen Mistelzweig über die Wohnzimmertür und sagte: „Es werden schon nicht Zwei auf einmal in der Tür stehen.“ Der blanke Sarkasmus war in ihrer Stimme zu hören.
 

Ginzo saß im Wohnzimmer vor der Nachricht. Aoko stand gerade in der Küche und holte sich etwas zu trinken. Herr Nakamori runzelte die Stirn und fuhr sich durch die Haare. Die Nachricht hatte er nur kaum gelöst. Was wollte KID nur? Ginzo schaute immer verärgerter drein. Die Warnung ließ ihn nicht los. Er hatte am Vortag sogar von ihr geträumt. Der Inspektor schaute zum Fenster. Dann sprang Ginzo wie von der Tarantel gestochen auf und wollte zur Tür. Das Mädchen schaute ihrem Vater verwundert nach. Ginzo war eine Idee gekommen und wollte sofort zum Präsidium. „Ich komme gleich wieder!!“, reif der Inspektor und dann knallte der die Haustüre zu. Aoko blieb verwundert in der Küchentüre stehen und schaute ihrem Vater mit riesigen Augen nur noch irritierter nach. „Wenn er nicht KID atmen und leben kann, ist er nicht glücklich....“, flüsterte sie und wandte sich wieder ihrem Glas zu.
 

Heiji und Kazuha gingen lachend Richtung Wohnzimmer. Obwohl das Mädchen erst gekommen war, hatte Heiji schon unheimlichen Spaß mit ihr. Sie schauten gar nicht richtig auf den Weg und Heiji öffnete die Tür. Die beiden Schüler schauten zu den Erwachsenen, die bis eben geredet hatten. Die Leute sahen ungläubig zu Heiji und Kazuha. „Oh nein... ich und meine Vorlaute Klappe...“, murmelte Shizuka und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Heizo und Nizaburu schauten am ungläubigsten drein. Heiji dachte sich, dass einer von den beiden gleich vom Schlag getroffen werden würde. „Was haben die denn? Warum sieht uns jeder nur so an?“, fragte sich Kazuha und schaute um sich. Ihr Blick fiel zuletzt nach oben und sie erstarrte, als sie den Mistelzweig entdeckte. Das Mädchen zupfte Heiji am Ärmel. Dieser sah sie verwirrt an. Ihr stand der Mund offen. Er verstand überhaupt nicht was sie hatte. Und dann deutete sie mit dem Zeigefinger nach oben. Der Junge blickte vorsichtig hinauf und schluckte dann schwer. Kazuha und Heiji sahen sich ungläubig an und erröteten. „Nein ,das darf nicht wahr sein!“, dachte sich Heiji und wurde extrem nervös.
 

Dann läutete ein Handy in der Hosentasche. Die ganze, romantische Stimmung war beim Teufel! Die Polizisten und deren Lebensgefährten schauten sich fragend um. Woher kam das Klingeln? Heiji merkte, dass es in seiner Hosentasche vibrierte und er hob erleichtert ab: „Ah! Hallo, Kudo...“ Kazuha schaute Heiji ungläubig an, sie kam sich überfahren vor. „Abend Heiji, ich wollte dir und deiner Familie nur Frohe Weihnachten wünschen. Richte das doch auch Kazuha aus...“, meinte Conan mit einem Lächeln bevor er ungläubig seinen guten Freund sagen hörte. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du anrufst, Alter...“, fing Heiji an und hatte Conan gar nicht richtig zugehört. Dann sprach der Schülerdetektiv aus Osaka munter weiter: „Ich steh grad mit Kazuha unter einem Mistelzweig und... du bist grad echt die Rettung!!“ Heiji atmete erleichtert auf und Conan glaubte sich verhört zu haben. Kazuha traute ihren Ohren nicht und verschränkte dann ihre Arme vor der Brust, ehe sie Heiji böse anlinste. „Wieso hebst du eigentlich ab! Jetzt leg auf und küss sie endlich! Das sieht man dir doch an der Nasenspitze an, dass du sie magst!“, schrei Conan ins Telefon und legte auf. Der Junge war gerade auf dem Weg zu Agasas Haus. Er steckte das Mobiltelefon ein und schüttelte den Kopf. Conan dachte sich: „Trottel...“
 

„Aber..“, stotterte Heiji hilflos und schaute ungläubig auf sein Display und murmelte fassungslos: „Aufgelegt...“ Heiji hatte seine Augen aufgerissen. Dann hörte er, wie sich Kazuha räusperte, und der Junge drehte sich um. Der Oberschüler schluckte und war ganz ruhig. Kazuha schaute ihn wütend an und Schrie: „Ich bin also so unattraktiv? Hab ich das richtig verstanden!?“ Sie tippte mit den Fingern einer Hand auf ihrem Oberarm. Er schüttelte den Kopf und stammelte: „Nein... so hab... ich... das..“ Heiji schluckte. Mina und Shizuka sahen sich ungläubig an und schauten dann wieder zu ihren Kindern. Heizo und Nizaburu stotterten, brachten aber kein Wort heraus, nur Laute, die Worte hätten werden sollen.
 

Heiji spürte sein Herz im Hals kräftig schlagen. Dem Jungen wurde heiß und kalt zugleich. Er zitterte etwas und er sah mit riesigen ,weit aufgerissenen Augen Kazuha an. Das Mädchen hatte ihn mit beiden Händen am Kragen gepackt und war ihm näher gekommen. Als sich ihre Lippen berührten, wanderte der Fuß von Kazuha nach oben, bis zum Po. Heiji wurde rot, wirklich knall rot. Er wollte gerade die Augen schließen und die Hände um ihre Hüfte legen. Der Junge glaubte zu träumen. Als Heiji mit den Fingerspitzen Kazuha berührte und er den Kuss soeben erwidern wollte, weil er es erst jetzt so richtig realisierte, was geschah, ließ sie von ihm ab. Alle im Raum hatten ihnen zugesehen. Heiji hatte schreckliches Herzrasen und er wollte gerade etwas zu dem Mädchen sagen, das sich zu den Leuten drehte. „Kazu...“, fing er an, wurde aber von dieser mit der Frage unterbrochen, die an die anderen Leute gerichtet war: „Was habt ihr denn? Ist doch nur ein Mistelzweig...“ Heiji klappte der Mund nach unten und sah Kazuha ungläubig nach, die den Raum wieder verließ. Mina und Shizuka schluckten und starrten regelrecht zu Heiji und Kazuha. Hatten sie sich verhört? Nur ein Mistelzweig? Heizo wurde es zu viel und er kippte um. „Das... kann doch nicht ihr... Ernst sein!...“, dachte sich heiji geschockt und starrte weiterhin in die Richtung, in die Kazuha gegangen war. Er hatte so viel Leidenschaft in dem Kuss gespürt, das konnte er sich doch nicht bloß eingebildet haben...
 

Derweil war Conan auf den Weg zu Agasa. Der Junge kam zur Hauseinfahrt und kurze Zeit später läutete er an dessen Tür. Hiroshi öffnete und bat ihn hinein. Conan wünschte Ai und dem Professor frohe Weihnachten und erzählte dann ganz sachlich, was soeben passiert war. Der Junge schüttelte dabei den Kopf und machte deutlich, dass er Heijis Benehmen unmöglich fand. Die Drei saßen in der Küche und Conan erzählte dann Agasa total glücklich, was Ran bei ihrer Mutter gestanden hatte. Hiroshi sah ihn mit großen Augen an und linste kurz zu Ai. Das Mädchen hatte bis gerade eben glücklich lächelnd zu Conan gesehen. Doch dann senkte sich ihr Blick und Ai starrte traurig auf die Tischplatte. Sie schluckte bitter und Conan fiel es nicht mal auf. Er schaute die ganze Zeit zu dem Professor und mit jedem Wort, dass er sagte, grinste er breiter. Dem kleinen Detektiv fiel nicht auf, wie traurig das Mädchen neben ihm wurde. Er bemerkte es gar nicht, sonst löste er doch jeden Fall, sonst entging ihm nichts. Hiroshi deutete, betrübt schauend, mit einer Kopfbewegung, schweigend, zu Ai. Conan drehte den Kopf und schaute grinsend zu dem Mädchen und stutzte. „Ist es wegen deiner Schwester?“, fragte der Schülerdetektiv vorsichtig und mitfühlend. Das Mädchen biss sich auf die Lippen. Hiroshis seufzte schwer. Dann schluchzte Ai und brach in Tränen aus. Conan legte eine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie. Er wusste nicht, dass er der Grund war, warum sie so weinte. Aber er wusste, dass er mit der Frage alles nur noch verschlimmert hatte. „Es tut mir Leid, Ai... Das wollte ich nicht...“, flüsterte der Junge und blickte Hilfe suchend zu Agasa.
 

Die Sterne waren gut zu sehen und bei einer Laterne lehnte Saguru. Er hatte einen knielangen Mantel an und blickte in den klaren Nachthimmel. Seine Hände hatte er in seine Manteltaschen geschoben. Der Junge hatte gesagt, ehe er das Haus verließ: „Ich treffe mich noch mit jemandem. Bin rechtzeitig zum Abendbrot wieder daheim! Bis später!“ Dann war die Tür zugefallen und er war dort hingerannt, wo er eben stand. Hakuba schloss kurz die Augen. Er genoss den leichten Wind, der wehte.
 

„Abend Saguru!“, hörte er eine vertraute Stimme hinter sich sagen. Der Junge drehte sich lächelnd um sah Akako, die ihn glücklich anschaute. „Warum wolltest du mich sehen?“, fragte das Mädchen gut gelaunt und trat neben ihn. Sie hatte ihre Hände hinter ihrem Rücken gefaltet und lächelte. Saguru linste sie aus den Augenwinkeln von der Seite an und gab lächelnd zu: „Ich hab ihr alles gesagt...“ Akako stutzte, sie kannte sich nicht aus und murmelte: „Wem?“ „Aoko..“, antwortete ihr der Junge und die Augen der Hexe weiteten sich. „Du hast was?!“, wiederholte Koizumi lautstark. Sie konnte es nicht glauben, noch nie war ihr jemand in den Rücken gefallen, noch NIE!! „Du hast mich schon richtig verstanden.“, konterte Hakuba gelassen und ging einen Schritt von der Laterne weg. Der Junge schaute Akako durchdringend an und stellte fest: „Ich weiß zwar nicht, wie lange du diese Intrigen noch spinnen willst, aber ich mach da nicht mehr mit.“ Akako stand der Mund offen. Zum ersten Mal in ihrem Leben, so glaubte sie, war sie so richtig sprachlos. Als sie sich etwas gefangen hatte, schaute sie ihn sauer an. Der Zorn stieg in ihr auf und sie schnauzte Saguru an: „Und woher der Sinneswandel?!“ Das Mädchen ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie zitterte vor Wut. „Nun ja... mir ist klar geworden, dass ich Aokos Herz nicht mit Feigheit und falschen Tricks gewinnen kann...“, meinte der Schülerdetektiv und merkte wie sich Akakos Augen noch mehr verfinsterten. Ihr Mund war gespitzt, die Lippen regelrecht zusammengepresst. Ihre Augen formten sich zu kleinen Schlitzen. Ihr Geschichtsausdruck war verbissen, verhärmt. Saguru, dachte sich, dass Akako einem das fürchten lernen konnte. Der Junge schluckte und stellte dann klar fest, nachdem er sich etwas gefangen hatte: „Ich will ihr nachher noch mit gutem, mit reinem Gewissen in die Augen sehen können und sagen: ‚Ich habe alles versucht’...“ Hinter dieser Tatsache konnte man einen dicken, fetten Punkt setzen, denn das war wirklich das, was Saguru wollte. Akako stampfte auf den Boden und schrie sauer, weil sie glaubte, er wusste nicht, wovon er sprach: „Und was, wenn sie deine Gefühle nicht erwidert?“ War er noch ganz bei Trost? Das war nur ein Gedanke, der ihr durch den Kopf ging. Saguru wurde langsam sauer, seufzte aber dann nur und meinte: „Auch wenn es nicht klappt, ich muss mir dann nicht die Frage stellen, wie weit ich gekommen wäre, hätte ich mit fairen Mitteln gekämpft.“ Er blickte Akako entschlossen an. Das Mädchen regte sich so auf, sie war den Tränen nahe. „Du solltest dir auch überlegen, ob es der richtige Weg für dich ist...“, fing Hakuba an und lächelte leicht und fragte sich, warum sie sich so in die Sache reinsteigerte. Dann setzt er fort: „Ich bin mir sicher, dich mag ein Junge auch, wenn du einfach du selbst bist... und nicht krampfhaft versuchst, ihn davon zu überzeugen, dass du keine schlechte Partie bist.“ Akako glaubte nicht was sie da von ihm hörte. Sie war stinkig und er besaß die Frechheit, sie anzugrinsen. „Es ist der richtige Weg.“, zischte die kleine Koizumi und schrie dann entschlossen: „Es ist der einzige Weg!“ Sie fasste es nicht, dass sie so dumm gewesen war. Sie fasste es nicht, dass sie mit ihm zusammen gearbeitet hatte, dass sie ihm vertraut hatte. Auf niemanden konnte man sich blind verlassen und man konnte nur sich selbst am meisten trauen. Man konnte überhaupt nur sich selbst trauen. Das ging in Akako vor, als sie zuschaute wie sich Saguru von ihr abwandte. Sie blieben eine Zeit lang so stehen und schwiegen sich an. Und langsam wich aus Akako Augen der Zorn und in ihnen war nur noch Fassungslosigkeit zu sehen. Dann drehte Saguru den Kopf, er schaute über die Schulter und meinte ruhig: „Akako, ich wünsche dir mehr Selbstvertrauen. Werde selbstbewusster!“ Die kleine Koizumi schaute ihn verwirrt mit großen Augen an. „Wie?“, stammelte das Mädchen ungläubig. Saguru drehte den Kopf und schaute zu Boden. Den schloss die Augen, ehe er zu reden anfing:
 

„Du bist ein hübsches Mädchen, das sehen wir Männer auch ohne faulen Zauber. Ich hoffe, du wirst dir dessen bewusst, Akako. Ich wünsche dir frohe Weihnachten, und, sollten wir uns nicht mehr sehen, einen guten Rutsch ins neue Jahr. Mögen deine Wüsche in Erfüllung gehen.“ Akako war völlig perplex und brachte keinen Ton raus. „Gute Nacht, du kleine Hexe.“, nannte der Junge sie in fast liebevollem Ton und nach einem letzten Blick zu Koizumi, ging dann Hakuba nachhause. Das Mädchen schluckte schwer. Er ließ sie stehen. Sie stand fassungslos vor ihm und er stapfte weg. Saguru fragte sich, wie sich das Mädchen den weiteren Verlauf vorgestellt hatte. Hätten die Hexe und er solange einen Keil zwischen Aoko und Kaito treiben sollen, bis keiner mehr mit dem anderen redete? Hätte Saguru dann nichts ahnend zu der kleinen Nakamori gehen sollen um ihr Herz im Sturm zu erobern? Wo er dann keinen Konkurrenten hatte? Wie hätte Koizumi agiert? Immerhin hatte sich Kaito noch mehr von ihr entfernt. Kuroba hätte Akako sicherlich an allem die Schuld gegeben. Und er hätte ja auch Recht gehabt, mit allem. Saguru stapfte nachhause und war froh, dass er noch rechtzeitig ausgestiegen war. Er war von dem fahrenden Zug abgesprungen, der ihn nur ins Verderben geführt hätte. Der Detektiv hoffte, dass es Akako auch schnell und bald begriff. Sie war ja so ein recht nettes Mädchen, eigentlich. Sie hatte halt nur eine raue Seite, die man erst erweichen musste.
 

Im Wohnzimmer saßen Shiro und Ayako. Der Fernseher lief und Herr Suzuki sah sich mit seine älteren Tochter die Nachrichten an. Die Tür ging auf und Tomoko und Sonoko kamen in den Raum. Die eine hatte ein Tablett mit Tassen und eine Kanne Kaffe in der Hand, die andere trug selbst gemachte Plätzchen zu dem Tisch. Ayako und ihre kleine Schwester hatten am Vortag noch die Zeit gefunden um die verschiedensten Keksrezepte auszuprobieren. Frau Suzuki setzte sich hin und nahm eine Tasse nach der anderen und schenkte ein. „Wann kommt denn dein werter Gatte?“, fragte Tomoko kühl und vornehm, wie immer, ihre Tochter Ayako. Diese beantwortete mit einem Lächeln. „Er müsste gleich kommen...“ Sonoko schmunzelte und sah ihre Schwester glücklich an. Shiro klopfte der 24-jährigen Doktorandin auf die Schulter und beruhigte seine Frau: „Warum denn die Eile... Er kann doch wirklich jeden Moment vor der Tür stehen.“ Tomoko trank an ihrer Tasse und sagte nichts mehr. Sie hasste Unpünktlichkeit. Yuzo Tomizawa, der Mann ihrer Tochter hatte ihr versichert zum Kaffeetrinken anwesend zu sein. Allerdings hatten sie keine Zeit vereinbart, wirklich unpünktlich war er also nicht...
 

Kazuha hatte sich draußen im Garten auf eine Bank gesetzt und schaute sich den Sternenhimmel an. Was hatte das Mädchen da bloß geredet? „Nur ein Mistelzweig...“, dachte sie sich und schluckte. Der Mond war schön und sie hasste sich dafür, dass sie das gesagt hatte. Die kleine Toyama schluckte erneut und blickte zu Boden als sie flüsterte: „Es war aber nicht nur ein Kuss...“ Das Mädchen hätte am liebsten losgeheult. Dann ging die Tür auf und Heiji kam nach draußen. Der Junge war ihr, gleich nachdem sie gegangen war, gefolgt. Er setzte sich neben sie und sah sie vorsichtig an. „Was willst du?“, fragte Kazuha etwas schnippisch und linste ihren besten Freund von der Seite an. „Das kann doch wirklich nicht alles Einbildung gewesen sein...“, dachte sich der Oberschüler und legte langsam seine Hand auf ihre Wange. Sie schreckte zurück und meinte verwundert: „Hey! Was soll das?“ Sie war etwas sauer, nicht auf ihn, sondern auf sich. Kazuha schaute ihn irritiert an. Er schluckte und wollte mit der Hand, mit der Heiji gerade eben ihre Wange berührt hatte, ihr Kinn etwas heben. Er näherte sich ihr langsam und der Junge merkte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Das Mädchen riss die Augen auf und schob ihn schnell von sich weg und schrie halblaut: „Halt!!“
 

Heiji schaute seine beste Freundin etwas traurig an und schwieg. Kazuha schaute nach oben und fragte verwirrt: „Ist da etwas auch ein Mistelzweig?“ Das wäre dann zu viel für sie gewesen. Das Mädchen legte die Stirn in Falten. Sie konnte keinen finden. Sie stutzte. „Kazuha...“, sagte der junge Detektiv und schaute sie hoffnungsvoll an. Die Augen der kleinen Toyama weiteten sich, als das Mädchen Heiji anschaute. Sie war baff und schluckte. Kazuha nahm sofort die Hände von seiner Brust, die noch immer darauf lagen, seit sie ihn weggedrückt hatte, und schaute verlegen zu Boden. Heiji hörte seinen eigenen Herzschlag und er biss sich auf die Lippen. Sein Gegenüber war feuerrot angelaufen. Kazuha zitterte etwas, das konnte er spüren. Das Herz des Mädchens schlug so fest und schnell, dass sie glaubte, Hattori würde jeden Pulsschlag sehen. Der Junge legte nun seine Hand auf ihre und näherte sich ihr zögernd. Heiji schluckte und irgendwann war er Kazuha so nah, dass er sogar ihren Atem auf seiner Haut fühlen konnte. Die kleine Toyama sah ihren besten Freund schüchtern an. Seine Augen waren halboffen, weil er wissen wollte, was sie tun würde. Bis jetzt hatte sie ja noch so gut wie gar nicht reagiert. Kazuha schloss langsam die Augen und atmete tief ein und aus.
 

Dann wurde die Tür aufgerissen und eine vertraute Stimme fragte: „Heiji? Kazuha?“ Die beiden waren auseinander gefahren und saßen nun jeweils am einen Ende der Bank. Sie liefen rot an und atmeten flach. „Gott, hab ich mich erschrocken....“, muss es in ihren Köpfen vor sich gegangen sein und dann hörten die die beiden Oberschüler: „Ah! Da seid ihr ja. Ich hab mich schon gefragt wo ihr steckt“ Shizuka stand lächelnd vor ihnen. Heiji sackte so richtig in sich zusammen und legte den Kopf nach hinten. Mit geschlossenen Augen wiederholte er gedanklich, was soeben passiert war. Er hätte Kazuha fast geküsst, und dann stand seine Mutter wie aus dem Nichts da vor ihnen. „Was macht ihr hier draußen?“, wollte Frau Hattori wissen und blickte Kazuha, die noch röter anlief, und ihren Sohn, der sie überrascht ansah, abwechselnd an. Heiji machte große Augen und ließ sich schnell etwas einfallen. „Ehm... ich... ich wollte ihr mein Weihnachtsgeschenk geben...“, stammelte der Junge und Kazuha schaute ihn überrascht an. Shizuka lächelte und meinte nichts ahnend: „Und? Hast du’s ihr schon gegeben?“ Natürlich wusste sie jetzt, was Heiji und Kazuha da draußen gemacht hatten, aber einfach wieder rein zu gehen und zu sagen: ‚Lasst euch nicht stören!’ wäre wohl noch peinlicher gewesen, für sie und die Kinder. Heiji drehte sich zu Kazuha und nahm sein kleines Päckchen aus der Jackentasche. „Hier..“, brach der Junge mit Müh und Not hervor und passte auf, dass er nicht schon wieder errötete. Kazuha holte auch ihr Geschenk hervor und dann tauschten sie. Sie schwiegen sich an und packten neugierig aus. Heiji schaute mit großen Augen auf die Karten, die die kleine Toyama für ihn besorgt hatte. Es war ein Stoß und auf jeder Karte war vorne ein Spieler seiner Lieblingsbaseballmannschaft abgebildet. Hinten standen Daten und Fakten, wie der Geburtstag, die Position, das Debüt, und viele mehr. Kazuha brachte nur ein Wort hervor: „Wow...“ Sie hielt eine Kette in der Hand mit einem aufklappbaren Anhänger, in den sie zwei Fotos geben konnte. Das Mädchen sah Heiji ungläubig an. Als sich ihre Blicke trafen, umarten sie sich freudig. Ihre Wangen berührten sich und sie bedankten sich. Dann sprang der Junge auf und meinte: „Ich geh rein zu Paps!“ Er marschierte an seiner Mutter vorbei ohne diese auch nur anzusehen. Shizuka und Kazuha schauten ihm verwirrt nach.
 

Für den restlichen Abend ignorierte der Oberschüler seine beste Freundin, bis sie und ihre Familie ging. Er hatte sich nur mit den folgenden Worten von ihr verabschiedet: „Wir sehen uns. Gute Nacht!“ Das hatte er im Vorbeigehen gesagt, und dann verschwand er in sein Zimmer. Er hatte nicht gesehen, wie ihm Kazuha etwas traurig nachgeschaut hatte.
 

Es läutete und Ayako sprang freudig auf. Sie eilte zur Haustür und riss sie auf. „Yuzo! Da bist du ja!“, begrüßte sie freudig ihren Mann und sprang ihm in die Arme. Er blickte seine Frau etwas irritiert an, freute sich aber mindestens genauso. „Bin ich etwa zu spät?“, stutzte er und trat dann ein, als sie die Umarmung wieder gelöst hatten. Ayako schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. Tomizawa legte seine Jacke ab und mit ihr Hand in Hand ins Wohnzimmer, in dem seine Schwiegereltern und seine Schwägerin saßen. „Abend!“, begrüßte er alle mit einem Lächeln. Sonoko schmunzelte, als sie ihre Schwester mit ihrem Mann so glücklich ins Zimmer kommen sah. Und die kleine Suzuki wünschte sich, dass sie auch einmal so glücklich mit Makoto im Wohnzimmer ihres Elternhauses stehen würde. Das Mädchen begann zu grinsen, denn ihr fiel wieder ein, dass dieser in ein paar Tagen hier sein würde. Ayako und Yuzo setzten sich zu der Runde. Shiro und dessen Schwiegersohn fingen sofort an über die neusten Ereignisse zu reden, die in den Nachrichten ausgestrahlt worden waren. Tomoko schaute ihren Mann und ihren Schwiegersohn abwechselnd an und trank bei ihrer Tasse. Ayako dachte sich lächelnd, während sie die runde beobachtete: „Hätten wir fünf oder zehn Minuten gewartet, hätte Mama sich auch nicht aufgeregt.“ Sonoko schaute auf die Uhr und merkte dass es erst Acht Uhr war.
 

Ein Junge stapfte im Schnee in der kalten Nacht. Es schob die Hände in die Jackentaschen und blieb vor einem Haus stehen. In den Zimmern brannte Licht. „Wie spät ist es überhaupt?“, dachte sich der Junge und sein Blick fiel auf seine Armbanduhr. „Kurz nach Zehn...“, stellte er fest und seufzte. Kaito holte den Stoffsack aus seiner Innentasche hervor. Nun lag das Geschenk in seiner Hand. Der Junge warf noch einmal einen Blick zu Aokos Zimmer, er stand vor ihrem zuhause. Kaito blickte wieder auf seine Handfläche und dachte sich: „Hoffentlich klappt es...“ Er umschloss das Präsent mit seinen Händen, klein genug war es ja. Es sah so aus als würde er sich seine kalten Finger wärmen wollen. Dann blies Kaito hinein und schloss die Augen. Der Zauberer öffnete seine Hände und musste grinsen. Nur ein Gedanke ging ihm durch den Kopf: „Ich hab’s geschafft!“ Das Geschenk war weg. Kaito schaute zu dem Fenster seiner besten Freundin und zog aus einer anderen Innentasche diesen einen Brief hervor, den, den er fast zu schreiben vergessen hatte. Der Junge hielt ihn mit Zeige- und Mittelfinger. Kaito lächelte und schaute noch ein letztes Mal auf den Umschlag, in dem sich der Brief befand. Der Junge drehte das Kuvert mit den beiden Fingern immer wieder um. „Gute Reise...“, flüsterte der Junge und als Kaito das Kuvert ein letztes Mal von der Rückseite zur Frontseite drehte, löste es sich buchstäblich in Rauch auf. Kuroba schaute wieder zu Aokos Fenster und streckte sich noch einmal genüsslich, bevor er sich umdrehte und wieder heim stapfte. „Auftrag ausgeführt...“, dachte sich Kaito schmunzelnd.
 

Aoko war im Wohnzimmer und spielte mit ihrer Familie Karten. Ihr Vater war schon wieder vom Präsidium zurückgekehrt und war gut gelaunt. „Kaito Kid wandert ins Gefängnis!“, hatte sich Ginzo gefreut, als er die Haustür aufgemacht hatte und ins Haus gegangen war.
 

Das Mädchen stand auf und sagte mit den Worten: „Ich komm gleich wieder! Ich geh nur noch schnell in mein Zimmer!“ Dann rannte sie aus dem Raum und eilte die Stufen hoch. Ihre Eltern schauten ihr verwirrt nach. Aoko war etwas eingefallen und wollte das noch unbedingt erledigen. Als das Mädchen bei der obersten Stufe war, ging sie seelenruhig weiter. Aoko öffnete ihre Zimmertür und tapste zum Schreibtisch. Sie suchte etwas und nahm etwas in die Hand, weil es ihr im Weg stand. „Vielleicht habe ich es ja hier rein gegeben....“, dachte sich Aoko und öffnete eine Schublade. „Nein.“, flüsterte das Mädchen enttäuscht und schloss sie wieder. Den Gegenstand stellte sie wieder hin. Die kleine Nakamori drehte sich weg und war in ihre Gedanken versunken. Aoko stutzte und fragte sich: „Was hab ich da jetzt eigentlich...?“ Das Mädchen wandte sich wieder zum Tisch und sah den kleinen Beutel an, den sie wie selbstverständlich hochgehoben hatte. Das Mädchen legte die Stirn in Falten und nahm ihn wieder. „Wie kommt der denn da hin?“, murmelte sie und dann schaute sie auf das Kuvert. Aoko zog am Band, mit dem der Beutel verschnürt war, und staunte. Sie riss die Augen auf. „Schön..:“, flüsterte sie und nahm das Geschenk in die Hand. Dem Mädchen stand der Mund leicht offen. Aoko griff nach dem Kuvert und legte das Geschenk in auf die Tischplatte. „Komisch... Da steht ja gar nichts drauf..:“, murmelte die kleine Nakamori und holte den Brief aus dem Umschlag. Das Kuvert legte sie wieder hin und dann nahm Aoko das Geschenk wieder in die Hand. Sie schaute zur Tür, weil sie dachte, es sei von ihren Eltern. Sollte sie gleich nach unten gehen und sich bedanken, oder sollte sie zuerst den Brief lesen? Die Neugier siegte und Aoko schaute wieder auf den Zettel. „Frohe Weihnachten, Aoko! Ich hoffe, dir gefällt das Bernsteinkettchen. Kaito“, las Aoko vor und riss die Augen auf. Das Mädchen schaute ungläubig zum Armband und dachte sich: „Von K...“ Sie war baff. Aoko hielt das Geschenk noch ungläubig in den Händen und las weiter: „P.S.: Ich bin ein Meister meiner Kunst.“ Aoko legte den Brief weg und schaute sich die Kette mal genauer an. Das Mädchen fand das Armband wirklich schön und nach einer Zeit legte Aoko es um das Handgelenk. „Schon komisch... Gestern war so ein merkwürdiger Tag... und ich hab mich nicht mal getraut, ihm mein Geschenk zu bringen...“, murmelte das Mädchen und schaute zu dem Päckchen, das sie für Kaito hatte. Sie schämte sich etwas. Sie setzte sich auf ihren Stuhl und starrte zu dem Geschenk, das sie für den Jungen hatte.
 

Nach einer Zeit ging Aoko nach unten. Als das Mädchen ins Wohnzimmer kam, wurde sie von ihrem Vater gefragt: „Und hast du das gefunden, weswegen du so schnell ins Zimmer abgedüst bist?“ Ginzo sah seine Tochter an. Er hielt noch die Karten in seinen Händen. Aoko setzte sich neben ihn. Sie hatte darauf ganz vergessen und sie beschäftigte sich auch gar nicht mehr damit. Aoko schaute verwundert in die Runde und stammelte: „Wann ist denn Kaito da gewesen?“ Ihre Eltern schauten sie irritiert an und meinten: „Der war heute gar nicht da...“ Das Mädchen sah auf die Kette und murmelte: „Doch...“ Und dann beschloss sie ihm das Geschenk am nächsten Tag zu bringen. Er hatte ja auch an sie gedacht.
 

Heijis erster Blick, nachdem er in sein Zimmer gegangen war, fiel auf die Uhr, sie zeigte Elf. Er ließ sich aufs Bett fallen und drehte sich auf den Rücken. Der Oberschüler hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und starrte auf die Zimmerdecke. Er dachte über den Tag nach. Heiji dachte an den Kuss und daran, dass er Kazuha auch fast geküsst hatte. Und er dachte daran dass seine Mutter auf einmal dastand. Der Junge schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn und kniff die Augen zu. „Warum muss das eigentlich mir passieren?!“, murmelte er verärgert. Dann ging die Tür auf. „Was hast du?“, fragte Shizuka und stand in der Tür. Heiji richtete sich und murmelte etwas genervt: „Kannst du dir das nicht denken?“ Der Oberschüler seufzte und dann hörte er seine Mutter fragen: „Warum hast du mir nichts gesagt?“ Heiji schaute sie mit großen Augen an und rechtfertigte sich: „Erstens wusste und noch nicht, dass ich sie küssen würde.... eh wollte... wie auch immer... Und zweitens: Ja was hätte ich denn sagen sollen? Als du da auf einmal vor uns gestanden bist...“ Der Junge schaute Shizuka ratlos an und dann fügte er in ironischem Tonfall hinzu: „Mama ich hab grad keine Zeit?! Komm wieder, nachdem ich Kazuha geküsst hab!...?“ Heiji verschränkte die Arme und wollte eine gute, eine richtig gute Antwort hören.
 

Shizuka sah ihren Sohn etwas sauer an und rechtfertigte sich: „Das meinte ich nicht! Warum hast du mir nicht gesagt, dass du sie magst? Ich hätte euch sicher nicht gestört!“ Frau Hattori stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah den Jungen entschlossen an. Heiji klappte der Mund nach unten und starrte seine Mutter fassungslos an. Dann fing er zu stottern an: „Ist... ist... Ist das nicht SO offensichtlich!?“ Er schluckte und seine Mutter griff zur Klinke. „Ihr seid schon ewig Freunde. Woher soll ich wissen, ob das nur Freundschaft oder doch Liebe ist?!“, zischte Frau Hattori sauer und verließ das Zimmer. Sie knallte die Tür zu. Das Gespräch mit ihrem Sohn hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Heiji stand irgendwie neben sich, als er das gehört hatte, und starrte auf die Tür. Der Junge schluckte und ließ sich zurück ins Kissen fallen. „Was war das nur für ein Tag?“, fragte er sich und er schaute auf die Zimmer decke. Heiji drehte sich auf den Bauch und krallte sich seinen Polster. „Moment... in den Ferien fahr ich doch zu Shinichi und Ran...“, fiel ihm ein und dann schoss ihm auch gleich der nächste Gedanke durch den Kopf: „... mit... MIT Kazuha!“ Heiji riss die Augen auf und schluckte schwer. Er vergrub sein Gesicht im Kissen und murmelte jammernd: „Nein...“
 

Man hörte Schritte. Licht war in einem Raum. Jemand ging die Stufen runter. Wieder Schritte. Die Gestalt blieb vor einer Tür stehen. Sie musste glücklich sein, sie summte. Die Tür ging auf. Der Mensch stand im Flur einer großen Villa. Mit einem Lächeln suchte die Person den Lichtschalter des Zimmers, in das sie wollte. „Ah gefunden....“, freute sich die Person und schaute in den Raum, in dem neben vielen anderen Sachen ein Spiegel stand. „AAAAAAHHHHH!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Fin.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Von mir aus teert und federt mich, aber das war wohl oder übel das letzte Kapitel für längere Zeit. Grund: Schule
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Und kann mir jemand sagen, warum einem eigentlich die genialsten Ideen immer kurz vorm Einschlafen einfallen?

LG JO89

P.S.: Fortsetzung folgt!! Versprochen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cygni
2009-07-03T17:22:19+00:00 03.07.2009 19:22
zu den steckbriefen, genta wieg 45 kg, das wird im 11ten film erwähnt,
du musst das: "Detektiv Conan Movie 11 dt.UT 05/12" myvideoen und dann so bei 1 minute wird das erwähnt^^

glg stellax3
ps: ich hoffe es geht bald weiter^-^
Von: abgemeldet
2009-01-02T17:45:36+00:00 02.01.2009 18:45
frohes neues!!!!!

man, dieses kapitel war ja bombasdisch!!!vor allem die länge!
und ich finds klasse das hakuba doch noch die kurve gekriegt hat und nicht mehr so das arschloch ist^^

um auf deinen kommentar am schluss zurückzukommen, vielleicht kommen einem ja deshalb die besten ideen weil man kurz vorm schlafengehen nochmal gerne den tag reflektiert und manchmal(aber auch nur manchmal) komische zusammenhänge aufstellt, dei einen dann auf fabolöse(wo ist mein wortprofi...) ideen kommt°°

so wünsche ich dir noch ein weiteres gutes jahr und hoffe das du noch viel schreibst^^ =];
lg, knoppers
Von:  Cygni
2009-01-02T12:25:29+00:00 02.01.2009 13:25
Erst mal ein frohes neues...
Ich finde die geschichte suuuppppiiiiii!!! ich hab die ganze nacht durchgemacht um sie fertig zu lesen.... ich hab mich nur wegen dir hier angemeldet um dir zu sagen: WEITER SO!!!!!
ich haffe du schaffst bald folgende kapietel.
ich warte mit spannung.
LG Stellax3
Von:  IceKazuha113
2008-12-31T13:06:08+00:00 31.12.2008 14:06
WOW Das war einfach genial =)
ch fand das mit dem Geschenk für Aoko einfach toll aber am beten fand ich das du so viel Heiji und Kazuha reingebaut hast. Das mit dem Mistelzweig war echt genial und das er sie dann eingentlich nochmal küssen wollte *HACHSCHMACHT*
Das war einfach ein super Kapitel.
Wünsche dir auch einen guten Rutsch und hoffe das du trotz Schule weiterschreibst
LG IceKazuha113

PS: Die längen deiner Kapitel sind echt fantastisch und das war echt eine gewaltige Länge da konnte man so viel lesen =)
Von: abgemeldet
2008-12-31T12:30:15+00:00 31.12.2008 13:30
danke, hoffe auch, dass alle deien träume, wünsch usw in erfüllung gehen ^^

aber mach dir nichts draus.
die besten idees für meine FFs krieg ich auch immer nachts, kurz vorm einschlafen.
ist richtig lästig. xD.

also, dieses kapi hat mir gut gefallen ^^
kaitos geschenk udn wie er es in aokos zimmer gebracht hatte, war ja soooooooooooooooooooooo toll xD.
und auch wie akako von sagura 'fertig' gemacht wurde.
einfach nur geil. xD.
gott, bin heute mal wieder richtig sadistisch. xD.
trotzdem genial.
hab immer nur gedacht: setz noch eins drauf!!!

hoffe du findest trotz schule i-wie zeit zu schreiben
deine angel


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