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Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night

Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...
von

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Surprise, surprise!

Dass der nächste Morgen eine Überraschung für mich bereithielt, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als ich erwachte, lag ich immer noch in Ryos Armen. Plötzlich klingelte das Telefon auf dem Nachttisch von Ryo und er drehte sich um, um abzunehmen.

„Ja?... Was, jetzt?... Ich bin in zehn Minuten da…“ Damit legte er wieder auf. Dann schwang er seine Beine aus dem Bett und stand auf, um sich anzuziehen. Ich schaute an die Decke, um seinen nackten Körper nicht anzustarren.

„Ich bin mal kurz weg. Wird nicht lange dauern.“, sagte er mit einem Lächeln zu mir. Dann verschwand er. Ich nutzte die Gelegenheit und stand auf, um mich ebenfalls anzuziehen. Ich wählte eine Dreiviertelhose und dazu ein langes Oberteil, wie es Ryo bei unserem ersten Treffen getragen hatte. Dann ging ich ins Bad und wusch mich. Nachdem auch meine Haare wieder lagen, ging ich zurück und setzte mich aufs Bett. Dann wartete ich.
 

Was zum Teufel wollte Akatsuki hier? Ryo konnte es nicht verstehen. Sollte er doch auf seine Fährte gekommen sein? Aber wie? Vielleicht hatten Ichiru und Misa geschlampt. Wenn das der Fall war, können sie aber was erleben…

Akatsuki wartete in einer großen Halle ungeduldig auf Ryo. Er brauchte seine Hilfe. Wie sonst sollte er Sai finden, wenn nicht mit Ryos hellseherischen Fähigkeiten? Er konnte nur ihn um Rat beten. Nach wenigen Augenblicken kam er auch schon aus einem Seitengang auf Akatsuki zu.

„Hallo Ryo. Ich brauche dringend deine Hilfe.“

„Womit kann ich dir helfen, Akatsuki?“, fragte Ryo gespielt interessiert.

„Sai, meine Freundin, ist verschwunden. Ich denke, dass sie entführt wurde. Und deshalb brauche ich deine Fähigkeiten, um den Kidnapper aufzuspüren.“

„Gut. Lass uns Platz nehmen.“ Ryo bot Akatsuki einen Platz und im Vorbeigehen atmete Akatsuki tief ein. Noch ein Indiz, dachte er. An Ryo klebte Sais Geruch. Aber er sagte noch nichts. Obwohl ihn das unheimlich aufregte, weil sie sich wirklich nah gekommen sein musste. Aber wenn Ryo mit ihr… Akatsuki würde ihn umbringen.

„Okay. Hast du etwas von ihr dabei?“, fragte Ryo und Akatsuki holte ein Shirt von Sai hervor und reichte es ihm. Ryo nahm es in die Hände und schloss einen Moment die Augen. Dann sprach er.

„Sai ist ganz in der Nähe. Ich spüre es. Sie befindet sich innerhalb eines Kilometers von uns aus gesehen. Aber direkter kann ich es nicht angeben.“

„Oh doch. Das kannst du sehr wohl.“, sagte Akatsuki und sah ihn intensiv an. Doch Ryo sah nur verständnislos drein. „Du kannst mir sogar sagen, in welchem Zimmer sie ist. Habe ich recht, du mieser Kidnapper?“

Akatsuki war aufgestanden und hatte die Fäuste geballt, weil er so wütend war. Ryo stand ebenfalls auf.

„Was meinst du damit?“, fragte er.

„Tu nicht so unschuldig! Du hast Sai hier irgendwo und ich werde sie jetzt befreien!“, sagte Akatsuki aufgebracht.

„Du hast kein Recht, hier einfach alles zu durchsuchen. Dafür kann ich dich anzeigen.“

„Wenn ich herausbekomme, was du Sai alles angetan hast, werde ich dich anzeigen. Also halt bloß deine Fresse!“ Damit stürmte Akatsuki los und schlug als erstes den Weg ein, aus dem Ryo vorhin kam. Er riss eine Tür nach der anderen auf und rief ständig ‚Sai’…
 

Als ich so wartete, kam es mir plötzlich so vor, als wäre es im Haus unruhiger geworden. Und wenig später hörte ich, wie jemand meinen Namen rief.

Es war unverkennbar Akatsuki.

Ich sprang vom Bett auf und wollte die Tür aufreißen, doch sie war abgeschlossen.

„Akatsuki!“, schrie ich und hämmerte gegen die Tür.

„Sai!“, drang es gedämpft von der anderen Seite der Tür. „Geh zurück. Ich werde die Tür eintreten.“

Ich machte schnell einige Schritte zurück und ging etwas zur Seite. Dann hörte ich ein lautes Krachen und die Tür flog fast bis zum Bett. Im Türrahmen stand der wütende und schnell atmende Akatsuki und sah sich hektisch um. Ich rannte auf ihn zu und warf mich ihm an den Hals. Sofort schlang er seine Arme um mich.

„Sai! Geht es dir gut? Bist du verletzt?“

„Mir geht es gut. Lass uns nur bitte so schnell wie möglich von hier verschwinden.“ Ich war so froh, dass ich Tränen in den Augen hatte.

Ich ließ von Akatsuki ab, schnappte mir aber dann seine Hand und wir verließen das Zimmer. In der Empfangshalle stand immer noch Ryo, der uns ruhig hinterher sah. Ich warf nur noch einen kurzen Blick auf ihn. Doch sein Blick machte mir Angst. Er sagte: ‚Wir werden uns wiedersehen.’

Dann verließen wir sein Anwesen. Akatsuki war mit der Limousine gekommen und half mir nun einsteigen. Während der Fahrt, die nur zwanzig Minuten dauerte, sprachen wir kein Wort. Aber Akatsuki hielt mich die ganze Zeit fest in seinen Armen und ich war froh, ihn wieder zu spüren. Als wir endlich wieder bei Akatsukis Anwesen waren, half er mir aus dem Auto und wir gingen sofort und ohne Umwege in sein Zimmer. Dort setzten wir uns aufs Sofa und Akatsuki sah mich wartend an.

„Er hat dich vergewaltigt, habe ich recht?“, fragte er auf einmal völlig unvermittelt.

„Ja… Aber ich glaube, dass es auch meine Schuld war…“

Akatsuki sah mich finster an. „Was meinst du damit?“

„Er hat mich gebissen und dann fing er schon an mit den Annäherungen. Zum Glück kam aber das Essen dazwischen und er ließ von mir ab. Als es hell wurde, gingen wir ins Bett. Da kam er mir wieder nah und er wollte mir schon mein Top ausziehen. Um das zu verhindern, habe ich ihn umarmt und da war sein Hals… Ich biss zu, weil ich dachte, dass ich dadurch nichts mitbekommen würde. Ich hatte Angst, dass, wenn ich mich wehre, Ryo mir wehtut… Und wenn ich mich nicht wehre, würde er mich auch nicht verletzen… Aber du kannst mir glauben, dass ich die ganze Zeit an dich gedacht habe… Es war so furchtbar…“

„So furchtbar kann es gar nicht gewesen sein, wenn du nicht mal einen Fluchtversuch unternommen hast.“, sagte Akatsuki und sah unheimlich sauer aus. Ich konnte das nicht glauben und mir stiegen Tränen in die Augen.

„Ich war drei Tage lang angekettet in einem verdammten Keller! Dadurch haben sie mich geschwächt und als Ryo mich holen kam, konnte ich nichts machen, weil er mich hypnotisierte. Und auf seinem Zimmer dachte ich ernsthaft über Flucht nach, aber er sagte, dass nur jemand mit seiner Erlaubnis oder tot von dort wegkommt!“

Akatsuki sagte nichts, sondern starrte mich noch immer finster an.

„Er wollte mich heiraten. Als deine Braut wäre ich scheinbar zu gut für dich.“ Ich war aufgestanden und Akatsuki sah mich erstaunt an.

„Woher willst du das wissen?“

„Ryo hat es mir gesagt. Ich hätte auf jeden Fall ‚ja’ gesagt, wenn du mich eher gefragt hättest. Aber scheinbar hast du jetzt kein Interesse an mir. Ich lasse dich jetzt allein.“ Ich verließ sein Zimmer und wanderte planlos durch das Haus. Irgendwann fand ich die Bibliothek und trat ein. Niemand war da und ich fühlte mich gleich wohler. Hier gab es unzählige Regale und ich ging langsam durch die Reihen. In einer Ecke gab es eine Lampe und diese schaltete ich ein. Nachdem ich meinen Blick kurz über eines der Regale wandern ließ, nahm ich ein interessant klingendes Buch und setzte mich einfach auf die Erde unter die Lampe. Ich las das Buch fast durch, aber als ich fast am Ende angekommen war, schlief ich ein.
 

Akatsuki war völlig verwirrt in seinem Zimmer zurückgeblieben. Was Sai da gesagt hatte, verletzte ihn sehr. Aber er war ihr auch nicht ganz fair gegenüber gewesen. Er hätte nicht so wütend sein sollen. Du bist ein Idiot, Akatsuki, dachte er. Du lässt die Frau deines Lebens einfach so aus deinem Zimmer, ohne dich darüber zu freuen, dass sie noch lebt und es ihr gut geht. Akatsuki stand auf und wollte Sai suchen gehen. Aber sie konnte überall sein. Wo also sollte er anfangen? Dann kam ihm eine Idee. Er machte sich auf den Weg in die Bibliothek. Er lief aus irgendeinem Grund leise. Akatsuki sah sich in der Bibliothek um und sah einen Lichtschimmer aus einem der Gänge zwischen den Regalen. Er lief darauf zu und sah in den Gang. Tatsächlich saß dort Sai unter einer Lampe und hatte ein Buch auf ihrem Schoß. Sie schlief gegen die Wand gelehnt. Auf einmal kam es Akatsuki so unreal vor, dass er sich mit Sai, seiner Sai gestritten hatte. Sie schlief so friedlich und sah so unschuldig aus.

Um sie nicht zu wecken, ging er langsam auf sie zu und nahm sie vorsichtig hoch. So ging er gemächlich zurück in seine Zimmer. Dort setzte er sich auf sein Bett und lehnte sich an das Kopfende. Er zog Sai auf seinen Schoß und nahm eine Decke, die er über sich und Sai warf. Er hielt Sai ganz fest in seinen Armen und ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Er wollte, dass sie sich beschützt fühlte und wenn er sie so hielt, fühlte er sich auch besser. Akatsuki streichelte ihren Kopf und lächelte. Da die Sonne aufging, wurde er auch bald müde und schlief ein.
 

So schön warm… und geborgen… Ich war definitiv nicht mehr auf dem Boden in der Bibliothek. Ich saß auf Akatsukis Schoß und er hatte seine Arme ganz eng um mich gelegt. Er schlief. Das hörte ich an seinem Atem und seinem Herzschlag, weil mein Kopf auf seiner Brust ruhte. Er hatte eine Decke über uns gelegt. Ich war plötzlich nicht mehr auf ihn sauer. Denn ich freute mich, dass ich wieder so eng bei ihm war. Ich schloss die Augen und drückte mich noch weiter an Akatsuki ran. Meine rechte Hand zog ich unter der Decke hervor und legte sie ihm auf die Schulter. Ich streichelte seinen Hals. Dann hob ich meinen Kopf, um den schlafenden Akatsuki zu küssen. Unsere Lippen berührten sich und plötzlich erwiderte er den Druck. Ich war etwas erschrocken, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Deshalb unterbrach ich aber diesen schönen Moment nicht.

„Bist du noch böse auf mich?“, fragte Akatsuki mit einem flehenden Blick, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

„Nein. Ich dachte ja eher, dass du auf mich sauer wärst.“

„Ach was. Ich dachte, dass ich ein Idiot bin, weil ich die Liebe meines Lebens einfach so gehen lasse…“ Ich küsste Akatsuki noch einmal.

„Du bist kein Idiot.“ Ich fuhr ihm durch die Haare. „Und wenn doch, dann bist du wenigstens mein Idiot und ich liebe meinen Idioten.“ Wir lachten beide über diesen Blödsinn. Dann fiel mir etwas ein, was mich interessierte.

„Sag mal, was hast du eigentlich gemacht, als du bemerktest, dass ich weg war?“

„Ich dachte erst, dass du vielleicht schon raus gegangen bist und wollte draußen nachsehen. Da warst du aber nicht und ich fragte die Angestellten, die hier herumliefen. Aber keiner hatte dich gesehen. Da habe ich mir schon langsam Sorgen gemacht. Ich habe überall nach dir gesucht, aber du bist nicht aufgetaucht. Ich habe den ganzen Tag und die ganze Nacht nach dir gesucht. Langsam dachte ich, dass ich wahnsinnig werden würde.“

„Oh, mein Süßer wird wegen mir wahnsinnig…“ Ich musste unwillkürlich lachen und dachte an die Zweideutigkeit des Wahnsinns.

„Kannste mal sehen. Jedenfalls bist du nicht aufgetaucht und ich dachte, dass mein bester Freund mir vielleicht helfen würde. Deshalb machte ich mich auf den Weg zu Ryo, weil er hellseherische Fähigkeiten besitzt.“ Als er den Namen sagte, verfinsterte sich seine Miene. Ich streichelte sein Gesicht und er entspannte sich wieder. „Als ich bei ihm war, konnte ich deutlich deinen Geruch an ihm wahrnehmen. Und so fand ich dich dann auch.“

„Und ich gammelte zwei Tage in einem Keller vor mich hin. Aber ich war nicht allein…“

„Was denn? Gab es etwa noch Ratten, mit denen du dich unterhalten hast?“, scherzte Akatsuki.

„Nein. Ich habe Misa und Ichiru getroffen. Sie sind die Zwillinge von Flitti und Zero.“

„Was? Ist nicht dein Ernst.“

„Doch. Mein voller Ernst. Sie haben mich entführt. Ich hätte zu gerne gewusst, wie sie hier hereingekommen sind. Ich habe sie nicht gefragt.“

„Hm. Wusstest du, dass die beiden Zwillinge haben?“

„Nein. Aber ich glaube, dass Zero mal sagte, dass er einen Bruder habe. Flitti hatte nie etwas dergleichen erwähnt.“

Akatsuki sagte nichts mehr und schien nachzudenken. Gedankenverloren streichelte er wieder meinen Kopf.

„Wollen wir aufstehen?“, fragte ich dann plötzlich.

„Was? Ach so. Ja, klar.“

Ich zog de Decke weg und krabbelte von Akatsuki herunter. Ich streckte mich erstmal, weil ich die ganze Zeit im Sitzen geschlafen hatte. Bei Akatsuki war es natürlich bequem gewesen, aber wenigstens ihm musste jetzt der Rücken wehtun, weil er das harte Brett des Betts im Rücken gehabt hatte. Und schon streckte sich Akatsuki und ich glaubte ein leises Knacken zu hören.

Ich ging zu meinem Schrank und holte frische Sachen raus. Dann wollte ich mich auf den Weg ins Bad machen. An der Tür hielt ich inne.

„Ich geh jetzt Duschen.“, sagte ich und sah Akatsuki nichtssagend an. Dieser schnappte sich ebenfalls frische Sachen und kam grinsend hinter mir hergeeilt. Wir verschwanden gemeinsam im Bad und duschten zusammen. Wir ließen uns eine Menge Zeit, weil der Mond gerade erst aufgegangen war. Es geschah nichts von Bedeutung, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß und lachten viel. Dann trockneten wir uns ab und zogen uns an.

Auf einmal hörte ich etwas grummeln und drehte mich verwundert zu Akatsuki um. Dieser hielt sich den Bauch.

„Ich habe Hunger. Lass uns ins Esszimmer gehen.“, sagte er und grinste.

Wir machten uns auf den Weg zum Esszimmer und kaum, dass wir einen Fuß hineingesetzt hatten, kam auch schon ein Butler. Wir sagten, was wir wollten und nahmen an der Tafel Platz. Nach wenigen Minuten kam auch schon der Butler wieder und er hatte ein großes Tablett bei sich. Er nahm das Essen herunter und stellte es vor uns auf den Tisch. Er ging und wir fingen an mit essen. Als wir fertig waren, standen wir auf und verließen den Raum. Wahrscheinlich wollte Akatsuki jetzt mit mir das nachholen, was er mir vor drei Tagen zeigen wollte. Wir gingen in die Empfangshalle bis auf den Teppich, der von der Tür zur Treppe verlief. Darauf blieb Akatsuki stehen und drehte sich zu mir um. Ich sah ihn verwundert an, weil ich nicht wusste, was er jetzt wollte.

„Sai, ich… weiß nicht, wie ich es sagen soll… Aber ich versuche es mal auf traditionelle Weise.“ Akatsuki kniete sich auf ein Knie vor mich hin und ergriff meine rechte Hand. Ich dachte, ich wäre im falschen Film. Hatte Ryo etwa die Wahrheit gesagt? „Sai, seit du an die Cross Academy gekommen bist, fand ich dich unheimlich toll und faszinierend. Als du mit Shiki zusammen kamst, tat mir das irgendwie weh. Und auf der zweiten Fahrt wusste ich auch, warum. Weil ich mich ernsthaft in dich verliebt hatte. Ich wollte dir ‚Danke’ sagen, für all das, was du mit mir durchgemacht hast. So eine tolle Frau wie dich findet man sehr, sehr selten.

Und deswegen wollte ich dich fragen, Sai, willst du mich heiraten?“

Im ersten Moment konnte ich das gar nicht realisieren. Tränen der Freude stiegen in meine Augen und ich konnte nur nicken. Akatsuki lächelte mich an und holte etwas aus einer Tasche hervor. Es war natürlich ein Ring. Aber ein ganz besonderer. Es war ein silberner Ring, in dem eine Reihe kleiner Smaragde eingelassen waren. Und die Gravur im Ring lautete ‚Vampire Love’. Akatsuki steckte mir den Ring vorsichtig an und stand dann auf. Ich betrachtete den wunderschönen Ring noch einen Moment und warf mich dann Akatsuki immer noch mit Tränen in den Augen an den Hals. Ich übersäte ihn mit Küssen und er hielt mich wieder so fest, wie er es beim ersten Mal mit mir getan hatte. Dieses Glücksgefühl konnte von nichts auf der Welt mehr getoppt werden.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du es wirklich durchziehst, Akatsuki.“ Das war Shinji, der gerade die Treppe herunter kam. „Herzlichen Glückwunsch euch beiden.“

Ich stand immer noch da und konnte das Ganze nur halb fassen. Aber, wenn ich mich so genial fühlte, musste etwas Wahres dran sein.

„Und wann habt ihr vor zu heiraten?“, fragte nun Akatsukis Mutter, die hinter Shinji die Treppe herunter kam.

„Nach der Schule. Wir haben ja noch ein Jahr. Und dann steht unserer Zukunft nichts mehr im Wege.“, sagte Akatsuki, der seine Arme um mich geschlungen hatte. Ich strahlte immer noch und nickte.

„Und warum dachtest du, Vater, dass ich das nicht durchziehen würde?“

„Hm. Na ja. Irgendwie kann ich mir dich nicht als Ehemann vorstellen. Du bist mein Sohn, da ist so eine Ansichtsweise völlig normal. Und du wirst ja erst noch achtzehn. Da dein Geburtstag ja schon in drei Tagen ist, werde ich mich schon mal um die Vorbereitung kümmern.“ Damit ging Shinji wieder die Treppe rauf und seine Frau folgte ihm, nachdem sie mir noch einmal zugelächelt hatte.

„Akatsuki, ich würde gerne mal in die Stadt gehen.“

„Klar. Ich begleite dich.“

„Aber du darfst nicht direkt mit dorthin, wo ich hin will, weil das etwas mit deinem Geburtstagsgeschenk zu tun hat, okay?“

„Na gut. Dann mal los.“

Wir machten uns auf den Weg in die Stadt. Akatsuki erzählte mir, dass hier die meisten Läden von Vampiren geführt wurden. Eigentlich so gut wie alle. Also war es kein Problem jetzt um drei Uhr früh einkaufen zu gehen.

„Ich weiß nicht, wie lange das dauern wird. Also du kannst ja hier rumlaufen und wir treffen uns dann hier in diesem Café, okay? Aber folge mir nicht, sonst wäre ich sehr enttäuscht von dir.“

„Kein Problem. Ich laufe ne Stunde hier rum und komme dann hier her. Bis nachher und verschwinde mir bitte nicht wieder.“ Er küsste mich.

„Bestimmt nicht. Ich fühle mich im Moment so energievoll und stark, wie nie zuvor.“, sagte ich und hob meine rechte Hand. Dann drehte ich mich um und lief die Straße entlang. Ich hatte mich vorher informiert, wo ich hin musste und einen Termin hatte ich mir auch besorgt. Ich bog um eine weitere Ecke und sah den Laden endlich. Als ich dort ankam, schaute ich mir die Fotos im Schaufenster an. Es waren Bilder von hübschen Frauen in Unterwäsche. Es waren ausschließlich weibliche Vampire. Einen Moment lang hatte ich meine Zweifel, ob ich das wirklich durchziehen wollte. Ich sah mir meine Hand an und mein Entschluss stand fest. Für Akatsuki würde ich das auf jeden Fall machen. Das sollte das beste Geburtstagsgeschenk überhaupt für ihn werden.

Ich betrat den Laden und wurde von einer netten Vampirfrau empfangen. Ich sagte ihr meinen Namen und sie schaute schnell in ihren Terminkalender.

„Ah, Lady Sai. Sie wollten einen Kalender für ihren Freund machen, nicht wahr?“

Ich nickte lächelnd und die Frau führte mich weiter durch den Laden bis wir zu einer Tür kamen. Diese öffnete sie und wir betraten den Fotoraum. In der Mitte war die Kulisse und viele Scheinwerfer strahlten auf eine noch weiße Fläche. Dort würde ich mich in Szene setzten lassen. Ich blickte nach rechts und entdeckte einen großen Paravent. Dahinter waren vermutlich die ganzen Sachen.

„Also. Sie hatten geplant, zwölf Fotos zu machen, die den jeweiligen Monat widerspiegelt, nicht?“, fragte mich die junge Frau.

„Ja genau. Und der Juli soll ein besonderes Bild werden, weil mein Freund in drei Tagen Geburtstag hat.“

„Alles klar. Ich baue schon mal eine Kulisse für den Januar auf und Sie können sich dort hinten etwas anziehen. Die Unterwäsche wurde vorhin erst frisch gewaschen. Ich glaube, manche Teile sind sogar noch etwas feucht.“ Sie lächelte und machte sich an ihre Arbeit. Ich verschwand hinter dem Paravent und wählte aus den vielen Teilen etwas Passendes aus. So trat ich dann vor und ging zur Kulisse.

„Wow. So eine hübsche Frau habe ich schon lange nicht mehr vor der Linse gehabt. So, ich schlage vor, dass ich erstmal ein oder zwei Fotos schieße, damit sie sich daran gewöhnen.“

Und so begann das Shooting. Ich wollte mir die Bilder erst am Ende ansehen, deshalb wusste ich nicht, ob ich gut war, oder nicht. Wir kamen jetzt zum Julibild. Ich wählte dunkelorangene Unterwäsche, weil ich wusste, dass Akatsuki diese Farbe mochte. Dazu trug ich schwarze High Heels und ging zur Kulisse. Diese bestand aus einer großen schwarzen Matte, die an ein Bett erinnerte. Darauf waren Rosenblätter verteilt, in die ich mich nun hineinlegte. Und zwar lag ich mit dem Rücken auf der Matte und schaute kopfüber in die Kamera. Ich winkelte ein Bein an und schlug das andere drüber. Dann nahm ich meine Hand sichtbar mit dem Ring an meinen Mund und tat, als würde ich den Ring küssen.

Damit war schon mehr als die Hälfte geschafft. Die anderen Bilder waren nun ebenfalls kein Problem mehr und ich agierte vor der Kamera wie ein Profi. Als die Bilder fertig waren, ging ich mich umziehen und verließ dann den Fotoraum, um zu der jungen Frau in den Vorraum zu gehen. Dort suchte ich mir ein Layout für den Kalender aus. Wir hatten noch ein eher unscheinbares Bild für das Cover geschossen. So konnte nicht gleich jeder auf so eine Art Kalender schließen. Obwohl ich darauf in Hotpants, BH und einem fast durchsichtigen, kurzen Nachthemd in einem silbernen Bilderrahmen vor einem schwarzen Hintergrund stand. Aber da dieser Kalender letztendlich eh nur für Akatsukis Augen bestimmt war, war es ja egal, wie es aussah.

„Gut. Lassen Sie uns jetzt die Bilder aussuchen.“, sagte die Frau fröhlich und wir begannen. Es war teilweise echt schwer, sich das bessere Bild auszusuchen. Aber es dauerte gerade mal fünfzehn Minuten. Das Einfügen und so machte die Frau flink und ordentlich. Der Kalender wurde mit einem Spezialdrucker gefertigt und ich konnte ihn gleich mitnehmen. Doch bevor ich ging, wollte die Frau mich noch etwas fragen.

„Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich einige Ihrer Bilder im Schaufenster ausstellen würde? Die Bilder sind nämlich mit Abstand die besten, die ich je geschossen habe.“

„Klar. Kein Problem. Aber erst in vier Tagen oder so. Es könnte nämlich sein, dass mein Freund auf die Idee kommt, mal in die Stadt zu gehen und dann zufällig hier vorbeikommt.“

„Kein Problem. Möchten sie noch eine Widmung unter die Ausstellungsbilder haben?“

„Ja. Schreiben Sie einfach ‚Für Akatsuki’.“

„Alles klar. Dann hoffe ich, dass Ihr Geschenk gut ankommen wird. Daran zweifle ich allerdings nicht im Geringsten.“ Sie lächelte mir noch einmal zu, bevor sie mir den eingetüteten Kalender gab. Ich verließ jetzt das Geschäft und schaute auf eine Uhr, die in einem anderen Laden hing. Ich hatte etwas mehr als eine Stunde gebraucht. Und jetzt konnte ich in Ruhe zurück zu Akatsuki gehen. Und selbst, wenn er auf die Idee kommen würde, in die Tüte zu schauen, würde er nichts sehen, weil der Kalender an sich noch schon mit schwarzem Papier verpackt war.

Als ich bei dem Café ankam, saß Akatsuki schon draußen an einem der Tische und trank etwas. Ich ging auf ihn zu und setzte mich zu ihm.

„Na? Hast du mein Geschenk?“, fragte er mich grinsend und schlürfte an seinem Getränk. Ich nahm den Geruch war. Akatsuki trank einen Cappuccino. Er winkte die Bedienung ran und bestellte für mich auch einen.

„Ja, habe ich. Und das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass es eine Heiden Arbeit war. Aber es hat sich gelohnt.“ Ich lächelte ihn vielsagend an und trank einen Schluck.

„Jetzt bin ich erst richtig gespannt auf mein Geschenk.“

Wir redeten noch eine halbe Ewigkeit und als wir fertig waren, hakte ich mich bei Akatsuki ein und wir machten uns auf den Rückweg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-11-24T11:52:45+00:00 24.11.2008 12:52
Voll hamma XD
Wann schreibst du weiter? Warte schon ne Ewigkeit.
Ich schaue jeden Tag ob du schon weiter geschrieben hast.
Würde mich freuen , wenn du noch weiter schreiben würdest. :)



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