Ein letztes Mal Durchatmen...
Hayy =)
*sich mal wieder umschau*
Nun wird es aber beängstigend! Ist hier eine Epidemie ausgebrochen, oder warum verschwindet ein Leser nach dem anderen?! OÔ
Spaß beiseite, ist meine Fic denn so langweilig geworden? >.<
Wie einst mein Erdkundelehrer meinte:
„Spricht doch mit mir meine lieben Kinderlein, damit ich auch helfen kann.“, so würde auch ich mich freuen gesagt zu bekommen, an was es euch denn mangelt >.<'
Nun auf jeden Fall bedanke ich mich gaaaaaaaaaaaaaanz doll, bei denen, die sich immer noch die Mühe machen zu schreiben :) DANKE!
Und nun auch endlich, das letzte Kap, vor dem besonderen Montag!
Dann endlich treffen sich 'Gut' und 'Böse', wenn man das so sagen kann...
Es gilt wohl noch zu sagen, dass es ... nun ja... dass ich etwas... spekuliert habe xD
Und es mir Spaß gemacht hat ^_^
Enjoy Reading und Liebe Grüße,
Eure Shi
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Es bot sich ein gar idyllisches Naturbild hinter den Fenstern der Detektei, vor welchen er saß.
Die Sonnenstrahlen bildeten mit den noch vom vorherigen Tagen entstandenen Pfützen ein interessantes Farbenspiel aus Gelb und Blau. Sanft bewegten sich die Blätter der gigantischen Bäume im Wind, der durch diese rauschte wie ein Gebieter seines untergebenen Reiches.
Conan jedoch bemerkte es nicht. Das Einzige was er wahrnahm, war seine kleine geschrumpfte Freundin, die mit flinken Fingern die Hausaufgaben dieses Tages binnen weniger Minuten eine nach der anderen löste. Sorano war gerade bei Mathe, der letzten, angelangt, als sie das Buch dazu seufzend zuschlug und ihn entnervt anstarrte.
„Was willst du Shinichi? Bei dem Beobachten kann man sich ja gar nicht konzentrieren.“
Ironisch lachte er auf. „Die Konzentration benötigst du bei den Grundschulaufgaben ja auch so sehr. Und du weißt ganz genau, was ich wissen will.“ Interessiert beugte er sich nach vorn, unterbrach dabei nicht den Blickkontakt zu ihr auf der Couch.
„Und du weißt immer noch, dass ich dir mein Gespräch mit Ai nicht erzählen werde.“ Schnippisch machte sie seine Hoffnungen wieder zunichte.
„Es ist jetzt schon Freitag, drei Tage nach eurem Gespräch, und wir spielen einfach weiter unsere Rollen, obwohl jeder von uns hier, abgesehen von den Kindern, unter Hochspannung steht. Für Überraschungen habe ich da wirklich keine Lust, also warum willst du mir nicht erzählen worüber ihr gesprochen habt?“
„Kompromiss, oder wie der eine FBI- Agent meinte, Vertrauen gegen Vertrauen. Ich erzähle dir, worüber Ai und ich mich alles unterhalten haben und du erzählst mir, worum es bei einem Gespräch mit deinen Eltern beziehungsweise mit deinem Vater und seinen Freunden von Interpol ging.
Einverstanden?“ Ruhig begann Sorano ihren Trumpf gegenüber ihm auszuspielen.
Und siegte.
Getroffen wandte sich Conan nun doch ab. Blickte nach draußen... und sah das bisschen sonnige Natur trotzdem nicht.
„I-ich kann...“
„...es dir nicht erzählen Ran. Ja ich weiß, und genauso kann ich dir nicht erzählen, was es mit mir und Ai auf sich hat.“, beendete sie seinen und dann ihren Satz. Mit sanften Schritten machte sie sich nun auf den Weg zu dem Schreibtisch, hinter dem der Stuhl in sitzen ließ. Nahm mit ihren kleinen Händen seinen Kopf in diese und zwang ihn, wie schon so oft in der letzten Zeit, sie anzusehen.
„Wir spielen unsere Rolle nur noch ein Wochenende und einen Tag. Dann ist alles vorbei. Hörst du? Wir bekommen unsere Körper zurück und verfrachten diese Organisation ins Gefängnis.“
Der Optimismus, mit welchem sie sprach ließ ihn schmunzeln. Erinnerte ihn kurzzeitig zurück an den frühen Dienstagabend.
„Danke mein Engel.“ Seine Worte waren leise und doch voller Gefühl. Ihr Gesicht verwandelte sich in die Farbe Rosa.
„K-kein Problem.“ Schüchtern lächelte sie ihm zu, ließ ihre Hände sinken um sie nur kurz darauf vor ihrem Kleidchen zu verschränken. Das altbekannte Herzschlagen setzte wieder ein.
Er dagegen lächelte nur stumm zurück.
'Ich freue mich auf den Tag, in welchem wir uns beide richtig gegenüber stehen.'
Es wäre unnütz zu schreiben, wem der der Gedanken gehörte. Sie dachten es beide.
„Ich gehe dann mal telefonieren.“ Lustlosigkeit kam angeflogen und benutzte sein Gesicht als Landeplatz.
„Warum so genervt?“ Fragend legte Sorano ihren Kopf ein wenig schräger als er normalerweise ist.
„Ich muss Heiji anrufen, der Professor hatte ihm erzählt, was im Moment bei uns alles passiert ist und nun hat dieser sich in den Kopf gesetzt hierher zu fliegen.“ Leicht schüttelte Conan seinen Kopf.
„U-und du willst ihm sagen, dass er nicht kommen soll, damit er sich nicht unnötig in Gefahr bringt?“
„Nein, er kann ruhig kommen, schließlich besitzt er Köpfchen und kann ganz gut auf sich selber aufpassen. Außerdem werde ich es nicht schaffen ihn vom Gegenteil überzeugen zu können. Das Problem ist eher, dass er er Samstag schon in Tokio sein will.“ Mürrisch kratzte sich Conan am Hinterkopf, während Sorano ein noch verwirrteres Gesicht machte.
„Und was ist am Samstag?“
„Nichts, ich habe nur nicht die Nerven dafür, dass Heiji mir den gesamten Tag über in den Ohren liegen wird und deshalb erst am Montag kommen soll.“ Ein Achselzucken folgte auf den perplexen Gesichtsausdruck Soranos. 'Ich glaubs ja nicht...'
„Na dann viel Glück beim Überzeugen.“
Ein nachdenkliches Nicken folgte nur auf ihre Worte.
Leise schloss sich die Tür hinter ihm, gab dieses Mal zum Glück kein Gruselkabinette- Quietschen von sich.
'Damit er mich nicht nervt... tsss... ja klar Kudo, da ist dir ja wieder einmal locker flockig eine tolle Lüge eingefallen. Schon so in deinem Element? Genug geübt?'
Sollte er jemals noch einen kleinen Hauch des wahren Lächelns von vorhin auf den Lippen gehabt haben, so war es nun nicht mal mehr zu erahnen, so sehr verfinsterte sich seine Miene.
Der wahre Grund für die Besuchszeitverschiebung war der, dass Heiji ihm sofort ansehen würde, dass noch etwas anderes mit ihm nicht stimmte. Oder besser gesagt, noch mehrere Sachen ihm grobe Falten in das verhasste Kindergesicht zeichneten und das Erwachsene ihm noch früher anzusehen war.
Ganz oben auf der Liste hatte sich wohl die Angst des Mordens, oder... die Angst des aus Rache an einem geliebten Menschen Mordens, eingenistet.
Und nur kurz darauf der starke Verdacht eines Motivs, welcher sich nach dem Besuch im Hause der Kudos stärker denn je eingependelt hatte.
'Auch Hass wird jeden lehren,
sich seinem Schicksal vielleicht doch zu entbehren.'
Die eiskalte Hand berührte leicht seinen Körper, verursachte so eine noch größere Kälte, als eine starke Berührung.
'Sharon... der Satz bezog sich mehr auf dich, als eine gemeinte Warnung auf mich.'
Die Eishand zuckte ein wenig zurück, fing dann aber wieder an mit dem Zeigefinger sein Gesicht zu 'streicheln'...
Deutlich erhob sich vor ihm das Bild von ihr, welches sie ihm damals in New York bot. Eine erfolgreiche Schauspielerin mittleren Alters, die trotz ihrer guten Miene zum bösen Auftritt, voller Hass auf die Welt, die Menschheit und auf sich war. Die geprägt war durch das, was man ihr antat oder angetan hatte.
Nun fing das Bild an zu sprechen:
'Mein Leben ist eine Verkettung unglücklicher Umstände. Am Tag meines großen Debüts habe ich meine Eltern bei einem Brandunglück verloren. Ein Tag, nachdem ich den Oskar erhalten hatte, starb mein Mann an seiner schweren Krankheit...'
Das Bild verschwand, die eiskalte Hand blieb. Drückte nun fest seine Schulter.
'So sehr du in diesem Punkt mein Mitleid hast, das ist nicht alles Sharon, oder? Es gibt da noch jemanden... jemanden den die Öffentlichkeit nicht in den Medien hatte publik werden lassen, da du erst nach dem Tod jener Person berühmt wurdest. Nicht einmal Mutter erzähltest du etwas von ihr...'
„...oder hast du sie selber schon fast wieder vergessen Sharon? Deine kleine Schwester, Ellen?“
Erschrocken wich die Hand zurück. Ein trauriges Lächeln umschmeichelte daraufhin seine Lippen.
„Ellen, verstarb im Alter von 14, man bedenke sie war zwei Jahre jünger als du, an einer angeblich seltenen Tropenkrankheit, die sie sich eingefangen hatte, als sie mit dir zusammen einen Drehort für einen Film in Afrika besuchte. Die Wahrheit jedoch ist, dass die Ärzte damals keine Ahnung hatten worum es sich bei dieser Krankheit handelte. Ein Neuling unter den bekannten. Meiner Meinung nach fing so alles an, ab da an begann sich dein Hass auf Gott zu entwickeln. Im zarten Alter von 16.“ Er unterließ für einen Moment das Atmen. Fuhr nach wenigen Augenblicken langsam, in der ruhigen, fast flüsternden Stimme fort. „Doch du gingst deinen Weg. Frei nach dem Motto: „Das Leben geht weiter!“... Du wurdest eine erfolgreiche Schauspielerin, doch das Schicksal meinte es nicht besser mit dir. Laut eigener Aussage von dir verstarb dann ja nur in kürzeren Zeitabständen deine Eltern und dein Ehemann. Du warst endgültig allein. Eines der schlimmsten Dinge, die es gibt. Einsamkeit. Nun, man möge jetzt einwerfen, du hättest doch deine Tochter noch... aber... ich denke wir verstehen beide und würden Angesicht dieser naiven Aussage ein zynisches Lächeln aufsetzten.“ Abermals hielt er inne, überlegte ob er seine Theorie nun in Spekulationen ausweiten sollte oder nicht.
'Nein, lieber mit dem Offensichtlichen winken und auf einen Gegengruß warten.'
„Die Organisation besitzt viele Mittel Sachen wie Unfälle oder mysteriöse Krankheiten aussehen zu lassen.“ Er endete. Weitete sein gesagtes nicht weiter aus. Langsam begann er sein Zimmer abzusuchen. Nicht gezielt, sondern eher nur so, wie es sein Instinkt und seine Erfahrung zuließ.
An der unteren Platte des Schreibtischs fand er es. Die Wanze, die mit Klebeband in der hinteren Ecke liebevoll angeklebt worden war. Er griff sie sich. Starrte ein letztes Mal drauf, schüttelte den Kopf, zerdrückte sie dann mit der Kraft, die er auch als Grundschüler noch besaß.
Dann setzte er sich aufs Bett, nahm das bereitgelegte Telefon und wählte die Vorwahl von Osaka.
Ein lautes Rauschen drang durch ihre Kopfhörer. Es war allerdings kein beruhigendes Meeresrauschen, sondern ein kaltes, störendes, anklagendes.
Die sonst so knallroten Lippen waren zu einem schmalen verbitterten Strich zusammengebissen.
'Ich möchte nie einer der Verbrecher sein, die du ansiehst und überführst. Bis jetzt blieb mir wenigstens das erspart.' Es passierte etwas, das keiner je geglaubt hatte zu sehen. Eine einsame kleine Träne ran ihr Gesicht hinab. Hinterließ eine schwarze, durch den Eyeliner und das Maskara verursachte, Spur auf ihrem Gesicht. Kein Schluchzen, keine weiteren Tränen, nur diese eine, dunkel aussehende. Ihr Kopf war nun in ihren Händen gesunken, so das nur ihre blonden Haare von ihrem Kopf noch zu sehen waren. Diese wirkten gespenstisch im Kontrast zu dem schwarzen Kleid und den schwarz lackierten Pumps, die ihr Outfit darstellten.
'You are right cool guy, I hate the life and the things which are all- inclusive with it.'
Vor ca. 15 Minuten zur gleichen Zeit in der Detektei Mori:
Die Tür, welche zu den Treppen in die Wohnung führte, schloss sich mit einem langsamen Ruck.
Das Lächeln, welches sich gerade eben noch auf ihren Lippen befunden hatte, erstarb.
Die geprägte Erinnerung an das Treffen mit Ai vor einigen Tagen ließ sie wieder zurückfallen in die Melancholie, die seit einiger Zeit Besitz ergriffen hatte von ihr.
Schemenhaft schlichen sich die passenden Erinnerungsbilder zu den Wörtern, welche ihr durch den Kopf tobten.
***
„Wie meinst du das mit der nie besessenen Reinheit?“ Erschrocken über jene Worte Ais, versuchte Sorano den Sinn dahinter zu erkennen.
Ein humorloses Lächeln wurde ihr als Antwort entgegen geworfen.
„Hat er es dir denn noch nicht gesagt? Meine Eltern und meine Schwester gehörten schon zu der Organisation, zu der schwarzen Teufelshand. So ist es wohl nicht verwunderlich, dass auch ich schon in einem jungen Alter dort gelandet bin. Als Wissenschaftlerin, mit dem Decknamen Sherry. Mein richtiger Name ist Shiho, Shiho Miyano.“ Nun zierte ein trauriges Lächeln ihre Lippen.
'Miyano... woher kenne ich den Namen...?'
„U-und selbst deine Eltern waren schon in der Organisation?“ Ein kleines feines Wörtchen sprach sie anders aus, als den Rest...
„Wer weiß ob nicht schon meine Großeltern dort ihr Heim benennen konnten. Man muss bedenken, ich kenne keinen meiner Vorfahren. Angeblich verstarben sie an einer schweren Krankheit oder im Krieg.“ Nun endlich hörte sie auf in ihrer Tasse zu rühren und begann die heiße Flüssigkeit zu trinken. Brennend breitete sich diese in ihrem Körper aus. Sie ignorierte es. „Du machst ein so nachdenkliches Gesicht?“, fuhr sie nüchtern fort.
Ertappt zuckte Sorano zusammen.
„I-ich... ähm... ich bin am Überlegen wo ich den Namen Miyano schon einmal gehört habe. Aber irgendwie will es mir nicht einfallen.“
„Wie wäre es damit, wenn du dich vielleicht auch nicht daran erinnern möchtest?“ Immer noch sachlich stellte Ai fest.
„Was?“
'Anscheinend schützt er dich ja auch in diesem Punkt...Tut mir Leid Kudo, wenn du es schon herausforderst, dass ich ihr einiges erzähle musst auch du mit Konsequenzen rechnen.'
„Sagt dir der Name Akemi Miyano alias meiner Schwester vielleicht etwas... oder noch besser ihr Deckname und gleichzeitig Name eines ehemaligen Professors von ihr, Masami Hirota?“
Wo in den anfänglichen Worten noch weiteres trübes Nachdenken herrschte, verwandelte sich bei den letzten Worten jener Gesichtsausdruck in pures Entsetzen.
„Masami aus dem eine Milliarde Yen Raub, war deine Schwester?!“
'Zwei Männer in schwarzen Sachen hatten sie erschossen.'
Eine einfache Aussage seinerseits, die nun Sinn ergab. Nach und nach entdeckte auch sie die einzelnen Puzzleteile, um sie zusammenzusetzten.
„Wie ich sehe ist sie dir also doch bekannt. Und ja, ich denke auch hier bin ich schuldig im Sinne der Anklage.“ Die Nüchternheit löste sich langsam aus, der mit Ironie und Trauer verzierte Ton fing nun auch wieder an sich dem Stück zuzuwenden.
„Shinichi... wusste er damals schon, dass sie deine Schwester gewesen ist?“
„Nein, ich lernte ihn erst später kennen. Und ich kann dir sagen, ich war mehr als nur wütend und enttäuscht von ihm, als ich erfuhr, dass er mit verwickelt gewesen ist in diesen Fall und sie nicht retten konnte...Damit kommen wir wohl gleich zu dem nächsten Part, die Gründe warum auch ich momentan so bin, wie ich es vor 10 Jahren gewesen bin und warum ich ihn aufsuchte.“
Abermals begann dieses seltsame Trancerühren in ihrer Tasse.
„Da nun auch meine Schwester durch die schwarze Hand starb, hatte ich mich geweigert das Gift, welches im Übrigen euch beide schrumpfte, fertig zu stellen und plante aus der Organisation auszusteigen. Da diese das nicht zuließen, verbarrikadierten sie mich in einem Keller. Nun, du kannst dir nicht vorstellen wie wertlos das Leben für einen sein kann, wenn man weiß, dass deine gesamte Familie von der Person ausgelöscht wurde, für die du arbeitest. Ich sah den Sinn in meinem Leben einfach nicht mehr und freute mich fast schon auf den Tod, selbst wenn ich in der Hölle landen sollte. Es gibt nämlich durchaus schlimmeres als diese...“ Das Rühren hörte auf, der Blick wurde starr. Leblos.
„Also nahmst du das Gift, was dich eigentlich umbringen sollte, schrumpftest...und... flüchtetest durch...?“ Eine kombinierte Frage, die auf den ersten Blick nach Neugier aussah. Auf den zweiten allerdings, entdeckte man die Ablenkung und die Sorge, die in den Worten mitschwang.
Ein minimaler Erfolg schien in Sicht.
„Ja, und durch einen Lüftungsschacht. Vollkommen ziellos streifte ich dann durch Tokio und ging zu der Person, die mir als Einziger sinnvoll erschien. Die einzige Person, bei der bei dem Gift keine Leiche gefunden worden war.“
„Shinichi...“ Ein, Erkenntnis bringendes, Flüstern.
„Genau. Allerdings klappte ich kurz vor dem Ziel zusammen und ohne das Glück, welches mir ausnahmsweise nicht verwehrt blieb, nämlich das der Professor mich fand und bei sich aufnahm, wäre ich jetzt wahrscheinlich wirklich wo anders.“ Die Melancholie verschwand, ein Seufzen rang sich aus ihrer Kehle. „Tja und so lernte ich dann nur einen Tag später unser Sternchen unter den Detektiven persönlich kennen. Das ist grob und in wenigen Sätzen erzählt, meine Lebensgeschichte. Nun bin ich die kleine, frühreife und beängstigende Ai Haibara, die ihre Hausaufgaben gerne unten im Keller, oder wie ich es nenne: im Labor, macht.“
Stumm hatte Sorano der eigentlich traurigen Erzählung dann zu Ende gelauscht... nach ein paar Momenten des Nachdenkens begann sie ihre zurechtgelegten Worte dem kleinen dunkelblonden Mädchen zu offenbaren.
„Zunächst einmal danke ich dir, dass du dich mir anvertraut hast und mit sogar schon die Angst nahmst, dass ich mich verändert haben könnte. Nun bin ich wohl dran.“ Vorsichtig stützte sie ihr Kinn auf die vorher aufgestellten Hände. „Ai...nein, Shiho, ich muss dir widersprechen, du bist nicht beängstigend und auch du besitzt so etwas wie Reinheit.“
Nun war es Ai, dessen Gesicht sich vollkommen aus der Fassade zu verlieren schien.
„Nun hast du den Schritt von Naivität zur anfänglichen Verrücktheit überschritten! Ich habe mehrere Menschen auf dem Gewissen!“
Die Verrückte schüttelte nur den Kopf.
„Mag sein dass ich naiv bin. Dass ich immer versuche, das Gute in den Menschen zu sehen, auch wenn es noch so schwer ist, aber bei dir, bei dir ist es keine Einbildung oder der Glaube an die Menschheit. Deine Reinheit mag zwar nicht mehr so strahlend weiß sein, wie sie einmal war und mit schwarzen Flecken versehen sein, aber du besitzt sie noch. Allein schon die Tatsache, dass es dir leid tut, was du gemacht hast, dass es dich schmerzt, Leuten so etwas anzutun, zeigt schon dass du kein schlechter Mensch bist. Du hast ein gutes Herz, willst es nur noch nicht selber wahrhaben, weil es bedeutet, dass du etwas an dir lieben musst. Das du in deinem Leben auf dich selber stolz sein musst, obwohl du so viel Dunkles schon getan und auch erlebt hast. Zu wissen, dass auch du so etwas wie Reinheit besitzt, bedeutet nicht nur an dich, sondern auch an Vertrauen und Vergebung zu glauben. Du kommst nicht in die Hölle Shiho, im Gegenteil, Gott wird sich freuen jemanden, der sich selber verzeihen kann und Fehler einsieht, bei sich aufnehmen zu können.“
Leichtfüßig sprang Sorano von ihrem Stuhl, trank davor noch mit einem großen Zug, den mittlerweile kalt gewordenen Tee aus.
„Ich bedanke mich noch einmal für das Gespräch Ai und hoffe sehr, dass wir uns ab jetzt besser verstehen. Schließlich müssen wir doch zusammenhalten, wenn es um diesen Idioten von Krimidickkopf geht.“ Aufmunternd lächelte Sorano ihr zu.
'Er hat Recht, Gott muss dich da oben schon vermissen Ran. Ich hoffe wirklich, dass ich dich wiedersehen werde da oben.'
„Ich danke dir.“, flüsterte sie. Sie mochte Ran und ja, sie vertraute ihr auch, aber zu einem weiteren Akt des Gefühle zeigen, war sie nicht im Stande. Und ein einfaches Danke schien den Engel auch schon zufrieden genug zustellen.
Mit einem letzten Mundwinkel hochziehen verabschiedete sie sich und verschwand hinein nach draußen. Fing nur wenige Meter später an zu laufen.
***
„Sorano, was machst du hier unten alleine in der Detektei?“ Fragend riss Eri ihre Tochter aus den Gedanken.
„Ich habe nur nachgedacht Mama.“
„Sag mal, habt ihr euch abgesprochen, das hat mir Conan gerade eben auch schon gesagt! Und irgendetwas von wegen, dass wir für Montagnachmittag doch lieber etwas mehr kochen sollten, da ein gewisser Heiji zu uns kommt!“ Skeptisch runzelte die Rechtsanwältin ihre Stirn. „Irgendwie würde ich es schön finden auch einmal weiter eingeweiht zu werden!“
„Keine Sorge Mama, Heiji ist ein guter Freund von uns und wird uns am Montag zur Seite stehen.“, antwortete Sorano in einem erwarteten und doch zufriedenem Satz.
„Sorano... meine Kleine, bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“ Ein Wetterumschwung. Plötzlich drang nun auch die Sorge in der Stimme Eris mit. Die Sorge, die sie bis jetzt erfolgreich ihrer Tochter gegenüber zurückgehalten hatte.
„Mir geht es gut Mama, ich vertraue ihm, dass wir das schaffen. So schnell geben wir uns nicht geschlagen.“ Mit einem energischen Händedruck umklammerte sie die Hand ihrer Mutter und zog sie aus der Detektei, die Treppen hoch.
„Wir schaffen das, der Montag kann kommen. Ich glaube wir, beziehungsweise er, ist gut ausgerüstet und wir warten nur noch auf den Anpfiff, der uns das Signal gibt endlich zu starten.“
Zum ersten Mal, seit sie diese Worte gedacht oder gesagt hatte, meinte sie es auch so.
'Ja, der Vollmond kann kommen.'
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