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A never ending Dream

A Dream of You
von

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A never ending Dream

A Never Ending Dream
 

Er saß da. Genauso, wie er schon seit Stunden dasaß: regungslos, bleich und mit einer Mimik, die keine Worte der Welt erklären konnten.

Er wusste wie es sich anfühlte, alles zu verlieren, was einem lieb und teuer war. Etwas zu verlieren, obwohl es noch existierte, doch es war in solch einer unerreichbaren Ferne, dass es an den Tod grenzte. Und jede Sekunde, in der es existierte, ihm aber nicht nah war, brachte es dem Tod auch näher.

Er wusste, wie es sich anfühlte, das nicht mehr zu haben, was man liebte, aufrichtig und wahrhaftig liebte. Um etwas so aufrichtig und wahrhaftig zu lieben, bedarf es seiner Zeit und diese Zeit war ihm auch vergönnt gewesen. Und nun schien es, als wäre das Sand vollständig durch die Sanduhr gerieselt, bis auf ein einziges Körnchen. Die Zeit stand still und er war in ihr gefangen. Deshalb zählte er die Stunden und Minuten auch seit einer Weile nicht mehr. Es war sinnlos. Er wusste nur, dass mit jeder Sekunde die Wahrscheinlichkeit, dass es - das, was er liebte - wieder nah zu ihm kam, geringer wurde.

Er wusste, wie es sich anfühlte, seine Zukunft zu verlieren. Seine Zukunft vor dem Abgrund zu sehen, zu sehen, wie sie stürzte, wie sie fiel und fiel und fiel.

Er schaute das an, was er so sehr liebte, und kam damit wieder in die Realität zurück.

Er schaute sie an, seine süße Geliebte; die geschwungenen Augenbrauen, die, wenn sie sich hoben, einen perfekten Bogen bildeten, die geschlossenen Augenlider, die bläulich schimmerten, die dünne, gerade Nase, die dominanten Wangenknochen, die sanfte Linie ihres Kinns und ihre Lippen, die untere dicker als die obere.

Aber er sah noch so viel mehr. Die dicken Verbände, die um ihren Kopf geschlungen waren, die dünnen Kunststoffröhrchen, die einfach überall waren. Die Kanüle auf ihrem Handrücken. Und noch mehr Verbände, scheinbar überall. Ihr linker Arm war gebrochen und eingegipst.

Shikamaru fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht; eine unwillkürliche Geste der Müdigkeit. Sein Rücken schmerzte - dieser Stuhl war nicht gerade der bequemste und seine Sitzhaltung wohl auch nicht wirklich vorteilhaft. Aber das war ihm egal. Er sah es als Buße an, diese kleinen Leiden ertragen zu müssen, denn sie kamen nicht mal im Entferntesten an die Schmerzen, die er im Inneren erlitt, heran.

Seine Augen brannten, lechzten nach Flüssigkeit, aber es waren keine Tränen mehr übrig, die er hätte vergießen können. Die Flasche Wasser, die am anderen Ende des Raumes stand, hatte er nicht angerührt. Er hielt ununterbrochen ihre Hand, hatte Angst, dass sie sterben würde, sobald er sie losließ.

Er versuchte seine Sitzposition zu ändern, sodass die Schmerzen etwas nachließen, aber das Herumrutschen verschaffte ihm keine Erleichterung. Was gab er schon auf sein körperliches Wohlergehen. Er war nicht wichtig, alles was zählte, war sie.

Es hätte alles anders sein können. Sie hatten Pläne gehabt. Zusammen studieren wollen; Temari und er. Ihr Vater hatte Geldprobleme, aber sie beide hatten Studienplätze bekommen, bei denen etwaige Studiengebühren ausblieben. Er war auch da gewesen, ihr Vater. Aber er hatte wieder zur Arbeit gemusst. Wie schon gesagt: Geldprobleme. Was wahrscheinlich auch mit seinem Job zusammenhing. Urlaub konnte er sich nicht leisten.

Shikamaru verstand das nicht. Seine Tochter lag vermutlich im Sterben und er ging seelenruhig zur Arbeit. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal ihren Brüdern Bescheid gegeben. Wie konnte man nur so wenig auf sein Kind geben? Wahrscheinlich war er einfach wieder mal im Vollrausch gewesen. Shikamaru hatte nicht auf ihn geachtet.

Er hätte Gaara und Kankuro ja selbst angerufen; aber im Krankenhaus herrschte striktes Handyverbot. Und er konnte nicht von ihrer Seite weichen. Er würde sich schuldig machen, wenn er sie jetzt verließe. Vielleicht war sein bisschen Kraft, dass er ihr geben konnte, gerade genug, um sie am Leben zu halten.

Er hatte schon genug Schuld.

Hätte er sie auf diese bescheuerte Party begleitet, säße er jetzt nicht hier. Und Temari läge nicht an lauter piepsende Maschinen angeschlossen im Koma.

Augenzeugen - vermutlich irgendwelche ominösen Freunde, mit denen er nicht viel am Hut hatte - zufolge war Temari einfach nur gestolpert, als sie alle die Straße hatten überqueren wollen. Aber “nur” stolpern hatte schon gereicht. Ein Schritt zu viel - und vermutlich auch ein paar Drinks. Anscheinend hatte ein Kleinbus sie gerammt. Zerquetscht. Der Unfallverursacher hatte Fahrerflucht begangen. Niemand konnte sich an Kennzeichen, Farbe oder Marke erinnern.

Wäre er dabei gewesen, hätte er auf sie aufgepasst. Sie festgehalten, zurückgezogen, es gar nicht erst dazu kommen lassen. Er wäre über die Ampel gegangen. Er hätte nichts getrunken, einen kühlen Kopf behalten und verantwortungsbewusst gehandelt. Aber so hatte sich jeder auf den anderen verlassen, der die Verantwortung wiederum an einen nächsten abgab. Ein Teufelskreis. Und hier war das Ergebnis.

Temari war sofort ins Krankenhaus eingeliefert worden. Shikamaru wollte sich nicht vorstellen, in was für einem Zustand sie sich befunden haben musste. Die Ärzte hatten ihr ein Loch in den Schädel gebohrt. Ja, das hatten sie. Shikamaru wusste, wie man bei solchen Verletzungen vorging. Er wollte Medizin studieren. Er hätte ihr helfen können.

Schädel-Hirn-Trauma nannten das die Ärzte. Ganz einfach. Schädel-Hirn-Trauma, eine Verletzung des Schädels, bei der auch das Hirn geschädigt wurde. Es hätte “bloß” eine Gehirnerschütterung sein können. Auch ein Schädel-Hirn-Trauma.

Gehirnquetschung. Das Gehirn wird durch Blutungen eingeklemmt. Und der Schädelknochen, der eigentlich zum Schutz des Gehirns da ist, wird zum Verhängnis, da das Blut nicht ablaufen kann.

Zum Verhängnis. Genauso wie er es war. Er sollte sie eigentlich beschützen, und indem er es nicht getan hatte, hatte er sie in tödliche Gefahr gebracht.

Es war so simpel. So logisch. Man hatte ihr ein Loch in den Kopf gebohrt, Teile der Schädeldecke entfernt. Zur Druckverminderung; damit das Blut abfließt. Dafür hing sie jetzt an einer Blutkonserve, die ihr die rote Flüssigkeit tröpfchenweise zuführte.

Er hatte die Ärzte über ein künstliches Koma reden hören. Sie würde einfach mit Schmerz- und Narkosemitteln voll gepumpt werden. Bis ihr Körper sich wieder erholt hatte, würde sie im “tiefen Schlaf” liegen.

Er hatte versucht sie wach zu küssen. Wie der Prinz es bei Dornröschen geschafft hatte. Aber Märchen waren erstunken und erlogen. Nur Lügen.

Wenn er die Ärzte fragte, ob sie durchkommen würde, logen auch diese. Sie suchten Ausflüchte, um die bittere Wahrheit vor ihm zu verstecken. CT, MRT und EEG hätten dies und das ergeben, aber man müsste auch noch sell und jenes beachten. Sie warfen mit Fremdwörtern und Abkürzungen um sich und hofften einfach, dass er nichts davon verstand. Aber wenn sie von Sedierung redeten, wusste er ganz genau, dass das künstliche Koma gemeint war, und wenn sie vom “4. Grad” redeten, war er sich alsgleich bewusst, dass sie keinerlei Schmerzreaktionen oder andere Schutzreflexe zeigte. Was natürlich absolut kein gutes Zeichen war.

Sie könnte diesen Tag vielleicht nicht überleben. Die Nacht hatte sie hinter sich gebracht; es dämmerte draußen und das gleichmäßige Piepsen der Maschinen machte ihn schläfrig…
 

Als er die Augen wieder aufschlug, war es hell. Jemand hatte das Fenster gekippt, um etwas frische Luft herein zu lassen. Shikamaru stellte wohlwollend fest, dass er selbst im Schlaf ihre Hand nicht losgelassen hatte. Andererseits verfluchte er sich dafür, eingeschlafen zu sein. Der Schlaf war nicht erholsam gewesen, die Träume undurchsichtig, das reinste Chaos.

Der Arzt kam zur Visite vorbei, machte sich ein paar Notizen und auf seine Frage hin, welche Maßnahmen die Ärzte ergreifen wollten, antwortete er, dass es nicht viel mehr gäbe, als abzuwarten. Vorerst.

Die Ärzte hatten ihn entsprechend aufgeklärt - dachten sie. Er wusste einiges. Auch wenn er sich vorher nicht intensiv mit Koma-Patienten und Schädel-Hirn-Traumata beschäftigt hatte, war ihm nicht fremd, das bei solch schweren Verletzungen oftmals der Tod eintrat. Dass sie die Nacht durch gestanden hatte, hab ihm einerseits Hoffnung, auf der anderen Seite stand aber auch der Zweifel, dass sie nicht aufwachen würde.

Und wenn sie aufwachen würde? Welche Konsequenzen zöge der Unfall mit sich? Was für einen Einschnitt bedeutete das für ihr Leben?

Sie könnte beispielsweise an Amnesie leiden. Vielleicht wachte sie auf, sah ihn an und konnte nichts mit seinem Gesicht anfangen? Vielleicht wusste sie nicht einmal, wer sie selbst war? Oder ihr Kurzzeitgedächtnis wurde alle paar Minuten gelöscht?

Wie würde sie damit klar kommen? Wie würde er damit klar kommen? Er wollte ihr ja beistehen - was aber, wenn sie das dann nicht mehr wollte? Wenn sie keinen Wildfremden bei sich haben wollte? Denn er wäre ja wildfremd für sie. Wenn sie ihren Schwur vergessen hätte, immer zusammen zu bleiben, egal was auch passierte?

Oder wenn sie geistig behindert wäre? Wäre sie dann immer noch Temari? Wie ginge es dann mit ihr weiter? Würde ihr Vater sich um sie kümmern? Wo nähme er Zeit und Geld her? Und wenn er sich nicht um sie kümmerte, wie sollte er denn ein Heim oder dergleichen bezahlen? Nein, das würde er, Shikamaru, nicht zulassen…

Oder wenn sie irgendwelche motorische Fähigkeiten verloren hätte? Wenn sie laufen neu lernen musste? Oder wenn sie Lähmungen davon tragen würde?

Shikamaru fuhr sich über die in Falten gelegte Stirn. Es konnte jeden Teil des Gehirns getroffen haben. Möglicherweise das Sprachzentrum, möglicherweise auch nichts, aber die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Defekt vorlag, war zum Verzweifeln groß.

Sie würde nicht mit so etwas zurecht kommen. Sie könnte sich kein Leben mit körperlicher Behinderung vorstellen; das wäre kein Leben mehr für sie. Temari war so ein kämpferisches, neugieriges Mädchen, voll mit Ehrgeiz und Elan. Wie sollte er sie denn so aufbauen, er, der immer der ruhende Pol in ihrer Beziehung war, der sie von Zeit zu Zeit gebremst hatte, wenn sie zu übermütig, ihre Vorhaben zu halsbrecherisch waren? Was würde aus diesem Mädchen werden?

Shikamaru erhob sich - sein Körper brauchte ein wenig Bewegung, sein rechter Fuß war eingeschlafen und zwickte unangenehm. Kleine Sternchen tanzten ihm vor den Augen, er war zu hastig aufgestanden. Während er das übergroße Krankenbett umkreiste, berührte er immer etwas davon. Die Bettdecke, das Fußende, den weißen Matratzenbezug und in umgekehrter Reihenfolge, als er den Rückweg zu seinem Stuhl antrat. Er konnte den Kontakt nicht abbrechen, es hieße, Temaris letzte Verbindung zum Leben zu kappen und diesen Schritt wollte er nicht wagen, auch wenn es vermutlich grotesk klang, an solchen Kleinigkeiten festzuhalten.

Er saß wieder auf dem Stuhl und die letzte Minute kam ihm wie ein Traum vor, als wäre er gar nicht umhergewandert. Raum und Zeit hatten keine Einheiten, keine Maße mehr.

Er saß nur da, wartete. Wartete, wartete und wartete.

Und der Zeiger an der Uhr tickte und tickte, bewegte sich aber nicht weiter, denn es gab eine ungetroffene Entscheidung, die noch gefällt werden musste.
 

Ich schwebe im leeren Raum, aber das trifft es nicht ganz. Ich habe keinen Körper, ich bin körperlos und bin alles, was da ist. Aber das trifft es auch nicht, es gibt so vieles, das außerhalb von mir ist, was unlogisch ist, denn ich bin alles, was da ist. Und… nicht. Ich kann mich selbst sehen, obwohl ich in mir drin bin - aber da ist keine Hülle, in der ich stecken könnte. Ich bin Licht, so sollte man es wohl beschreiben, weißes Licht, das überall ist und keinen Ursprung zu haben scheint.

Ich sehe, was ich bin, vermag es nicht zu beschreiben, aber ich weiß nicht, wer ich bin. Ich kann mich nicht daran erinnern, was war oder was ist und auch die Zukunft ist mir nicht gewiss, da diese Leere, in der ich bin, da dieser Nebel vorhanden ist.

Aber bin ich überhaupt? Und was bin ich, was ich nicht weiß, was ich bin?

“Ich bin eine Seele.”

Ich habe die Worte nicht gesagt, denn ich habe weder Mund oder Zunge noch Stimmbänder. Aber die Worte erklingen, im Raum, in mir, in dem hüllenlosen, grenzenlosen Körper. Die Erkenntnis, die dieser Satz mit sich bringt, ist erfüllend. Ich weiß, was ich bin, das ist doch schon mal etwas. Und dieser Satz erscheint mir sehr wichtig, wenn ich auch nicht weiß, warum.

“Du bist ein Mensch.”

Die Stimme redet wieder, sie ist voll und tief, glockenhell und schrill, monoton und krächzend, melodiös und verspielt. Sie ist alles, denn sie ist ich und ich bin alles, was hier ist.

Ich bin eine Seele und ich bin ein Mensch. Ist der Mensch in der Seele oder die Seele im Mensch? Welches ist der Körper, was das Innenleben?

Ich bin verwirrt, obschon ich gleichzeitig weiß, dass das nicht nötig ist. Dieses Gefühl lässt mich nicht los und es wird dunkler in dem Raum, in mir - denn ich bin ja der Raum, bin ich doch alles, was existiert. Und es verdüstert sich zunehmend.

Vorher war da so eine gleichgültige Neutralität gewesen, aber jetzt strömt etwas auf mich ein, das man wohl Gefühle nennt. Es ist… menschlich. Ich bin ein Mensch. Hatte die Stimme gesagt und da die Stimme ich ist, muss es wahr sein, oder?

Wenn ich ein Mensch bin, was tue ich dann hier? Was bin ich, wo gehöre ich denn hin, wenn ich noch nicht seit… immer hier bin? Und ich weiß, dass es nicht so sein kann, denn ich fühle es. Aber wenn ich das einzige bin, was existiert, wie kann ich behaupten, nicht seit immer hier zu sein? Denn dann gibt es dieses Alles, also mich, seit ich da bin - und das dürfte der Ewigkeit, wenn die Zeitmessung damit anfinge, doch ziemlich gleich kommen…

Es wird immer noch dunkler, ganz langsam, kaum wahrnehmbar, aber das Licht ist jetzt milchig, verläuft ins Gräuliche.

Der Raum verändert sich. Ich stehe auf dem Boden, ich bin keine Seele mehr, ich kann die Hand heben und sie sehen. Ich bin nicht alles, was da ist, ich habe eine Hülle und um diese Hülle ist der graue Raum und da ist noch etwas, das ich instinktiv spüre, obgleich ich es nicht sehen kann, denn es ist alles-was-ist. Es ist auch ich, denn es ist alles, es ist auch du und auch er, sie und es.

Es ist da und ich spüre es und es spürt mich, denn ich kann das wiederum spüren, wie es mich spürt. Es stellt mich auf eine harte Probe, allein durch seine Anwesenheit, denn ich weiß nun, was passiert ist.

Ich bin ein Mensch oder ich werde es gewesen sein, denn das hängt davon ab, wie ich mich entscheide.

Das ist komisch, denn ich weiß ja gar nicht, für was ich mich entscheiden soll. Die Möglichkeiten sind einander so ähnlich.

Ich kann hier bleiben, für immer in diesem grauen Raum, denn er bleibt so, er wird nicht mehr dunkler, das weiß ich und das sehe ich. Ich kann aber auch zurückgehen. Dahin, wo ich herkam, dorthin, wo ich ein Mensch bin und sein kann. Wenn ich hier bleibe, bin ich mal ein Mensch gewesen und das erscheint mir sehr plausibel, weil ich dann so bleibe, wie ich bin; ich bin kein Mensch mit Haut und Haaren, aber ich kann mich selbst wahrnehmen.

Ich sehe wohl die Form, die Gestalt meiner Seele. Ja, das ist dieser Ort. Er spiegelt die Seele wider. Ein Seelenspiegel.

Die Zeit drängt, sagt das Etwas, das Alles, was hier ist. Mir wird schwindlig, obwohl das doch eigentlich unmöglich ist. Der Raum ohne Wände scheint sich zu drehen. Er ist wie ein Würfel und eine größere Macht schleudert ihn umher, solange, bis die Würfel eben gefallen sind. Ja, genau. Und dann ist es still und ruhig. Aber nur ganz kurz, eine Sekunde vielleicht, aber hier gibt es keine Zeit, deswegen ist das schwer zu sagen.

Und dann wird es schlagartig schwarz. Und ich falle.

Ich streckte die Arme aus und bleibe in der Schwebe. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, mein Magen fühlt sich an, wie nach einer Achterbahnfahrt. Ja, es gibt Achterbahnen in der Menschenwelt. Ich weiß alles, was es dort gibt. Ich weiß nur nicht, wen es dort gibt. Ich weiß, dass es Menschen gibt, ich weiß aber nicht, wer etwas mit mir zu tun hat, wie sie heißen, woher ich sie kenne. Ich weiß nicht einmal, ob ich jemanden kenne. Vielleicht bin ich ja ein vereinsamter Penner. Vielleicht bin ich ein Mann mit Familie, vielleicht eine allein stehende Frau - oder ein tollpatschiges Kind?

Meine Arme bewegen sich automatisch; sie machen Schwimmbewegungen und ich schwimme nach oben - aber eigentlich schwimme ich richtungslos in eine Richtung, in die es mich eben zieht. Ich habe keine Atemnot dabei, keine Hast, denn hier im Wasser gibt es genug Sauerstoff.

Am Rande nehme ich Notiz von einem leichten Pochen, das in meinem Kopf hämmert. Es wird stärker, je höher, tiefer, rechter, linker ich schwimme. Ich versuche es zu ertragen, denn ich will wissen, was sich an der Oberfläche abspielt. Aber es wird schlimmer. Ich brauche eine Pause von dem Schmerz, lege die Arme an den Körper und spüre, wie ich weich und langsam wieder herabsinke. Der Schmerz lässt nach, die Ruhe übermannt mich wieder…

Nein. Das ist nicht gut. Ich schüttele den Kopf, vielleicht aber auch nicht und ich denke nur, ich würde ihn schütteln. Ich schwimme wieder nach oben. Ich muss wissen, was dort ist. Vielleicht gibt es Leute, die sich Sorgen um mich machen, oder Ärzte, die sonst nur ihre Zeit verschwenden würden, sänke ich bis zum Grund. Nein, sie haben vielleicht Hoffnungen in mich und ich will sie nicht enttäuschen.

Das Pochen kehrt zurück; desto weiter ich vordringe, desto aggressiver und schmerzhafter wird es. Ich denke an nichts anderes als Menschen. Ich denke mir Gesichter aus - vielleicht von meiner Familie oder von Freunden. Sie schauen alle ganz unglücklich und traurig.

Es tut so weh. Ich bin kurz davor wieder aufzugeben, doch ich kann nicht; mein Ehrgeiz, mein Elan treiben mich voran. Am Ende fühlt es sich an, als würde mein Kopf zerquetscht. Zerquetscht und auseinander gezogen, gesprengt und eingeschlagen, verbrannt und gefroren. Ich versuche zu schreien, die Pein dadurch zu lindern, aber es funktioniert nicht. Ein letzter Zug, sage ich mir immer, doch meine Arme hören nicht auf, sie bewegen sich weiter.

Und dann durchbreche ich die Oberfläche. Und es ist alles wieder da.
 

Vor zwei Stunden hatten sie ein erneutes RMT durchgeführt, aber keiner machte ihm neuen Mut. Ihr Zustand sei den Umständen entsprechend, ihr Körper bräuchte sicherlich noch Zeit; eine Sedierung sei noch nicht nötig, man wolle abwarten. Ob sie nicht noch von alleine aufwachte. Ob sich etwas positiv an ihrem Zustand änderte.

Oder ob sie einfach starb.

Shikamaru hatte bei der Untersuchung natürlich nicht anwesend sein können, aber sobald Temari wieder den Radius der Besucherzone betrat - oder eher berollte -, war er wieder an ihrer Seite, hielt ihre Hand, saß schließlich wieder auf dem altbekannten Stuhl in ihrem Zimmer. Die Räumlichkeiten waren weiß. Die Wände, die Betten - samt Laken, Bettbezug und -gestell. Nur der Boden war grau, was den Aufenthalt hier auch nicht gerade verschönerte. Es war eintönig, steril - der perfekte Ort, um krank zu sein.

Jetzt wartete er also erneut auf etwas, das immer unmöglicher erschien. Aber Shikamaru gab die Hoffnung nicht auf. Auch wenn sie kleiner wurde, wenn die lodernde Flamme nunmehr eine spärliche Glut war, blieb immer ein Fünkchen übrig, das zu gegebener Zeit wieder ein prächtiges Lagerfeuer entfachen konnte. Und so wartete und hütete er die Glut, dass sie auch ja nicht ausgehen mochte. Er hielt die Hand schützend um sie, wie er Temaris Hand hielt, wärmend und am Leben haltend.

Wie könnte er die Hoffnung jemals aufgeben? Das wäre wie das kleine überlebende Flämmchen einfach auszupusten.

Shikamaru bewegte den Kopf, um seinen steifen Nacken ein wenig zu lockern. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass Temaris Vater in weniger als einer Stunde auch da sein würde, zumindest hatte er versprochen, direkt nach seiner Schicht herzukommen und sich die nächsten Tage wenn irgendwie möglich freizunehmen - genauso hatte er es während des Telefonates vorhin, während Temari untersuchat wurde, formuliert. Für einen Anruf zu Gaara oder Kankuro war danach keine Zeit mehr geblieben.

Shikamarus Blick streifte ihr Gesicht. Und ihm stockte für einen Moment der Atem. Sein Herz setzte kurz aus, die Zeiger der Zeit allerdings nahmen endlich wieder ihre Arbeit auf.

Temaris Lider flatterten, ihr Mund öffnete sich leicht, als wolle sie reden.

“Temari, ich bin da. Hörst du mich? Ich bin’s, Shikamaru. Es ist alles okay. Ich bin da.”

Shikamaru war aufgestanden und beugte sich übers Bett, seine Hand umschloss immer noch die ihre und nun spürte er auch eine leichte Erwiderung des Händedrucks. Diese Freude schnürte ihm die Kehle zu, trieb ihm die Tränen in die Augen, aber er blinzelte sie mürrisch weg. Mit der freien Hand strich er ihr die Haare, die nicht vom Verband verdeckt waren, aus der Stirn, legte sie anschließend an ihre Wange. Die ersten Sekunden war er unfähig, rational zu denken und so verweilte er einen Moment und genoss einfach dieses Glück, das ihm zuteil geworden war.

Erst dann erinnerte er sich an den Knopf, der sofort eine Schwester herbeirufen würde, und betätigte diesen. Dann verbannte er wieder jeden anderen Gedanken außer den an Temari aus seinem Kopf.

Die Schwester kam viel zu früh und kaum dass sie den Arzt angepiept hatte, stürmte auch dieser ins Zimmer. Shikamaru blieb also keine Zeit, mehr als “Ich liebe dich” zu sagen. Was das einzige war, dass er in dieser Situation hatte rausbringen können. Er hatte geglaubt, ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen zu sehen, aber sie hatte kein Wort gesagt. Und dann war das rollende Bett aus der Tür und Shikamaru saß verdattert und vor Erleichterung in sich zusammengesunken auf dem - wie könnte es anders sein - weißen Stuhl.

Die Begebenheiten hier grenzten schon fast an ein Wunder. Da wurde wenige Minuten vorher noch intensiv darüber nachgedacht, ob sie ins künstliche Koma versetzt würde, um ihrem Körper noch Zeit zu geben und dann - möglicherweise genau zu dem Zeitpunkt, da eine potentielle Entscheidung getroffen wurde - wachte sie auf.

Shikamaru hatte die Hoffnung nie aufgegeben, aber im Hinterkopf war ihm immer bewusst gewesen, dass die Chancen für ein baldiges Aufwachen relativ schlecht standen.

Wenn man sich nur vorstellte, was für Verletzungen sie erlitten hatte! Ihr Kopf war quasi ausgepresst worden, und auch wenn sich an ihrer Schönheit, die von Innen kam, nichts verändert hatte, verunstalteten jetzt einige Narben ihre einst zarte Haut.

Und wenn vielleicht doch? Wenn sich vielleicht doch etwas in ihrem Inneren zum schlechten verändert hatte? Wenn etwas kaputt gegangen war? Wenn aus dieser geistreichen, ironischen jungen Frau ein Pflegefall geworden war?

Warum hatte sie nur nichts gesagt? Wieso hatte sie nicht einmal seinen Namen ausgesprochen? Wieso hatte sie nicht die Hand nach ihm ausgestreckt?

Hatte er sich den Händedruck, das Lächeln nur eingebildet?

Shikamaru spürte, wie ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisten, als er sich zur sich gerade öffnenden Tür umdrehte. Die Erwartung, einen Arzt mit schlechten Nachrichten in der Tür stehen zu sehen, wurde einstweilen nicht erfüllt. Noch nicht zumindest.

Temaris Vater betrat den Raum. Shikamaru sah, wie der neue Besucher sichtbar erbleichte, als er Shikamarus schreckgeweitete Augen sah. Er sah nicht viel besser aus als er selbst.

“Ist sie…”, setzte er an und schlug sich die Hand vor den Mund, unfähig das Wort auszusprechen.

Shikamaru konnte nur den Kopf schütteln. Die Erkenntnis, dass das Spiel noch nicht vorbei war, schlug sofort Wurzeln in seinem Bewusstsein. Oder anders gesagt: das Spiel war schon vorbei, man lag klar in Führung, aber das Elfmeterschießen, das noch alles verändern konnte, stand noch an.

“Wo ist sie dann?”, fragte Herr Sabakuno mit leicht zittriger Stimme. Genauso sah er aus. Zittrig, mitgenommen, völlig neben sich. Sein schütteres Haar stand wirr vom Kopf ab und sein Blick machte einen leicht wahnsinnigen Eindruck. Shikamaru hatte ihn so noch nie erlebt. Er war normalerweise ziemlich streng, hatte hohe Anforderungen an seine Kinder, die er selbst aber auch nicht erfüllen könnte. Was man auch an seiner Angewohnheit, oft zu trinken, ablesen konnte, war, dass er mit seinem Leben in dieser Form nicht zurechtkam.

“Sie ist aufgewacht”, brachte Shikamaru mit einiger Mühe hervor. Es war ihm, als müsse er die Bedeutung dieser Worte selbst erst begreifen. Durch das Aussprechen wurden sie Wirklichkeit, erst fassbar für ihn. “Die Ärzte untersuchen sie gerade.”

Herr Sabakuno nickte und tigerte im Raum auf und ab. Seine Bewegungen machten Shikamaru nervös, er ertrug Stresssituationen am besten in völliger Stille und Regungslosigkeit. Temaris Vater schien gerade die gegenteilige Auffassung inne zu haben. Seine Schritte wurden immer länger und schneller, mittlerweile führten sie ihn im Kreis durch den Raum.

Gerade als Shikamaru schon aufspringen und ganz entgegengesetzt zu seinem Gemüt losbrüllen wollte, klopfte es einmal an der Tür, die daraufhin postwendend aufdrückt wurde.

“Sie können zu ihr”, sagte die kleine pausbackige Krankenschwester ernst und Shikamaru und Herr Sabakuno drängten gleichzeitig nicht ohne räumliche Schwierigkeiten aus dem Raum. Die Ernsthaftigkeit der Pflegerin versetzte Shikamaru in Panik und er lief als zweiter Schatten hinter ihr her. Vor dem Zimmer, in das sie eigentlich geführt werden sollten, saß ein uniformierter Polizist, der aufsprang, als er sie auf sich zukommen sah. Er sah gehetzt aus, schnaufte, als sei er gerade erst gerannt. Er schüttelte den beiden die Hand und stellte sich vor.

“Wir sind dem Unfallverursacher auf den Fersen. Einer der vernommenen Freunde Ihrer Tochter” - Shikamaru ärgerte es, dass er nur zu Temaris Vater sprach - “konnte sich an eine ältere Dame erinnern, die wohl merkwürdigerweise mitten in der Nacht einen Spaziergang unternommen hatte. Sie konnte sich an Farbe und Teile des Nummernschildes erinnern und jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir den Flüchtigen geschnappt haben.”

Shikamaru schenkte dem Beamten wenig Aufmerksamkeit und folgte der Schwester sogleich in das angrenzende Zimmer. Temari lag auf dem Bett, den Kopfteil ein klein wenig angehoben, sodass sie wenigstens einen winzigen Überblick über den Raum hatte. Shikamaru durchquerte eben jenen mit wenigen Schritten und nahm sofort ihre Hand.

“Alles okay?”, fragte er und wusste sofort, dass das die falscheste Frage war, die er überhaupt hatte stellen können.

“Nein”, erwiderte sie und er war froh, dass sie das tat. Sie schien geistig voll auf der Höhe - sie hatte dieselbe Mimik und Gestik wie immer-, aber in ihrem Blick lag etwas, was er noch nie zuvor gesehen hatte.

Dann brach sie plötzlich in Tränen aus. Ihm fiel ein, dass er sie noch nie zuvor hatte weinen sehen. Nicht einmal um ihre tote Mutter, die kurz nach oder bei Gaaras Geburt gestorben war. Shikamaru wusste es nicht genau, denn sie redete nicht gerne über dieses Thema. Verständlicherweise.

Temaris Vater stand auf der anderen Seite des Bettes, hielt die andere, die halb eingegipste Hand seiner Tochter und Shikamaru rührte es zu Tränen, solche Verbundenheit zwischen ihnen beiden miterleben zu dürften. Gleichzeitig durchströmte ihn eine ungekannte Traurigkeit, dass dafür erst so etwas Schreckliches hatte geschehen müssen.

“Ich… kann nicht laufen. Ich kann meine Beine nicht bewegen. Ich… ich bin querschnittsgelähmt…”, schluchzte sie und entzog den beiden ihre Hände, um sie vor ihr Gesicht zu halten. Sie versteckte sich hinter ihnen. “Geh weg, Shikamaru! Geh weg, ich will dich hier nicht haben. Verschwinde! Los! Du sollst mich so nicht sehen.”

Vor dieser Reaktion fürchtete sich Shikamaru so, dass er im ersten Moment sprachlos war, nicht fähig, irgendeinen Laut zu machen.

“Nein”, widersprach er dann reflexartig, ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben. “Nein. Ich werde nicht gehen.” Er streckte seine Arme aus und nahm ihre Hände von ihrem Gesicht weg.

Er atmete einmal durch; in Anwesenheit von Temaris Vater war es nicht so einfach, über seine Gefühle zu sprechen, aber es war notwendig. Um Temari wieder ansatzweise ihr Selbstbewusstsein wieder zu geben.

“Temari, schau mich an. Bitte.” Er rutschte näher, wollte ihren Kopf in seine Hände nehmen, aber ihm fielen siedend heiß ihre Verletzungen ein und so nahm er wieder mit ihren Händen vorlieb. “Ich liebe dich. Okay? Hast du gehört? Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Mir ist es egal, ob du laufen kannst oder nicht.” Sie schluchzte. Weil sie tief in ihrem Herzen wusste, dass das die reine Wahrheit war. Und weil sie trotzdem von diesem Zweifel gespalten war. “Ich wollte den Rest meines Lebens mit dir verbringen und daran hat sich durch den Unfall nichts geändert. Temari, du bist… du bist wunderschön. Ich liebe dich. Ich liebe dich.”

“Ich weiß, ich weiß…”, schluchzte Temari und drückte mit all ihrer Kraft seine Hände. “Ich dich auch. Deswegen musste ich auftauchen. Deswegen durfte ich nicht aufgeben. Ich wusste es die ganze Zeit, irgendwo tief drinnen…”

Shikamaru verstand nicht wovon sie sprach, aber er schob es auf die Verwirrtheit, die selbstverständlich mitspielen musste.

Ihm kam es vor, als sehe er im Augenwinkel, dass Herr Sabakuno lächelte. Und er war sich sicher, dass sich ihr Streit klären würde: Temari würde ihrem Vater verzeihen. Es würde alles gut werden.

Man muss nur positiv denken, seine Hoffnung nicht aufgeben; sie immer mit den eigenen Händen wärmen und behüten, bis sie wieder entfacht und von allein brennt.

Und genauso verhält es sich mit der Liebe. Gerade dann, wenn man denkt, dass sie endgültig verlischt ist, wird sie in ungekannter Kraft und Intensität erstrahlen.
 

~*~
 

Ich geben keinerlei Garantie für medizinische Richtigkeit der Geschichte. Ich habe selbst nur privat darüber recherchiert und hoffe als unwissender Laie nicht zu viele Fehler gemacht zu haben.

Lieber Sascha, ich hoffe dir hat dieses kleine Geschenk, das ich dir machen konnte, gefallen. Bleib so wie du bist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yumi-san_89
2009-11-21T21:30:35+00:00 21.11.2009 22:30
Der OS hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr realistisch geschrieben, ich konnte die Bilder direkt vor meinem inneren Auge sehen. Die Beschreibung von Shikamarus Gefühlen hat mich bei diesem OS total gepackt und sogleich in die Geschichte miteinbezogen. Ich hatte das gefühl, als ob ich Live dabei wäre ;)

Ein OS, der mich ganz und gar in seinen Bann gezogen hat. Wie bereits einige Kommentarschreiber geschrieben haben, kann ich mich nur anschliessen, dass die Geschichte sehr schön ist. Auch waren die Gefühle sehr gut beschrieben, ich hättte eine Zeit lang am liebsten losgeheult T//T
Ich fand es genial, wie du Temari beschrieben hast. Ganz besonders, was sie in ihrem Komazustand sieht, fühlt und weis. Auch fand ich es klasse, dass du es im Gedichtstil geschrieben hast. Keine überlange Beschreibung, kurz und knackig, genau wie ich es mag ;3

Alles in allem: einfach genial :)
Von: abgemeldet
2009-11-11T19:50:15+00:00 11.11.2009 20:50
Hallo erstmal! Ich weiß ja nicht, ob du es wusstest...Spaß beseite. Also zuerst mal zum großen Ganzen: Sehr schöne Idee, absolut im realistischen Bereich und trotzdem eignet sich das Grundthema für viele Ausschreibungen und Gefühlsausdrücke. Zwischen Temaris Koma und ihrem Aufwachen hätte ich persönlich wahrscheinlich noch etwas mehr Zeit verstreichen lassen, gerade soviel um dem ganzen noch einen Schuss mehr Intensität zu geben, aber das ist jetzt mein Geschmack. Das Ende fand ich zwar sehr gut, aber auch da hättest du vielleicht etwas mehr abrunden können, noch mehr von Temaris Verzweiflung rüberbringen, vielleicht mehr darauf eingehen, wie schockiert man sein muss, gerade aus dem Tiefschlaf aufzuwachen und dann mit so einer Nachricht begrüßt zu werden.Man kann viele Dinge nicht mehr machen, ist eingeschränkt, muss noch mal ganz neu lernen, selbstbestimmt und eigenständig im Alltag zu leben. Auch bei Shikamaru hätte ich mir einen Tick mehr Gedanken in dieser Hinsicht gewünscht, es ist schließlich nicht ohne einen Partner mit Querschnittslähmung zu haben, da man ihn doch als Gesunden kennt.

Jetzt zu einer Kleinigkeit, die mich, ganz persönlich, etwas gestört hat: Der Teil, mit Temaris Beschreibung ihres komatiösen Zustands. Ich konnte mich nur mit Mühe und Willenskraft da durchkämpfen, für mich war es etwas zäh und verwirrend geschrieben. Aber wie gesagt, das ist jetzt meine Meinung.

Ich muss ehrlich sagen, ich mag diese FF. Auch wenn ich ein paar nicht gerade nette Kommentare abgelassen habe, finde ich es toll geschrieben, der Schreibstil ist gut, leicht zu lesen und der Situation absolut passend. Also, ich freue mich weiteres von dir zu lesen =3

Red~
Von:  Rebell
2009-10-03T20:13:32+00:00 03.10.2009 22:13
Also, erstmal war der ganze OS ein ganz einfaches Thema, dass sowohl im echten Leben, auch als in Geschichten, Filmen etc. vorkommt.
Manche sind eher mit den Gefühlsbeschreibungen eher sehr eingeengt, die anderen oft überladen, sodass man droht vor Gefühlen zu kotzen, wenn man die Geschichten ließt etc. aber bei deiner war alles anders.
Und das meinte ich im positiven Sinne, denn der Anfang kam wie ein Schlag auf mich zu.
Normalerweise dauert es bei der Nase immer etwas länger, in die Story so richtig rein zu kommen und mit zu fühlen, was sonst immer erst nach der Mitte passiert, aber bei deinem OS kam´s wie bei einem Schlag.
Schon nach der ersten Zeile war ich sofort drin, ich konnte richtig gut mit Shikamaru mit leiden, konnte auch alles verstehen, wie er sich fühlte, was er dachte und die ganzen Sorgen.
Es hat auch Spaß gemacht alles zu lesen, besonders in der Zeit, wo ich auch kein Internet hatte und Lesestoff brauchte.

Dazu hat auch dein flüssiger Schreibstill beigetragen, denn du bist [leider, leider] einer der sehr wenigen, die genau so schreiben wie sie denken und den Schreibstill nicht um längen verdrehen und am Ende total kompliziert schreiben, dass sie auch vielleicht am Ende selber nichts verstehen könnten xD
Kurz; dein Schreibstill war genau an den richtigen Stellen, Gefühlvoll und nicht überladen:]##

Da ich weiß, dass du ein Fußball-Nerd bist, fand ich ganz besonders die Fußball Metapher schön:] Sie war genau richtig!

Außerdem hat mich der Einblick in Temaris Kommazustand wirklich fasziniert*_*
Ich hatte vorher noch nie soetwas gelesen, aber deine Beschreibungen gefielen mir einfach äußerst gut. Zudem gefiel mir auch endlich, dass du auch Temaris Vater ein bisschen integriert hast und er am Ende auch nur menschlich war:3

Und das Ende war toll, als Shikamaru ihr sagte, dass er sie liebt [was ich mal gar nicht so kitschig oder so fand!] und sie sagte, ich weiß, deswegen musste ich auch auftauchen etc. Da hats in mir drinnen gekribbelt xD

Alles in einem,
total knorke!

Schokonase :3

ps. mehr kommentare hätte dieser OS schon verdient!`____´
Von:  Shikamaru404
2009-09-15T19:18:24+00:00 15.09.2009 21:18
Ich weine gerade.... und das tue ich wirklich....

Die Geschichte ist wunderschön. Vielen vielen vielen Dank.
Das ist das schönste Geschenk was man je bekommen kann (nach den Geschenken von Samira)
danke danke danke danke danke danke danke danke danke danke *immernoch wein*

Die Geschichte ist so wunderschön und das du sie für mich geschrieben hast finde ich noch viel viel schöner

Danke *ganz dolle umarm und küsschen aufdrück bis du keine mehr haben willst*

danke!


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