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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 34

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 34

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall
 

Verflucht, konnte Jamie nicht einmal so reagieren wie er es vermutete? Warum gab er ihm diese Erlaubnis, wenn doch alles dagegensprach? Ihm war doch selbst nicht ganz wohl bei seiner Entscheidung. Immerhin war ihm nicht entgangen, das er nach Cyrie gerufen hatte.

Sunil seufzte und lehnte sich gegen das Geländer. Ob er es gleich erledigen sollte? Brachte er dafür eigentlich die Willensstärke auf? Schließlich hatte dieser Panther ihn angegriffen und das obwohl sie verwandt waren. Was ging in dessen Kopf nur vor? Wie konnte Kyrin ernsthaft annehmen, ihn so zu einer Rückkehr zu bewegen? Jamie hatte zwar schon Vermutungen angestellt was diese Sache anging, doch war das alles? Diese ganze Angelegenheit ließ sich doch Zeitsparender erledigen. Immerhin war er ihm Kräftemäßig unterlegen, das war bei ihren Auseinandersetzungen klar geworden. Ein kurzer Kampf, der ihn außer Gefecht setzte reichte doch, also warum ging er so radikal vor? Nun, um eine Antwort darauf zu bekommen gab es wohl nur einen Weg.

Sunil löste sich vom Geländer und ging zur Brücke, die beide Gebäudetrakte miteinander verband. Dort fand er auch Erec, der gerade wieder herüberkam. „Ich werde jetzt mit ihm reden.“

Mit diesen Worten ging er an dem Bären vorbei. Nun wo er diese Entscheidung getroffen hatte, musste er sie so schnell wie möglich umsetzen. Ansonsten verließ ihn womöglich wieder der Mut.

Erec seufzte nur leicht genervt. „Das hätte man mir auch früher sagen können.“

Trotzdem folgte er ihm gehorsam.

Der Jüngere achtete nicht wirklich auf ihn. Ob er ihn begleitete oder nicht, war dessen Entscheidung. Ihm war es gleich. Erst vor der Tür des Panther stoppte er. Nun passierte das was er befürchtet hatte, der Mut verließ ihn. Seine Hand lag reglos auf der Türklinke, doch ihm fehlte die Entschlossenheit diese Bewegung zu Ende zu führen. Plötzlich spürte er einen vertrauten Körper an seinem Rücken und eine Hand legte sich auf die seine.

„Keine Angst, ich bleibe bei dir.“

Bei Erecs beruhigenden Tonfall senkte Sunil zustimmend den Kopf. Die Hand löste sich von seiner und der Bär trat zwei Schritte zurück. Erst jetzt drückte Sunil die Klinke nach unten und öffnete die Tür.

Der Panther hob den Kopf und musterte ihn aus seinen braunen Augen aufmerksam. ‚Heute hat man wohl gar keine Ruhe was?’

Sunil ließ sich von dessen abweisenden Ton nicht abschrecken. Entschlossen setzte er sich ihm gegenüber im Türkensitz auf den Boden. „Ich will mit dir reden.“

‚Ach und worüber?’ Kyrins Blick lag bei dieser Frage nicht auf ihm sondern auf Erec, der neben der Tür stand.

„Ich rede mit dir, nicht Erec.“ Der Jüngere schlug mit der flachen Hand auf den Boden, um so wieder Kyrins Aufmerksamkeit zu bekommen. Das war ja wohl mehr als nur unhöflich seinen Gesprächspartner nicht anzusehen. Entweder das, oder man hatte etwas zu verheimlichen, doch bei Kyrin war das wohl kaum der Fall. Natürlich hatte er Geheimnisse, doch das wussten sie alle.

Nur langsam richtete sich die Aufmerksamkeit des Panthers wieder auf den Mischling. ‚Und worüber?’

Die Gleichgültigkeit seines Onkels nervte ihn. Es wirkte so, als würde ihn dieser nicht Ernst nehmen, was wohl auch der Fall war und das regte Sunil auf. „Ich will wissen weshalb du das alles machst. Zwar weiß ich das du mich zurück bringen willst, doch ich kenne nicht den Grund dafür. Warum strengst du dich so an, um mich mitzunehmen? Willst oder kannst du meine Entscheidung nicht akzeptieren?“

Kyrin wand abermals den Blick von ihm ab. Nachdenklich starrte er auf den Boden und schwieg.

Sunil wartete geduldig, doch es kam keine Antwort. Seufzend stand er auf. Eigentlich hätte er sich das denken können. „Dieses Gespräch bringt wohl wirklich nichts.“

Mit einem Schulterzucken wand er sich zu Erec um. Er hatte es zumindest versucht, mehr konnte man nicht von ihm verlangen.

‚Ich kann nicht.’

Bei dieser Antwort wand sich Sunil noch einmal um und begegnete dem Blick des Panthers. „Warum?“

Wieder zögerte Kyrin, bevor er antwortete. ‚Weil ich nicht ohne dich zurückkehren kann. Entweder du kommst mit mir oder ich muss dich töten.’

Nun wurde die Sache interessant. Sunil nahm wieder vor ihm Platz. „Erzähl mir mehr davon.“

Es brachte wohl nichts Kyrin Fragen zu stellen. Es war viel einfacher, wenn er ihn erzählen ließ. Aus diesem konnte er ja das für ihn wichtige herausfiltern.

Der Blick des Leoparden glitt über die Wände des Raumes, so als suchte er etwas bestimmtes. Etwas enttäuscht richtete er sich dann wieder auf Sunil. ‚Ich habe meine Schwester gesucht. Vor vier Jahren kam ich auf der Suche nach ihr hierher, doch sie war schon tot. Stattdessen fand ich dich. Einen Mischling, den es nicht geben dürfte. Nicht, das du ein Leopard bist, du bist sogar ein Mischling aus zwei Werrassen. Das ist nicht nur bei uns verboten oder irre ich mich da?’

Bei dieser Frage sah er den Bären an.

„Es ist nicht verboten, aber auch nicht erwünscht. Das stimmt.“

Sunil wand sich nicht zu ihm um, aber bei dieser Enthüllung empfand er auf einmal eine tiefe Traurigkeit. Jetzt erst begriff er welches Risiko seine Eltern mit seiner Geburt eingegangen waren, nur weil sie sich liebten. Sich gegenseitig und auch ihn, immerhin hatten sie ihn trotz allem behalten. Sie fehlten ihm, nun wo die Sprache auf sie kam noch mehr als sonst.

„Weiter.“ Er machte eine auffordernde Handbewegung zu Kyrin.

‚Viel gibt es da nicht mehr. Ich kehrte zu meinem Rudel zurück und berichtete ihnen von meiner Entdeckung, wie es meine Pflicht war. Daraufhin wollten sie diesen Fehler, dich, aus der Welt schaffen. Doch das konnte ich nicht zulassen und habe die Aufgabe übernommen dich zurückzuholen.’

„Wie nett.“ Bei diesen Worten klang Sunils Stimme sarkastisch, Man sah ihn also als Fehler an, den es zu berichtigen gab. Konnte man ein anderes Wesen eigentlich noch schlimmer beleidigen?

Trotzdem wollte er eines wissen. „Ich bin dir zwar dankbar für diese Entscheidung, aber warum? Wir sind Fremde und die Konsequenzen sind doch schon sehr hart.“

Bei diesem Kommentar weiteten sich Kyrins Augen überrascht. ‚Das ist doch keine Frage. Du bist der Sohn meiner Schwester, es ist klar das ich mich für dich einsetze. Immerhin bist du alles was mir von ihr geblieben ist.’

Das schmerzte. Mehr als er gedacht hatte, aber was hatte er erwartet? Das Kyrin das alles aus reiner Nächstenliebe gemacht hatte oder weil er Sunil plötzlich als Verwandten ansah? Nein, so hatte er ihn nicht eingeschätzt. Trotzdem war es deprimierend das er nur ein Ersatz für seine Mutter war. Obwohl mit der Zeit hätte er sich daran gewöhnen müssen. Welcher seiner Gäste, ob nun gewollt oder nicht, machte das aus Interesse an seiner Person Jamie ging es nur darum ein Versprechen einzulösen, Cyrie interessierte nur seine Rasse und Erec folgte Jamie. Für ihn war er auch nur ein Mittel zum Zweck, warum traf ihn das bei Kyrin so? Weil er wirklich mit ihm verwandt war? Das hatte ihn bis jetzt doch auch nicht interessiert. „Ich bin aber nicht meine Mutter.“

Der Panther senkte den Kopf. ‚Ich weiß.’

Sunil wusste nicht ob er schreien oder weinen sollte. Derzeit kämpften noch Frustration, Wut und Enttäuschung in seinem Inneren miteinander. Er wollte nicht abwarten welches davon gewann. Weder vor Kyrin noch vor Erec würde er sich so gehen lassen. „Das reicht mir.“

Hastig stand er auf und ging zur Tür. Kurz bevor er diese öffnen konnte, hörte er die Stimme des Panthers. Allerdings brauchte er einige Augenblicke um zu bemerken, das er seine Worte nicht an ihn gerichtet waren. Diesmal galten sie Erec, der noch immer neben der Tür stand.

‚Beim nächsten Mal kannst du den Schakal mitbringen.’

Die Augen des Bären verengten sich schlagartig und er brummte leise. „Warum?“

‚Er scheint mir ein Entdecker zu sein. Bestimmt will er etwas von mir lernen und ich will von ihm lernen.’

Sunil riss die Tür auf und verließ den Raum. Noch auf dem Weg zum Ausgang entledigte er sich seiner Kleider. Noch bevor er aus dem Haus trat, war er in seiner tierischen Form. Er sollte sie alle rauswerfen. Ausnahmslos. Sollten sie doch bei den Eingeborenen unterkriechen, doch diese würden sie wohl auch nicht aufnehmen. Etwas das er auch nie hätte tun sollen. Es war ihm zwar die ganze Zeit bewusst gewesen, doch erst jetzt merkte er, wie wenig er den Werwesen um ihn herum bedeutete. Keinen von ihnen ging es um ihn, sie wollten nur ihre eigenen Ziele mit seiner Hilfe erreichen.

Sunil sprang auf einen Ast und verschwand im Unterholz. Er musste sich nun abreagieren.

Aus diesem Grund griff er zu einem Mittel, das er sonst nur selten einsetzte. Es bestand auch nie eine Notwendigkeit dazu, doch heute würde es ihm helfen etwas von seiner Anspannung los zu werden.

Mit einem lauten Brüllen begab er sich auf seinen Streifzug.
 

„Ich will das dieser Panther verschwindet. Egal wie, ansonsten werde ich dafür sorgen!“

Jamie zuckte zusammen als die Tür des Raumes gegen die Wand krachte. Beinahe schon automatisch hob er die Hand und rieb sich eine Schläfe. „Was ist es denn diesmal Erec?“

Seit Kyrin in ihrem Gewahrsam war, war der Bär ständig gereizt. Seit zwölf Tagen ging das nun schon so.

„Kyrin! Ich kann ihn nicht leiden. Ständig spricht er mit Cyrie in privater Gedankensprache und wenn er mit mir redet, dann reizt er mich.“

Jamie seufzte, als ob er nicht schon genug Probleme mit Sunil hätte. Denn im Gegensatz zu Erec, redete dieser kaum noch etwas mit ihm. Dabei hatte er ihm doch nichts getan. Zumindest wusste er nichts davon. „Und was genau nervt dich nun so? Das du nicht weißt was er mit Cyrie redet, oder das er dich als Zielscheibe seines Spottes ausgesucht hat?“

Im Grunde dürfte keiner dieser Gründe ein Problem darstellen. Das alles waren persönliche Gründe und gehörten nicht zu seiner Arbeit. Damit musste er selbst klarkommen, doch Jamie wusste das dies nicht alles war. Sie waren einfach schon zulange hier. Der begrenzte Platz der zur Verfügung stand, ständig dieselben Leute um sich, das alles zehrte natürlich an den Nerven. Er selbst merkte es ja auch schon.

Bei Erec hingegen kam noch ein anderer Faktor dazu. Er war sexuell einfach nicht ausgelastet und wie sollte er auch? Keiner von ihnen war das, doch Erec war von ihnen wohl der Männlichste und brauchte regelmäßig ein wenig Spaß, das war Jamie bereits bekannt. Ob er einspringen sollte?

Jamie spielte schon seit einiger Zeit ernsthaft mit diesem Gedanken, es wäre ja nicht das erste Mal. Doch irgendwie zweifelte er daran das Erec dieses Angebot annehmen würde.

„Was soll ich machen Erec? Wir können ihn nicht freilassen und ebenso wenig töten. Doch wenn du ihn nicht mehr aushältst, müssen wir eine Lösung finden. Hilf mir.“ Jamie sah den Bären aufmerksam an und ließ seine Hand wieder sinken. Es gab nur eine Lösung dafür und diese lag bei Erec. Dieser musste sich einfach nur beherrschen.

Der Bär seufzte und seine Faust krachte gegen den Türrahmen. „Diese verfluchte Katze. Hoffentlich sind wir ihn bald los. Aber ich werde mich zusammenreißen.“

Jamie hob zweifelnd eine Augenbraue.

Erec lächelte etwas unglücklich. „Wirklich.“

„Dann ist es ja gut.“ Erec war ein Profi und das zeigte sich gerade in solchen Situationen. Zwar beschwerte er sich gerne, doch trotzdem kam er seinen Pflichten immer nach. Auch wenn das nicht das Hauptproblem löste. Wenn diese Situation noch schlimmer wurde und davon ging Jamie aus, dann musste er dich darum kümmern bevor es eskalierte. Zum Glück war es noch nicht soweit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-07-08T20:11:18+00:00 08.07.2009 22:11
ok Sunil hat es ziemlich übertrieben, oder besser genau auf den Punkt gebracht.
Alle kamen wegen anderen Gründen zu ihm, aber nicht wegen seiner Person.
Das kann schon deprimieren. Hoffentlich geht das noch gut.
Der Panter scheint seinen Gesprächspartner gefunden zu haben, der mit ihm die Zeit tot schlägt so zu sagen.
Aber ich bin der gleichen Meinung wie Avrora, dass Jamie sich mal um Sunil kümmern sollte.

lg Toasty
Von:  Avrora
2009-07-08T18:40:05+00:00 08.07.2009 20:40
jamie sollte sunil eher etwas spass verpassen^^
Von:  evejean
2009-07-08T16:37:10+00:00 08.07.2009 18:37
armer sunil, aber so is nunmal die traurige realität. bin sehr gespannt wie es weiter geht, vorallem ob erec den panther am ende doch noch erwürgt *lol*


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