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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 22

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 22

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Er würde lügen, wenn er behaupten würde, das ihn das Verhalten des Mischlings nicht überraschte. Das war wohl auch der Grund, warum er im ersten Moment nur wie erstarrt dastand, als Sunil ihn umarmte. Erst dann erwiderte er die Umarmung, wenn das auch eher automatisch war, als eine ehrliche Geste.

Jamie war verwirrt. Er wusste nicht wie man damit umging. Alle seine bisherigen Verbündeten hatten ihre Angst nicht gezeigt und wenn doch, dann war es eher Nervosität gewesen ob ihr Plan funktionierte. Doch das war nicht diese Art von Angst. Sunil war wirklich tief verstört und verängstigt, das kannte er nicht. Nicht einmal von sich selbst. Schließlich nahm er alles mit Humor und wenn das nicht funktionierte, dann mit Sarkasmus, der klappte immer. Ansonsten hätte er es nicht dorthin geschafft wo er nun war. Gut, derzeit war das der Dschungel, doch er sprach ja auch von seinem Status.

Allerdings kam es Jamie selbst etwas erbärmlich vor ihn einfach nur zu halten und nichts zu sagen. Auch wenn er keine Worte hatte, um ihn zu beruhigen. Er wusste ja nicht einmal was los war. Was konnte den Jüngeren nur so ängstigen?

Nach einigen Minuten hatte sich Sunil wieder soweit beruhigt, um sich etwas von ihm zu lösen. Trotzdem entzog er sich nicht ganz Jamies Umarmung.

„Unsere Gäste?“

Gäste? Welche Gäste? Im ersten Moment wusste er nicht wovon Sunil redete. Erst dann fiel ihm wieder ein, das die Eingeborenen ja wieder hier waren. „Cyrie kümmert sich um sie. Er ist sehr interessiert an ihnen. Wenn er kann, wird er sie sicher noch für Stunden beschäftigen.“

Ja, Cyrie hatte sicher eine Menge Fragen an diese.

„Leider sind das nicht die einzigen Gäste heute.“ Sunil warf einen Blick zur Werkstätte zurück. Seine Stimme war bei diesen Worten ernst, doch man konnte auch eine leichte Sorge durchhören.

„Wie?“ Da hatte er sich doch verhört oder? Denn das konnte nur bedeuten das Sunil entweder tierischen Besuch hatte oder feindlichen. Keine dieser Optionen schien Jamie besonders erstrebenswert.

„Sagen wir es so. Unser Feind ist nicht länger ganz so unbekannt.“ Sunil kam wieder näher an Jamie und barg sein Gesicht an dessen Schulter.

Jamie entging keineswegs das leichte Zittern, das wieder Sunils Körper bewegte. Doch noch mehr Aufmerksamkeit erregten die Worte des Jüngeren bei ihm. „Wie meinst du das?“

Er löste Sunil von sich, um ihn ins Gesicht sehen zu können.

Dieser erwiderte seinen Blick unsicher. „Er hat sich vorgestellt. Gerade eben. Es ist der Bruder meiner Mutter. Sein Name ist Kyrin.“

Was ihn scheinbar nicht zu einem Freund machte wie Jamie bemerkte. „Dein Onkel?“

Das war übel und auf keinen Fall mehr ein Zufall. Hier waren zu viele Parteien vertreten um ein Zufall zu sein. „Hat er gesagt was er wollte?“

Nun machte sich Sunil von ihm los. „Das Gleiche wie ihr. Nur will er es mit allen Mitteln durchsetzen.“

Aber sicher nicht. Wenn Sunil mit jemanden mitging, dann mit ihnen. Immerhin war er schon länger bei ihm und leistete Überzeugungsarbeit. Außerdem musste er ein Versprechen einlösen. Und ehrlich gesagt würde es Sunil bei dieser Familie an nichts mangeln. Sie würden ihn lieben wie ihren eigenen Sohn, ihm eine Ausbildung und Sicherheit verschaffen. All das was viele Kinder nicht bekamen und was für Mischlinge wohl das Wichtigste war, sie würden ihn akzeptieren. Akzeptieren als das was er war halb Wolf, halb Leopard. Keiner von ihnen würde ihm einen Vorwurf für etwas machen, an dem er unschuldig war.

Jamie war reinrassig und er hatte nicht einmal die Hälfte von dem gehabt, was Sunil erwartete. Wäre er ein Wolf von niedrigeren Format, dann könnte er ja fast eifersüchtig auf den Kleinen sein. Doch egal was die Leoparden ihm boten, es konnte nicht einmal halb so gut sein, wie das seiner väterlichen Familie.

„Doch ich werde mich keinen von euch beugen. Das ist mein Leben und ich werde es gegen nichts eintauschen.“

Der entschlossene Blick in seinen Augen holte Jamie wieder in die Gegenwart zurück. Er sollte das hier nicht als Wettstreit ansehen. Es ging nur um Sunil und was das Beste für ihn war. Auch wenn dieser das nicht einsehen wollte. Aber es war kein Wettstreit zwischen ihm und den Panther. Denn wenn, dann wurde dieser Kampf sowieso nicht mit Worten bestritten. Wie gern hätte er jetzt Ratan an seiner Seite und seine geschmeidige und doch so tödliche Kraft.

Jamie seufzte. „Das verlangt auch keiner von dir Sunil. Ich will dich nicht von hier wegholen. Alles was ich will ist, dich mit deiner Familie bekannt machen. Das sind immerhin deine Verwandten, die sich um dich kümmern werden, wenn du sie brauchst. Sie teilen dein Blut und freuen sich auf deine Bekanntschaft. Keiner von ihnen würde dich aufhalten, wenn es dein Wunsch ist wieder hierher zu kommen.“

Zum ersten Mal konnte er bei diesem Thema nicht sofort Ablehnung im Blick des Mischlings erkennen. Trotzdem sprach Jamie nicht weiter, sondern lies seine Worte wirken. Manchmal waren ein paar gut gesetzte Argumente besser als beeindruckend geführte Monologe.

Nachdenklich musterte ihn Sunil. „Bist du sicher? Ich meine, würdest du mir das versichern?“

„Natürlich. Ich schwöre es bei meiner Ehre…“ Nun gut, die war vielleicht nicht mehr soviel wert. Rasch verbesserte er sich.

„… oder besser beim Grab meiner Mutter, sie werden dich nicht davon abhalten.“ So schätzte er diese Familie einfach nicht ein. Und wenn sie es doch machen würden, dann würde er Eloy gehörig Druck machen, damit sie ihn doch gehen ließen. Unter Stress war der Kleine zu Höchstleistungen fähig. Entweder das oder er brach darunter zusammen, doch Jamie wusste wieviel Druck es brauchte um noch Ergebnisse zu bekommen.

Nein, Jamie war sich sicher das jedes seiner Worte der Wahrheit entsprach.
 

Gut, im Grunde hatte Jamie nie gesagt, das es für immer sein würde. Doch er hatte es angenommen und da der Wolf dem nicht widersprochen hatte, war das doch der nahe liegendste Schluss. Warum hatte er nicht gleich erwähnt, das es sich nur um einen Besuch handelte? Er würde diesen Namen doch gerne Gesichter zuordnen können, wenn das auch nicht für seine mütterliche Seite galt. Doch diese hier schien ihm ungefährlich zu sein. Außerdem war er wie jedes Wesen neugierig was seine Wurzeln anging und die waren nun einmal nicht hier, sondern in Italien. Ein Land das er bis jetzt nur aus Erzählungen kannte.

„Es geht ja nicht nur um deine Familie. Es gibt vieles was dir die Zivilisation bieten kann. Meister auf jedem Gebiet auch was Edelsteine und deren Bearbeitung angeht.“ Jamie sagte das zu selbstverständlich, als das es ihm gerade eben eingefallen war.

Trotzdem weckte das sein Interesse. „Und du kennst so einen Meister?“

Sunil zweifelte daran, woher auch? Jamie hatte doch selbst gesagt, das er sich damit nicht so auskannte. Umso erstaunter war er als der Wolf nickte.

„Ich beschäftige selbst zwei dieser Meister und wenn der Dritte nicht so stur wäre, tja dann wäre es noch einer mehr.“

„Aber warum denn? Du hast doch selbst gesagt, das du dich damit nicht auskennst.“ Da verwunderte ihn nun wirklich.

„Gerade deshalb arbeiten sie ja auch für mich. Ich erkenne teuren Schmuck und teure Steine wenn ich sie sehe. Doch ob sie wirklich so lupenrein sind wie mit der Verkäufer versichern will, kann ich nicht nachprüfen ebenso wenig wie ich sie verarbeiten kann. Das machen meine Angestellten. Ich handle nur damit.“

„Oh.“ Sunil konnte nicht wirklich sagen das er wusste wovon Jamie sprach. Natürlich hatte ihm sein Vater erklärt was es hieß bei jemanden im Lohn zu stehen, doch er kannte es nicht. Hier musste er nur für sich sorgen und was er nicht produzieren konnte, das tauschte er. Die Eingeborenen nahmen Nahrung an und die Händler seine Steine, aus diesem Grund kannte er weder Geld noch das Prinzip der Arbeit für Andere.

Jamie lächelte leicht. „Sie können dir sicher einige Tipps geben. Ich bin mir sicher, das nicht einmal dein Vater es sich selbst beigebracht hat.“

Diese Frage konnte Sunil nicht beantworten, da sein Vater darüber kein Wort verloren hatte. „Vielleicht.“

Lächelnd nickte der Weißblonde, bevor er wieder ernst wurde. Sein Blick wanderte über den Urwald. „Obwohl wir im Moment wohl andere Probleme haben.“

Das war wahr. Mit seinen Worten hatte Jamie es geschafft ihn sein Erlebnis eben vergessen zu lassen. Doch das machte es nicht ungeschehen und auch die Bedrohung wurde dadurch nicht kleiner.

Eine Hand legte sich auf seine Wange und strich leicht darüber. Sunil hob den Blick und sah direkt in Jamies graue Augen, ein Lächeln lag wieder auf seinen Lippen.

„Keine Sorge. Wir sind darauf vorbereitet. Außerdem habe ich dir gesagt, das es kein Problem für uns ist mit ihm fertig zu werden.

Keine Angst, wir werden dich beschützen.“

Wenn er das so sagte, dann wollte Sunil ihm einfach glauben. Egal wie die Realität aussah, allein Jamies Worten wollte er Glauben schenken. Das er in der Lage war ihn zu beschützen und das auch machen würde. Unter diesen Umständen hatte er sogar nicht einmal etwas dagegen einzuwenden, auch wenn er sonst Hilfe bestimmt abgewiesen hätte.

Ein leises Räuspern ertönte hinter ihnen. „Störe ich?“

Sunil entfernte sich rasch etwas von Jamie.

Dieser seufzte nur tief. „Immer Erec immer. Doch meistens hast du einen guten Grund. Was ist es diesmal?“

„Der Besuch.“ Der Bär deutete mit dem Daumen in das Zimmer aus dem er gerade kam.

„Sie wollen das wir einige Nächte in deren Dorf verbringen. Cyrie ist natürlich total begeistert von dieser Idee. Doch ich nicht und soweit ich dich kenne du wohl auch nicht oder Jamie?“

„Ich bin auch nicht davon begeistert!“ Sunil stemmte die Arme in die Hüfte. Das reichte. Taluma verstieß gegen alle Regeln des Anstands, die Krönung hatte ihm wohl nicht gut getan. Doch das würde er ihm schon noch austreiben und zwar jetzt sofort. Hier war sein Haus, da stellte außer ihm keiner Forderungen.

Hier lief einiges nicht so wie er wollte, doch an Talumas Verhalten konnte er, im Gegensatz zu anderen Dingen, etwas ändern. „Taluma wir müssen reden! Sofort!“

Damit ging er an seinen zwei Mitbewohnern vorbei in das Haus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-06-05T20:44:32+00:00 05.06.2009 22:44
ok es gibt nur noch Ärger...
ich fand Jamies Geste süß am ende, die Hand auf die Wange legen, richtig lieb und knuffig.
Was mich nicht wundert ist, dass Cherie begeistert ist von Talumas Idee.
Taluma will nur beschützt werden denk ich und Cherie will lernen.
naja und der Rest, der ist logischerweise nicht begeistert.
Bin gespannt was Sunil jetzt macht.

lg Toasty
Von:  evejean
2009-06-05T20:21:38+00:00 05.06.2009 22:21
interessante wendung ^^ sunil und jamie scheinen sich zu nähern
ich glaube jamie wenn er sagt das er sunil beschützt ,ht bestimmt nen guten plan parat
aber so wie immer ein schönes kapitel,bin gespannt auf mehr
ps. hab zu hause auch nen raubtier was gern aus dem hinterhalt ankreift ^^

lg eve
Von:  Avrora
2009-06-05T19:01:54+00:00 05.06.2009 21:01
ohoh ich wuerde mich nicht gern am anderen ende von sunils zorn befinden^^


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