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Wolfsherzen

von

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Blutbiss 10

Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss

Teil: 10

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Irgendetwas stimmte nicht. Mika wusste das schon ohne das er die Augen öffnete. Der Geruch war ein anderer und auch der Boden war anders, nicht mehr so fest. Zumindest stand er auf einem sich bewegenden Untergrund. Was sollte das?

Vorsichtig öffnete er ein Auge, doch es war nur die Innenseite seines Sargdeckels, alles wie gewohnt und doch falsch. Irgendetwas war passiert, doch Mika wollte nicht vorschnell den Deckel öffnen und sich zu erkennen geben. Allerdings würde er so nicht erfahren was passiert war.

Langsam drückte er gegen den Deckel des Sargs. Er ließ sich bewegen, also wollte man ihn nicht einsperren. Leise öffnete er ihn ganz und setzte sich auf.

„Morgen.“

Mikas Kopf ruckte herum. Da saß dieser Werwolf, dem er eigentlich verboten hatte noch einmal in seine Nähe zu kommen. „Du. Hab ich dir nicht gesagt, was passiert, wenn du mir noch einmal zu nahe kommst?“

„Ja schon und aus diesem Grund habe ich mich auch daran gehalten. Bis ich das Spielfeld geändert habe.“ Eloy grinste vergnügt.

Mika wurde nicht wirklich schlau aus seinen Worten und schwieg kurz. Diese Pause nutzte er, um sich einmal umzusehen. Was er sah gefiel ihm nicht ganz. Es war ein schlichtes Zimmer, die Einrichtung bestand aus nicht mehr als einem Bett auf dem sein Sarg lag, einem Tisch und einem Sessel, den der Wolf besetzte. Ein schwarzes Tuch war an der Wand angebracht, das wahrscheinlich ein Fenster verbarg. „Wo bin ich?“

Mika konnte sich schon zusammenreimen was passiert war, an dieser Situation konnte man nur sehr schwer etwas missverstehen. Doch er wollte seinen genauen Standpunkt wissen. So konnte er sich ausrechnen, wie weit es zurück zu seinem Vater war. Denn Leute, die ihn zurückholten, würde er kaum schicken. Es sei denn seine Entführung würde sich über Monate hinziehen. Doch normalerweise wurde er mit so etwas alleine fertig, es war zu seinem Bedauern ja nicht das erste Mal. Schließlich war er sehr viel wert, dachten sich viele Entführer zumindest.

„Auf dem Weg nach Frankreich.“

„Auf dem Weg?“ Frankreich war weit entfernt, wie sollte er da nur wieder heimkommen? Warum zum Teufel schwankte der Boden so? Er war doch hoffentlich nicht auf einem Schiff.

Mika sprang auf und war mit einem Satz bei der Tür, dem musste er nachgehen. Ohne auf den Wolf zu achten, lief er aus dem Raum und zu einer der Stiegen, die nach oben führten. Schon hier hörte er die typischen Geräusche, die auf einem Schiff alltäglich waren. Wellen, die gegen die Planken schlugen, die Rufe von Menschen, den Laut, wenn Wind die Segel traf, das alles trug nicht gerade dazu bei ihn zu beruhigen.

Es fiel kein Licht durch die Luke also musste er keine Angst haben. Bei Tag sähe die Sache anders aus, da er Sonnenlicht nur bedingt vertrug.

Vorsichtig stieg er die Stufen hoch und sah sich um. Es war wirklich ein Schiff. Auch wenn es dunkel war, konnte der Vampir die Segel über ihm deutlich erkennen. Im Schein von Kerzen liefen Menschen herum und führten noch einige Befehle aus.

Wie weit waren sie schon vom Ufer entfernt? Vielleicht konnte er ja noch zurück schwimmen? Mika lief zur Reling, das hieß er wollte es, doch da packte ihn jemand um die Brust und hielt ihn fest. Seine Hände wurden durch diesen Griff an seinen Oberkörper gepresst und waren nutzlos.

„Ich gebe es auf. Jedesmal wenn ich jemanden gefangen nehme, will der ins Wasser springen.“

Mika knurrte und schnappte mit den Zähnen nach der Kehle seines Gegners. Doch ein harter Ruck an seinen Haaren hielt ihn zurück.

„Und bissig ist er auch noch. Ratan könntest du mal sein Herrchen holen?“

„Herrchen?“ Er hatte sich wohl verhört. Wer hatte hier ein Herrchen? Immerhin war er ein Prinz der Vampire, niemand hatte das Recht ihn auf die Stufe eines Hundes zu stellen.

Wild sträubte er sich gegen den Griff des Wertiers. Denn das es eines war, das war nicht zu überriechen, nur war es kein Wolf. Zumindest roch er so ähnlich, bis jetzt kannte er ja nur Werwölfe, andere Rassen schickten ihre Kinder nicht zu ihnen.

„Und wenn du schon mal dabei bist auch eine Leine und einen Beißkorb.“

Jetzt reichte es aber. Mika trat nach hinten aus, traf aber nichts, was ihn frustriert aufschreien ließ. Warum konnte das kein Mensch sein? Die Sache wäre schneller zu Ende, als sie angefangen hätte. Doch gegen ein Wertier konnte er, in dieser Position, ohne seine Magie nicht ankommen und die hatte er auf dem Wasser nicht zur Verfügung.

„Vielleicht ein Beruhigungsmittel?“

Mika sah den Neuankömmling an. Auch das war ein Werwolf, wenn sein Geruch auch schwächer war als bei anderen Kötern. „Versucht es ruhig, nur hat es keinen Effekt.“

„Wers glaubt, Mach schon Kobe.“

Der Werwolf schüttelte nachdenklich den Kopf. „Ich glaube er hat Recht. Er ist ein Vampir, Vampire sind tot, demnach haben sie keine Krankheiten. So werden wohl auch Heilmittel bei ihnen versagen. Bleibt wohl nur deine Methode.“

Scheinbar gab es doch noch intelligente Exemplare unter diesen Wölfen. Wenn es auch etwas komplexer war. Sein Körper war tot, so gab es keine Nährstoffe für Bazillen, weswegen er nicht krank wurde. Doch da auch Heilmittel etwas in den Körper transportierten, fehlte der Effekt, da es keinen Nährboden gab. Deswegen brauchte seine Rasse kein Essen, wenn sie es auch trotzdem zu sich nahmen, wenn auch nur des Geschmackes wegen.

Doch es war definitiv nicht der richtige Moment um darüber nachzudenken.

„Mika lass es. Wir sind viel zu weit vom Ufer entfernt, als das du es noch schaffen könntest.“

Diese Stimme kannte er, schließlich hatte er sie oft bei Verhandlungen mit seinem Vater gehört. Er wand dem Sprecher den Kopf zu. „Du!“

Jamie nickte nur stumm.

Das brachte das Fass zum überlaufen. „Wie konntest du nur? Mein Vater hat dir Zuflucht geboten und dich unterstützt. Wie kannst du es wagen ihm so in den Rücken zu fallen?“

„Ich falle nicht ihm in den Rücken, sondern dir. Ich weiß was ich deiner Familie schulde, doch hierfür habe ich meine eigenen Gründe.“ Jamie seufzte und sah zum Heck des Schiffes.

„Zurück wirst du es nicht mehr schaffen. Ich kenne deine Kräfte und das geht über sie. Du wirst ertrinken und wiederauferstehen, bevor du wieder ertrinkst. Das unzählige Male, bis du irgendwann an einem Strand angespült wirst. Ich glaube nicht das dies eine sehr angenehme Erfahrung ist. Sei vernünftig Mika.“

So ungern er es auch zugab, aber Jamie hatte recht. Vorausgesetzt natürlich es stimmte was er sagte. „Ich verachte dich.“

Der Weißblonde zuckte nur mit den Schultern. „Das war nicht zu vermeiden. Ich glaube du kannst ihn loslassen.“

Der letzte Satz war an den Piraten gerichtet.

Ercole löste seinen Griff vorsichtig, bereit jederzeit wieder zugreifen zu können.

Mika machte sich grob los und ging wieder in die Richtung seines Zimmers. Dafür würden sie noch bezahlen jeder Einzelne von ihnen. Sobald er seine Magie wieder einsetzen konnte.
 

Eloy sah dem Vampir nach. Er hatte sich die ganze Szene aus einiger Entfernung angesehen. „Ist es nicht dein Haustier?“

Er wand sich zu Ratan um und nickte stumm.

Der Tiger seufzte. „Wie die kleinen Kinder. Zuerst unbedingt haben müssen, aber dann nichts damit anfangen können.“

Er schüttelte den Kopf. „Es ist ja nicht mein Problem. Sorge nur dafür, das er keine Probleme macht. Sonst bist du dein Spielzeug schneller los, als du glaubst.“

„Wer will es mir wegnehmen? Du?“ Eloy versuchte seine Stimme überheblich klingen zu lassen, auch wenn er wusste das der Tiger seine Drohung wahr machen konnte.

„Ja. Ich bin nicht bereit für die Laune eines Wolfes irgendetwas zu riskieren.“

„Kobe?“ Immerhin schien er für ihn einige Ausnahmen zu machen. Und er war ein halber Wolf, wenn Eloy das auch immer abstreiten würde.

„Kobe und Jamie sind Ausnahmen. Sie sind anders als die Meisten eurer Rasse. Ich bin mit jedem von ihnen auf eine besondere Art verbunden. Sie sind meine Freunde. Du bist ein Gast.“

„Nun, dann sind die Fronten ja geklärt.“ Eloy nickte und folgte dem Vampir. Allerdings blieb er unschlüssig vor der geschlossenen Tür stehen. Was er Tiger sagte stimmte nicht, immerhin hatte er Pläne mit dem Vampir. Nur wusste er noch nicht wie er diese ausführen sollte. Natürlich wusste er wie er das anstellen musste, nur hatte er es sich einfacher vorgestellt. Nein, er hatte sich nichts vorgestellt, all seine Überlegungen gingen nur bis zu diesem Moment. Weiter hatte er nicht gedacht.

Eloy seufzte. „Ich bin so ein Idiot.“

„Nein, nur ein kurzsichtiger Egoist, was auch aufs Gleiche hinausläuft.“ Jamie stand mit verschränkten Händen etwas von ihm entfernt. Mit einer Körperseite lehnte er an der Wand.

„Dein Problem ist es das du nicht weit genug vorplanst. Es mag ja nicht schlimm sein, wenn man eine Liste Punkt für Punkt abarbeitet, nur ist die Vorraussetzung dafür, das man eine Liste hat.“

„Und nun?“ Fragend sah er Jamie an. Ohne es zu merken, hatte er in den letzten Wochen alle Entscheidungen und die Planung ihm überlassen. Doch nun waren sie an einem Punkt, an dem Jamie ihm nichts mehr abnehmen konnte. Diesen Weg musste er alleine gehen und ihn meistern oder scheitern.

„Du hast deinen Vampir. Wie wäre es, wenn du ihm erklärst weswegen er hier ist? So niederträchtig deine Gründe auch sein mögen, du warst bereit diesen Weg zu gehen. Du kannst nicht einfach auf halben Wege kehrtmachen.“

„Weil du soviel geopfert hast?“ Das war der Grund weswegen er nicht alles hinwarf. Jamie hatte bei diesem Unterfangen mehr geopfert als er selbst. Macht, Einfluss, ein ruhiges Leben. Wenn nicht sich selbst, dann war er es Jamie schuldig das Begonnene nun zu beenden.

Doch der Weißblonde lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Nein, ich spiele dabei gar keine Rolle und mich solltest du nie in deine Überlegungen miteinbeziehen. Ich habe mich selbst für diesen Weg entschieden. Ich wusste was auf dem Spiel stand und wie es ausgehen könnte. Nein, ich bin hier weil ich hier sein will, das hat nichts mit dir zu tun.“

Trotzdem war er nur hier, weil Eloy sich das in den Kopf gesetzt hatte. Gerade das machte ihm ja zu schaffen.

Er nickte, wie um sich selbst Mut zuzusprechen. „Er verdient eine Erklärung nicht?“

Jamie nickte lächelnd. „Ja, die verdient er.“

Eloy seufzte, öffnete die Tür und trat ein. Nun, dann würde er den steinigen Weg wohl beschreiten müssen, egal wie schmerzhaft er sein würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-15T00:36:53+00:00 15.01.2009 01:36
Ich bin wirklich überrascht, Mika war im Endeffekt doch viel ruhiger als ich ihm zugetraut hätte..^^..aber dass sein Vater in absehbarer zeit niemanden schicken wird, selbst wenn er sich schon öfter selbst befreit hat, find ich ja irgendwie fies...
Den teil mit der Magie der Vampire hast du toll gelöst! Wäre ich garnicht draufgekommen und die Sache mit dem Zurückschwimmen, da muss ich Taosty Recht geben, wäre doch sehr hart gewesen...
Ich bin ja mal sehr gespannt wie Mika auf Eloys Erklärung reagiert...^^...
Freue mich schon aufs nächste Kapi^^
GlG aidou
Von:  Toastviech
2009-01-14T21:21:52+00:00 14.01.2009 22:21
Also das mit dem zurückschwimmen war doch sehr brutal, bzw. wäre es für mika.
Da erschaudert man ja von der reinen Vorstellung.
Jamie ist so lieb und so sympatisch.ICh glaub ich wiederhole mich, aber ich kann nicht anders.
Hach was mach ich jetzt? Bin ich für Mika X Eloy, oder Eloy x Jamie?
Schwierige Entscheidung und eine Lösung habe ich noch nicht.
Ich finde es gut das Ratan die Fronten geklärt hat. Das schafft etwas Ordnung.

lg Toasty


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