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Wolfsherzen

von

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Blutsbande 13

Titel: Wolfsherzen/ Blutsbande

Teil: 13

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Eryx sah verwundert auf seinen Onkel der am Boden lag. „Was hast du getan?“

Horus beachtete ihn nicht, sondern gab ein Geräusch von sich, das sich wie der Laut einer Eule anhörte. Dann nahm er einen Arm von Caron und legte ihn sich um die Schulter.

„Hilf mir mal.“

Eryx schnaubte, ergriff aber den anderen Arm des Rothaarigen und half Horus so, ihn wieder zum Haus zurückzubringen. Durch das Gebüsch war das eine zeitraubende Angelegenheit. „Was ist mit Sin?“

„Der ist schon vorgegangen.“ Horus war ziemlich kurz angebunden und zeigte auf eine Seitentür.

„Da durch.“

Klar mit einem Ohnmächtigen konnten sie nicht einfach so durch den Ballsaal gehen. Doch durch einen Dienstboteneingang? Das war doch unter aller Würde, doch etwas anderes blieb ihnen scheinbar nicht übrig. Nur der Weg um das Gebäude herum und das konnte lange dauern, dafür war Caron wirklich zu schwer.

Es ging ja auch gut, bis sie kurz vor dem Ausgang von der Hausherrin aufgehalten wurden.

„Oh ihr verlasst uns schon?“ Beatrices Stimme klang von hinten zu ihnen. Wahrscheinlich war sie gerade aus dem Ballsaal gekommen.

Horus drehte sich zu ihr um, was zur Folge hatte, das Carons gesamtes Gewicht plötzlich auf Eryx lastete.

Dieser keuchte unter der zusätzlichen Belastung. Man war der schwer.

„Ja leider Prinzessin. Dem Prinzen geht es nicht so gut. Wir bringen ihn heim.“

Sie sah besorgt auf Caron. „Wirklich? Dabei war zuvor noch alles okay. Wenn ihr wollt, dann lasse ich ihm ein Zimmer herrichten.“

Horus schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. Vor allem glaube ich, das all eure Zimmer schon von euren Gästen belegt sind. Es ist ja nicht weit bis zu seinem Zuhause. Sein Bruder ist sogar schon mit der Kutsche vorgefahren. Also macht euch keine Sorgen.“

Er nahm noch ihre Mäntel, die ihnen ein Diner reichte und schulterte sich dann Caron wieder.

Zum Glück, der Mann war schwerer als es aussah oder er war einfach zu schwach. Doch diese Möglichkeit zog Eryx nicht einmal in Betracht.

Vor der Tür wartete wirklich schon ihre Kutsche und Sin öffnete die Tür von innen. Umständlich half er ihnen Caron ins Innere zu verfrachten.

Eryx stieg als Letzter ein und warf einen Blick zurück zur Tür. Dort stand Beatrice und sah sie nachdenklich an. So ganz hatten Horus Worte ihre Zweifel doch nicht beseitigt, aber nun drehte sie sich um und ging in die Halle zurück.

Geduldig wartete Eryx bis sich das Außentor hinter ihnen geschlossen hatte, bevor er sich zu seinen zwei Begleitern umwand. „Ich verlange eine Erklärung.“

„Wofür?“ Horus sah ihn unschuldig an und lächelte.

Der Weißhaarige sah ihn einen Moment fassungslos an. Wofür? Das fragte er wirklich? „Na dafür.“

Er deutete auf Caron, der noch immer bewusstlos an der Seitenwand der Kutsche lehnte.

„Wir haben nur getan, was getan werden musste. Caron war eine Bedrohung für uns.“

Wie konnte Sin das nur so ruhig sagen? Gut, er hatte keine Geschwister, doch er würde einen von ihnen sicher nie als Bedrohung abstempeln. Nicht so, das er gegen sie handeln würde. „Er ist dein Bruder.“

„Ich weiß.“ Sin verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Geste wirkte wie eine Verteidigung gegen ihn.

„Wie kannst du dann so etwas billigen und auch behaupte? Solltest du nicht auf seiner Seite sein?“ Eryx verstand seine Haltung nicht.

„Ich weiß ja nicht in welcher Welt meine Schwester dich aufgezogen hat, doch das Leben ist nicht leicht wie du es dir vorstellst. Er ist mein Bruder und ich bin auf seiner Seite, doch in dieser Situation war er eine Bedrohung für unsere Familie. Vielleicht laufen in Griechenland die Dinge ja anders, aber hier ist der König sehr wichtig. Selbst ein Werwolf kann nicht einfach den französischen König töten und genau das hatte Caron vor. Ich setzte meine Familie keiner Bedrohung aus.“

Horus legte eine Hand um Sins Schultern und zog ihn an sich. „Caron hätte mit seiner Rache nur einen Rachefeldzug gegen alle Wölfe, vielleicht sogar gegen seine Familie hervorgerufen. Das hätte er sicher nicht gewollt.“

Langsam begann das Puzzle sich zusammenzusetzen. Nun verstand er auch die vielen kleinen Gesten und Einzelheiten, die ihn zuvor misstrauisch gemacht hatten. „Ihr wusstet davon. Von Anfang an.“

„Es war der Grund warum wir mitgegangen sind, ja.“ Horus nickte um seine Worte noch zusätzlich zu bekräftigen.

„Henry hat uns darum gebeten.“ Sin dachte kurz nach und nickte dann ebenfalls.

„Ja, so kann man das auch nennen.“ Horus lächelte schwach und keuchte auf, als ihn Sins Ellbogen in die Seite traf.

„Und wie wollt ihr ihm das begreiflich machen?“ Eryx deutete auf Caron. Er verstand sie. Zwar fand er die Art, wie sie es geregelt hatten nicht gut, doch zumindest konnte er ihre Beweggründe nachvollziehen. Sie kümmerten sich nur um ihr Rudel, um jedes Mitglied ihres Rudels. So beschützten sie nämlich auch die Wölfe vor Vergeltungsschlägen.

„Das ist nicht unsere Aufgabe. Von nun an ist er Henrys Problem, es war sein Plan, deswegen muss er auch die Konsequenzen tragen.“ Sin lehnte seinen Kopf an Horus Schulter.

„Die Nacht war anstrengend. Bis wir wieder beim Anwesen sind, solltet ihr euch ausruhen. Wenn Caron aufwacht wird es sicher nicht so schnell wieder ruhig werden.“

Da hatte er sicher Recht, doch Eryx konnte nicht einfach die Augen schließen und schlafen. Schon alleine weil der Weg so schlecht war, doch er wollte Carons Aufwachen miterleben.

Doch das würde wohl noch etwas dauern. Eryx sah aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft.
 

Caron öffnete die Augen. Helles Sonnelicht blendete ihn im ersten Moment, so das er sie wieder schloss. Mit einem unwilligen Stöhnen öffnete er sie kurz darauf wieder und sah sich um. Er war in seinem Zimmer. Es waren die gleichen Möbel, die er schon seit Jahren sein eigen nannte. Aber was war nur passiert?

Caron setzte sich auf und spürte einen kurzen Schmerz in seinem Nacken. Ach ja, Horus hatte ihn geschlagen, völlig unverdient. Was er machen wollte, wäre sein gutes Recht gewesen.

„Wie geht es dir?“

Caron wand sich zur Stimme um. In der geöffneten Tür, zu der Kammer in der seine Kleider hingen, stand Arnaud. Über seinem Arm hingen ein Hemd und eine Hose, die er ihm zuwarf.

„Zieh dich an. Ich glaube wir haben etwas zu besprechen.“

„Also haben sie dich geschickt.“ Es war keine Frage sondern eine Feststellung. Wenn er ehrlich war überraschte ihn das nicht einmal sonderlich. Es war klar, das sich Henry nicht seinem ersten Ansturm von Zorn entgegenstellen würde.

Arnaud nickte stumm.

Nun er war so gut wie keiner. Immerhin war er auch Schuld daran. „Und warum, hat es keiner für nötig befunden, mich darüber in Kenntnis zu setzen was wirklich passiert ist?“

„Weil du kurzerhand zum König geritten und ihn getötet hättest. Es war nicht geplant, das du es mitbekommst.“

Arnauds gelassene und ruhige Art, respektierte er normalerweise, doch heute reizte sie ihn. „Ich hätte nichts davon merken sollen? Also wolltet ihr mich darüber im Unklaren lassen? Ich dachte wir wären eine Familie, da sollte man sich vertrauen!“

„Wir vertrauen dir auch, doch du und die anderen Jüngeren müssen nicht alles wissen. Wenn wir ehrlich sind, dann interessiert es euch doch auch gar nicht. Eloy ist völlig damit zufrieden, wenn er sich seinen Vergnügungen hingeben kann, Clerissa braucht nur ein neues Kleinod und schon ist sie glücklich. Sin findet seine Zerstreuung bei Horus und du… dir reichen doch deine Wölfe. Keiner von euch zeigt Interesse an der Führung dieses Haushaltes, deswegen hast du nicht das Recht dich nun zu beschweren.“

Er war wütend. Auch wenn weder seine Stimme, noch seine Mimik sich verändert hatten, merkte Caron das. Und er hatte auch Recht. Zumindest er interessierte sich nicht für diese Sachen. „Trotzdem hättet ihr mich in dieser Sache einweihen müssen.“

„Warum Caron? Du warst ein Sicherheitsrisiko und das hast du auch ausreichend bewiesen, meinst du nicht?“

„Ein Sicherheitsrisiko?“ Caron wusste nicht ob er weinen oder lachen sollte. Seine Brüder hielten ihn für eine Gefahr für die Familie.

„Wer?“ Er musste einfach wissen, wer von seinen Brüdern ihn für eine Bedrohung, ein unsicheres Glied hielt.

„Henry und ich.“ Der Ältere seufzte, als er auf ihn hinuntersah.

„Du bist einfach unberechenbar, wenn es um deine Wölfe geht.“

„Es sind nicht nur meine Wölfe! Sie dienen uns allen.“ Es gäbe noch einiges zu diesem Thema zu sagen, doch um den Frieden nicht noch mehr anzuschlagen, hielt sich Caron zurück. Allerdings war es wahr was sein Bruder sagte. Er hatte sich nicht unter Kontrolle gehabt, da auf dem Ball. Horus Einwände stimmten alle und doch hatte er sie nicht hören wollen.

Doch das alles änderte nichts daran, das sie ihm nicht vertrauten und nicht auf ihn bauten, wenn es Probleme gab. „Ich verstehe eure Gründe, doch ich kann euch nicht vergeben für das was ihr getan habt.“

Noch nicht, fügte er im Stillen hinzu. Ewig konnte er nicht auf seine Brüder wütend sein, das war ihm klar.

Arnaud nickte. „Ich verstehe.“

Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Kleidungsstücke. „Zieh dich trotzdem an, du willst doch sicher etwas essen. Die Köchin war bis jetzt wach und hat auf euch gewartet. Du solltest sie nicht enttäuschen. Und wer weiß, vielleicht willst du doch noch mit Henry sprechen.“

Er zuckte mit den Schultern und verließ den Raum.

Nein, das wollte er sicher nicht. Zwei Brüder innerhalb kürzester Zeit vertrug er nicht.

Sein Magen knurrte kurz, doch etwas zu essen war bestimmt nicht falsch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-12-29T22:09:31+00:00 29.12.2008 23:09
Oh, das war bestimmt hart, zumindest haben sie ihn damit wirklich getroffen...
Gut finde ich auf jeden Fall, dass Caron sich eingesteht, dass er ein wenig zu vorschnell reagiert hatte, und dass Horus's Einwände richtig waren...^^
Dass Caron jetzt erstmal sauer ist, kann ich voll und ganz verstehen, obwohl ich die Gegenseite auch verstehen kann, naja, aber die sind ja Brüder, und da verzeiht man sich ja auch...^^
So und wieder zum nächsten...*freu*
Glg
Von:  Toastviech
2008-12-28T20:41:41+00:00 28.12.2008 21:41
ok ich verstehe unter Familie mehr vertrauen.
vielleicht hätte Caron besonnener reagiert, wenn er wüsste mit wem er es zu tun hat. Er ist nicht dumm und hätte die Gefahr erkennen können.
Er hätte seine Wut über den König ablaufen können,wie er sonst auch getan hat. So wäre wohl die Kurzschlussreaktion zu verhindern gewesen. So war Caron überrascht und die Wut nicht verarbeitet.

Also ich finde den Plan von den beiden Ältesten ziemlich schlecht durchdacht, aber vielleicht kenne sie Caron einfach zu wenig und schätzen ihn falsch ein. Was schade wäre,da sie Brüder sind und wenigstens Brüder müssten sich kennen find ich.

lg Toasty


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