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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 7

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 7

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Das er so unsanft von Ercole mitgezogen wurde registrierte Kobe gar nicht. Wie gebannt lagen seine Augen auf dem Wertiger. Was machte so ein Wesen hier, wo sich der Abschaum der Menschheit ansammelte? Die meisten Wertiere bevorzugten, wenn es schon Menschen sein mussten, die oberen Gesellschaftsschichten. Nicht das Letzte vom Letzten.

Erst als der Wertiger auf seinem Schiff verschwunden war, löste sich der Bann. „Ich kann alleine gehen.“

Er riss an seinen Ketten, doch Ercole ließ nicht los. Was hatte er auch erwartet? Wer gab schon den Wünschen seines Sklaven nach? Aber nun da er wieder Frauen um sich hatte, würde er ihn wohl ihn Ruhe lassen.

„Woher kennst du ihn?“

Ercoles Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. „Wen?“

Keiner der hier Anwesenden war im bekannt und das sollte auch so bleiben. Er legte keinen Wert auf die Bekanntschaft mit so unnützen Personen. Die einzigen Menschen mit denen er sich abgab waren für ihn von Nutzen. Bis auf die Bediensteten seines Onkels natürlich, doch diese fielen irgendwie nicht mehr unter den Begriff Menschen. Besser gesagt, er nahm sie nicht mehr als solche wahr.

„Ratan wen sonst?“ Der Pirat klang nun etwas ungeduldig, doch sonst wirkte er ruhig.

„Ich kenne ihn nicht.“ Das war nicht einmal gelogen. Er kannte seine Rasse und das war auch schon alles. Unter Umständen würde er etwas über ihn wissen, wenn er ein Werwolf oder Schakal, vielleicht auch Bär wäre, doch Wertiger waren Feinde. Über Feinde holte man nicht allzu viel Informationen ein, man hielt sich einfach von ihnen fern.

„Dafür war eure Reaktion aber ziemlich heftig. Deine auf jeden Fall. Ratan ist immer so unverschämt.“

Dieser dämliche Wertiger hatte mehr gesagt als gut war. Diese Anspielungen konnten Ercole ja nur auf blöde Gedanken bringen. In dieser Gestalt war er sowieso schwach, doch Ratans Worten nach müsste er ja unbesiegbar sein. Hoffentlich gab Ercole nicht zuviel auf die Worte dieser Katze.

„Nein, ich kenne ihn nicht und lege auch keinen Wert darauf.“

Der Braunhaarige lachte leise. „Scheinbar bin ich dann nicht mehr der Einzige.“ Er zog kurz an der Kette, so das Kobe nun neben ihm ging.

„Wie lange werden wir oder ich hier bleiben?“ Am Liebsten wäre es ihm, wenn Ercole sofort wieder verschwinden würde und er hier auf der Insel bleiben könnte. Doch das war eher unwahrscheinlich. Wenn er auch starke Hoffnungen hegte.

„Nun ein paar Wochen sicher. Allerdings werde ich in den nächsten Tagen zu einer näheren Insel fahren müssen um Vorräte zu besorgen.“

„Aha.“ Kobe interessierte sich nicht wirklich dafür, doch ein paar Wochen waren gut. Bis dahin musste er nur einen Weg finden um alleine zu sein. Vom Schiff aus hatte er einen Wald gesehen, er war perfekt um sich einige Zeit zu verstecken. Nur musste er ihn eben zum vorgegeben Zeitpunkt erreichen.

Sein Blick glitt zum Himmel, auch wenn es klar war, das er am Tag nichts über den Zustand des Mondes herausfinden würde.

Ercole blieb plötzlich stehen und Kobe prallte gegen ihn. Überrascht richtete er seinen Blick wieder auf den Weg oder besser die Ursache weswegen der Pirat auf einmal stehen blieb. Sie standen vor einem Gebäude. Es schien einmal eine Festung gewesen zu sein. Ein Teil war schon verfallen oder sah von außen so aus. Der Andere war noch ziemlich gut erhalten und auf den steuerte Ercole, nach einem leisen Seufzen, zu.

Notgedrungen musste Kobe ihm folgen. Dieses Gebäude erfüllte wohl die gleiche Aufgabe, wie in anderen Orten die Kirche. Ein sicheres Bollwerk, wo man sich und die Bevölkerung schützen konnte. Auch wenn Kobe vermutete, das die Kanonen auf den Zinnen eher die Schätze der Piraten schützen sollten als die Bevölkerung. Bei solchen Gaunern war sich doch jeder selbst der nächste. Das war immer so.

Doch es würde nicht leicht werden hier herauszukommen. Die Bewachung war nicht ohne, wie Kobe zugeben musste. Nun ja, davon würde er sich nicht einschüchtern lassen. Versuchen musste er es auf jeden Fall.

Eine Torhälfte öffnete sich und Ercole betrat mit Kobe hinter sich einen Innenhof. Er war groß genug um eine große Anzahl von Pferden aufzunehmen und auch Tore zu den Ställen waren zu sehen. Dann war hier wohl einmal eine berittene Garnison stationiert gewesen. Was sie wohl von hier vertrieben hatte?

Kobe warf einen Seitenblick zu Ercole hinüber, schüttelte aber innerlich den Kopf. Sicher nicht.

Der Braunhaarige führte ihn durch eine Tür in das Hauptgebäude. Sie kamen in einen Raum, der wohl als Vorzimmer gedacht war. Von dort führten zwei Türen und eine Stiege weg.

Kobe wurde zu der Stiege geführt, die mehr zweckmäßig als prunkvoll war und folgte dem Piraten in den zweiten Stock. Dort sah es schon etwas besser aus. Ein Läufer bedeckte den Boden und einige Bilder hingen an den Wänden. Mehrere Türen waren zu erkennen, von denen Ercole eine öffnete und mit Kobe eintrat. Nun die Einrichtung erinnerte ihn schon eher an sein Zuhause.

Ein Bett stand mit dem Kopfende an der westlichen Wand und es gab einen Kasten sowie einen Tisch mit dem dazugehörigen Sessel. Es fehlte eigentlich nur mehr das Bücherregal und seine Kisten, die er von daheim gewohnt war. Doch das wäre wohl zuviel des Guten gewesen. Außerdem wollte er hier sowieso nicht lange bleiben.

„Deine Sachen werden dir gebracht, wenn wir das Schiff ausladen. Und ich sicher bin das du keine weiteren giftigen Mixturen versteckst.“ Ercole ließ seine Fesseln los.

„Jede Medizin kann bei der richtigen Dosierung als Gift eingesetzt werden.“ Und davon hatte er eine ganze Tasche voll, schließlich war er Arzt.

„Was ist damit?“ Auffordernd hielt er Ercole seine gefesselten Hände hin.

„Oh ja.“ Ercole lächelte leicht. „Ich schätze es ist sicherer, wenn ich sie dir eine Weile lang oben lasse. Nur zur Sicherheit.“

Kobe zuckte nur mit den Schultern und lies die Hände wieder sinken. Darüber würde er sich nicht aufregen. Diese Ketten waren bei seiner Verwandlung das kleinste Problem, also musste er keinen Streit anfangen, den er sowieso nicht gewinnen konnte.

Ercole trat zu ihm und hob sein Kinn an. „Am Liebsten würde ich ja unser Spiel von vorhin fortsetzen, doch ich werde gebraucht. Deshalb müssen wir es etwas abkürzen.“

Damit küsste er ihn unvorbereitet.

Kobe war davon überrascht, obwohl er es sich auch hätte denken können. Er spürte wie eine Zunge in seinen Mund eindrang, doch noch bevor er zubeißen konnte, zog sie sich schon wieder zurück.

„Alles weitere heute Abend.“ Mit diesen Worten drehte sich Ercole um und verließ den Raum.

Der Rotblonde hörte wie die Tür geschlossen wurde. Angewidert wischte er sich mit dem Ärmel über den Mund. Sie würden ja sehen wer heute Abend triumphierte. Er hatte auf jeden Fall nicht vor zu unterliegen. Auch wenn er ein Mensch war, wehren konnte er sich auf alle Fälle.
 

Ercole ging in die Halle des Hauses wo ein großer Tisch in der Mitte stand. „Und was liegt alles an?“

Es war lästig, doch wenn man einen Stützpunkt leiten wollte, dann musste man sich auch um die organisatorischen Sachen kümmern.

Sein erster Maat, der mit dem Stadtverwalter im Raum war, schüttelte den Kopf. „Nicht gut. Die Cassidy ist gesunken.“

Ercole fluchte. Die Cassidy war das Versorgungsschiff dieser Insel. Einen Großteil brachten sie mit, doch viel mussten sie mit einem zweiten Schiff transportieren, da sie nicht jeden Monat hier anlegen konnten. „Wann?“

„Vor einem Monat. Der Navigator war wirklich erfahren, ich weiß nicht wie das passieren konnte. Sie sind einfach auf eines der Riffe vor der Insel aufgelaufen.“ Der Stadthalter war sichtlich besorgt wegen diesem Vorfall.

„Macht euch keine Sorgen, es war nicht eure Schuld.“ Nicht einmal bei ihnen war es immer sicher das sie heil durch das Riff kamen, Deswegen war es ja eine so gute Verteidigung.

„Also müssen wir dringend Mehl, Salz und diese Dinge holen oder?“ Ercole wusste genau was gebraucht wurde. Sie hatten hier keine Mühle. Weshalb auch wenn sie kein Getreide anbauten? Das war einer der Nachteil dieser Insel. Der Boden war durchaus fruchtbar, aber Getreide wuchs nicht wirklich gut. Der Ertrag war kaum erwähnenswert.

„Nun derzeit hat uns Kapitän Ratan ausgeholfen aber ja, wir bräuchten diese Sachen. Wir haben sofort mit dem Bau eines Schiffes begonnen, aber bis zur Fertigstellung kann es noch Monate dauern.“

Wahrscheinlich sogar noch länger. Ercole stöhnte. Vor allem weil er wusste worauf das hinauslief. Er war somit auf Ratans Hilfe angewiesen, da er nicht Monatelang auf dieser Insel bleiben konnte. Außerdem musste er die Reise zur anderen Insel sofort antreten, am besten in diesem Moment. Das gefiel ihm gar nicht. Warum lief eigentlich nie etwas wie es laufen sollte?

„Schreibt mir eine Liste. Sobald ich sie habe werden wir losfahren.“

Der Stadthalter nickte und verließ eilends den Raum.

Ercole wand sich zu seinem ersten Maat um. „Sag den Männern nachdem sie das Schiff entladen haben, setzen wir die Segel. Es wird ihnen zwar nicht gefallen, aber es ist eine Reise von eineinhalb Wochen.“

Sein erster Maat nickte. „Und was wirst du machen?“

Eine Hand zur Faust ballend sah er Richtung Hafen. „Ich werde mit diesem Hund von Ratan reden. Auch wenn ich ihn nicht leiden kann, diesmal sind wir für längere Zeit auf seine Hilfe angewiesen.“

Ercole wollte gar nicht an den Preis denken, den diese Hilfe kosten würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-10-12T19:55:36+00:00 12.10.2008 21:55
Ohh, da kann Ercole einem ja richtig Leid tun, dass er gerade Ratan um Hilfe bitten muss, aber das wird sicher noch richtig interessant...*kann ja zum Glück gleich weiter lesen, hast ja schon wieder ein neues Kapitel reingestellt*...*freu*
^^
GlG
Von: abgemeldet
2008-10-11T20:03:40+00:00 11.10.2008 22:03
Was der liebe Ratan nun verlangen will ist interessant. Vielleicht will er mit Kobe reden oder gar haben? WEr weiß.
So wie es aussieht kann ERcole HIlfe brauchen, seine Mannschaft tut mir leid. Sie waren doch erst zuhause.
Nimmt Ercole Kobe eigendlch mit auf seiner Reise?

lg h2o
Von:  midoriyuki
2008-10-11T12:36:51+00:00 11.10.2008 14:36
*g* Armer Ercole xD
Da muss er doch tatsächlich seinen Lieblingsfeind um Hilfe bitten...Aber spricht sehr für ihn, dass er trotz seiner Abneigung gegen das Tigerchen noch an das Wohl seiner Leute denkt^^
Er könnte ja auch einfach abhauen...Wobei...Wäre blöd seinen Unterschlupf zu verlieren...mhmmm...Nja mal sehen xD
Und Kobe kann sich ja schon mal auf was freuen wies aussieht xD
Obwohl er das wohl kaum tun wird:)



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