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Wolfsherzen

von

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Klänge der Nacht 2

Titel: Wolfsherzen/ Klänge der Nacht

Teil: 2

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall.
 

Als er endlich wieder sein Heim erreichte, war die Sonne schon aufgegangen. Das Haus, dass in der Nacht noch voller Leben war, lag nun still da. Bis auf die üblichen paar Dienstboten die am Tag ihre Arbeit verrichteten, schliefen sicher schon alle und das war auch besser so. So sehr sie auch versuchten menschlich zu wirken, ein Fremder war hier nicht gern gesehen und schon gar nicht, wenn er ein Mensch war. Ihre Dienstboten waren zwar größtenteils menschlich, doch sie waren ihnen treu ergeben. Schon alleine, weil sie bei ihnen ein gutes und sicheres Leben hatten. Ein Fremder war allerdings immer ein Risiko.

Henry hob den Verletzten vom Pferd und übergab die Zügel einem Stallburschen, der eilig auf ihn zukam. Der neugierige Blick, den der dabei auf den Jungen warf, entging Henry jedoch nicht. Nun ewig geheim halten, würde er dessen Anwesenheit wohl kaum können.

Er trug ihn die Treppen hoch und durch die Tür, die wie immer von einem Dienstboten geöffnet wurde.

„Hol den Arzt, der Junge hier ist verletzt.“ Henry wartete schon gar nicht mehr darauf, ob dieser seinem Befehl Folge leistete, dass war selbstverständlich. Den Jungen in ein Gästezimmer bringend, legte er ihn aufs Bett.

Seufzend setzte er sich an den Bettrand. Hoffentlich gab das nicht allzu

große Probleme mit seiner Familie. Doch wenn er ihnen die Umstände erklärte, dann würden sie es sicher verstehen. Zumindest hoffte er das.

Es klopfte an der Tür und Henry sah auf. Doch anstatt dem Arzt, sahen ihm zwei rehbraune Augen entgegen.

„Was machst du denn hier? Sind dir deine eigenen Räume nicht schön genug?“ Der Blondhaarige trat ein und kam zu ihm.

„Nein Eloy, ich warte nur auf den Arzt.“

Der Jüngere nickte. „Für deinen Gast nicht?“

Er grinste und warf einen Blick auf den Menschen auf dem Bett. „Mutter wird stinksauer sein. Ich freu mich darauf.“

Henry seufzte. „Solltest du nicht schon schlafen?“ Der Jüngere hatte das ausgesprochene Talent immer dann aufzukreuzen, wenn man ihn am wenigsten brauchte. Die Probleme, die er damit erzeugte, nahm er dabei gar nicht wahr.

Eloy schüttelte den Kopf. „Ich hab etwas zuviel Alkohol erwischt, dass hält mich unglücklicherweise wach.“

Er beugte sich über den Menschen. „Er riecht gut, das regt richtig zu einer Jagd an.“

Der Schwarzhaarige streckte eine Hand aus und hielt so seinen Bruder zurück. „Du kennst die Regeln, was das Haus und unseren Grund angeht.“

„Ja, ich weiß.“ Der Blondhaarige seufzte.

Ein abermaliges Klopfen lenkte Eloys Aufmerksamkeit von dem Menschen ab. Auch Henry wand sich zur Tür.

Diese öffnete sich und ein rotblonder, junger Mann trat ein. Er lächelte den Beiden kurz zu und ging dann zum Bett. „Ist er das?“

„Ja Kobe, dass ist er. Siehst du mal nach ihm?“ Henry stand auf und entfernte sich etwas vom Bett. Eloy zog er dabei mit sich.

Dieser sah auf Kobe und wand sich brüsk um.

Henry sagte nichts dazu. Es war einfach unmöglich die Zwei zusammen in einem Zimmer zu lassen. Vor allem weil Eloy Kobes Existenz nicht anerkannte. Kobe war ein Mischling, das Ergebnis seines Onkels, der sich mit einer Menschenfrau paarte. Ein unglaubliches Missgeschick, doch man konnte das Kind schlecht töten. Da es aber nicht bei den Menschen bleiben und seine Frau es nicht wollte, schickte ihr Onkel Kobe zu ihnen. Seine Eltern hatten ihn wie ihr eigenes Kind behandelt und auch er und seine Geschwister kamen mit ihm aus. Nur Eloy war viel zu stolz auf seine Rasse um so etwas wie Kobe anzuerkennen. Nicht einmal seine Wunden lies er von ihm anfassen, obwohl er ihr Arzt war.

„Hör zu Eloy. Ich würde es sehr begrüßen, wenn du den Anderen nichts davon sagst. Zumindest nicht bevor sie es selbst herausfinden.“

Eloy nickte nur stumm und verlies das Zimmer.

Henry schüttelte nur den Kopf und kam zu Kobe. „Und was ist?“

Kobe besah sich den Jungen nachdenklich. „Er hat keine äußerlichen Verletzungen, nur eine große Beule. Wenn wir Glück haben, dann ist es nur das. Doch das kann ich erst feststellen, wenn er wieder wach ist. Wo hast du ihn gefunden?“

„Auf dem Nachbarland, sein Haus wurde überfallen, er war der einzige Überlebende.“

„Schlimm.“ In Kobes Stimme war kein Mitleid zu hören, es war eine einfach Feststellung.

„Ja.“ So etwas passierte leider viel zu oft. Selbst in Friedenszeiten, auch wenn es das hier nicht gab, da sie sich um ihre Leute kümmerten und sie beschützten.

Kopfschüttelnd ging Kobe zur Tür. „Ruf mich, wenn sich was ändert.“

„Mach ich“ Obwohl er sich selbst jetzt wohl hinlegen würde. Er wollte seiner Mutter das alles nicht erklären, wenn er müde war.

Deswegen rief er einen Diener, der sich um den Jungen kümmern sollte. So konnte er sich selbst zurückziehen und etwas schlafen. Henry war sich sicher, dass es kein freudiges Erwachen heute Abend sein würde.
 

Benommen öffneten sich die blauen Augen und blickten unfokussiert um sich. Sein Kopf schmerzte, wenn er auch nicht wusste weshalb. Erst nach und nach konnte er die Bilder die seine Augen ihm lieferten zuordnen. Er lag auf einer weichen Unterlage, wahrscheinlich in einem Bett, und es war Tag, dem Licht nach zu urteilen.

Er drehte den Kopf leicht und sah eine Tür. An einem Tisch davor stand ein junger Mann und sah ihn überrascht an.

„Oh ihr seid wach. Bitte wartet hier, ich hole den Arzt.“ Damit rannte er schon fast aus dem Raum.

Einen Arzt? Er brauchte keinen Arzt, er brauchte …

Der Junge stockte in seinen Überlegungen. Ja, was brauchte er eigentlich? Sein Kopf fühlte sich so leer an. Die Informationen über die einfachsten Dinge drangen nur schwer und langsam in seinen Verstand ein.

Bevor er sich allerdings darüber Gedanken machen konnte, trat ein junger Mann ein.

„Guten Abend. Mein Name ist Kobe. Ich bin hier der Hausarzt.“ Er kam zu ihm und setzte sich auf die Bettkante.

Der Braunhaarige richtete sich auf, wenn er auch darauf achtete, dass er seinen Kopf nicht zu sehr bewegte.

Kobe schien das zu bemerken, denn er lächelte leicht. „Ja, dass wird eine Beule geben. Allerdings bist du noch recht gut weggekommen.“

„Was?“ Er griff sich an die Stelle die schmerzte, zog aber hastig seine Finger wieder zurück, als ein noch größerer Schmerz durch seinen Kopf schoss.

„Was ist passiert?“

„Du wurdest anscheinend von Räubern angegriffen und niedergeschlagen. Doch genaueres kann dir sicher der Hausherr erzählen. Er müsste bald aufwachen, ebenso wie der Rest der Familie.“

„Aber es ist doch Abend?“ Ging man da nicht schlafen? Oder spielten ihm seine Gedanken da einen Streich.

Kobes Lächeln nahm einen Ausdruck an, den er nicht deuteten konnte. „Nun, diese Familie ist etwas speziell. Doch was du erfahren sollst, wird dir der junge Herr sicher erzählen. Wie ist eigentlich dein Name?“

Der Braunhaarige öffnete den Mund um zu antworten, schloss ihn dann aber wieder ohne ein Wort gesagt zu haben. Ein verwirrter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. „Ich weiß nicht. Er fällt mir nicht ein.“ Der letzte Satz klang schon leicht panisch.

„Keine Sorge.“ Kobe legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das ist sicher nur vorübergehend. Eine Folge des Schlages auf den Kopf.“

„Wirklich?“ Er sah den Älteren hoffnungsvoll an.

Dieser nickte. „Bestimmt.“

Er war nicht ganz so überzeugt von seinen eigenen Worten, dass fühlte der Junge. Doch es war einfacher und vor allem beruhigender ihm zu glauben.

„Weißt du irgendetwas anderes?“ Fragend sah ihn der Rotblonde an.

Er versuchte sich an etwas zu erinnern, doch alles was mit ihm zu tun hatte, schien nicht mehr zu existieren. Das bedeutete, er war ein Mensch ohne Vergangenheit, doch das konnte nicht sein. Angestrengt versuchte er wenigstens ein paar Fetzen seiner Vergangenheit zu finden, doch da war nichts. Aber da musste etwas sein.

Sein Kopf begann zu schmerzen und er legte sich eine Hand an dir Stirn. Plötzlich fühlte er eine Hand, die über sein Haar strich.

Kobe lächelte sanft. „Ist schon gut. Es wird mit der Zeit alles wieder kommen, da bin ich mir sicher.“

Es klopfte an der Tür.

„Oh, dass ist sicher der junge Herr.“ Kobe stand auf und öffnete die Tür.

Der Braunhaarige sah ihm interessiert nach. Er war zwar immer noch etwas verstört, doch er war auch neugierig wie sein Retter aussah. Allerdings sah er zu Begin nicht viel, da ihm Kobe die Sicht versperrte. Dieser hatte die Tür nur einen Spaltbreit geöffnet und sprach etwas mit der Person außerhalb des Raums, doch er konnte nicht verstehen um was es ging. Dann nickte Kobe plötzlich und trat zur Seite.

Herein trat ein jung aussehender Mann mit schwarzen Haaren und grauen Augen, die ihm im ersten Moment Angst machten. Er hatte das Gefühl von einem Raubtier gemustert zu werden und er war in der Rolle der Beute. Doch dann lächelte der Mann und sein Unbehagen verflog.

„Guten Morgen. Mein Name ist Henry, ich glaube es ist besser, wenn wir erst einmal nur bei den Vornamen bleiben, dass ist nicht so kompliziert.“ Er blieb neben dem Bett stehen.

„Kobe hat mir gerade erzählt, dass du dich an nichts mehr erinnerst. Das ist bedauerlich.“

Bei dem Gruß, warf der Braunhaarige einen Blick aus dem Fenster. Nun Morgen war es wirklich nicht mehr. Trotzdem schwieg er weiter. Bei der Sache mit seinen Erinnerungen nickte er nur betrübt. Das war eine Sache die wirklich an ihm nagte.

Henry schien sein Schweigen nicht zu beleidigen, viel eher nickte er verstehend. „Nun, dann sollten wir uns wohl einen Namen für dich ausdenken, bis du deinen eigenen wieder weißt.“

„Das wird wohl das Beste sein.“ Immerhin brauchte er ja einen Namen, wenn er nicht immer nur mit ‚du’ und ‚Junge’ gerufen werden wollte.

Es klopfte abermals und Kobe, der die ganze Zeit schweigend neben der Tür gestanden hatte, öffnete. Abermals redete er mit einer Person vor der Tür, diesmal aber deutlich kürzer. Er wand sich zu ihnen um. „Henry. Es ist soweit.“

Der Schwarzhaarige seufzte. „Es musste ja kommen. Fühlst du dich kräftig genug, um aufzustehen?“

Verwirrt sah er Henry an, doch er nickte. Er konnte sich nur an nichts erinnern, körperlich hatte er nichts, soweit er feststellen konnte.

„Gut, dann folg mir bitte und keine Angst es wird dir nichts passieren.“

Langsam stand der Junge auf. Er war sich nicht so sicher, ob es ihm wirklich so gut ging wie er gerade versichert hatte. Doch Kopfschmerzen oder sonstige Beschwerden blieben aus.

Bei der Bemerkung sah er allerdings auf den jungen Hausherrn. Eigentlich hatte er nicht angenommen, dass er Angst haben müsste. Jetzt hingegen machte er sich aber schon Sorgen. Er wollte eine entsprechende Frage stellen, doch dann lies er es doch bleiben.

Schweigend folgte er Henry, als dieser ihn durch die Gänge führte. Sein Zimmer war ja schon edel eingerichtet gewesen, doch nun bemerkte er, dass diese Familie wirklich reich sein musste. Das Meiste hatte er noch nie gesehen, glaubte er zumindest, doch es sah wirklich schön aus.

Vor einer Tür stoppte Henry und öffnete sie. Er trat ein und machte dann Platz um ihn eintreten zu lassen.

Als der Braunhaarige den Raum betrat, richteten sich sechs Augenpaare auf ihn und er wich unwillkürlich wieder einen Schritt zurück. Jeder hier in diesem Raum hatte den gleichen Blick wie sein Retter, nur lächelte hier keiner. Das Gefühl ein Tier in der Falle zu sein, wurde hier immer stärker. Am Liebsten hätte er auf der Stelle kehrt gemacht und geflüchtet.

Die Frau erhob sich. „Setzt euch doch bitte. Henry,…“ Fragend sah sie ihn an.

„Er hat keinen Namen, oder besser er hat ihn vergessen.“ Henry legte ihm einen Hand in den Rücken und führte ihn zu einem Sessel.

Eigentlich wollte er gar nicht noch weiter in den Raum, eher in die entgegengesetzte Richtung, doch das lies sich wohl kaum bewerkstelligen.

„Nun das ist schlimm.“ Die Frau sah ihn nun eher interessiert an, als kühl wie vor einigen Momenten.

Nach dieser Offenbarung, änderten sich die Blicke der Meisten Anwesenden hier, wie der Junge merkte. Irgendwie war er sich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war seinen Retter hierher zu begleiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  midoriyuki
2008-06-28T13:34:52+00:00 28.06.2008 15:34
Wai das ist klasse*_*
Wieder n total gutes Kapitel geworden und das verspricht wirklich interessant zu werden, besonders die Reaktion der restlichen Familie^^
Wobei ich allerdings auch grad beschlossen habe n tolles anderes Paar gefunden zu haben xD
Aber ich werde einfach abwarten und sehen was sich diesbezüglich entwickelt *tee trink*
Also ich freu mich einfach mal aufs nächste Kapitel x3

lg~
Von:  Thetis
2008-06-28T12:19:21+00:00 28.06.2008 14:19
*grins*
na das fängt doch interessant an... ^^

schreib bitte schnelle weiter ^^
ich mag deinen schreibstil! bist einfach gut... das hast du auch wunderbar an dieser einen stelle bewiesen als es um das "komm mit, brauchts keine angst haben" ging, andere schreiberlinge hätten das enfach so stehn gelassen aber das sich der "namenlose" dann noch der völlig menschlichen überlegung hingibt, warum er den angst haben sollte, find ich toll ^^
*lob*


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