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Unstillbare Gier

ein etwas anderes Eclipse...
von

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In der Falle

Disclaimer: Alle Rechte gehören Stephenie Meyer, nur Eileen und ihre Familie nicht!
 

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Verängstigt versuchte ich in die Augen des Mannes zu sehen, der meine Mutter auf dem Gewissen hatte. Doch als seine Stimme erklang, diese Kälte darin ... Ein Schauer durchfuhr mich. Noch immer raste mein Puls und mein Herz schien aus meiner Brust springen zu wollen, um das zu tun, was ich in diesem Moment nicht konnte. Davonlaufen. Ich stand noch immer da, wie gelähmt. Unfähig mich zu bewegen ... unfähig zu atmen. Langsam machte der Mann einen Schritt auf mich zu und alles in mir schien um Hilfe zu schreien, doch nach Außen entwich mir kein einziger Ton. Hilflos musste ich mit ansehen, wie er immer näher kam und dieses unheimliche Lächeln mit jedem Schritt, den er tat, immer breiter und auch irgendwie gefährlicher wurde. Schweiß ran mir die Schläfe hinunter und mein Atem ging flach. Als der schwarz gekleidete Mann jedoch seine Hand ausstreckte und seine Augen vor Vorfreude auf das, was nun gleich passieren würde, aufleuchteten, da kam ich plötzlich wieder zur Besinnung. Seine Hand hatte mich beinahe gepackt, da schrie ich plötzlich auf und wich nach rechts aus. Ich schien ihn überrascht zu haben, denn mir gelang es, den Flur zu erreichen, ohne dass mich seine eisige Hand umklammerte. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Zu früh hatte ich mich schon wieder in Sicherheit gesehen. In Gedanken war ich schon zur Polizei gerannt und die hatten ihn verhaftet und für das büßen lassen, was er verbrochen hatte. Doch das hier war die Realität und da lief nichts so, wie man sich das wünschte und vorstellte. Als ich keine fünf Meter von der Haustür entfernt war, erschien der Mann plötzlich vor mir. Ich hatte ihn nicht gesehen. Hatte ihn nicht gehört. Und doch war er plötzlich da. Stand vor mir mit einem Ausdruck irrsinnigem Vergnügens im Gesicht. Da schüttelte er kaum merklich den Kopf.

„So leicht entwischt du mir nicht, kleines.“ Seine Stimme klang noch kälter als zuvor und doch schwang nun etwas mit, dass ich nicht recht zu definieren wusste. Freude? Oder vielleicht Vergnügen? Ich war zu durcheinander um einen klaren Gedanken zu fassen. Ich musste hier raus. Musste das Haus erstmal hinter mir lassen. Am Besten ging ich zur Polizei. Doch wie nur sollte ich hier jemals lebend wieder herauskommen? Wie nur sollte ich dem gleichen Schicksal entkommen, dass meine Mutter und Kyle ereilt hatte? Noch immer hatte ich das Gesicht meines Gegenübers nicht richtig erkennen können. Nur diese roten Augen schienen in der Dunkelheit zu leuchten. Es war unheimlich und erschreckend. Ich hatte noch nie von jemandem gehört, der rote Augen hatte, außer den Vampiren in ein paar Fantasybüchern, die ich öfters las. Aber das war unmöglich! Ausgeschlossen. Vampire gab es nicht. Wenn, dann überhaupt nur in meiner Fantasy! Aber das hier war keine Einbildung. Es war die Wirklichkeit und meine Mutter war wirklich tot ... Wieso ich? Ich wusste nicht, wieso mir ausgerechnet jetzt dieser Gedanke durch den Kopf ging. Vielleicht, weil ich wusste das ich bald sterben würde? Sehr bald sogar? Aber ich wusste nicht, was ich verbrochen hatte, dass das alles hier rechtfertigen würde. Wohl wissend, dass das niemand verdiente, egal was auch immer er getan hatte. Wieder kam der Fremde auf mich zu, doch diesmal konnte ich seine Bewegungen besser erkennen, die Haustür stand ja noch immer offen und die Nachmittagssonne bot ausreichend Licht. Es schien, als würde er über den Boden schweben, anstatt zu gehen. In diesem Moment fiel mir auch erst auf, wie grazil er sich bewegte, trotz seiner Größe und seiner Statur. Er war ungefähr 1,85 cm groß, also knapp einen Kopf größer als ich. Seine Kleidung war sehr dunkel, weshalb sie trotz des Lichts, das in den Flur drang nur schwer zu erkennen war. Sein kurzes Schwarzes Haar fiel ihm in einigen Strähnen in die rot glühenden Augen, die auf mich fixiert waren. Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu, wobei es so aussah, als würde er Schlittschuh laufen. Seine Hand streckte sich wieder meinem Körper entgegen. Und ich wich einen Schritt nach hinten, um mich irgendwie seiner Hand zu entziehen. Er machte immer weitere Schritte auf mich zu. Jedoch sehr langsam, so als habe er Angst, ich würde schreiend davonlaufen, wenn er sich schneller bewegen würde. Leider war mir nicht bewusst, dass er mich mit jedem Schritt weiter in eine Ecke des Flures drängte, aus der ich nicht mehr entkommen konnte. Als er mich da hatte, wo er mich haben wollte, war er plötzlich direkt vor mir. Er stand keine zehn Zentimeter von mir entfernt. Ich keuchte. Ich hatte seine Bewegung nicht gesehen, es war als wäre er im kurzen Moment eines Blinzelns zu mir herangetreten, dabei lagen zuvor zwischen uns gute zwei Meter. Doch ich hatte keine Zeit viel drüber nachzudenken, denn schon lehnte er an einem Arm aufgestützt über mir und sah mir dabei tief, tief in meine grünen Augen. Er war so nah, ich konnte mein Spiegelbild in diesen seltsamen und beängstigenden roten Augen sehen.

„Nun, wir sollten aufhören zu spielen, nicht wahr?“ Ich schluckte schwer. Das hier war für ihn nichts weiter als ein Spiel? Ich konnte nichts erwidern. Meine Kehle war trocken und meine Lippen begannen zu zittern. Ohne es zu merken, hatten sich Tränen einen Weg über meine Wangen gesucht und hinterließen dort heiße Spuren des Schmerzes und der Angst. Ich blinzelte, um meinem Gegenüber weiterhin in die Augen sehen zu können, auch wenn das hieße, dass mein Herz mit jeder Sekunde drohte vor Angst zu zerreißen. Aber ich dachte mir, dass es besser war, dem Tod von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu treten. Da berührte plötzlich einer seiner Finger mein Gesicht und fing damit eine Träne ab, die sich gerade ihren Weg bahnen wollte, wie viele andere vor ihr. Ich erschauderte. Seine Hand war eiskalt. Er führte seine Hand zu seinem Mund und leckte die Träne hinfort. Dann grinste er, als würde ihn etwas zutiefst belustigen, doch seine Augen blieben kalt und drückten doch etwas aus. Damals hatte ich noch nicht gewusst, was es war. Das sollte mir erst später klar werden, als ich diese Augen ein letztes Mal sah.

Zitternd und ängstlich wartete ich auf mein Ende, doch schien er es jetzt plötzlich nicht mehr so eilig mit mir zu haben. Mein Atem ging stoßweise und meine Handflächen waren schweißgebadet. Ob es wohl stimmte, dass das ganze Leben an einem vorbeizog, wenn man starb? Dann wäre es bei mir aber eine kurze und ziemlich chaotische Rückblende, ging es mir durch den Kopf. Ein leises Kichern. Ich kniff die Augen zu und zuckte zusammen. Nach der Stille, die die ganze Zeit über geherrscht hatte, war dieses Geräusch definitiv zu laut gewesen. Zu unnatürlich, als dass es in eine Situation wie diese hineingepasst hätte. Außerdem war das Kichern ohne jede Emotion gewesen. Kalt. Ich spürte noch immer die Augen des Mörders auf meinem Körper ruhen, doch ich öffnete meine Augen nicht, um mich zu vergewissern, dass es auch stimmte. Ich hatte mich damit abgefunden, dass ich jetzt sterben würde. Jeder Selbsterhaltungstrieb war von mir gefallen und ich wünschte mir nichts mehr, als dass es schnell gehen würde und ich nicht allzu lange leiden musste. Außerdem würde ich dann meine Mutter wiedersehen ...

Doch anscheinend hatte der Mann andere Pläne mit mir. Ich spürte plötzlich seinen Atem auf meiner Wange und zuckte erneut zusammen als seine Stimme ganz nah an meinem Ohr erklang.

„Mach die Augen auf!“ Sein Ton war kalt, wie schon die ganze Zeit, aber diesmal lag auch ein Befehlston in ihr, dessen ich mich nicht entziehen konnte. Ich öffnete die Augen, hielt meinen Kopf aber weiterhin gesenkt und blickte auf meine und seine Füße.

„Sie mich an.“, flüsterte er in mein Ohr und ich unterdrückte ein Schaudern. Ganz langsam hob ich meinen Kopf und schluckte, bevor ich ihm erneut ins Gesicht sah. Seine Augen schienen noch mehr zu leuchten, als zuvor und die karmesinrote Iris schien sein Gesicht noch mehr zu dominieren. Es war ein beklemmendes Gefühl, denn auch wenn ich gerade die meiste Angst hatte, so zog mich dieses Gesicht auch in seinen Bann. Er war makellos. Sein Gesicht erinnerte an irgendeine Statue aus alter Zeit. Reiß dich zusammen, musste ich mir immer wieder vorhalten. Ich schwebte gerade in Lebensgefahr und bewunderte doch tatsächlich die Schönheit des Mörders meiner Mutter. Und als mir das klar wurde, ekelte ich mich vor mich selbst und versuchte all meinen Hass gegen diesen Mann zu richten und ihn gleichzeitig auch in meinen Blick fließen zu lassen.

„Hm ... hasse mich, soviel du willst. Irgendwann wirst du mir dankbar sein, glaub es mir!“, sagte er leise und wieder war da kaum hörbar der belustigte Ton, der mir schon zuvor aufgefallen war. Ich verstand nicht ein Wort, aber glauben würde ich nichts, was dieses Monster von sich gab.

Sein Gesicht näherte sich langsam meinem Hals und mein Körper versteifte sich.

„Hmm.... du duftest wunderbar, weißt du das? Ein sehr blumiger Duft ...“ Langsam glitt seine Nase über meinen Nacken bis hin zu meinem Schlüsselbein und sein Atem berührte meine Haut. Ich begann wieder heftiger zu zittern. Und auch die Tränen waren wieder da. Doch diesmal waren es nicht nur Tränen der Angst, sondern auch Tränen des Hasses. Hass, weil ich nichts tun konnte. Dieser Mann war eindeutig stärker und schneller als ich und ich sah keine Möglichkeit zu entkommen. Wieso also tötete er mich nicht, so wie er meine Mutter getötet hatte? Wieso?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Galax
2010-05-04T18:39:10+00:00 04.05.2010 20:39
infach fantastisch^^
wie du schreiben kanst man kann wirklcih jede berührung nachempfindne wenn du schrisbt und jeddes gefühl ist so gut beschriben das man alles mitbekomtm als Leser sich richtig in der Geschichte gefangen fühlt.
Mach weiter so ein fach Fantastisch!


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