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FFVII: Blue Wanderer - In the lines

von

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Sehnsucht

Und das tat Sephiroth. Warten. Tage, die zu Wochen und schließlich zu Monaten wurden. Anmerken ließ er sich nichts, blieb, was und wer er immer gewesen war: General von SOLDIER, stark, schön, unbarmherzig ... Und war doch innerlich, manche Punkte betreffend, ein anderer geworden. Er bemühte sich jetzt, mehr zu fühlen als früher, den Gefühlen die richtigen Namen zu geben (was die Lektüre von vielen Bücher über Psychologie erforderte) und dachte öfter über sich nach – aber auch das half ihm nicht, die permanent empfundene Unruhe zu vertreiben.
 

Hin und wieder wurde sie so stark, dass der General sich am liebsten selbst auf die Suche nach Cutter gemacht hätte. Aber er wusste nicht, in welche Richtung er gehen sollte. Letztendlich erschien es sowieso am sinnvollsten, genau hier zu bleiben. Damit Cutter ihn finden konnte.
 

Von allen Personen in seinem näheren Umfeld wusste nur Zack, der sich wie erwartet wieder problemlos in den ShinRa Alltag integriert hatte (sogar das erste Treffen mit Hojo im Rahmen der üblichen Makobehandlung war ohne Zwischenfälle verlaufen, was ohne Zweifel nur daran lag, dass Präsident ShinRa auf Sephiroths Strategie hereingefallen war und bezüglich des 1st´s alle außerplanmäßigen, durch Hojo ausgeführten `Arbeiten´ untersagt hatte) von dem Gefühlschaos und versuchte auf seine übliche kreativ-verrückte Art und Weise seinem besten Freund zu helfen – und, vor allen Dingen, Rückfälle zu verhindern.
 

Manchmal ließ sich Sephiroth helfen. Aber meistens wollte er mit sich und seinem Chaos allein sein. Für gewöhnlich versank er dann in tiefes Nachdenken, versuchte, zu entwirren, sich in seiner eigenen Welt nicht fremd vorzukommen, die Kopfschmerzen zu ignorieren und seinen Ängsten keinen allzu großen Spielraum zu geben. Aber diese waren wie Bluthunde auf einer frischen Fährte und ließen sich nur bedingt vertreiben.
 

Eine dieser Ängste betraf Cutters Charakter. Ob dieser nach ihrer Rückkehr noch genau so sein würde, wie vorher? Was, wenn sie sich, wie bei dem vorletzten Treffen mit dieser seltsamen Frau, erneut weiter entwickelt hatte? Wenn sie noch stärker geworden war? Und ihn vielleicht ... gar nicht mehr brauchte?
 

Für gewöhnlich rief er sich in solchen Momenten hart zur Ordnung. Cutter würde sich nicht verändern! Sondern immer dieselbe bleiben. In einem gänzlich unpassenden Augenblick zurückkommen, ihn anlachen und: `Hi, Sephiroth-sama!´ sagen. `Hast du mich vermisst? Ich hab dich furchtbar vermisst!´ Und er würde ... Er hatte sich fest entschlossen, zu lächeln. Kurz. Aber deutlich erkennbar. Ob seine Worte in den Slums noch zu ihr durchgedrungen waren? `Du bedeutest mir etwas.´ Er wollte, dass sie sich daran erinnerte! Absolut! Und wenn nicht, würde er ... Er würde es ihr wieder sagen. Weil es wichtig war! So wichtig wie die Tatsache, seit Neustem immer ein Glas mit Schokocreme im Kühlschrank zu haben. Cutter liebte diesen dunklen, süßen Brotaufstrich. Und vielleicht hatte sie nach ihrer Rückkehr Hunger?
 

Noch aber war es nicht so weit. Und so konnte Sephiroth nur auf `Empfang´ stehen, in der Hoffnung, irgendein Signal zu erhalten. Er war startbereit, egal in welche Richtung. Denn es spielte keine Rolle, wie weit der Weg war. Er würde da sein und Cutter abholen. Oder auffangen, falls sie wieder einmal von einem Dach fiel.
 

Bis auf Weiteres allerdings war er zur Bewegungslosigkeit verdammt. Und zu schlaflosen Nächten, die er für gewöhnlich mit sinnlosen Patrouillen durch Midgar verbrachte. Und in einer dieser Nächte begegnete ihm das Bild. Es befand sich im Schaufenster eines winzigen Ateliers und wurde fast von den anderen, wesentlich prunkvoller gestalteten Bildern verdrängt. Aber dem General fiel es dennoch sofort ins Auge. Und so trat er näher, um es intensiver zu betrachten.
 

`Es´ war die Zeichnung eines Phoenix, der sich soeben aus einem Aschehaufen erhob. Das Gefieder des legendären Fabelwesens war hauptsächlich noch von einer dünnen Schicht Asche bedeckt, aber wo sie fehlte schienen die Farben von innen heraus zu explodieren - ohne aufdringlich zu werden. Am beeindruckendsten jedoch waren die Augen des Phoenix. In ihnen funkelte gut sichtbar ein grinsen. Ein grinsen, das eine ganz bestimmte Botschaft vermittelte.
 

`Ihr habt gedacht, ich komm´ nicht wieder, was? Ätsch!´
 

Es war genau das Grinsen, welches Sephiroth auf Cutters Gesicht bei ihrer Rückkehr erwartete. Mehrere Minuten lang stand der General ganz still und betrachtete das Bild. Sagte sich, dass es nur ein Bild war und Cutters Rückkehr nicht beschleunigen würde. Dass es überhaupt nicht zu ihm und dem Stil seines Appartements passte. Dass es, eventuell, mehr verraten könnte, als erstrebt. Und noch viele andere gute Argumente.
 

Am nächsten Tag kam er zu dem Laden zurück und kaufte das Bild. Plus eines passenden Rahmens. Einen Platz im Appartement zu finden gestaltete sich etwas schwierig, wurde aber erfolgreich zu Ende gebracht. Und war nicht genug. Erst, als Sephiroth ein weiteres Bild, das den sternklaren Nachthimmel zeigte, daneben platzierte, synchronisierten sich seine Gefühle mit dem jetzigen Anblick.
 

Der General hatte nie viel von Spitznamen gehalten, nicht mal von eigenen. Er duldete den Titel `Silberner Dämon´ (weil dieser sein Wirken auf dem Schlachtfeld am ehesten beschrieb) und Zacks `Seph´ (weil der 1st ... ein Freund war). Aber ihm war niemals zuvor in den Sinn gekommen, freiwillig einer anderen Person einen Spitznamen zu geben. Das änderte sich nun. Cutter rein in Gedanken `Phoenix´ zu nennen, erschien nur sinnvoll hinsichtlich aller Hoffnungen, die er in seinen verschwundenen Ghost Walker setzte. Vor allen Dingen aber brachte es ihn dazu, weiterhin aufmerksam den Aschehaufen zu beobachten. Und auf das erste Aufblitzen einer Farbe zu warten.
 

Er konnte nicht wissen, wie weit das Ziel seiner unzähligen Gedanken tatsächlich von ihm entfernt war. Und, dass der kleine Stern in all der Finsternis flackerte, als sei er kurz vorm Verlöschen.
 

Währenddessen ging der normale ShinRa Alltag weiter. Einem späten Frühling folgte ein kalter Sommer, diesem ein wenig bunter Herbst, und schon bald war es wieder Winter. Sephiroth schenkte den Jahreszeiten keine größere Beachtung. Er schlug seine Schlachten mit dem immer machthungriger werdenden Rufus und dem von seiner Arbeit besessenen Hojo, mit neuen Computersystemen, der Überholung der Makoreaktoren und der Einführung der – wie Zack sich ausdrückte – `Komm, verzieh dich, ich kann alles!´ PHS Geräte. Er kämpfte auf Schlachtfeldern, die sich allein der Schärfe eines Schwertes und dem Intelligenzquotienten unterwarfen und solchen, die sich ausschließlich durch verbales Geschick auszeichneten. Seine SOLDIER siegten oder starben, wurden befördert oder ersetzt. Manch andere Person trafen die Umstände mit doppelter Härte.
 

Azrael Geryll, der einzige Lehrer der Blue Wanderer, wurde das Ziel einer mysteriösen, unheilbaren Krankheit. Rufus zog sofort die Konsequenzen, ließ dem Todkranken eine Kündigung zukommen und traf Vorbereitungen das Blue Wanderer Projekt einzustellen. Sephiroth wusste um die Sinnlosigkeit jeglichen Protestes – trotzdem kämpfte er hinter den Kulissen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln um eine Weiterführung des Projektes. Offiziell, um bei Missionen nicht auf die oft so nützlichen Lines verzichten zu müssen. Aber inoffiziell ging es ihm nur um Cutters Arbeitsplatz, denn was, außer mit den Lines zu arbeiten, hätte sie nach ihrer Rückkehr hier jemals tun können?
 

So brillant seine Argumentationen waren und so sicher er jede Aussage untermauern konnte – seine Bemühungen hatten keinen Erfolg. Und so verlor nicht nur er den Kampf, sondern auch Cutter jegliche Chance auf Widereingliederung nach ihrer Rückkehr. Andere hätten hinsichtlich dieses Desasters aufgegeben. Sephiroth gestattete sich für ca. 30 Sekunden ein intensives Gefühl der Niedergeschlagenheit, dann beschloss er, Cutters Fähigkeiten nach ihrer Rückkehr so eindrucksvoll in Szene zu setzen, dass Präsident Shinra gar keine andere Wahl blieb, als sie wieder einzustellen. Im Grunde war es immer dasselbe Spiel: Man musste Rufus nur das Gefühl geben, etwas absolut Einzigartiges zu besitzen, und schon war der Mann interessiert. Leute wie er wollten nützliche Dinge immer für sich allein. Und Cutter würde sich als sehr nützlich darstellen!
 

Azrael Gerylls Schicksal jedoch war besiegelt. Er wusste zuviel. Und obwohl es niemanden gab, an den er sich hätte wenden können, sah Rufus doch keinen Grund, ihn am Leben zu lassen. Sephiroth wusste: Wäre Cutter noch hier gewesen, sie hätte ihn darum gebeten, Azrael zu helfen. Vielleicht wäre der General dieser Bitte auch nachgekommen. Aber Cutter war nicht hier. Und Geryll niemand, zu dem der General eine wie auch immer geartete Bindung besaß. Letztendlich gab es niemanden, der sich den Turks bei der Ausführung des Mordes in den Weg stellte. Ein weiteres Leben fand ein gewaltsames Ende. Das Blue Wanderer Projekt wurde nur einen Tag später aufgelöst. Zwar gab es keine Kündigungen der noch aktiven Mitarbeiter, aber eine kosmische Regel besagte, dass alles, dem eine Weiterentwicklung oder Erneuerung untersagt wurde, eines Tages vollständig verschwinden musste, und so kam der Tag, an dem auch ShinRa´ s letzter Blue Wanderer in den Lebensstrom einging. Das Projekt B 14 war endgültig beendet.
 

Zack war dabei, als Sephiroth den entsprechenden Ordner, den Vorschriften folgend, versiegelte und in den Safe räumte. Beide SOLDIER wussten, dass hier mehr weggesperrt wurde, als nur Dokumente. Beide kamen sich vor, als würden sie an einer Beerdigung teilnehmen. Und beide schwiegen, versunken in Erinnerungen.
 

Die Zeit verging, und ShinRa herrschte weiter in gewohnter Manier über den Planeten. Die durch Makoenergie ermöglichten Bequemlichkeiten wuchsen, ebenso wie die Zahl der Makoreaktoren, stetig an. Mittlerweile pumpten so viele den Lebensstrom aus dem Boden, dass aufmerksame Beobachter erste Veränderungen zu erkennen glaubten. Hatten die Flüsse nicht in den vergangenen Jahren noch viel mehr Wasser mit sich geführt? Waren die vergangenen Winter nicht viel zu warm und die Sommer zu kalt gewesen? Weshalb schien die Vegetation an immer mehr Stellen schon vertrocknet aus dem Boden zu sprießen? Und hatte es nicht generell viel mehr Tiere gegeben?
 

Diese und ähnliche Nachrichten machten wispernd und flüsternd die Runde. Viele hielten die Electric Power Company für den Schuldigen – aber niemand wagte es, eine neue Widerstandsbewegung zu organisieren. Das Schicksal `Liberations´ hatte sich rasend schnell herumgesprochen, und obwohl niemand Kontakt mit den Rebellen gehabt haben wollte, so kannte doch zumindest jeder Vierte irgendjemanden, den irgendetwas mit den gescheiterten Freiheitskämpfern verband. Wenn deren Ende etwas mit Sicherheit gezeigt hatte, dann, dass man die Herrschaft ShinRa´s anscheinend nicht mit Gewalt beenden konnte. Aber wenn Gewalt als Methode ausschied, was blieb dann noch übrig? Und wer hätte daraus einen ernstzunehmenden Gegner formen können? Niemand schien in Sicht. Letztendlich blieb den heimlichen Kritikern und Beobachtern, den behutsamen Aufpassern und stetig Wachsamen nur, auf ihren Posten zu bleiben und zu warten.
 

Keiner von ihnen wusste es. Viele hätten es niemals für möglich gehalten. Aber es regte sich neuer Widerstand in nie zuvor gekannter Form.
 

„ ...mehr noch. Sie sagen, seitdem der Makoreaktor gebaut wurde, sei das Wasser im in der Nähe gelegenen Fluss ungenießbar, es riefe Übelkeit, heftiges Erbrechen und Wahnvorstellungen hervor.“ Sephiroths Ruhe parierte Rufus Shinra´s gelangweilten Blick mühelos. „Es existieren“, fuhr der General fort, „weitere Meldungen von verdörrten oder ertragslosen Feldern und allgemeinen Ernteschwierigkeiten. Des weiteren gibt es mehrere Gräber von Menschen, die verhungert sein sollen.“
 

„Schön!“ Rufus Stimme klang zu gleichen Teilen gelangweilt wie warnend und eisig. „Die Menschen in Wutai können jammern und sterben. Können sie auch andere Dinge? Sich anpassen, zum Beispiel?“
 

„Die Menschen dort zeichnen sich durch eine besonders starke Naturverbundenheit aus“, schaltete sich Tseng, Anführer der Turks und selbst in Wutai geboren und aufgewachsen, halblaut in die Diskussion mit ein. „Sie werden in dem festen Glauben erzogen, der Planet kümmere sich um seine Kinder. Viele von ihnen sind mit der neuen Situation überfordert, weil sie ihrem Glauben widerspricht.“
 

„Verstehe. Fließendes Wasser und Elektrizität sind Sünde. Immer noch! Ich frage mich, weshalb meine Zeit mit den veralteten Ansichten von mistgabelschwenkenden Bauern vergeudet wird! General Crescent!“
 

„Weil es sich keineswegs um die von Ihnen genannten Personen handelt, Mr. President, sondern um Ninjas. Die, wie ich erneut betonen möchte, ebenso gut und besser ausgebildet sind, als es beim ersten Krieg gegen Wutai der Fall war.“
 

Gleichzeitig fragte er sich, ob Rufus Shinra jemals einen der in letzter Zeit übermittelten Berichte zur Lage in Wutai wirklich gelesen hatte.
 

„Ninjas, General?“, antwortete dieser eben mit gespieltem Erstaunen. „Aus Wutai? Das überrascht mich. Sollten Ihre Leute nicht dafür sorgen, dass genau diese Entwicklung verhindert wird?! Gestatten Sie mir eine Frage, General. Was genau tut SOLDIER in Wutai? Spielen Sie Karten mit den Einwohnern oder sorgen sie vielleicht für sprunghaften Bevölkerungszuwachs, statt zum Beispiel die Neubildung einer Armee und eines Untergrundes zu verhindern?“
 

Sephiroth hätte auf die dem Präsidenten vorliegende Liste mit Namen der gefallenen SOLDIER verweisen können, aber er sparte sich den Atem. Sollte sich Rufus doch verbal austoben. Das Ende dessen war jetzt schon mehr als vorhersehbar.
 

„Aufgrund des Versagens Ihrer Einheit, Crescent, werden derzeit meine Reaktoren zerstört und vermutlich zu Pflugscharen und Götzenbildern umgearbeitet! Die jetzige, völlig inakzeptable Situation in Wutai geht allein auf das Konto von SOLDIER!“
 

„Mr. President“, schaltete sich Tseng betont ruhig ein, „wie Sie sich mit Sicherheit erinnern können ...“
 

„Oh, ich erinnere mich an viele Dinge. Unter anderem daran, Ihrer Einheit den Befehl gegeben zu haben, mir Godo, der die Unfähigkeit von SOLDIER zu seinen Gunsten genutzt hat und jetzt einem Untergrund befehligt, der ebenso wenig existieren dürfte wie eine Ninjaarmee, zu bringen! Wo ist er, Tseng? Ich sehe ihn nirgends!“
 

„Meine Leute arbeiten daran, Mr. President.“
 

„Ihre Leute arbeiten daran. Dann kann ich mich ja entspannt zurücklehnen. Wie lange, Tseng? 1 Monat, 1 Jahr, 10 Jahre? Ich frage mich, wie er Ihnen überhaupt entwischen konnte! Hatten Ihre Abteilung nicht den Befehl, jeden seiner Schritte zu überwachen? Weshalb wurde meine Anweisungen ignoriert? Ich bin sehr gespannt auf die Antwort.“
 

„Sie wurde nicht ignoriert, Mr. President. Lord Godo ...“
 

„Godo!“, unterbrach Rufus scharf. „Der Titel `Lord´ wurde ihm nach dem ersten Krieg aberkannt!“
 

„Godo“, wiederholte Tseng ein wenig widerwilliger als es ihm in der derzeitigen Situation gut getan hätte, „hat ...“
 

„Wissen Sie“, unterbrach Rufus, „im Grunde interessiert es mich nicht. Fakt ist, er tut genau dasselbe wie vor ein paar Jahren. Und keiner meiner angeblich hochintelligenten Offiziere scheint in der Lage zu sein, etwas gegen die von ihm befehligten Angreifer zu tun!“
 

Neben Sephiroth murmelte Tseng kaum hörbar „Me keo ni Kinri ó Ninja“, und der General wusste, was diese noch aus dem ersten Wutaikrieg stammenden Worte bedeuteten. `Ein Schatten ist leichter zu fangen, als ein Ninja.´ Ganz offensichtlich hatte sich daran nichts geändert.
 

„Soll das eine Entschuldigung sein, Tseng?“, erkundigte sich Rufus, der trotz der geringen Lautstärke jedes Wort gehört hatte, mit beängstigend großem Interesse.
 

„Nein, Mr. President.“
 

„Gut. Ich werde Ihr Gehalt und das Ihrer Leute trotzdem um die Hälfte kürzen. Bedanken Sie sich bei Ihrer Inkompetenz und Ihren Landsleuten, Tseng, für die Sie ganz offensichtlich noch große Sympathien übrig haben.“
 

„Nicht nur Sympathie“, antwortete Tseng ruhig, „sondern tiefes Verständnis. Das Verhalten der Bewohner Wutais basiert auf Angst. Die Wunden des ersten großen Krieges sind noch nicht verheilt, die Menschen dort sind überfordert und fürchten um ihr Le ...“
 

Weiter kam er nicht.
 

„ShinRa heilt nicht! ShinRa herrscht! Auch über Wutai! Wenn Godo Krieg möchte, bekommt er ihn hiermit! Sie!“ Er wandte sich an den immer noch ziemlich blassen und bereits zu Beginn des Gespräches zusammengestauchten Armygeneral. „Sie stellen den Kontakt zu Wutai wieder her! Augenblicklich! Was die Invasion angeht: Ich will Bodentruppen mit entsprechendem Fuhrpark, ich will Flugzeuge und Helikopter! Und ich will Godo! Lebend! Innerhalb der nächsten 14 Tage! Haben wir uns verstanden! Das Meeting ist beendet!“
 

Während der Armygeneral den Raum fast fluchtartig verließ, taten Sephiroth und Tseng dasselbe mit wesentlich mehr Gelassenheit. Auf dem Flur seufzte Tseng leise und schüttelte den Kopf.
 

„Was für ein Tag. Kann ich Sie zu einem Drink einladen, General?“
 

„Ich trinke nicht. Außerdem sollten Sie besser sparen, ich habe gehört, dass ihr Gehalt ziemlich mies sein soll.“
 

Der gänzlich unerwartete, legendäre Humor von Sephiroth Crescent. Tseng stieß einen amüsierten Laut aus.
 

„Sie haben recht, General. Es gibt jetzt wichtigere Dinge.“ Er schwieg einen Augenblick. „14 Tage sind nicht gerade viel, um Lord Godo zu finden.“
 

Sephiroth konnte nicht anders. Er musste einfach an Cutter denken. Mit ihrer Hilfe hätte all das vorbei sein können, noch bevor es richtig angefangen hatte, denn Lord Godo besaß mit Sicherheit eine Line ... Tseng schien genau dasselbe zu denken.
 

„Sie haben nicht zufällig etwas von Ihrem Blue Wanderer gehört?“ Und nachdem sein Gesprächspartner verneint hatte: „Bedauerlich.“
 

Dem konnte der General nur lautlos zustimmen – sein Bedarf an Smalltalk war jedoch vorläufig gedeckt.
 

„Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich habe einen Krieg vorzubereiten.“
 

„Ja. Ich bedauerlicherweise ebenfalls. Man sieht sich, General.“
 

Die beiden Offiziere trennten sich, aber ihre Gedanken weilten bei dem kleinen Land, das die große Electric Power Company gerade so grandios ärgerte. Trotz seiner Niederlage vor einigen Jahren hatte es sich niemals vollständig ergeben und verfügte jetzt sogar wieder über eine eigene Armee. Rufus Wut war nachvollziehbar. Aber ein Großteil des diesbezüglichen Verständnisses verpuffte, wenn Sephiroth an die in den vergangenen Tagen getöteten SOLDIER dachte.
 

Zu fragen, wann die Übergriffe angefangen hatten, war falsch. Sie waren nie ganz beendet worden. Das Land mit Gewalt zu unterwerfen und die Makoreaktoren zu bauen war vor Anfang an eine reine Machtdemonstration ShinRa´s gewesen. Und ein wenig mehr Göttlichkeit für Rufus. Aber Wutai besaß eigenen Götter. Und die waren nicht verschwunden, bloß weil man einen Tempel niederreißen ließ und dort einen Makoreaktor installierte. Diese Götter waren zusammen mit den in ihrem Sinne handelnden Menschen in den Untergrund gegangen und hatten ihnen geholfen, eine neue Armee zusammenzustellen.
 

Eine Armee, die erst langsam und vorsichtig, dann aber offensichtlich und aggressiv agierte. Die diesbezüglichen Berichte an Präsident Shinra weiterzuleiten war pure Zeitverschwendung gewesen – und der tödliche Befreiungsschlag erfolgt, bevor Sephiroth sich selbst in Wutai hatte umsehen können.
 

Lord Godo hatte perfekte Informationen bezüglich der ShinRa Armee, und seinen Ninjas war es gelungen, diese Informationen optimal zu nutzen. Vor wenigen Tagen hatte die Electric Power Company alle in Wutai stationierten Personen verloren. Alle! Und somit den Kontakt. Es blieben nur Satellitenbilder, auf denen die fortschreitende Zerstörung der Makoreaktoren ebenso deutlich zu erkennen war, wie die neben den einzelnen Bauwerken angebrachten `Viele Grüße aus Wutai!´ Schriftzüge. Die schon seit Jahren tickende Zeitbombe war hochgegangen.
 

Die Frage, ob ShinRa diese Behandlung nicht irgendwie verdient hatte, stand ganz klar im Raum – und im Schatten einer wesentlich wichtigeren Frage. Denn trotz aller guten Gründe Wutais, gegen die Electric Power Company zu protestieren, auch die neue Rebellion würde nichts ausrichten können. Lord Godo mochte wieder über dieses Land herrschen und sogar eine Ninjaarmee befehligen, aber gegen die sich für die Invasion bereitmachende ShinRa Armee hatte er keine Chance!
 

Was weitere Fragen aufwarf. Was, wenn es sich bei Wutai nur um ein Ablenkungsmanöver handelte? Und wenn `Ja´, wovon? Was sollte geschehen? Und wer sollte es ausführen? Welcher Plan war wichtig genug, um so viele Leben zu opfern?
 

Sephiroth hatte eine gewisse Spur aufgenommen. Seine hochrangige Position erlaubte ihm, auf Informationsquellen zuzugreifen, von deren Existenz andere nichts ahnten. Manche dieser Quellen konnte man täglich anzapfen. Andere wiederum glichen tiefen Brunnen, an deren Grund sich nur hin und wieder etwas ansammelte – aber diese wenigen Tropfen waren oft an Reinheit kaum zu überbieten. Und so wusste Sephiroth, dass sich in den Straßen Midgars etwas Neues, etwas noch nie da gewesenes, zusammenbraute. Hätte es eine offizielle Stellungnahme dazu gegeben, so wäre die Information als `Gerücht´ abgestempelt und belacht worden, denn Gerüchte gab es in einer Stadt wie Midgar ständig, und Rufus Shinra war zu arrogant, um jedem Einzelnen von ihnen nachzugehen.
 

Aber Sephiroth war mehr bekannt. Jeder todbringende Strudel begann mit der richtigen Strömung und einer verborgenen Unruhe irgendwo am Boden. Und nach einigen Recherchen besaß der General mehr als nur ein Gerücht, nämlich eine Adresse. Einen Namen. Eine Homepage. Eine Geschäftsidee. Einen Gegner, der anders war, als alle bisherigen. Im Grunde waren es sogar zwei Gegner. `Pass auf´, wisperte Sephiroths Instinkt. `Pass gut auf ...!´
 

Der General hatte beschlossen, sein Wissen nicht zu offenbaren. Sollte doch jemand anderes den Babysitter für den überheblichen und arroganten Rufus spielen. Ganz abgesehen davon waren die Chancen, ernsthaftes Gehör zu finden, quasi nicht vorhanden – was bedeutete, dass der Präsident der mächtigen Electric Power Company diesmal ganz alleine würde herausfinden müssen, worum es aktuell ging, während Sephiroth schon die ein oder andere erfolgreiche Observation durchgeführt hatte und somit wesentlich mehr wusste. Bis sich Rufus ernsthaft für möglich bedrohliche Vorgänge in `seiner´ Stadt interessierte, schien es besser, niemanden einzuweihen.
 

Und stattdessen, einmal mehr blind dem eigenen Instinkt vertrauend, alle 1st und 2nd Class SOLDIER seit einigen Wochen in Simulatorräumen, die wutaianische Landschaften darstellten, trainieren zu lassen – eine Vorbereitung, die sich schon bald als äußerst hilfreich herausstellen würde. Zwar waren die Leistungen seiner Männer immer noch nicht zufriedenstellend (kaum einer von ihnen hatte jemals Erfahrungen mit Ninjas sammeln können), aber ...
 

Uns bleiben, dachte Sephiroth, noch 7 Tage Zeit. Denn solange wird es dauern, bis uns die Army schweißgebadet um Hilfe anfleht. Vorher werden sie natürlich Rufus Anweisungen befolgen und mit allem, was sie haben, in dieses Land einfallen. Was für Idioten!
 

Er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, dass Männer, die Wutai zum größten Teil noch niemals gesehen hatten, das Land überrollen sollten. Das Desaster war vorprogrammiert. Für ShinRa! 7 Tage lang. Dann würde SOLDIER die Bühne betreten. Und aufräumen!
 

Die sich schlagartig öffnende Tür riss den General aus seinen Gedanken. Zack betrat den Raum, ließ sich in einen der freien Sessel vor dem Schreibtisch fallen und stöhnte:
 

„Bin ich fertig! 12 Stunden Simulatortraining, Programm `Die Hölle von Wutai´! Ich will Kaffee, Sex und Schlaf, und zwar genau in der Reihenfolge!“
 

„Und was“, grollte Sephiroth, „willst du dann hier?“
 

„Einen Kaffee trinken“, antwortete Zack glücklich, stellte den Becher auf den Tisch – und bekam das Gefäß augenblicklich weggenommen.
 

„Wie oft bist du gestorben?“, erkundigte sich der General und zog die Beute vorsichtshalber noch etwas näher zu sich.
 

„Das ist egal, gib mir den Kaffee wieder.“
 

„Zackary!“
 

„Höchstens einmal. Kaffeeee ...!!“
 

„Du kennst die Regeln. Kein Kaffee für dich, bis du das Programm fehlerfrei durchlaufen hast!“
 

„Kafffeeeee“, wimmerte der 1st und brach halb auf dem Schreibtisch liegend zusammen. „Nur ein winziger, winziger Schluck!“
 

„Du kannst Saft haben, Mineralwasser, kohlensäurehaltige Kaltgetränke ...“
 

„Seph!“ Jetzt klang Zacks Stimme flehend. „Wenn wir bald echten Krieg gegen Wutai führen, krieg ich schon meine Lieblingsschokolade nicht mehr, die kommt nämlich aus Wutai, ist die beste Schokolade auf ganz Gaia, und sie hat Stückchen, Seph, Stückchen! Weißt du, was das heißt? Es ist irrsinnig, Krieg gegen ein Land zu führen, das Schokolade mit Stückchen herstellt, und wenn ich vielleicht schon bald keine Schokolade mit Stückchen mehr kriege, will ich wenigstens Kaffeeee ...!!“
 

„Keinen Vorrat angelegt?“, erkundigte sich der General und nahm ungerührt einen Schluck aus Zacks Kaffeebecher.
 

„Von dieser Schokolade? Unmöglich! Die hat ...“
 

„Stückchen, ich habe es begriffen. Nun, der Entzug dürfte sehr interessant für dich werden.“
 

Einige Sekunden lang blieb es ganz still. Dann nahm Zack wieder eine sitzende Position ein und erkundigte sich sehr ernst:
 

„Das heißt, wir haben jetzt wirklich Krieg?“ Und als Sephiroth nicht antwortete: „Oh, verdammt. Seph, weshalb tut Godo das? Er hat doch keine Chance gegen uns, und das weiß er! Was hat er vor?“
 

„Diese Frage ist leicht zu beantworten.“ Sephiroth lächelte gewinnbringend und nahm noch einen Schluck Kaffee, ehe er dem aufmerksam lauschenden Zack verkündete: „Ich habe keine Ahnung.“
 

Zacks gespannter Blick verwandelte sich in einen entrüsteten.
 

„Was würdest du von einer neuen Vorschrift halten, die es kommandierenden Offizieren untersagt, ihre Leute reinzulegen?“
 

„Nichts“, lautete die trockene Antwort. „Um aufs eigentliche Thema zurückzukommen: Ich werde noch keine diesbezüglichen Informationen preisgeben.“
 

Die Betonung des letzten Satzes machte sogar Zack deutlich, dass es diesmal selbst ihm unmöglich sein würde, auch nur die winzigste Information aus seinem General herauszubekommen. Und so seufzte der 1st schwer auf.
 

„Ich schätze, Sex und Schlaf müssen ebenfalls warten. Ich bin im Simulatorraum.“
 

Sephiroth gestattete sich ein nahezu freches Grinsen.
 

„Danke für den Kaffee.“
 

Zack verzog das Gesicht.
 

„Verschluck dich nicht dran, Sir.“
 

„Versuch, weniger als einmal zu sterben“, konterte Sephiroth. Zack verließ grummelnd und brummelnd den Raum (nur hin und wieder konnte man die Worte `lebensmüde´, `Kaffee´ und `Schokolade mit Stückchen´ erahnen) und Sephiroth blieb allein zurück.
 

Noch 7 Tage, dachte der General. Und keine Sekunde länger!
 

Es kam, wie er es vorhergesehen hatte. Trotz der gigantischen Übermacht gelang es der ShinRa Army nicht, sich gegen ihren Gegner, der aus den Fehlern des letzten Krieges gelernt hatte und sie nicht wieder beging, durchzusetzen. Mehr noch. Die schattengleichen Ninjas schienen die Situation nicht als Krieg, sondern als Spiel zu sehen und gaben ihr Bestes, um so viel Verwirrung und Chaos wie möglich zu stiften. Sie waren gut! Sie waren so gut, dass General Crescent sich das ein oder andere heimliche Grinsen nicht verkneifen konnte, wenn er die streng geheimen Berichte der Army las.
 

Nach exakt 7 Tagen erklärte sich der in Midgar gebliebene Armygeneral zähneknirschend und angsterfüllt bereit, das Kommando an SOLDIER abzugeben. Und die Elitetruppe machte sich, mit Sephiroth an der Spitze, augenblicklich auf den Weg.
 

Allein die zeitgleiche und perfekt synchronisierte Landung der Black Hawk Helikopter im ShinRa Militärcamp mitten in Wutai machte überdeutlich, dass von nun an ein anderer Tonfall herrschen würde, und Sephiroths erste Befehle nur Minuten nach der Landung ließen jeden wissen, von welcher Art dieser Tonfall sein würde.
 

Der General schickte nicht nur sämtliche anwesenden hochrangigen Armyoffiziere zurück nach Midgar (sie hatten ihm überdeutlich bewiesen, der Lage nicht gewachsen zu sein und waren somit unbrauchbar), sondern mit ihnen auch alle Sanitäter. Dann ließ er die zurückgebliebenen und sichtlich verunsicherten Armymitglieder antreten.
 

„Ab heute“, eröffnete er den in Bewegungslosigkeit erstarrten Einheiten mit eisiger Erhabenheit, „gehört euer Leben mir! Wenn ich sage `Springt!´ will ich nur zwei Sätze hören: `Ja, Sir!´ und `Wie hoch, Sir!´! Und nichts, außer einem Sieg, wird daran etwas ändern! Angst, Nachlässigkeit und Versagen werden ab sofort nicht mehr toleriert, und durch uns ausgeführte medizinische Versorgung in Form von Materia ist den wahren Kämpfern unter euch vorbehalten! SOLDIER wird jede einzelne eurer Aktionen auf dem Schlachtfeld beobachten, beurteilen und Entscheidungen treffen, die euer Leben verlängern oder beenden. Ich will Erfolge! Und ihr werdet sie mir liefern! Fragen oder Einwände?“ Die Mauer des Schweigens baute sich in rasender Eile noch höher auf, und Sephiroths lächeln machte mehr als deutlich, mit nichts anderem gerechnet zu haben. „Gut. Es freut mich, dass wir uns so schnell den wesentlichen Dingen widmen können.“
 

In diesem Fall bestanden die `wesentlichen Dinge´ darin, den einzelnen Einheiten neue kommandierende Offiziere in Form von 1st Class SOLDIER zuzuteilen und den allgemeinen Gesundheitszustand der hier stationierten Army auf einem höheren Level zu stabilisieren, denn in ihrer momentanen Verfassung würden die Männer die an sie gestellten Anforderungen auch beim größten Arbeitswillen nicht erfüllen können.
 

Sephiroth nutzte diese Zeit, um sich noch besser mit der Situation vertraut zu machen und studierte in dem entsprechenden Zelt mit größter Aufmerksamkeit die von den Offizieren zurückgelassenen Dokumentationen über den bisherigen Verlauf der Schlacht. Die Daten deckten sich vollständig mit den nach Midgar übermittelten Informationen.
 

Wutai zeichnete sich durch eine üppige Vegetation und unzählige kleine Ortschaften aus. Und Tempelanlagen. Die größten von ihnen waren kurzerhand in Ninjafestungen umgewandelt worden. Insgesamt gab es 6 von ihnen. Der Army war es im Laufe der vergangenen Tage unter erheblichen Verlusten gelungen, eine zu stürmen, was die Summe der von SOLDIER zu unterwerfenden Festungen auf 5 reduzierte.
 

Eigentlich ein kleines Wunder, dass sie mehr als eine Festung erobert haben, dachte der General sarkastisch. Dann aber gestattete er sich ein zufriedenes Lächeln. Es war eine der Situationen, die ihm so zusagten. 5 Festungen innerhalb von nur 7 Tagen ... Es schien unmöglich. Und gerade deshalb würde er es möglich machen. Die von den Ninjas getöteten SOLDIER waren ausschließlich 3rd´s gewesen, größtenteils erst in diesen Status erhoben, unerfahren und hier, um Erfahrungen zu sammeln. Die jetzt nach Wutai gebrachten SOLDIER waren 1st und (vermutlich bald aufsteigende) 2nd Class. Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
 

Was Lord Godo anging ... Die Zivilbevölkerung hätte ihn schützen können, aber vermutlich verbarg er sich in einer der noch durch seine Leute gehaltenen Festungen. Diese aus dem Verkehr zu ziehen, schien die sinnvollste Lösung zu sein. Aber nicht, wie die Army es getan hatte, nacheinander ...
 

Sephiroth tippte sein inneres Zeitgefühl an. Noch etwa 30 Minuten. Gewisse Leute, unter ihnen auch 1st Class SOLDIER Zack Fair, würden ihn nicht enttäuschen! Es war zu lange ruhig gewesen, und der General wusste, wie viel Kraft sich in seinen Männern aufgestaut hatte und entladen werden wollte. Wutai war mehr als eine passende Gelegenheit, es war die passende Gelegenheit, der Welt einmal mehr zu zeigen, wofür der Name SOLDIER stand. Er würde Träume entstehen lassen, Angst schüren, ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen ... und Erfolge verbuchen. Große Erfolge! Es vergingen ca. 15 Minuten, ehe Sephiroths PHS zum ersten Mal klingelte.
 

„1st Class SOLDIER Zack Fair unterwegs in einer Geheimmission in Wutai meldet gehorsamst: Ich hab hier Schokolade gefunden! Mit Stückchen! Ach ja, und die Ninjafestung haben meine Gruppe und ich gestürmt und eingenommen.“
 

„Verluste?“
 

„Ja, ich hab schon zwei Tafeln gegessen.“
 

„Ich werte das als `Nein´. Was ist mit Lord Godo?“
 

„Bislang nicht aufgespürt.“
 

„Verstehe. Verstärkung trifft in Kürze ein.“
 

„Aber von meiner Schokolade kriegen die nichts!“
 

Sephiroth rollte mit den Augen und beendete das Gespräch. Das PHS klingelte kurz darauf noch dreimal, und übermittelte – wesentlich ernsthafter vorgetragen – die Stürmung der restlichen drei Ninjafestungen ohne Verluste für ShinRa.
 

General Crescent nickte zufrieden und wandte sich wieder der Karte zu. Blieb nur noch eine Festung übrig. Die größte! Vermutlich würde sich Lord Godo dort aufhalten. Und wenn nicht ...
 

Wäre Cutter hier, dachte Sephiroth unwillkürlich, könnte sie uns ganz genau sagen, wo er ist. Wir wären in der Lage, den Krieg mittels eines einzigen Schlages zu beenden. Aber sie ist nicht hier. Phoenix, wo bist du? Geht es dir gut?
 

Seit ihres Verschwindens war kein Tag vergangen, an dem er nicht auf irgendeine Art und Weise versucht hatte, Kontakt mit ihr herzustellen (und dabei Kopfschmerzen zu bekommen). Doch jeder Ruf war ins Leere gelaufen und in der endlosen Weite versickert wie ein Wassertropfen im heißen Wüstensand. Dennoch hatten Sephiroth alle die Fehlschläge nicht davon abgehalten, es weiter zu versuchen. Und, wenn er sich besonders einsam fühlte, statt der normalen die von Cutter geschenkten, herzförmigen Zuckerwürfel für seinen Kaffee zu benutzen. Mit sternklaren Nächten war es dasselbe. Sephiroth versäumte es nie, und sei es nur für ein paar Sekunden, zu all dem Glitzern und Leuchten aufzusehen, an seine eigene Line zu denken, und von wem er das Wissen über deren Existenz besaß.
 

Cutter hatte es versprochen! Nicht zu sterben. Aber es war schon so lange her ... Manchmal, das wusste Sephiroth aus eigener, schmerzhafter Erfahrung, waren die Dinge stärker als der eigene Wille. Der General schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Es gab jetzt wichtigere Dinge, an die er denken musste, aber ...
 

„Komm zurück“, wisperte er. „Ich ... bitte dich ...“
 

Weit, weit, endlos weit von ihm entfernt, so unerreichbar wie der fernste noch unbekannte Planet der Galaxis, und noch weiter, dort, wo fast nur Finsternis und Stille existierten, hörte ein menschliches Bewusstsein auf, zu flackern. Und erlosch. Dunkelheit füllte die bis vor kurzem noch von einem kleinen Stern gefüllte Stelle, bestätigte die Entscheidung. Und dann war alles wieder so, wie es immer gewesen war. Finster und still. Ein Schicksal war endgültig besiegelt.
 

Der Schmerz tief in Sephiroths Innerem dauerte nicht länger als ein Herzschlag und verblasste augenblicklich wieder, hinterließ aber überhaupt keinen Zweifel, dass gerade irgendetwas geschehen war. Etwas, das starke Konsequenzen auslösen würde. Es hatte mit Cutter zu tun! Das wusste der General mit tiefem, sicherem Instinkt. Aber es war ihm unmöglich, eine nähere Definition vorzunehmen. Außerdem erinnerten ihn die Geräusche vor dem Zelt an den Krieg, in dem er sich befand und den er gewinnen musste.
 

„Mach keinen Unsinn!“, flüsterte er ohne genau zu wissen, wen er damit meinte, und trat vor das Zelt. Seine vorher gegebenen Befehle waren exakt ausgeführt worden – wenn die Army auch relativ verwirrt schien. Die SOLDIER hingegen trugen jenes `Wir wissen mehr als ihr´ Grinsen zur Schau, welches Unwissende bei entsprechender Dauer problemlos in den Wahnsinn treiben konnte.
 

Dessen völlig ungeachtet erteilte der General neue Befehle. Wenige Sekunden später erwachten die Rotoren der größten Transporthubschrauber, die ShinRa zu bieten hatte, zum Leben. Spezielle Tragevorrichtungen erfüllten ihren Zweck und ließen Panzer den Bodenkontakt verlieren. Es vergingen nur einige Sekunden, ehe sich die Helikopter auf den Weg zu ihrem neuen Ziel machten, an Bord SOLDIER und Army, die Panzer unter sich tragend wie große und nicht sehr freundlich wirkende Präsentkörbe. Auch die Black Hawk Helikopter, an Bord ausschließlich Armymitglieder, starteten erneut, steuerten aber in gänzlich unterschiedliche Richtungen und waren schon bald nicht mehr zu sehen.
 

Sephiroths Gedanken weilten bereits beim nächsten Schritt seines Plans – der Errichtung eines neuen Camps relativ nahe vor der siebten Ninjafestung. Diese erforderte eine andere Vorgehensweise als die bereits eroberten Exemplare. Zum Einen lag sie mitten in einem dichten Wald, und zum Anderen ... Nr. 7 war eine echte Ninjafestung! Ursprünglich von ShinRa im ersten großen Krieg zerstört, in perfekter Geheimhaltung von der Bevölkerung Wutais wieder aufgebaut und (vermutlich) erweitert, um die vorliegenden Informationen zu untergraben. Jetzt war dieser Ort, nicht zuletzt Dank der mächtigen Verteidigungsanlagen, alles, was er niemals hätte sein dürfen. Und das letzte Hindernis zwischen ShinRa und dem Sieg. Denn wenn sich Lord Godo irgendwo verbarg, dann dort!
 

Es dauerte einige Stunden, aber dann erreichten die Transporthelikopter den neuen Zielort. Die Gegend wurde gesichert, die Hubschrauber setzten zur Landung an. Unter den wachsamen Augen des Generals wurde ein neues Camp errichtet. Als die Black Hawks mit den zur Erstürmung der Ninjafestungen beauftragten SOLDIER eintrafen, war das neue Camp so gut wie fertig. Zack, sehr glücklich darüber, nicht beim lästigen Aufbau helfen zu müssen, trat neben seinen General und verkündete:
 

„Bei den Unmengen an frischer Luft krieg ich direkt wieder Hunger auf Schokolade.“
 

Sephiroth warf ihm einen strafenden Blick zu.
 

„Wie kannst du jetzt an Schokolade denken?!“
 

„An Schokolade kann ich immer denken. An Sex übrigens auch.“
 

„Ich würde es begrüßen, wenn du für die Dauer unseres Aufenthaltes hier ausschließlich ans Kämpfen und Überleben denken würdest!“
 

Zack verzog das Gesicht, als denke er angestrengt nach – und verkündete letztendlich strahlend:
 

„Krieg ich hin!“
 

„Großartig.“
 

„Also ... wir haben alle Ninjafestungen gestürmt und jetzt hält ein Teil der Army sie besetzt, um eine Rückeroberung durch Lord Godos Leute zu verhindern. Die Gefangenen sind auf dem Weg ins HQ. Im Großen und Ganzen sieht es nach frühem Feierabend aus, aber die letzte Festung, in der sich Lord Godo vermutlich aufhält, ist eine echte! Und liegt mitten im Wald. Diese Bäume sind ... Also, ich will wirklich nicht behaupten, dass unsere Zerberuspanzer schwach sind, aber diese Bäume kriegen selbst sie nicht geknackt. Was hast du vor, oh großer General?“
 

„Gewinnen!“, antwortete Sephiroth ruhig. „Und zwar innerhalb der nächsten 24 Stunden.“
 

Aber Wutai hatte andere Pläne.
 

„Was bitte soll das heißen, Sie haben noch keine Ergebnisse bezüglich Godo?“ Rufus Shinra´s Stimme klang zu gleichen Teilen sanft wie bedrohlich und bestätigte einmal mehr die hohe Qualität einer durch die Technik seines Unternehmens stattfindenden, satellitenübertragenen Videokonferenz. „Sie sind doch schon 2 Tage vor Ort, oder etwa nicht, General?“
 

Sephiroth musste dies bestätigen, ob er wollte oder nicht. Gleichzeitig erwog er für einen Augenblick ernsthaft, dem Präsidenten einen detaillierten Situationsbericht zu übergeben (nicht, um sich zu entschuldigen, denn es gab nichts, wofür er dies hätte tun müssen, sondern um klar zu stellen, wie schwierig die Lage selbst für jemanden wie ihn momentan war) – dann ließ er es sein. Rufus Shinra war nur an einer einzigen Nachricht interessiert: Der Erfolgsmeldung.
 

„Dann“, fuhr dieser fort, „habe ich erhebliche Schwierigkeiten, zu begreifen, warum Sie immer noch keinen Schritt weiter sind. Ich habe nicht gerne Schwierigkeiten mit irgendetwas oder irgendjemandem, General. Und Sie mit Sicherheit auch nicht. Oder ... benötigen Sie Unterstützung?“
 

Ja, dachte Sephiroth und gestattete sich einen Hauch von Gereiztheit. Du könntest aufhören, mir auf die Nerven zu gehen, Rufus. Das wäre ein guter Anfang!
 

„Negativ, Mr. President. Ich versichere Ihnen, dass es nicht mehr lange dauern wird.“
 

„Dem würde ich mit ungeteilter Freude entgegensehen!“
 

Das Fenster der Videokonferenz schloss sich wieder, und Sephiroth ließ einem kleinen Teil seines empfundenen Unmutes freien Lauf, in dem er den Laptopdeckel mit einer heftigen Bewegung zuknallte. Jetzt ging es nicht mehr nur um den unzufriedenen Rufus, sondern vielmehr um die Drohung einer `Unterstützung´.
 

Wenn mir nicht schnell etwas einfällt, habe ich Hojo hier, der sich um mich `sorgt´ und herausfinden möchte, was mir `fehlt´.
 

Er war die absolut letzte Person, die Sephiroth in einer Lage wie dieser hier brauchen konnte – aber vermutlich packte der Wissenschaftler schon die Transporttasche. Es musste eine Möglichkeit geben, den drohenden Besuch abzuwenden und Rufus zufrieden zu stellen. Nur wie? Die einzige Chance bestand in einem Erfolg. Sephiroth öffnete den Laptop erneut und rief eine sehr spezielle Karte des Problems auf.
 

`Shu-Lai-Den´. Es ging ihm auf die Nerven. Es war eine Frechheit! Und der Name der letzten Ninjafestung. `Bär-in-seiner-Höhle´ - kein Name hätte treffender sein können. Zum einen lag die Festung mitten im Wald, gut geschützt durch die dicken Stämme unzähliger Bäume (was die extra hergeflogenen Zerberuspanzer nahezu lächerlich machte, aber Sephiroth vertraute seinem Instinkt) – und den Schutzschild. Dieses verdammte Kraftfeld, das die Festung wie eine riesige Käseglocke umhüllte und jeden von außen stattfindenden Angriff der ShinRa Armee blockierte, aber alle von innen kommende Attacken problemlos passieren ließ.
 

Sephiroth zweifelte nicht daran, die für das Kraftfeld zuständigen Generatoren mit Masamune zerstören zu können. Wenn er gewusst hätte, wo sich diese befanden! ShinRa Techniker arbeiteten an diesem Problem, aber noch bissen sich selbst die gefürchteten Satelliten an dem Schutzschild die Zähne aus. Und das hieß: Die Generatoren brummten nach wie vor ungestört irgendwo hinter dicken Mauern innerhalb der Festung und gewährleisteten optimalen Schutz.
 

Und selbst wenn es uns gelingt, die Generatoren auszuschalten, dachte der General grimmig, der Verlust des Kraftfeldes dürfte sofort auffallen. Bis wir in der Festung sind, ist Lord Godo durch irgendeinen Geheimgang verschwunden. Wir sitzen, strategisch gesehen, fest! Und der Feind feiert das, 24 Stunden am Tag. Lautstark. Wenn der Wind aus einer vorteilhaften Richtung kommt (was er meistens tut), können wir unfreiwilligerweise an der Party teilhaben, und es gibt im Camp schon Männer, die jedes Wort der wutaianischen Siegeslieder mitsingen können.
 

Hojos Auftauchen hier wäre die absolute Krönung! Ich muss eine Möglichkeit finden, das zu verhindern... Nur wie? Einzig die Ergreifung Lord Godos wäre dazu in der Lage. Aber der sitzt – vermutlich - in `Shu-Lai-Den´, lässt uns beobachten und wartet. Er fühlt sich völlig sicher. Und das zurecht. Wenn er jetzt ...
 

Der Gegenstand war urplötzlich da, raste tödlich silberglänzend auf Sephiroth zu ... Dieser reagierte sofort, griff nach Masamune und nur eine unglaublich schnelle Bewegung später rutschte etwas an der noch in der Schutzhülle steckenden Klinge herunter. Ein Wurfstern. Kaum größer als eine Handfläche, aber, wie die scharfen Klingen bewiesen, nicht zu unterschätzen.
 

Diese und ähnliche Aktionen gehörten zu den Lieblingsspielchen der Ninjas. Unvermittelte Angriffe bei Tag und in der Nacht mit dieser oder ähnlichen Waffen, durchgeführt in völliger Lautlosigkeit und mit einem Tempo, das auf jahrelanges, hartes Training schließen ließ. Und somit war die ShinRa Armee zu noch größerer Wachsamkeit verflucht. 24 Stunden am Tag. Jeden Tag. Ohne selbst einen Schlag führen zu können. Und mittlerweile empfand selbst Sephiroth etwas wie Frust. Weder er, noch seine Männer waren eine derartige Situation gewohnt, und der Wunsch, zuzuschlagen, etwas zu verändern, sich überhaupt nur zu bewegen, wurde mit jedem Tag stärker. Eine derartige Hilflosigkeit kannte er sonst nur aus dem Labor.
 

Dieser Vergleich erinnerte ihn daran, dass Hojo mit Sicherheit dabei war, letzte Vorbereitungen zu treffen, um hierher zu kommen. Sephiroth verspürte ein starkes, aus den Tiefen seines Körpers aufsteigendes Zittern und schloss die Augen, konzentrierte sich auf ruhige Atmung und einen gleichmäßigen Herzschlag.
 

Beruhige dich. Noch ist er nicht hier. Noch kannst du etwas unternehmen. Aber was?? Es gibt keine Option, die ich nicht schon im Geiste durchgegangen bin. Es läuft alles auf dasselbe heraus: Lord Godo entkommt im Laufe des Kampfes durch irgendeinen Geheimgang. Wenn ich doch nur in der Lage wäre, seinen Aufenthaltsort genau zu bestimmen ... Cutter, wo bist du? Du könntest ihn mit Leichtigkeit ...
 

Der Luftzug traf sein Gesicht urplötzlich und mit einer Schärfe, die Geschwindigkeit und absolute Tödlichkeit perfekt miteinander vereinbarte. Er war zu nah. Sogar zu nah, um noch rechtzeitig die Augen zu öffnen. Sephiroth vergaß seinen Stolz und ließ sich einfach fallen. Nur einen Sekundenbruchteil später raste etwas über ihn hinweg, kollidierte mit einer der Zeltstangen und bohrte sich, abgelenkt durch den Aufprall, unmittelbar neben den General in den Boden. Sephiroth warf dem Gegenstand einen finsteren Blick zu. Schon wieder einer dieser verdammten Wurfsterne! Die Dinger fingen an, ihn gehörig zu ...
 

Reflex und eine jetzt ungeschützte Klinge teilten einen dritten, diesmal genau in Augenhöhe auf ihn zufliegenden Wurfstern in zwei harmlose Teile. Sephiroth kam wieder auf die Beine und wich einem vierten, sich durch die Zeltwand bohrenden Geschoss, aus. Das war mehr als eine der von so vielen im Camp gefürchteten Blitzattacken. Diesmal starteten die Ninjas einen echten Angriff!
 

Sephiroth verließ das Zelt und wurde nur einen Augenblick später mit einem ganzen Schwarm Wurfsternen konfrontiert. Der Einsatz einer Windmateria brachte die Waffen aus der Bahn, gab dem General kurz Gelegenheit, sich umzusehen. Die ganze Luft war erfüllt von Wurfgeschossen. Sie jagten in unterschiedlichen Höhen und von allen möglichen Richtungen kommend durch das Camp und rammten sich in oder durch jedes Hindernis auf ihrem Weg. Maschinen, Geräte, Zelte, Körper. Alles mit dem Ziel, soviel Schaden wie möglich anzurichten.
 

Ich hoffe, dachte der General grimmig, dass die abgestellten Wachen schon tot sind, denn ansonsten werde ich sie eigenhändig erwürgen!
 

Gleichzeitig verschaffte er sich binnen weniger Sekunden einen Überblick bezüglich der definitiv noch lebenden Armee. Die Army, auf einen derartigen Angriff weder mental noch waffentechnisch vorbereitet, war so gut es ging in Deckung gegangen und versuchte, die kämpfenden SOLDIER mit MG Salven zu unterstützen. In einer derartigen Situation hing alles davon ab, wie schnell man ausbrechen und sich verteilen konnte, um effektiver angreifen zu können. Sephiroths SOLDIER waren dabei, genau das umzusetzen. Schwerter kollidierten mit Wurfsternen, Materiaattacken rasten durch die Luft, schufen genug Freiraum um vorwärts zu stürmen bevor der nächste Angriff blockiert werden musste ... Das Camp zu verlassen hatte jetzt oberste Priorität. Auch, wenn sich die Aufgabe hinsichtlich der rasend schnell und in unterschiedlichen Höhen fliegenden Wurfsterne mehr als schwierig darstellte.
 

Zack war kurz davor, seine berühmte Heiterkeit zu verlieren. Er war nicht nur ein, sondern gleich zweimal getroffen worden, und obwohl die Verletzungen bereits zu heilen begonnen hatten, so schmerzten sie doch entsetzlich. Von dem Gefühl, trotz des harten Trainings nicht schnell genug gewesen zu sein, um diesen verdammten Geschossen auszuweichen, ganz zu schweigen. Aber jetzt hatte er das Camp mit all seinen Sichtblockaden hinter sich gelassen. Jetzt konnte er seine Fähigkeiten frei entfalten! Und endlich sehen, aus welchen Richtungen diese verdammten Wurfsterne auftauchten.
 

Einer von ihnen in rasend schnellem Tempo nachzugehen und den Ninja an deren Ende außer Gefecht zu setzen war nahezu ein Kinderspiel. Eben blockte Zack drei weitere Angriffe, und nahm eine neue Richtung ins Visier, stürmte vorwärts, entging einem weiteren Schwarm Wurfsterne, indem er sich hoch in die Luft katapultierte ... die Sache machte wieder Spaß. Sinnloses Draufhauen konnte jeder. Aber das hier, berechnen, ausweichen, angreifen, siegen und sich einem neuen Ziel widmen, alles in gleitenden, perfekten Bewegungen, wie bei einem Tanz, ohne müde oder gar nachlässig zu werden, dazu waren nur die wenigsten in der Lage. Das war SOLDIER! Für alles andere war die Army zuständig.
 

Das galt auch für Waffen aller nur erdenklichen Art. Um diesen Krieg innerhalb der Frist zu gewinnen, hatte die Army alles mögliche nach Wutai geschleppt – und, wie Zack nach seiner Landung feststellen musste, nicht gut genug darauf aufgepasst.
 

Die beiden aus dem Nichts auftauchenden `Scyths´ nahmen direkten Kurs auf ihn und gaben somit überdeutlich zu verstehen, auf Seiten der Ninjas zu sein. Zack fletschte die Zähne. `Scythe´s! Ausgerechnet! Neuestes ShinRa Material. Flugwaffen. Sie sahen aus wie Frisbeescheiben, verfügten aber über einen Haufen integrierter Elektronik und, als wesentlich gefährlicheren Bestandteil, rasiermesserscharfe Klingen. Einmal aktiviert prägte sich ein `Scythe´ das Bild des Gegners ein und reagierte mit erschreckend hoher künstlichen Intelligenz auf jede seiner Bewegungen. Bis es keine mehr gab. Die Dinger waren nicht nur absolut tödlich, sondern auch in der Lage, miteinander zu kommunizieren. Eben teilten sie sich auf. Zack umfasste den Griff des Busterschwertes fester. Jetzt ging es für ihn wirklich auf Leben und Tod. Ihm gelang das Kunststück, die Flugbewegung beider `Scythe´ s gleichzeitig im Auge zu behalten, aber als diese anhand seiner Augenbewegungen erkannten, dass er Berechnungen hinsichtlich ihrer Route anstellte, begannen sie, sich in wilden Zickzack- und Schlangenrouten zu bewegen. Zack verlor den Überblick – dachte aber gar nicht daran, sich geschlagen zu geben.
 

„Kommt schon, ihr Biester!“
 

Das Busterschwert war unter anderem mit einer Eismateria bestückt. Ob die `Scyths´ mit einem Panzer aus gefrorenem Wasser noch ebenso gut fliegen konnten? Zack wagte es zu bezweifeln. Eben tauchte wieder eines in seinem Blickfeld auf, schoss direkt auf ihn zu ... und der 1st aktivierte die Materia. Nur einen Sekundenbruchteil später schlugen alle seine Sinne Alarm, und Zack machte, seinem Instinkt blind folgend, einen Rückwärtssalto und führte gleichzeitig eine Attacke mit dem Busterschwert.
 

Jahrelanges Training kollidierte mit neuster ShinRa Technologie ... und verwandelte sie in einen Haufen Schrott. Zack landete, sah sich sofort nach dem ersten, mit der Eismateria angegriffenen, `Scythe´ um ... und fand nur langsam schmelzende Eisbrocken vor. Keine Bruchstücke. Keine Trümmer. Eines der `Scythe´s war noch intakt, aber wo konnte es ...
 

Zacks Instinkt schrie auf, ließ den 1st herumwirbeln. Aber der `Scythe´ war schon zu nahe, würde in jedem Fall treffen! Es gab kein Entrinnen. Und so war Zack mental auf den Schmerz vorbereitet – nicht jedoch auf das Gefühl, urplötzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren, zu fallen, und sich schlagartig auf dem Rücken liegend hinter einem Erdwall wiederzufinden, in den sich das `Scythe´ grub und ohne Aussicht auf Rettung stecken blieb.
 

Dunkelbraune Erdkrümel und –brocken fielen auf Zack hinab, aber gemessen an dem erwarteten Szenario war das hier fast zum Lachen. Für einen Augenblick befand sich 1st in absoluter Sicherheit. Und leichter Verwirrung. War dieser Erdwall schon vorher da gewesen und nur von ihm übersehen worden? Nicht, dass Zack dessen Existenz nicht begrüßte, aber er war relativ sicher, dass ... Oder? Er beschloss, später darüber zu grübeln, blickte vorsichtig über den schützenden Rand ... und erstarrte.
 

Sie stand zwar etliche Meter entfernt, ihr Äußeres jedoch war unverkennbar. Lange, dunkelbraune Haare. Weiche, wie Flaum aussehenden Gewänder. Der in ein rundliches und ein wesentlich dominanteres, wie ein in die Länge gezogen und spitzzulaufendes Schneckenhaus geformte, mondlichtfarbene Stab in ihren Händen. Die sie umgebende, fast schon erhabene und dennoch friedliche Aura ...
 

Das gibt´s doch nicht, dachte Zack verblüfft. Sie? Was will sie denn hier? Ob sie Cuttie mitgebra ...
 

Exakt in diesem Moment wandte die Frau den Kopf, sah genau in seine Richtung ... Und grinste. Zack erstarrte noch mehr. Dann fühlte er den Schrei in sich aufwallen. Er kam aus den Tiefen seines Herzens, so überrascht und ehrlich, wie sich nur echte Freude äußern konnte, und nur eine Sekunde später hallte der begeisterte Ruf des 1st lautstark über das gesamte Schlachtfeld.
 

„CUTTER-CHAAAAAAN!!!“
 

Gleichzeitig kam er auf die Beine, überwand den Erdwall, stürmte auf die so lange vermisste Freundin zu ... und sie ihm entgegen. Sie begegneten sich mitten auf dem Schlachtfeld.
 

„Cuttiiiiiee!!“, jubelte Zack und schlang beide Arme um sie, drückte sie an sich. „Du bist wieder da, du bist wieder da! Das gibt’s nicht ... Wo hast du nur gesteckt? Oh, ich freu mich so, ich freu mich so wahnsinnig, dich wieder zu sehen!“
 

„Luft...!“, röchelte Cutter, dann aber lachte sie vergnügt. „Hi, Zack!“
 

„Cuttie, du... Was hast du mit deinen Haaren gemacht?!“
 

„Die sind gewachsen! So viel in so kurzer Zeit, irre, oder?“
 

„Kurze Zeit?“ Und dann, ohne nachzudenken: „Du warst 4 Jahre weg!“
 

Cutters Gesichtszüge entglitten ihr. Gleichzeitig trat Entsetzen, gemischt mit totaler Fassungslosigkeit in ihre Augen.
 

„Wa ... was?“, stammelte sie, und Zack hätte sich selbst ohrfeigen können. Diese Information war zu früh gekommen, viel zu früh! Aber sie ließ sich nicht mehr widerrufen. Der 1st wollte etwas Beruhigendes sagen – dann aber ließ er sich zu Boden fallen und riss die so lang vermisste Freundin mit sich. Einen Sekundenbruchteil später raste eine Ninjawaffe über sie hinweg und grub sich hart in den Untergrund. Cutter hatte die Rettungsaktion kaum mitbekommen. Immer noch prägte Entsetzen ihren Gesichtsausdruck.
 

„4 Jahre“, flüsterte sie. „Zack, das kann unmöglich sein, das wäre ... Bitte, bitte sag, dass du mich auf den Arm nimmst!“
 

„Mmmh – nein. Leider. Komm! Wir müssen dich in Sicherheit bringen!“
 

Er sah sich einschätzend um, kam auf die Beine und schlug eine seines Erachtens nach vorteilhafte Richtung ein. Cutter folgte ihm zügig, wie sie es früher in derselben Situation getan hätte, hielt aber dann urplötzlich inne. Auch Zack bremste gezwungenermaßen.
 

„Was ist? Komm schon!“
 

Aber Cutter schüttelte den Kopf. Jetzt war ihr Blick fest auf den mondlichtfarbenen Stab in ihren Händen gerichtet, und langsam festigten sich auch ihre Züge wieder. Es schien, als erinnere sie sich an etwas. Und dann kämpfte sich Gewissheit in ihren Augenausdruck.
 

„Zack, wo ist Sephiroth-sama? Mach dir keine Sorgen um mich, ich kann mich selbst beschützen, ich ...“
 

„Cuttie“, unterbrach er 1st fast ungeduldig, „was redest du denn da? Wir stehen mitten auf dem Schlachtfeld, du bist unbewaffnet und ...“
 

Die Rauchwolke schien aus dem Nichts zu kommen. Urplötzlich verdeckte sie sein Blickfeld, und als sie nach wenigen Sekunden vorüberzog, war Cutter verschwunden. Zack erstarrte.
 

„Shit! CUT ...“
 

Purer Reflex ließ ihn das Busterschwert schützend hochreißen, und nur einen Sekundenbruchteil später verriet metallisches Klirren das Abprallen von mindestens 2 Ninjawaffen. Die Geräusche erinnerten Zack abermals schlagartig daran, sich immer noch mitten auf einem Schlachtfeld zu befinden und ruhig stehend ein allzu leichtes Ziel abzugeben. Trotzdem sah er sich weiterhin suchend um. Von Cutter aber fehlte jede Spur. Der 1st fletschte frustriert die Zähne und wandte sich wieder dem eigentlichen Kampf zu.
 

Cutter bewegte sich, so schnell es ging, vorwärts.
 

Tut mir leid, Zack, dachte sie. Ich weiß, das war nicht nett von mir, aber ich ... ich kann einfach nicht anders. Ich muss zu Sephiroth-sama! Jetzt!
 

Es war nicht einmal nötig, nach seiner Line zu suchen. Etwas, in dem auch pure Sehnsucht enthalten war, zog Cutter vorwärts. Trotzdem konnte sie die Stimme ihres Gewissens ebenso wenig abschalten, wie die ihrer Vernunft. Letztere wies äußerst beharrlich auf die von Zack übermittelte Information hin. 4 Jahre! 4 Jahre waren nicht auf die leichte Schulter zu nehmen! 4 Jahre bedeuteten ... sie konnten absolut alles bedeuten! Mit Sicherheit aber die Tatsache, nicht mehr auf dem neusten Stand zu sein, und zwar ausnahmslos alle Ebenen betreffend, ganz speziell der, auf der sich Sephiroth aufhielt. Und als sei das nicht genug, flehte die Stimme förmlich darum, dem General nicht bei der erstmöglichen Gelegenheit um den Hals zu fallen ...
 

Halt die Klappe, dachte Cutter. Das ist alles überhaupt nicht wichtig! Wichtig ist nur, dass ich wieder da bin! Ich will ihm so viel sagen, vor allen Dingen, dass ich gehört habe, was er mir vor 4 Jahren in den Slums gesagt hat, und dass ich genauso für ihn fühle ... Mehr noch! Ich ...
 

Sie bog um eine kleine Felsengruppe – und bremste jäh ab. Erstarrte. (Aber ihr Herzschlag glich die jähe Bewegungslosigkeit problemlos aus.) Sephiroth befand sich nur wenige Meter vor ihr, den Rücken zu ihr gewandt, Masamune, an dessen scharfer Klinge dunkles Rot herab rann, gesenkt haltend. So passiv diese Haltung zu sein schien, die ihn umgebende Aura verriet die bei Bedarf gezielt freisetzbare Aggressivität, und das neben ihm verglühende Grün des Lebensstromes untermalte die auf ihre ganz eigene Art und Weise wunderschöne, kühl und grausam wirkende Momentaufnahme.
 

So hätte er vor 4 Jahren auch ausgesehen, dachte Cutter. Er hat sich nicht verändert ... Bitte, hab dich nicht verändert! Die 4 Jahre sind nicht wichtig! Mir sind sie nicht wichtig!
 

„Sephiroth-sama?“
 

Der Angesprochene reagierte mit einem aus Cutters Perspektive nicht sichtbaren, kurzen Lächeln. Es war schon interessant, wie ein Wunsch die eigene Wahrnehmung beeinflussen konnte.
 

Wenn ich mich jetzt umsehe, dachte Sephiroth, ist hinter mir kein Phoenix. Sondern nur Leere, die meine Enttäuschung füttert. Aber gut. Es kann nur lehrreich sein.
 

Er wandte den Kopf, langsam und erwartungslos ... und konnte nicht verhindern, dass sich seine Augen in jähem Erstaunen ein klein wenig weiteten. Die Kleidung war weder fremd, noch vertraut. Die Haare länger, als sie es jemals gewesen waren. Der Stab in ihren Händen mehr als ungewohnt. Und sie war um mindestens 10 Zentimeter gewachsen. Aber es war zweifellos Cutter. Sein Phoenix war, wie der General es sich selbst immer prophezeit hatte, im unerwartetsten Moment aus dem Aschehaufen aufgestiegen. Jetzt kam sie auf ihn zu, langsam, aber ohne Angst.
 

„Ich bin wieder da“, hörte er sie leise sagen. „Zack hat gesagt, dass ... 4 Jahre vergangen sind, aber ich bin wieder da, und ich...“
 

Ihre Stimme. Ihr Gesicht. Ihre ganze Gegenwart. Kein Traum. Realität. Jetzt. Einer jener Momente, auf den der General so gehofft hatte. Ein Wunsch, der sich erfüllte. Sephiroth hätte seinen ursprünglich gefassten Plan sofort in die Tat umsetzen können. Aber ... Es war, als lege sich in seinem tiefsten Inneren ein Schalter um. Zu sagen, ob eine Aktivierung oder Deaktivierung stattfand, war unmöglich. Aber das Ergebnis war eindeutig.
 

Das urplötzlich in den Augen des Generals erwachende, befehlende Glühen brachte Cutter fast augenblicklich zum Schweigen, lag einen Moment lang erdrückend auf ihr – und verwandelte sich dann in Eis, härter, kälter und abweisender als jemals zuvor.
 

„Immer noch nicht genug von ShinRa, Tzimmek?!“
 

Seine Stimme beinhaltete dieselbe Temperatur. Und ihn `Tzimmek´ sagen zu hören, so wie ganz am Anfang ... Ein langes rotglühendes Messer schien sich mit sadistischer Langsamkeit in Cutters Herz zu bohren. Trotzdem fand sie irgendwie die Kraft, den Kopf zu schütteln.
 

„Nichts dazugelernt!“, konstatierte Sephiroth ohne einen Funken Freundlichkeit in der Stimme. Gleichzeitig setzte er sich in Bewegung, hielt neben Cutter an ... „Sei uns nicht im Weg! Speziell mir nicht!“ ... und verschwand hinter den Felsen. Einige Sekunden lang verharrte Cutter bewegungslos. Dann beendete sie ihren vorher angefangenen Satz, flüsternd und tonlos.
 

„... freue mich so, dich wieder zu sehen.“ Und in Gedanken fügte sie hinzu: Ich habe dich furchtbar vermisst. Und dein `Du bedeutest mir etwas´ vor 4 Jahren auf dem Schlachtfeld in den Slums gehört. Ich fühle genauso. Für dich ...
 

Sie konnte es von ihrem Standort aus nicht sehen. Aber auch Sephiroth verhielt einen Augenblick lang hinter den Felsen, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf.
 

Das war falsch! Ich hatte doch einen Plan! Nur für diesen Moment, den ich so herbeigesehnt habe! Ich wollte sie auffangen ... Stattdessen habe ich sie ungebremst aufschlagen lassen. Wozu habe ich mir eigentlich all die Jahre Gedanken gemacht? Warum konnte ich meine Vorhaben nicht einfach umsetzen?
 

Die Geräusche aus der Richtung des eigentlichen Schlachtfeldes rissen ihn aus seinen Gedanken, erinnerten an die eigentlichen Prioritäten dieser Mission und setzte ihn abermals in Bewegung, jetzt wieder entschlossen und zielgerichtet. Zuerst einmal galt es, diesen Kampf zu gewinnen. Und um alle anderen, inklusive dem mit sich selbst, würde er sich später kümmern!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SilverReader
2010-12-03T07:05:12+00:00 03.12.2010 08:05
AHHHHHH!
Seph das gibts doch nit! Du Depp! Hasu den noch nich gelernt das SPÄTER IMMER scheiße ist
Man man man!
*seufz*
Moah!

Aber 4 Jahre.... wow... hammer... wie Alt ist Seppel dann bei dir? O-o"
*fragend anschau*


Mit der Zeitstellung stimmt das zwar nicht ganz überein und auch Genesis und Angela fehlen, aber WEN Juckts? XD
*lach*
Es ist mal schön was NEUES zu lesen. *findet Genesis und Angeal eh doof*
Genauso wie den Namen Fair... Zack Fair... Bäh... bei mir hieß er immer Donovan.
Egal

Heute schaff ich die restlichen Kaps! Ich bin mir sicher! 3 Tage Dauerlesen Yea!!!
Das hat sonst nur das Biss-Buch geschafft XD (wobei ich dafür 24 Stunden gebraucht habe XD)
Von:  Jadestern
2010-08-12T21:22:01+00:00 12.08.2010 23:22
Soooo...
hier kommt jetzt mein Kommi^^

Mhm.. ich musste das Kapitel erst mal auf mich wirken lassen, sonst hätte ich eher geschrieben*g*...
I-wie... mag ich das Kapitel nicht, oder besser gesagt den Schluss. Das war für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell. Erst dauerte das so lange mit Cutters Rückkehr und dann waren innerhalb von mehreren Zeilen vier Jahre vergangen. Keine Ahnung, vielleicht hätte ich mit "Flashbacks" gearbeitet, verstehste was ich meine.
Ich mag ja net so gerne meckern (da hab ich immer sofort n schlechtes Gewissen), aber das gefiel mir net so wie der Rest:(

Naja, der Dialog bzw. Zack allgemein war wieder genial. Kaffee, Sex und Schlafen:D Da lag ich echt fast unterm Tisch^^ und die Vermutung von Kiya-re mit der Raum-Zeit-Verzerrung find ich auch sehr interessant. Ich muss sagen, kurz hab ich auch daran gedacht:D
Aber die Entwicklung Seph's ist dir echt gut gelungen. Man merkt, dass er sich vom Denken her ganz anders verhält, deswegen kam die reaktion am Ende son bisschen plötzlich.. ob das dann alles auf einmal hochkommt. Wie ein kleines Kind, das sich zwar darauf freut, wenn Papa wieder nach Hause kommt aber erstmal sauer ist, dass er überhaupt solange weg war:)

Übrigens die Bilder waren echt wunderschön. Ne ganz süße Idee, sowas damit reinzubauen. Als Erinnerungshilfe für den eiskalten General;)

Egal, ich freu mich auf jeden Fall trotzdem total auf das nächste Kapitel^^ Bin mal gespannt, wie du das jetzt weiterlaufen lässt. Vor allem auf den Erklärungsversuch von Seph, den spätestens Zack von ihm fordern wird:)
vlg
Anka
Von: kiki004
2010-08-08T11:24:38+00:00 08.08.2010 13:24
Wie kann man nur so bescheuert sein? *auf sephi deut*
Ich fand das echt rührend, wie er sich immer wieder gedanken um seine Cutter gemacht hat, sich sogar ein Bild eines Phönix und eines Sternenhimmels ins Zimmer gehängt hat und wenn sie dann endlich vor ihm steht, nach all den Jahren, scheint er dennoch nix dazu gelernt zu haben.

Und Zack tut mir im wahrste Sinne des Wortes ebenfalls leid xD
Nicht nur wegen der Schokolade, sondern weil er sich so freut Cutter wieder zu sehen und dann einfach stehen gelassen wird. Wobei seine Prioritäten ja mal echt typisch Zack sind. Fragt sich nur ob er all die dinge auch genau in der Reihenfolge bekommen hat. Aber wenn Seph ihm schon den kaffee verweigert wohl eher nicht *lach*

lg kiki
Von:  Aruna
2010-08-08T09:52:11+00:00 08.08.2010 11:52
Immer wieder samstags :)
Ich bin ehrlich gesagt kein bisschen überrascht, dass Zack mitten im Kampf an Schokolade und Sex denkt. Gibt die Reihenfolge, in der er es gesagt hat, eigentlich auch seine Prioritäten wieder? :)
Und ich freu mich, dass Cutter wieder da ist. Muss ein ganz schöner Schock gewesen sein, als sie erfahren hat, dass sie vier Jahre weg war.
Aber was ist nur mit Sephiroth los? Hat er auf einen Schlag alles vergessen, was er in den letzten Jahren gelernt hat? Für seine Reaktion möchte ich ihm in den Hintern treten! Mit Anlauf!
Jetzt muss ich wieder ne ganze Woche warten. Aber es lohnt sich ja immer :)
Mach weiter so.
lg Aruna
Von:  fahnm
2010-08-08T00:29:14+00:00 08.08.2010 02:29
Klasse kapi!^^
Von:  Kiya-re
2010-08-07T23:28:19+00:00 08.08.2010 01:28
Ein interessantes Kapi. ^^
Cutter in einem ähnlichen/dem gleichen Outfit wie ihre Retterin Jahre zu vor zu "sehen" fand ich sehr interessant.
(Doofe Vermutung... Raum-Zeit-Verzerrung + mysteriöse Frau + Cutter = selbe Person?)

Sephi ist ein gefühlslegastenischer Trottel und Zack tut mir irgendwie leid.
*Zack tröste*
Da taucht seine Freundin nach Jahren wieder auf und dann das....

Hat großen Spaß gemacht das Ganze zu lesen und ich freu mich schon auf's nächste Kapi.

lg Kiya


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