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Reaching for the Stars

von

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"Ich würde immer dich wählen"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 272/273

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Nun sind wir am Ende angelangt ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 272 "Ich würde immer dich wählen"
 

Herr Walter erholte sich als Erster von der Überraschung. Was nicht verwunderlich war, schließlich war hier die mentale Hürde nicht so groß wie bei Herrn Hoffmann, dem sehr viel bewusster war, dass es ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte, plötzlich den Elternteil eines Talents auf Rosenkreuz zu sehen. In einer unwillkürlichen Geste fuhr eine Hand durch schwarze Haare, bevor sie Brads Vater entgegengestreckt wurde. "Es freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Crawford."

Herrn Kingstons Mundwinkel zuckten nach oben, als der Herrn Walters Hand ergriff. "Kingston", wurde der andere Mann dann berichtigt. "Und ich freue mich ebenfalls, Ihre Bekanntschaft zu machen.

Michael bekam Schwierigkeiten, die Reaktionen zu verfolgen. Denn Herrn Kingston war natürlich aufgefallen, dass er in Herrn Walter mehr als einen bloßen Mitarbeiter von Brad vor sich hatte. Weswegen der Telepath etwas tiefer grub, so sanft, dass Herr Walter es trotz seiner sonst gezeigten Empfindlichkeit nicht zu bemerken schien. Dieser war vielleicht auch ganz einfach viel zu verwirrt dazu. Selbst wenn es sich nach außen nur in einem kaum merklichen Stirnrunzeln äußerte, rasten hinter der Stirn regelrecht die Fragen. Und dann war da noch Herr Hoffmann, der den Namen wiedererkannt hatte und eisern bemüht war, seinen Schock unter Kontrolle zu halten.

"Sie hatten im Institut nicht Brads korrekten Namen in den Akten", erbarmte sich Herr Kingston und beantwortete eine von Herrn Walters unausgesprochenen Fragen. Dann schien das andere Triumviratsmitglied einen Entschluss zu fassen, der wahrscheinlich nicht wenig in Brads Beziehung zu Herrn Walter – und Herrn Hoffmann – begründet lag. "Ich kann Ihnen gerne mehr erläutern, allerdings unterliegen die Informationen der Geheimhaltung. Sie müssten sich also mit einem mentalen Block einverstanden erklären, der verhindert, dass jemand darauf zugreifen kann." Die braunen Augen schlossen auch Herrn Hoffmann ein, der dieses Mal schneller reagierte als Herr Walter und nickte.

Dem anderen Mann schwante jetzt, dass er es nicht nur mit einem Talent, sondern auch noch mit einem Telepathen zu tun hatte und in ihm rang erlerntes Misstrauen mit Neugier.

Brad, der das Zögern natürlich bemerkte, ließ Herrn Walters Arm frei, um ihn stattdessen richtig zu umarmen. Und das rief Herrn Walter in Erinnerung, wie er den Jungen eben noch neben dessen Vater gesehen hatte. Hinzu kam, dass Herr Kingston es mühelos schaffte, vertrauenserweckend zu wirken, weswegen schließlich auch Herr Walter nickte.

Das Lächeln des Amerikaners vertiefte sich daraufhin. "Sie müssen keine Nebenwirkungen befürchten, ich verstehe mein Handwerk", wurde dann noch versichert, bevor sich Brad im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seines Vaters wiederfand. "Du wirst ihn solange allerdings freigeben müssen."

Herr Walter war unwillkürlich belustigt von dem Flunsch, den der Junge daraufhin zog und vergaß darüber die letzte Unsicherheit. Ein Resultat, das zweifellos beabsichtigt gewesen war. Denn als nächstes grinste Brad, verstärkte die Umarmung für einen Herzschlag, trat dann ohne weiteres Murren zurück.

Was die positive Nebenwirkung hatte, dass Michael ihn als nächstes für sich hatte. Er schlang einen Arm um Brad, bevor der Junge ihm verloren gehen konnte und zog ihn in einen der freien Sessel. Die waren breit genug für zwei Personen, wenn man sich gut genug verstand.

Der Jüngere landete nicht ganz zufällig halbwegs auf seinem Schoß, legte den Kopf auf seine Schulter und beobachtete unter halbgeschlossenen Lidern hervor das weitere Vorgehen von Herrn Kingston.

Dieser hatte in weiser Voraussicht zuerst Herrn Walter gebeten, auf der Couch Platz zu nehmen, schließlich bestand bei ihm eher die Gefahr, dass er es sich anders überlegen würde als bei Herrn Hoffmann. Letzterer ließ es sich natürlich nicht nehmen, alles genau zu beobachten, doch Michael konnte keine Unsicherheit wahrnehmen. Brads Wunsch würde also in Erfüllung gehen. Eisblaue Augen huschten kurz zu seinem Vater hinüber, der den Platz auf der Couch geräumt hatte und ans Fenster getreten war.

Und als hätte dieser seine Gedanken gelesen, erhielt er ein Lächeln und ein Nicken. >Jetzt hat sich seine Familie endlich vergrößert. Und er muss vor niemandem Geheimnisse haben.<

Michaels Mundwinkel kurvten ebenfalls nach oben und unwillkürlich schlang sich sein Arm noch etwas enger um Brad, der ein zufriedenes Brummen von sich gab.

Energie, wie ein elektrisches Hintergrundsummen, zog seine Aufmerksamkeit zurück auf den anderen Telepathen. Der hatte es irgendwie geschafft, dass Herr Walter vollkommen entspannt dasaß, berührte nur mit den Fingerspitzen die linke Schläfe des anderen Mannes. Und Michael war wahrscheinlich der Einzige, der beurteilen konnte, wie nachrangig diese Geste für die Arbeit von Herrn Kingston war. Denn der arbeitete so präzise, so mühelos, dass es der Berührung gar nicht bedurft hätte. Vielmehr gab sie Herrn Walter etwas, worauf dieser sich konzentrieren konnte, statt nach einer mentalen Berührung zu suchen, die sowieso nicht zu spüren war.

Da konnte man direkt neidisch werden… Mit einem innerlichen Seufzen wünschte er sich, eine ähnliche Kontrolle über sein Talent zu besitzen, ein Gedanke, der von Brad registriert wurde.

Und gleich darauf zog der Jüngere vorwurfsvoll an einer sandblonden Strähne. >Es ist gut, so wie es ist<, wurde ihm wortlos aber nachdrücklich mitgeteilt. >Ich möchte dich für mich allein haben.<

Ah ja, damit wurde dieser Wunsch verständlich. Amüsement trat in eisblaue Augen und er lehnte sich in einen Kuss. >Ich hätten wissen sollen, dass du mal wieder nur an dich denkst<, neckte er Brad dann.

Der sich nicht wirklich davon beeindrucken ließ. >Willst du dich ernsthaft beschweren?< Die Frage wurde von einer hochgezogenen Augenbraue begleitet.

Und Michael lachte stumm auf. >Nein, natürlich nicht<, gab er zurück, mit einem weiteren Kuss.

Anschließend beobachteten sie weiter Brads Vater, wobei der Jüngere sich einen Teil seines Talents ausborgte, um sich nicht nur auf dessen Augen verlassen zu müssen. Erst als Herr Kingston auch mit Herrn Hoffmann fertig war, lockerte Michael ihre Verbindung wieder etwas – aber nicht zu sehr. Er mochte es, Brads geistiges Leuchten so nah zu haben.

"Wessen Namen trägst du eigentlich?", erkundigte er sich leise, als Herr Kingston den anderen beiden Männern zu erzählen begann, was er schon wusste.

Brad wandte ihm das Gesicht zu und lächelte. "Wir sind in der Familie geblieben", wurde ihm dann erklärt. "Es war der Name von Dads Mutter, bevor sie zum zweiten Mal geheiratet hat." Der Jüngere lehnte sich noch näher, soweit das überhaupt möglich war, als wollte er Michael etwas Vertrauliches mitteilen. Schwarze Strähnen kitzelten ihn, als die Worte genau neben seinem Ohr gesprochen wurden. "Als Dad klein war, hieß er auch Crawford." Zufriedenheit unterlegte diese Worte wie eine Vibration, nur auf der mentalen Ebene spürbar.

Wenigstens eine Verbindung, die dem Jungen geblieben war während seiner Zeit der Unwissenheit, auch wenn es diesem nicht bewusst gewesen war. Es war wenig genug, doch besser als gar nichts.

Ein Teil dieser Überlegung teilte sich Brad mit, der daraufhin nach seinen Haaren langte und Finger durch sandblonde Strähnen gleiten ließ. >Ich habe mich dafür entschieden.< Und damit war einfach alles gemeint, wie Michael dahinter ahnen konnte.

Das hätte reichen sollen, aber eine ähnliche Emotion echote von irgendwoher, beeinflusste ihn. Unwillkürlich suchte er nach der Quelle und fand Herrn Walter, der eben erfahren hatte, dass sie Brad ausgesetzt hatten. Nicht seine Wortwahl, sondern die des älteren Mannes, dessen Gedanken.

Braune Augen folgten seinem Blick und ehe er es sich versah, sprang der Jüngere plötzlich auf, schien sich regelrecht neben Herrn Walter zu teleportieren. Die Geste, mit der sich Brads rechte Hand dann auf die Schulter des Älteren legte, wirkte im Vergleich zu der abrupten Bewegung zuvor sehr sanft. Doch sie schaffte es, den sich zuvor immer weiter verstärkenden Wirbel zu durchbrechen, der sich in Herrn Walter aufgebaut hatte.

"Sie müssen nicht meinetwegen empört sein. Inzwischen sollten Sie doch wissen, dass mir Michael viel wert ist."

Anspannung wich aus dem anderen Mann, wie Luft aus einem defekten Ballon, bevor Brad intensiv gemustert wurde. "Aber du warst damals viel zu jung, um so eine Entscheidung wirklich treffen zu können", wurde schließlich leise erwidert. So leise, dass Michael es nur dank seines Talents hören konnte.

Brad lehnte sich zu Herrn Walter herunter, so dass dessen Stirn die des anderen Mannes berühren konnte. "Fallen Sie nicht in alte Gewohnheiten zurück", wurde Herr Walter dann sanft ermahnt.

So unverständlich er für Dritte war, so leicht schien der Ältere Brads Kommentar zu verstehen. Und ein schiefes Lächeln war die Reaktion darauf.

Was den Jungen auch wieder lächeln ließ, bevor der ihre Nähe für eine Umarmung nutzte. "Sehen Sie, alles wieder in Ordnung." Danach war es Herrn Kingston, der der guten Ordnung halber auch eine Umarmung erhielt. Diese wurde lachend erwidert, während eine Hand Brads Frisur durcheinander brachte.

Dieser wehrte sich nicht dagegen, verzog aber das Gesicht und strich sich die Haare glatt, sobald er sich wieder aufgerichtet hatte. Doch statt dann endlich zu Michael zurückzukehren, suchte der Blick des Jüngeren nach Herrn Hoffmann, der die ganze Aktion belustigt beobachtet hatte. Und von den Neuigkeiten nicht halb so beeinflusst worden war wie Herr Walter. "Muss ich befürchten, dass Sie auch den Wunsch verspüren, Ihre Boxkünste an Dad auszuprobieren?"

Der Angesprochene versuchte sich in einem unbewegten Gesichtsausdruck, bevor er das Grinsen zumindest für einen Moment nicht mehr zurückhalten konnte. "Keine Sorge, weder bin ich so empfindlich wie Reik noch bin ich lebensmüde."

Amüsement blitzte in Brads Augen auf. "Weise Entscheidung." Und damit wurde Herr Kingston wieder seinen Ausführungen überlassen, während ein vertrautes Gewicht an Michaels Seite zurückkehrte.

Nachdem die beiden Männer eingeweiht waren und Herr Kingston den Block zu dessen Zufriedenheit getestet hatte, verabschiedeten sich Herr Walter und Herr Hoffmann.

Michael konnte in Brad den Zwiespalt spüren, weil der es gerade sehr bequem bei ihm fand und auch noch mehr Zeit mit dessen Vater verbringen wollte. Auf der anderen Seite wollte Brad jedoch auch sicherstellen, dass Herr Walter alles gut verarbeitet hatte. Mit einem innerlichen Kopfschütteln zupfte er also an einer schwarzen Strähne und erhielt so Brads Aufmerksamkeit. "Geh ihm hinterher", schlug er ihm vor. "Aber belästige ihn nicht zu lange."

Brad verschluckte einen ersten Protest, dann gruben sich dessen Finger in seine Haare und er wurde geküsst, bevor der Jüngere auf die Beine kam. Was eine Antwort war, die ganz ohne Worte auskam.

Als sein Blick, der dem Jungen gefolgt war, sich auf die im Raum verbliebenen Männer richtete, stand beiden das gleiche Amüsement ins Gesicht geschrieben und in Michael erwachte der dumme Verdacht, dass Herr Kingston telepathisch mit seinem Vater kommuniziert hatte.

"Was?", fragte er daher misstrauisch, woraufhin Brads Vater lächelte.

"Ich freue mich nur, dass sich einige von Brads Gewohnheiten gehalten haben, auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte."

Diese Antwort war nicht das, was er erwartet hatte und sie war auch nicht besonders erhellend. Weswegen er den Kopf in einer stummen Frage leicht zur Seite neigte.

Das verlieh dem Lächeln des anderen Mannes mehr Ausdruck, bevor dieser weitersprach. "Du hast doch meine Frau kennengelernt, nicht wahr?" Nach Michaels Nicken fuhr Herr Kingston fort. "Sie hatte schon immer lange Haare und Brad war von kleinauf davon fasziniert."

Irgendetwas musste sich in seiner Miene gezeigt haben, denn sein Vater stieß plötzlich ein Schnauben aus, bevor dieser neben ihn trat und eine warme Hand in seinen Nacken legte. "Bitte nimm das jetzt aber nicht zum Anlass, dir die Haare länger wachsen zu lassen", wurde er dann aufgezogen.

Michael verdrehte mit einem Auflachen die Augen. "Keine Sorge, ich habe nicht vor, mit Brads Mutter zu konkurieren."

"Mm, stimmt." Jetzt grinste Herr Kingston und es sah so sehr wie Brads aus, dass Michaels Herzschlag für einen Moment ins Stolpern zu geraten schien. "Du konkurrierst eher mit Herrn Walter, was?"

Das war nicht ganz so lustig, aber seine Mundwinkel zuckten trotzdem, nachdem er die erste Überraschung überwunden hatte. Und es gab ja nicht einmal einen Grund, überrascht zu sein, nicht wahr? Brads Verhalten war nun wirklich nicht das, was man dezent nennen konnte. "Ich glaube nicht, dass ich mir da besonders große Mühe geben muss. Brad hat sich schließlich von Anfang an in Herrn Walter verguckt und es bis heute nicht bemerkt."

Die braunen Augen wurden ernster, während sie ihn musterten. "Ich verstehe." Dann folgte ein weiteres Lächeln. "Immerhin hat er sich schon sehr viel früher für dich entschieden. Deswegen verschwendet er keinen weiteren Gedanken daran."

Michael stand auf und deutete eine belustigte Verbeugung an, bevor er sich ebenfalls verabschiedete. Um den anderen beiden etwas Zeit für sich zu geben, aber auch, weil er trotz seiner leichtfertigen Worte soeben nicht ganz umhin konnte, eine gewisse Versicherung haben zu wollen.

Noch bevor er sich das selbst eingestanden hatte, griff sein Talent auch schon nach draußen und suchte nach dem Jungen. Und es dauerte natürlich nicht lange, bis er ihn nicht nur fand, sondern seine geistige Berührung erwidert wurde.

Was vorläufig reichte, aber seine Gedanken drehten sich jetzt aus irgendeinem Grund um genau diese Verbindung zwischen ihnen. Als er schließlich ihr Quartier erreichte, fiel ihm endlich ein, was so an ihm genagt hatte: Er trat ein und bekam kaum mit, dass Brad plötzlich auch da war, ihm unmittelbar folgte.

Nein, Michael beschäftigte das Bild von Brad neben dessen Vater – und die Verbindung zwischen den beiden. Kein Wunder, dass der Junge sein Talent so gut vertrug, wenn dieser früher offenbar eine ähnliche Verbindung zu dessen Vater gehabt hatte.

Er zwinkerte, als er den Gedanken weiterverfolgte. Umso schlimmer musste es für Brad in dem Alter gewesen sein, diese Verbindung aufzugeben. Je mehr er begriff, umso dankbarer war er. Aber wie konnte er Brads Beruhigung wirklich glauben, wenn der Preis so hoch erschien?

"Jetzt fängst du auch noch so an…"

Die Worte riefen ihm abrupt Brads Anwesenheit ins Bewusstsein. Und dann baute sich der Jüngere vor ihm auf, griff nach seinen Händen und schickte ihm eine Erinnerung, kommentierte sie leise. "Es war eine Vision, die meine Mutter von dir hatte. Sie hat sie mir gezeigt und ich wusste, dass ich zu dir wollte. Auch wenn ich ein Jahr im Institut dafür auf mich nehmen musste und meine Vergangenheit vergessen. Ich würde dich haben. Und Dad hat mir versprochen, dass meine Erinnerungen nicht für immer weg sein würden. Das reichte." Dieses Lächeln schien wie die Sonne auf der mentalen Ebene.

Michael lehnte sich vor, wie von der Schwerkraft angezogen, bis Brad nur noch einen kurzen Satz sagen konnte, bevor sich ihre Lippen trafen.

"Ich würde immer dich wählen."
 

~Ende~
 

So, jetzt fehlt nur noch der Epilog ^^

cya, cu ^-^



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