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Reaching for the Stars

von

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"Es gibt da noch einen Gefallen, den Sie mir tun können"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 268/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Der letzte Teil, der vollständig in Japan spielt ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 268 "Es gibt da noch einen Gefallen, den Sie mir tun können"
 

Ran hatte ihn nur widerwillig gehen gelassen, aber zu seiner leichten Überraschung hatte Herr Fujimiya den Jungen in die Arme genommen und ihn so beruhigt. Die Lektion mochte brutal gewesen sein, doch der ältere Mann hatte eindeutig daraus gelernt. Es würde im Moment kein großer Trost für Ran sein, doch vielleicht würde dieser es in Zukunft zu schätzen lernen.

Brad konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart, als er erneut den abgesonderten Bereich erreichte und wie er bereits wusste, war Herr Peres mit Johann zurück. Zurück in dem Zimmer, aber jetzt war es nicht mehr abgedunkelt.

"Es geht dir besser", wandte er sich an Johann, nicht wirklich eine Frage.

Er erhielt trotzdem ein Nicken, bevor der Heiler ihn mit mehr Fokus musterte als dieser bisher gezeigt hatte. "Was wird als nächstes passieren? Ich werde kaum zurückkehren, jetzt, da sie tot sind, oder?"

Brad wusste zwar nicht, wo die Ältesten den Heiler versteckt gehalten hatten, aber ungeachtet dessen war er sich sicher, dass das Triumvirat Johann wirklich nicht dorthin zurückschicken würde. "Die Entscheidung ist noch nicht getroffen worden, aber höchstwahrscheinlich nicht", antwortete er daher. "Ich werde dich erst einmal nach Deutschland mitnehmen, wenn ich morgen Abend zurückfliege. Bis dahin wirst du bei Bann bleiben." Denn er wollte nicht, dass noch mehr Leute hineingezogen wurden. Seine Aufmerksamkeit richtete sich als nächstes auf Herrn Peres, der bereits nickte. Was anderes blieb dem Älteren auch kaum übrig. "Gut. Haben Sie bereits die Dokumente von Johann gefunden?"

"Ja, Herr Crawford. Sie werden Ihnen bei der Ausreise allerdings nicht viel nützen."

Er stieß ein Schnauben aus. "Natürlich. Ich werde sie trotzdem mitnehmen müssen." Sie wollten schließlich keine Spuren hinterlassen, die irgendwann dem Falschen in die Hände fallen konnten. Der Gedanke zeichnete sich nicht auf seinem Gesicht ab und die Verzögerung war kaum merklich, bevor er weitersprach. "Und Herr Jansen wird sich um einen neuen Reisepass für Johann kümmern. Ihre einzige Aufgabe bleibt, Johann morgen rechtzeitig zu uns zu bringen. Herr Hoffmann wird Ihnen noch rechtzeitig Zeit und Ort mitteilen."

"Jawohl, Herr Crawford", bestätigte der Teamleader. "Sollen wir noch länger hier bleiben?"

"Ein wenig noch. In Kürze sollte jemand eintreffen, der sich um die Ältesten kümmert. Sorgen Sie dafür, dass Johann nicht gesehen wird. Danach haben Sie erstmal frei." Seine Mundwinkel zuckten. "Abgesehen davon, dass ich noch Ihren Bericht benötige. Der wird nur an mich gehen. Nicht an Herrn Jansen oder Frau Bremer und auch nicht ans Archiv."

Die dunklen Augen weiteten sich kurz, aber mehr ließ sich Herr Peres nicht anmerken. "Verstanden."

Dieses Mal war er es, der nickte, bevor er den Kopf ein wenig zur Seite neigte. "Es gibt da noch einen Gefallen, den Sie mir tun können."

"Natürlich." Ohne jedes Zögern.

"Im Zimmer, in dem Aya Fujimiya lag, sollte sich noch ihr Bruder Ran aufhalten. Bitte überprüfen Sie, ob sich die Folgen von Schuldigs Einflussnahme inzwischen völlig gelegt haben." Die Reaktion des Jungen vorhin hatte darauf hingedeutet, aber Brad wollte sichergehen. Und wenn schon mal ein Telepath in greifbarer Nähe war, wollte er das gleich ausnutzen.

Herr Peres musste sich nicht die Mühe machen, das Zimmer zu verlassen, er setzte sich lediglich hin und schloss die Augen, beobachtet von Brad und einem interessierten Johann.

Hm… Brad beschloss, den Jüngeren etwas abzulenken. Schließlich wusste er, dass zu viel Aufmerksamkeit den Telepathen von seiner Arbeit ablenken konnte. "Bist du zufrieden damit?", erkundigte er sich. Und auf den verwirrten Blick des Heilers hin, führte er weiter aus. "Mit der Aussicht, nach Deutschland zu kommen."

Johann zuckte mit den Schultern. "Ich kann mich kaum noch daran erinnern…."

Der Andere klang so, als hätte er sich schon vor sehr langer Zeit in sein Schicksal ergeben.

"Nun, dann freu dich doch einfach darauf", schlug er mit einem Lächeln vor.

Und nachdem Johann ernsthaft darüber nachgedacht hatte, erhielt er ein bedächtiges Nicken.

Brad begann ihm leise von Rosenkreuz zu erzählen, konnte direkt sehen, wie Erinnerungen in den viel zu jung wirkenden Augen erwachten. Es war mehr als genug, um den Heiler abzulenken, bis Herr Peres aus seiner Konzentrationsstarre erwachte.

Die dunklen Augen richteten sich auf ihn und was er in ihnen las, erleichterte ihn, noch bevor der Ältere etwas sagte.

"Ich konnte keine Nachwirkungen einer Einflussnahme wahrnehmen. Insbesondere scheint er von der Idee abgelassen zu haben, seine Mutter rächen zu wollen."

"Vielen Dank für Ihre Hilfe. In dem Fall werde ich mich jetzt auf den Weg ins Büro machen. Sollte sich irgendetwas ergeben, rufen Sie mich einfach an."

Herr Peres stand auf, um sich dann zu verbeugen. "Das werde ich, Herr Crawford. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."

Er verabschiedete sich noch von Johann, dann gab es keinen Grund mehr, länger zu verweilen und mit ausgreifenden Schritten machte er sich auf den Weg ins Parkhaus unter dem Krankenhaus, wo inzwischen ein Wagen auf ihn wartete. Die Fahrt zog sich hin, um diese Zeit war der Verkehr stärker, als er es sonst gewohnt war. Was ihm viel zu viel Gelegenheit gab, Michael zu vermissen. Er schalt sich innerlich selbst, schließlich waren sie schon viel länger getrennt gewesen, also gab es gar keinen Grund so zu reagieren. Aber in diesem Punkt war er wohl Opfer seiner selbst, gestand er sich schließlich ein. Nicht die Dauer der Trennung an sich war das Problem, sondern, dass sie sich ungeplant verlängert hatte. Brad mochte es, wenn alles in geregelten Bahnen und ganz nach Plan verlief…

Mit dieser Erkenntnis entspannte er sich etwas mehr in seinen Sitz hinein und griff schließlich nach der bereitliegenden Zeitung, um den Rest der Fahrt halbwegs sinnvoll zu gestalten.

An seinem Ziel angekommen machte er sich auf den Weg zu seinem Büro, bog aber vorher bei Herrn Hoffmann ab.

Tatsächlich hatte der ältere Mann es dank seiner Arbeit geschafft, sich wach zu halten, konnte aber vor Brad nicht verbergen, dass sich hinter dem äußerlichen Eindruck von Geschäftigkeit Erschöpfung verbarg.

Blaue Augen musterten ihn eindringlich, als sein Eintreffen bemerkt wurde, und irgendetwas sorgte dafür, dass Herr Hoffmann die Stirn runzelte. "Was ist, gab es Probleme bei deinem Auftrag?"

"Nein", schüttelte er den Kopf. "Aber wir können trotzdem erst morgen Abend zurückfliegen." Er ließ sich seufzend in den Besuchersessel fallen, sprach auf die fragend gehobene Augenbraue hin weiter. "Ich bin im Krankenhaus den Fujimiyas begegnet. Aya hat nicht länger durchgehalten."

Der Ältere schloss für einen Moment die Augen und sah für ein paar Sekunden sehr, sehr müde aus. "Der arme Junge… ihm bleibt wirklich nichts erspart." Dann riss sich Herr Hoffmann sichtlich zusammen und suchte wieder seinen Blick. "Das Timing ist mindestens so unwahrscheinlich, wie die Möglichkeit, dass du durch deinen Einsatz Herrn Schneiders Rückkehr verpassen würdest… Du bist doch wieder zur Trauerfeier eingeladen, nicht wahr?"

"Ja, und ich konnte die Einladung schlecht ausschlagen." Immerhin war er Ran einen gewissen Dank schuldig.

Herr Hoffmann nickte verstehend, auch wenn Brad bezweifelte, dass der Ältere den wahren Grund erfasst hatte. Immerhin hatte dieser keine Ahnung, warum Aya gestorben war.

Er wurde von diesem Gedanken abgelenkt, als Herr Hoffmann ihm ein paar Unterlagen zuschob. "Sie haben die Gelegenheit deiner ungeplanten Anwesenheit genutzt und wollen ein paar Unterschriften von dir haben…"

Brad blickte von den Unterlagen zu dem Älteren, überwand seine Überraschung über den plötzlichen Themenwechsel aber schnell. Denn es war ganz offensichtlich, dass der Ältere sich nicht länger mit dem Schicksal der Fujimiyas auseinandersetzen wollte und daher nach einer Ablenkung suchte. Er… konnte das verstehen. Weswegen er sich als nächstes in die Papiere vertiefte. Herr Hoffmann hatte wie immer die wichtigen Stellen mit kleinen Klebezetteln markiert, so dass nicht mehr als eine Stunde verging, ehe die letzte Unterschrift geleistet war.

Brad lehnte sich die Augen schließend zurück, ließ die Stille auf sich einwirken, die in dem Büro herrschte. Nicht einmal das Surren des Computers störte die Ruhe, Herr Hoffmann arbeitete allein mit den Akten und die Pausen, die zwischen dem Umblättern von Seiten lagen, wurden immer länger.

Er schreckte auf, als sich eine Hand auf seine legte und nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, stellte er fest, dass er weggenickt sein musste. Das war ihm auf Arbeit noch nie passiert… Unwillkürlich lachte er über sich selbst, sah dann zu Herrn Hoffmann auf, der im Gegensatz zu ihm selbst ganz und gar nicht amüsiert wirkte.

"Wir werden jetzt Schluss machen." Das Ganze gab nicht einmal vor, nur ein Vorschlag zu sein und Herrn Hoffmanns Hand rutschte bereits weiter, um Brads zu umfassen und ihn dann auf die Beine zu ziehen.

Hm… Brad lächelte und leistete keinerlei Widerstand, was ihn aber nicht davon abhielt, den Älteren auf etwas hinzuweisen. "Aber Sie wissen, dass wir nur ins Bett fallen würden, wenn wir jetzt in unser Apartment zurückkehren?"

Das Argument beeindruckte nicht. "Ich habe nichts davon gesagt, dass wir zurückfahren."

Hatte er tatsächlich nicht. Weswegen Brad den Mund hielt und ihm weiter folgte. Und auch als sie der Chauffeur eindeutig in Richtung Apartmentkomplex fuhr, sagte er nichts weiter. Was sich als die richtige Entscheidung erwies, denn tatsächlich endeten sie zwar ganz in der Nähe, aber ihr Ziel war ein Park, den sie beide schon kannten.

Brad hielt sein Gesicht der Sonne entgegen, als sie den Wagen verlassen hatten, packte dann Herrn Hoffmanns Handgelenk, bevor dieser sich dem Eingang zuwenden konnte. Denn es gab da etwas, das sie vorher noch zu erledigen hatten.

Mit einem Eis in der Hand betraten sie kurz darauf den Park. Der Laden, den er damals das erste Mal mit Michael zusammen besucht hatte, existierte immer noch. Wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war, bei dem ausgezeichneten Eis, das dort verkauft wurde.

Und obwohl Schokoladeneis vom Geschmack her gar nicht so verschieden sein konnte und er es inzwischen schon so oft gegessen hatte, wurde genau diese Erinnerung an ihren Besuch hier im Park hervorgerufen. Er bekam nicht mit, wie seine Miene in sich zusammenfiel, aber Herr Hoffmann sah es sehr wohl und es rief erneut einen besorgten Funken in die blauen Augen.

Sie suchten sich Wege abseits der Erholungssuchenden und Touristen, die ansonsten den Park bevölkerten, in ein Schweigen versunken, das nicht unangenehm war. Es half ihm bloß nicht dabei, die Gedanken an Michael zu vertreiben.

Irgendwann, das Eis war bereits nur noch eine vage Erinnerung, schloss sich eine Hand um seinen Oberarm und Herr Hoffmann verließ den Weg, auf dem sie sich befanden. Er zwinkerte, ein wenig überrascht, folgte ihm jedoch ohne Widerstand. Hin zu einer Gruppe von Bäumen, die selbst dann noch Sichtschutz bieten würden, wenn sich noch jemand anderer hierher verirren sollte.

Herr Hoffmann warf ihm ein Lächeln zu, als der seine Aufmerksamkeit bemerkte, gab sich aber nicht weiter mit Erklärungen ab. Stattdessen setzte sich der älteren Mann in das hohe Gras, gegen einen Stamm gelehnt, und zog Brad erst mit nach unten und dann gegen sich.

Als beide Arme um ihn geschlungen wurden, entspannte er sich umwillkürlich gegen den Älteren. Und als Krönung tätschelte Herr Hoffmann auch noch seinen Kopf, als wäre er ein kleines Kind.

Brad atmete tief ein und dann ganz langsam aus, während sich seine Hand um den Stoff des Hemds schloss, wo es nicht von der Weste verdeckt wurde.

"Besser?", wurde er leise gefragt, kaum mehr als ein Murmeln neben seinem Ohr.

Brads Antwort darauf fiel wortlos aus, als er die Augen schloss und sich noch ein bisschen mehr entspannte. Das hier war anders genug, um ihn nicht unmittelbar an Michael denken zu lassen, aber die Nähe war gleichzeitig vertraut, beruhigend.

Er schlief nicht ein, das würde er nicht tun, während er sich Draußen befand, aber es reichte nahe heran.

Schließlich war es spät genug, um ans Abendessen zu denken und sie beide hießen die letzte Etappe für diesen Tag willkommen. Herr Hoffmann musste bereits vorher für sie in einem naheliegenden Restaurant reserviert haben, jedenfalls hatten sie keine Probleme damit, Plätze zu bekommen, obwohl das Restaurant gut besucht war. Und Brad gefiel die Wahl, schließlich hatte er seit einer Weile keine Gelegenheit gehabt, Japanisch essen zu gehen.

Mit vollem Magen und noch müder als zuvor traten sie später wieder nach draußen und wurden von Regen empfangen. Kein Guss, nein dieser Regen war so fein und leicht, dass er zu schweben schien und die Tropfen reflektierten die Lichter der Stadt.

Herr Hoffmann warf ihm einen langen Blick zu, begleitet von einem Lächeln. "Ich weiß ja, dass du Sommerregen magst. Trotzdem hoffe ich, dass wir uns jetzt schleunigst auf den Weg zurück zum Apartment machen können."

Seine Mundwinkel zuckten ebenfalls nach oben. "Natürlich können wir das. So unvernünftig bin ich schließlich nicht. Außerdem werden wir doch laufen, nicht wahr? Die Strecke ist kurz genug von hier aus."

Eine Hand wurde ausgestreckt, wortlos, wuschelte ihm durch die Haare. "Gut, Deal. Ich rufe uns keinen Wagen und du bummelst dafür nicht." Mit deutlichem Amüsement.

Mit einem Nicken bekundete Brad sein Einverständnis, umfasste dann das Handgelenk des Älteren, als der sich in Bewegung setzte. So konnte sich der Andere um ihren Heimweg kümmern. Er selbst beobachtete lieber den Regen.
 

~TBC~
 

So, das nächste Mal sind sie zurück auf Rosenkreuz, womit das Ende der Story fast erreicht ist ^^

cya, cu ^-^



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