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Reaching for the Stars

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"Du meinst, Herr Schneider ist viel zu gut für sie, ja?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 263/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Brad spielt ein bisschen mit Herrn Walter ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 263 "Du meinst, Herr Schneider ist viel zu gut für sie, ja?"
 

"Kommt jemand mit schwimmen?", fragte Brad in die Runde, während dieser sich aufrichtete und streckte.

Michael schüttelte nur stumm den Kopf, nicht besonders überrascht, Herr Walter hingegen musterte den Jungen, als wollte er herausfinden, ob Brad gerade einen Scherz gemacht hatte. "Es ist schon etwas zu kühl dafür, meinst du nicht auch?", wurde Brad schließlich gefragt.

Der lächelte belustigt. "Die Sonne sollte das Wasser ausreichend erwärmt haben. Und so schnell wird man nicht zu einem Eiszapfen."

Plötzlich blitzte Verstehen in den grau-grünen Augen auf. "Deswegen sind wir hier statt am See, was?"

"Hm, dort wäre es tatsächlich kälter gewesen. Was man ohne Not ja nicht auf sich nehmen muss." Brad sprach in den Stoff seines Hemdes hinein, das er sich gerade über den Kopf zog. Das ging anscheinend schneller, als es völlig aufzuknöpfen. Michael wusste nur nicht so recht, warum der Junge es so eilig hatte. Dann wiederum… schien er ganz einfach nur Herrn Walter aufziehen zu wollen. Er hielt ein belustigtes Zucken seiner Mundwinkel zurück, während er den anderen Mann unauffällig musterte. Der bekam tatsächlich nicht mit, dass Brad sein Verhalten ganz darauf ausrichtete, ihn aus der Bahn zu werfen.

Erst als das Hemd auf Michaels Schoß gelandet war, sprach Brad weiter. "Nun, kommen Sie mit?" Die Hose folgte dem Hemd, dann musste Brad nur noch seine Socken abstreifen.

Herr Walter hob abwehrend beide Hände. "Nein, danke. Nur weil du auf eine Sommergrippe aus bist, bevor der Sommer überhaupt begonnen hat, werde ich mir dir sicher nicht anschließen."

Unbeeindruckt zog der Junge eine Augenbraue hoch. "Wann haben Sie mich jemals von kaltem Wasser krank werden sehen, hm?"

Was den Älteren an das winterliche Bad denken ließ, das Brad genommen hatte und auch noch freiwillig. Noch während Herr Walter bei dieser Erinnerung erschauerte, grinste Brad und machte sich auf zum Becken.

Erst als er ins Wasser gesprungen war, lachte Herr Hoffmann und klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Jetzt kannst du ihm wirklich folgen, kälter werden kann dir ja kaum noch, was?"

Herr Walter blickte den Anderen zunächst verständnislos an, blinzelte dann ganz langsam. "Oh, dieser…" Der Ältere stoppte sich selbst, bevor er weitersprechen konnte.

Was Michael beinahe Grinsen ließ. "Sagen Sie es nur, es ist ja nur die Wahrheit. Sie sollten nie vergessen, dass der Junge kein Problem damit hat, auf die Schnelle ein bisschen Psychologie anzuwenden, nur um Sie aufzuziehen."

Das ließ Herrn Walter seufzen. "Und womit habe ich diese Ehre verdient?"

"Ganz simpel, er mag es, wenn Sie sich mit ihm beschäftigen. Dass Sie ablehnen würden, mit ihm schwimmen zu gehen, wusste er schon vorher. Und das war Ihre Strafe." Jetzt grinste er wirklich und Herr Hoffmann lachte über den Gesichtsausdruck seines Freundes.

"Komm schon, so schlimm war es nun auch wieder nicht", wurde Herr Walter getröstet. "Auch wenn ich sagen muss, dass er deinen Gedankengang geschickt gelenkt hat, es war ja nur eine Erinnerung an Brads Ausflug ins kalte Nass."

Herr Walter schüttelte den Kopf. "Darum geht es gar nicht. Ich bin nur… verblüfft, dass er überhaupt auf die Idee gekommen ist, so etwas zu tun."

"Weil er es kann, würde ich sagen", meinte Herr Hoffmann mit einem Schulterzucken. "Und wie Herr Schneider schon gesagt hat, er wollte dich ärgern, weil du nicht mitgegangen bist."

"Na prima. Wenn ich ihm nachgebe, bekomme ich deinen Spott und wenn nicht, denkt er sich Dummheiten aus…" Auch wenn es anders klang, konnte Michael Amüsement spüren, das von dem Älteren ausstrahlte.

Und Herr Hoffmann lächelte. "Das nennt man dann wohl Zwickmühle, was?"

Nun erhielt der Andere ein Funkeln aus grau-grünen Augen. "Die sich ganz einfach auflöst, wenn du deine Scherze lassen würdest."

Das Lächeln wurde breiter. "Na, na. Heißt das, du willst Brad noch häufiger seinen Willen lassen?" Ein Arm wurde um Herrn Walters Schultern geschlungen. "Dann kannst du ja wirklich schwimmen gehen. Ich hole auch für dich ein Handtuch mit."

Der Andere weigerte sich, auf die erste Bemerkung einzugehen, wie Michael im Stillen belustigt feststellte. Aber der andere Punkt weckte dessen Aufmerksamkeit. "Willst du tatsächlich schon wieder den Butler für Brad spielen?"

"Ich bin eben auch um seine Gesundheit besorgt. Anders als du weiß ich aber, wann ich ihm seine Ideen nicht ausreden kann und sorge dann für Schadensbegrenzung." Damit stand der Ältere auf, deutete eine knappe Verbeugung in Michaels Richtung an. "Wenn Sie mich für einen Moment entschuldigen würden."

"Danke sehr, Herr Hoffmann. Ich hätte mir denken sollen, dass Brad dem Wasser nicht widerstehen kann und gleich Handtücher mitbringen…"

"Kein Problem", erhielt er ein Lächeln, dann machte sich der andere Mann in Richtung Hauptgebäude auf.

Für eine Weile fiel Schweigen über sie und als sich seine Aufmerksamkeit schließlich wieder auf Herrn Walter richtete, bekam der ältere Mann nichts davon mit. Denn dieser beobachtete Brad, der im Becken unbeirrbar seine Bahnen zog. "Bekommen Sie jetzt doch noch Lust?", fragte er leise genug, um ihn nicht aufzuschrecken.

Und tatsächlich blieben die grau-grünen Augen auf das Wasser gerichtet. "Ich hätte nichts gegen das Training", wurde genauso leise zurückgegeben. "Allerdings bleibt es dabei, dass ich es vorher noch ein paar Grad wärmer haben möchte." Eine kurze Pause folgte und bei den nächsten Worten schwang eindeutig Amüsement mit. "Ich werde Brad einfach vorschlagen, dass er sich in ein paar Wochen meinem morgendlichen Schwimmtraining anschließen kann. Dann kann er so häufig gegen mich antreten, wie er will. Und wird es vielleicht unterlassen, mich mit solchen Scherzen zu ärgern." Wieder drifteten die Gedanken des Älteren zu dem herbstlichen Becken ab, bevor dieser sich regelrecht dazu zwang, das Bild zu unterdrücken.

Michael nickte ungesehen. "Sie können froh sein, dass er kein Telepath ist. Sonst könnte er Sie mit wirklich bösen Tricks davon überzeugen, lieber seinem Willen zu folgen."

Nun erhielt er doch die volle Aufmerksamkeit des anderen Mannes, doch die Belustigung verschwand nicht. "Ich bin lieber froh, dass Sie ihm nicht zur Hilfe kommen in solchen Dingen. Denn das wäre immerhin möglich." Herrn Walters Einstellung zu seinem Talent besserte sich. In winzigkleinen Schritten vielleicht, aber der kumulative Effekt begann sich langsam bemerkbar zu machen.

Er zog amüsiert eine Augenbraue hoch, gestand dem Älteren den Punkt dann mit einem leichten Nickten zu. Und ohne es zu merken gewann sein Lächeln eine weitere Nuance, als er unwillkürlich dachte, dass er Brads Faible für den anderen Mann immer besser nachvollziehen konnte.

In Herrn Walters Blick trat plötzlich ein seltsamer Ausdruck, doch Michael wurde von der zufriedenen Wärme abgelenkt, die sich auf der mentalen Ebene um ihn wand. Und gleich darauf machte sich Brad auch in der realen Welt bemerkbar, als dieser zur Decke zurückkehrte.

Herr Walter sah ihm etwas alarmiert entgegen, als der Junge ihn ansteuerte, ließ die feuchte Umarmung dann aber über sich ergehen, statt ihr auszuweichen. "Das Wasser war angenehm frisch und ganz und gar nicht zu kalt", wurde Herrn Walter versichert, bevor Brad sich von ihm löste und stattdessen Michael regelrecht in die Arme fiel.

Und obwohl der Jüngere immer noch nicht viel trockener war, zog ihn eng an sich heran, auf seinen Schoß, so dass er bequem die Arme um ihn schlingen konnte.

Brad bettete den Kopf auf seine Schulter und lachte. "Du hättest auch schwimmen gehen sollen, wenn du nass werden willst."

"Du musst gleich wieder übertreiben", meinte er dazu nur, angelte nach dem Teller mit dem Kuchenstück, das bisher als Nachtisch darauf gewartet hatte, noch verspeist zu werden. "Hier, du brauchst sicher neue Energie."

"Ha", stieß der Jüngere aus, war für einen Widerspruch aber zu sehr damit beschäftigt, von dem Kuchen zu probieren.

Michael lächelte und fing die gleiche Reaktion von Herrn Walter auf, der sich ebenfalls ein Stück auftat und dabei weder Michael noch Herrn Hoffmann vergaß.

Letzterer kam gerade mit Handtüchern in einer und einer Thermoskanne in der anderen Hand auf sie zu, stockte erstmal als er sah, wo genau Brad saß. Nach einem Kopfschütteln schloss Herr Hoffmann dann ganz zu ihnen auf. "Das musste jetzt doch nicht sein, oder?", wurde in Brads Richtung bemerkt, während der Ältere die mitgebrachten Sachen ablegte.

Brad hatte dafür nur einen unschuldigen Augenaufschlag übrig. "Wie Sie zweifellos sehen, ist Michael genauso sehr daran schuld wie ich, also müssen Sie auch mit ihm schimpfen."

Herr Hoffmann schüttelte wieder den Kopf, ließ nonchalant ein Handtuch über Brads Kopf fallen. "Zieh die nassen Shorts aus. Abtrocknen und richtig anziehen, danach kannst du weiteressen. Und ich habe noch heißen Tee mitgebracht."

Der Kommandoton kam dem älteren Mann ohne Probleme über die Lippen und Michaels Mundwinkel zuckten, als er dem für den Moment blinden Brad den Teller abnahm, um dann dessen Haare trockenzurubbeln. Und anschließend gehorchte der Junge tatsächlich, was bei Herrn Walter für Belustigung sorgte.

"Sieht ganz so aus, als würdest du ab und zu doch einen Babysitter benötigen, hm?", zog er Brad auf.

Der ihm daraufhin die Zunge rausstreckte und damit sehr deutlich seine Meinung kundtat, ohne wirklich zu antworten.

Woraufhin Michael gar nicht anders konnte, als ihn wieder zu sich herunter zu ziehen. Manchmal konnte sich Brad wirklich wie ein kleines Kind benehmen, aber er hatte nichts dagegen. Rasch knöpfte er ihm das Hemd zu, gab ihm dann seinen Teller zurück. Und von Herrn Hoffmann kam der bereits angesprochene Tee dazu. Von dem genug für sie alle da war und für eine Weile genossen sie alle den frisch gebackenen Kuchen.

Es war Herr Walter, der schließlich als Erster das Schweigen mit einem zufriedenen Seufzen brach. "Das könnten wir demnächst wieder tun."

Michael konnte von einem Moment zum nächsten spüren, wie von Brad Missmut auszustrahlen begann und Herr Hoffmann schien irgendetwas in dessen Miene aufzufangen, verzog leicht das Gesicht, bevor er seinem Freund antwortete.

"Grundsätzlich ist das eine gute Idee. Wir werden uns allerdings etwas gedulden müssen, da Herr Schneider in Kürze zu einem Kongress muss." Damit traf der Ältere natürlich genau den Grund für Brads geänderte Stimmung. Bisher hatte der Junge die Tatsache seiner bevorstehenden Abreise mehr oder weniger erfolgreich verdrängt, doch nun drängte sie sich wieder auf.

Brads Hand schob sich unter sein Hemd, suchte Hautkontakt, während das Gesicht gegen seinen Hals gepresst wurde und so Herrn Walters suchendem Blick auswich. Michael schenkte dem anderen Mann ein etwas schief ausfallendes Lächeln, als er dessen plötzliches Verstehen auffing. Doch weder bekundete Herr Walter es offen, noch wurden aus Rücksicht auf Brad Fragen gestellt, obwohl der Andere neugierig war. Schließlich geschah es nicht häufig, dass Michael Rosenkreuz verließ.

Er ließ eine Hand durch schwarze Haare gleiten und kämpfte mit dem Zwiespalt, dass er auf der einen Seite Brad nicht allein lassen wollte, auf der anderen Seite aber dem Kongress entgegen sah. Er war wichtig genug, dass für diesen Anlass ein Triumviratsmitglied teilnehmen sollte und da die wirtschaftliche Entwicklung Asiens das Thema war, fiel es in seinen Verantwortungsbereich.

Brad setzte sich jetzt auf, suchte kurz seinen Blick, bevor der Jüngere sich umdrehte, ohne seine Umarmung zu verlassen. "Es werden einige interessante Leute dort sein", wurde Herrn Walter auf die unausgesprochene Frage hin erklärt. "Eine passende Gelegenheit, um unser Netzwerk zu erweitern. Und entsprechend der Ebene der anderen Gäste müssen wir Michael schicken, damit sich die Leute dort ausreichend ernstgenommen fühlen." Letzteres mit einem Unterton, der Brads Meinung dazu deutlich genug machte.

"Du meinst, Herr Schneider ist viel zu gut für sie, ja?", verstand Herr Walter unmittelbar und schien belustigt.

"Vielleicht nicht für alle", gestand Brad zu. "Aber generell will ich Ihnen nicht widersprechen."

Herr Hoffmann lachte auf, als dessen Freund resigniert den Kopf schüttelte. "Ich habe mich stets damit getröstet, dass ich zu dem illustren Kreis gehöre, der Brads Ansprüchen genügt", wurde Herrn Walter mitgeteilt. "Du kannst es ganz einfach genauso halten."

Sein Talent vermeldete ihm, dass Brads Emotionen sich wieder in einem positiveren Bereich bewegten, weswegen er Herrn Hoffmann dankend zunickte, während er den Jüngeren gleichzeitig freigab.

Denn der war schon dabei, sich in Richtung von Herrn Walter zu bewegen, um ihn wieder zu umarmen. "Das können Sie wirklich", wurde dann Herrn Hoffmanns Aussage bestärkt, was Herrn Walter ein Lächeln entlockte, bevor der durch Brads Haare wuschelte.

"Dein Selbstbewusstsein ist wie immer erstaunlich. Du gehst also einfach davon aus, dass deine Meinung so wichtig ist, ja?"

"Natürlich", gab Brad gelassen zurück. Und gleich darauf wurde noch etwas hinzugefügt. "Die anderen Leute hören schließlich viel zu häufig auf meine Meinung, um anderer Ansicht zu sein."

Was den anderen Mann trocken schnauben ließ. "Natürlich", wurde Brad dann geechot. "Du passt Draußen ja auf, was du sagst. Und hier…"

Herr Walter brauchte nicht zu Ende zu sprechen, Brad grinste bereits, weil er gewonnen hatte.

Die gute Laune des Jungen hielt sich noch, als sie zurück in ihrem Quartier waren, aber als sie sich im Wohnzimmer auf der Couch niederließen, seufzte Brad leise, bevor sich die braunen Augen abrupt auf Michael richteten. "Du wirst sofort zurückkommen, wenn der Kongress vorbei ist und keinen Tag länger dort bleiben."

Abwehrend hob er beide Hände. "Ich käme niemals auf die Idee, dich warten zu lassen." Und dann griff er nach Brad, hatte ihn gleich darauf unter sich. "Und ich werde viele Notizen über die wichtigsten Leute anfertigen und dir mitbringen." Was von einem Telepathen kommend natürlich besonders interessant war.

Brads Augen leuchteten regelrecht auf, dann wurde er in einen Kuss gezogen.
 

~TBC~
 

Das nächste Mal gibt es Neuigkeiten aus Japan ^^

cya, cu ^-^



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