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Reaching for the Stars

von

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"Natürlich geht er davon aus, dass du ihm ein weiteres Wunder bescheren kannst"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 250/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Ayas Schicksal wird besiegelt…

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *knuffz* Ich hoffe, du meldest dich mal wieder ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 250 "Natürlich geht er davon aus, dass du ihm ein weiteres Wunder bescheren kannst"
 

"Sie sieht aus, als würde sie einfach nur schlafen…", sinnierte Brad, der ruhig an seiner Seite stand.

Und wie auch im Gespräch mit Ran, das Michael hatte beobachten können, wies der Schwarzhaarige nicht den geringsten Anklang eines inneren Zwiespalts auf. Was ihn nicht wundern sollte, schließlich war Brad viel zu zielstrebig, um sich Zweifel an seinen Methoden zu erlauben. Er selbst… verspürte ein gewisses Bedauern. Denn immerhin wusste er, wofür das Opfer verwendet werden sollte und war sich nicht sicher, ob es das wert war. Die Ältesten waren wichtig, zugegeben, aber sie waren ganz sicher nicht unersetzlich. Eisblaue Augen zwinkerten, als er sich bei diesem beinahe häretischen Gedanken ertappte und mit einem selbstironischen Lächeln ließ er davon ab.

Diesen Moment wählte Brad, um seinen Blick zu suchen, anscheinend hatte er zu lange geschwiegen und so blieb das Lächeln nicht unentdeckt. Der Schwarzhaarige neigte überlegend den Kopf zur Seite und unwillkürlich streckte er eine Hand aus, um eine widerspenstige Strähne zurückzustreichen. Der Junge ließ sich davon nicht ablenken, lächelte aber ebenfalls, wenn auch ohne die Untertöne. "Ich bin mir fast sicher, dass sie dir auch ohne den Beweis das Büro nicht wegnehmen würden, schließlich kann niemand bestreiten, wie gute Arbeit du leistest. Und dafür mag der Preis etwas hoch erscheinen, den Ran und seine Familie zu zahlen haben. Das verstehe ich."

Michael neigte den Kopf, nicht verwundert darüber, wie sein Schweigen aufgefasst worden war. "Aber?", fügte er dann an, was deutlich in Brads Aussage mitgeschwungen hatte.

Das Lächeln vertiefte sich. "Aber es geht hier nicht nur um die Ältesten. Du bist ein Triumviratsmitglied und auch wenn diese Laufbahn schon für dich vorgesehen war, bevor du mich gefunden hast, weißt du genauso gut wie ich, dass der Weg über mich geführt hat. Was auch andere wissen. Also werde ich alles tun, um zu verhindern, dass mir etwas als Schwäche ausgelegt werden kann. Und im weiteren Sinne auch dir."

"Ah", murmelte er und jetzt ließ er seine Finger direkt in die schwarzen Strähnen gleiten. "Stets so sehr auf meinen Ruf bedacht…"

"Immer." Brad lehnte sich erst in seine Berührung, dann zu ihm herüber, um einen Kuss auf seinen Mundwinkel zu drücken. Im nächsten Augenblick stand der Junge wieder bei Ayas Bett und tat so, als wäre er ganz in die Betrachtung des Mädchens versunken, als sich in ihrem Rücken die Tür öffnete.

Ein Arzt trat ein, ein Heiler, wie Michaels Talent gleich darauf hinzufügte. "Herr Schneider, Herr Crawford", erhielten sie beide eine Verbeugung. "Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung."

"Wir waren zu früh", meinte er dazu nur und nickte in Richtung des Bettes. "Hatten Sie bereits Gelegenheit, sie zu untersuchen?"

"Ja, auf Rans Bitte hin hat sein Vater mich Aya untersuchen lassen. Natürlich in dem Verständnis, dass ich nur Herrn Crawfords Arzt bin und kein Spezialist. Im Prinzip war es von seiner Warte aus nicht mehr als eine Show, um den Jungen etwas zu beruhigen."

"Nun, dieser Teil ist doch nicht einmal gelogen, Herr Anderson", meinte Brad mit mehr Wärme, als dieser sonst einem gewissen Berufsstand zukommen ließ. "Auch wenn mir zugegeben nicht bewusst war, dass Sie auch Arzt sind."

"Das sind Heiler auch nicht so häufig", gab der andere Mann zu. "Schließlich ist es nicht unbedingt erforderlich für unsere Aufgaben. Doch wer dafür eine gewisse Affinität in der Schule zeigt, geht studieren, bevor er weiteren Aufgaben zugeteilt wird."

"Und Sie gehörten zu den Auserwählten", nickte Brad verstehend und mit einem Anflug von Humor.

"Hm, das lässt sich nicht bestreiten. Auch wenn ich die Arbeit mit meinem Field-Team bevorzuge." Herr Anderson schien ebenfalls amüsiert.

"Gut, dann wollen wir Sie mal nicht länger als erforderlich davon abhalten."

Die in den Worten liegende Aufforderung wurde verstanden und der Heiler nickte bestätigend. "Fujimiya Aya liegt zweifellos im Koma, sie reagiert auf keine Schmerzreize." Während Herr Anderson sprach, war er näher an das Bett herangetreten, streckte nun eine Hand aus, um sie auf Ayas Stirn ruhen zu lassen.

Michael spürte das Anschwellen von Energie, als sich der Heiler auf sein Talent konzentrierte und beinahe konnte er sehen, wie sie den Körper des Mädchens durchdrang. Er teilte diese Beobachtung mit Brad, der wie immer interessiert daran war, Michaels Talent beim Einsatz zu erleben, und so waren sie beide etwas abgelenkt, als der andere Mann weitersprach.

"Die Ärzte haben keine Verletzungen gefunden, die das Koma erklären würden." Nun richtete sich Herrn Andersons Blick auf sie, während der Heiler gleichzeitig sein Talent wieder zurückgezog. "Was den Fall für uns besonders interessant macht. Ganz wie es zu erwarten war, da Herr Crawford so etwas bereits angedeutet hat." Mit einem Nicken in Brads Richtung. "Ich habe natürlich die Skala abgeprüft, die wir für solche Fälle haben und", hier stoppte Herr Anderson und runzelte die Stirn, setzte dann neu an. "Das Ergebnis ist nicht eindeutig." Das Stirnrunzeln vertiefte sich, als der Andere sichtlich überlegte, wie er seinen Befund erklären konnte. "Ich habe fast den Eindruck, als würde ein Teil von ihr nach draußen greifen und etwas suchen, auch wenn ich keine entsprechende geistige Aktivität feststellen kann. Doch der Energieverbrauch ist eindeutig da. Und das ist etwas, was nicht sein darf, wenn sie für unsere Zwecke verwendbar sein soll."

Michael konnte genau die Neugier spüren, die von Brad ausging, da der Junge nicht die Details hinter diesen Anforderungen kannte, aber es kam keine Nachfrage. Brad hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass er in dieser Hinsicht nicht so schnell Antworten erhalten würde. Kurz drückte er Brads Hand, antwortete dann Herrn Anderson. "Deswegen bin ich hier. Jedenfalls ist Brad der Meinung, dass ich weiterhelfen kann." Seine Mundwinkel zuckten nach oben.

"Ich verstehe, Herr Schneider." Und das tat er tatsächlich. "Soweit ich weiß, ist es noch nie ausprobiert worden, aber ein Telepath könnte wirklich den Unterschied bedeuten. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich den Versuch gerne überwachen."

Er zog eine Augenbraue hoch. "Ich bitte darum. Schließlich möchte ich unsere Chance nicht verschwenden." Anschließend war es seine Hand, die Ayas Stirn fand. Er konzentrierte sich, bekam nur am Rande seiner Wahrnehmung mit, dass Herr Anderson – und auch Brad – es ihm gleichtaten. Dann war da nur noch Aya und der Strom von… nein, nicht Bewusstsein… aber sehr wohl Energie, ganz wie Herr Anderson es gesagt hatte. Für eine Weile blieb er ein stiller Beobachter, bis er sich sicher war, dass er keinen Schaden anrichten würde – oder vielmehr keinen unbeabsichtigten. Der Gedanke verschwand so schnell er gedacht wurde, als er vorsichtig nach der Energie griff, sie mit seinem Talent bedeckte, als würde er eine Hülle darüberstreifen. Und anschließend lenkte er sie um. Weg von der nach draußen gerichteten Suche, denn dort würde sie nur ungenutzt verloren gehen. Er zögerte minimal. Oder vielleicht auch nicht ganz verloren, denn für einen Sekundenbruchteil glaubte er Rans Anwesenheit zu spüren, aber sie wäre auf jeden Fall für ihre Zwecke verloren. Und das war, was zählte. Kaum merklich anfangs, dann immer stärker, beugte sich die Energie seinem Willen und in gleichem Maße verlor sie an dem, was er als Ayas Signatur bezeichnet hätte. Wovon er sich natürlich nicht aufhalten ließ. Der Strom wurde zu einem Kreislauf, den er mehr und mehr komprimierte und zu guter Letzt in einen Kokon hüllte. Bis der sich aufgelöst hatte, sollte sich die Neuausrichtung stabilisiert haben. Erst nachdem er sich mit einem letzten sanften Stoß mentaler Energie davon überzeugt hatte, dass sein Werk keine offensichtlichen Lücken aufwies, zog er sich langsam zurück und zeigte dabei genauso viel Geduld wie schon die ganze Zeit über.

Nachdem er sich schließlich ganz von Aya gelöst hatte, atmete er ein paar Mal tief durch, um sich zu sammeln. Immer wenn er sein Talent für solche konzentrierte Feinarbeit einsetzte, war es ein bisschen, als würde er einen Teil seiner selbst verlieren. Doch bevor dieses Gefühl wirklich unangenehm werden konnte, war Brads vertraute Präsenz zurück und die sorgte dafür, dass alles wieder an die richtige Stelle rutschte. Schließlich kannte ihn der Junge fast so gut wie er sich selbst und half damit, Michaels Identität klar zu umreißen, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein.

Er wandte sich Brad mit einem Lächeln zu. "Ich bin fertig. Und ich denke, es haben sich keine Komplikationen ergeben." Letzteres bereits an Herrn Anderson gerichtet, der schon wieder an Ayas Seite war und nach einem Moment bestätigend nickte.

"Ja, es scheint alles in Ordnung zu sein. Und vor allem kann ich jetzt keine Abnormaliäten mehr feststellen." Herr Anderson stoppte kurz, lächelte dann. "Nun, abgesehen von denen, nach denen wir suchen natürlich."

"Reicht es schon, um die Information weiterzugeben?" Michael war sich selbst nicht sicher, ob er eine positive Antwort hören wollte und gleichzeitig konnte er sich nicht erklären, warum er etwas dagegen haben könnte.

Herr Anderson dachte über seine Frage nach und Brad nutzte die Gelegenheit, um eine Hand in seine zu schieben. >Dann ist es endgültig vorbei für sie, deswegen<, wurde in seinen Verstand hinein gesprochen. >Sonst würden wir sie ja nicht als Opfer bezeichnen, nicht wahr?< Braune Augen suchten nach seinem Blick und ein schmales Lächeln umspielte Brads Lippen. >Du möchtest eben Ran nicht seine Schwester nehmen…<

Natürlich wollte er das nicht, gestand Michael sich ein, doch ebenso wenig wie Brad würde er auf die Idee kommen, ihr Schicksal abzuwenden zu versuchen. Mit einem genauso schmalen Lächeln gestand er Brad den Punkt zu, wurde dann von Herrn Andersons Worten abgelenkt. Anscheinend hatte der Heiler eine Entscheidung getroffen.

"Normalerweise würde ich noch mehr Beobachtungszeit verstreichen lassen, wie bei jedem anderen Fall. Aber das hier ist ja nicht wie jeder andere Fall, nicht wahr?" Mit einem bedeutungsvollen Blick in Brads Richtung. "Von daher werde ich den nächsten Schritt einleiten. Trotzdem wird es noch eine Weile dauern, bis alle Instanzen durchlaufen sind. Und dann…"

Dann lag die Entscheidung bei den Ältesten, vervollständigte Michael für sich. Unwillkürlich schloss sich seine Hand etwas fester um die von Brad, der den Druck ohne zu zögern erwiderte. Gegenüber Herrn Anderson zeigte er jedoch keine Regung. "Gut. Dann halten Sie uns bitte auf dem Laufenden."

Der andere Mann deutete eine Verbeugung an. "Natürlich, Herr Schneider. Ganz davon abgesehen gehen Ihnen als Leiter des Büros sowieso alle maßgeblichen Informationen zu." Letzteres mit einem Lächeln.

Michael gestand ihm diesen Punkt mit einem Neigen des Kopfes zu, lächelte ebenfalls. "Für uns wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Die Trauerfeierlichkeiten beginnen bald. Passen Sie gut auf das Mädchen auf."

"Das werde ich. Wir waren schließlich alle schon lange genug auf der Suche." Und das nicht nur hier in Japan, musste nicht ausgesprochen werden.

Sie tauschten ein weiteres Lächeln aus, das dieses Mal sehr schmal ausfiel. Anschließend warf er einen letzten Blick auf Aya, ertappte Brad dabei, dasselbe zu tun. Vielleicht hatten sie kein schlechtes Gewissen, aber keiner von ihnen konnte verleugnen, ein gewisses Maß an Mitleid mit Ran zu haben.

Herr Anderson blieb zurück, als sie aufbrachen, für eine Weile würde er noch überwachen, ob Michaels Eingriff zu keinen unerwünschten Schäden geführt hatte.

Sobald sie unter sich waren, schüttelte Brad den Kopf. "Langsam nervt diese Geheimnistuerei wirklich, weißt du das?"

"Mir ist nicht entgangen, dass du immer neugieriger wirst." Er grinste, doch das verblasste schnell wieder, als er sanft ein paar schwarze Strähnen zurückstrich. "Ich hoffe, dass ich dir alles erzählen kann, wenn es vorbei ist… Zumindest der Effekt dürfte kaum zu übersehen sein." Letzteres war nur noch ein Murmeln, mehr zu sich selbst als für Brad bestimmt. Und der Jüngere schien das zu verstehen, jedenfalls kam keine Nachfrage.

"Ran wird enttäuscht sein", wechselte Brad das Thema und sprach damit keine Vermutung aus.

"Hm", brummte er zustimmend. "Das ist nicht weiter verwunderlich. Du warst schließlich schon ein echter Lebensretter für ihn. Natürlich geht er davon aus, dass du ihm ein weiteres Wunder bescheren kannst." Und wenn Michael näher darüber nachdachte, würde Brad das tatsächlich tun. Nur dass dieses Wunder nicht für Ran gedacht war. Mit einem flüchtigen Stirnrunzeln schob er diese Überlegung beiseite, bevor Brad etwas davon auffangen konnte.

"Und wenn er merkt, dass es dieses Mal keines gibt, wird er vielleicht Dummheiten machen…"

Er zog eine Augenbraue hoch. "Sollte dir das nicht egal sein?"

Brad blickte weiter geradeaus oder vielleicht auch geradewegs ins Nichts, zuckte schließlich mit den Schultern. "Wahrscheinlich. Mein Talent zumindest sagt nicht, dass ich irgendwie eingreifen muss."

Michael entkam ein leises Schnauben. "Warum nur bin ich nicht überrascht… immerhin hat es dich ans Ziel geführt und es geht jetzt weder um dich noch um mich. Oder auch Herrn Hoffmann beziehungsweise Herrn Walter, wenn ich mal großzügig bin…"

Jetzt richteten sich braune Augen auf ihn, verengten sich. "Du hast heute mal wieder deine witzige Ader, was?"

Dafür hatte er nur ein Lächeln übrig, schließlich konnte Brad ihm gegenüber nur sehr schwer vorgeben, ernsthaft sauer zu sein. Er tippte ihm gegen die Nasenspitze. "Du kannst nicht bestreiten, dass ich Recht habe."

"Pah", kam es darauf von dem Jungen, dann aber lachte er auf. "Vielleicht…", wurde schließlich zugegeben.
 

~TBC~
 

So langsam fügt sich alles zusammen ^^

cya, cu ^-^



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