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Reaching for the Stars

von

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"Sieht ganz so aus, als wäre Brad etwas hin- und hergerissen, hm?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 230/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Herr Hoffmann hat eine Überraschung für Brad ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Wir hast du das nur erraten? *lach* Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, warum es ausgerechnet Herrn Walter bei dieser Reise so häufig erwischt, aber die Geschehnisse wollten sich einfach so entwickeln. Und Brad hat ihn ja stets vor dem Schlimmsten bewahrt – bzw. Dennis ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 230 "Sieht ganz so aus, als wäre Brad etwas hin- und hergerissen, hm?"
 

Trotz des inzwischen mit voller Kraft wütenden Taifuns, schaffte es das Abendbrot bis zu ihrer Tür. Als jedoch Herr Walter aufstehen wollte, um es in Empfang zu nehmen, wurde dieser von Brads Hand auf seiner Schulter zurück zu Boden gedrückt, während der Junge selbst es war, der zur Tür ging.

Herr Hoffmann lachte über seinen Freund. "Keine Chance, Reik. Du wirst dich wohl oder übel damit abfinden müssen, dass er mal wieder auf dich aufpasst."

Der andere Mann verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. "Als würde mir auf dem Weg zur Tür etwas zustoßen können…"

Dem antwortete ein belustigtes Grinsen. "Hm… du könntest stolpern und dir den Hals brechen", wurde dann mit gespielter Besorgnis angemerkt. "Oder während du das Essen hereinholtst kommt noch ein Ast angeflogen und trifft dich dieses Mal, weil kein Telekinet da ist, um ihn aufzuhalten."

Brad kam zurück ins Wohnzimmer und dessen Augen verengten sich, als er die letzten Worte hörte. "Das ist nicht lustig, Herrn Hoffmann." Der Schwarzhaarige klang ganz und gar nicht amüsiert.

Während der getadelte Mann sich etwas verlegen den Nacken rieb, wurde das große Tablett auf dem Tisch abgestellt. Dann ließ sich Brad wieder neben Herrn Walter auf das Kissen sinken und auch wenn der Blick brauner Augen flüchtig Michael streifte, war es Herr Walter, dem Brad als erstes auftat.

Der seufzte in einem ergebenen Tonfall. "Du nimmst doch nicht ernsthaft an, dass ich mir nicht einmal mein Essen selbst nehmen kann…"

Der Teller wurde vor dem Älteren abgestellt und ein winziges Lächeln zuckte um Brads Lippen. "Nein, so weit möchte ich nicht gehen."

Herr Walter stutzte bei dieser Antwort, hinter der sich die Einsicht verbarg, dass Brad ein wenig überreagierte, konnte dann nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. "In dem Fall, vielen Dank."

Michael wurde als nächster bedient, während Herr Hoffmann in offensichtlicher Bestrafung ignoriert wurde und sich selbst auftun musste.

Was er selbst ebenso wie Herr Walter mit Amüsement quittierte, auch wenn sie es nicht nach außen hin zeigten. Denn trotz aller Selbsterkenntnis würde der Junge ihnen das zweifellos übelnehmen.

Das Essen selbst erwies sich trotz aller widrigen Umstände als fabelhaft und eine lebhaftige Unterhaltung entwickelte sich, als sie den heutigen Ausflug rekapitulierten. Sie alle waren sich einig, dass das Becken mit den Walhaien die größte Attraktion gewesen war, aber nicht, als sie es zum ersten Mal sahen, sondern später, als sie die Gelegenheit hatten, von unten einen Blick darauf zu werfen. Erst in diesem Moment hatte man förmlich die Tonnen von Wasser spüren können, die hinter der transparanten Oberfläche lauerten, was das Erlebnis noch viel eindrucksvoller gemacht hatte.

Sie wurden abgelenkt, als es draußen laut krachte, ein Baum musste umgestürzt sein. Und keine Sekunde später wurde alles dunkel um sie herum, als der Strom ausfiel.

"Ah…" Der leise Laut kam von Brad, genauso wie das flüchtige Trommeln von Fingern gegen festes Holz. "Es sieht ganz so aus, als würde aus einem weiteren Filmabend nichts werden." Dann war da ein leises Rascheln und auch wenn Michael es nicht sah, verriet ihm sein Talent, dass der Junge gerade Herrn Walter umarmt hatte. "Ich hoffe, Ihnen wird es nicht zu langweilig…"

Der Andere schien zu überrascht, um darauf zu antworten und dann hatte Brad auch schon den Tisch umrundet, legte eine Hand auf Michaels Schulter. "Komm, ich möchte den Sturm beobachten."

Er wandte den Kopf um und hob den Blick, hatte sich an die neuen Lichtverhältnisse ausreichend gewöhnt, um einen verschwommenen Schatten auszumachen. "Ich hätte es wissen sollen…" Mit warmer Belustigung. "Aber stört es dich gar nicht, dass Blitz und Donner fehlen?"

Eine Hand zog sanft an sandblonden Strähnen, mehr an Reaktion erhielt er auf seine Frage nicht, dann wurde er auch schon auf die Beine gezogen. Anschließend griff Brad noch nach dem Sitzkisten und ohne Widerstand ließ er sich von dem Jungen hin zur Verandatür ziehen. Zum Glück kam Brad nicht auf die Idee, die Tür öffnen zu wollen, stattdessen landete das Kissen davor und der Schwarzhaarige ließ sich darauf nieder. Natürlich, ohne Michaels Hand loszulassen, so dass er ihm unmittelbar folgte. Er stutzte nur kurz, als Brad ihn vor sich zog, aber es war angenehm, sich in die warme Umarmung hineinlehnen zu können. Mehr noch, als ebenso warme Zufriedenheit auf ihn überging und er unterdrückte ein Seufzen, als er verstand. Natürlich hatte er nichts dagegen, als Ersatz herzuhalten, aber er wünschte trotzdem, dass dieser Rückfall nicht stattgefunden hätte. Der Gedanke löste sich in Wohlgefallen auf, als er sich genauso wie Brad auf den Sturm draußen konzentrierte. Es war so faszinierend wie unheimlich, wie viel Macht die Naturgewalt entwickelte, die Bäume schienen sich teilweise bis zum Boden biegen zu wollen, nur um ihr zu entgehen.

Sie versanken in eine fast meditative Trance, als Ruhe in ihnen Einzug hielt, in starkem Kontrast zu dem Toben vor der Tür. Das leise Murmeln von Herrn Hoffmanns und Herrn Walters Unterhaltung trug noch dazu bei und so kam es, dass Michael anfangs gar nicht registrierte, wie Brad sanft über seine Finger streicheln begann. Nachdem sich der Kontakt aber erst einmal in sein Bewusstsein vorgearbeitet hatte, schien er unmöglich zu ignorieren, im Gegenteil, mehr und mehr konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit auf die so simplen, gleichmäßigen Bewegungen.

>Brad…<, murmelte er in den Verstand des Jüngeren hinein, Frage und leise Warnung zugleich.

Doch der Junge hörte nicht darauf, stattdessen waren da jetzt heiße Lippen an seinem Hals, während sich die freie Hand unter sein Hemd schob. Unwillkürlich ließ er den Kopf zurückfallen, atmete in einem harschen Laut aus, als eine Flut von Emotionen plötzlich auf ihn einströmte. Fingerspitzen flatterten über seinen Bauch, bevor die Handfläche flach gegen ihn gepresst wurde und die vertraute Geste war beruhigend, ohne die entfachte Hitze vertreiben zu können. Dann verstärkte sich Brads Umarmung und die Stirn des Jungen landete auf seiner Schulter.

>Du hast es heute wirklich nicht leicht, hm?< Die Worte hätten Humor enthalten können, aber dafür fühlte er im Moment zu sehr mit Brad mit, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Junge stieß ein leises Schnauben aus, und die Hand, die immer noch unter seinem Hemd war, rutschte etwas höher, um über seinem Herzen zur Ruhe zu kommen. >Ich fühle mich, als sollten wir zurück auf Rosenkreuz sein, wo wir uns in unser Quartier verkriechen könnten… Aber du bist hier, in Japan, und wir sind nicht allein.< Letzteres beinahe frustriert.

>Ich weiß<, gab er leise zurück, wandte den Kopf leicht zur Seite, um einen Kuss auf den schwarzen Haarschopf zu drücken. Ihm selbst ging es ja auch nicht viel besser, diese Reaktionen waren zu sehr eingeschliffen, um sich einfach abstellen zu lassen. Stille fiel wieder zwischen sie, während sie der Sturm erneut gefangen nahm. Aber Brads Hand brannte weiterhin auf seiner Brust.
 

Als er an diesem Morgen aufwachte, war da kein vertrautes Gewicht an seiner Seite und als er blinzelnd die Augen aufschlug, konnte er auch den Grund dafür erkennen. Irgendwann in der Nacht war der Junge näher an Herrn Walter herangerückt, der auch diese Nacht wieder hatte neben Brad schlafen müssen.

Lächelnd setzte er sich auf, während er das Bild weiter in sich aufnahm. Brad lag beinahe mit auf dem Futon des älteren Mannes, hatte eine Hand um dessen Handgelenk geschlossen, und schien vollkommen entspannt.

Ein Rascheln lenkte ihn ab und zog seine Aufmerksamkeit auf Herrn Hoffmann, der schon etwas länger wach zu sein schien, jetzt das Buch, in dem er bis eben gelesen hatte, beiseite legte. Begrüßend nickte er ihm zu, erhielt ein amüsiertes Lächeln zurück.

"Sieht ganz so aus, als wäre Brad etwas hin- und hergerissen, hm?"

"Sie meinen, zwischen mir und Herrn Walter?" Er zuckte mit den Schultern. "Eigentlich hatte er sich bereits wieder beruhigt, aber wie wir erwartet hatten, hat das Zwischenspiel gestern die schlechten Erinnerungen wieder wachgerufen…" Der Humor verschwand aus seiner Miene, als ihm ein anderer Gedanke kam. "Aber früher oder später wird er sich auch daran erinnern, dass da Sie betreffend noch eine Frage offen ist."

Ein schiefes Lächeln antwortete ihm darauf. "Nachdem er gestern nicht mehr nachgehakt hat, dachte ich, es hätte sich erledigt."

"So leicht ist das mit Brad nicht. Wenn er sich erst einmal für jemanden interessiert, mag er keine solchen Fragezeichen. Wenn Sie wünschen, dass er nichts erfährt, sorge ich dafür, dass der Vorfall vorübergehend aus ihrem Dossier entfernt wird."

Sein Blick wurde für ein paar lange Atemzüge erwidert, ohne dass der Ältere ihn wirklich sah, doch schließlich zuckte Herr Hoffmann mit den Schultern. "So wichtig ist es nun wirklich nicht… nur eine schlechte Erinnerung…" Absichtlich wurde Michaels Wortwahl wiederholt. Dann konzentrierte sich der andere Mann richtig auf ihn. "Aber sollte Brad nicht schon längst die Gelegenheit gehabt haben, meine Akte zu lesen?"

"Hm ja… seit Sie für ihn arbeiten. Aber da kannte er Sie schon lange genug, dass er sich auf seine Erfahrungen verlassen hat. Schließlich gab es keinen Grund für ihn, besonders neugierig zu sein."

Egal, was Herr Hoffmann dazu noch sagen wollte, er kam nicht mehr dazu, da Brad sich zu rühren begann.

Als erstes schien der Junge verwirrt, doch Michael konnte regelrecht zusehen, wie Erinnerungen erwachten und Gedanken geordnet wurden. Im Anschluss tätschelte Brad sanft Herrn Walters Hand, um ihn so zu wecken, wandte sich dann aber in einem bewussten Willensakt zu Michael um und umarmte ihn. "Guten Morgen…", wurde gegen seinen Hals gemurmelt.

Er erwiderte die Umarmung, strich durch die schwarzen Haare, zufrieden, weil er wieder physischen Kontakt zu dem Jüngeren hatte. Für einen Moment waren sie beide sehr ruhig, aber es dauerte nicht lange, bis Brad ganz erwachte und die damit einhergehende Energie ein weiteres Stillsitzen schwierig machte. Mit einem Lächeln löste er sich von Brad. Es wurde sowieso Zeit fürs Frühstück und dann konnten sie mit der Erkundung der Stadt beginnen.
 

Der Weg in die Stadt erwies sich als beschwerlicher als am Tag ihrer Ankunft, der Taifun hatte seine Spuren hinterlassen und damit einige Hindernisse. Das war ein Punkt, bei dem Dennis sich wieder nützlich machen konnte und innerlich amüsierte er sich über den Widerstreit, den das in Brad auslöste. Denn auch wenn der Junge sich unverändert wünschte, dass sie Zwielicht nicht an sich kleben hätten, so war er ehrlich genug vor sich selbst zuzugeben, dass ihre Anwesenheit auch ihre positiven Seiten hatte.

Braune Augen huschten misstrauisch zu ihm herüber, als der Jüngere sein Amüsement auffing, doch die unwillkürlich erwartete Inquisition blieb aus. Stattdessen wandte sich Brad sehr offensichtlich Herrn Walter zu und begann ihn in eine Unterhaltung zu verwickeln.

Herr Hoffmann ließ sich daraufhin zu ihm zurückfallen, zog eine Augenbraue hoch. "Was haben Sie angestellt, um ignoriert zu werden?"

Er zuckte mit den Schultern, während seine Mundwinkel sich belustigt hoben. "Wie kommen Sie darauf, dass es an mir liegt?", erkundigte er sich dann. "Es ist schließlich nicht weiter ungewöhnlich, dass Brad an Herrn Walter hängt."

Der Ältere schüttelte den Kopf. "Brad hat es selbst für mich als Talentlosen deutlich genug gemacht, das etwas anderes dahinter steckt. Aber Sie müssen es mir natürlich nicht verraten." Damit wandte sich Herr Hoffmann einem anderen Thema zu. "Die Fluggesellschaft hat unsere Flüge für morgen früh bestätigt. Die Aufräumarbeiten werden bis dahin auf jeden Fall erledigt sein, so dass wir keine unnötigen Wartezeiten befürchten müssen."

"Das freut mich zu hören", gab er aufrichtig zurück. "Es ist gut, wieder nach Hause zu kommen."

"Ich denke, da würde Ihnen dieses Mal nicht einmal Reik widersprechen…"

"Stimmt, der arme Mann hat bei diesem Urlaub einige unangenehme Überraschungen erlebt." Eisblaue Augen huschten kurz zu dem Paar hinüber, das immer noch in eine Unterhaltung vertieft war. "So gesehen gönne ich ihm Brads Aufmerksamkeit."

"Nun, es erhöht zumindest die Chancen, dass weitere Überraschungen verhindert werden", erwiderte der Ältere trocken.

Darauf blieb ihm nur, zustimmend den Kopf zu neigen und dann hatten sie auch schon die Stadt erreicht und damit wurde es Zeit, Tourist zu spielen.

Überall in der Stadt konnte man Leute sehen, die an größeren oder kleineren Ausbesserungen arbeiteten, aber niemand schien deswegen missgestimmt, vielmehr wurde es einfach als Lauf der Welt hingenommen. Auch hatte der Taifun niemanden daran gehindert, sich zu einem großen Markt einzufinden und die Zeit verging wie im Fluge, während sie zwischen den einheimischen Kunstwerken und Delikatessen hindurchschlenderten. Natürlich war Brad zurück an seiner Seite, ohne dass man wirklich den Moment mitbekommen hätte, an dem das geschah. Und dort blieb der Jüngere auch, als sie später tiefer in die Stadt vordrangen.

Auf die Einkehr für ein Mittagessen hatten sie einstimmig verzichtet, die Kostproben auf dem Markt waren mehr als genug gewesen, um sie in dieser Hinsicht zufriedenzustellen, und so waren sie zwar nicht hungrig, aber auch nicht zu belastet, als sie ein Ziel erreichten, das Herr Hoffmann nicht hatte verraten wollen. Was – zumindest für Brad – zweifellos von Vorteil sein würde.

"Ich dachte, das könnte dich interessieren", meinte Herr Hoffmann und dessen weitschweifige Geste deutete auf den Eingang zu einem Karate Dojo.
 

~TBC~
 

So, damit wären wir beim letzten Punkt der Reise angekommen ^^ Ich konnte das einfach nicht auslassen *grins*

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-10-30T18:23:10+00:00 30.10.2012 19:23
Hi!

Oh, gibt es einen Kampf zwischen Michael und Brad oder muss einer sich ein Unbekannter von Brad vorführen lassen? *freu* Das kann ich kaum erwarten. Da ich aber die nächsten drei Monate vorübergehend wegen einem Praktikum bei meiner Schwester wohne, kann ich noch nicht sagen, wie regelmäßig ich ins Internet komme (angeblich soll das WLAN dort funktionieren).
lg


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