Zum Inhalt der Seite

Reaching for the Stars

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Ich hätte nicht nichts tun können"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 221/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Ein unerwarteter Besucher kommt ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Nun, der Abstand kommt mit der Zeit *grins* Übrigens hast du mit deiner Frage nach Michael einen wirklichen guten Punkt angesprochen ^____^ Sozusagen, als hättest du meine Gedanken gelesen, als ich das aktuelle Kapitel geschrieben habe. Also einfach weiterlesen ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 221 "Ich hätte nicht nichts tun können"
 

Er erwachte zu einem dunklen Raum und regelmäßigen Atemzügen, was es ihm erschwerte, sich im ersten Moment zu orientieren. Es wäre so einfach gewesen, anzunehmen, dass er zu Hause war, in ihrem Quartier, mit Michael neben sich. Doch ein Teil von Brad wusste nur zu gut, dass jemand anderer neben ihm lag, schickte ihm ein deutliches Bild.

Er atmete tief durch, der Atemzug schien in seiner Brust zu rasseln, bevor er eine Hand ausstreckte und durch weiche Haare strich, um den Schädel darunter zu finden. Aber ihn erwartete kein klebrig-warmes Blut, keine Nachgiebigkeit, wo harter Knochen sein sollte. Die Erinnerung an die Vision war nicht mehr als das – vielleicht sogar weniger, denn es war niemals geschehen.

Mit einem Seufzen rückte er näher an den Älteren, umarmte ihn, um ihn zu sich heranzuziehen.

Richard begann sich zu rühren und ein leises Murmeln driftete zu ihm herüber. "Steffi?"

Er reagierte nicht darauf, strich einfach nur durch die dunkelblonden Haare, nicht wissend, ob er den Anderen oder sich selbst beruhigen wollte.

Er spürte den suchenden Blick, der ihn traf, wie sich der Körper in seiner Umarmung versteifte, als er erkannt wurde. Statt sich von ihm zu befreien, entspannte Richard sich aber wieder und dieses Mal war es der Ältere der seufzte.

Brad erwartete aus irgendeinem Grund, dass Richard etwas sagen würde, wartete darauf, während sich seine Hand unverändert in gleichmäßigen Zügen bewegte. Aber da kam nichts und ehe er es sich versah, war der ältere Mann wieder eingeschlafen.

Ihm selbst gelang das nicht, er war gar nicht mehr müde, weswegen er nach einer Weile aufgab, sich vorsichtig zurückzog und dann aufstand. Seine Beine waren auf Autopilot, als sie ihn ins Bad führten, denn sein weiter erwachender Verstand war anderweitig beschäftigt. Und nein, es ging nicht um Richard, denn nachdem sowohl der Schleier des Medikaments als auch der des Schlafes sich zurückgezogen hatten, verstand er. Gestern wäre beinahe etwas passiert, doch sein Talent hatte es verhindert. Alles war in Ordnung. Damit. Aber in seinem Verstand begann sich etwas Vertrautes zu regen, nichts Alarmierendes, ganz im Gegenteil. Und trotzdem beraubte es ihn seiner Ruhe.

Er stellte die Dusche aus, trocknete sich kaum ab, bevor er ein Handtuch um seine Taille schlang. Ohne darüber nachzudenken, griff er dann nach einem weiteren Handtuch und war einen Augenblick später auch schon aus dem kleinen Raum heraus.

Sein Herz schlug viel zu schnell, als er Fuß ins Wohnzimmer setzte und er war überrascht und gleichzeitig alles andere als das, als er eine vertraute Gestalt erblickte.

Sie musterten sich gegenseitig, stumm, während sich Sekunden zu einer Ewigkeit dehnten. Dann lächelte Brad und mit einem Ausatmen floss jede Anspannung aus ihm heraus. Gleichzeitig trat Michael auf ihn zu, nahm ihm wie selbstverständlich das Handtuch ab und begann seine Haare zu trocknen.

"Zu beschäftigt, um mich anzurufen?"

Er hielt sehr still, als ihm zum ersten Mal bewusst wurde, dass er das tatsächlich nicht getan hatte. Ganz eindeutig war er nicht bei klarem Verstand gewesen, sonst wäre ihm so etwas niemals passiert.

Michael wartete keine Antwort ab. "Zum Glück hatten weder Martin noch Herr Hoffmann dieses Problem…" Das Handtuch sank nach unten, kam über seinen Schultern zu ruhen, während sich ihre Blicke wieder fanden.

Langsam, wie in Zeitlupe, hob er eine Hand und umfasste die Wange des Älteren, der sich sofort in die Berührung hineinlehnte. "Du bist hier…" Als hätte ihn erst der physische Kontakt davon überzeugt, obwohl der psychische so viel überzeugender war.

"Hm, ja. Das bin ich." Mit einem Lächeln.

"Aber, aber warum?" Irgendwie fiel es ihm schon wieder schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.

Michael antwortete nicht gleich, aber das Lächeln wurde wärmer, bevor sich der Ältere vorlehnte, so dass sich ihre Nasenspitzen berührten. "Mein Vater hat mich hergeschickt. Ich habe natürlich nicht lange protestiert."

Atem strich über seine Lippen, weckte das Verlangen nach einem Kuss. "Ich hoffe, das hast du gar nicht." Während er das sagte, hatte er sich bewegt und am Ende lagen seine Lippen an Michaels. Nur diese Berührung, mehr nicht.

Ein leises Lachen vibrierte gegen ihn. "Natürlich nicht."

Er gab sich mit dieser Auskunft zufrieden und beschloss, nicht darüber nachzudenken, warum Michael die Genehmigung erhalten hatte. Hauptsache der Ältere war jetzt hier.

Der Beschluss war kaum gefasst, als er plötzlich in einen atemraubenden Kuss verwickelt wurde. Hitze durchströmte ihn, als wäre sie in ihn hineingeatmet worden und die feinen Härchen auf seinen Armen richteten sich auf, als Energie über seine Haut hinwegprickelte. Brad bekam kaum mit, wie er nach hinten stolperte, bis er auf die Couch fiel, zu sehr mit Michael beschäftigt, der seine Sinne voll und ganz beanspruchte.

Nur einmal zögerte der Ältere, als sein Arm getestet und für belastbar befunden wurde, doch danach gab es kein Halten mehr. Hände schienen ihn überall gleichzeitig zu berühren, bis er so empfindlich wurde, dass er sich unter Michael nur noch winden konnte. Ihm war kaum bewusst, dass der Andere immer noch seine Sachen anhatte, aber diese Tatsache erwies sich von Vorteil, als er sich schließlich auf Michaels Schoß wiederfand und auf ihn niedersank. Denn seine Finger konnten sich in das Hemd des Älteren krallen, was ihn erdete, während sich alles um ihn herum aufzulösen schien. Sein Aufstöhnen ging in Michaels Mund unter, dann ließ er seine Stirn gegen dessen Schulter fallen und verlor sich im gemeinsamen Rhythmus, bis der Höhepunkt ihn traf und er nur noch fiel, fiel, fiel… Erst später, als er genug Muße dafür hatte, wurde ihm bewusst, wie tief ihre Verbindung gewesen war und wie sehr Michael sie gebraucht hatte.

Als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, lag sein Kopf immer noch auf Michaels Schulter und der Ältere hielt ihn in einer engen Umarmung gefangen. Brad schaffte es nach einer Weile, seinen Kopf ein wenig zu wenden, so dass er einen heißen Kuss gegen den Hals des Älteren pressen konnte. "Was war das denn?", murmelte er kaum hörbar. "Dieses Mal hatte es niemand auf mich abgesehen, ich befand mich nie in echter Gefahr…" Warum also war Michael so besorgt gewesen?

Eine Hand fand seinen Nacken, streichelte dort durch verschwitzte Strähnen. "Wie geht es Herrn Walter?", kam statt einer Antwort eine Gegenfrage. Doch vielleicht… vielleicht lag darin ja die Antwort, denn Brad wurde an seine eigenen Reaktionen erinnert .

"Gut… Er schläft wieder…", meinte er schließlich mit einiger Verzögerung.

"Das freut mich zu hören. Dann geht es dir auch gut, ja?"

"Mm, ja…", brummte er. "Mir geht es immer gut, wenn du bei mir bist." Im Anschluss an diese Worte musste er gähnen.

Was Michael mit einem leisen Lachen quittierte. "Willst du vielleicht auch noch mal ins Bett?"

In einer ersten Reaktion wollte er den Kopf schütteln, denn vorhin noch hatte er sich viel zu munter gefühlt. Aber er schien jegliche Energie wieder verloren zu haben, weswegen seine Antwort schließlich ein weiteres Gähnen war.

Er wurde sehr gut verstanden und nach einem erneuten Abstecher unter die Dusche konnte er sich unter der Decke neben Michael zusammenrollen, in seinem Kopf ein Hauch von Richards Bewusstsein, das Michael an ihn weiterleitete. Damit gab es keinerlei Grund für Unruhe mehr und schnell war er wieder eingeschlafen.
 

Dieses Mal war der Raum lichtdurchflutet, als er langsam die Augen öffnete, Grund genug, um das Gesicht gleich wieder gegen Michaels Brust zu vergraben. Der Ältere schien zeitgleich mit ihm aufgewacht zu sein, wie ihm der Arm verriet, der gleich darauf mit noch schlaftrunkener Unkoordiniertheit um ihn geschlungen wurde.

Brad brauchte nicht auf die Uhr zu schauen, um zu wissen, dass der Vormittag schon weit fortgeschritten war und er verzog das Gesicht. "Es ist einfach lächerlich, wie lange ich geschlafen habe…", brummte er ein wenig unzufrieden mit sich selbst.

Zuerst kam gar keine Reaktion, dann lachte Michael leise auf und eine Hand schlich sich in seinen Nacken, um mit den kurzen Haaren dort zu spielen. "Schieb es auf das Medikament oder meinetwegen auch auf mich, wenn du dich dann besser fühlst", wurde ihm vorgeschlagen.

"Sehr witzig." Er zog sich ein Stück zurück, suchte nach dem Blick der eisblauen Augen. "Aber du warst wirklich müde, hm?" Sein Finger zeichnete eine Linie über die Stirn des Älteren, glitt dann weiter, bis er Michaels Lippen erreichte.

Ein kleiner Kuss wurde auf seine Fingerspitze gepresst, bevor Michael… lächelte. Ein wenig unentschlossen vielleicht, aber es war ein Lächeln. "Ich konnte auf dem Flug nicht schlafen." Was der Grund dafür war, musste nicht hinzugefügt werden.

"Ich hätte dich anrufen sollen…" Er biss sich auf die Unterlippe, woraufhin die Hand in seinem Nacken mit dem Streicheln aufhörte und stattdessen sanft zudrückte, bevor er wieder eng an den Älteren gezogen wurde.

"Du warst kaum in der Lage dazu, mein Kleiner. Ich wünschte nur, dass du nicht so häufig das Bedürfnis verspüren würdest, dich als Ritter aufspielen zu müssen."

Sein Stirnrunzeln blieb im Schlafanzugsoberteil verborgen. "Ich hätte nicht nichts tun können. Es ging schließlich nicht um irgendeinen Talentlosen, sondern um Richard."

"Ja, ich weiß…" Mit einem Seufzen, in dem mehr Verständnis zu stecken schien, als Brad nachvollziehen konnte.

Aber sein Magen meldete sich, bevor er darüber nachdenken konnte und das ließ Michael wieder auflachen. "Ich denke, es wird Zeit aufzustehen."

"Anreiz genug habe ich…", gab er mit einem Schnauben zu. Doch gleichzeitig schlossen sich seine Finger wie aus eigenem Antrieb um den Stoff des Schlafanzugs, verrieten so, dass ein Teil von ihm trotz allem lieber hier mit Michael liegenbleiben wollte.

Amüsement trat in die eisblauen Augen, als der Ältere das Problem erkannte und dem ein Ende setzte, indem er sich einfach aufrichtete.

Brad folgte ihm, gezwungenermaßen, doch bevor Michael das Bett verlassen konnte, umarmte er ihn und küsste ihn hart, während er sich gegen ihn drängte.

Anschließend sahen sie sich schwer atmend an und sein Ziel war erreicht, denn im erwidernden Blick stand nur noch Hitze geschrieben.
 

******
 

Er musste zugeben, dass Brads Schachzug jegliche Belustigung aus ihm vertrieben hatte, dennoch brachte er nicht zu Ende, was der Junge eben angefangen hatte. Denn das wäre etwas unvernünftig. Dank Herrn Schumann wusste er, dass es viel zu lang her war, dass Brad etwas in den Magen bekommen hatte und er wollte auch die Nachuntersuchung nicht zu lange hinausschieben. Da war er schon diese Nacht viel zu unvernünftig gewesen…

Brad schien geradewegs seine Gedanken zu lesen und die aufgeflammte Hitze zog sich langsam zurück, als der Jüngere den Kopf schüttelte. Dann lehnte dieser sich vor, ließ seine Stirn an Michaels ruhen. "Das war nicht unvernünftig. Es war gut." So simpel diese Aussage ausfiel, so aufgeladen waren die Emotionen dahinter.

Und Michael verstand das besser als der Jüngere selbst. Brad war bei dem Vorfall gestern nicht so weggetreten wie vor ein paar Wochen, als Herr Müller beinahe Michael erschossen hatte. Das wusste er aus Herrn Schumanns Bericht und inzwischen – sehr viel überzeugender – von Brad selbst. Dennoch hatte der Junge es nicht auf die leichte Schulter genommen und ein Teil von ihm hatte nach einer rein körperlichen Versicherung gesucht, um sich davon zu überzeugen, dass mit Herrn Walter alles in Ordnung war. Michaels Anwesenheit hatte diesen Wunsch nicht nur mehr als überdeckt, er hatte Brad mittels seines Talents auch noch einen direkten Draht zu dem älteren Mann gegeben, sozusagen, der den Jüngeren hatte beruhigt einschlafen lassen. Also so gesehen, ja, es war gut.

Seine Mundwinkel kurvten nach oben, als er das dachte

Jetzt war nur noch Wärme zwischen ihnen, was alles in allem das Aufstehen auch nicht viel leichter machte, doch sie überwanden sich schließlich dazu.

Brad spazierte in die Küche, kaum dass sie angezogen waren, vollkommen zielsicher, wie Michael feststellen konnte. Denn trotz der fortgeschrittenen Stunde befanden sich sowohl Herr Hoffmann als auch Herr Walter dort und schienen noch beim Frühstück zu sein.

Letzterer stand bei der Kaffeemaschine und goss sich gerade eine Tasse ein, was nichts war, wovon Brad sich stören ließ. Der steuerte nämlich geradewegs den älteren Mann an und umarmte ihn von hinten. "Guten Morgen, Richard."

Michael konnte den unausgesprochenen Fluch hören, als der Kaffee beinahe verschüttet wurde, doch äußerlich war nicht mehr als ein kurzes Zögern zu sehen. "Guten Morgen, Brad. Vielleicht solltest du dir abgewöhnen, andere Leute einfach so zu überfallen."

Der Junge grinste nur. "Das brauche ich mir nicht abzugewöhnen, bei anderen Leuten mache ich das nämlich nicht."

Und Herr Hoffmann hatte kein Mitleid mit seinem Freund, sondern lachte auf, als er das hörte. "Sieg nach Punkten für Brad."

Herr Walter drehte sich vorsichtig um, da Brad ihn anscheinend noch nicht loslassen wollte, und dieses Mal erstarrte er. Anders als Herr Hoffmann war er nämlich von Michaels Anwesenheit offensichtlich überrascht.

Grau-grüne Augen wurden geschlossen, als sich der Ältere sichtlich sammelte, dann traf ein vorwurfsvoller Blick Herrn Hoffmann. "Du hättest mir sagen können, dass Herr Schneider kommt."

Der zuckte mit den Schultern, war sich keiner Schuld bewusst. "Ich wusste es nicht. Anders als du habe ich aber gesehen, dass ein Paar Schuhe mehr bei der Tür stehen. Für deine Unaufmerksamkeit kann ich nichts, Reik."

Brad löste sich ein wenig von Herrn Walter, um sich zu Herrn Hoffmann umzudrehen. "Nicht ärgern." Unwillkürlich verstärkte sich die Umarmung und Herr Walter, der gerade einen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte, warf Michael einen langen Blick zu, sichtlich mit der Frage, wann er gedachte ihm Brad abzunehmen.

Er schenkte ihm nur ein Lächeln und nahm neben Herrn Hoffmann Platz, der gerade ebenfalls lächelte. "Du hast Reik erst einmal genug beschützt, mein Lieber. Setz dich an den Tisch und iss."

Und Brad… gehorchte nach einem Moment des Zögerns.
 

~TBC~
 

Das nächste Mal gibt es auch einen unerwarteten Besucher – allerdings ist das einer, den Brad noch nicht kennt ^^

cya, cu ^-^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Allmacht
2012-08-27T19:10:59+00:00 27.08.2012 21:10
Hi,

die beiden können wirklich noch ohne einander. *grins* Ich bin nur froh, dass Brad wieder auf dem Damm ist. Richards Unsicherheit Michael gegenüber finde ich aber immer wieder amüsant. Schön langsam müsste er sich doch an ihn und Brad gewöhnt haben.
Auf den unbekannten Besucher bin ich aber sehr gespannt. Brad kann ihn nicht einmal in einer seiner Visionen sehen?

lg


Zurück