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Reaching for the Stars

von

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"Es war besser als die Alternative, in der ich Sie nicht abgefangen habe"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 219/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Der Ausflug endet abrupter als geplant ^^#

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Zwielicht taucht tatsächlich auf. ^^ Allerdings ist das Ereignis eins, bei dem es ihnen schwerfallen sollte, rechzeitig einzugreifen. Was natürlich nicht heißt, dass sie gar nichts tun können ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 219 „Es war besser als die Alternative, in der ich Sie nicht abgefangen habe“
 

„Müssten nicht viele von ihnen in der Schule sein?“ Er stellte die Frage erst, als sie wieder draußen waren, denn drinnen hatte man kaum in Ruhe ein Wort wechseln können. Aus jeder Boutique war ihnen andere Musik entgegengeschallt aber fast noch schlimmer waren die vielen Mädchen und jungen Frauen, die das große Einkaufszentrum bevölkert hatten.

Herr Hoffmann sah so aus, als wollte dieser über ihn lachen, doch der Ältere schien nicht genug Energie dafür übrig zu haben. „Sie sind wahrscheinlich älter als sie aussehen.“ Dann warf er einen schnellen Blick auf die Uhr. „Außerdem können sehr wohl Schülerinnen unter ihnen sein, wenn sie früh Schluss hatten.“ Herr Hoffmann ließ seinen Arm in einer erschöpften Geste zurück an seine Seite fallen. „Irgendwie fühle ich mich, als ob es schon sehr viel später sein müsste…“

Ah, das Theater da drin hatte den anderen Mann genauso viel Kraft gekostet wie Brad. Die Erkenntnis reichte, um ihm ein Lächeln zu entlocken. „Wie Sie sehen, ist meine Abneigung nicht unbegründet.“

Herr Hoffmann verstand seinen Einwurf problemlos und nun war es der Ältere, dessen Mundwinkel nach oben kurvten und gleich darauf wurde eine Hand ausgestreckt, um ihm durch die Haare zu wuscheln. „Aber das zählt nicht, mein Lieber. Mit diesem Argument schaffst du es nicht, unsere Meinung zu ändern.“

Richard hatte sie belustigt aber ebenfalls ein wenig müde beobachtet, schüttelte nun den Kopf. „Immerhin gehen Frauen in der Regel mit ihren Freundinnen shoppen, von daher bleiben wir meistens davon verschont.“ Die Tüte, die der Andere jetzt mit sich führte, wurde angehoben. „Ich hoffe bloß, dass ihr die Handtasche gefällt. Nicht dass sie mich sonst doch noch durch zig Geschäfte schleppt, um ein Ersatzgeschenk zu finden…“

Brad konnte nicht anders als aufzulachen, dann umarmte er Richard kurz. „Vertrauen Sie meinem Talent. Ich will schließlich nicht, dass Sie leiden müssen, von daher hat es mir genug verraten, um Ihre Wahl für gut zu befinden.“

Grau-grüne Augen musterten ihn ein wenig unschlüssig. „Du musst verstehen, dass es mir ein wenig schwerfällt zu glauben, dein Talent würde sich in solche eher nebensächlichen Belange einmischen.“

Herr Hoffmann schlang einen Arm um die Schultern seines Freundes. „Da siehst du mal wieder, wie sehr er dich mag.“

Da es keinen Grund gab, dieser Einschätzung zu widersprechen, zuckte Brad nur mit den Schultern. „Ich schlage vor, dass wir etwas zu essen finden. Ich bin hungrig.“

Und den anderen beiden ging es genauso, weswegen sein Vorschlag einstimmig angenommen wurde.

Brad holte einen Touristenführer hervor, der ihm irgendwo in die Hand gedrückt worden war und blätterte flüchtig hindurch. Er war sogar auf Englisch, so dass er seine japanischen Sprachkenntnisse nicht bemühen musste, um rasch ihr nächstes Ziel auszusuchen. „Wie wäre es mit der ‚Spain Slope‘? Es ist ganz in der Nähe und nur für Fußgänger gedacht. Wir werden einige Restaurants zur Auswahl haben und da der Weg recht schmal ist, hoffentlich nicht zu viele Leute um uns herum.“

„Bist du jetzt unter die Misanthropen gegangen?“, wurde er von Herrn Hoffmann aufgezogen.

Er zog dazu nur eine Augenbraue hoch. „Sie können nicht behaupten, dass Sie nicht auch etwas Ruhe gebrauchen können.“

Und da Herr Hoffmann das tatsächlich nicht konnte, tat er es auch nicht.
 

Der schmale Weg wies wirklich ein gewisses spanisches Flair auf, doch sie alle waren mehr daran interessiert, ein ansprechendes Restaurant zu finden. Was sie auch taten. Anschließend setzten sie ihr Sightseeing fort, was zum Glück keine weiteren Shoppingabstecher einschloss. Und interessanter als die Center waren sowieso die Leute, die sich hier zusammenfanden. Nicht die Touristen, obwohl es unter ihnen natürlich auch einige seltsame Gestalten gab, sondern vielmehr die Japaner. Und die meisten hatten gar nichts dagegen, wenn Richard ein paar Erinnerungsfotos schießen wollte, viele posierten sogar extra für ihn.

Irgendwann kamen sie wieder beim Bahnhof an, wo sie eine Hundestatue erblickten, die sie bei ihrer Ankunft übersehen haben mussten.

Richard lächelte. „Die Story kenne sogar ich. Das ist dieser treue Hund, der noch auf sein Herrchen gewartet hat, nachdem dieser längst gestorben war, nicht wahr?“

Dafür benötigte er keinen Blick in die Touristeninformation. „Ja, Hachiko.“ Brad lächelte ebenfalls. „Machen Sie davon auch noch ein Foto?“

„So zum Abschluss, meinst du?“ Belustigt, doch Brad konnte sich davon gar nicht beleidigt fühlen, weil sich dem Älteren in diesem Moment ein Gähnen entrang.

„Wenn Sie den Ausflug noch weiter ausdehnen möchten, können wir das gerne tun“, meinte er daher nur besonders liebenswürdig.

Was Herrn Hoffmann auflachen ließ, während Richard das Gesicht verzog. „Ich glaube, wir haben alle erst einmal genug. Und Stefanie wird sich über die Ausbeute kaum beschweren können.“

„Das will ich doch hoffen.“ Nachdem dieses letzte Bild im Apparat war, packte Richard ihn nachdrücklich weg und schloss sich damit ohne weitere Worte Herrn Hoffmanns Aussage an.

Brads Zähne blitzen in einem schnellen Grinsen auf, bevor er nach der jetzt wieder freien Hand des anderen Mannes griff, um ihn in Richtung Bahnhof zu ziehen. Und Richard folgte ihm ohne größeren Widerstand.

Die Bahn war jetzt voller, aber immer noch nicht so schlimm, wie man es aus einigen Fernsehbeiträgen kannte. Brad gab sein bestes, außer seinen Begleitern alle anderen Leute zu ignorieren, was leichter war, als es hätte sein sollen. Er dachte einen Moment darüber nach, bevor ihm bewusst wurde, dass nach dem Trubel zuvor eine volle Bahn einfach nicht mithalten konnte.

Seine Mundwinkel kurvten bei dieser Überlegung leicht nach oben, aber gleich darauf gefror seine Miene regelrecht, als sich sein Talent einschaltete. Er reagierte, bevor der Zug unerwartet bremste. Eigentlich hätte gar nichts passieren sollen, trotz des Rucks, aber manchmal verketteten sich eben bestimmte Umstände. Ein Fahrgast stieß gegen den nächsten, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und als nächstes hätte es Richard getroffen. Kopf gegen Kante und ein Ruck, der durch den Körper lief. Aber Brads Arm war schneller, während er mit der anderen Hand nach Richard griff und dessen Fall zwar nicht mehr aufhalten konnte, ihm aber zumindest einen anderen Winkel verlieh.

Der Kopf des älteren Mannes traf nicht mehr die Kante, wie er es vorhergesehen hatte, sondern seinen Unterarm. Das Geräusch, das mit dem Brechen des Knochens einherging, schien in seinen Ohren nachzuhallen, während Schmerz durch seine Nerven jagte und weiße Funken vor seinen Augen zu tanzen schienen. Er sackte in sich zusammen, als alle Kraft aus ihm zu weichen schien, doch bevor er auf die Knie sinken konnte, fing er sich wieder und stemmte sich mit zusammengebissenen Zähnen nach oben.

Das Licht war ausgegangen, so dass er ins Dunkel starrte, nachdem er sich ausreichend zusammengerissen hatte, um auch wieder äußere Eindrücke zu verarbeiten. Blind suchte er also nach Richard und konnte die Erleichterung nicht verleugnen, als der Ältere auf seine Berührung reagierte, neben ihm auf die Beine kam. Seinen linken Arm fest gegen seine Brust gepresst, um ihn möglichst wenig zu bewegen, reichte er mit der rechten Hand nach dem Gesicht des Älteren, als könnte er auf diese Weise dessen Miene lesen.

Feine Muskeln bewegten sich unter seiner Hand, als Richard zu sprechen begann. „Geht es dir gut, Brad?“ Besorgnis ließ die Stimme des anderen Mannes rau klingen.

„Es könnte besser sein“, gab er zu und konnte selbst die Anstrengung heraushören, die es ihn kostete, die Worte halbwegs gleichmäßig herauszubringen.

„Das kann ich mir vorstellen…“ Herr Hoffmann, der jetzt unmittelbar neben ihm stand und sich unauffällig als Stütze anbot, etwas, das Brad mit einem lautlosen Seufzen annahm. „Ich konnte hören, wie du dir etwas gebrochen hast.“

„Ja, in meinem Unterarm“, bestätigte er.

Von Richard kam ein lautes Einatmen, als dieser das hörte und Brad wusste einfach, dass der Ältere das Gesicht verzog, auch wenn er es nicht sehen konnte. „Das ist passiert, als ich gegen dich gefallen bin…“ Eine Pause, die in der Dunkelheit schwer wog und selbst die aufgeregten Stimmen um sie herum auszuschließen schien. „Es tut mir Leid, das wollte ich nicht.“ Sehr leise.

Brad musste unwillkürlich lächeln und seine Hand suchte wieder nach dem Älteren. „Aber ich wollte es.“ Dieses Mal war es an ihm, eine Pause einzulegen. „Es war besser als die Alternative, in der ich Sie nicht abgefangen habe.“

„Ah…“ Mehr als diesen tonlosen Laut erhielt er nicht an Reaktion, doch er trug deutlich genug die Botschaft mit sich, dass Richard verstanden hatte. Vielleicht nicht die ganzen Ausmaße, aber genug. So dass es ihn nicht wunderte, als seine Hand in stummen Dank gedrückt wurde.

Herr Hoffmann bewegte sich, vorsichtig, um seinen Arm nicht zu sehr zu erschüttern, und holte sein Handy hervor - so wie es bereits andere Fahrgäste getan hatten, wie die im Wagen aufblitzenden Lichter verrieten. Doch bevor der Ältere dazu kam, eine Nummer zu wählen, wurden sie durch das Stöhnen von Metall abgelenkt, mit dem sich die Tür gleich bei ihnen zu öffnen begann.

Die Stimmen im Wagen verstummten, als alle sich auf dieses neue Ereignis konzentrierten, doch anders als diese Leute musste Brad sich nicht fragen, was da gerade passierte.

„Anders“, begrüßte er den Precog, der als erster hereinkam, sein Handy als Taschenlampenersatz benutzend.

„Brad… dir geht es gut…“ Graue Augen wurden für einen Moment geschlossen, als Anspannung aus dem Älteren heraussickerte. Dann aber bemerkte Anders, wie er seinen Arm schonte und presste die Lippen zusammen. „Die Netze sind anscheinend überlastet, sonst hätte ich bereits Unterstützung gerufen.“ Anders blickte für einen Augenblick ins Leere. „In solchen Momenten wäre es praktisch, einen Telepathen im Team zu haben.“

Seine Mundwinkel kurvten nach oben, bevor er überhaupt die Ursache für diese Reaktion erkennen konnte. „Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.“

Der andere Precog warf ihm einen seltsamen Blick zu, aber vielleicht lag es auch nur an den unzureichenden Lichtverhältnissen, denn ein Kommentar kam nicht.

Stattdessen war Dennis jetzt bei ihm, tastete vorsichtig seinen Arm ab. Natürlich kannte sich der Telekinet von ihnen am besten in Erster Hilfe aus, doch gegen einen gebrochenen Arm konnte auch er nichts ausrichten. „Wenn ich noch ein Heiler wäre…“ Die Aussage endete in einem Schulterzucken.

„Ich weiß, aber dann wärst du vielleicht gar nicht erst hier reingekommen“, gab Brad unwillkürlich belustigt zu bedenken.

Dennis schien zurück zur Tür zu blicken, die dessen Einsatz von Telekinese nichts entgegenzusetzen gehabt hatte, grinste dann. „Wo du Recht hast, hast du Recht. Dann war ich also doch nicht ganz nutzlos.“

„Ja, anders als ich.“ Cora behielt so gut es ging ihre Umgebung im Auge, doch von den anderen Fahrgästen wagte sich keiner in die Nähe der Ansammlung von Ausländern. „Wissen Sie bereits, was passiert ist?“, wurde Brad dann gefragt.

„Außer dem Offensichtlichen - nämlich ein Stromausfall - leider nicht. Doch ich weiß bereits, dass wir noch eine Weile warten müssen, bis wir hier rauskommen.“

Die Pyrokinetin war von dieser Auskunft nicht besonders erfreut, was sich darin äußerte, dass sie wenig freundlich bei der Aufgabe vorging, ein paar Plätze für sie zu räumen.

Brad war es relativ egal, dass sie dabei einigen Fahrgästen Angst einjagte, dazu war er zu froh, sich setzen zu können. Und Richard protestierte nicht einmal ansatzweise, als er sich gegen ihn lehnte. Der Ältere schien die Tatsache noch nicht so ganz verdaut zu haben, dass Brad seinetwegen verletzt war.

Anders ging vor ihm in die Hocke. „Anscheinend versucht jeder zurzeit, irgendjemanden anzurufen, es gibt einfach kein Durchkommen. Der Stromausfall wird also ein größeres Gebiet betreffen. Wer weiß, wann sie das behoben haben. Und ich möchte Herrn Jansen ganz sicher nicht solange im Ungewissen lassen.“ Geschweige denn Michael, schwang dahinter mit.

Brad verstand auch die unausgesprochenen Worte und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Was hast du vor?“

„Ich will vorausgehen. Mein Talent gibt eine große Wahrscheinlichkeit dafür an, dass ich unbeschadet rauskomme. Das Festnetz wird bestimmt noch funktionieren und dann wird alles seinen geregelten Gang gehen. Vor allem werden wir schnellstens einen Heiler für dich auftreiben.“

„Ich bin kein kleines Kind, ich komme damit klar“, merkte er dazu an, aber sein Lächeln vertiefte sich gleichzeitig. „Aber du hast Recht, ich sehe ebenfalls keine Schwierigkeiten voraus und ich möchte hier auch nicht länger festsitzen, als es unbedingt sein muss.“

Mit einem scharfen Nicken wurden seine Worte bestätigt. „Ich werde Cora mitnehmen, sie schafft es mühelos, auch die längste Schlange zu vertreiben.“

„Ah ja, und Alex könnte das nicht auch?“

Der Andere stieß ein Schnauben aus. „Glaubst du wirklich, dass ich ihn von dir wegbekommen könnte? Und wie gesagt, Cora kann den Job auch erledigen.“

Er konnte das Lächeln hören, wenn auch nicht sehen. „In dem Fall bleibt mir wohl nur, dir einen schnellen Erfolg zu wünschen.“

Anders erhob sich und deutete eine Verbeugung an. „Den werde ich haben.“ Mit einem ungewohnt formalen Tonfall.
 

~TBC~
 

Jupp, Brad konnte es mal wieder nicht lassen, den Retter zu spielen ^^#

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-08-13T10:26:15+00:00 13.08.2012 12:26
Hi,

*autsch* armer Brad. Der muss ganz schön für seine "normalen" Bekannten leiden. Dann hoffe ich mal, dass er wirklich bald einen Heiler bekommt. Schmerztabletten hat wahrscheinlich auch keiner dabei, oder?

lg


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