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Reaching for the Stars

von

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"Es hätte Sie mit Ihrer Nase geradewegs auf Herrn Hoffmans Faust landen lassen"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 213/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Etwas Boxtraining und dann eine Einladung von Tanaka-san ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *grins* Nein, etwas in der Art musst du nun wirklich nicht befürchten. Denn wie du sehen wirst, ist es dieses Mal nicht Brad, der die Schwierigkeiten anzuziehen scheint. Weswegen Brad nicht anders kann, als sich um diese Person Sorgen zu machen ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 213 „Es hätte Sie mit Ihrer Nase geradewegs auf Herrn Hoffmans Faust landen lassen“
 

Brad hatte sich auf der Bank niedergelassen, Muskeln warm und erschöpft. Und vor allem zufrieden mit der Betätigung. Weswegen er auch in aller Ruhe zusehen konnte, wie Herr Hoffmann nun gegen Richard antrat.

Letzterer fühlte sich eindeutig nicht ganz wohl in seiner Haut, doch er hatte sich überzeugen lassen, nach einer kurzen Vorbereitungsphase einen echten Trainingskampf zu wagen. Ab und zu schweiften die grau-grünen Augen immer noch zu den Händen, als könnte er nicht ganz glauben, dass sie von Boxhandschuhen umhüllt waren, doch dann konzentrierte sich Richard ganz auf seinen Freund. Seinen Gegner jetzt.

Er erwischte sich bei einem Lächeln, als er sah, wie vorsichtig Herr Hoffmann anfangs zu Werke ging, doch Richard gewann nach und nach an Selbstvertrauen und im gleichen Maße gewann der Kampf an Geschwindigkeit. Sein Körper spannte sich unwillkürlich an, als er sich in dem Austausch verlor, zu reagieren versuchte, wo er in Wirklichkeit gar nichts tun konnte.

Beide Männer steckten Treffer ein, Richard natürlich mehr als Herr Hoffmann, doch das schien keinen der beiden zu stören. Vielmehr schien es Herrn Hoffmann weiter zu ermutigen und braune Augen verengten sich, als er sah, wie die Angriffe des Älteren an Wucht gewannen. Aber natürlich mischte er sich nicht ein. Nicht, bis sein Talent ihn vor einem Fehltritt Richards warnte, der Herrn Hoffmanns Schlag an der falschen Stelle landen lassen und geradewegs zu einer gebrochenen Nase führen würde.

Brad war auf den Beinen, bevor er überhaupt die Bewegung registrierte, stieß scharf den Namen des anderen Mannes heraus. „Christian!“

Der Angesprochene erstarrte regelrecht, während Richard tatsächlich stolperte, sich dann aber rasch fing und ihn anstarrte. Um dann Herrn Hoffmann anzusehen. „Seit wann redet Brad dich mit dem Vornamen an?“ Überraschung färbte diese Frage.

Der Andere schüttelte den Kopf, musterte ihn überlegend, bevor ein Lächeln über dessen Lippen spielte, das nicht ganz echt ausfiel. „Er tut es nur, wenn er meine unbedingte Aufmerksamkeit haben will.“ Herr Hoffmann hatte sich eindeutig an die letzte Gelegenheit erinnert, als Brad seinen Vornamen benutzt hatte, und war von diesem Vergleich nicht besonders angetan.

Irgendwann musste er sich in Bewegung gesetzt haben, ohne es wirklich zu registrieren, und gleich darauf nahm er Richard die Handschuhe ab. „Sie haben genug trainiert“, teilte er dem Älteren mit.

Die bereits befreite Rechte legte sich auf seine Hand und stoppte ihn so für einen Moment. „Was ist los, Brad?“, wurde er beinahe sanft gefragt.

Er blickte von seinem Tun auf und schenkte Richard ein schnelles Grinsen, das sich nicht einmal zu gekünstelt anfühlte. „Eben, als Sie gestolpert sind… es hätte Sie mit Ihrer Nase geradewegs auf Herrn Hoffmans Faust landen lassen. Und glauben Sie mir, es wäre schmerzhaft ausgefallen.“

Richard lachte auf, nicht belustigt, sondern um den nachträglichen Schrecken zu überwinden. „In dem Fall muss ich mich wohl bei dir bedanken“, wurde schließlich gesagt.

Dieses Grinsen fiel natürlicher aus. „Ich hatte es Ihnen doch versprochen.“ Inzwischen hatte er auch den zweiten Handschuh abgezogen und Richard streckte unwillkürlich seine Finger, ballte sie zu Fäusten und streckte sie dann wieder. Als wollte er sich davon überzeugen, dass alles noch funktionierte, wie es sollte.

Erst als er das zu seiner Zufriedenheit getan hatte, wurde Brads Blick wieder erwidert. „Ja, das hattest du. Was für ein Glück für mich…“, wurde dann festgestellt und inzwischen hatte sich ein Anflug von Amüsement in die grau-grünen Augen geschlichen.

Herr Hoffmann atmete tief durch, zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Auch wenn wir hier schnell einen Heiler gefunden hätten, bin ich trotzdem froh, dass es nun nicht erforderlich ist.“ Mit aufrichtiger Erleichterung. Und dann wurde ein Arm um Richards Schultern geschlungen. „Wie gut, dass du einen Beschützer hast.“

„Ha, das musste jetzt ja kommen…“ Doch Richard lächelte, während er das sagte. Als nächstes sprach er zu Brad. „Willst du vielleicht noch ein bisschen mit Chris kämpfen? Ich selbst habe vorerst wirklich genug…“ Wieder wurden Hände zu Fäusten geballt und Brad legte seine Hand unwillkürlich darüber, unterband die Bewegung dadurch.

„Ich denke, ich hatte genug Aufregung, um bis heute Abend ohne Probleme wach zu bleiben.“ Es sollte wie ein Scherz klingen, doch dazu kamen die Worte ein wenig zu gezwungen heraus.

Blaue Augen musterten ihn nachdenklich, dann löste sich Herr Hoffmann von Richard und trat auf ihn zu, wuschelte ihm durch die Haare. „Nun komm schon, Brad. Reik ist erwachsen, du musst dir nun wirklich keine Sorgen um ihn machen.“

Er runzelte nur die Stirn dazu, flüchtig, beschloss dann, sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Schließlich war in Wirklichkeit nichts passiert und das Bild, das er immer noch sah, wenn er seine Augen für einen Moment zu lange schloss, würde auch bald verschwinden.

Also schenkte er Herrn Hoffmann als nächstes ein Lächeln und dann gaben sie ihre Ausrüstung ab, um sich anschließend auf den Weg zurück zu ihrem Apartment zu machen. Mit jedem Schritt entfernte er sich auch von der potenziellen Zukunft und tatsächlich wurde die Erinnerung an etwas, das nie geschehen war, immer schwächer. Und Brad damit gelöster.

„Haben Sie sich eigentlich schon überlegt, ob Sie morgen mit uns ins Büro kommen wollen?“

Sanfte Belustigung stand in den grau-grünen Augen. „Sollte ich mir vorhin nicht noch überlegen, ob ich irgendetwas unternehmen möchte?“

Er zog ein bisschen an der Hand des Älteren, die er nicht freigegeben hatte, so dass dieser ein etwas näher bei ihm laufen musste. „Ja schon. Aber falls nicht… das letzte Mal wollten Sie nicht allein hierbleiben, nicht wahr?“

Richard lachte, als er das hörte, nickte dann zustimmend. „Damit hast du natürlich Recht. Und ja, ich habe bereits darüber nachgedacht. Nach der langen Reise habe noch nicht die richtige Einstellung dazu, morgen Tourist zu spielen. Von daher werde ich dich gerne begleiten.“

Aus irgendeinem Grund lachte dieses Mal Herr Hoffmann, doch als er ihn fragend ansah, schüttelte der ältere Mann nur den Kopf.

Bevor er nachhaken konnte, wurde er durch eine andere Stimme abgelenkt.

„Guten Tag, Crawford-san.“

Noch bevor er sich umdrehte, wusste er, wer ihn angesprochen hatte. „Tanaka-san, was für eine Überraschung.“

Der andere Mann verbeugte sich. „Nun, nicht ganz so groß für Sie, nicht wahr?“ Mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln.

Brad erwiderte die Verbeugung und das Lächeln. „Möglich“, gestand er zu. „Haben Sie nach mir gesucht oder ist unsere Begegnung nur ein Zufall?“, erkundigte er sich dann.

„Ah, ersteres. Da es das letzte Mal nicht mehr geklappt hat, hat meine Frau mich losgeschickt, damit ich die Einladung erneuere – und zwar so frühzeitig wie möglich.“

„Nun, früher hätten Sie es kaum einrichten können, Tanaka-san.“ Belustigt.

„Sie sagen es. Von daher kann mir meine Frau keine Vorwürfe machen. Haben Sie heute Abend Zeit? Hoffmann-san und Walter-san sind natürlich auch eingeladen.“

Er hob eine Augenbraue. „Ich gehe davon aus, dass Ihre Frau bereits darauf eingerichtet ist?“

Seine einzige Antwort war das Neigen des Kopfes und ein Funkeln in den dunklen Augen.

Brad tauschte einen schnellen Blick mit seinen Begleitern aus und da keiner von ihnen ein Zeichen der Ablehnung machte, wandte er sich mit einem Lächeln wieder an den Japaner. „Wir nehmen Ihre Einladung gerne an, Tanaka-san.“

In der Miene des Anderen mischten sich Zufriedenheit und Erleichterung. „Ich werde Sie später abholen kommen.“ Mit einer Verbeugung verabschiedete sich der Mann von ihnen und bevor Brad einen Einwand erheben konnte, verschwand er.

„Er kommt uns abholen?“, wandte sich Richard an ihn, die Frage, die dahinter stand, offensichtlich.

Brad zuckte mit den Schultern. „Vielleicht will er sichergehen, dass wir pünktlich aufschlagen.“

Herr Hoffmann lachte auf. „Er hat dich praktisch überrannt, damit er den Wünschen seiner Frau nachkommen kann. Es ist schon beeindruckend.“

Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Ja, das ist es, nicht wahr?“
 

Er atmete leise aber dennoch hörbar aus, nachdem sich die Tür zu Herrn Tanakas Wohnung hinter ihnen geschlossen hatte und fand sich prompt dem amüsierten Blick seiner beiden Begleiter ausgesetzt.

„Du scheinst mir eine gewisse Anziehung auf kleine Kinder auszuüben“, zog Herr Hoffmann ihn dann auch schon auf.

„Ha, ha. Und wenn ich so weitermache, kann ich einen Kindergarten aufmachen.“ Brad sprach es aus, trocken, bevor ihm einer der anderen zuvorkommen konnte. Dann streckte er sich und unterdrückte ein Gähnen. „Der Kleine hätte schon längst im Bett sein sollen, immerhin ist er erst fünf Jahre alt.“

Richard lächelte. „Nun, er hat doch geschlafen.“

Er schenkte ihm nur einen schiefen Blick und antwortete nicht darauf, denn letztendlich hatte der Ältere Recht. Sie hatten das Essen an einem dieser typischen Bodentische eingenommen und der Junge, dessen Schüchternheit sich irgendwann zugunsten der Neugier zurückgezogen hatte, hatte sich zunächst einen Platz bei Brad gesucht um später dort einzuschlafen.

„Der Kleine konnte sich sogar noch an dich erinnern von deinem letzten Besuch hier. Das ist irgendwie beeindruckend.“ Er sollte immer noch aufgezogen werden und dennoch klang ein Körnchen Wahrheit in den Worten mit.

An den Älteren ging ein so gar nicht beeindruckter Blick, bevor Brad nach Richards Handgelenk griff. „Wir können jetzt auch schlafen gehen…“

Aus irgendeinem Grund entkam Herrn Hoffmann ein unterdrücktes Lachen und als Brad ihn neugierig ansah, war der Blick der blauen Augen auf Richard gerichtet. Er folgte ihm und entdeckte so, dass der andere Mann das Gesicht verzogen hatte. Flüchtig runzelte er die Stirn, doch es war nicht schwer herauszufinden, was passiert sein musste. Brad umfasste das Handgelenk kurz etwas fester und lenkte Richard so ab. „Lassen Sie sich von ihm nicht ärgern. Er weiß genauso gut wie Sie, wie meine Worte gemeint waren.“

Das nächste Lachen von Herrn Hoffmann war gar nicht unterdrückt, dann ruhte die Hand des Mannes für einen Moment auf Richards Schulter. Es war beinahe eine Entschuldigung, auch wenn sie nicht ausgesprochen wurde.

Brad befand sie für ausreichend, außerdem war er allmählich zu müde für irgendwelche Spielereien, weswegen er sich einfach in Bewegung setzte und Richard mit sich zog. Wie erwartet schloss sich Herr Hoffmann ihnen an und damit hatte Brad sein Ziel erreicht.
 

Am nächsten Morgen hatte er endlich das Gefühl, wirklich in Japan angekommen zu sein. Nicht nur im Land, sondern auch in der Zeit. Weswegen er Richard mit einem breiten Lächeln bedachte, als der sichtlich verschlafen die Küche betrat. „Vielleicht sollten Sie noch einmal ins Bett zurückkehren, statt mit uns ins Büro zu fahren“, schlug er ihm vor.

Der Ältere schüttelte den Kopf und ließ sich auf den Stuhl fallen, den Herr Hoffmann ihm zurückgezogen hatte. „Es geht schon.“

Brad hatte die Antwort bereits erahnt und war aufgestanden, um die Kaffeekanne von der Maschine zu holen. „Dann versuchen Sie eben, richtig wach zu werden“, meinte er belustigt, während er Richard die Tasse füllte. Anschließend setzte er sich wieder, ihm gegenüber, und stützte beide Ellenbogen auf, das Kinn auf den verschränkten Fingern. Er musterte Richard, während der vorsichtig einen ersten Schluck nahm, und sein Lächeln wich einem ernsteren Gesichtsausdruck. „Ich kann manchmal auch nicht gut schlafen, wenn ich nicht auf Rosenkreuz bin. Ich schlafe dann bei Herrn Hoffmann.“

Grau-grüne Augen hoben sich von der Tasse und Mundwinkel zuckten unfreiwillig. „Willst du mich gerade in Chris‘ Bett bekommen oder in deins, Brad?“

Er ignorierte das Schnauben, das Herr Hoffmann daraufhin ausstieß und zuckte mit den Schultern. „Das ist doch egal. Hauptsache, es hilft.“

Nun lächelte Richard. „Ich denke, ich brauche keine Hilfe. Es war nur die Umstellung.“

Daraufhin zuckte er wieder nur mit den Schultern, schließlich war der Andere alt genug, um das selbst zu wissen. Also reichte er ihm einfach nur den Korb mit den Brötchen und setzte dann sein eigenes Frühstück fort. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Blick hin und wieder zu Richard hinüberhuschte, um sich zu vergewissern, dass es ihm wirklich gut ging. Und als sie schließlich fertig waren, hielt er Herrn Hoffmann zurück, als dieser dem anderen Mann aus der Küche folgen wollte.

Herr Hoffmann kam zu ihm, stützte neben ihm beide Hände auf der Stuhllehne ab.

„Ist es wirklich nur die Umstellung?“, erkundigte er sich leise.

Der Ältere schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln. „Ich kann noch weniger in seinen Kopf hineinschauen als du, mein Lieber. Aber ich gehe davon aus, dass er nichts als die Wahrheit gesagt hat. Auch wenn es wohl ein bisschen irreführend war.“

Er lehnte sich zurück und starrte zur Decke hoch, doch er sagte nichts. Natürlich konnte er sich denken, worauf Herr Hoffmann hinauswollte, doch er wollte es ausgesprochen hören.

Und sein Schweigen wurde entsprechend interpretiert. Herr Hoffmann seufzte. „Nach der Isolation auf Rosenkreuz wurde ihm gestern wieder das normale Leben vor Augen geführt. Du kannst nicht erwarten, dass er sich mit seiner Situation endgültig abfindet.“

„Unser Leben ist normal. Was die Leute Draußen treiben, ist einfach nur… langweilig.“ Beinahe störrisch.

Herr Hoffmann lachte überrascht auf. „Aus deiner Warte aus gesehen vielleicht.“ Eine Hand wurde von der Lehne gelöst und wuschelte durch seine Haare. „Und vergiss nicht, dass Reik zu eigenständig ist, um sich einfach in eine Organisation einzufügen.“ Ein Lächeln folgte. „Wenn er anders wäre, würde er dir sicher nicht gefallen.“

Damit mochte Herr Hoffmann im Allgemeinen vielleicht Recht haben, aber in diesem einen Punkt war sich Brad dessen nicht so ganz sicher. Doch es brachte nichts, sich daran festzubeißen. Er würde Richard im Auge behalten. Und Herr Hoffmann würde es zweifellos auch tun. Daher nickte er nur, kam den Stuhl zurückschiebend auf die Beine. „Dann wollen wir mal, hm?“
 

~TBC~
 

Beim nächsten Mal gibt es ein Wiedersehen mit Zwielicht – wovon Brad aus bestimmten Gründen eher weniger begeistert ist ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-07-03T05:54:45+00:00 03.07.2012 07:54
Hallo,

ich musste lachen, als ich mir Brad von Kindergartenkindern umringt vorgestellt habe. *grins* Selbst seine Gelassenheit und Geduld hat Grenzen.
lg


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