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Reaching for the Stars

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"Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass dieses Verbot einen sehr guten Grund hat?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 207/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Brad ist nicht besonders begeistert von dem, was Schuldig getan hat ^^#

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Tja, du kennst ja Schuldig. Sein Sinn dafür Unruhe zu stiften ist manchmal ausgeprägter als sein gesunder Menschenverstand. ^^° Und natürlich wird Brad etwas dazu zu sagen haben. Wenigstens musst du jetzt nicht mehr länger auf Brads Reaktion warten ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

~ „Guten Abend, Herr Schneider.“ Das begleitende Nicken geriet ein wenig abgehackt, aber wenigstens klang er nicht so atemlos, wie er sich gerade fühlte. Er wusste selbst nicht genau, was eigentlich gerade mit ihm los war, aber hinter seiner Stirn begannen sich bereits Kopfschmerzen zu entwickeln. Sein Körper hatte gelernt, dass Herrn Schneiders Nähe selten etwas Gutes für ihn bedeutete. ~
 

(Schuldig, Close Distance, Teil 208)
 

Teil 207 „Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass dieses Verbot einen sehr guten Grund hat?“
 

Die Erstklässler hatten sich inzwischen entschieden, tatsächlich den See auszukundschaften, und Schuldig folgte ihnen in sicherem Abstand, mit Farfarello auf den Fersen.

Der Ire hatte ihn gewarnt, keine Dummheiten zu begehen, aber offensichtlich nicht vor, ihn aufzuhalten. Weswegen Schuldig die Warnung problemlos an sich abgleiten lassen konnte.

Die Kiddies unterhielten sich lautstark und gestikulierend, natürlich über Herrn Crawford. Schuldig zog innerlich eine Grimasse. Alle Jahre wieder ging das Theater von vorne los. Kaum hatten die Erstklässlers die ersten paar Tage hinter sich, begannen sie, den Instruktor mit großen Augen anzuhimmeln. Und später waren sie zwar diskreter, aber die Begeisterung hielt sich im Großen und Ganzen. Es war übelkeiterregend… Er versuchte, den Gedanken an Herrn Crawford wieder zu verdrängen, suchte Ablenkung in der Gruppe, die inzwischen ihr Ziel erreicht hatte. Irgendwie hatte er gehofft, dass mehr passieren würde, doch wie es aussah, setzten sie sich einfach nur ins Gras, um sich weiter zu unterhalten.

An diesem Punkt hätte er sich einfach abwenden können, doch der Teil, der von Anfang an hatte Unruhe stiften wollen, setzte sich durch. Vielleicht würde es helfen, das Brennen der Säure in seinem Innern zu lindern. Er pickte sich den Jungen heraus, der am ehesten als Draufgänger bezeichnet werden konnte und gab ihm einen kleinen mentalen Stups. Dann konnte er sich in Ruhe zurücklehnen – innerlich, aber auch gegen den Baum, der sich in bequemer Reichweite befand – und darauf warten, wie sich das weitere Geschehen entfaltete.

Farfarello hatte ihn die ganze Zeit nur neugierig beobachtet, doch nun richtete sich die Aufmerksamkeit des Jüngeren auf die Gruppe, wo der Junge aufgesprungen war und eine Mutprobe vorschlug.

„Das ist nicht dein Ernst…“ Das war natürlich nicht die Reaktion der anderen Kinder, die nach eher geringem Widerstand auf die Idee ansprangen. Nein, die Worte kamen von Farfarello und waren an Schuldig gerichtet.

Er grinste, zuckte dann mit den Schultern. „Du redest hier mit dem Falschen, schließlich ist es nicht meine Sache, was die Ersties da treiben.“

Der Ire zeigte sich unbeeindruckt von seinem Einwand. „Du weißt, dass er es dir noch nie abgenommen hat, wenn du dich unschuldig gibst. Und du solltest genauso wissen, dass es bei mir auch nicht funktioniert.“

Schuldig tat so, als hätte er nichts gehört, blickte starr auf die Kinder, die jetzt alles bis auf die Shorts abstreiften, um dann um die Wette auf das Wasser zuzurennen. Nur sein Grinsen wurde etwas starr.

Nicht einer von den Erstklässlern blieb zurück, ganz wie es zu erwarten gewesen war, und damit wurde es Zeit, sich um den letzten Punkt zu kümmern. Wozu schließlich die Arbeit, wenn niemand die Kiddies erwischen würde. Also streckte er wieder sein Talent aus, hin zu einem Schüler, der sich ganz in der Nähe befand, sorgte dafür, dass dieser etwas zu hören glaubte.

Der Rest war sehr einfach, oder hätte es zumindest sein sollen. Es war Leichtsinn gewesen, einfach den Erstbesten zu berühren, aber wer hätte auch ahnen können, dass es ausgerechnet ein Komiteemitglied war. Im Nachhinein konnte er sich nur selbst dafür verfluchen, auch wenn es vorher logisch erschienen war, nicht nachzubohren, weil sein Einfluss sonst hätte entdeckt werden können.

Doch diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich letztendlich als alles andere als hilfreich, eher im Gegenteil. Denn wenn der Ältere einfach nur seine neugierige Berührung gespürt hätte, ohne dass sie irgendeine Folge gehabt hätte, wäre das Komiteemitglied der Sache wahrscheinlich niemals nachgegangen. So aber sah sich Schuldig gleich darauf einem finsteren Gesicht gegenüber, gefolgt von der Anweisung, sich nicht von der Stelle zu rühren.

Natürlich gehorchte er Oliver, schließlich war er erkannt worden und jede Form des Ungehorsams würde nur zu Ärger führen. Oder noch mehr Ärger…

Als nächstes ging der ältere Telepath zum Ufer des Sees, stemmte die Hände in die Hüften und rief die Kinder heraus, unterlegte die Anweisung mit einem telepathischen Befehl, der für die Aufmerksamkeit aller sorgte. Die Erstklässler überschlugen sich regelrecht, um schleunigst zurück ans Ufer zu gelangen und mehr als einer von ihnen fiel bei dem Versuch auf die Nase.

Nicht, dass jemand die Energie gefunden hätte, darüber zu lachen, selbst bei Schuldig wollte sich keine Schadenfreude einstellen. Denn sein Talent hatte ihm bereits verraten, dass Oliver im Kontakt mit anderen Personen stand, bei denen es sich nur um Komiteemitglieder handeln konnte. Und wenn der Ältere es für nötig befand, das Komitee einzuberufen, statt nur ihre Namen für die nächste Versammlung zu notieren oder ihnen gleich selbst eine Strafe aufzubrummen, konnte das nichts Gutes bedeuten.

Farfarello registrierte seine sich verdüsternde Stimmung, warf ihm einen langen Blick zu. Aber wenigstens sparte es sich der Ire, ein ‚ich habe dich ja gewarnt‘ auszusprechen. Sie wussten beide um diese Tatsache und genauso, dass solche Worte jetzt nichts mehr ändern würden.

Schuldig hatte irgendwann die Arme vor der Brust verschränkt, wartete genauso wie die Kinder, die jetzt blass und nervös von einem Fuß auf den anderen traten, darauf, dass die anderen eintrafen und die Sache ihr Ende fand.

Was er nicht erwartet hatte, war, dass sich ein Instruktor in der Begleitung des Komiteemitglieds befinden würde, das kurz darauf eintraf. Der Anblick der schwarzen Uniform ließ einen Stein in seinen Magen plumpsen, denn wenn schon die unmittelbare Einberufung des Komitees nichts Gutes bedeutet hätte, dann verhieß das Einschalten eines Instruktors noch viel Übleres. Und sein Pessimismus fand Bestätigung, als er den Instruktor erkannte, woraufhin sich der Stein in seinem Magen prompt in Eis verwandelte.

Herr Crawford schien die Situation in einem Blick zu erfassen und gleich darauf stand der Instruktor vor Schuldig.

Was ihm die Gelegenheit gab, das Fehlen jeden Amüsements zu registrieren, mit dem ihm Herrn Crawford normalerweise begegnete. Sein Blick wandte sich beinahe hastig von den kühlen, braunen Augen ab, eine Reaktion, die er in einem respektvollen Neigen des Kopfes verstecken wollte. Doch dieser Plan misslang, als sein Blick vorher die Lippen des Instruktors streifte und daran einen Moment zu lange hängen blieb.

Die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf und er schloss hastig die Augen. Kein Wunder, dass Herr Crawford so unerfreut dreinschaute, er war offensichtlich bei etwas unterbrochen worden. Bevor er ihn aufhalten konnte, wurde der Gedanke weitergeführt und die Erinnerung an das Triumviratsmitglied sorgte dafür, dass längst verheilte Striemen wieder brannten, denn natürlich wollte er nur noch weglaufen, wenn sich der Blick der eisblauen Augen hinter seinen geschlossenen Lidern in ihn hineinzubohren schien.

Als er sich wieder der Welt stellte, schien ein Hauch des vermissten Amüsements um Herrn Crawfords Mundwinkel zu spielen, doch dieses Zucken konnte auch etwas vollkommen anderes bedeuten. Glücklicherweise wandte sich der Instruktor gleich darauf an Farfarello, offenbar hatte er es nicht nötig, sich noch irgendwelche Antworten von Schuldig zu holen.

„Warum hast du ihn nicht davon abgehalten?“ Als wäre Schuldig zu jung oder zu dumm, um sich zu benehmen und bräuchte deswegen einen Aufpasser.

Der Ire lächelte, überhaupt nicht eingeschüchtert. „Anders als Er überlasse ich es den Leuten wirklich, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“

Er erwartete irgendwie einen Ausbruch, natürlich vollkommen ruhig, wie man es von Herrn Crawford kannte. Doch stattdessen erwiderte der Instruktor das Lächeln.

„Ich verstehe“, wurde der Kopf geneigt. Offensichtlich nahm er Farfarellos Antwort ernst und deutete sie nicht als Versuch, ihm frech zu kommen.

Und dann musste Schuldig an ihre erste Begegnung zurückdenken. Er sollte nicht überrascht sein, schließlich hatte Herr Crawford schon damals genau gewusst, wie er mit Farfarello umgehen musste… Der Gedanke verlor sich abrupt, als sich die Aufmerksamkeit des Instruktors wieder auf ihn richtete. Und das Lächeln blieb bestehen, auch wenn es eine andere Note gewann.

„Nun, du hast offensichtlich die falsche Entscheidung getroffen, Schuldig.“ Kühl. „Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass dieses Verbot einen sehr guten Grund hat?“

Er zwinkerte unwillkürlich. Nein, natürlich nicht. Es gab schließlich genug von diesen Verboten, die nur dazu dienten, ihre Freiheit einzuschränken. Warum hätte er sich ausgerechnet hierüber Gedanken machen sollen… Und weil er nicht anders konnte, kam ihm gleich darauf ein trotziges „Nein“ über die Lippen.

Farfarello sah zur Seite, weg von ihm, als wollte er sich von dieser Antwort abwenden. Eine Reaktion, die so ungewöhnlich war, dass Schuldig spürte, wie Hitze in seine Ohren stieg.

Herr Crawford presste flüchtig die Lippen zusammen, schien aber nicht weiter überrascht. „Oliver, komm mal bitte her“, wurde dann das Komiteemitglied herübergerufen.

Der ältere Telepath ließ die Kinder in der Obhut des anderen Komiteemitglieds zurück, eilte mit schnellen Schritten auf sie zu. „Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Crawford?“

„Da Schuldig so gerne mit seinem Talent spielt und dann zusieht, soll seine Bestrafung sich danach richten.“ Das folgende Lächeln ließ einen Schauer seinen Rücken herunter laufen. „Du passt mir auf, dass er sich nicht abschottet, sondern genau mitverfolgt, was gleich mit den Kindern passiert.“

Olivers Mund öffnete sich, nicht im Widerspruch, sondern überrascht, bevor dieser hastig nickte. „Jawohl, Herr Crawford.“

Grüne Augen sahen dem Instruktor hinterher, als dieser nun zu den Erstklässlern ging. Und eigentlich sollte er erleichtert sein, denn was sollte schon so schlimm daran sein, nur zuschauen zu müssen. Selbst wenn es die mentale Ebene mit einschloss. Doch Olivers Reaktion war nicht dazu geeignet, sich mit diesem Argument selbst zu beruhigen.

Und viel zu schnell wusste er, wie genau seine Strafe aussehen würde. Grüne Augen weiteten sich erst, um dann zusammengekniffen zu werden, als die erste Panikwelle über ihn hinwegschwappte. Nicht von ihm kommend, nein, sondern von dem Jungen, der zurück ins Wasser geschickt worden war. Tief genug, dass es ihm erst bis zum Mund reichte, dann bis zur Nase und schließlich bis zur Stirn.

Und der Junge hatte es nicht in seiner Gewalt, an die Oberfläche zurückzukehren, dafür sorgte das andere Komiteemitglied. Ein Telekinet, wie Schuldig im hintersten Winkel seines Verstandes bewusst wurde, dem Teil, der noch gegen die Panik ankämpfte.

Schuldig konnte sich nicht zurückziehen, fühlte sich, als würde er ebenfalls ertrinken. Er griff sich an die Kehle, und da war Sauerstoff, ja, doch es schien nicht real, als eine andere Realität dieses Wissen überlagerte.

Funken tanzten hinter seinen geschlossenen Lidern, erloschen nach und nach. Und dann fiel Dunkelheit über ihn – nur dass es im letzten Moment doch nicht geschah.

Er konnte es bis hierher hören, den Laut, mit dem der Junge nach Luft schnappte, als ihn der Telekinet zurück an die Oberfläche holte, und Schuldig lehnte sich zitternd gegen den Baum, ohne den er wahrscheinlich umgefallen wäre.

Seine Augen hatten sich wieder geöffnet, und so konnte er beobachten, wie das Komiteemitglied dem Erstklässler zurück ans Ufer half, ihn dort beinahe fürsorglich in ein Handtuch wickelte. Und ja, der Ältere hatte sie vorhin mit sich getragen, doch Schuldig war viel zu sehr von Herrn Crawford abgelenkt gewesen, um sie wirklich zu registrieren.

Herrn Crawford, der jetzt mit dem Jungen redete. Und Schuldig hatte erwartet, dass der Erstklässler mit mehr Panik reagieren würde, nachdem er so bestraft worden war. Doch der Idiot wurde immer ruhiger, während er selbst immer noch nach Atem rang. Zum Schluss wurde sogar eine Hand ausgestreckte, krampfte sich in das schwarze Hemd des Instruktors, der das auch noch zuließ, dem Jungen schließlich durch die Haare wuschelte.

Und da er immer noch mit ihm verbunden war und nicht mehr zu sehr mit seinen eigenen Reaktionen beschäftigt war, hörte Schuldig auch, was der Instruktor zum Schluss zu sagen hatte.

„Hier gibt es keine Aufsicht, niemanden, der euch im Notfall helfen könnte. Lass dir das eben eine Warnung sein.“

„Jawohl, Herr Crawford.“ Leise, aber dennoch mit fester Stimme.

Und immer noch mit Bewunderung, eine Feststellung, die Schuldig fast den Magen umdrehte.

Die Hand des Jungen wurde gelöst, dann wandte sich Herr Crawford dem nächsten Erstklässler zu. Der bereits wusste, was ihn erwartete und trotzdem dem Befehl unmittelbar Folge leistete. Mit weichen Knien vielleicht, doch auch mit erhobenem Kopf.

Und es ging wieder von vorne los, erneut und erneut, denn auch wenn die Kinder jetzt vorbereitet waren, so konnten ihre Körper gar nicht anders, als mit Panik zu reagieren, wenn sich das Wasser über ihnen schloss und sie unten gehalten wurden. Es war instinktiv, der vergebliche Versuch, sich aus der Gefahr zu befreien.

Schuldig erlebte jede unentrinnbare Sekunde mit, selbst als seine eigenen Instinkte versuchten, sein Talent davon abzukapseln. Oliver hielt die Verbindung unerbittlich offen.

Irgendwann war er auf die Knie gesunken, seine Hände krallten sich in den Waldboden und orangefarbene Strähnen umgaben sein Gesicht wie ein Schleier. Er hatte schon lange jede Beobachtung aufgegeben, die Bilder in seinem Kopf waren mehr als genug, um ihn beschäftigt zu halten. Und auch wenn er sie herbeisehnte, fand er nicht einmal die Erlösung der Bewusstlosigkeit.

Es war, als wäre er in einer ewigen Schleife gefangen, die erst durchbrochen wurde, als Schritte auf ihn zukamen. Er hörte sie über seinen keuchenden Atem, das Hämmern in seinem Kopf, hinweg.

Und dann kamen sie neben ihm zum Erliegen.

Stille.

Nur noch seine Atemzüge, das Blut, das in seinen Ohren pochte, aber mehr war da nicht mehr. Ah… es war endlich vorbei. Er konnte es nicht glauben, hob eine Hand, um in den Handrücken zu beißen. Doch nichts änderte sich nicht. Leider auch nicht die Kopfschmerzen, die sein Gehirn zu zerreißen schienen.

Und, dass Herr Crawford jetzt neben ihm in die Hocke ging.
 

~TBC~
 

Ich denke, in diesem Fall war die gewählte Strafe wirklich sehr gerecht…

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-05-21T07:58:19+00:00 21.05.2012 09:58
Hi!

DAS ist ja mal eine Strafe. Trifft es die anderen nicht auch oder können die sich abschotten? Eine Lehre wird das den Erstklässlern auf jeden Fall sein.

lg


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