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Reaching for the Stars

von

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"Wäre es Ihnen lieber gewesen, wenn die Männer _uns_ erschossen hätten?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 203/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Nur ein bisschen Freizeit am See ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Nun, wenn man berücksichtigt, wie lange Herr Walter inzwischen auf Rosenkreuz ist, ist es kein Wunder, dass er Michael inzwischen besser einzuschätzen weiß und nicht mehr so negativ ihm gegenüber eingestellt ist. Und ganz davon abgesehen ging es um Brads Sicherheit, nicht wahr ^.~ Was den Beobachterjob angehnt: Das wird die Zukunft zeigen *grins*
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 203 „Wäre es Ihnen lieber gewesen, wenn die Männer _uns_ erschossen hätten?“
 

Er hatte Brad selbst dann noch nicht losgelassen, als das Essen fertig auf der Decke vor ihnen ausgebreitet war, doch der Junge deutete mit keiner Regung an, dass er mit der Situation unzufrieden wäre.

Neugierig musterte er ihn und der Blick brauner Augen begegnete ihm unter halb geschlossenen Lidern hervor. Und Brad sagte immer noch nichts.

„Hast du gar keinen Hunger?“, erkundigte er sich und Amüsement schlich sich in seine Stimme.

„Schon, doch dank dir bin ich im Moment ja leider verhindert“, kam es trocken zurück.

Michael konnte ein unterdrücktes Lachen hören, von Herrn Hoffmann kommend, und warf dem älteren Mann einen belustigten Blick zu, bevor er sich wieder auf Brad konzentrierte. „Versprichst du mir, deine Energie jetzt aufs Essen zu richten?“

Der Jüngere zog tatsächlich einen Flunsch. „Ich verspreche gar nichts.“

Und wenn er näher darüber nachdachte, war das kein Wunder. Denn Brad würde sich daran gebunden fühlen und wollte sich ganz sicher nicht in diese Lage bringen. Er unterdrückte ein Lächeln, bevor er den Jungen mit einem gekünstelten Seufzen freigab. „Nun, ich kann dich ja nicht verhungern lassen…“, murmelte er dazu.

Brad schenkte ihm einen unbeeindruckten Blick, wandte sich dann aber unvermittelt dem Teller zu, den Herr Hoffmann ihm reichte. Und er war sogar schon gefüllt. „Mm, vielen Dank.“ Ohne jede Ironie. Dann begann Brad zuzulangen. Offenbar war er wirklich hungrig.

Michael ertappte sich dabei, ihn für eine Weile einfach nur zu beobachten, dann aber schob sich ein neuer Teller in sein Sichtfeld und dieser war für ihn gedacht.

„Herr Schneider.“ Eine deutliche Aufforderung lag in diesen beiden Worten und er zog eine Augenbraue hoch, griff dann aber nach dem Teller. Natürlich war er zu alt für einen Babysitter, doch Herrn Hoffmann schien dies im Moment herzlich egal zu sein.

Brad gab einen Laut von sich, der verdächtig nach einem Kichern klang, aber Michael tat so, als hätte er nichts gehört, begann stattdessen ebenfalls zu essen.

Was die anderen beiden Männer zum Anlass nahmen, sich ebenfalls ihrem Abendessen zuzuwenden. Für eine Weile waren sie alle vollauf damit beschäftigt, nicht umsonst hatte Brad mal wieder seine Manja dafür eingespannt, doch schließlich hatte der Junge genug in seinem Magen, um seiner Umgebung wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Was Michael als erstes zu spüren bekam, weil Brad sich voll gegen ihn zurücklehnte, sicher, dass er sein Gewicht tragen würde. Doch das geschah unterbewusst, denn Brads Blick richtete sich auf Herrn Walter, der bis zu diesem Moment ruhig gegessen hatte, nun allerdings innehielt und den Jüngeren etwas argwöhnisch musterte. Ein wenig, als würde er befürchten, dass er ihn im nächsten Augenblick am Hals haben würde. Wortwörtlich.

Brad neigte den Kopf leicht zur Seite und registrierte genau, was in dem älteren Mann vorging, ganz ohne dessen Gedanken lesen zu müssen. Dann richteten sich die braunen Augen demonstrativ auf Herrn Walters Hand, ohne dass sich der Junge ansonsten rührte, was den Anderen etwas zu beruhigen schien. „Ist mit Ihrer Hand wirklich alles in Ordnung?“

Michael sah, wie Herr Walter überrascht zwinkerte, anscheinend hatte dieser die kleine Verletzung schon fast vergessen, dann lachte der Ältere unvermutet auf.

„Warum beißt du dich so sehr daran fest? Ich kann dir versichern, dass ich kaum noch etwas spüre.“ Und wie um das zu beweisen, hob Herr Walter die Hand mitsamt der Gabel, die er hielt. „Siehst du, ich kann kann ohne Probleme essen.“

Brad rutschte ein wenig unruhig hin und her, nickte dann aber. Und wurde gleich darauf abgelenkt, als Herr Walter ihm eine Frage zu ihrer Reise stellte.

Michael bedachte das gelungene Manöver mit einem Lächeln, das nur Herr Hoffmann sah und der andere Mann lächelte ebenfalls. Ein Lächeln, das sich noch vertiefte, als Brad sich mit Begeisterung in eine Beschreibung der verschiedenen Höhepunkte ihrer Reise stürzte, als würde er dadurch sicherstellen wollen, dass Herr Walter wenigstens auf diese Weise einbezogen wurde.

Michael nutzte die Gelegenheit, um sein Talent ein wenig auszustrecken und Brads Reaktion eben nachzuspüren. Der Junge war viel zu sehr an seine Anwesenheit gewöhnt, um zu bemerken, was er tat, vor allem, da dieser gerade vollkommen auf Herrn Walter konzentriert war. Und was er vorfand, überraschte ihn ein wenig. Schließlich war Schuldbewusstsein nicht gereade etwas, womit sich der Jüngere normalerweise aufhielt. Und wie es aussah, bezog es sich nicht allein auf die Verletzung, die Brad dessen Meinung nach hätte verhindern müssen. Vielmehr spielte hier das Gefühl hinein, Herrn Walter viel zu lange allein gelassen zu haben. Michael rutschte eine Augenbraue hoch, als er das erkannte. Dieser Aspekt war vollkommen unbewusst, so wie Brad generell ziemlich blind war, wenn es um Herrn Walter ging. Er lächelte in sich hinein. Brad hatte sich bereits vorgenommen, den älteren Mann wieder mit nach Japan zu nehmen, von daher würde dieses bisschen Schuldbewusstsein sich von selbst erledigen. Bevor der Junge schließlich darauf aufmerksam werden würde… Michael zog sich vorsichtig und unbemerkt zurück, fand Brad weiterhin in eine animierte Unterhaltung mit Herrn Walter vertieft vor.

Und dennoch war Brads rechte Hand anscheinend ganz mit Michael beschäftigt. Eisblaue Augen verfolgten die regelmäßige Bewegung, mit der über seinen Oberschenkel gestrichen wurde und da er jetzt nicht mehr abgelenkt war, begann er darauf zu reagieren. Was an sich nichts Negatives sein würde, aber sie waren nicht allein. Ein trockenes Lächeln zog an seinen Mundwinkeln und er atmete tief durch, bevor er eine Hand auf die des Jüngeren legte. „Willst du mich in den Wahnsinn treiben?“, fragte er ihn leise, direkt neben Brads Ohr.

Der Junge war augenblicklich bei ihm, ließ den Kopf zurück, gegen seine Schulter, fallen und grinste. „Nein, natürlich nicht.“

Doch kaum dass er die Hand freigegeben hatte, setzte die Bewegung wieder ein und dieses Mal ließ Brad seine Hand weiter nach innen rutschen. Im ersten Moment dachte er, dass der Junge ihn aufziehen wollte, doch die Hitze, die ihn streifte, behauptete etwas anderes.

Er sah von dem schwarzen Haarschopf auf, begegnete Herrn Walters Blick, der plötzlich seinen Gesprächspartner verloren hatte, aber offenbar nicht allzu böse darüber war. Vielmehr hatte der Ältere Brads Reaktionen beobachtet und schien zu begreifen, zu akzeptieren, dass Michael nun wirklich keine Schuld daran trug, dass es vielmehr von dem Jungen ausging.

Weswegen es vielleicht gar nicht so verwunderlich war, dass da ein Anklang von Belustigung in den grau-grünen Augen stand. Michael quittierte das mit einem schmalen Lächeln, bevor er wieder nach unten schaute, diesmal seine Finger mit denen des Jüngeren verschränkte, um ihn zu stoppen.

„Wie wäre es, wenn du ein bisschen schwimmen gehst“, schlug er vor. „So kannst du auch ein bisschen Energie abbauen.“

Brad wandte den Kopf zu ihm und sah ihn ein wenig verwirrt an. „Der See ist verboten“, wurde die Verwirrung schließlich in Worte gefasst.

Er lächelte unwillkürlich. „Nicht für Instruktoren.“

Leichte Überraschung zeichnete sich auf Brads Gesicht ab. Diese Information war ihm natürlich nicht neu, aber der Junge hatte es sich bis zu diesem Moment eindeutig nicht bewusst gemacht. Dem folgte ein nachdenklicher Blick und dann ließ Michael ihn gerade rechtzeitig los, dass Brad ungehindert aufspringen konnte. „Gut.“ Das blieb der einzige Kommentar und in Sekundenschnelle hatte Brad sich bis auf die Shorts ausgezogen, war dann auch schon auf dem Weg zum Wasser.

„Er ist immer noch aufgedreht?“ Herr Hoffmann hatte Brad nachgesehen, wandte sich jetzt aber an ihn.

Er zuckte mit den Schultern. „Es ist nicht ganz so schlimm wie gestern…“

Der Andere sah ihn etwas skeptisch an. „Ich weiß nicht, ob ich das glauben kann.“

Damit ging ein Bild einher und Michael stieß ein Schnauben aus, als er daran erinnerte wurde, wie Herr Hoffmann sie heute Vormittag ertappt hatte. „Nun, er wird sich zumindest bald wieder beruhigen. Und ich wollte es Herrn Walter ersparen, dass Brad ihn wieder zu einem Trainingskampf überredet.“

„Oh, dafür ist Reik Ihnen zweifellos dankbar.“ Herr Hoffmann schlang einen Arm um die Schultern seines Freundes und lachte. „Wer weiß schließlich schon, wie zudringlich Brad heute werden würde.“

„Sehr witzig“, murmelte der andere Mann. Die grau-grünen Augen richteten sich wieder auf ihn und dieses Mal steckte die Belustigung auch in den Mundwinkeln, die sich leicht nach oben bogen „Schließlich war unschwer zu sehen, dass Brad vollauf mit Herrn Schneider beschäftigt ist.“

Nicht einmal unterbewusst war ein Vorwurf enthalten und Michael nahm diesen Wandel mit leiser Überraschung auf. Und er würde noch nicht darauf vertrauen, dass er von Dauer sein würde. Aber für den Moment erwiderte er das Lächeln.

Sie setzten ihr Essen fort und Herr Walter hatte einige Fragen an Herrn Hoffmann. Anscheinend hatte Herr Walter bisher noch keinen Bericht von seinem Freund gehört und einige Sachen, die Brad angesprochen hatte, schienen mehr Erklärungen zu benötigen, als der Junge geliefert hatte.

Herr Hoffmann vergewisserte sich mit einer stummen Frage, nur ein flüchtiger Blick, ob er etwas zurückhalten sollte. Michaels erwiderndes Kopfschütteln fiel ebenso flüchtig aus, wurde aber trotzdem verstanden. Und so log Herr Hoffmann nicht, nur um die Wahrheit zu beschönigen.

Herrn Walters Interesse wandelte sich mit der Zeit in Unglauben und etwas, das leisem Entsetzen ähnelte. Und kumulierte schließlich in einer Frage, die kaum mehr als ein heiseres Flüstern war. „Soll das heißen, Brad hat auf dieser Reise nicht nur wer weiß wie viele Leute erschossen, sondern auch noch jemanden erstochen?“

Als wäre der Junge durch diese Frage herbeigerufen worden, ließ er sich hinter Michael zu Boden fallen und schlang beide Arme um ihn, ohne sich darum zu kümmern, dass seine Sachen dadurch feucht wurden. „Wäre es Ihnen lieber gewesen, wenn die Männer _uns_ erschossen hätten?“

Herr Walter biss die Zähne zusammen und wurde blass. „Nein, natürlich nicht“, wurde dann fast erschöpft erwidert.

Eine Hand wurde gehoben und Michael hielt still, als Brads Finger einen Strich über seine Wange zeichnete. „Wir hatten hinter einer Säule Deckung gesucht, wissen Sie?“ Beiläufig, als würde er über das Wetter reden. „Aber ich konnte sehen, wie es ausgehen würde. Ein Querschläger hätte mich beinahe getroffen.“

Wie es schien, konnte Herr Walter noch blasser werden und da Brad mit Beunruhigung darauf reagierte, streckte er unwillkürlich sein Talent aus. Er berührte ihn sehr, sehr sanft, schließlich wusste er, dass der andere Mann sein Talent nicht besonders gut vertrug. Doch das Wenige reichte und Herr Walter wurde wieder ruhiger.

„Du solltest dich gar nicht erst in solche Situationen bringen“, wurde schließlich geurteilt.

Michael spürte, wie seine Mundwinkel noch oben zuckten, doch von Brad kam kein Amüsement. Egal, wie sehr der Junge sonst gerne mit Herrn Walter herumalberte, ausgerechnet diesen Moment schien er sich ausgesucht zu haben, um ernst zu bleiben.

„Warum sollte ich? Immerhin wurde ich dafür ausgebildet. Was die Tatsache testiert, dass ich gesund und munter zurück auf Rosenkreuz bin. Und was die andere Sache angeht…“ Die Umarmung wurde enger und es fühlte sich an, als wollte Brad mit ihm verschmelzen. „Wir hatten Herrn Müller eine Chance gegeben. Er hat beschlossen, sie in den Wind zu schlagen, indem er Michael angriff.“

Grau-grüne Augen weiteten sich, als Herr Walter sich an den Vorfall erinnerte. Und dann wurde dessen Miene finster. „Ich verstehe.“

Und Michael konnte lesen, dass Herr Walter nicht nur Brads Reaktion nachvollziehen konnte, sondern genauso gehandelt hätte. Nicht, weil dieser inzwischen besonders viel Gefallen an ihm gefunden hätte. Nein, Herr Walter dachte nur daran, wie Brad reagiert hätte, wenn Michael etwas zugestoßen wäre.

Die Hand war wieder zurück und jetzt strich sie durch sandblonde Strähnen, ohne dass Brad die Umarmung auch nur um einen Millimeter lockerte. Er atmete leise aus und lehnte sich gegen Brad zurück, störte sich nicht daran, dass ihre Rollen für dieses Mal vertauscht waren. Der Junge fühlte sich auf jeden Fall besser dadurch und das war alles, was zählte.

Seine rechte Hand suchte nach Brad, der das Gesicht gegen seinen Nacken gepresst hatte, und dann streichelte er seinerseits durch die feuchten, schwarzen Haare. Was ihn daran erinnerte, dass Brad kaum etwas anhatte. „Hey, du wirst noch krank…“

„Hm…“, brummte es gegen seinen Hals, doch ansonsten zeigte sich Brad handlungsunwillig.

„Mir scheint, du brauchst heute kein Training mehr, wenn du dich jetzt schon nicht mehr rühren kannst“, zog er ihn auf. Es half, den letzten Rest der negativen Stimmung zu vertreiben, wie ihm die Änderung in Herrn Walters Haltung zeigte. Er musterte den älteren Mann nur kurz, dann war seine Aufmerksamkeit zurück bei Brad.

„Es besteht ein Unterschied zwischen Können und Wollen“, wurde er belehrt und weiterhin weigerte sich der Jüngere, von ihm abzurücken. Geschweige denn, sich anzuziehen.

Was dazu führte, dass Herr Hoffmann schließlich aufstand und die Sachen einsammelte, die Brad vorhin entgegen aller Gewohnheit einfach hatte fallen lassen.

„Du bist sicher nicht dafür angestellt worden, um hinter ihm aufzuräumen“, war es mal Herr Walter, der seinen Freund aufzog.

Herr Hoffmann kam mit den Sachen zu Brad. „Ja, _aufräumen_ nicht“, wurde gutmütig zugestimmt und jeder verstand auch die Worte, die unausgesprochen blieben.

„Sie sollen mich auch nicht bemuttern“, erwiderte Brad ein wenig mürrisch darauf und erntete lediglich ein Lachen dafür.

„Ah, aber du lädst dazu manchmal direkt ein, nicht wahr?“, kam es dann von Herrn Hoffmann. Und als nächstes fand sich Michael von der Umarmung befreit und Herr Hoffmann half Brad in sein Hemd hinein, um es anschließend zuzuknöpfen, da der Junge sich so schnell wie möglich wieder an Michael festhielt und keine Hände dafür freihatte.

„Sie übertreiben es wirklich…“

„Dann beweise, dass du dich selbst anziehen kannst“, flüsterte er in Brads Ohr. >Ich werde dich dafür später auch auszuziehen.<

Brad erschauerte erst, übernahm den Rest dann aber bereitwillig.
 

~TBC~
 

So, beim nächsten Mal noch ein bisschen Zeit für die vier, bevor wir auf die Pläne für Schuldig und Farfarello zurückkommen ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-04-23T05:07:42+00:00 23.04.2012 07:07
Hi!

Brad hat wirklich kein Schamgefühlt. *grins* Aber Michael ist fast genauso schlimm. Doch die Dynamik zwischen den vieren ist einfach toll. Ein ziemlich krasser Gegensatz zu den sonst doch ernsten Themen von Rosenkreuz.

lg


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