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Reaching for the Stars

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"Du kannst ihn nicht vor der großen, bösen Welt beschützen, auch wenn ich den Drang nachvollziehen kann"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 198/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Und endlich haben sie es zurück nach Rosenkreuz geschafft ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *lach* Ich sage dir, er wird mehr als überrascht sein, wenn es erst einmal so weit ist. Aber nicht nur aus den Gründen, die bereits offensichtlich sind ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 198 „Du kannst ihn nicht vor der großen, bösen Welt beschützen, auch wenn ich den Drang nachvollziehen kann“
 

Die Tore von Rosenkreuz schlossen sich hinter ihnen, doch das löste kein Gefühl des Gefangenseins aus. Ganz im Gegenteil. Michael entspannte sich in seinen Sitz hinein, nicht nur geleitet von seinen eigenen Empfindungen, sondern auch von den Emotionen der anderen, die zufriedene Wärme auf ihn abstrahlten, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Nun, mit Ausnahme von Brad natürlich. Sein Blick huschte zu dem Jungen hinüber, der ihm prompt ein Lächeln schenkte, dann die Hand ausstreckte, so dass sich ihre Fingerspitzen berührten. Die Emotionen der anderen verschwanden im Hintergrundrauschen, als die Verbindung zu Brad sich verstärkte, doch das änderte nichts an ihrem Inhalt. Sie konzentrierten sich lediglich, formten sich zu einem Bild, einer Empfindung, einem Wort: Zuhause.

Ein erwiderndes Lächeln kurvte seine Lippen, denn dem konnte er sich nur anschließen. Der einzige Unterschied war vielleicht, dass er auch einen Gutteil Erleichterung empfand, da er Brad endlich hinter den vertrauten Mauern wusste, in Sicherheit.

Der Jüngere neigte den Kopf ein wenig, als er diese Unterströmung identifizierte, dann trat Amüsement in die braunen Augen. „Aber du weißt, dass in ein paar Wochen meine nächste Reise ansteht, hm?“, wurde leise angemerkt.

Herr Hoffmann blickte kurz von seiner Zeitung hoch, als Brads Worte die bisher herrschende Stille durchbrachen, sah einmal zwischen ihnen hin und her und versenkte sich dann wieder in seine Lektüre.

Michael konnte ohne Schwierigkeiten die Belustigung empfangen, die nun von dem Älteren ausging, beschloss aber, sie zu ignorieren. Es war schließlich nicht weiter überraschend, dass Herr Hoffmann so schnell erfasst hatte, was gerade vor sich ging. Stattdessen konzentrierte er sich ganz auf Brad und sein Lächeln verrutschte ein bisschen. „Ich hatte es fast erfolgreich verdrängt.“ Es klang wie ein Scherz, doch mehr als ein Körnchen Wahrheit steckte in dieser Erwiderung.

Brad rutschte näher an ihn heran, ungehindert, da Herr Hoffmann ihnen gegenüber saß und die beiden Ex sich im anderen Wagen befanden. Seine Hand wurde nun ganz umschlossen, doch diese Berührung war vergessen, als der Jüngere sich so nah zu ihm hinüberlehnte, dass dessen Stirn an Michaels zu ruhen kam. „Es ist nur Japan. Das mache ich inzwischen seit Jahren, also wird es keine bösen Überraschungen geben.“

Die Worte trafen ihn mit warmem Atem, lenkten ihn beinahe von ihrem Inhalt ab. Doch nach einem Augenblick hatte er sie verarbeitet und er hielt ein Schnauben zurück. „Wie soll ich dir das abnehmen, nach dem, was letztes Mal passiert ist? Ich gewinne allmählich sowieso den Eindruck, dass du den Ärger anziehst, wenn du nur den Fuß vor Rosenkreuz setzt.“

„Das ist eine klare Übertreibung“, beschwerte Brad sich, lachte dann auf unvermutet auf. „Ich werde immer wohlbehalten zu dir zurückkehren. Schließlich würde alles andere bedeuten, dass ich dich aufgeben muss. Und das würde ich niemals tun.“

Ihm wurde unwillkürlich warm – und es lag nicht an den Fingern, die sich in sandblonde Strähnen woben. „Brad…“ Beinahe verlegen. Nicht, weil ihm diese Einstellung etwas Neues war, sondern weil sie normalerweise keine Zeugen hatten.

Brad lachte schon wieder, während auch die andere Hand ihr Ziel fand und jetzt wurde sein Gesicht eingerahmt. „Keine Sorge, vor Herrn Hoffmann musst du die Form nicht wahren. Der weiß sowieso schon, dass du mir gehörst.“

Ein verdächtiger Laut klang hinter der Zeitung auf, doch Herr Hoffmann schaffte es immerhin, nicht laut zu lachen.

Michael warf ihm dennoch einen gespielt scharfen Blick zu, bevor er sich vollkommen von der Wärme einhüllen ließ, die nun immer stärker auf ihn abstrahlte. Es fühlte sich gut an. Wieder zurück zu sein, Brad so nah bei sich zu haben. Und das ließ ihn für den Moment alle Untertöne vergessen, das Wissen, dass er trotz Brads Versicherung niemals Gewissheit haben konnte. Sein Lächeln war zurück, ausgeprägter als zuvor, und dann schloss er die letzte Distanz zwischen ihnen, um Brad zu küssen.

Erst Herrn Hoffmanns Räuspern sorgte dafür, dass sie sich wieder voneinander trennten. Etwas, das er nur widerwillig tat, doch als er sah, dass sie inzwischen gehalten hatten, war er für die Unterbrechung ganz dankbar. Denn im nächsten Augenblick öffnete der Chauffeur ihnen auch schon die Tür. Seltsamerweise erinnerte er sich in diesem Moment daran, dass Brad eigentlich hatte das Steuer übernehmen wollen, ein Gedanke, den auch der Jüngere auffing.

Er erhielt daraufhin einen schiefen Blick zugeworfen. „Herr Schneider hatte wohl andere Pläne. Und ich konnte ihm schwerlich ausreden, die Limousinen zu schicken.“ Eine kurze Pause, der sich ein beinahe verschmitztes Lächeln anschloss. „Immerhin konntest du ein Machtwort sprechen und Julia und Markus in den anderen Wagen stecken.“

Bevor er darauf etwas erwidern konnte, war es Herr Hoffmann, der das Wort ergriff. „Was natürlich auch nicht im Sinne des Erfinders war. Sie tun schließlich auch nur ihren Job.“

Brad ließ sich davon nicht beeindrucken. „Aber wir waren beinahe schon auf vertrautem Territorium. Und mein Talent hat mir verraten, dass wir sicher hier ankommen. Von daher brauchte Michael keine Bodyguards.“

Michael lächelte in sich hinein, überließ die beiden dann ihrer Diskussion und stieg aus. Brads Sicherheit war wohl der einzige Punkt, wo auch Herr Hoffmann sich mit Erziehungsversuchen abgab. Nicht, dass das bei Brad viel bringen würde.

Nicht überraschend standen die beiden Ex schon bereit, doch Brad hatte Recht, ihre Aufgabe war erledigt. Also entließ er sie mit ein paar dankenden Worten. Herr Jung und Frau Jäger zögerten nicht lange, ihr Aufbruch schien sogar ein wenig überhastet. Michael sah ihnen nach, nicht überrascht, sondern einfach nur belustigt, wandte sich dann an die andere Person, die nähergekommen war. „Was hast du getan, dass dein bloßer Anblick zwei Ex in die Flucht schlägt?“

Sein Vater schüttelte lächelnd den Kopf. „Das liegt kaum an mir persönlich, sondern an der Tatsache, dass zwei Triumviratsmitglieder mindestens eins zu viel sind. An dich konnten sie sich immerhin inzwischen gewöhnen.“

„Irgendwie bezweifle ich, dass das lange vorhalten wird…“ Er lächelte ebenfalls, mehr noch, als sich eine Hand kurz in seinen Nacken legte und sanft zudrückte.

„Du hast Brad heil zurückgebracht?“ Blaue Augen schweiften kurz zum Wagen ab, in dem der Junge und Herr Hoffmann immer noch saßen.

Seine Miene verlor an Ausdruck, ohne dass er es merkte. „Ja, habe ich. Auch wenn es nicht einfach war. Bitte erinnere mich daran, wenn der Junge das nächste Mal Urlaub haben möchte und ich dich bitte, es zu ermöglichen.“

Sein Vater wusste natürlich, was für Schwierigkeiten sich ergeben hatten und musste daher nicht nachhaken. Stattdessen war da nur ein verständnisvolles Lächeln, in dem sich Wärme mit leisem Humor mischte. „Du kannst ihn nicht vor der großen, bösen Welt beschützen, auch wenn ich den Drang nachvollziehen kann.“

Wieder eine flüchtige Berührung in seinem Nacken und zum ersten Mal wurde Michael bewusst, dass es für seinen Vater auch nicht leicht gewesen sein konnte, ihn gehen zu lassen. „Ich werde es dennoch versuchen“, erwiderte er schließlich, mit einem nachdenklichen Unterton.

„Natürlich tust du das.“ Nachsichtig. Dann wurde sein Vater geschäftlich. „Heute hast du noch frei, aber wir erwarten spätestens Freitag eine Auswertung der Ergebnisse.“

„Das sollte kein Problem sein. Ich bin mir sicher, dass Brad mir solange Herrn Hoffmann ausleiht.“

Da es die beiden inzwischen aus dem Wagen geschafft hatten, hörte der Junge die Bemerkung und nickte bestätigend. „Für so kurze Zeit kann ich den Verlust verschmerzen. Aber danach wirst du wieder mit deinem Assistenten vorlieb nehmen müssen.“ Ein kurzes Grinsen blitzte in Michaels Richtung auf.

„Das muss ich wohl“, gab er gutmütig zurück und sah genau das amüsierte Lächeln, das Herr Hoffmann zu unterdrücken versuchte.

Brad lachte bloß, bevor dessen Aufmerksamkeit sich auf seinen Vater richtete. „Guten Tag, Herr Schneider.“ In den braunen Augen leuchtete es auf. „Haben Sie heute Abend Zeit, mit uns zu trainieren? Es ist viel zu lange her, dass wir ein richtiges Training hatten.“

Das andere Triumviratsmitglied schüttelte den Kopf, nicht verneinend, sondern belustigt. „Willst du dir das wirklich heute noch zumuten?“

Brad zuckte mit den Schultern. „Immerhin habe ich so eine gute Ausrede, falls ich verliere. Mal wieder…“

Dieses Mal war es sein Vater, der lachte. „In dem Fall werde ich die Zeit finden. Doch bis dahin wartet noch etwas Arbeit auf meinem Schreibtisch.“ Es folgte ein verabschiedendes Nicken in die Runde und dann ging sein Vater auch schon.

Michael sah ihm für einen Moment nach und Wärme erfüllte ihn. Das ‚Willkommen zurück‘ war vielleicht nicht laut ausgesprochen worden, doch das war auch nicht nötig. Seine Aufmerksamkeit wurde von Brad eingefangen, der jetzt auf Herrn Hoffmann zugetreten war. „Sie kommen doch auch, nicht wahr? Und bringen Richard mit?“

„Reik also, hm? Und wofür willst du mich dann noch dabeihaben?“ Die Frage war scheinbar ernst gemeint, doch Michael fiel es nicht schwer, die Unterströmung von Belustigung aufzufangen.

Brad sah ein wenig verwirrt aus, in der Beziehung hatte der Junge sich nicht geändert. Egal, wie viel er sonst verstand, im Falle von Herrn Walter war er eindeutig blind. „Sie müssen natürlich dabei sein, um mit Richard zu trainieren. Während wir weg waren, hat er an so etwas bestimmt nicht gedacht.“

„Was daran liegen könnte, dass er einen ganz normalen Bürojob hat.“ Es war kein Einwand, nur eine Feststellung und nun lag die Belustigung auch in Herrn Hoffmanns Stimme.

„Das ist nun wirklich kein Grund, auf Training zu verzichten. Und er hat es schon gelernt, bevor er hierher kam, nicht wahr?“ Damit war aus Brads Sicht alles gesagt, was es zu sagen gab, und der Jüngere verschwand nach drinnen.

Michael ertappte sich dabei, ihm genauso wie Herr Hoffmann nachzustarren, dann tauschten sie einen langen Blick aus. „Kaum ist er zu Hause, wird er wieder frech“, sprach er trocken aus, was der andere Mann gerade dachte.

Der grinste daraufhin unerwartet. „Das ist nur ein Zeichen, dass er sich wohlfühlt. Also werde ich mich nicht darüber beschweren.“

Dazu konnte er nur den zustimmend den Kopf neigen und ein Lächeln eroberte seine Gesichtszüge. „Das ist ausgesprochen verständnisvoll von Ihnen.“ Dann verabschiedeten auch sie sich und Michael machte sich auf, dem Jungen zu folgen.
 

„Du bist zu langsam“, beschwerte sich Brad und jeder andere wäre in diesem Moment wohl vor Ungeduld von einem Fuß auf den anderen getreten. Brad hingegen neigte lediglich den Kopf leicht zur Seite und ließ ihn nicht aus den Augen, als könnte er Michael auf diese Weise davon überzeugen, ein bisschen schneller zu lesen.

Er hielt die Akte ein wenig höher, um sein Lächeln zu verbergen. „Wenn du mich ablenkst, brauche ich nur noch länger.“

Aus den Augenwinkeln sah er, dass Brad die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich dachte, du müsstest heute noch nicht arbeiten.“

Das klang beinahe störrisch und war ein wenig zu kindisch, um von Brad zu kommen. Er senkte das Papier und seine eisblauen Augen musterten den Jüngeren warm. „Das hier ist hereingekommen, nachdem mein Vater das gesagt hat und es erfordert eine schnelle Entscheidung. Wie du sehr wohl weißt.“ Es war schon seltsam, dass Brad so anhänglich war, obwohl sie gar nicht voneinander getrennt gewesen war. Aber Michael musste insgeheim zugeben, dass es ihm ähnlich ging. Es war schließlich ausgesprochen selten, dass sie von irgendwoher gemeinsam zurückkehrten und daher setzten sich die vertrauten Reaktionen durch, die sie stets heimsuchten, wenn nur einer von ihnen Draußen gewesen war. Kaum hatte er das erkannt, streckte er eine einladende Hand aus, eine Geste, der Brad ohne zu zögern folgte. Und so konnte er ihn gleich darauf auf seinen Schoß ziehen.

Daraufhin entspannte sich der Jüngere und legte den Kopf auf seine Schulter. Es sorgte dafür, dass sie sich beide besser fühlten.

Er hob eine Hand, um durch schwarze Haare zu streichen, wandte sich dann erst wieder dem Schriftstück zu.

Keine weitere Beschwerde kam Brad über die Lippen, obwohl fast eine Stunde verging, bevor Michael die letzte Unterschrift geleistet hatte. Zumindest war ihnen zwischenzeitlich ihr Abendbrot gebracht worden, so dass sie darauf keine weitere Zeit verschwenden mussten. Und so griff Brad nach seiner Hand und zog ihn regelrecht hinter sich her, zurück zu ihrem Quartier, damit sie sich umziehen konnten.

Michael ließ es sich amüsiert gefallen, immerhin brauchte er auf diese Weise nicht den Kontakt zu dem Jungen aufzugeben.

Der hielt plötzlich inne und sah ihn in einer Mischung aus Belustigung und Frustration an. „Hört das eigentlich auch mal auf?“, verlangte er dann zu wissen.

Er zog eine Augenbraue hoch und seine Lippen weiteten sich in ein Lächeln. „Die unmittelbare Reaktion? Zweifellos wie immer in ein paar Tagen. Aber ansonsten mache ich keine Versprechungen.“

Brad verdrehte die Augen. „Als hätte ich es nicht geahnt…“ Nur ein Murmeln, aber absichtlich gerade laut genug, dass Michael es trotzdem hören konnte.

„Nun, würdest du es denn wirklich anders haben wollen?“ Ernst durchdrang seine Belustigung, als seine Hände das Gesicht des Jüngeren einrahmten und Brad zwinkerte ein wenig überrascht, bevor ein Lächeln aufblitzte.

„Nein, natürlich nicht.“ Die Antwort kam ohne jedes Nachdenken und dann wurde er auch schon geküsst.

Hitze flammte in ihm auf, stärker als gewohnt, brannte fast jede vernünftige Überlegung hinweg. Er zog Brad an sich, so eng, als wollte er mit ihm verschmelzen, aber das schien nicht genug zu sein. Seine Hände flogen über Knöpfe und irgendwie bewegten sie sich, doch keiner von ihnen lenkte bewusst ihre Schritte. Als sich sein Kopf für einen Moment klärte, waren sie beide nackt und Brad befand sich unter ihm auf dem Bett, sah unter schweren Lidern zu ihm hoch. Ein Anblick, der ganz sicher nicht dazu geeignet war, ihn daran zu erinnern, dass sie sich eigentlich nur hatten umziehen wollen. Michael lächelte hitzig, senkte dann wieder den Kopf.
 

~TBC~
 

*grins* Das mit dem Training wird erst im nächsten Kapitel was…

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-03-19T05:13:54+00:00 19.03.2012 06:13
Hallo,

ja, Brad versteht leider nicht immer alles. Dennoch ist er (und auch ich) froh, wieder alle um sich zu haben. *grins* Auf den Kampf jedoch freue ich mich schon sehr.

lg


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