Zum Inhalt der Seite

Reaching for the Stars

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Um genau zu sein, ging der Versuch nach hinten los, im wahrsten Sinne des Wortes"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 170/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Herr Müller startet einen weiteren Versuch…

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Sehr gut! *grins* Ich hatte schon halbwegs befürchtet, dass der Instruktor in Vergessenheit geraten ist ^^# Und weil du so geduldig gewartet hast, gibt es heute mehr von Herrn Müller. Obwohl ich zugeben muss, dass seine Strafe erst das nächste Mal offenbar werden wird…
 

@Kralle: *winkz* ^^
 

Teil 170 „Um genau zu sein, ging der Versuch nach hinten los, im wahrsten Sinne des Wortes“
 

Er wandte sich von Schuldig und Herrn Schneider ab und kehrte zu Richard zurück, der geduldig gewartet hatte.

„Ist alles geklärt worden?“, wurde er leise gefragt.

Ein Mundwinkel zuckte nach oben, während er sich durch die schwarzen Haare strich. „Mir ist bestätigt worden, wer für den Angriff verantwortlich war.“

Der Ältere musterte ihn ein wenig verwirrt. „Es war nicht der Junge? Er sah vorhin ganz so aus, als ob er dich nicht besonders leiden könnte.“

Brad stieß ein belustigtes Schnauben aus. „Da haben Sie ihn wirklich schnell durchschaut. Aber auch wenn Schuldig beharrlich an seiner Antipathie festhält, wäre er nicht dumm genug, mich direkt anzugreifen. Er hat sowohl mit meinem Talent als auch mit dem vom Michael schon persönlich Bekanntschaft gemacht und möchte diese Erfahrung ungern wiederholen.“

„Ah… nun verstehe ich zumindest, woher der Mangel an Sympathie kommt…“

Er zog eine Augenbraue hoch. „Wollen Sie mich ärgern, Richard?“

„Aber nicht doch.“ Amüsement blitzte in den grau-grünen Augen auf, aber es wurde von einer anderen Emotion begleitet, die weniger positiv war. „Was Herrn Schneider angeht finde ich seine Einstellung ganz einfach nachvollziehbar.“

„Hm, doch zumindest nicht, was mich angeht?“ Ein Schritt und er stand direkt neben Richard, legte eine Hand auf dessen Arm. Wie um zu beweisen, dass sein Talent keine negativen Auswirkungen hatte.

Der Ältere lächelte jetzt, schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“

Brad lächelte ebenfalls, ließ seine Hand nach unten rutschen und umfasste Richards. „Gut.“ Sein Blick schweifte für einen Moment ab, dortin, wo gerade noch niemand zu sehen war. „Herr Schumann wird gleich dasein.“ Seine nächsten Worte gerieten unwillkürlich kälter. „Dann können wir uns endlich um den Instruktor kümmern, der Schuldig manipuliert hat.“

„Was hast du mit ihm vor?“ Richard klang ehrlich neugierig.

„Leider darf ich darüber nicht entscheiden. Aber zumindest wird Michael ein Wörtchen mitzureden haben und das ist fast genauso gut.“

Der Ältere reagierte nicht gleich. „Ich beneide den Mann nicht, der deinen Zorn auf sich gezogen hat“, wurde schließlich gemeint.

„Er ist eindeutig selbst schuld, denken Sie nicht auch? Und Sie sollten auch an ein wenig Vergeltung interessiert sein. Die Kugel hätte nämlich nicht mich getroffen.“ Denn ein Teil von Schuldig hatte gewusst, dass er das nicht tun sollte und hätte sich im letzten Moment ausreichend aus Herrn Müllers Kontrolle befreit, um den Schuss etwas abzulenken.

Das schien Richard die Sprache zu verschlagen, bevor ein dunkler Funken in dessen Augen aufglomm. „Da könnte man sich direkt wünschen, Fliege an der Wand zu spielen, wenn das Triumvirat die Bestrafung ausführt…“

„Was leider uns beiden nicht möglich sein wird.“ Er drückte die Hand, die er immer noch hielt. „Sie sollten jetzt besser reingehen. Ich möchte nicht, dass Sie noch einmal zwischen die Fronten geraten.“

Der ältere Mann sah nicht so aus, als wollte er sich das Ganze entgehen lassen, aber niemand konnte Richard nachsagen, nicht vernünftig zu sein. Also erhielt Brad statt eines Widerspruchs ein Nicken. „Ich hoffe, du wirst mich auf dem Laufenden halten.“

„Natürlich“, versprach er und drängte die Hitze zurück, die wieder in ihm aufsteigen wollte. Ein Teil von ihm konnte wohl immer noch nicht glauben, dass ein Instruktor einen Angriff auf ihn gewagt hatte. Und dass Richard dadurch in Gefahr geraten war, machte die Sache nicht besser.

Und dann war auch schon Herr Schumann da und Richard verabschiedete sich, nicht ohne einen langen Blick zurückzuwerfen.

„Herr Schneider hat gesagt, dass du mich brauchst…“, zog der ältere Instruktor Brads Aufmerksamkeit auf sich.

„Hm… wie sah Michael denn aus?“

Herr Schumann zog eine Augenbraue hoch. „Zu Gesicht bekommen habe ich ihn gar nicht, er hat sich nur telepathisch gemeldet. Aber seine schlechte Stimmung ist deutlich rübergekommen, wenn du das wissen wolltest.“ Er wurde neugierig gemustert. „Hast du etwas angestellt?“

„Ich bin einer Kugel ausgewichen.“

Nun waren es zwei Augenbrauen, die hochrutschten. „Es gab einen Unfall beim Parcours?“

Wenig überraschend ging Herr Schumann von einem Versehen aus und dessen Miene verfinsterte sich, als Brad den Kopf schüttelte. „Es war alles andere als ein Unfall, aber mit dem Parcours zumindest liegen Sie richtig.“

„Das ist kein großer Trost…“, murmelte der Ältere vor sich hin, bevor sich die blauen Augen mit einem scharfen Blick auf ihn richteten. „Ich weiß nicht, ob ich wirklich wissen will, ob es ein Schüler oder ein Instruktor war.“

„Sie werden es dennoch gleich erfahren.“ Die Worte waren mit dunklem Humor unterlegt. „Dafür habe ich Sie nämlich herkommen lassen. Ich brauche einen Zeugen, man weiß schließlich nie, was passiert.“

„Von dir kommend klingt das nicht sehr glaubhaft“, wandte Herr Schumann ein.

„Ah, Sie vergessen, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der nicht mehr ganz logisch denkt.“ Und das war noch untertrieben, wenn man ihn fragte.

„Was ihn für dich wenig vorhersagbar macht.“ Der Kopf wurde geschüttelt. „Es war ein Instruktor, nicht wahr? Ich hoffe, einer von den älteren.“

Brads Mundwinkel hoben sich leicht. „Jetzt wollen Sie es also doch wissen. Und auch wenn Herr Müller zweifellos ein Instruktor ist, so hätte ich ihn ganz sicher nicht den älteren hier zugeordnet.“

Die Augen des Anderen weiteten sich flüchtig, als er den Namen hörte. „Nein, ich auch nicht. Und sein Talent hatte keine Zeichen von…“ An dieser Stelle stoppte er sich selbst. „Nun, ein wenig exzentrisch war er schon seit einer Weile, wenn ich bedenke, wie oft sein Zimmer neu gestrichen wurde. Vielleicht gab es doch Warnzeichen und wir haben es bloß nicht erkannt…“

Er lächelte in sich hinein, weil er sehr genau wusste, dass Herrn Müllers Talent mit dieser bestimmten Eigenart nichts zu tun hatte. Aber das Amüsement verflüchtigte sich rasch, als ihm ein anderer Gedanke kam . Doch er verschob weitere Überlegungen auf später, da Herr Schumann seine Aufmerksamkeit wieder einforderte.

„Ich gehe davon aus, dass du weißt, wo wir ihn finden werden.“

Dies bedurfte nun wirklich keiner Antwort, also neigte er nur den Kopf und setzte sich dann in Bewegung.

Brad hatte über Michael mühelos Ersatz für seine Position im Parcours erhalten, Herrn Müller war das nicht so einfach möglich. Von daher musste er sie nur zur Station des anderen Instruktors führen. Er war sich nicht ganz sicher, warum der Ältere sein Glück nicht ganz einfach in der Flucht versucht hatte, nachdem dessen Versuch offensichtlich gescheitert war, aber vielleicht ging er davon aus, dass niemand den Einfluss eines Dritten vermuten würde. Und in dem Fall wäre eine Flucht nicht nur verdächtig, sondern ein klares Schuldeingeständnis gewesen. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Alles in allem war ihm das egal, Hauptsache Herr Müller würde letztendlich seine Strafe erhalten. Flüchtig strich er sich ein paar Strähnen aus der Stirn, aber es war niemand da, der den bösen Funken in seinem Blick bemerken konnte.

Herr Schumann folgte einen Schritt hinter ihm, der Telepath schien einen gewissen Sicherheitsabstand für erforderlich zu halten. Und er konnte es ihm nicht verübeln. Denn auch wenn seine Schilde kaum etwas von seinem inneren Aufruhr durchließen, so wusste er genau, dass er sich in kleinen Gesten auf jeden Fall verriet. Er hatte gar nicht vor, sich völlig unter Kontrolle zu halten.

Sie brauchten nicht lange, um ihr Ziel zu erreichen und Herr Müller, der gerade etwas auf seinem Protokoll eingetragen hatte, hob unmittelbar den Kopf. Ein Blick voller Abneigung traf ihn und im Hintergrund war ein Hauch von Enttäuschung, der rasch wieder verborgen wurde.

„Herr Schumann, Herr Crawford“, erhielten sie ein knappes Nicken.

„Herr Müller.“ Etwas steif vielleicht, aber höflich.

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ Das war nur an Herrn Schumann gerichtet, Brad wurde ignoriert.

Was ihn nicht davon abhielt, zu antworten. „Hm, das können Sie zweifellos. Das Triumvirat wünscht Ihre Anwesenheit.“ Während seine Worte völlig emotionslos blieben, verriet das aufblitzende hämische Lächeln am Ende sehr genau, wie gerne Brad diese Botschaft überbrachte.

Die Augen des anderen Instruktors weiteten sich, als dieser verstand, was diese Einladung zu bedeuten hatte. Und Brad genoss diesen Moment der Panik, so kurz er auch ausfiel. Dann nämlich schien etwas bei Herrn Müller auszusetzen.

Alles war vorbei, bevor Herr Schumann überhaupt dazu kam, ihm eine Warnung zuzurufen. Brads Talent war schneller gewesen als die beiden Telepathen und anders als bei Herrn Schumann war auch nichts durch seine Schilde gekommen. Er schenkte Herrn Müller, der bewusstlos am Boden lag, keinen zweiten Blick, eilte stattdessen zu dem anderen Telepathen hinüber.

Herr Schumann hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf, rang sich aber ein Lächeln ab, als er Brads besorgten Blick bemerkte. „Es geht gleich wieder, ich war nur ein bisschen überrascht von der Energie.“

„Nun, wenigstens haben Sie nur die Ausläufer abbekommen…“

„Hm…“ Der Blick des Älteren wurde nachdenklich. „Wenn ich nicht genau wüsste, dass er noch lebt… Irgendwie fühlte es sich an, als würde er ausbrennen, aber das ist nicht möglich, niemand hat das bisher überlebt. Und es wäre auch ein zu großer Zufall, dass es gerade jetzt passiert, nicht wahr?“ Dem schloss sich ein weiteres halbherziges Lächeln an, das aber verschwand, als sich Herrn Schumanns Aufmerksamkeit vollens auf den am Boden liegenden Instruktor richtete. „Was ist überhaupt mit ihm passiert?“

Brad zuckte mit den Schultern. „Er hat versucht mich anzugreifen, sowohl auf physischer als auch auf mentaler Ebene – und er ist auf beiden gescheitert.“ Letzteres mit einem selbstzufriedenen Ausdruck in den braunen Augen.

Und Herr Hoffmann vergaß seine Schmerzen und lachte auf. „Natürlich ist er das. Alles andere wäre auch unvorstellbar.“ Herr Müller wurde mit einer Fußspitze angestupst, rührte sich aber nicht.

Er fasste die Geste als die Aufforderung auf, als die sie gemeint war, und sprach weiter. „Meine Schilde haben ihn problemlos abgewehrt, um genau zu sein, ging der Versuch nach hinten los, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Er runzelte flüchtig die Stirn, als er die Erfahrung nachträglich zu entziffern versuchte. „Der Großteil der mentalen Energie prallte von meinen Schilden ab und schien auf ihn zurückzufallen. Ich kann nicht sagen, ob ihn das oder mein Schlag gegen den Hals umgeworfen hat, aber wenigstens kann er jetzt keine Dummheiten mehr versuchen.“

Ein trockenes Schnauben war die Antwort darauf. Dann konzentrierte sich Herr Schumann für einen Moment und kurz darauf tauchte ein weiterer Instruktor auf.

Ein Telekinet, wie hilfreich. Brad lächelte.

Er überließ es den beiden, sich um Herrn Müller zu kümmern, denn es gab etwas Wichtigeres zu tun. Die Möglichkeit eines Gegenangriffs hatte die Hitze in ihm beruhigt und so war ihm die Unruhe umso bewusster geworden, die von Michael auf ihn abstrahlte. Seine Schritte verlängerten sich unwillkürlich und so dauerte es nicht lange, bis er das Büro des Älteren erreichte. Er öffnete die Tür ohne anzuklopfen und Michael war so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass Brads Ankunft nicht sofort bemerkt wurde.

Was ihm die Möglichkeit gab zu beobachten, wie der Ältere vor dem Fenster hin und her pilgerte, statt die Zeit dazu zu nutzen, die Arbeit auf seinem Schreibtisch zu verringern. „Michael“, schalt er ihn leise. „Machst du dir so große Sorgen um mich, dass du nicht einmal mitbekommst, wenn ich in deiner Nähe bin?“

Eisblaue Augen richteten sich abrupt auf ihn und der Ausdruck in ihnen ließ ihn tief einatmen.

Am Ende des Atemzugs hatte sich Michael scheinbar geradewegs vor ihn teleportiert und warme Hände umrahmten sein Gesicht. „Der Schuss hat dich nicht getroffen…“ Noch während er sprach, schienen sich Michaels Hände zu verselbständigen und ihn nach imaginären Wunden abzutasten.

Brad hielt sie auf, indem er sie mit seinen eigenen Händen ergriff. „Das habe ich dir doch bereits gesagt.“ Ihre Finger verschränkten sich ineinander und er konnte regelrecht spüren, wie ein Teil der Anspannung aus dem Älteren herausfloss.

Michaels Gesicht verzog sich für einen Moment. „Ich hasse es, wenn so etwas passiert.“

„Ich weiß“, erwiderte er leise und lehnte sich vor, so dass seine Stirn an der des Anderen zu ruhen kam. „Aber ich bin kein hilfloses Kind mehr. Und mein Talent würde sowieso nicht zulassen, dass mir etwas Schlimmes zustößt.“

„Immer so selbstbewusst.“ Michael atmete ein kaum hörbares Lachen aus, das nicht besonders fröhlich klang. Und dann legten sich warme Lippen auf seine und er ließ sich lieber in den Kuss fallen als weiter zu versuchen, Michael zu überzeugen.

Sie endeten auf dem Besuchersessel und Brad schlang die Arme um Michaels Hals, als dieser ihn etwas zu fest hielt, lehnte sich gegen ihn.

Für eine Weile schwiegen sie einfach nur, zufrieden mit der geteilten Nähe, aber dann hielt Brad es nicht mehr aus. „Herr Schneider hat dich doch sicher nicht zurück ins Büro geschickt, damit du Löcher in den Teppich läufst“, zog er ihn sanft auf, drückte einen ebenso sanften Kuss auf die Kieferlinie des Älteren.

„Nun, er konnte kaum erwarten, dass ich mich auf die Arbeit konzentrieren kann, bevor ich mich nicht mit eigenen Augen davon überzeugt habe, dass es dir gut geht.“

Finger krochen wie aus eigenem Willen in sandblonde Haare. „Du hattest meine Versicherung. Dein Talent sollte zuverlässiger als deine Augen sein“, machte er ihn aufmerksam.

„So einfach funktioniert das nun mal nicht, mein Kleiner.“

„Hey“, er zog mit gespielter Empörung an einer Strähne. „Ich bin schon lange nicht mehr klein.“

Michael lachte unwillkürlich. „Natürlich nicht, du bist groß und stark, hm?“

Nun durchlief auch ihn ein Lachen und er barg das Gesicht an Michaels Hals. „Du machst dich über mich lustig.“

Für einen Moment kam gar keine Erwiderung, dann: „Das ist nur die Erleichterung…“

Und irgendwie klang das nicht einmal zur Hälfte wie ein Scherz.
 

~TBC~
 

Wie Herrn Müllers Strafe aussehen wird, erfahrt ihr das nächste Mal ^^

cya, cu ^-^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Allmacht
2011-09-04T18:54:40+00:00 04.09.2011 20:54
Hi!

Brad lebe hoch. *jubel* Herr Müller ist echt dumm. Auf die Idee, dass er Brad auch noch selbst angreift, nachdem sein Plan schief gelaufen ist... Hoffentlich hat sein Angriff etwas Schaden bei ihm hinterlassen.
lg


Zurück