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From The Beginning

Bella & Edward
von

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Dawn...

Dawn…
 


 


 

Ich öffnete die Augen wieder, als ich Edwards Arm spürte, welcher mich dichter an ihn zog. Zuvor hatte ich sie fest geschlossen gehalten, wollte nicht sehen, wie die Sonne über den Horizont kroch. Es war noch dunkel draußen, doch der Mond war schon nicht mehr zu sehen. Ein paar letzte Sterne besprenkelten noch den dunklen Himmeln, doch auch sie würden bald von der aufgehenden Sonne überblendet werden.

Ich spürte Edwards Oberkörper an meinem Rücken, seine Lippen, welche meine nackte Schulter küssten und seinen kühlen Atem, der meinen Hals streifte.

Ich schwieg, legte meine Hände auf seine Arme und umklammerte sie fest mit meinen Fingern.

Je näher der Sonnenaufgang rückte, umso mehr spürte ich, wie das Zittern in meinen Körper zurückkehrte.

Edwards Griff verstärkte sich, zog meinen nackten Körper unter der Decke noch näher an seinen.

„Hab keine Angst Bella Liebste. Dir wird nichts passieren.“

Ich hörte seine Worte, das Zittern wurde stärker.

Langsam drehte ich mich in seinen Arme, vergrub das Gesicht an seiner Brust.

„Ich hab keine Angst dass mir etwas passieren könnte. Ich habe schreckliche Angst dass dir oder den anderen etwas zustößt. Was glaubst du wie ich damit bis in alle Ewigkeit leben soll? Ich will euch nicht verlieren…“

Meine Stimme erstarb und Edwards Lippen berührten sanft meine Stirn.

„Niemandem wird etwas passieren, weder dir, noch mir, noch sonst irgendwem!“

Die Entschlossenheit und Selbstsicherheit in seiner Stimme, war wie eine beruhigende Decke, die sich über mich legte.

„Kannst du mir das versprechen?“, fragte ich leise und blickte ihn an.

„Ich kann dir versprechen, dass dir nichts passiert!“

Ich öffnete den Mund, wollte widersprechen und ihn böse ansehen, doch stattdessen zog er mich näher zu sich, küsste mich sanft, aber bestimmend, bevor er leise gegen meine Lippen murmelte:

„Mehr werde ich nicht versprechen. Und jetzt sollten wir aufstehen. Die Sonne geht bald auf.“

Er sah mich an, mit einem Blick der keinen weiteren Widerspruch duldete und mit einer letzten sanften Berührung, löste er sich von mir und stand auf.

Ich setzte mich ebenfalls auf, sah ihm dabei zu, wie er sich langsam anzog und die vergangene Nacht kam mir merkwürdig weit weg vor. Nichts von der prickelnden Erotik und der erregenden Spannung war mehr zu spüren, keine Laute, welche die Luft mit Leidenschaft erfüllten, waren mehr zu hören.

Stattdessen schwebte nun drückenden Stille über uns, Anspannung nebelte uns ein. Die leisen Geräusche, welche schon seit einer Weile durch Haus klangen, waren ebenfalls verstummt und machten die Stille nur noch unerträglicher.

Langsam stand ich auf, zog frische Kleider an und hatte Mühe meine Schuhe vernünftig zuzubinden, denn das Zittern meiner Hände schien dies fast unmöglich zu machen.

Edward ging vor mir in die Knie, nahm mir die Schnürsenkel aus den Händen und band sie mühelos zu festen Knoten zusammen.

Ich sah ihn nicht an, meine Wangen kribbelten, als ich an die vergangene Nacht dachte. Wir hatten beide vollkommen die Kontrolle verloren, hatten uns gehen lassen, wie es in der Zeit als ich noch menschlich war, undenkbar gewesen wäre.

„Was hast du?“

Edwards Stimme drang zu mir vor und ich sah ihn an.

„Letzte Nacht…also…ich…“

Was sollte ich ihm sagen?
 

Wie unglaublich es gewesen war?

Wie wunderschön?

Wie berauschend und erregend?
 

Und das ich fürchtete, das es für ihn nicht so gewesen sein könnte?

Das er vielleicht mehr erwartet hatte?
 

Doch er lächelte mein schiefes Lächeln, nahm mein Gesicht in seine Hände.

„Die letzte Nacht war wundervoll und ich habe noch nie annähernd so viel Glück empfunden, als in diesem Moment mit dir.“

Er streichelte sanft meine Wange, küsste meine Stirn, meine Nasenspitze, meine Lippen, bevor er mich sachte auf die Beine zog, meine Hand nahm und mich aus dem Zimmer zog.

Ein kleines Lächeln lag auf meinen Lippen, glücklich über seine Worte. Doch das Lächeln verblasste schnell, als wir uns der Treppe näherten und ich stehen blieb, mit heiß kribbelnden Wangen.

„Was ist?“

Edward sah mich an, hob eine Braue.

„A..also weißt du…ich glaube letzte Nacht…naja…also wir waren nicht gerade…leise…und die anderen…ich…ich…“

Wie sollte ich Esme je wieder unter die Augen treten?

Und wie sollte ich Emmetts Sticheleien für den Rest meines Daseins ertragen?

Doch Edward grinste, unterdrückte ein leises Lachen.

„Du warst wirklich abgelenkt oder? Du hast gar nicht bemerkt, dass niemand mehr im Haus war. Oder hast du vergessen das Alice die Zukunft sehen kann?“

Und mit diesen Worten zog er mich weiter.

„Oh Gott…“, murmelte ich, bei dem Gedanken daran, was Alice gesehen haben konnte.
 

Doch darüber konnte ich mir ein anderes Mal Gedanken machen. Edwards Grinsen war längst wie weggewischt und als wir langsam nach unten gingen und ich in die ernsten Gesichter der Familie Cullen blickte, welche am Ende der Treppe auf uns warteten, wusste ich, dass es sie vermutlich am allerwenigsten interessierte ,was in der letzten Nacht gewesen war.

Mein Blick fiel auf Alice, welche mich anstarrte, mit schreckensweiten, noch leicht trüben Augen. Und auch die anderen starrten mich an, als versuchten sie sich, mein Gesicht noch einmal genau einzuprägen.

Ich blieb stehen, Edward erstarrte neben mir und starrte Alice an, öffnete den Mund, presste ihn wieder zu einer dünnen Linie zusammen.
 

„Du…hast mich sterben sehen oder?“
 

Ich klang merkwürdig ruhig, ich hörte mich selbst, als würde ich in einer Art Vakuum stecken.

Alice nickte nur, langsam, den Blick nicht eine Sekunde von mir abgewandt.

Edwards Fingerknöchel knackten, als er die Hände zu Fäusten ballte.

Carlisle öffnete den Mund, doch schon wie vor wenigen Tagen, stieg mir der beißende Geruch nach Hund und menschlichem Blut in die Nase und ich würgte.

Ich hörte keine Autos oder Motoren von anderen Fahrzeugen, sondern ich hörte wenige Sekunde, nachdem mir der Gestank in den Kopf gestiegen war, das Knirschen von großen, schweren Körpern, die sich über Auffahrt bewegten.

Ich hielt die Luft an.

Die Mienen der anderen wurden noch etwas finsterer.

Nochmals öffnete Carlisle den Mund.

„Entschuldige Bella, aber gegen so viele Neugeborene brauchen wir Hilfe. Wir haben gestern Abend nach Alice‘ Vision Jacob Black angerufen, er solle den anderen seiner Art Bescheid geben. Da es nicht nur um uns, sondern auch um Forks geht, sind sie bereit mit uns zu kämpfen, was dich natürlich außer Gefecht setzt Bella. Doch nachdem was Alice vor wenigen Minuten gesehen hat, wirst du das Haus auf gar keinen Fall verlassen. Du wirst hier bleiben, dich aus dem Kampf heraushalten. So wissen wir wo du bist und müssen nur dafür sorgen das keiner ins Innere des Hauses gelangt.“

Ich starrte Carlisle an, versuchte die übermächtige Übelkeit zu verdrängen, wollte ihn anschreien, ob er allen Ernstes glaubte, ich würde sie alleine kämpfen lassen.

Doch noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, packte Edward mich an den Schultern, drückte mich gegen das Geländer der Treppe.

„Du wirst hier bleiben Bella! Hörst du? Wag es nicht auch nur einen Schritt aus dem Haus zu mache! Egal was passiert!“

Seine Stimme bebte, doch nicht vor Wut. Nein es war Angst. Seine Angst mich zu verlieren.

„Aber…“

„Kein Aber! Du wirst hier bleiben! Wenn du mich liebst, Bella, dann bleib hier drinnen! Versprich es mir! Du hast damals beim Training gesagt du hast Angst mir wehzutun! Also tu mir nicht weh, indem du da rausgehst und stirbst! Wie könnte ich weiterexistieren, ohne dich?! “

Er nahm mein Gesicht in die Hände, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Versprich es mir Bella! Egal was passiert, du wirst dieses Haus nicht verlassen! Du wirst nicht kämpfen! Du wirst weiterleben, für uns!“

Ich sah ihn an, blickte in seine vor Angst geweiteten Augen.

Selbst der schreckliche Geruch, der mich noch immer quälte, schien minimal zu dem, was sein Blick in mir auslöste.

Der Schmerz den ich darin sah, schien unerträglich.

Ich berührte sein Gesicht, strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ich versprech es. Ich werd nicht rausgehen.“

Ich schluckte heftig.

„Egal was passiert, Bella?“

„Egal was passiert!“, wiederholte ich seine Worte.

Erleichterung mischte sich in seinen Gesichtsausdruck, doch die Angst herrschte noch immer vor.

Und dann nahm er wieder meine Hand, ging langsam mit mir die letzten Stufen hinunter. Der Geruch nach Hund wurde schlimmer, doch ich presste die Lippen aufeinander, wollte nicht dem Drang, mich in die letzte, entlegenste Ecke des Hauses zu rennen, nachgeben.

Esme blickte mit traurigem Gesicht zu mir, dann zu Edward und schließlich zu Carlisle.

„Wir müssen raus. Die Sonne geht auf!“

Er hatte Recht. Durch die riesige Glasfront im Wohnzimmer, fielen die ersten Lichtstrahlen, während sich der Horizont rot färbte.

Sie alle warfen einen letzten Blick auf mich, wandten sich zum gehen.

„Ihr müsst wiederkommen! Euch darf genauso wenig etwas passieren wie mir! Ich will euch nicht verlieren…keinen von euch!“

Meine Stimme bebte, meine Hand klammerte sich an die von Edward.

Sie alle sahen mich an und sie alle lächelten.

„Hab keine Angst Bella. Alles wird gut werden!“

Ich wusste nicht wer es gesagt hatte, vielleicht hatten sie es auch alle gesagt, doch das selbstsichere Lächeln, das jedes einzelne ihrer schönen Gesichter zierte, ließ mich diese Worte glauben.
 

Und dann drehten sie sich weg, als Edward sich zu mir beugte, mich küsste, mit so viel Liebe, so viel Zuneigung, so viel ehrlicher Leidenschaft, dass ich für Sekunden vergaß, was uns allen bevorstand. Ich erwiderte seinen Kuss, legte die Arme um seinen Hals, zog ihn näher zu mir, als könnte ich so verhindern dass er ging.

„Bella?“

Er löste sich von mir, sah mich an, streichelte sanft meine Wange.

„Ja?“

Ich schluckte, legte das Gesicht in seine Hand.

„Wenn das alles vorbei ist und wir endlich zufrieden und glücklich zusammen sein können…“

„Ja?“

Er sah mich an, ernst und entschlossen.

„Dann heirate mich! Heirate mich, werd meine Frau und bleib für alle Zeit an meiner Seite!“

Ich glaubte aus den Augenwinkeln wahrzunehmen, wie sechs Köpfe herum ruckten und sich zwölf Augen auf uns richteten. Nur Alice sah nicht ganz so überrascht aus wie die anderen.

Ich starrte Edward an, der Mund stand mir offen vor Überraschung. Mit allem hatte ich gerechnet, doch nicht damit.
 

Er wollte mich heiraten.

Wollte den Rest seines Daseins mit mir teilen.

Mich für immer an seiner Seite haben.
 

Und wollte ich das auch?

Ich war nie dafür gewesen, früh zu heiraten. Ich wollte nicht den gleichen Fehler wie meine Eltern machen. Doch nun war alles anders.

Ich war unsterblich, ich würde nie äußerlich altern. Ich würde für immer in meinem achtzehnjährigen Körper bleiben und - was das entschiedenste war - ich würde Edward immer lieben.

Ja, ich wollte für alle Ewigkeit bei ihm sein.

Wollte jeden Tag mit ihm verbringen.

Wollte ihm gehören, für immer.
 

Das wollte ich. Ich wollte seine Frau sein - und werden.
 

Meine Lippen zitterten, als ich sie öffnete. Sein Blick ruhte auf mir, doch sämtliche Anspannung schien verschwunden. Er lächelte, streichelte meine Wange, beobachtete meine Reaktionen.

Und dann nickte ich, langsam, berührte von neuem seine Wange und gab ihm eine Antwort.

„Okay.“

„Okay?“, fragte er schmunzelnd nach.

„Ja!“

Und erst als sich seine Lippen nach einem neuen Kuss von mir lösten, er von mir abließ und mit einem letzten Blick auf mich zur Tür ging, brach die Realität auf mich herein.

Er würde gehen. Er würde da hinausgehen und kämpfen. Für mich. Und ich konnte nichts tun.

„Edward? Wenn ich dich heiraten soll, musst du mir auch was versprechen!“

Er blieb stehen, sah mich noch einmal an, eine Braue misstrauisch hochgezogen.

„Versprich mir dass du wiederkommst, egal was passiert!“

Er lächelte. Mein Lächeln.

„Ich verspreche es!“

Und dann trat er mit seiner Familie hinaus ins Freie, die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und die Stille des Hauses drückte auf mich nieder.

Ich ging zur großen Glasfront, atmete noch immer nicht, versuchte den Gestank, welcher sich noch immer durch die Luft zog, zu verdrängen, wollte nicht zusammenbrechen.

Durch das Glas blickte ich nach draußen, sah mehrere Wölfe um das Haus verteilt, sah Edward wie er sich mit den anderen ebenfalls aufstellte.

Er warf einen letzten Blick zurück zum Haus, fand mich und noch immer lächelte er.

Ich legte die Hände an die Scheibe, blickte voller Angst zu ihm und folgte seinem Blick, dann ebenfalls zum Waldrand als er sich abwandte.
 

Die Morgendämmerung brach an und gefolgt von dutzenden Neugeborenen, trat Victoria mit flammendem, wehendem, rotem Haar, aus dem grünen Dickicht der Bäume hervor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jennalynn
2011-07-13T17:31:23+00:00 13.07.2011 19:31
Heirate mich "Okey" was ist den das für eine Antwort, zu geil. Wirklich jetzt wirds spannend endlich kommen die Neugeborenen.
Von:  AILE
2010-06-28T11:11:47+00:00 28.06.2010 13:11
arme bella XD
da kriegt sie nen heiratsantrag gerade da, wo sie mit der übelkeit ringt...

was mir am besten gefallen hat ist der allerletzte absatz mit victoria. ich finde, das klang so, als würde man einen film schauen, also ziemlich visuell ^^ (ich bin mehr so der fan von anfang und ende bei geschichten)

abgesehen von kleinen fauxpas in der rechtschreibung war das kap wieder super geschrieben. so, und nun kommt das nächste XD

*knuddel*_____________________*


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