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Project Reunion

Eine T.I. Aftershowparty
von

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Schatten der Vergangenheit

„Machs gut Nina, ich bin bald zurück.“ Die Worte von Shadow klangen endgültig.

„Laß mich nicht so lange warten wie beim letzten Mal Shadow.“ Nina verstand es gut ihre Gefühle zu verbergen, trotzdem konnte er die Traurigkeit spüren welche in ihren Worten lag.

Wortlos stieg Shadow in den Carrera GT, ein schneller Porsche war genau das was er jetzt brauchte. Seine schwarze Reisetasche lag bereits auf dem Beifahrersitz. Er drehte den Zündschlüssel und der Zehnzylinder des silbernen Sportwagens erwachte zum Leben.

„Ist gut, ich verspreche es.“ Sein Blick lief zu Nina’s grünblauen Augen und er suchte ein Zeichen das er deuten konnte.

„Versprochen ist versprochen, paß auf dich auf mein schwarzer Engel.“ Sie versuchte etwas zu Lächeln was ihr angesichts der Situation schwer fiel.

Shadow konnte nicht einmal daran denken zu Lächeln, er wußte was ihn erwarten würde und das er Nina nie wiedersehen würde sollte er versagen.

„Nina, hier.“ Er reichte ihr einen Briefumschlag, mit einem roten Wachssiegel verschlossen.

„Wofür das?“

„Gib ihn mir zurück wenn wir uns wiedersehen…und sollten wir uns nie wiedersehen können öffne ihn.“

„Was steht da drin?“ Sie erwartete nicht wirklich eine Antwort.

„Etwas über mich.“ Shadow legte den ersten Gang ein und fuhr los.

Auf dem Weg zum Haupttor des Anwesens sah er Nina im Rückspiegel so lange es ging hinterher, die Sonne ließ ihre goldblonden Haare leuchten. Das Anwesen verlassend dachte Shadow darüber nach was ihn erwartete. Letztendlich kam er zum Schluß daß er die Dinge wohl auf sich zukommen lassen mußte, so sehr ihm das auch mißfiel.

Die Fahrt durch die Innenstadt von Stuttgart kam Shadow wie eine Ewigkeit vor. Die Sonne spiegelte sich in unzähligen Glasfassaden wider so das Shadow seine Sonnenbrille aufsetzen mußte. Seine schwarze Kleidung saugte alles Sonnenlicht auf das es bekommen konnte, trotzdem war ihm kalt, aber das war nichts das man mit dem Einschalten der Heizung hätte regeln können.

Als Shadow endlich die Autobahnauffahrt erreichte wurde er wieder etwas ruhiger. Er gab Vollgas und überholte noch auf dem Beschleunigungsstreifen drei andere Wagen bevor er immer schneller werdend auf die linke Spur zog und auch nicht vorhatte diese so schnell wieder zu verlassen. Dort wo es die Autobahn zuließ fuhr Shadow über dreihundert Kilometer pro Stunde, glücklicherweise war an diesem Vormittag wenig Verkehr und er konnte fast die gesamte Strecke sein hohes Tempo beibehalten.

Nach über einer Stunde bestehend aus purem Adrenalin lenkte Shadow den Wagen in seine Zielabfahrt, nach weiteren dreißig Minuten über Landstraßen und einen schlecht befestigten Feldweg hatte er sein Ziel erreicht. Er nahm die Sonnenbrille ab und sein Blick wanderte den alten Futtersilo hinauf. Die weiße Farbe war schon lange abgeblättert und die Wetterseite setzte bereits Grünspan an.

*Ich glaube nicht das sie dich hier vermutet hätten.* Shadow griff sich die Tasche, verschloß den Wagen und ging zum Silo.

Unter einer mit einem dicken Schloß gesicherten Platte, Shadow besaß natürlich den Schüssel, befand sich ein dreifaches Sicherheitssystem. Zuerst legte er seine rechte Hand auf eine Platte welche die Größe eines A4-Blattes hatte. Ein grünes Licht lief unter der Platte entlang.

„Verifizierung eins abgeschlossen, bitte fortfahren.“ Die Stimme einer jungen Frau, doch man bemerkte sehr deutlich das sie computergeneriert war.

Eine Klappe an dem Apparat öffnete sich und gab einen blau leuchtenden Schlitz frei. Shadow beugte sich hinunter und blickte hinein, ein blaues Licht lief über seine Augen.

„Verifizierung zwei abgeschlossen, bitte Stimmverifizierung für finale Überprüfung.“ Ein kleines Mikrofon fuhr aus dem System heraus.

„Verlorene Liebe.“

„Verifizierung drei abgeschlossen, Systeme werden hochgefahren, Zugang gewährt für Shadow Stormbringer.“

Schwere Bolzen entriegelten hörbar die Eingangstür welche mit einem lauten Quietschen aufschwang.

Shadow griff sich wieder seine Tasche und betrat den alten Militärbunker. Einen Knopfdruck später schloß sich die Tür wieder hinter ihm. Shadow stieg in einen Fahrstuhl welcher ihn tief unter die Erde brachte.

Scheinbar endlose Gänge endlang laufend bemerkte er daß der Bunker noch in einem guten Zustand war. Zwar war der Lärm der Maschinen, Generatoren und Pumpen lauter aber das war nach so einer langen Zeit nicht verwunderlich. Shadow lief Treppen hinauf und hinab, änderte mehrmals seine Richtung doch mußte er kein einziges Mal auf eine Karte sehen. Nach gut zwanzig Minuten hatte er sein Ziel erreicht. Er bestieg einen weiteren Aufzug, dieser war für große Lasten gedacht und hatte eine Kantenlänge von etwa sieben Metern. Die dunkelrote Farbe war schon an vielen Stellen abgeblättert und durch Rost ersetzt doch das machte Shadow keine Sorgen. Er drückte auf einige robuste Knöpfe und der Aufzug begann sich langsam nach unten zu bewegen. Der Aufzug war an vier Gittermastsäulen angebaut so daß sich nichts sonst um Shadow befand, er fuhr in eine endlose Dunkelheit welche nur durch die schwachen Scheinwerfer des Liftes erhellt wurde. Die Halle in der er sich befand und dessen Boden er zu erreichen versuchte war so riesig das kein Licht eine der Wände erreichte.

Während das leise Knirschen der Antriebe das einzig hörbare Geräusch war stellte Shadow seine Tasche ab und öffnete diese. Er griff hinein und zog seinen schneeweißen Plug-Suit heraus, tausende Erinnerungen schossen durch seinen Kopf und er vernahm Gefühle welche er lange nicht mehr gespürt hatte.

*Es ist jetzt fast zwei Jahre her das ich diesen Anzug das letzte Mal getragen habe, ob es sich immer noch gleich anfühlt? Finden wir es heraus.*

Er begann sich zu entkleiden und zog den Plug-Suit an. Das Herausziehen seiner schwarzen Haare bereitete ihm einige Probleme da diese inzwischen so lang waren das sie seinen Hintern komplett bedeckten und er sie garantiert nicht abschneiden würde. Danach zog er das gleichseitige Silberkreuz aus dem Anzug und drückte auf den Knopf am linken Handgelenk. Der Anzug schmiegte sich wie immer wie eine zweite Haut an seinen Körper. Shadow betrachtete das Kreuz in seiner Hand, es war eine identische Kopie von Misato’s Kreuz, Nina hatte es ihm zu seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag geschenkt und seit diesem Tag hatte er es nie wieder abgelegt. Seine dunkelgrünen Augen spiegelten sich in der silbernen Oberfläche und seine Gedanken schweiften ab.

*Vor über einem Jahr hat es Nina mir geschenkt, jetzt bin ich dreiundzwanzig und habe so viel erlebt von dem ich dir gerne erzählen würde Misato. Ich habe so viel von dir gelernt aber ich habe immer noch nicht genug Mut um zu meinen Gefühlen zu stehen und meine Selbstzweifel zu überwinden. Du warst mir damals eine große Hilfe, jetzt hoffe ich daß ich dir helfen kann. Halt noch ein bißchen durch in ein paar Stunden bin ich wieder bei euch.*

Shadow betrachtete sich selbst und kam zu dem Schluß daß das Training der letzten zwei Jahre ihm sehr gut getan hatte. Seinen Körperbau konnte man zureckt als schlank bezeichnen wobei sich unter dem Plug-Suit seine gezielt trainierten Muskeln abzeichneten. Er empfand es als sehr unpraktisch Muskelberge mit sich rumschleppen zu müssen und hatte auch schon einmal durch seine weitaus höhere Geschwindigkeit beim Kämpfen einen ihm in Sachen Stärke vollkommen überlegenen Gegner ausgeschaltet. Er lächelte einen Moment lang selbstzufrieden, griff dann aber wieder in seine Tasche und nahm ein Beinholster und seine Lieblingspistole, eine Heckler & Koch MK 23 SOCOM, heraus. Shadow befestigte das Beinholster an seinem linken Bein da er als Linkshänder logischerweise auch mit links schoß. Danach lud er die Pistole mit einem Magazin, zog den Schlitten durch und steckte die gesicherte Waffe sowie zwei weitere Magazine in das Holster. Es war eine recht große Pistole aber er bevorzugte die Feuerkraft und Zielgenauigkeit.

Er nahm noch einen MP3-Player sowie eine große verschließbare Plastiktüte aus der Tasche und steckte danach die Tasche in selbige Plastiktüte welche er sorgsam verschloß.

*Das Ding soll ja wasserdicht sein, genau wie der MP3-Player, na ich werde es gleich wissen.*

Der Aufzug setzte auf dem Boden auf, Shadow befestigte den MP3-Player am Anzug, griff sich seine Tasche und lief in die Dunkelheit.

*Schon irgendwie lustig, ein Deutscher der japanisches Militäreigentum in einem verlassenen amerikanischen Bunkerkomplex versteckt.*

Nach einigen Metern in absoluter Schwärze blieb er stehen, stellte die Tasche ab und griff blind nach einem Schalter den er auf anhieb fand. Die Generatoren wurden lauter da sie nun weitaus mehr Strom produzieren mußten und in der Halle wurde die Deckenbeleuchtung eingeschaltet, Reihe für Reihe. Shadow sah nach oben und in seinem Gesicht zeichnete sich eine gewisse Vorfreude ab.

„Hallo Mireille.“
 

In einem dunklen Raum, in dem außer Kouzou und Gendo nur zwölf große Monolithen standen, war nur die Stimme von SEELE01 zu hören.

„Die Zeit ist gekommen. Die Lanze des Longinus ist verloren und kann nicht geborgen werden. Wir können den Plan zur Optimierung der Menschheit nicht mit Lilith durchführen. Unsere einzige Hoffnung ist EVA-01, Lilith’s einzig verbliebener Klon. Wir verlassen uns auf EVA-01.“

Kouzou erhob seine Stimme.

„Das weicht ein wenig von SEELE’s Szenario ab. Der einzige Grund, warum Menschen existieren, ist EVA zu erschaffen.“

Gendo fuhr fort.

„Die Menschen müssen sich weiterentwickeln. Das ist der Zweck der EVA-Serie.“

Die Diskussion führte nur zu einem Ziel welches ihr vorher schon auferlegt wurde. Die Perfektionierung der Menschheit war beschlossene Sache.
 

„Hast du mich vermißt Mireille, also ich habe dich schon irgendwie vermißt. Es ist eine seltsame Zeit nicht war.“ Shadow sprach mit dem Evangelion während er die nötigen Vorbereitungen traf um EVA-Universal wieder zum Leben zu erwecken.

Er blickte an dem riesigen Roboter hoch welcher EVA-01 abgesehen von dem Horn auf dem Kopf wie ein Zwilling glich. Die Panzerung war schwarz und die silbern abgesetzten Kanten glänzten nicht mehr da sie der Staub von zwei Jahren Stillstand bedeckte.

„Ist schon seltsam was, erst nehme ich dich mit, stehle dich sozusagen, um zu verhindern das genau –das- passiert was nun geschieht. Ich hoffe nur das ich stark genug bin um es zu stoppen, aber mit deiner Hilfe bin ich sicher das gelingen wird. Mehr sogar noch, ich glaube daran.“

Externe Energie versorgte den EVA und die grundlegendsten Systeme fuhren hoch. Der Entry-Plug wurde ausgefahren und das Filtersystem begann das L.C.L. aufzubereiten.

„Dein Traum war recht verwirrend aber wie du siehst bin ich ja da, also laß uns die Menschheit vor machtgeilen alten Säcken retten, koste es was es wolle.“

Es dauerte einige Stunden bis Shadow alle Vorbereitungen getroffen hatte und den EVA bestieg. Er warf seine Tasche in den Entry-Plug und stieg ein. Seinen MP3-Player greifend dachte er daran ob er irgendwas vergessen hatte und mal abgesehen von dem zugeschweißten und zubetonierten Dachzugang fiel ihm nichts ein. Der Entry-Plug schloß sich und wieder einmal was alles um Shadow herum blaßgelb. Das Display seines silbernen Players leuchtete hellblau. Er klickte sich durch die Ordner auf der Suche nach dem richtigen Lied.

*Du nicht…ah ja Breaking Benjamin perfekt…jetzt noch den Titel…so kann losgehen.*

Der Entry-Plug begann sich mit L.C.L. zu füllen während zeitgleich Klavierklänge begannen. Shadow bewegte seine Finger als würde er das Klavier spielen. Als der gesamte Plug gefüllt war wurde die Musik aggressiver.

„BREAKDOWN.“ Der Entry Plug schoß in den EVA und begann die Verbindung aufzubauen. Rockgitarren begannen ein melodisches Werk aus harten Riffs, ein Schlagzeug fügte sich hinzu als die Nervenbahnen sich verknüpften und Shadow wieder die Kontrolle über den EVA gaben.

„Let the fun and games begin.“ Der Bildschirm baute sich auf.

„She is spayed and broken in, skin is cold and white, such a lovely lonely night.“ Er aktivierte das S²-Organ.

„Heaven is on the way, you could feel the hate, but I guess you never will.“ Dieses Mal hatte er genug Kontrolle um nicht in den transzendenten Zustand zu entgleiten.

Shadow setzte den Eva in Bewegung und ging auf die Railgun zu die er damals in Japan mitgenommen hatte als er den EVA stahl.

„I'm on a roll again, and I want an end, 'cause I feel you creeping in.“ Shadow griff nach der Railgun und schloß sie an.

„What I found in this town.“ Die blau schimmernde Railgun schwenkte zur Decke.

„I'm heading for a breakdown.“ Shadow drückte dreimal ab um die gepanzerte Decke vollkommen zu zerstören.

„What's that sound, you're so loud, I'm heading for a breakdown.“ Der EVA sprang aus dem Bunker, setzte krachend auf den Resten des Weizenfeldes auf und schwenkte nach Osten.

„Drank up all my alcohol, this is not a free for all, I'll be there for you, 'til my heart is black and blue.“ EVA-Universal sprintete auf direkten Weg in Richtung Japan los und erreichte nach kurzer Zeit Überschallgeschwindigkeit.

*Halte noch etwas durch Misato, ich bin bald da.* Sich in die transzendente Synchronisation von zweihundert Prozent begebend freute sich Shadow darauf Mireille wiederzusehen.
 

Ein neues Geräusch erfüllte den Datenspeicher vom NERV-HQ. Misato tippte auf einem Laptop den sich auf ihrem Schoß vor ihren angewinkelten Beinen balancierte. Sie hatte eine Codekarte im Mund während sie sich durch die aufgerufenen Daten arbeitete.

„So…das ist also die Wahrheit die hinter dem Second Impact steckt.“ Die Uhr auf dem Laptop wechselte auf sechs Uhr vormittags als mit einem Schlag alle Daten gelöscht wurden.

„Haben sie mich bemerkt?“ Misato griff nach ihrer Pistole und warf dabei eine leere Bierdose um.

„Nein, haben sie nicht.“ Um sie herum wurde alles rot.

„Es fängt an.“ Alles wurde schwarz als der Datenspeicher deaktiviert wurde.
 

Im Hintergrund hörte Shadow noch die Musik des MP3-Players, es lief grade ein Lied der Band Soil. Rock, Metal und Gothic waren die Arten von Musik die ihm zusagten.

„Glaubst du wir schaffen es Mireille?“ Shadow sah in ihre tiefblauen Augen.

„Es liegt an dir und welche Entscheidungen du triffst.“ Sie lächelte.

„Ich weiß was sie vorhaben und das bedeutet daß ich vielleicht den Piloten töten muß wenn es nicht anders geht.“ Sein Gesicht zeigte seine Bedenken.

„Dann solltest du daran glauben das es nicht soweit kommt nicht war. Dein Glaube ist stark, du bist sehr stark wenn du es nur willst. Ich bin dankbar daß ich letztendlich doch etwas gegen Ikari und seine Pläne unternehmen konnte. Was ich dir nie erzählt habe und was nicht in den Daten stand ist das ich wußte was der wahre Grund für den Second Impact war. Auch wußte ich damals schon was passieren konnte wenn ich die S² aktiviere, genau wie Ikari, es waren ja meine Forschungsergebnisse die es zeigten. Aber Ikari wußte davon daß ich auf die Second-Impact-Daten zugegriffen habe. Er hätte mich wohl beseitigen lassen wäre ich nicht vom EVA absorbiert worden.“

„Hast du etwa darauf gehofft daß das passiert?“ Shadow war erstaunt.

„Wer weiß.“ Sie lächelte.

„Gleich sind wir in Japan, hoffentlich sind wir nicht zu spät.“

„Sie werden uns erwarten Shadow.“

„Dessen bin ich mir bewußt.“

„Und trotzdem willst du nicht in Transzendenz bleiben?“ Sie spielte nur die Beleidigte.

„Ich höre gerne Musik, und wenn ich mitsinge beruhigt mich das. Und nervös bin ich über alle Maßen.“

„Sorg nur dafür daß wir beide heil aus alledem rauskommen. Bis später, ich bin immer bei dir.“

Shadow löste sich wieder aus der Transzendenz und griff nach seinem MP3-Player um durch die Titel zu spulen bis er etwas fand was seinem aktuellen Gefühlszustand entsprach. Fast gleichzeitig erreichte EVA-Universal die Landmasse von Japan und Shadow drosselte das Tempo etwas um mehr Bewegungsfreiheit zu erreichen.

*Oh ja, von Finger Eleven, das ist –mein- Song.*
 

„Kommandant wir haben da etwas auf den Sensoren.“ Der JSSDF-Soldat klang panisch als er seinem Vorgesetzten Bericht erstattete.

„Und –was- haben Sie auf dem Schirm?“ In diesem Moment sprang EVA-Universal über eine Hügelkette und landete krachend hinter einem kleinen Wald am Hang.

„DAS DA!“ Der Soldat ging in Deckung während der Kommandant einen Moment lang sprachlos dastand.

*So weit von Neo Tokio drei sollte doch keins von den Dingern auftauchen…Augenblick, das ist der gestohlene EVA.*

„Sofort das Feuer eröffnen, alle Kräfte auf den schwarzen Roboter vorrücken.“ Panzerverbände und VTOL-Gleiter begannen einen Dauerbeschuß, unterdessen erstattete der Kommandant seinen Vorgesetzten Bericht.
 

SEELE01 war beunruhigt.

„Das Auftauchen von Lilith’s anderem Klon war nicht vorgesehen, das weicht von unseren Plänen ab. Das Militär soll ihn so lange wie möglich aufhalten, der Pilot darf unseren Plan nicht gefährden.“

Die anderen SEELE-Mitglieder waren einstimmig einverstanden und die entsprechende Order wurde ausgegeben.
 

Zeitgleich mit dem Beginn von Shadow’s Lieblingsmusik startete Asuka ihren ungleichen Kampf gegen die EVA-Serie.

Wieder begannen harte Gitarrenriffs und ein eindrucksvolles Schlagzeug ihr melodisches Werk doch dieses Lied war eher ruhig, die Lyrics waren melodisch gesungen.

„So cold that you cannot cope, with a frozen heart.“ Shadow brachte das AT-Feld auf maximale Stärke und fing die erste Beschußwelle ab.

“I guess we blow apart, I guessed it from the start.“ In einer kurzen Feuerpause schwenkte er die Railgun nach vorne und zielte auf die angreifenden Streitkräfte.

„Stay in shadow, I’ll run this world out.“ Mit einem Knopfdruck löschte Shadow zwei Dutzend Panzer aus.

“Stay in shadow, It’s running out of time.“ Das Bekämpfen der Gleiter war schwerer da diese in weitem Abstand flogen so das er meist nur ein oder zwei traf.

“Stay in shadow, I want to watch it drown, stay in this now.“ Mittelstreckenraketen wurden auf den EVA abgefeuert doch Shadow wich ihnen durch einen kräftigen Sprung aus.

“ Don’t say because you can’t, say what we should have been.“ Er landete vor dem Kommandoposten und zerschlug diesen mit der linken Hand.

„Don’t show what I resent, don’t know cause I forget.“ Der EVA drehte sich um die verbliebenen Streitkräfte unter Beschuß zu nehmen.

“So cruel to be so blind, darkness was on my side, now that you’ve come and gone, I know where I belong.“ Als alle Streitkräfte ausgelöscht waren glühte der Lauf der Railgun, das Kühlsystem lief auf Hochtouren und verhinderte grade so das Schmelzen des Laufes.

„Stay in shadow.“ Die Railgun schwenkte zum Himmel und das abgeschossene Aluminiumprojektil zerstörte den Bomber bevor er die N²-Mine auf den EVA abwerfen konnte.

Um Shadow herum war eine total verwüstete Landschaft. Wo eben noch ein grüner Wald war stand nun nichts mehr. Brennende Wracks von Panzern und Gleitern lagen in den riesigen Einschlagskratern welche die Projektile der Railgun erzeugt hatten.

*Und das alles nur um mich zu stoppen.* Für einen kleinen Moment dachte Shadow ein blauhaariges Mädchen bei einigen Trümmern gesehen zu haben doch er hielt es nur für Einbildung.

Eine gewaltige Explosion erschütterte die Erde.

*Shadow das kommt von der GeoFront, beeil dich uns läuft die Zeit davon.* Ohne zu zögern stürmte Shadow wieder mit dem EVA los.
 

Shinji saß in EVA-01, er war gekommen um Asuka zu helfen. Er wollte sie nicht verlieren doch was er sah brachte ihn um den Verstand. EVA-02 war von der EVA-Serie vollkommen zerstört worden. Ein Schrei aus seinem Innersten, bestehend aus Angst und Verzweiflung verließ seine Kehle.
 

*Sie haben begonnen, ich kann das Anti-AT-Feld spüren Shadow, du mußt es jetzt beenden oder es ist zu spät.*

„Ich bin noch nicht in Feuerreichweite, es geht einfach noch nicht.“ Alle Energie in den Antrieb leitend ging der EVA an seine Grenzen.

Eine riesige Schockwelle raste auf Shadow zu, er blieb stehen und brachte das AT-Feld auf Maximum um der enormen Stärke zu widerstehen. Als die Schockwelle vorüber war rannte er weiter.

*Noch ein kleines Stück und ich bin in Reichweite. Nur noch ein kleines Stück.*
 

Nach ihrer Vereinigung mir Lilith stieg Rei, die nun wieder ihre wahre Form angenommen hatte, zu Shinji und EVA-01 auf um das zu beenden was andere begonnen hatten.
 

Shadow sah eine riesige Lichtgestalt die vor ihm in den Himmel ragte, ein Mädchen mit blauen Haaren und weißer Haut, so wie das welches er bei dem Panzer gesehen hatte.

*Shadow schieß, jetzt sofort.*

„Auf was?“

*Einen der EVA’s, egal welcher.*

EVA-Universal stoppte fast augenblicklich und Shadow brachte abermals die Railgun in Abschußposition. Er legte auf den erstbesten EVA der EVA-Serie an, zielte unglaublich lange drei Sekunden und feuerte nacheinander alle fünf verblieben Geschosse ab.

„Was ist da passiert?“ Shadow sah wie die Projektile ihre Flugbahn geändert hatten und den EVA weit verfehlten.

*Ihre Energie muß zu stark sein. Jetzt gibt es nichts mehr das wir tun können.*

„So leicht gebe ich nicht auf, und wenn ich den Dingern den Kopf abreiße ich werde sie stoppen.“ Einen letzten Versuch unternehmend rannte Shadow los, nicht wissend wie er die EVA’s erreichen sollte.
 

Shinji war mit sich selbst im Streit, er wollte gebraucht werden. Und da niemand mehr da war der ihn brauchte wollte er sterben. Es war ihm egal ob alle anderen mit ihm sterben, er hatte sogar Asuka verloren. Rei erschien abermals und Millionen von ihr begannen jedes AT-Feld aller Individuen auf der ganzen Welt aufzulösen.
 

*Shadow komm zu mir, das ist der einzige Weg.*

„Ich hab zwar keine Ahnung was du meinst aber ich vertraue dir.“ Seine Synchronrate erhöhend ging Shadow wieder in Transzendenz, aber dieses mal war es anders als sonst. Mireille zog ihn auf die andere Seite um ihn zu schützen.
 

Als Shinji erwachte lag er an einem Strand. Sein Blick wanderte nach links und für einen Moment nahm er an Rei zu sehen, doch sie war verschwunden als er ein zweites Mal hinsah. Er sah Asuka an die neben ihm lag, es war als würde er eine Puppe ansehen. Sein Versuch sie zu erwürgen brachte ihn an den Rand der Verzweiflung und Asuka sprach die letzten Worte für eine sehr lange Zeit.

„Wie ekelhaft…“
 

„Was hast du getan Mireille?“ Shadow war wieder bei ihr, aber es fühlte sich intensiver als zuvor an.

„Ich habe dich ganz zu mir geholt, habe dein AT-Feld fast vollständig aufgelöst. Es war der einzige Weg dich zu schützen. Aber jetzt ist es wieder sicher, du mußt jetzt gehen.“

„Bis bald.“ Shadow senkte die Synchronrate wieder bis er den transzendenten Zustand verließ.

Was er sah ließ seinen Atem stocken. Alles um ihn herum lag in Schutt und Asche. Er rief die Sensoren auf, sie zeigten zwei Lebenszeichen, nichts weiter.

*Ob die beiden mir weiterhelfen können, ist wohl meine einzige Chance.* Der EVA setzte sich in Bewegung und erreichte nach einigen Minuten einen Strand.

Shadow sah die EVA-Serie im Hintergrund stehen und erblickte die beiden Menschen am Strand. Er leitete die Abschaltung vom EVA ein und ließ das L.C.L. in den Speicher abpumpen. Als Shadow den Entry Plug verließ hatte er ein ungutes Gefühl.
 

Shinji saß am Strand und starrte auf den Sand, es war ihm unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen. Alles in seinem Kopf war verwirrend und ergab keinen Sinn bis er plötzlich von einer unbekannten Stimme wieder etwas näher an die Realität gebracht wurde.

„Third Child Shinji Ikari?“ Es war die tiefe Stimme eines Mannes.

Shinji hob seinen Kopf um zu sehen wer außer ihm und Asuka noch lebte. Er blickte in das ernste Gesicht eines jungen Europäers der etwa einen Meter fünfundsiebzig groß war. Shinji schätze ihn auf Anfang bis Mitte zwanzig. Er hatte lange schwarze Haare und trug einen schneeweißen Plug-Suit der ihn an den Plug-Suit von Rei erinnerte. L.C.L. tropfte vom Anzug und von den Haarspitzen.

„Ich wiederhole meine Frage, bist du Shinji Ikari?“

„Wen interessiert es schon.“ Shinji wandte seinen Blick wieder ab.

„Second Child Asuka Langley?“ Shadow stand vor Asuka die ihn nur mit einem kurzen verachtenden Blick ansah um dann wieder in die endlose Weite des Himmels zu blicken.

„Auch nicht sehr gesprächig was.“ Er lief wieder zu Shinji und ging vor ihm in die Hocke.

„Hey, Ikari, kannst du mir erklären was hier passiert ist? Wo sind die ganzen Menschen hin? Ihr beide seit die einzigen Lebenszeichen die ich empfangen habe.“ Shinji hob seinen Kopf etwas und blickte auf das Kreuz das Shadow trug.

„Du kennst Misato?“ In seiner Stimme war kein Wille.

„Ja, ich denke sie hat nie von mir erzählt. Das war vor deiner Zeit. Ich bin Shadow, Shadow Stormbringer. Also kannst du mir sagen was hier los ist?“ Er stand auf und bat Shinji eine Hand an um ihm aufzuhelfen, dieser schlug die Hand weg.

„Ich bin schuld, ich habe sie alle auf dem Gewissen.“

„Was soll das heißen?“ Shadow griff Shinji am Hemd und zog ihn hoch um ihm ins Gesicht sehen zu können doch Shinji senkte seinen Blick und ignorierte ihn.

„Sag mir jetzt endlich was passiert ist.“ Shadow wurde wütend.

Es war zuviel für Shinji, es brach aus ihm heraus wie eine Flutwelle.

„Sie sind tot, verstehst du, alle sind tot und ich habe sie umgebracht.“

In diesem Moment als Shadow verstand was er hörte brach für ihn eine Welt zusammen. Er ließ Shinji los bis er sich von dem Schock erholt hatte nur um mit der rechten Hand weit auszuholen und Shinji eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Shinji, der nicht damit gerechnet hatte, fiel auf den Boden. Als er wieder nach oben blickte sah er in einen Waffenlauf, Shadow hatte seine Pistole auf ihn gerichtet.

„Mach das rückgängig.“ Eine unglaubliche Wut lag in Shadow’s Stimme.

„Ich kann nicht.“

„Verarsch mich nicht, du hast das zu verantworten also MACH ES RÜCKGÄNGIG!“ Shadow zog langsam am Abzug und der Hahn begann sich zu spannen.

„Ich kann es nicht, und selbst wenn ich könnte warum sollte ich es tun. Ich habe niemanden retten können der mir etwas bedeutet, nicht einmal Rei.“ Tränen liefen über Shinji’s Gesicht und fielen auf den Strand.

Shadow hielt inne als würde er eine Stimme hören. Er senkte die Pistole und drehte sich zu EVA-Universal.

„Wirklich…Wo?.. Das ist nicht weit weg… Ich bin schon auf dem Weg.“ Er blickte auf Shinji der schluchzend am Boden lag und sich in Selbstmitleid ergab.

*Keine große Hilfe, dann muß ich es eben alleine versuchen.* Seine Pistole wegsteckend drehte er sich wortlos um und lief los.

Sein Ziel war einige hundert Meter entfernt, das und die ungefähre Richtung war das einzige was er wußte.
 

Shinji lag minutenlang am Boden bis ihm ein Blinken im Augenwinkel auffiel. Es war genug Ablenkung um seine Aufmerksamkeit vollkommen einzunehmen. Er stand auf und ging auf dieses seltsame Glitzern zu. Was er fand hatte Shinji nicht erwartet, es war Misato’s Kreuz. Er zog es von dem rostigen Nagel und ging zurück zu Asuka. Das Kreuz in der Hand haltend setzte er sich in den Sand und blickte zu dem seltsamen EVA den er nie zuvor gesehen hatte.

*Er sieht fast genauso aus wie EVA-01, und was hat dieser Shadow alles damit zu tun. Er kennt Misato…er ist bestimmt böse das ich auch sie nicht schützen konnte.*

„Asuka…bitte…sag mir was ich tun soll.“ Sie blinzelte nicht mal.

„Triff deine eigenen Entscheidungen Ikari.“ Diese Stimme kannte Shinji, es war die Stimme von Rei.

Als er sich umdrehte sah er Rei die in eine graue Decke gewickelt von Shadow auf den Armen getragen wurde. In Shinji’s Augen erwachte wieder ein Funken Leben.

„Ayanami…Rei…du lebst…aber wie?“ Shinji stand auf und lief den beiden entgegen.

Als sie sich gegenüberstanden setzte Shadow Rei vorsichtig ab, beide Children sahen sich nun in die Augen.

„Du hast es dir gewünscht Ikari, deshalb bin ich hier.“

Shadow ging währenddessen zu seinem EVA und ließ die beiden allein.

„Dann sag mir was ich tun soll.“

„Warum sollte ich das.“ Ihre Stimme klang kühl wie immer.

„Weil ich es mir wünsche Rei. Ich will auch das Asuka wieder wie früher wird. Warum gehen diese Wünsche nicht in Erfüllung?“ Es war Shinji unmöglich Rei noch länger in die Augen zu blicken.

„Du kannst niemand anderen dazu zwingen so zu sein wie du es willst. Du mußt deine eigenen Entscheidungen treffen. Lauf nicht davon, du tust allen anderen damit weh.“

„Aber mit meinen Entscheidungen tue ich anderen auch weh Rei.“

„Manchmal ja, aber es schmerzt nicht so sehr wie deine Entscheidung vor allem davonzurennen. Akzeptiere dich selbst so wie du bist.“

Shadow kam mit seiner schwarzen Tasche zu den beiden, wühlte etwas darin herum und reichte Rei ein großes schwarzes T-Shirt.

„Arigato.“ Sie lächelte eine Sekunde, ließ die Decke fallen und griff sich dann das Shirt um es sich gleich anzuziehen.

Shadow bekam große Augen, so viel Offenheit von einem so jungen Mädchen war ihm sehr fremd. Es dauerte einen Augenblick bis er sich höflich umdrehte, Shinji drehte sich auch um, wollte aber gehen da er annahm das Rei ihm auch nicht helfen würde. Als Rei fertig war reichte ihr Shadow noch eine schwarze Stoffhose.

„Dürfte dir zwar viel zu groß sein aber besser als nichts, hat ja auch einen Gürtel müßte also gehen.“

Rei lächelte wieder eine Sekunde lang und zog sich dann die Hose an, Shinji ging derweil zum Strand zurück, setzte sich hin und blickte auf das Meer hinaus.

„Du läufst wieder weg Ikari.“ Rei stand neben Shinji und blickte ihn leidenschaftslos von oben herab an.

„Es ist doch niemand mehr da vor dem ich weglaufen könnte Rei. Du willst mir nicht helfen, Asuka auch nicht. Was ist mit dir?“ Er blickte Shadow an der ebenfalls neben ihm stand.

„Wie soll ich dir helfen, wir kennen uns keine Stunde lang.“

„Sag mir was ich tun soll.“ Es war als würde Shinji ihn anflehen.

Shadow seufzte und setzte sich neben Shinji in den Sand.

„Ich erzähle dir jetzt eine kleine Geschichte. Vor rund zwei Jahren ging es mir genauso wie dir. Als ich erkannte das die EVA’s Lebewesen sind war ich unfähig eine eigene Entscheidung zu treffen. Ich rannte vor der Verantwortung davon genau wie du jetzt.“

„Was für eine Verantwortung?“ Shinji sah Shadow mit traurigen Augen an.

„Die Verantwortung deiner Entscheidungen. Mireille, sie wurde vom EVA absorbiert, sagte mir das man immer die Wahl hat, man muß nur mit den Konsequenzen leben können. Der Punkt ist aber das du eine Entscheidung treffen mußt, weglaufen ist keine Entscheidung sondern eine einfache Art keine Verantwortung übernehmen zu müssen.“ Er versuchte Shinji dazu zu bringen über sich selbst nachzudenken.

„Ich will aber keine Verantwortung übernehmen.“ Shinji wurde wieder lauter.

„Also willst du sterben?“ Rei’s Worte trafen eine verwundbare Stelle.

„Nein.“ Shinji antwortete energisch.

„Zu leben bedeutet schon Verantwortung für dich selbst. Im Grunde genommen ist das die einzige Verantwortung die du je haben sollst. Rei, Asuka, ich, wir tragen nur die Verantwortung für uns selbst und für unsere Entscheidungen, für nichts sonst und auch für keine andere Person. Aber der Kern der ganzen Sache ist das wir Entscheidungen treffen und nicht davonlaufen.“

„Du hast gesagt daß du auch schon weggelaufen bist.“ Shinji suchte eine Rechtfertigung für sein Verhalten.

„Ja das bin ich, aber ich hatte einen Schutzengel der mir gezeigt hat worauf es wirklich ankommt.“ Shadow griff sich sein Kreuz und betrachtete es.

„Du meinst Misato oder?“ Shinji blickte ihm in die Augen.

„Ja, sie ist so etwas wie eine große Schwester für mich, und ich glaube sie ist etwas Ähnliches für dich. Vielleicht siehst du in ihr auch so etwas wie eine Mutter aber ich bin sicher sie hat dich geliebt wie ihren eigenen Sohn. Die Misato die ich kennengelernt habe war unendlich gütig, schreckte vor nichts zurück und hatte in noch so panischen Situationen immer den Überblick. Aber ich habe auch die Misato gesehen die Sehnsüchte hatte wie jeder andere auch, die sich einem Moment der Freude hingeben konnte ohne über irgendwelche Probleme nachdenken zu müssen. Sie stand immer zu ihren Entscheidungen und bereute nicht sie getroffen zu haben.“

„Du fühlst dich allein gelassen Ikari.“ Rei blickte auf das Häufchen Elend das mal Shinji war.

„Aber ich will nicht alleine sein.“ Seine weinerliche Stimme verriet daß er mit den Nerven am Ende und den Tränen nah war.

„Das ist doch schon was, du hast dich entschieden daß du nicht alleine sein willst.“ Shadow legte seine rechte Hand auf Shinji’s linke Schulter in der Hoffnung die Berührung würde ihn wieder näher in die Wirklichkeit holen.

„Und was soll ich jetzt tun?“

„Nicht weglaufen Ikari, weitermachen.“ Rei war direkt wie immer.

„Paß auf Shinji, du mußt selbst sehen welche Möglichkeiten du hast. Ich sage dir jetzt nur was die aktuelle Situation ist, nicht was du tun sollst. Es sind jetzt drei Menschen die wissen das du nicht alleine sein willst, das bedeutet das wir nun unsere Entscheidung treffen können ob wir mit dir leben wollen so das du nicht alleine bist.“ Shadow legte ein sanftes Lächeln auf seine Lippen um Shinji zu ermutigen.

*Er lächelt, ist er mir nicht böse? Er kann sich jetzt entscheiden, Rei und Asuka auch. Aber wenn sie sich entscheiden nicht bei mir zu bleiben bin ich wieder alleine. Aber ich will doch nicht alleine sein.*

Shinji stand in seine Gedanken versunken auf und ging langsam auf das Meer aus L.C.L. zu.

*Niemand kann sich um mich kümmern wenn keiner weiß daß ich es möchte. Wenn ich alleine bin kann ich keinem anderen weh tun, aber dann schmerzt es mich um so mehr. Ich wollte doch mit Asuka zusammen sein, wollte mit ihr glücklich werden aber da ist kein Glück für uns beide. Wenn ich jemandem sage wie ich mich fühle kann er sich entscheiden, aber das ich es ihm gesagt habe war doch auch schon eine Entscheidung. Es ist gar nicht so schwer wie ich immer dachte. Habe ich es mir nur eingeredet um es mir leichter zu machen? Wenn das so ist, dann bin ich immer nur vor anderen davongelaufen, dann war ich immer alleine.*

„Ich will nicht alleine sein.“ Shinji stand im Meer und flüsterte fast unhörbar.

*Du warst nie alleine.* Eine ihm sehr vertraute Stimme war in seinem Kopf.

„Aber ich habe mich immer alleine gefühlt.“

*Es waren immer Leute um dich herum die sich um dich sorgten, du hast nur nie jemandem gesagt was du willst, hast nie eine Entscheidung getroffen.*

„Ich will nicht alleine sein.“

*Willst du davonlaufen?*

„Nein.“

*Du hast eine Entscheidung getroffen, kannst du damit leben?*

„Ja, aber was ist mit den anderen?“

*Was interessieren dich andere Wesen?*

„Ich möchte mit anderen zusammen sein, aber ich will ihnen nicht weh tun.“

*Dann sag es den anderen, sie werden ihre Entscheidung treffen, egal ob es dir gefällt oder nicht. Jeder ist nur für sich selbst verantwortlich.*

„ICH WILL NICHT ALLEINE SEIN.“ Shinji schrie es mit voller Stimme heraus, Tränen liefen über sein Gesicht und einige davon tropften in das L.C.L.“

*Jetzt wissen sie es und können sich entscheiden, lebe mit deinen Entscheidungen mein Sohn.*

„Mama?“

Das Meer begann zu leuchten und überall auf der Welt begannen sich neue AT-Felder zu formen. Um Shinji herum entstand neues Leben und er wurde sich bewußt daß es nicht seine Entscheidung war sondern die der anderen die mit ihm zusammen leben wollten. Er drehte sich zu Rei und Shadow und seit langem rang er sich Lächeln ab. Shinji war nicht wirklich glücklich aber der Schmerz in ihm war deutlich weniger geworden.

„Habe…habe ich das gemacht?“

„Die anderen haben sich entschieden, mach das beste draus Ikari.“ Rei blickte zu Asuka die sich immer noch nicht regte. „Sie hat auch ihre Entscheidung getroffen.“

„Was meinst du damit Rei?“ Shadow wollte es genau wissen.

„Sie hat ihre Seele vollends verschlossen, es ist ihr Blick der es verrät.“

„Das ist ihre Entscheidung.“

Um sie herum begannen Menschen wieder zu leben, das Meer aus L.C.L. verschwand langsam.

„Was machen wir jetzt?“ Shadow stellte diese Frage Rei und Shinji gleichermaßen aber Shinji antwortete mit einer Gegenfrage.

„Was meinst du damit? Warum bist du denn hierher gekommen?“

„Ich wollte den Third Impact verhindern, und das ist mir ja jetzt irgendwie gelungen, wenn auch anders als geplant.“ Shadow kratzte sich verlegen am Kopf.

„Dann laß uns jemanden suchen den wir kennen.“

„Gute Idee Ikari.“ Rei drehte sich um und ging langsam in Richtung der Hauptstraße, oder zumindest was davon noch übrig war.

„Was ist mit Asuka, ich will sie nicht hierlassen.“

„Ich kümmere mich darum Shinji.“ Shadow ging zu Asuka während Shinji Rei folgte.

„Stehst du auf und kommst mit Asuka?“ Er sah sie herausfordernd an und streckte ihr seine linke Hand entgegen aber Asuka blickte ihn nicht einmal an.

„Ich lasse dich hier garantiert nicht liegen und auf den Tod warten.“ Shadow ging in die Hocke und griff ihr unter die Beine sowie um die Taille um sie hochzuheben.

Asuka machte keine Anstalten sich irgendwie festzuhalten so das Shadow einige male nachfassen mußte um sie besser tragen zu können. Letztendlich gelang es ihm und er folgte Shinji und Rei.
 

„Ayanami was ist mit diesen Menschen?“ Sie sahen wie unterschiedlich die Menschen auf ihr erneutes Leben reagierten.

Einige liefen scheinbar ziellos durch die Straßen, andere fielen sich vor Freude in die Arme. Wieder andere saßen weinend am Straßenrand oder hatten sich in einer Ecke zusammengekauert.

„Sie alle reagieren anders auf das Erlebte, jeder ist individuell.“ So sachlich konnte das nur Rei formulieren.

Viele Gebäude waren zerstört, in einigen sah man Menschen, vor allem in den Lebensmittelgeschäften. Fast alle Scheiben waren zerborsten und viele Bäume waren abgebrannt. Es war ein gespenstischer Anblick.

Während sie durch die Straßen gingen, immer auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, wurde kaum ein Wort gesprochen. Asuka war sogar in Shadow’s Armen eingeschlafen. Es verging über eine Stunde bis Shinji einen lilafarbenen Haarschopf erblickte der ihm bekannt vorkam. Shinji näherte sich erst vorsichtig, wurde dann aber schneller als er sich sicherer war und sie erkannte.

„Misato?“ Er war noch einige Meter entfernt als Shinji sie ansprach.

„Shinji? Bist du das?“ Misato drehte sich um und Shinji stürmte fast augenblicklich auf sie zu.

Misato schloß Shinji in ihre Arme und drückte ihn fest an sich.

„Misato du lebst, ich bin so glücklich das du lebst.“ Tränen der Freude liefen über Shinji’s Wangen.

„Hast du mich vermißt Shinji, es wird alles wieder gut. Wir haben es überstanden.“ Misato blickte von Shinji auf und sah Rei die vor ihr stand.

„Major Katsuragi.“ Für einen kleinen Moment hätte man denken können das Rei zu einem Lächeln angesetzt hatte.

„Rei, es geht dir gut. Ich bin so froh daß es euch gut geht. Wo ist Asuka?“ Rei trat beiseite so das Misato sehen konnte wie Asuka grade auf einer Parkbank abgelegt wurde.

Sie sah ihren Träger nur von hinten, erkannte aber sofort den Plug-Suit. Ihr Gesicht wurde ernst und sie löste sich von Shinji. Mit ruhigen Schritten ging sie los.
 

Nachdem er Asuka abgelegt hatte drehte Shadow sich um und begann sofort zu Lächeln als er Misato erblickte.

„Hallo Misato.“ Sie stand vor ihm und sah ihn mit einem eisernen Blick an.

Als Shadow ihr in die Augen sah holte Misato mit der linken Hand weit aus und verpaßte ihm eine sehr kräftige Ohrfeige. Shinji erschrak, wurde aber von Rei zurückgehalten.

„Jetzt nicht, das ist eine Angelegenheit zwischen den beiden.“ Shinji beugte sich Rei’s Worten.

„Die habe ich wohl verdient.“ Shadow’s Wange pulsierte vor Schmerzen.

Als er langsam seinen Kopf hob sah er das Misato Tränen in den Augen hatte.

„Was hast du Misato?“ Ohne zu antworten fiel sie Shadow um den Hals und drückte ihn an sich.

„Du hast mir gefehlt du verdammter, verschwiegener, sturer Hitzkopf.“

Shadow umarmte sie ebenfalls und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

„Du hast mir auch sehr gefehlt Misato.“

Shinji verstand nicht ansatzweise was da vor sich ging, Rei war es vollkommen egal und Asuka schlief den Schlaf der Gerechten.

„Was wollen wir jetzt machen Shadow?“

„Laß uns nach hause gehen Misato.“ Er lächelte sie an.

„Ja, nach hause.“

„Ich glaube das gehört dir.“ Shinji ging zu Misato, griff in seine Hosentasche und drückte ihr das Kreuz in die Hand.

„Danke Shinji.“ Sie lächelte wieder.

Alle machten sich auf den Weg, wobei Shadow wieder Asuka trug, um etwas zu finden das sie Zuhause nennen konnten.
 

[Ziemlicher Brocken zum Anfang. Ich hoffe es sagt euch zu wie die Charas gestaltet sind. Und schon geht’s weiter]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-06-20T11:30:39+00:00 20.06.2008 13:30
Whoosh, na das ist ja mal interessant. Zugegeben, noch ziemlich grob als ganzes, aber definitiv voller potential. Wenn du es jetzt noch schaffst nicht alles so zu rushen, dann kann araus ne ziemlich gute FF werden. Ah, na mal sehen wie die anderen kapitel sind.

Ryousanki


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