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Pardon him

Aoi x Uruha
von

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45. Kapitel

Uruha

Am Abend beschäftigte ich mich noch etwas mit dem Handy und stellte fest, dass es einen Wecker besaß. Praktisch für mich und so stellte ich mir den bevor ich mich in Aois Arbeitszimmer verzog wo ich auf einer kleinen Couch schlief die eigentlich nicht so lang war wie ich. Ich hatte es Emiko nicht erzählt aber ich konnte einfach nicht in Aois Bett schlafen, nicht ohne ihn. Und die Couch im Wohnzimmer hatte ja erst einmal weichen müssen. Ich hatte sie gestern noch auseinandergelegt soweit es möglich war und in den Keller getragen, zusammen mit einem Nachbarn, den Kompromiss war ich eingegangen da Emiko schon selbst helfen wollte.

Heute Morgen war ich aber noch allein und es war früh. Ich stand auf, zog mich an und frühstückte, was fast schon Gewohnheit war. Der Esstisch war noch im Wohnzimmer, zusammen mit den Stühlen. Den Tisch konnte ich mit einer waghalsigen Konstruktion im Küchenbereich verstauen, die Stühle stellte ich ins Schlafzimmer. Dann holte ich das Laminat aus dem Keller, studierte die Anleitung und fing auch schon an. Einige Hölzer musste ich beschneiden, wodurch sich meine Arbeit verzögerte denn ich brauchte lange um eine Säge zu finden, aber auch das gelang mir. Die ersten drei Bahnen lagen bereits als ich hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Emiko kam.
 

Emiko

Etwas gehetzt kam ich zu Uruha, denn ich war noch beim Tierarzt gewesen, um zu besprechen, wann er sich unseren neuen Familienzuwachs mal ansehen wollte.

"Hallo, entschuldige bitte, dass ich etwas zu spät komme, aber beim Tierarzt war die Hölle los und es hat ewig gedauert bis die Schwester einen Termin gefunden hat, wann er mal zu uns kommen kann.", erklärte ich mich und verneigte mich kurz als Entschuldigung.

"Du hast eine Säge gefunden? Sehr gut ich wusste nämlich auch nicht mehr, wo sie war.", erzählte ich weiter während ich meine Jacke ablegte und dann ins Wohnzimmer ging, wo Uruha bereits einige Bahnen Laminat verlegt hatte. Eigentlich sollte das mein Mann machen, aber Uruha hatte es nicht gewollt und da ich wusste, dass Väter nicht unbedingt der beste Umgang für ihn war, hatte ich zugestimmt.

"Geht es denn? Ich weiß nicht, wie man Laminat verlegt, deswegen müssten wir bei Problemen meinen Mann rufen. Ach, noch etwas. Ich habe die beste Nudelsuppe Tokyos mitgebracht. Die können wir nachher warm machen, wenn du willst, dann musst du heut nicht mehr kochen."
 

Uruha

Als ich Emiko hereinkommen hörte hielt ich in meiner Arbeit inne, stand auf um mich zu verbeugen.

Natürlich hatte ich damit gerechnet das sie Fragen haben würde also nahm ich den Block wieder zur Hand.

'Ich habe mir so ein Heft aus dem Baumarkt mitgenommen das alles erklärt und damit war es gar nicht so schwer. Erzählen sie ruhig weiter vom Tierarzt.'

Damit wandte ich mich wieder der Arbeit zu. Ich hätte gerne selbst gekocht, aber ich musste auch einsehen das dass mit der Küche im jetzigen Zustand ziemlich unmöglich war.

Ich machte weiter, wollte ihr aber gerne nebenbei zuhören, sie hatte sicherlich etwas Interessantes zu erzählen.
 

Emiko

"Na gut, aber wenn was ist, sagst du Bescheid.", stellt ich fest, bevor ich erstmal die Suppe abstellte und mich etwas an die Küchenschränke lehnte. So stand ich Uruha nicht im Weg und konnte trotzdem ihm trotzdem etwas erzählen, ohne schreien zu müssen. Aber dass er etwas vom Tierarzt wissen wollte, wunderte mich etwas.

"Naja, ich weiß nicht, ob Aoi dir erzählt hat, dass wir zwei Katzen haben. Jedenfalls brauchen wir bald einen Hausbesuch des Tierarztes, da wir jetzt Zuwachs erhalten haben. Unsere Katze hat nämlich vier Junge bekommen. Sie sind jetzt fast drei Wochen alt und brauchen ihre Impfungen, allerdings finden wir nicht die Zeit, mal beim Tierarzt vorbei zukommen und da er bei uns in der Nähe wohnt, dachte ich, er könne mal auf dem Nachhauseweg vorbei schauen. Aber die Schwester heute war eine absolute Katastrophe und dann gab es auch noch einen Notfall und schon herrschte totales Chaos.", erzählte ich ihm mein Leid, bis ich bemerkte, dass er in seinem Tun innegehalten hatte.

"Brauchst du etwas?", fragte ich stutzig nach.
 

Uruha

Katzen? Ich hielt inne.

'Haben sie Bildern von den Katzen?' Ich liebte Tiere und ganz besonders Katzen.

'Ich hatte auch mal eine als ich klein war. Sie war mir zugelaufen und leider hat ihr rechtmäßiger Besitzer sie irgendwann wiedergefunden da musste ich sie hergeben.'

Ja damals war ich noch sehr klein gewesen, vielleicht fünf oder sechs wenn ich es mir recht überlege.

Ich hätte gern wieder eine. Am liebsten jetzt sofort aber ich wusste nicht so recht, Aoi hatte dem zwar zugestimmt aber so begeistert schien er ja nicht gewesen zu sein.

Oder hatte ich das falsch interpretiert?
 

Emiko

Aha, er hatte also Interesse an meinen Katzen. Also war er auch noch tierlieb.

"Ich hab glaub ich nur eins dabei, wo sie erst einen Tag alt sind. Warte kurz ich such es aus meinem Portemonnaie.", schnell hatte ich es gefunden und zeigte es Uruha.

"Unsere Katzen sind beide mehrfarbig, deswegen haben die vier auch so viele Farben. Die schwarz-weiße und diese bunt getigerte sind Mädchen und die graue und der punktgetupfte sind Kater.", erklärte ich ihm.

"Wir haben noch keine Namen festgelegt, da wir sie nicht alle behalten können und die neuen Besitzer sollen sich Namen ausdenken. Die die bei uns bleiben, werden von Aoi getauft. Er liebt Katzen und deswegen hat er so zusagen das Namensgeberrecht.", erklärte ich Uruha.
 

Uruha

Die Arbeit war erst einmal ganz vergessen ich sah nur das Bild an. Besonders die rot-getigerte hatte es mir angetan. Sie schien größere Augen zu haben als die anderen und sie saß auf dem Bild etwas im Hintergrund.

'Ist die rote schon weg?’, fragte ich sie, den Blick kaum wieder vom Foto nehmen wollend.

Ich hätte nicht gedacht das Aoi so begeistert von Katzen war denn so klang er gar nicht. Aber die vier waren wirklich so niedlich das man sie am liebsten sofort in die Arme geschlossen und geknuddelt hätte.

'Welche wollen sie behalten?', fragte ich des Interesses halber nach - aber ich konnte mir denken das sie wahrscheinlich am liebsten gar keine weggegeben hätte. Aber das wären dann sechs Katzen und das ist schon etwas viel für einen Haushalt.

'Hatten sie schon einmal Nachwuchs?'
 

Emiko

Wie Uruha das Bild betrachtete, war ich mir sicher, dass er sich schon in diese kleinen Kätzchen verliebt hatte und spätestens, als er nach der rot-getigerten fragte, war ich mir sicher.

Ich musste einfach lächeln, so wie er das fragte und wie er sanft das Bild betrachtete.

"Nein, im Moment hast du noch die freie Auswahl. Ich gebe eine Anzeige für die Katzen immer erst auf, wenn sie alt genug sind, um von der Mutter getrennt zu werden. Und das ist erst im knapp zwei Wochen so weit.", erklärte ich ihm.

"Und wenn ich das grade richtig gehört habe, ist soeben eine Katze bereits reserviert worden.", grinste ich ihn an, als er zu mir hochschaute.

"Also ich weiß noch nicht, wie viele bzw. welche ich abgeben möchte. Wenn sie so klein sind möchte man sie am liebsten alle behalten, aber das wird zu viel, vor allem da es Hauskatzen sind. Sie sind schon der zweite Wurf, den wir hatten. Den ersten haben wir komplett an liebe Menschen abgegeben, aber der bunt gepunktete Kater hat es mir angetan, also werde ich den wahrscheinlich behalten.", erklärte ich ihm die Situation.

"Willst du unser kleines Mädchen mal sehen? Wir können nachdem Mittag zu uns fahren, dann ist mein Mann auf Arbeit.", bot ich an.
 

Uruha

Über ihren Vorschlag musste ich einfach breit grinsen und heftig nicken. Ja ich wollte die kleine. Sie war so niedlich und ihr Fell war etwas aufgeplustert und bestimmt ganz weich.

Und auch wenn ich so etwas gar nicht verlangen durfte, das ihr Mann nicht da war beruhigte mich ungemein.

'Als was arbeitet denn ihr Mann, warum ist er denn noch nicht in Rente?'

Während ich weiter zuhörte machte ich mich wirklich ohne Unterbrechung weiter, denn ich wollte fertig werden. Wir kamen sogar recht schnell voran, an der Küche mussten wir wieder zuschneiden und das nahm Zeit in Anspruch, aber irgendwann waren wir fertig und ich konnte mich in die Küche schlängeln um die Suppe warm zu machen. Während sie von der Mikrowelle aufgewärmt wurde stellten wir schon mal Tisch und Stühle hin.

Heute war ein anstrengender Tag gewesen, aber ich würde heute noch Katzenbabys sehen das entschädigte für alles.
 

Emiko

Es freut mich zu sehen, dass er sofort zustimmte die Kleinen zu sehen. Uruha könnte bestimmt mit ihnen spielen, denn manchmal brauchten die Kleinen eine Menge Aufmerksamkeit und Beschäftigung, was ich nicht immer in meinem Alter lange durch halten konnte.

"Also eigentlich ist mein Mann auch Rentner, allerdings würde er sich zu Hause zu Tode langweilen oder alles auf dem Kopf stellen. Er braucht halt immer etwas zu tun und deshalb geht er immer noch für ein paar Stunden die Woche arbeiten. Er macht die Buchführung für ein mittelständisches Unternehmen, da hat er genug zu tun, um nicht auch noch zu Hause, was machen zu müssen.", erklärte ich Uruha. Außerdem konnten wir uns so auch ein bisschen mehr leisten als andere in unserem Alter.

Nachdem wir die leckere Nudelsuppe gegessen hatten richten wir das Wohnzimmer so weit her, wie wir konnten. Ein paar Möbel würden erst noch in den nächsten Tagen kommen, trotzdem wirkte es jetzt schon super.

"So, können wir? Wenn wir jetzt losfahren, umgehen wir den Feierabendverkehr."
 

Uruha

Die Suppe schmeckte nicht schlecht, aber ich vermisste das selbst kochen jetzt schon.

'Ja, wir können gleich los ich zieh mich nur schnell etwas um.' Ich hatte zwar immer noch etwas Hemmungen einfach Sachen von Aoi anzuziehen, aber was sollte ich schon tun? Meine jetzigen Sachen waren leider durch und durch verschwitzt und so konnte ich einfach nicht auf die Straße.

Ich war aber schnell fertig umgezogen und startbereit. Es war wirklich schon etwas später inzwischen, aber es störte mich nicht. Bis auf ein bisschen Anspannung konnte ich all meine Ängste gut zurückdrängen, immerhin gab es Katzen zu bestaunen.

Emiko lief mir voraus da ich nicht wusste wo sie geparkt hatte. Aber auch das Auto war schnell gefunden und da uns auf unserem Weg noch nicht einmal jemand begegnete konnte aus meiner leichten Anspannung auch nicht mehr werden. Irgendwie war ich froh, dass ich mich so gut hielt. Sie schloss das Auto auf und ich stieg ein.

Irgendwie war ich heute ganz besonders zufrieden.
 

Emiko

Etwas war ich immer noch überrascht, wenn ich Uruha in den Sachen meines Sohnes sah. Wir sollten ganz dringend mal shoppen gehen.

"Irgendwann demnächst gehen wir dir ein paar Sachen kaufen.", bestimmte ich, als wir uns ins Auto setzten.

Wir fuhren eine gute Stunde zu unserem Haus, da wir etwas im Vorort wohnten, sodass wir auch einen Garten haben konnten. Mein Auto stellte ich vor der Garage ab und zeigte meinen Beifahrer somit, dass wir angekommen waren.

"Willkommen in meinem kleinen Reich. Am besten wir gehen gleich über die Terrasse rein, dann zeig kannst du dir noch ein bisschen unseren Garten ansehen.", erklärte ich, als wir auf einem kleinen Weg neben der Garage zusteuerten.

Es war kein übermäßig großes Haus, aber es war mit viel Liebe eingerichtet wurden, was man auch dem Garten ansah. Wir würden später sicherlich noch einen Tasse Tee draußen trinken könne. Warm genug war es ja.

"Komm die Kleinen haben ein extra Zimmer oben. Besonders, wenn sie noch so klein sind, sollte man darauf achten, dass sie in ihren Ruhepausen nicht gestört werden, deshalb ein eigenes Zimmer.", beschreib ich die Situation, als wir die Treppe hoch stiegen.
 

Uruha

Auf Emikos Worte nickte ich nur, immerhin wollte ich sie nicht ablenken indem ich etwas aufschrieb was sie während der Fahrt lesen musste.

Sie hatte ja Recht, ich fühlte mich nicht sonderlich wohl in Aois Kleidung, aber wer bezahlt sie und wer sucht sie aus? Ich hatte nie Kleidung selbst ausgesucht und wusste nicht was mir stand.

Aber das würde sich schon irgendwie regeln lassen.

Als wie bei Emiko ankamen, hatte ich erst einmal meine schwere Mühe aus dem Staunen wieder herauszukommen.

Der Garten war schier riesig, es gab große Bäume, einen kleinen Gemüsegarten und sogar eine alte Schaukel und einen großen Grill. Der Rasen war gepflegt.

Es ging weiter ins Haus. Es war wahrlich nicht klein und in einem schönen, jedoch altem Stil eingerichtet worden. Lange hatte ich jedoch nicht Zeit diese Eindrücke auf mich wirken zu lassen denn sie führte mich schnell ins jetzige Katzenzimmer. Wie es zu erwarten war hatte die Mutter eine kleine, geschützte Ecke neben der kleinen Couch hier gewählt und richtete sich auf als sie ihre Besitzerin sah. Man merkte ihrem Körper die Schwangerschaft schon noch an, aber mein Blick galt erst einmal den kleinen die immer noch wie ein einziges kleines Bündel aus den Verschiedensten Fellen zusammenlag und sich nur langsam entknäulte.

Vorsichtig kniete ich mich hin, strich hier und da über einen Rücken und entdeckte irgendwann sie kleine Rote, die ganz schüchtern bei ihren Geschwistern lag und sich kaum bewegt hatte. Als ich ihr Fell berührte merkte ich gleich, dass sie die Weicheste war. Ich nahm sie hoch und bemerkte, dass sie kaum größer war als meine Handfläche. Sie war so unglaublich süß!
 

Emiko

Kurz war ich in der Tür stehen geblieben und hatte erstmal in Ruhe zugesehen, wie Uruha sich mit den Katzen verhielt. Es schien keine Probleme zu geben und schnell hatte er seinen Liebling gefunden und macht schon mal probeknuddeln. Der Anblick war einfach viel zu süß, um unbeteiligt stehen zu bleiben. Uns so setzte ich mich neben ihn und meinem ganzen Stolz.

"Na Süße, da hast du wirklich wunderschöne Kinder bekommen.", meinte ich zu unsere Katzenmutter und graulte sie erstmal ausgiebig, während die Kleinen sich munter auf Uruha zu bewegten und ihn neugierig betrachteten.

"Sie sind sehr neugierig. Wenn sie größer sind, musst du aufpassen, dass sie nicht zu wild mit der Wohnungseinrichtung umspringen. Wenn sie auf Erkundungstour gehen, kann nichts sicher sein und spielen wollen sie natürlich auch immer.", belehrte ich Uruha ein wenig über den Umgang mit seinem neuen Haustier.

"Und, wenn es dir nichts ausmacht, solltest du in den nächsten Wochen hin und wieder mal mit hier herkommen, damit sie deinen Geruch kennenlernen kann und sich an deine Umgebung gewöhnt, aber so wie es aussieht, wird das wohl kein Problem werden.", strahlte ich und strich kurz über das kleine Wesen in Uruhas Hand.

"Und du bist dir immer noch sicher, dass sie es werden soll? Jetzt wo du auch die anderen gesehen hast.", fragte ich nochmal nach?
 

Uruha

Es war wirklich niedlich wie auch die anderen Katzen inzwischen auf mich zugetappst kamen und ihre Schnäuzchen in die Höhe streckten und bald schon versuchten auf meinen Schoß zu klettern. Ich blieb ganz ruhig den ich wusste das gerade in diesem jungen Alter ihre Krallen unendlich scharf waren.

Vorsichtig setzte ich meine kleine Auserwählte wieder zu ihren Geschwistern.

'Ja genau die soll es sein. So eine hatte ich mir schon immer gewünscht.'

Als ich Emiko den Block gab lächelte ich sogar.

Sie sollte sehen wie wunderbar und perfekt mein Leben jetzt durch sie und Aoi war. Ohne sie wär alles anders und nichts im Vergleich zu dem hier konnte ich also schön bezeichnen. Ich war glücklich.
 

Emiko

"Na dann, konnte ich dir ja einen Wunsch erfüllen.", strahlte ich zurück und freute mich riesig über sein Lächeln, während wir weiter die Kleinen beschäftigten und immer wieder knuddelten.

"So...", meinte ich nach einiger Zeit auf den Knien sitzend,"...ich kann so langsam nicht mehr sitzen. Also ich schlag mal vor, ich mach jetzt Tee und decke draußen im Garten den Tisch und du kümmerst dich noch etwas um die Kätzchen. Du kannst auch gerne ihre Felle kämmen. Die Bürsten liegen hier im Schrank.", erklärte ich dem neuen Besitzer unsere Kleinen.

"Aber pass auf. Sie spielen gern mit der Bürste und wenn sie deinen Finger kriegen, geht das sicher nicht ohne Kratzer aus.", warnte ich ihn nochmal, aber er nickte nur eifrig.

"Ich rufe dann, wenn ich fertig bin."

Schnell war ich in der Küche und setzte das Wasser auf, während ich schon mal den Gartentisch herrichtete und ein bisschen Teegebäck hinstellte. Die ganze Zeit hatte ich ein Lächeln auf den Lippen. Es freute mich, dass Uruha sich so an den kleinen Katzen erfreute und ich war glücklich, dass unsere Süßeste einen so tollen Besitzer bekommen würde.

"Uruha, der Tee ist fertig."
 

Uruha

Wie gewünscht kümmerte ich mich mit Hingabe um alle Tiere. Sie waren recht zahm zu mir, keine meiner Finger geriet zwischen ihre Krallen.

Als ich sie rufen hörte beeilte ich mich die kleinen, die teilweise schon wieder auf meinen Schoß geklettert waren wieder in den Korb zur Mutter zu setzen und eilte dann die Treppe herunter.

Unten musste ich mich erst kurz neu orientieren, das Haus war doch recht groß. Aber ich fand die Terrasse schnell und setzte mich nach einer kurzen Verbeugung zu ihr.

Sie hatte alles wirklich aufwendig hergerichtet wofür ich mich noch einmal extra bedankte. Die Sonne wärmte uns ohne zu stechend zu scheinen und es war einfach nur schön hier draußen.

Bis ich hörte wie ein Auto in die Auffahrt fuhr und kurz darauf eine Tür geöffnet wurde - augenblicklich erstarrte ich und spürte im selben Moment wie mein Herz so schnell schlug das es wehtat. Diese Geräusche konnten nur eins bedeuten...
 

Emiko

Es freute mich, dass alle Finger von Uruha noch heil waren, als er sich zu mir setzte. Kurz überlegte ich, ob ich irgendein Gespräch anfangen sollte, aber im Moment war es einfach zu schön und wir beide genossen den Tee und die Ruhe. Bis ich plötzlich unseren zweiten Wangen vor der Garage hörte. Zuerst störte mich dies nicht und ich stand auf, um meinem Mann die Tür zu öffnen, allerdings fiel mein Blick dabei auf Uruhas Gesicht. Ich hatte ganz vergessen, dass Uruhas Vergangenheit keine schönen Gedanken mit Vätern verband.

"Bleib einfach hier sitzen, ja?", bat ich ihn und kam meinem Mann entgegen, der grade zur Tür reinkam.

"Hi, Schatz.", begrüßte ich ihn, verbeugte mich kurz und umarmte ihn dann.

"Uruha ist hier. Du weißt doch der Junge, dem Aoi geholfen hat. Es wäre schön, wenn du hier kurz warten würdest, dann bringe ich noch schnell in Aois Wohnung. Ich erklär es dir später, okay?",

versuchte ich ihm kurz zu erklären und ging dann wieder zu Uruha.
 

Uruha

Ich konnte ihn nicht sehen, hörte nur seine Stimme die zu mir durchdrang. Ich konnte die Worte die er sagte kaum verstehen, war auch nicht fähig irgendetwas zu verarbeiten. Aber ich meinte seine Präsens zu spüren, seine Macht die er als der Mann im Haus nun eine innehatte.

Mir wurde schlecht, einfach nur vor Angst und auch als Emiko wiederkam und wollte das ich aufstand, es ging einfach nicht. Mir war schwindelig. Ich fühlte mich mit einem Mal zu hilflos und völlig außerstande etwas dagegen zu tun.

All die alten Gefühle, der Unterlegenheit, der Wertlosigkeit, des Zwanges, sie brodelten in mir, ich konnte spüren wie sie die Macht übernahmen und kein logischer Gedankengang in meinen Kopf konnte es aufhalten das ich mich wieder so fühlte wie damals.

Ich senkte den Kopf, versuchte das alles auszublenden auch wenn mir wenig gelang. Ich spürte Tränen in meinen Augen und doch liefen sie mir nicht über die Wangen, sie durften es nicht.
 

Emiko

Fast rannte ich wieder zu Uruha zurück. Hatte ich die Zeit vergessen oder war mein Mann eher nach Hause gekommen? Ich wusste es nicht, aber das war jetzt auch egal. Erstmal musste ich mich um Uruha kümmern. Natürlich wusste mein Mann, wer Uruha war, aber ich hatte ihm nicht alles erzählt, nur dass dieser eine schlimme Vergangenheit besaß. Jetzt bereute ich, dass ich ihm nicht alle Details erzählt hatte, aber trotzdem folgte er meiner Bitte.

"Okay, dann warte ich kurz in der Küche. Gib mir einfach Bescheid, wann ich wieder rauskommen kann.", sagte er nur und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor er sich zurück zog und ich zu Uruha rannte. Ich liebte ihn dafür.

Geschockt sah ich, dass dieser völlig in Panik war und selbst meine beruhigenden Worte nicht vernahm. Er zuckte sogar zusammen als ich ihn berührte und in den Stand ziehen wollte.

"Bitte Uruha, ich bringe dich nach Hause, dann ist alles wieder okay. Es wird dir nicht passieren.", betonte ich, aber es half alles nichts. Bis mir eine Idee kam. Ich konnte Uruha nicht zwingen das Haus zu verlassen, aber es gab etwas im Haus, was ihn beruhigen könnte.

"Uruha, was hältst du davon dich noch etwas um die kleinen Kätzchen zu kümmern. Sie müssen ja noch beschäftigt werden." Ich wusste selbst, dass dem nicht so war. Die vier konnten sich ganz gut selbst beschäftigen, aber vielleicht beruhigte das Uruha soweit, dass ich ihn später nach Hause bringen konnte.

Ich machte mir Vorwürfe. Ich hätte einfach besser aufpassen müssen.
 

Uruha

Ich bekam gar nicht so richtig mit wie Emiko mich auf die Beine zog, mein Körper reagierte ganz automatisch und zuckte zusammen. Ich spürte kaum wie sie mich die Treppe wieder hochbugsierte war einfach zu sehr gefangen in meiner Welt.

Aber irgendwann, da fiel das alles einfach von mir ab und ich nahm meine Umwelt wieder wahr. Ich hörte kleine Katzen miauen und spürte auch die Aura des Mannes nicht mehr, der wohl Aois Vater war. Allein das Wort zu denken sorgte dafür, dass sich in mir alles zusammenzog, auch wenn ich zumindest in meinem Vater doch immer versucht hatte das Gute zu sehen, selbst wenn es mit der Zeit immer auswegloser zu werden schien.

Aber ich war jetzt wieder stark genug es zurückzudrängen, es einfach nicht mehr an mich heranzulassen.

Ich fiel vor dem Katzenkörbchen auf die Knie, woraufhin die Kleinen gleich auf mich zugetappst kamen um meinen Schoß zu erklettern. Oder es zumindest zu versuchen. In dem Moment wo ich meine Liebste wieder hochnahm und streichelte schien alles vergessen. Es war fast schon erschreckend wie schnell das gehen konnte.
 

Emiko

Es war gar nicht so einfach Uruhas Körper aus bewegen, auch wenn er eigentlich ganz schlank und zart war. Ich brauchte meine ganze Kraft, um ihn zu halten. Wahrscheinlich merkte Uruha gar nicht mal, wie sehr er zitterte. Seine feuchten Augen machte es mir auch nicht grade leichter.

Warum war mein Mann schon hier? Er hätte erst in über einer Stunde kommen sollen. Hatten er es mir gesagt und ich hatte nur nicht zu gehört, weil ich mit meinen Gedanken wo anders gewesen war? Ich war mir sicher, dass ich es hätte verhindern müssen.

"Uruha, siehst du, die Kleinen wollen mit dir spielen. Sie mögen dich. Es wird dir nichts passieren.", redete ich ununterbrochen auf ihn ein.

Und schon merkte ich, dass er sich auf die kleinen Kätzchen einließ. Er sah erleichtert aus und sein Zittern nahm etwas ab.

"Uruha, es ist alles okay.", begann ich, "Ich weiß nicht, warum mein Mann schon hier ist und es tut mir so Leid, dass ich dich dem ausgesetzt habe. Bitte er wird dir nichts tun. Keiner wird dir hier etwas tun. Es tut mir einfach nur Leid."

Ich stand an der Tür und hatte dem Kopf gesenkt.
 

Uruha

Ich nickte auf ihre Worte nur, das konnte sie auch sehen wenn sie hinter mir stand.

Auf einmal schien mir alles so fern, die ganzen Gefühle von eben sie waren in weiter Ferne und alles wirkte wieder so als wäre es in Ordnung.

Ich blieb noch bis zum Abend bei den Katzen, vergas alles um mich herum.

Am Abend betrat Emiko wieder den Raum, nachdem sie ihn schon vor längerer Zeit wieder verlassen hatte und ich musste mich von den Kleinen verabschieden. Was mir sichtlich schwer fiel.

Aber lange musste meine Liebste ja nicht mehr hier sein ich konnte sie ja bald nach Hause nehmen.

Wir fuhren schweigend nach Hause und ich bedankte mich noch einmal Wortlos, bevor wir uns verabschiedeten und ich mich einfach auf der Couch schlafen legte.

Mich hatte der Tag wirklich angestrengt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  VampirePsych
2014-10-21T18:00:55+00:00 21.10.2014 20:00
Bitte, bitte sag mir das diese ff nicht abgebrochen ist (so stands ich glaube auf ff.de Q.Q)
Ich fand es am Anfang verwirrend immer wieder in Personen zu springen, jedoch macht diese
ff unglaublich süchtig und man will wissen wie es weiter geht. Einem bleibt das Herz stehen,
Ruha so leiden zu sehen. Mich würde wirklich interessieren wie es mit den beiden weiter geht,
nachdem Aoi entlassen wird. Schließlich lauert dann der Alltag und der kann brutaler sein als
ein Leben im Gefängnis. Es ist atemberaubend wie Aoi es schafft Uruha aus seiner kleinen Welt
zu ziehen.
Und auch mit Ruki leidet man total mit (wobei ich da meckern muss, ab einem bestimmten Punkt
kommt er einfach zu kurz...).

Es wäre wirklich, wie gesagt, total schade wenn diese ff abgebrochen ist. Das hat sie nicht verdient.

Liebe Grüße
Vampire

P.s.: Im Eifer des Gefechts sind in manchen Kapiteln einzelne Wörter untergegangen, oder mal hier und
da ein kleiner Fehler was die RR angeht.
Über Kommas mag ich nicht reden, mit denen stehe ich selbst
auf Kriegsfuß und bin teilweise kategorisch gegen sie.
Von:  Ai-an
2014-01-08T12:06:35+00:00 08.01.2014 13:06
Ein super kapitel, Uruha mit den süßen Katzen ist total süß.
als dann aber aois vater nach hause kam, tat uruha mir schon ziemlich leid, aber die nähe der kätzchen hat ihm ja dann auch schnell wieder berühgtXD
Mach bitte schnell weiter, ich bin so gespannd wie es weiter geht und was erst ist wenn Aoi auch endlich nach hause darf und zusammen mit uruha in seiner neuen wohnung wohntXD


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