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Sweet Solution

[SasuSaku]
von

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Mehl

Die strahlend helle Sonne erkämpfte sich den Weg durch seine rabenschwarzen Haare auf seine blasse Haut und ließ sie leicht Schimmern.

Die beiden Strähnen seiner Haare umrahmten sein feines Gesicht und seine onyxschwarzen Augen stachen nur so hervor.

Ohne jegliche Emotionen schritt er gelassen, wie man es nicht anders kannte, über die Straßen der Stadt und ignorierte dabei die wenigen, verlegen kicherten Mädchen an denen er vorbeiging.
 

Er war es nicht anders gewohnt und doch störte es ihn immer wieder.

Manchmal hasste er es sogar, soviel Aufmerksamkeit von Fremden zu bekommen und das nur, weil sie meinten, er sehe besser aus, als andere.

Und doch wollte er auch nicht anders aussehen.

Und so wurden ihm diese teils aufdringlichen, teils auch schüchternen Hühner egal – auch wenn ihr Gegacker ihn nervte.
 

„Hey Teme, warte mal!“, rief eine Stimme hinter ihm, doch er machte nicht die geringste Andeutung sich auch nur umzudrehen oder stehen zu bleiben.

Stattdessen führte er seinen Weg ruhig fort.

Sasuke wusste ohnehin schon, dass es Naruto – leider Gottes war er sein bester Freund – war und er ihn eh einholen würde.

Leider wusste er auch, dass der blonde Chaot ihn wieder mit irgendetwas unwichtigen nerven würde – so war es schließlich immer.

„Mensch Sasuke“, schnaufte der Blonde, als er neben seinem Freund ankam und erst einmal tief Luft holte. „Ich hab doch gesagt, du sollst stehen bleiben.“

„Tzz.“ Naruto seufzte kurz auf, als er dem Schwarzhaarigen schon leicht auf die Schulter schlug, woraufhin dieser ihm einen tödlichen Blick zuwarf.

„Ach Sasuke“, fing er mütterlich an und wedelte, seine Aussage kräftigend, mit seiner Hand herum. „Du solltest dir echt eine Freundin anschaffen.“
 

Der Schwarzhaarige rollte demonstrativ mit seinen Augen, als er die Hand des Blonden, welche immer noch auf seiner Schulter ruhte, abschüttelte und sein Schritttempo erhöhte.

„Ey Sasuke. Was ist los?“
 

Er hasste dieses Thema und zu seinem Leidwesen schnitt sein bester Freund es immer öfters an.

Na ja, eigentlich erst seit dem er mit einem Mädchen aus der Klassenstufe unter ihnen zusammen war.

Irgendwo konnte er ja verstehen, dass Naruto glücklich war, wo er ihr ja eine ganze Weile hinterher geschwärmt hatte, doch musste er ihn jetzt unbedingt damit aufziehen, dass der Blonde eine Freundin hatte und er nicht?

Eigentlich sollte Naruto ja wissen, dass der Schwarzhaarige jede haben konnte – na ja, nicht jede, allerdings hatte er auf jeden Fall eine große Auswahl -, wenn er nur wollte.

Nur der Punkt war eben, dass er keine Freundin an seiner Seite sehen wollte, wo ihn diese ganzen Weiber nervten.

Klar, er war mit dem ein oder anderen Mädchen befreundet, doch das auch nur, weil er sie durch Naruto kannte und sie so zum Freundeskreis gehörten.
 

Naruto weiterhin völlig ignorierend, führte der Schwarzhaarige seinen Weg genervt fort, mit dem Wissen, dass der Blonde eine Straße weiter einbiegen würde.

Endlich ruhe, ging es ihm durch den Kopf, als er schon wieder von einem Kichern aus den Gedanken gerissen wurde.

Er richtete kurz seinen Blick auf die zwei Mädchen, die schüchtern zu ihm schauten und bei seinem Blick förmlich zu schwärmen begannen.

Erst als Sasuke seine schwarzen Augen wieder geradeaus richtete, erkannte er Kakashi und dieses Mädchen, die ihm auf halber Strecke entgegen kamen.
 

„Ah Sasuke“, kam es von dem Ältesten, als er den Uchiha erkannte.

„Hallo“, begrüßte Sasuke seinen Nachbarn monoton und blieb einen Moment lang stehen, da Kakashi anscheinend irgendetwas von ihm wollte.

Die Rosahaarige – Sakura, wie er sich an ihren Namen erinnerte – hielt sich hinter dem Hatake versteckt, sodass er nur ein wenig ihres Gesicht sehen konnte.

Wie schon beim ersten Treffen, hielt sie sich im Hintergrund und schaute abwesend durch die Gegend.

Na ja, ihm sollte es egal sein.

„Sag mal, Sasuke, hat Itachi dir schon wegen heute bescheid gegeben?“ Wäre der Uchiha jetzt nicht gefühlskalt gewesen, so hätte er seine Stirn fragend gerunzelt und seinen Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen gemustert.

So aber richtete er sein stechendes Augenpaar auf den Silberhaarigen und fixierte ihn nichts sagend.

„Das nehme ich jetzt mal als nein“, meinte Kakashi daraufhin und kratzte grinsend am Hinterkopf. „Auf jeden Fall seid ihr heute bei mir zum Abendessen eingeladen. Itachi fand, es wäre eine gute Idee und ich würde mich freuen, wenn du auch kommst.“

Der Schwarzhaarige verkniff sich ein genervtes Ausstöhnen und blickte dabei weiterhin desinteressiert zu seinem Nachbarn.
 

„Hn.“
 

„Na ja, wir müssen jetzt weiter“, meinte Kakashi plötzlich und lächelte noch einmal entschuldigend, ehe er sich mit einem Handgruß verabschiedete und an ihm vorbei ging.

Sakura, die bemerkte, dass der Hatake sich bewegt hatte, schaute auf und blickte mit ihren trüben Augen leicht verwirrt zu Sasuke.

Es dauerte nicht lange, bis sie ihren Blick wieder senkte und dem Älteren folgte.

Der Uchiha fixierte sie noch einen Augenblick und rief sich ihre trüben Augen zum erneuten Male ins Gedächtnis.

Er kannte diesen Ausdruck zu genüge und er hasste ihn ebenso, denn gleichzeitig suchten ihm vergangene Bilder in seinem Gedächtnis heim.
 

Langsam setzte er einen Schritt vor den anderen und versuchte seine Erinnerungen zu verdrängen; versuchte zu vergessen, warum er damals denselben Ausdruck in den Augen getragen hatte.

Kurz schulterte er noch seine Schultasche und zwang sich dabei an etwas anderes zu denken.
 

~*~
 

Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, was sie als Freude zu definieren glaubte.

Ja, tatsächlich glaubte Sakura in diesem Moment, in dem sie zusammen mit Kakashi die Straße, zurück zu seiner Wohnung, entlang gingen, so etwas wie Freude zu fühlen.

Vielleicht war es auch Zufriedenheit oder einfach eine Mischung aus Beidem, aber Tatsache war ja, dass es sich gut anfühlte.
 

Eigentlich hatte sie gar nicht daran geglaubt, dass sie wieder zu Schule gehen konnte, doch als der Hatake heute in das Gästezimmer kam und meinte, er würde sie bei der Schule anmelden, konnte sie sich ein Gefühl von Unglauben gar nicht verkneifen und hatte vorsichtshalber noch einmal nachgefragt.

Na ja, als sie dann losgegangen waren, war sie wirklich nervös geworden, eine Empfindung, die sie lange nicht mehr gehabt hatte.

Das alles hatte sich nach dem Gespräch mit der Direktorin dann in Freude umgewandelt und auch wenn man es ihr kaum anmerkte, sie verkniff sich nur schwer ein winziges, aber dankbares Lächeln.
 

Es war wirklich seltsam.

Da schwor sie sich, keinerlei Gefühle für Leute in ihrem Umfeld zu hegen und dann verspürte sie tatsächlich einen Ansatz von Sympathie für den Mann vor ihr.

Ich danke Ihnen so sehr, Hatake-san, flüsterte sie gedanklich und warf einen kurzen Blick in den strahlend blauen Himmel.

Die warmen Sonnenstrahlen umfingen sie, wie eine seichte Umarmung eines Vertrauten und für einen Moment vergaß sie, dass sie ihren Vater verloren hatte.
 

„Sakura.“

Die Rosahaarige schrak leicht auf und blickte unvermittelt zu Kakashi, der sie grinsend anschaute.

Abermals fiel ihr die Müdigkeit auf, die seine Augen ausstrahlten. Er schläft wohl nicht besonders gut, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht macht er sich auch sorgen um mich.

„Ja?“

„Was hältst du davon, wenn wir für heute Abend einen Kuchen backen?“

Einen Moment lang fragte sie sich, was er mit heute Abend meinte, bis ihr dann wieder einfiel, dass er seine Nachbarn eingeladen hatte.

Eine Art Kennenlern-Essen, hatte Itachi es genannt.

Sakura zuckte nur ratlos mit den Schultern und scheuchte ihren Blick wieder schüchtern zu Boden.

Erst als sie ihn leise Seufzen hörte, breitete sich ein schlechtes Gewissen in ihr aus.

Er versucht doch nur nett zu sein, dachte sie. Ich benehme mich undankbar. Das hätte Papa nicht gewollt.
 

Entschlossen hob sie wieder ihren Blick, um seine müden Augen zu fixieren, die auf einen Punkt in der Ferne gerichtet waren und kurz verließ sie ihr Mut wieder.

Was, wenn er sich so Hoffnung machen würde, so etwas wie eine Freundschaft aufzubauen?

So etwas wollte sie doch nicht.

Sie seufzte lautlos auf. Er hat es verdient. Innerlich nickte sie sich aufmunternd zu. Er hat es einfach verdient.
 

„Ich denke, ein Kuchen wäre nicht schlecht.“
 

Sakura spürte sofort seine überraschten Blicke auf sich, wandte sich aber ab, bevor er das kurze Zucken ihres Mundwinkels erkennen konnte.
 

Er hat es verdient.
 

~*~
 

Genervt schmiss er das Haustelefon auf die Kommode im Wohnzimmer, als er grummelnd durch den Raum, in Richtung seines Schlafzimmers schritt.

Eigentlich hatte er vorgehabt sich mit Naruto zu treffen, der ihn ja sowieso tagtäglich fragte, ob er Zeit hatte, doch als Sasuke in der Wohnung angekommen war und einige Zeit später das Telefon geklingelt hatte, wusste er sofort, dass er absagen würde.

Nicht, weil er von Naruto genervt war, dass war er ja ohne hin immer.

Es lag viel eher an seinem Zustand.

Er fühlte sich schlecht und hing mit seinen Gedanken in der Vergangenheit.

Und das alles nur wegen ihren verdammten Augen, schoss es Sasuke durch den Kopf, wobei er kurz aufstöhnte.

Und wieder sah der Schwarzhaarige ihre grünen Augen vor sich und schüttelte sogleich seinen Kopf, um das Bild loszuwerden.

Wie idiotisch. Ist ja nicht das erste Mal, dass ich ihr in die Augen geguckt hab.
 

Als er die Tür zu seinem Zimmer aufstieß, dachte er an Itachi und das er bald nach Hause kommen würde.

Der Uchiha wusste ja selbst nicht einmal, wie er jetzt gerade auf diesen Gedanken kam, aber es war Abwechslung.

Und Abwechslung ist gut, schlussfolgerte er.

Er schmiss sich auf sein Doppelbett und vergrub sein Gesicht in dem Kissen, wobei er wohlig aufseufzte und die Augen schloss.

Ihn überraschte die plötzliche Müdigkeit seines Körpers, doch stören tat ihm das nicht im Geringsten.
 

~*~
 

Er öffnete seine Augen verschlafen und warf einen Blick auf die roten Ziffern der Digitaluhr.

Im selben Moment stellte er überrascht fest, dass er eingeschlafen sein musste, denn es war schon Nachmittag.

Müde rollte sich Sasuke auf den Rücken und fuhr sich mir der Rechten über sein Gesicht.

Itachi schien noch nicht da zu sein, jedenfalls konnte er niemanden in der Wohnung hören.

Leise gähnend richtete er sich auf und schlürfte in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.
 

Während die Kaffeemaschine seinen Kaffee schnell zubereitete, schritt er zum Fenster des Raumes und warf einen Blick auf die Umgebung.

Von Itachi war immer noch keine Spur und er fragte sich ernsthaft, ob seinem Bruder etwas zugestoßen war.

Nicht das er sich Sorgen machen würde, aber irgendwo war es einfach unüblich.

Als er seinen müden Blick auf die Kaffeemaschine richtete, stellte er zufrieden fest, dass seine dunkelblaue Tasse bereits mit dem heißen Getränk befüllt war.

Mit seiner Rechten hob er die Tasse an und pustete den Rauch von der Oberfläche.

Ihm war bewusst, dass diese Tätigkeit überhaupt nichts nützte, allerdings war es einfach eine Angewohnheit, die er noch nie versucht hatte abzulegen.

Wäre ja auch Blödsinn, dachte er dabei und nahm einen winzigen Schluck vom Kaffee.
 

Gerade als er zu einem zweiten Schluck ansetzten wollte, klingelte das Telefon und seine stechend schwarzen Augen richteten sich auf das Wohnzimmer.

Stöhnend stellte er seinen Kaffee ab und ging mit schweren Schritten zum Telefon, hob es von der Kommode und nahm den Anruf entgegen.

„Uchiha?“, fragte er monoton.

Sasuke? Hier ist Kakashi“, ertönte die vertraute Stimme seines Nachbar im Hörer.

Einen Moment lang fragte sich Sasuke, warum er anrief und nicht einfach an der Tür klopfte, schließlich lagen ihre Türen keine drei Meter auseinander.

„Hn“

Ich weiß, ich sollte nicht fragen, aber tust du mir einen Gefallen?

Seine Stimme klang leise, so als würde er flüstern und im Hintergrund konnte er hören, wie eine Tür geschlossen wurde. Sasuke verkniff sich ein genervtes aufstöhnen und schwieg stattdessen.

Es geht um Sakura. Ich hab sie an der Konoha High angemeldet und na ja“, Kakashi führte seinen Satz nicht zu Ende und wartete stattdessen auf die Reaktion des Uchiha.
 

Sasuke selbst ahnte bereits, worauf der Hatake hinauswollte, doch er schwieg weiterhin. Einige Sekunden herrschte Stille, als Kakashi wieder sprach.

Bist du noch dran?

„Hn“ Sasuke hörte ein leises Seufzen am anderen Ende.

Also noch mal richtig. Ich hab-

„Was hat das mit mir zu tun?“, fragte Sasuke unvermittelt und hoffte innerlich, dass er mit seiner Vermutung falsch lag. Wieder seufzte Kakashi.

Könntest du vielleicht ein Auge auf sie haben? Ich meine, ich weiß, dass Teenies grausam sein können, besonders die pubertierenden Mädchen da. Du weißt, was ich meine.“ Sasuke schwieg.

Er hatte also doch Recht gehabt.

Ich will damit ja nicht sagen, dass du die ganze Zeit bei ihr sein musst. Nur eben, wenn es Ärger gibt oder so. Vielleicht könntest du sie auch die ersten Tage zur Schule begleiten. Nur damit sie sich an den Schulweg gewöhnen kann.

Sasuke stieß ein leises Knurren aus, hoffte aber noch im selben Moment, dass Kakashi es überhört hatte.

Warum hasste ihn das Leben eigentlich so sehr, dass er jetzt auch noch Babysitten musste?

Sie war ihm doch eh scheiß egal!

Du weißt, dass ich dich nur selten um etwas bitte, Sasuke, aber du bist der einzige von der Konoha High, dem ich diese Aufgabe anvertrauen kann, ohne mir sorgen machen zu müssen.

Der Schwarzhaarige wusste sofort, dass der Ältere auf Naruto anspielte und rollte kurz mit den Augen.

Es sind ja nur ein paar Tage.

Wie viele Tage er unter ein paar verstand, schien Kakashi wohl bewusst zu verschweigen.
 

Sasuke wog die Tatsachen ab.

Er könnte jetzt natürlich nein sagen, aber dann wäre Kakashi gekränkt und sein Bruder würde ihn dafür bestimmt wochenlang nerven.

Wenn er jedoch nachgab und zustimmte, würde dieses Mädchen ihm auf den Eiern liegen.

Ob sie schlimmer sein konnte, als sein Bruder? Er seufzte genervt.

„Gut.“

Einige Sekunden war es still und er fragte sich, ob Kakashi plötzlich stumm geworden war.

Du machst es?“, fragte Kakashi mehr als nur erstaunt. So einfach hatte er sich dass nicht vorgestellt.

„Hn“

Das ist super. Du hast was gut bei mir, im Ernst. Ach ja, aber das mit dem Abholen musst du ihr selbst sagen.

Noch bevor Sasuke widersprechen konnte, hatte der Hatake schon aufgelegt.

Genervt warf der Schwarzhaarige einen vernichtenden Blick auf den Hörer, ehe er ihn schon auf die Kommode warf und wieder zurück in die Küche schritt.

Er hob seine dunkelblaue Tasse an und starrte einige Sekunden lang in das dunkle Koffeingetränk.

Sein Geschmack auf Kaffee war ihm vergangen.
 

Ohne groß zu zögern kippte er den Inhalt der Tasse in die Spüle und verfrachtete das Geschirr in die Spülmaschine.

Jetzt durfte er also tatsächlich auf dieses blöde Mädchen aufpassen.

Da hatte Naruto bestimmt Stoff um ihn zu nerven, wenn er mit ihr in der Schule antanzen sollte. Und die dummen Hühner erst.

Er stöhnte genervt und rieb sich über sein Gesicht.

Warum eigentlich immer er?
 

~*~
 

Als sie Kakashi gesagt hatte, dass ein Kuchen gut wäre, hatte sie gedacht, dass er mit einem Kuchen auch wirklich nur einen Kuchen meinte.

Jetzt wurde ihr bewusst, dass er gleich drei machen wollte.

Mal ernsthaft, wer sollte das alles essen?

Oder anders: Wenn hatte er außer seinen beiden Nachbarn noch eingeladen?

Ihre innere Stimme schrie ihr immer wieder zu, dass der Grauhaarige in Wirklichkeit nichts weiter als ein verfressener alter Sack war, aber verlegen über die Worte ihres eigenen Unterbewusstseins, verkniff sie sich, ihn zu fragen.

Aber gut, sie war gerade dabei die Zutaten für den dritten Kuchen miteinander zu verkneten, als der Hatake wieder die Küche betrat und sich neben sie stellte.

Sakura, die nur nebenbei bemerkt hatte, dass er telefonieren gegangen war, widmete sich wieder ihrer Aufgabe und bemerkte deshalb auch nicht, dass ihr Pflegevater einen skeptischen Blick in die Mehltüte warf.

„Du bist ziemlich sparsam mit dem Mehl“, stellte er verwundert fest.

Er hätte schon längst die Tüte verbraucht, aber mit dem Inhalt konnte man glatt noch einen vierten Kuchen backen.
 

Sakura schwieg und hielt einen Moment lang in ihrem Tun inne.

Würde er ihr jetzt böse werden?

Die Rosahaarige warf ihm einen unsicheren Blick zu und bemerkte verwirrt sein amüsiertes Lächeln.

„Ich kipp einfach noch ein wenig dazu, dann wird der Teig nicht mehr so klebrig.“

Dass der eben genannte Teig eigentlich überhaupt nicht klebte, wagte sie an dieser Stelle gar nicht zu erwähnen und so schaute sie teils überrascht, teils geschockt mit an, wie er die Hälfte des verbliebenen Tüteninhaltes über den Teig kippte.

„So, ich sag dir, Sakura: Der Kuchen wird echt klasse.“

Zufrieden mit sich und der Welt klatschte er in die Hände und grinste sie an.

„Was hältst du davon, wenn du dir eine kurze Pause gönnst und ich solange den Teig weiterknete? Das hast du dir nämlich wirklich verdient.“

Sakura nickte nur scheu, warf noch einen mitleidigen Blick auf den Teig und verschwand dann aus der Küche, direkt in ihr Zimmer.

Warum er sich wohl so komisch benahm?
 

Sakura seufzte leise auf, als sie schlürfend zu der Fensterbank wanderte und wie so oft einfach hinaussah.

Sie erinnerte sich noch an den Morgen und wie sie die ganzen Jugendlichen beobachtet hatte, wie sie zur Schule gingen.

Übermorgen würde sie dort auch wieder hin gehen können, denn der Hatake hatte gemeint, dass sie noch Schulsachen kaufen mussten.

Sie wurde etwas nervös bei dem Gedanken daran, dass eine neue Schule auf sie wartete.

In ihrer alten Klasse hatte sie keine Freunde gehabt, weil sie nicht modisch gekleidet war und eine Klasse übersprungen hatte.

Sie hatten sie als Streber bezeichnet und gehänselt.

An der neuen Schule wollte sie keine Freunde haben, weil sie befürchtete diese zu verlieren. Aber wahrscheinlich will sowieso niemand etwas mit mir zu tun haben, dachte sie sich und gab sich damit zufrieden.

Anders war sie es nicht gewohnt.
 

„Sakura?“, hörte sie die gedämpfte Stimme des Grauhaarigen durch ihre geschlossene Zimmertür.

Ohne eine Antwort stand sie auf und begab sich auf leisen Sohlen zu der Tür.

Als sie durch den Flur, in die Küche kam, bemerkte sie Kakashi selbstzufriedenen und stolzen Blick, wobei seine Wangen und sein dunkelblauer Pullover ein wenig mit Mehl verdreckt waren.

Er hat ja eine richtige Sauerei veranstaltet, stellte sie mit einem Blick auf die Küchenzeile fest.

„Ja?“, fragte sie unsicher.

„Ich hab den Nusskuchen fertig gemacht“, grinste er leicht und deutete damit auf den Backofen.

Sakura wusste nicht genau warum, aber sie ahnte, dass dieser Nusskuchen eine ziemliche Katastrophe sein würde, wenn er dem Teig wirklich so trocken gelassen hatte.

Sie hoffte innerlich, dass er wenigstens noch ein wenig Butter oder Milch hinzugetan hatte.

Ihre innere Stimme bezweifelte dies stark.
 

„Hilfst du mir beim Aufräumen und dann beim Verschönern der Kuchen?“

Sie nickte daraufhin nur knapp.
 

~*~
 

Drei Kuchen.

Drei verschiedene Kuchen.

Selbst gebacken und mit Sahne und Streusel verschönert.

Drei Kuchen und ihr Pflegevater bestand darauf, noch einen vierten und letzten – wie er schwor – zu backen.

Sakura unterdrückte ein animalisches Knurren, als ihr bewusst wurde, dass sie fast eine Stunde damit verbracht hatten die Küche aufzuräumen und die Kuchen ansehnlich zu machen, wobei der Klumpen den Kakashi Nusskuchen nannte alles andere als schmackhaft aussah.

Und jetzt verlangte er tatsächlich einen vierten Kuchen.

Ich sag’s dir: Der ist ein verfressener alter Sack. Er zieht seinen Bierbauch bestimmt nur ein, grölte ihre innere Stimme und Sakura rollte nur genervt mit ihren Augen, sodass der Hatake es nicht mitbekam. Halt die Klappe.
 

Die Rosahaarige wandte sich mit einer erschöpften Miene zu ihm und bemerkte wie er unruhig mit dem Finger auf die Arbeitsplatte tippte.

Er kaute auffällig an seiner Unterlippe und die Sakura fragte sich unwillkürlich, ob dass noch der Mann war, der sich Kakashi Hatake nannte.

Skeptisch verfolgte sie seinen Blick und blieb an der Mehltüte hängen.
 

„Wir haben nicht genug Mehl“, gab er unverhofft von sich und das Mädchen schrie vor Schreck kurz auf, sodass Kakashi sich alarmiert zu ihr wandte.

„Was ist los?“

Sakura musste kurz durchatmen, bevor sie ihn vorwurfsvoll anstarrte.

„Ich hab mich erschreckt“, gab sie bockig von sich, bereute im nächsten Moment aber schon ihren Ton.

Verdammt, fluchte sie innerlich. Ich hoffe, er wird nicht böse.

Ängstlich wandte sie ihren Blick zum Boden und biss sich in ihre Unterlippe.

Das hätte sie nicht tun dürfen.

„Da kann ja jemand aufmüpfig werden“, lachte er amüsiert und schaute sie grinsend an, doch sie fixierte weiterhin den Boden unter ihren Füßen.

„Ve-Verzeihung, Hatake-san“, stammelte sie unbeholfen und ängstlich.

Sie wollte nicht, dass er schlecht von ihr dachte.

Als er traurig seufzte, wagte sie einen Blick auf seine müden Züge.

Plötzlich hellte sich seine Miene ein wenig auf.

„Ich verzeihe dir nur, wenn du mich endlich Kakashi nennst.“
 

Ihre grünen Augen weiteten sich geschockt.

Sie hatte sich doch vorgenommen sich von ihm fernzuhalten.

Wenn sie anfing, ihn beim Vornamen anzusprechen, würde sie sich zu sehr an ihn gewöhnen.

Dass wollte sie nicht, aber sie wollte auch nicht, dass er ihr böse war.

Sakura schwieg und scheute ihren Blick zu Boden.

Sein Blick war ihr zu erwartungsvoll.

Ein weiteres müdes Seufzen entwich seiner Kehle, als er sich wieder der Mehltüte zuwandte und das Problem ein weiteres Mal ansprach.

„Wir haben kein Mehl.“

Sakura schwieg weiterhin, sodass er sich zu ihr wandte und sie bittend anschaut, was sie jedoch nicht mitbekam.

„Sakura?“, fragte er leise. Scheu hob sie ihren Blick vom Boden. „Könntest du rüber zu unseren Nachbarn und nach Mehl fragen?“
 

Die Rosahaarige zögerte einen Moment, doch um ihn nicht noch weiter zu verärgern, gab sie schließlich nickend nach.

„Wie viel?“

Kakashi überlegte einen Moment, als er sie schließlich mit den Worten

„Eine Packung wird wohl reichen“, in den Flur schob.

Seufzend warf sie ihm noch einen kurzen Blick zu, als sie sich schon langsam auf den Weg zur Haustür machte.

Zögerlich ließ sie die Tür hinter sich und überquerte den kleinen Flur des Treppenhauses, sodass sie vor der Nachbarstür zum stehen kam.

Sie ließ sich einen Augenblick zeit, bevor sie schließlich zweimal klopfte und einen großen Schritt zurücktat.

Man konnte ja nie wissen, ob nicht jemand herausgestürmt kam.
 

Er verging einige Zeit, in der Sakura mit dem Gedanken spielte, es sei keiner zu Hause, aber als dann plötzlich der jüngere der beiden Uchiha die Tür öffnete, fixierte sie ihn einen kurzen Moment lang.

Scheu verbeugte sie sich zur Begrüßung.

„Uchiha-san“, sie zögerte und warf einen kurzen Blick in seine kalten Augen, ehe sie wieder den Boden anstarrte. „Ich soll nach einer Packung Mehl fragen.“

Sie wartete geduldig darauf, dass er ihr antwortete oder einfach ein wenig Mehl übergab, doch stattdessen trat er ein wenig zur Seite.

„Komm.“

Seine gefühlskalte Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken und seine Anwesenheit schien ihr plötzlich so erdrückend, dass sie lautlos nach Luft schnappte.

Sie warf ihm einen unsicheren und auch etwas ängstlichen Blick zu, doch er hatte sich bereits umgedreht.

Unsicher führten sie ihre Schritte in den Flur der Wohnung und weiter in Richtung, wo sich die Küche befinden musste, während sie ihren Blick etwas schweifen ließ.

Jedenfalls folgte sie ihm einfach, so wie er es ihr aufgetragen hatte.
 

In der Küche beobachtete sie ihm heimlich dabei, wie er locker in einen der oberen Schränke Griff und eine Packung Mehl herausholte.

Wortlos wandte er sich an sie, musterte sie einen kurzen Moment und hielt ihr schließlich die Packung Mehl entgegen.

„Danke“, meinte sie leise und biss sich kurz auf die Unterlippe.

Sasuke währenddessen überlegte, wie er ihr das mit dem morgendlichen Abholen zur Schule klären sollte, ohne dass sie sich irgendetwas darauf einbildete.

Schweigend drehte sie sich von ihm weg und wollte gerade gehen, als er zu reden ansetzte.

„Kakashi sagte, du wirst auf die Konoha High gehen.“

Es war eine Feststellung, dass bemerkt auch Sakura schnell, doch sie wandte sich trotzdem wieder zu ihm und warf ihm einen scheuen Blick zu.

„Ja, ab übermorgen.“

„Hn. Sei um viertel vor acht fertig.“

Sie brauchte einen Augenblick, bis sie verstand, was er damit sagen wollte, ehe sie ihm schon aufgescheucht anschaute und ihre Stimme erhob, die mittlerweile schon einen nervösen Klang angenommen hatte.

„D-Das ist nicht nötig. Wirklich.“

Sein Blick ließ sie verstummen.

„Sei Pünktlich.“

Sakura zögerte, nickte dann jedoch, um ihn nicht zu verärgern.

Er machte ihr so schon genug Angst.

Als er nichts mehr sagte, drehte sie sich wieder verschüchtert von ihm weg und verließ über den Flur die Wohnung der Uchihabrüder.
 

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Hey Leute...

Hier ist also das neue Kapitel und ich hoffe doch mal stark, dass es euch auch gefällt...

Ich weiß, hat ein wenig länger gedauert, aber ich weiß auch nicht.

Ich hatte irgendwie nicht die Lust dazu, weiter zu schreiben, aber na ja...

Ich freue mich schon sehr auf eure Kommis...
 

Liebe Grüße



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Kommentare zu diesem Kapitel (22)
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Von: abgemeldet
2009-01-24T17:45:34+00:00 24.01.2009 18:45
HAHA, das ist n tolles kappi,ich glaub sakura gewöhnt sich langsam ein!!
ich les dann mal das nächste kappi xDD
Lg KlaurIi
Von:  Kleines-Engelschen
2008-10-15T21:11:02+00:00 15.10.2008 23:11
eine echt geile story =)
find ich echt supi.. kommt saku dann in die klasse von hina?
sie ist ja etwas jünger.. oder ist sie in der selben klasse wie sasu weil sie ein klasse übersprungen hat?
schreib bitte schnell weiter!!

greetz
Von:  XxGirlyxX
2008-10-15T17:16:08+00:00 15.10.2008 19:16
Das Kap war mal wieder Klasse!
Sakura kann einem nur leid tun!
Was Sasuke wohl für eine Vergangenheit hat?
Du hast einen tolen Schreibstil!
Mach shcnell weiter
gglg
Von:  nami110
2008-10-11T13:42:51+00:00 11.10.2008 15:42
echt coole story bin gespannt wie es weiter geht;)
Von:  Suzumi-chan
2008-10-10T18:24:23+00:00 10.10.2008 20:24
Dieses Kappi ist super geworden!!
Ich hoffe , dass Sakura etwas offener wird ^^
und ich finde super das Kakashi sich mühe gibt , um Saku
''aufzutauen'' .
Ich hoffe du schreibst bald weiter
Glg Liying
Von: abgemeldet
2008-10-07T22:43:40+00:00 08.10.2008 00:43
oyyyyyyy das war ja sooow süüüß zum schluss ^^
wie sasuke all seinen mut zusammen genommen hat um es ihr -aus seine art- "freundlich" zu sagen hahahaha voll sweet^^
mach schnell weiter ja^^

kussi
Von: abgemeldet
2008-10-07T19:34:43+00:00 07.10.2008 21:34
ey hamma kappi!!!!
ich bin soooo gespannt wies weiter geht, also das dinner und dann noch schule...

ich hoff dass sakura sich mal bald wieder richtig öffnen kann...
und was es mit sasuke auf sich hat...
blickt der eig. nich, dass sakura grad nix von ihm will?? oh mann einbildung is auch ne bildung xD

also mach weiter so
hamma geschrieben wie imma
lg sakura93
Von:  Raven-L-Alissa
2008-10-06T17:44:45+00:00 06.10.2008 19:44
Cooles Kappi.
Sakura taut langsam auf.
Bin schon auf den ersten Schultag gespannt.
Feu mich schon aufs nächste Kappi.
glg
blue_Strawberry
Von:  paralian
2008-10-06T15:07:36+00:00 06.10.2008 17:07
Hallo.

Danke für die Ens. Ein echt tolles Kapitel. Ich muss schon sagen, deine Sakura gefällt mir echt gut. Finde sie echt voll niedlich...

Naja, Lg und mach ganz schnell weiter.


Von:  Deoys
2008-10-06T14:09:16+00:00 06.10.2008 16:09
huuui, lecker kuchen!
echt tolles kappi :>

lG
Deoys


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