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Spiel mit mir... dann werf mich weg...

KisameXItachi
von

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>>Chapter one<<

Leicht schaudernd blickte der Schwarzhaarige auf den meterhohen Schnee vor den kleinen verdreckten Fenster. Er hätte Stunden lang so sitzen können, spürte die Kälte, die sich ihren Weg durch die nur ungenügend reparierten Löcher bahnte. Sie ließ ihn frösteln, doch er sah keinen Grund darin, sich seinen Mantel wieder über zu ziehen.

Warum auch? Was hatte er schon zu verlieren?

Niemand würde ihn vermissen, wenn er jetzt starb.

Und das war garnicht so unwahrscheinlich.

Er saß schon seit vier Tagen an ein und demselben Platz auf dem Boden und starrte raus.

Er wartete, doch worauf, das wusste er selbst nicht.

Nur, dass sich seine Zeit dem Ende neigte.

Er hatte seit Tagen nichts mehr gegessen, am Anfang noch versucht, sich irgendwie warm zu halten, doch er hatte keine Lust mehr.

Er war alleine.

Es kümmerte sich niemand darum, ob er lebte oder starb.

Also durfte und konnte er machen, was er wollte.

Und das war erfrieren.

Denn dann wäre sein Körper so kalt, wie er sich innerlich fühlte.

Was hatte es für einen Sinn zu warten?

Auf was wollte er warten?

Rettung?

Wovor?

Der Einsamkeit?

Davor konnte ihn keiner Beschützen, und niemand hatte die Macht, sie einfach zu vertreiben.

Das wäre absurd, es auch nur zu versuchen.

Er machte sich schon wieder viel zu viele Gedanken.

Gedanken ließen das Gehirn arbeiten, der Blutfluss wurde angeregt und der Körper erwärmte sich. Doch genau das wollte er nicht!

Also schloss er die Augen und meditierte.

Das verbrauchte keine Kraft und wenig Energie.

Ausserdem konnte er so seine Körperfunktionen auf ein minimum reduzieren.

So war der Tod einfacher und schmerzloser.
 

Fluchend rannte er durch das immer dichter werdende Schneetreiben, hoffte, dass er nicht zu spät kommen würde und ihn noch rechtzeitig erreichen konnte.

Warum war Itachi nur abgehauen?

Der sonst so kalte Uchiha konnte sich doch nicht an einem Wort Hidans so aufhängen, dass er nun alles dafür aufs Spiel setzte!

Wer wollte denn bei diesem Wetter draussen Überleben?

Oder hatte der Schwarzhaarige sich irgendwo eine Unterkunft besorgt?

Aber wo?

Und natürlich war er mal wieder derjenige, der hinterher rennen durfte.

Egal, wer schuld an dem Ausbruch des Anderen war!

Doch er beschloss, dass auch das rummeckern nichts brachte und so schüttelte er den Kopf und lief einfach weiter.
 

Der Körper sank mit einem dumpfen Laut auf den Boden und blieb bewegungslos liegen.

Nur die Lippen bebten leicht, und an der ungesunden blauen Verfärbung erkannte man, dass er es wohl nicht mehr lange machen würde.

Innerlich hatte er schon lange aufgegeben und auch der Körper würde wohl bald bemerken, dass der Kampf nichts mehr brachte.

Er hörte nicht einmal mehr, dass die morsche Holztür eingetreten wurde und eine große Gestalt auf ihn zugerannt kam.

Wenigstens lag in der Hütte weniger Schnee als davor, so fand die Gestalt einen einigermaßen trockenen Platz, auf dem er seinen Mantel ausbreitete und die zitternde Person darin einwickelte.

Nun war ihm zwar etwas kalt, aber er wollte nicht, dass sein Partner starb.

Konnte es nicht zulassen, dass er wegen einer einzigen dummen Äusserung sein Leben aufgab.

Und er selber wusste nicht einmal, um was es bei dem Streit gegangen war, hatte gehofft, dass der Jüngere sich irgendwann wieder fangen würde, doch als er bemerkte, dass dieser nicht mehr als seinen dünnen Mantel mitgenommen hatte, war die Sorge in ihm gewachsen.

Er wusste garnicht, seit wann er sich so um ihn kümmerte, das Bedürfnis danach, ihn zu beschützen, ihn zu umarmen, festzuhalten, so groß geworden war!

Der zierliche Körper auf seinen Armen war so kalt, dass er schon angst hatte, dass er vielleicht nicht mehr lebte.

Doch an dem schwachen Atem und den leichten Wolken, die vor seinem Gesicht hin und wieder auftauchten, konnte er erleichtert ausatmen.

Itachi lebte wirklich noch.

Er würde ihn nicht verlieren...

Das war es, wovor er am, meisten Angst hatte.

Dass Itachi ihn verlassen würde...

Auch wenn er sich bisher nicht eingestanden hatte, dass er ihn brauchte.

Auf ihren gemeinsamen Reisen hatten sie einander kennen und akzeptieren gelernt.

Mittlerweile vermisste er ihn jede Nacht, wenn sie nicht beisammen waren.

Und wenn er jetzt alleine wäre...

Er hätte nicht gewusst, was er die ganzen Jahre über machen sollte, konnte er doch schon lange nicht mehr ohne die regelmäßigen Atemzüge des Uchihas ruhig schlafen.

Warscheinlich würde er sich mit der Zeit an die Stille gewöhnen, genauso, wie er sich auch an die Nähe des Schwarzhaarigen gewöhnt hatte...

Doch, wollte er das überhaupt??

Warum umgewöhnen, wenn es so doch viel einfacher war?

Er würde nicht zulassen, dass der Uchiha, seine einzige Familie... Er wunderte sich, dass er es erst jetzt so sah.

Itachi war zu seiner Familie geworden, dem einzigen, dem er sein Leben anvertrauen würde...
 

Der Weg kam ihm wie eine Ewigkeit vor, in der Itachi die gesammte Zeit näher am Tod als am Leben war, er starb ihm förmlich unter den Fingern weg und das nur, weil er nicht rechtzeitig losgegangen war.

Hätte man ihn dann noch retten können?

In der letzten Sekunde brach er diese Gedanken ab.

Es war noch nicht zu spät! NOCH konnte man ihm helfen! Doch das gelang nicht, wenn er sich noch weiter solche Sorgen machte. Denn diese hielten ihn vom rennen ab, und Zeit war das einzige, was er momentan nicht hatte.
 

Erleichterung machte sich in ihm breit, als er das Hauptquartier erreichte.

Er machte sich nicht die Mühe, sich dem geöffneten Eingang langsam zu nähern, denn egal, was dort auf ihn warten würde, Itachi musste in die wärme!

Kurz kam er aus dem gleichgewicht, als er spürte, wie die Hände des Uchihas sich in sein Shirt gruben, leicht zuckten, dann aber wieder erschlafften.

War er aufgewacht?

Oder waren es nur Reflexe gewesen?

Die letzten zwei Meter legte er in einem Tempo zurück, auf das jeder Marathonläufer stolz gewesen wäre.

"Pass auf, wen du umrast, verfluchter Fisch!", kam die ausserordentlich liebenswürdige Begrüßing von Hidan, als Kisame ihn fast umgerannt hätte.

Wie schon gesagt, es war uninteressant, was auf ihn warten würde.

"Hol Konan und kauf dir ein Fluchbuch... Du leidest unter chronischem Fluchmangel!"

Der Jashinist lief rot an, verschwand dann aber, als er bemerkte, dass Kisame nicht alleine war.

"Wehe es war nichts wichtiges...", grummelte er noch vor sich hin, bevor er hinter der nächsten Ecke verschwunden war.

Kisame indess ging ins Wohnzimmer, scheuchte Tobi vom Sofa und legte den Schwarzhaarigen darauf.

Knurrend gab er anweisung, Decken und etwas warmes zu Trinken für den Unterkühlten zu holen, und setzte sich dann neben ihn, eine Hand auf seiner Stirn, konnte er doch im Moment sowieso nichts anderes mehr tun.

>>Chapter Two<<

Ein langer, schwarzer Gang erstreckte sich vor ihm, kalte Luft strömte von allen Seiten auf ihn ein und eine körperlose Stimme sprach in einer unbekannten Sprache mit ihm. Dennoch konnte er die Worte und ihre Bedeutung verstehen...

Sie brachten ihn dazu, durchzudrehen.

Woher wusste die Person von seinen Problemen? Woher wusste er, was er gerade dachte?

Und warum lachte er so höhnisch?

Er wusste selber, dass der Fremde ihm nicht antworten würde, dennoch stellte er diesem immer wieder ein und dieselbe Frage.

"Vergiss es, Itachi~. Das bringt nichts! Ich werde dir deine lächerlichen Fragen nicht beantworten!"

"Und warum verschwindest du dann nicht einfach und lässt mich in ruhe?"

"Wo bliebe denn dann der ganze Spaß, hm? Nein, so gefällt mir das viel besser... Sieh dich nur an! Du zitterst am ganzen Leib! Hast du etwa Angst vor mir?"

"Sag mir, wer du bist!"

"Sonst?"

Was sollte man darauf erwiedern?

"Ich bringe mich um..."

"Das werde ich nicht zulassen. Du hast es schon mal versucht! Und wer hat dir einen Strich durch die Rechnung gemacht? Ich! Ich habe Kisame zu dir geschickt, als es schon fast zu spät war, nur um dich in dem Glauben zu lassen, dass du mir entfliehen kannst!"

"Dann war das Absicht?"

"Natürlich war das Absicht! Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass ich mein willigstes Opfer fliehen lasse? Oh nein, kleiner Uchiha. Da hast du falsch gedacht! Du gehörst mit jeder Faser deines Körpers mir! Und jeder, der dir zu nahe kommt, wird es bereuhen!"

/Madara.../

Nur das Bild des Schwarzhaarigen und der dazugehörige Name gingen ihm durch den Kopf.

Nun lachte die seltsame Stimme.

"Hast du es endlich kapiert? Ich werde dich nicht in Ruhe lassen!"

"Was habe ich getan, dass ich mit dir gestraft bin!"

Wieder lachte er, nur Sekunden später materialisierte sich seine Gestalt im Raum.

Grinsend kam er auf den Jüngeren zu, legte eine Hand an seine Wange und strich sanft über die erhitzte Haut.

"Du weißt, dass ich dich für deinen Fehler bestrafen muss, oder?

"Fehler?"

"Ich hatte dir einen Auftrag gegeben... Und du bist abgehauen. Ein Fehler, den du bereuhen wirst!"

"Ich...!"

"Versuche nicht, dich rauszureden! Damit machst du es nur schlimmer!"

Ohne es bemerkt zu haben, hatte der Andere auch die zweite Hand an den Körper des Jüngeren gebracht und zog ihn mit Nachdruck an sich.

"Du kannst mir nicht entkommen. Das weißt du. Also versuche es nicht noch einmal!"

Grob drückte er seine Lippen auf die des Jüngeren und drängte ihn nach hinten gegen eine Wand, die vorher noch nicht da gewesen war.

Zwar versuchte Itachi, den anderen von sich zu drücken, doch er scheiterte kläglich daran.

Madara griff nach seinen Händen, zog sie nach oben und hielt sie mit einer Hand über seinem Kopf an die Wand gedrückt fest.

"Wag es dich nicht, mich zu verärgern!"

Er schüttelte den Kopf, war froh, dass der Ältere endlich von seinen Lippen abgelassen hatte.

Aber es war so demütigend, sich nicht wehren zu können!

Er hatte schon mehrmals versucht aufzuwachen, wusste er immerhin, dass es nur ein Traum war, aber es schien, als hätte der Andere den Rückweg versperrt.

"Nochmal. Du kannst mir nicht entkommen!"

"Lass mich endlich!"

"Warum? Es macht doch Spaß, dich betteln zu sehen!"

Mit schimmernden Augen biss Itachi sich auf die Unterlippe, ließ die verhassten Berührungen über sich ergehen und hoffte, dass er vielleicht doch noch entkommen könnte.

"Ich bitte dich! Ich weiß, was du denkst! Glaubst du, dass ich das zulassen werde? Du unterschätzt meine Kraft!"

Grinsend schob er Itachis Shirt ein Stück nach oben und fuhr dessen Bauchmuskeln mit den Fingerspitzen nach.

Itachi erzitterte, wollte, dass er endlich aufhören würde, doch er wusste, wenn er nicht aufwachte, hätte er keine Chance.

Mit einem angedeuteten Kopfschütteln schob der Älteste der Uchihas eine Hand in die Hose des Jüngeren und strich beinahe sanft über sein Glied.

Ungewollt keuchte er auf, biss sich aber sofort wieder, wollte nicht, dass der andere auch noch dachte, es würde ihm gefallen.

Lächelnd ließ er von seinem Glied ab, drehte ihn mit einem Ruck um und fuhr mit den Händen über seine Rückseite, bis er wieder die Hand in seine Hose schob und mit zwei Fingern in den Jüngeren eindrang.
 

"Nein!"

Der Schrei entfuhr ihm, bevor er bemerkte, dass er soeben aufgewacht war.

Heftig zitternd sah er sich um, atmete erleichtert aus, als er sah, dass er alleine war und legte sich zurück ins Bett.

Er konnte sich nur denken, wie enttäuscht Madara jetzt sein musste und hoffte, dass er irgendwie eine Blockade aufbauen konnte, um sich vor dem Älteren zu schützen.

Als die Tür aufflog, war das Zittern verschwunden und nichts erinnerte mehr an den Alptraum, den der Uchiha gerade noch gehabt hatte...

Wenn man es Traum nennen konnte.

"Itachi? Alles in Ordnung?"

Der Gefragte nickte, ließ sich seine innere Unruhe aber nicht anmerken.

"Du hast geschrien!"

"Nein, das musst du dir eingebildet haben..."

Er war total durch den Wind, konnte nur hoffen, dass Kisame es nicht bemerken würde und seufzte lautlos, als dieser mit einem Nicken das Zimmer verließ.

Doch anstatt, wie er gehofft hatte, in Ruhe gelassen zu werden, ging schon kurze Zeit später erneut die Tür auf und Konan lächelte ihn an.

"Du musst was trinken. Du warst eine Woche mehr tot als lebendig...und essen musst du auch..."

Sie seufzte und näherte sich ihm mit einem Tablett auf dem Arm.

"Warum wolltest du dich umbringen, hm?"

Er schüttelte den Kopf, wollte nicht darüber reden, doch die Blauhaarige setzte sich neben ihn aufs Bett, stellte das Tablett auf den Boden und sah ihn streng an.

"Ich werde mit niemandem darüber reden. Aber es bringt dir nichts, wenn du es für dich behälst. In letzter Zeit schläfst du immer weniger... und du bist total abgelenkt, wenn man versucht mit dir zu reden... Irgendwann stirbst du wirklich noch... Du kannst ruhig mit mir reden!"

"Es gibt nichts zu reden!"

"Pain macht sich Sorgen... Du bist nicht mehr derselbe... Er meint, er kann keine Träumer gebrauchen."

Er senkte den Blick, biss sich auf die Lippe und nickte.

Es war ihm klar, dass so ein Verhalten unverzeihlich war, aber er sah keinen anderen Weg.

Sie behandelten ihn wie einen Sklaven, zwangen ihn zu Dingen, die er niemals hatte tun wollen und zum Schluss lachten sie über ihn.

Er war nichts mehr wert, nicht in ihren Augen, und seine Gegenwehr ließ sie nur lachen, aber sie machten weiter.

"Trink erstmal was und sieh zu, dass du schnell wieder auf die Beine kommst. Ich traue ihm momentan nicht... Warscheinlich würde er dich schon wegen einer einfachen Erkältung rauswerfen... Er ist momentan unberechenbar..."

"Danke..."

"Keine Ursache... Aber sieh zu, Kisame bringt dir gleich noch etwas Medizin... Wenn du sie nicht nimmst, dann gibt es Ärger!"

Sie lächelte wieder, reichte ihm eine Tasse und erhob sich.

"Schlaf noch etwas, dann wirst du schneller wieder gesund!"

Damit verließ sie das Zimmer. Doch er wollte nicht schlafen.

Wusste, dass ER nur darauf warten würde...

So in Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, wie kurze Zeit später wieder die Tür geöffnet wurde.

Auf leisen Sohlen näherte sich ihm jemand, setzte sich auf die Bettkante und grinste ihn frech an.

"Na? Wie geht es dir? Gut geschlafen?"

>>Chapter three<<

Erschrocken krabbelte er ein Stück von der Gestalt weg, drückte sich an die Wand und versuchte garnicht erst, seine Angst zu verbergen.

"L-lass mich!"

"Aber nicht doch! Du fürchtessst dich doch nicht etwa vor mir, oder?"

Der Hohn in der Stimme ließ ihm einen Schauder nach dem anderen über den Rücken laufen, er wusste, dass der Andere absichtlich gezischt hatte, um seiner Stimme einen unheimlicheren Klang zu verleihen, doch die Wand hinter ihm ließ sich leider nicht durchbrechen.

Alles was er jetzt wollte war abhauen, doch er hatte keine Chance.

Zuerst einmal wurde ihm jetzt schon wieder schwindelig und dann kam er auch sicherlich an dem anderen vorbei.

Er war eine Schlange. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Und einer Schlange konnte man nicht entkommen.

Egal, wie sehr man es versuchte. Das einzige, was noch passieren konnte war, dass er vergiftet, gelähmt oder erstickt wurde, dass die Schlange ihn einlullte oder auf irgendeine andere weise gefügig machte.

Das schlimmste, was jetzt noch passieren konnte.

"Naah~ Du brauchst dich doch nicht vor mir zu fürchten~!"

"Lass mich! Ich... ich will das nicht!"

Er hasste sich dafür, dass er so ängstlich Klang, aber er konnte den Ton in seiner Stimme nicht verändern.

Er hätte sogar fast geschrien, als er die kalten Finger auf seinen nackten Oberschenkeln fühlte.

Sofort versteifte sich sein Körper, er fing wieder an zu zittern und versuchte, die Hand des anderen von sich wegzuschubsen.

Doch dieser grinste nur wieder, krabbelte auf Itachi zu und drückte ihn zurück aufs Bett.

"Du willst es doch auch~. Nun stell dich nicht ssso an~!"

"Ich will das sicherlich nicht!"

Er wagte es sich nicht, lauter zu sprechen als ein Flüstern, dennoch wusste er, dass der andere ihn sicherlich verstanden hatte, und genau das sah er auch in dem Blick des Älteren.

"Aber Itachi-kun!"

"Verschwinde... wie bist du überhaupt hier rein gekommen?"

"Tja~ Ich bin eine Schlange... dasss weissst du doch!"

"Na und?"

"Ich~ komme überall~ rein!"

"Das bezweifle ich nicht..."

Er versuchte, unter dem Anderen hervorzukommen, doch dieser pinnte seine Hände über den Kopf auf das Laken und drückte ihm seine Lippen auf.

Ein Knie schob er zwischen die Beine des Schwarzhaarigen und die Hand, die seine Arme nicht festhielt, ließ er über den heißen Körper des Uchihas gleiten, bis er sie in die Shorts des Jüngeren gleiten ließ und sein Glied umfasste.

Ein leichtes schwindelgefühl erfasste ihn, er wusste, was jetzt kommen würde, und er versuchte, den Anderen mit seinen Sharingan zu vertreiben, doch so sehr er es auch versuchte, es gelang ihm einfach nicht, dieses zu Aktivieren.

"Was ist denn jetzt los? Stimmt irgendwas nicht?"

Der Jüngere drehte den Kopf zur Seite und verwünschte seinen Zustand schon zum hundertsten Mal an diesem Tag, zum hundertsten Mal, seitdem er aufgewacht war.

"Lass mich doch endlich!"

"Wie käme ich denn dazu? Du weißt doch genau, was ich davon halte~"

Wieder wurden die fremden Lippen auf seine Gedrückt und der Ältere wusste, wie er seinen Willen bekommen konnte.

Aufreizend bewegte er seine Hand, brachte ihn zum aufkeuchen und drang mit der Zunge in seine Mundhöhle ein.

Leises klopfen schreckte sie auf, brachte den Älteren zum fluchen und Itachi zum aufatmen.

Egal, wer es sein würde, er war ihm mehr als dankbar.

Als er aufsah, war die Schlange schon verschwunden und schnell zog er sich die Decke über den Körper, damit niemand die eindeutigen Zeichen sehen und vielleicht falsch deuten konnte.

Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und Kisame trat in den Raum.

"Wie geht es dir?", wollte er wissen als er bemerkte, dass sein Partner wach war.

"Gut."

Natürlich würde er nicht zugeben, was wirklich los war.

"Und warum wolltest du sterben?"

Er wusste nicht, was er darauf erwiedern sollte.

Ja, warum eigentlich?

War sein Stolz schon so dermaßen kaputt, dass er es einfach nicht mehr aushielt? Dass er auf so billige Ausweichmanöver zurückgreifen musste?

Und was anderes war sein Selbstmordversuch ja nicht.

"Geht dich nichts an."

Was sollte er schon anderes Antworten? Und es war ja nicht so, dass es Kisame wirklich interessieren würde, warscheinlich hatte Pain ihn geschickt.

Wenn dieser was wissen wollte, sollte er selber herkommen.

"Dann eben nicht."

Der Ältere zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.

"Du sollst diese Tabletten nehmen. Hat Konan gesagt!"

Itachi nickte, nahm die Pillen und das Glas mit Wasser entgegen, welches ihm sein Partner reichte und schluckte alles auf einmal runter.

Kaum hatte er dies getan, wurden seine Lieder schwerer und er wurde zurück in die wohltuende Schwärze gerissen.

So bemerkte er auch nicht, wie Kisame seine Hand ausstreckte und ihm einige wirre Strähnen aus dem verschwitzten Gesicht strich. Seufzend blickte der Ältere auf ebenjenes und fragte sich, warum all dies überhaupt nötig gewesen war.

"Ich kapier echt nicht, was mit dir los ist..."

Unglücklich lächelnd, strich er mit zwei Fingern vorsichtig über die leicht geöffneten Lippen des Uchihas und beobachtete den Schlafenden weiter.

Unter dem Bett jedoch fragte sich eine gewisse Schlange, wie sie ihren Konkurrenten verscheuchen konnte.

>>Chapter Four<<

"Es war sicherlich nur ein Versehen! Geben sie ihm noch eine Chance!"

Itachi spürte, bevor sein Körper reagierte, dass es besser sein würde, wenn er still blieb.

So entspannte er alle Muskeln, ließ seinen Atem ruhiger werden und lauschte den Stimmen, die sich augenscheinlich über ihn unterhielten.

"Er weiß ganz genau, was es für Konsequenzen hat, wenn er ohne ein Wort abhaut. Und nun fällt er auch noch mindestens zwei Wochen aus! Obohl ich ihn brauche!"

"Dann werde ich die Aufträge eben alleine ausführen!"

"Warum setzt du dich plötzlich so für ihn ein? Jeder ist ersetzbar, auch, wenn es ein jammer wäre, einen von euch zu verlieren..."

"Ich..."

"Ich werde darüber nachdenken, mehr kannst du nicht verlangen. Sieh zu, dass er schnell wieder gesund wird!"

"Natürlich!"

Die Tür fiel zu und das Bett gab unter dem Gewicht der Person nach.

Sanft legte sich eine Hand auf seine Stirn und eine zweite wurde an seine Pulsadern geführt.

"Wie lange bist du schon wach?"

Es brachte wohl nichts, sich jetzt zu verstellen, also schlug er langsam die Augen auf.

"Also?"

Zu mehr als einem kurzen Schulterzucken war er nicht im Stande.

"Du hast das Gespärch aber mitgehört?"

Ein nicken.

"Das bedeutet, du weißt, dass er dich rauswerfen will?"

Wieder ein nicken.

"Und was wirst du tun?"

Ein leises schnauben war zu hören und die schwarzen Iriden blitzten den Haimenschen an.

Dieser schüttelte nur belustigt den Kopf.

"Dankbarkeit kann man von dir wirklich nicht erwarten."

"Du tust es doch nur aus eigennutz..."

Ungewohnt krächzend war die Stimme des Uchihas, doch seine kühle Maske beherrschte er schon wieder perfekt.

"Und wenn schon. Ist doch egal, oder? Du bleibst hier, das ist das wichtigste, meinst du nicht?"

"Was willst du von mir?"

"Wie wärs mit einer kleinen Gegenleistung?"

Der Jüngere sah ihn zunächst verwirrt an, dann verhärtete sich sein Blick.

Er sah es garnicht ein, darauf zu antworten, schloss nur die Augen und legte sich zurück ins Bett, einfach nur, um dem Anderen zu signalisieren, dass er keine Lust auf so ein sinnloses Gespräch hatte.

Doch natürlich ließ dieser sich nicht darauf ein.

"Na, was hälst du davon?"

Ein lüsternes Grinsen huschte über sein Gesicht, doch durch seine Lider konnte der Uchiha das nicht sehen.

"Nein."

Kisame war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort bekommen hatte, wusste nicht, ob er in Itachis jetziger Situation weiter gehen sollte, doch aufgeben lag ihm irgendwie nicht.

"Hast du Angst?"

Wieder gab es keine Antwort. Es lag einfach unter der Würde des Jüngeren. Doch er wirkte irgendwie... gereizt?

"Du spielst mit dem Feuer."

"Vielleicht will ich das ja auch?"

"Wer damit spielt, kommt darin um."

Kisame zuckte mit den Schultern. "Belehr mich nicht."

"Du hast die Freiheit zu gehen."

Die kurze Stille, die darauf hin folgte genügte, um den Uchiha in die Traumwelt zu schicken.

Schmunzelnd setzte der Ältere sich wieder an das Bett und legte ein feuchtes Tuch auf seine Stirn.

Anscheinend musste es ihm doch noch schlechter gehen, als er vorgab. Sonst hätte er jetzt kaum schlafen können, oder?

"Du bist echt bescheuert."

Seufzend strich er durch die leicht verklebten Haare des Jungen und verließ dann das Zimmer. Er brauchte seinen Schlaf.
 

Warum war es nur so weit gekommen?

Warum war er nicht einfach gestorben, so, wie er es vorgehabt hatte?

Immerhin brauchte ihn doch niemand mehr. Und wenn Kisame Sasori gebeten hätte, hätte dieser seinen Körper sicherlich haltbar gemacht.

So wäre jeder Glücklich gewesen!

Nein, irgendjemand musste ihm ja einen Strich durch die Rechnung machen. So war es schon immer gewesen.

Itachi stutzte.

Versank er gerade etwa in sowas wie Selbstmitleid?

Er konnte sich nurnoch fragen, wie tief er gesunken sein musste, immerhin kannte er sowas wie Mitleid eigendlich nicht.

Er war verdammt noch mal ein Uchiha! Gefühle waren was für Weicheier!

Bisher hatte er sich nicht dazu gezählt, doch wenn er so weiter machte, musste er sich wohl schämen, diesen Namen zu tragen. Einen Namen, der früher mal etwas Wert gewesen war.

Doch er beschmutzte ihn.

Er fühlte sich einfach nurnoch schlecht. So war es ihm früher nie ergangen. Warum begann es also jetzt?

Ihm war schwindelig, als er die Augen öffnete, wünschte sich sofort, er hätte es nicht getan, denn die orangene Maske, die ihm entgegenstrahlte, ließ ihn nichts gutes Ahnen.

"Ist Itachi-san wach? Tobi wollte mit Itachi-san sprechen, wenn Itachi-san nichts dagegen hat."

Diese kindliche art zu Sprechen nervte so sehr, dass Itachi ihn am liebsten erdrosselt hätte.

Er antwortete mal wieder nicht, sah es garnicht ein, irgendeine Art der Konversation zu betreiben, wenn der Ältere sich so verstellte. Er hatte keine Lust auf diese Spielchen. Der Andere hatte es schon oft soweit getrieben, dass `Tobi´ zu weinen angefangen hatte. Und Uchiha Madara hatte nicht zu weinen!

"Lust auf eine neue Runde?"

Ging doch, auch, wenn es nicht gerade das war, was Itachi hatte hören wollen.

"Lass mich in Ruhe!"

Langsam schob der Ältere die störende Maske hoch und sah seinen Nachfahren mit glitzernden Augen an.

"Jetzt tu doch nicht so! Mach die Beine breit, für mehr bist du doch eh nicht zu gebrauchen! Immerhin macht es dir doch auch spaß, oder irre ich mich etwa so? Ich meine, deine Reaktionen sind eindeutig!"

Warum half ihm denn niemand, vor diesem... Typen abzuhauen?

War er wirklich nicht mehr wert als der Körper, in dem er lebte? Musste er jetzt wirklich bis zu seinem Tod die Hure für Madara oder Orochimaru spielen?

Leise schnaubte der Schwarzhaarige und blinzelte ihn wütend an.

"Verschwinde!"

"Nana, so musst du aber nicht mit mir reden! Immerhin tue ich dir nichts!"

"Ich habe gesagt..."

Bei dem wütenden blitzen, dass in die Augen des anderen getreten war, verstummte er lieber sofort.

"Na also, geht doch!"

Grinsend ließ der Ältere seine Finger über den Körper unter sich gleiten.

Fuhr mit den Fingern in seine Hose und umfasste sein schlaffes Glied.

"Ich werde dich schon zum betteln bringen!"

Er war sich seiner Sache zu sicher. Itachi schloss die Augen und ließ es geschehen. Er wollte ihm wenigstens nicht dabei in die Augen sehen müssen, wie er ihn demütigte. Mal wieder.

Seine Gedanken schweiften ab und nicht einmal das laute Stöhnen des Älteren gelangte noch in sein Gehirn. Er hatte einfach abgeschaltet.

>>Chapter Five<<

Er war einfach liegen gelassen worden.

Wie ein Stück Dreck. Bedeutete niemandem mehr etwas, war Müll, taugte zu nichts mehr. War verbraucht.

Wie eine Puppe wurde er behandelt und nun lag er hier. Durfte über seine Zukunft nachdenken, die eigentlich schon hinter ihm lag und nichts mehr wert war.

Wie alles an ihm.

Er fühlte sich unwohl in seinem Körper, wollte fliehen, kam aber nicht von diesen sterblichen Hüllen frei.

Wieder fragte er sich, wie der Tod wohl wäre, doch Madara hatte ihm klar gemacht, was passieren würde, wenn er es noch mal versuchen sollte.

Doch welchen Sinn hatte leben, wenn man nicht selbst bestimmen konnte, was als nächstes passierte?

Wenn man sich nicht gegen diese Behandlung wehren durfte und niemand davon wusste?

Er wollte sich ja wehren, doch wofür sollte er kämpfen?

Was hatte das alles für einen Zweck, wenn da nichts war, weshalb er es einsah, sich aufzuraffen und weiterzumachen?

Alles, was noch in ihm existierte war der Schmerz, der sich jedes mal danach in seine Knochen fraß und diese unendliche Leere, die immer von ihm besitz ergriff, wenn er es einfach nicht mehr aushielt.

Und diese machte es noch schlimmer, weil sie ihm zeigte, dass nicht mal ein Gefühl in ihm übrig war, das sich auflehnte.

Gegen alles, was je mit ihm gemacht wurde, was er hatte erdulden und ertragen müssen.

Er hasste es, das zugeben zu müssen, so etwas zu denken, doch es kam, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte.

Es war einfach aussichtslos.

Schon wieder gab er auf, bemerkte, wie wieder ein Stück Hoffnung zerbrach und ihre Splitter wie schwarze Nägel in seine Seele trieb.

Es tat weh. Das wusste er jetzt. Doch er konnte sich nichts vormachen. Es würde nie wieder aufhören, ausser er würde sie beide umbringen. Oder sich. Als alternative.

Vorsichtig richtete er sich auf, sammelte seine Sachen zusammen und zog sich leicht schwankend an.

Er wollte duschen, sich irgendwie entspannen, alles, nur nicht länger in diesem Bett liegen.

Vielleicht würde er es ja schaffen, eine Runde zu laufen?

Er glaubte zwar nicht daran, aber das könnte ihn abhalten zu Denken, denn denken war im Moment nicht besonders... gut.

Oder sollte er Kisame fragen, ob dieser ein wenig... nein, das war absurd.

Wenigstens nach Aussen musste er seinen Schein wahren.

Es würden früh genug Fragen auftauchen.

Er würde sich früh genug den Blicken seines Partners ausliefern, da musste er wenigstens nicht sehenden Auges ins offene Messer rennen.

Langsam tappste er auf den Flur, sah sich nach allen Seiten um und ging dann ins Bad.

Er wollte jetzt niemandem begegnen und zu seinem Glück war auch niemand zu sehen.

Er schlich in den kühlen Raum, schloss die Tür hinter sich ab und ließ sich erstmal gegen diese sinken.

Die schmerzen in seinem Unterleib verdrängte er, so gut es ging und ausserdem kannte er es schon zur genüge, hatte keine Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.

Kurz schüttelte er den Kopf, stand wieder auf und ließ den Yukata von seinen Schultern gleiten.

Er wusste, dass es zusätzliche Provokation war, doch irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, jetzt in irgendwelchen engen Kleidungsstücken rumzulaufen, davon mal abgesehen, dass er warscheinlich nicht mal aufstehen durfte.

Aber ein Uchiha hielt sich nicht an Regeln oder Vorschriften. Er machte sie höchstens!

Es kam ihm vor wie Spott auf sich selbst.

Wie konnte er sich noch als Uchiha bezeichnen?

Es war so lächerlich!

Ein Uchiha war stark, ließ sich von niemandem so behandeln und erst recht nicht brechen.

Und ER?

Hatte es zugelassen, dass genau dies mit ihm geschah!

Er schnaubte leise und stellte dann das Wasser an.

Wagte es sich nicht einmal zu zittern, als ihn der eiskalte Strahl traf.

Er brauchte diesen Schmerz.

Das einzige, was gerade zu ihm durchdrang.

Langsam drehte er das Wasser wärmer, spürte, wie sein Körper auftaute.

Doch er wusste, was noch fehlte, damit er sich besser fühlen würde.

Er hatte es mal getan. Früher, direkt nach dem Mord...

Seine Hand langte fast von selbst zu der Klinge, die vor ihm lag und wurde an das Handgelenk gedrückt.

Er spürte, wie sie jede einzelne Hautpartie durchschnitt, das Blut über seine Hände lief und lehnte sich leicht zurück.

Es war so befreiend, es fühlte sich als einziges so... richtig an.

So gut.

Es schien das einzige zu sein, was Sinn machte. Er wusste, dass es ein hilfloser Schrei war, ein Schrei nach Aufmerksamkeit, vielleicht nach Geborgenheit?

Doch er kannte so etwas nicht.

Wie sollte er dann wissen, warum er es so sehr vermisste?

Erst, als er es auf seinen Lippen schmecken konnte, wusste er, dass es nicht einzig das Wasser war, was, ihm über das Gesicht lief.

Er konnte nicht sagen, wann er das letzte mal geweint hatte, und eigentlich hatte er es auch nie wieder vor gehabt, aber das Bild, das sich formte, als die Tränen und das Blut vermischten, ließen ihn so etwas wie Frieden verspüren. Er wusste garnicht, dass er soetwas überhaupt empfinden konnte.

Dann blickte er wieder auf die frische Wunde.

Der rote Lebenssaft floss so aus ihm heraus, wie er es nie für möglich gehalten hatte.

Er zitterte, ließ die Klinge fallen und musste sich an der Wand abstützen.

Er wusste, er war zu weit gegangen. Der Schnitt war zu tief!

Doch er hatte nur zwei Optionen: es provisorisch zu verbinden und versuchen, es Geheim zu halten... oder mit jemandem sprechen. Doch wem sollte er sich anvertrauen?

Spätestens Madara würde es erfahren. Oder Pain.

Und keiner von beiden würde ihm verzeihen.

Pain würde ihn rauswerfen... Das war vielleicht das falsche Wort... Er würde ihn wohl umbringen.

Und Madara?

Daran wollte er lieber garnicht denken.

Schnell drückte er sich ein Handtuch auf die Wunde und drehte das Wasser ab.

Dann wickelte er sich einen Druckverband darum, wollte er ja nicht, dass es sofort wieder zu bluten anfing.

Er wusste nicht, weshalb er noch so klar denken konnte, war er immerhin, mal wieder, dem Tod von der Schippe gesprungen.

Er war so dumm... warum war er nicht einfach stehen geblieben, bis sein Herz zu schlagen aufgehört hatte?

Bis das Blut entgültig im Abfluss verschwunden war?

Bis er nicht mehr zu retten gewesen wäre?

Irgendwas hielt ihn zurück.

Er konnte es nicht beschreiben.

Aber er konnte doch so etwas wie den Willen zu Leben nicht mehr haben, oder?

Das wäre... falsch.

Unfair gegenüber anderen...

Seit wann machte er sich über andere Gedanken?

Das zeigte, wie verwirrt er wirklich war.

Er schüttelte schwach den Kopf, überprüfte den Verband und trocknete sich dann ab.

Er hatte alle Zeit der Welt. Niemand wartete auf ihn.

Dann zog er sich seinen Yukata wieder über, band sich die Haare hoch und verließ den Raum.

Wie immer hatte er recht gehabt. Es erwartete ihn niemand.

Sein Zimmer war leer, bis auf die beiden Betten und die leichten Vorhänge, die sie verdeckten.

Seufzend machte er sich daran, seins abzuziehen, wollte den Geruch von Madara loswerden.

Aus keinem anderen Grund hatte er sich geduscht.

Es war abartig.

Und er hatte das Gefühl, er würde immernoch in ihm sein.

Sich an ihm reiben... ihn erdrücken, mit seinem Geruch und seinem ganzen Körper.

Erschöpft fiel er nach der "Reinigungsaktion" zurück ins Bett und zog seine Decke bis zum Hals hoch, vorher vergewisserte er sich aber, dass sich niemand in dem Raum aufhielt. Das könnte er nicht ertragen.

Wenn Kisame wiederkommen würde, wäre es schon schwer genug...

Aber dieser könnte ihn wenigstens passiv vor übergriffen schützen.

Denn bisher war noch nie etwas passiert, wenn er anwesend war.

Sie wollten beide nicht, dass irgend jemand davon Wind bekam. Und so verhielten sie sich auch.

Seine Augen schlossen sich und er sank in einen tiefen schlaf...

>>Chapter Six<<

Mitten in der Nacht wurde er von einem leisen Geräusch geweckt.

Sofort war er hellwach.

Wer schlich so spät noch auf den Gängen herum?

"Du bist wach?"

Die Tür wurde langsam geöffnet und ein schwacher Lichtstreifen blendete sein Gesicht.

Er wusste, dass er gemeint war und nickte leicht.

"Habe ich dich geweckt?"

"Nein."

Die Tür wurde geschlossen und jemand kam auf ihn zu.

Er ließ sich auf der Bettkante nieder und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

Itachi erschauderte bei der Berührung und drehte sich von der Gestalt weg. Warum musste ihn jeder anfassen?

Was war er denn?

Sofort fühlte er wieder dieses Benutzte und Verbrauchte, wollte schreien, doch das hätte nicht zu ihm gepasst.

Er unterdrückte den Drang wegzulaufen und schwieg seinen Partner an.

Er hatte die Andeutungen, die dieser gemacht hatte, nicht vergessen und dementsprechend verletzt war er.

Nur warum?

Eigentlich konnte es ihm doch total egal sein, wie der Ältere dachte, hatte es ihn doch noch nie interessiert.

Aber jetzt...

Irgendwas hatte sich verändert, nur konnte der Uchiha noch nicht sagen, um was es sich handelte.

Es war so eine Ahnung und Ahnungen behagten ihm nicht.

Vor ihnen fürchtete er sich, aus einem unbestimmten Grund mehr, als vor irgendwelchen ANBUs.

Selbst Madara und Orochimaru waren nicht so schlimm, wie diese ständigen Ahnungen.

Aber Kisame war es gewohnt, dass der Kleinere ihm nicht antwortete und so sprach er weiter.

"Geht es dir besser? Pain ist der Meinung, dass wir in drei Tagen zu einer Mission aufbrechen sollen. Er hat mir noch nicht gesagt, um was es geht. Aber er hat angedeutet, dass es etwas mit dir zu tun hat."

Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Mit ihm?

Um was sollte es sich denn dabei handeln?

Hatte Madara ihn nicht schon genug gequält?

Musste er ihn jetzt auch noch von seiner Vergangenheit heimsuchen lassen?

Der Ältere wusste doch, was das bewirken würde.

Machte es ihm Spaß, ihm solche Sachen anzuhängen?

Ihn noch weiter in die Verzweifelung zu stürzen, in eine, von der niemand etwas mitbekommen durfte?

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und rüttelte ihn leicht.

"Ich habe dich was gefragt!"

Als er die raue Stimme vernahm, wurde er zuerst auf eine unangenehme Weise an seinen Vater erinnert, bevor er seine Gedanken sammeln konnte und in die Gegenwart zurückfand.

"Bitte?"

"Warum du so zitterst!"

"Mir ist kalt."

Immerhin musste er Kisame wohl kaum auf die Nase binden, dass er sich sträubte, diese Mission, um was es auch immer gehen sollte, anzunehmen.

Aber Madara würde ihn sicherlich zwingen. Oder erpressen.

Je nach dem, wie er drauf war.

Er musste ein Zucken unterdrücken, als plötzlich eine zweite Decke über ihn gelegt wurde und sein Partner kurz schnaubte.

Dann murmelte er etwas, das sich ziemlich nach: "Verdammte Uchihas..." anhörte und ging zu seinem Bett zurück.

Eine Weile war es still, dann hielt der Jüngere das Schweigen nicht mehr aus.

Es fühlte sich an, als würde es ihn erdrücken und er glaubte daran zu ersticken, wenn es weiterhin so ruhig bleiben würde.

Was ihn mehr als verwunderte; sonst war er froh, wenn er mal einige Minuten für sich hatte.

Doch momentan bedeutete dies auch, dass er Zeit hatte, um sich Gedanken zu machen.

Und seine Gedanken waren zu verworren, als dass sie ihm Hilfe bieten konnten.

"Kisame?"

Ein kurzes Knurren war zu hören, doch dann quietschte das Bett, was wohl bedeutete, dass der Haiähnliche sich zu ihm gedreht hatte.

"Was würdest du machen, wenn..."

Er stockte. Wollte er das jetzt wirklich fragen?

"Was ist denn jetzt?"

"Was würdest du machen, wenn du das Gefühl hättest, dass du nur eine unbedeutende Randfigur in einem schon längst verlorenen Spiel wärst?"

"Wie kommst du denn auf sowas?"

"Schon gut..."

"Ich kapier dich einfach nicht. Und ich glaube, das will ich auch gar nicht."

Erschöpft schloss der Uchiha die Augen, doch schlafen konnte er nicht.

Immer wieder dachte er an die bevorstehende Mission und ihren möglichen Auftrag.
 

Zwei Tage später erinnerte kaum noch etwas an die Krankheit Itachis.

Er hatte sich gut erholt, zumindest nach außen hin und versuchte nicht mehr zu viel nachzudenken und vor allem nicht mehr so oft alleine zu sein.

Wann immer es ging, suchte er die Gesellschaft seines Partners oder die der anderen Akatsuki-Mitglieder, was vor allem Hidan dazu brachte, irgendwelche blöden Sprüche rauszulassen.

Gerade war mal wieder so ein Zeitpunkt und Itachi fiel es mehr als schwer, sich zu beherrschen, hätte er den Jashinisten am liebsten erwürgt.

Er wusste zwar, dass dies nicht lange etwas bringen würde, aber er war versucht, ihn danach Zetsu zum Fraß vorzuwerfen.

"Kannst du nicht endlich mal leise sein?"

Selten wurde er wütend, doch wenn, dann sollte man besser aufpassen, was man sagte.

Doch Hidan lag an seinem Leben nicht sonderlich viel, immerhin starb er nicht so einfach.

Er schnaubte lediglich.

"Seid wann hast du mir was zu sagen, Penner, hä?"

Die Augenbraue des Schwarzhaarigen zuckte, doch noch hielt er sich zurück.

"Du legst es echt darauf an..."

"Was kann ich denn dafür, dass du deinem Zuhälter am Arsch klebst, als hätte er es dir Monate lang nicht mehr richtig besorgt! Kannst dich ja an mich wenden, anstatt ihm nachzusabbern!"

Das reichte. Wenn Hidan nicht wusste, über was er sprach, sollte er sich lieber raushalten.

Aber jetzt war er zu weit gegangen.

Knurrend stand Itachi auf, ging langsam zu dem Anderen und packte ihm am Hals.

Dann schlug er ihn gegen die Wand und funkelte ihn an.

"Sprich nie über Dinge, von denen du keine Ahnung hast!"

Kurz darauf lief ihm dunkles Blut über den Arm und Hidan hing `tot´ in seiner Hand.

Er hatte ihm die Kehle zerquetscht und ließ ihn nun zu Boden sinken, ehe er sich die Hände wusch und wieder zurück auf das Sofa setzte.

Doch genau in diesem Moment kam Tobi herein.

>>Chapter seven<<

"Warum hat Itachi Hidan getötet? Mag Itachi Hidan nicht?"

Der Angesprochene drehte sich langsam zu dem Anderen um.

"Was willst du?", fauchte er aufgebracht, hatte keine Lust, sich jetzt auch noch gerade von IHM verarschen zu lassen.

"Ist Itachi böse auf Tobi? Hat Tobi was schlechtes gemacht? Aber Tobi ist doch ein guter Junge!"

"Madara...", zischte er daraufhin und die Haltung seines Gegenübers veränderte sich schlagartig.

Ein leises seufzen war zu hören, dann schüttelte der Ältere den Kopf.

"Lass mir doch meinen Spaß!"

Darauf antwortete der Jüngere der anwesenden Uchihas nicht.

Und Madara wusste das schon vorher.

"Na, tu doch nicht so, als würde ich dich nerven! Komm schon, Itachi!"

Dieser schnaubte allerdings nur. Was wollte der Ältere schon wieder von ihm?

"Hmm... aber solange Hidan hier rumliegt, ist es wohl zu riskant, was?"

//Zum Glück// war alles, was Itachi dachte. Er hatte keine Lust mehr darauf.

Er war kein Dreijähriger, der auf solche Spielereien stand.

"Wenn Tobi spielen will soll Tobi zu Kisame gehen... Der spielt gerne!"

Nun war es an Madara, verwirrt zu sein.

Was wollte sein Nachfahr da von ihm?

"Stehst du drauf, wenn du dir das vorstellst?"

Itachi schnaubte wieder.

"Wirklich? Soll ich ihn das nächste mal dazu einladen?"

"Wenn du dich streiten willst schon."

"Ihn würdest du wohl lieber an deinen Arsch lassen, was?"

Itachi starrte sein Gegenüber vernichtend an und konnte sehen, wie ein Schauer über dessen Rücken jagte, das WARUM konnte er sich allerdings nicht erklären.

Natürlich wollte er NICHT, dass Kisame ihn anrührte, aber er wollte es genauso wenig von Madara oder Orochimaru..

Nicht zum ersten mal fragte er sich, ob die beiden überhaupt was voneinander wussten, eher gesagt von ihren gemeinsamen Vorlieben.

Und er fragte sich ebenfalls, ob Madara ahnte, dass Kisame auch an ihm interessiert war.

Wie es ihm dabei ging, interessierte ja sowieso nie jemanden.

Warscheinlich nicht mal ihn selbst...

Er sah auf, als er ein leises stöhnen vernahm und Hidan ihn dann plötzlich anfunkelte.

"Tu das nochmal und-"

"Tobi mag Hidan! Tobi möchte mit Hidan spielen!"

Der Jashinist sah zwischen dem Uchiha und seinem Lieblingsopfer hin und her, dann grinste er plötzlich.

"Na klar will ich mit dir Spielen!"

Langsam richtete sich der Silberhaarige auf und sah dem Anderen in die Augen, soweit dies ging.

Dann legte er `Tobi´ eine Hand auf die Schulter und zog ihn aus dem Zimmer.

Itachi hätte schwören können, dass der Ältere unter seiner Maske grinste.

Und er konnte sich denken, dass Hidan bald nicht mehr so vorlaut sein würde, auch, wenn er sich das nicht so ganz vorstellen könnte...

Es passte nicht zu Hidan, das Maul auch nur eine Sekunde zu halten... allerdings passte es auch nicht zu Tobi, jemanden zu vergewaltigen... so hatte wohl jeder Mensch mehrere Seiten.

Es lohnte sich nicht, darüber nachzudenken.

Seufzend sah er auf seinen Arm, auf welchem noch etwas Blut des Jashinisten klebte.

Das konnte er wohl vergessen. Warscheinlich war das Blut des Anderen genauso hartnäckig wie er selber.

Es wäre hoffnungslos, jetzt anzufangen es zu säubern... Sollte Kakuzu doch nen Aufstand machen, wenn er das Shirt in den Müll warf.

Aber sicherlich nicht hier. Er bildete sich ein, dass Orochimaru hier irgendwo rumirren könnte...

Litt er etwa schon unter Verfolgungswahn?

Warscheinlich... sonst würde er sich hier so alleine nicht unwohl fühlen. Sonst hätte er mit dem Alleinsein, genauso wie früher, keine Probleme...

Wurde er zu allem überfluss noch Sentimental?

Oder bekam er tatsächlich angst?

Das konnte doch nicht sein, oder?

Er und angst? Und wenn es doch so war?

Dann musste er alles tun, damit niemand dies bemerkte...

Ein Uchiha durfte keine Angst zeigen. Und keine Angst haben!

kopfschüttelnd ging er in sein Zimmer, holte sich ein neues Shirt aus dem Schrank. Er war übervorsichtig, hielt sich nah an der Wand, sah sich um, bevor er das Zimmer betrat und ließ die Tür offen stehen.

Er wollte nie wieder mit einem der Beiden in einem Zimmer eingesperrt sein. Warscheinlich würde er dann vollends durchdrehen.

Kurz bekam er leichte Atemprobleme, als er einen Windhauch an seinem Nacken spürte, doch er beruhigte sich schnell.

Dann hörte er es knallen und drehte sich leicht zitternd zur Tür.

Zu.

Verschlossen?

Er traute sich nicht, dies auszuprobieren, als er hinter sich schwere Schritte hörte.

>>Chapter eight<<

"Itachi, wir müssen los!"

Der Haimann versuchte schon seit geraumer Zeit, seinen Partner zu wecken, bisher jedoch ohne Erfolg.

Wenn er jetzt nicht aufstand, musste es eben andere Wege geben!

Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen lief der Ältere in die Küche und holte einige Eiswürfel aus dem Eisschrank.

Wenn Itachi nicht aufstehen wollte, musste er eben zu anderen Mitteln greifen und momentan sah er keine bessere Möglichkeit, den Jüngeren wach zu bekommen. Der Leader würde durchdrehen, wenn sie nicht langsam losgingen.
 

So leise wie möglich, um den Jüngeren auch ja nicht zu wecken, setzte er sich auf die Kante zu Itachis Bett, strich ihm die Haare aus dem Nacken und legte einen der Eiswürfel hinein.

Mit einem spitzen Schrei fuhr der Schwarzhaarige hoch, blitzte seinen Partner aus wütenden Augen an.

Doch dieser grinste nur.

"Du solltest früher schlafen gehen...dann müsste ich nicht zu diesen Mitteln greifen, um dich wach zu kriegen!"

"Ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht über Sachen reden sollst, von denen du keine Ahnung hast!"

Der Ältere schnaubte, zog ihm statt einer Antwort die Decke weg und warf noch ein paar Eiswürfel nach ihm.

"Mach dich fertig!"

"Dann verschwinde endlich!"

Grummelnd verzog sich der Haimann aus dem gemeinsamen Zimmer und wartete, bis sein Partner endlich so weit wäre.

Dieser ließ auch nicht allzu lange auf sich warten.

Nach wenigen Minuten ging die Tür auf und der Jüngere kam, eingehüllt in den schweren Akatsuki-Mantel, aus dem Raum heraus. Wortlos sah er Kisame an und bedeutete ihm dann mit einem Nicken, dass sie aufbrechen konnten.

"Was ist unsere Aufgabe?"

Er wusste es immer noch nicht, der Blaue hatte sich bisher in Schweigen gehüllt, was ihn ziemlich erstaunt hatte.

Normalerweise behielt er Geheimnisse nie länger als ein paar Minuten für sich, doch einmal war ja bekanntlich immer das erste Mal.

"Das wirst du noch früh genug erfahren."

Kurz verengte er die Augen zu Schlitzen, sagte allerdings nichts. Es würde sowieso nichts bringen, weiter nachzubohren, auch wenn er nicht so gerne aufgab.

Schweigend verließ er mit dem Älteren das Hauptquartier, war froh, endlich wieder die frische Luft zu spüren. Hier draußen hatte er zudem nicht dieses einengende Gefühl, so als würde er sich in einem unsichtbaren Käfig befinden. Und weder Orochimaru noch Madara würden ihm wohl folgen...das hoffte er zumindest.
 

"...du benimmst dich seltsam."

Sollte er darauf antworten? Seit wann machte er sich darüber Gedanken? Nein. Das war doch wohl eindeutig klar!

Ohne ein Wort lief er weiter. Sein Partner würde wohl irgendwann aufgeben.

"Du bist ziemlich oft in Gedanken, nicht?"

Auch darauf würde er nichts sagen.

"Woran liegt das?"

DAS ging ihn ja wohl gar nichts an!

"Vielleicht an Tobi?", diesen Satz begleitete ein Schnauben.

"Andererseits...was kännte der dir schon anhaben..."

Mehr, als Kisame erahnte...oder wusste der Haimensch von allem?

"Mit seinem kindlichen Gehabe...vermutlich nichts."

Also doch nur eine Vermutung. Er wusste von nichts.

"Aber wie sagt man so schön? Stille Wasser sind tief..."

"Kannst du nicht endlich den Mund halten?"

So eine Antwort war nicht normal für den Uchiha.

"Was denn? Immerhin traust du dich nicht einmal, ihm alleine gegenüber zu treten...warum?"

"Das hat dich nicht zu interessieren!"

Jetzt hatte er sich wohl verraten. Super.

"Seit wann lässt sich ein Uchiha von anderen einschüchtern?"

War er das? Eingeschüchtert?

Nein. Ganz klar. Er würde sich doch nicht von irgendjemandem einschüchtern lassen.

"Du bist schon wieder abwesend. Vertraust du mir nicht?"

Der Spott in der tiefen Stimme war alles andere als angemessen.

Immerhin ging es um ein sehr ernstes Thema.

Kisame schien das wohl nicht zu begreifen.

"Das geht dich nichts an, Kisame!"

"Da du mein Partner bist, denke ich schon. Immerhin muss ich mich auf dich verlassen können und das kann ich nicht, wenn du so abwesend bist. Kapiert? Also? Ich warte!"

Wundervoll!

Was sollte er jetzt denn bitteschön dazu sagen?

"Es geht dich trotzdem nichts an. Belass es dabei oder nicht, ich werde nichts dazu sagen."

"Du kannst aber ganz schön stur sein! Vielleicht sollte man dir das mal austreiben~"

"Wag es dich und du wirst es bereuen!"

"Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du ziemlich kratzbürstig bist?"

"Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du ohne Ende nervst?"

"Na und? Interessiert mich nicht."

"Tse..."

Itachi schnaubte; irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl, wollte umkehren.

Hatte dies was mit dem Auftrag zu tun?

Mit seinem Partner?

Oder mit Orochimaru und Madara?

Wie konnte er das sagen?

Wollte er es überhaupt wissen?

Seit wann spielte sein Körper so verrückt, dass er sich nicht mehr darauf verlassen konnte?

Wahrscheinlich würde es besser sein, wenn er es dabei beließ. Mehr Chancen hatte er nicht.

>>Chapter nine<<

Itachi seufzte. Der Auftrag war Kinderkram gewesen. Sie hatten in das Uchihaanwesen eindringen müssen und einige Aufzeichnungen entwendet. Sie waren weder Sasuke noch sonst jemandem begegnet. Dafür hatte Itachi jetzt aber andere Probleme. Auf der Flucht aus seinem früheren zu Hause hatte er sich an einem Dornenbusch verletzt. Und nun eiterte die Wunde, ebenso war hohes Fieber dazu gekommen. Sein Körper sprach durch die Infektion zu ihm, und sagte ihm, dass er sich nicht noch einmal so schleifen lassen durfte. Vor allem die lange Reise, so kurz nach einer Erkältung war ihm nicht gut bekommen. Denn zu den Krämpfen, die ihn schüttelten kam auch noch erbrechen hinzu und er war noch blasser als sonst, was für sich genommen schon unnormal war.

Wieder einmal bäumte sich der zierliche Körper auf, kämpfte gegen die Übelkeit und verlor zu guter letzt doch.

Würgend übergab er sich in einen Eimer, welchen Kisame ihm besorgt hatte. Itachi wusste nicht, was sein Partner damit beweisen wollte, aber er war froh, dass der Ältere momentan bei ihm war. Die bloße Anwesenheit einer weiteren Person brachte ihm Sicherheit, immerhin würden weder Madara noch Orochimaru sich von seinem jetzigen Zustand besonders interessiert zeigen und ihn trotzdem zu dem Gebrauchen, was sie grad tun wollten.

Vielleicht lag die erneute Übelkeit momentan aber eher dran, dass sein Partner gerade nicht da war?

Dass er angst hatte, selbst wenn er es nicht zugab, und dass er nicht wissen wollte, was geschah, wenn der Ältere kein Mittel finden würde, das Gift aus seinem Körper zu holen?

Vielleicht wäre es besser für ihn, jetzt nicht nachzudenken, sondern noch eine Weile zu schlafen. Aber das würde kaum funktionieren, immer, wenn er die Augen schloss, kam ein Würgegefühl in ihm auf und er begann, am ganzen Leib zu zittern.

Wann würde das nur aufhören? Er hatte sich schon lange nicht mehr in dieser weise so schlecht gefühlt. Immer war es wegen Madara oder Orochimaru gewesen. Aber nie, weil er krank war.

Ein leises quietschen war zu hören und sein Körper spannte sich an, doch als der erste Lichtstrahl in das abgedunkelte Zimmer fiel, entspannte er sich wieder. "Wie gehts dir jetzt?" Anscheinend hatte sein Partner bemerkt, dass er wach war.

Ein leises röcheln war die Antwort. "Naja, Zetsu hat mir Medizin für dich gegeben. Immerhin liegt es ja in Pains interesse, dass du schnell gesund wirst."

Itachi hatte ihm immernoch nichts erzählt. Wie auch?

"Wie auch immer. Nimm das Zeug, dann gehts dir besser..."

Der Ältere half ihm, die bittere Medizin einzunehmen und legte dann auch noch seine eigene Decke über Itachis geschwächten Körper.

"Du solltest etwas schlafen. Sag bescheid, wenn du noch etwas brauchst." Er machte anstalten sich zu erheben und sofort wurde das Übelkeitsgefühl in Itachi wieder schlimmer. Er wusste nicht, weshalb er dies sagte, doch er konnte auch nicht alleine bleiben. "Bitte. Bleib..."

Erstaunt blickte Kisame den Zitternden an. Hatte er das eben wirklich gehört?

Dann nickte er. Er hatte keine Probleme damit, hier zu bleiben.

Ruhig beobachtete er den Jüngeren, wie dieser langsam in einen leichten Schlaf driftete.
 

Nur wenig später schreckte Itachi hoch. Er war total nass geschwitzt, und als er sich umsah konnte er seinen Partner nicht entdecken. Angst kroch in ihm hoch, er versuchte, dieses unangenehme Gefühl zu unterdrücken doch wie schon so oft in letzter Zeit funktionierte es nicht. Sein denken setzte aus, er konnte die Schatten an den Wänden tanzen sehen und gerade dies half ihm nicht, die Panik zu unterdrücken.

Unter seinem Bett war ein rascheln zu hören, dann kam es vom Schrank und plötzlich öffnete sich die Tür wie von Geisterhand.

Er zuckte zusammen, als er ein leises zischeln hörte. Ein ekeliges Geräusch wie von Schleifpapier ertönte, als ein schuppiger Leib im dämmerlicht auftauchte und über den Boden zu seinem Bett kroch. Itachi erkannte die weißliche Hautfärbung, welche mit leichten schwarzen Mustern durchzogen war. Es war surreal, was passierte, erst recht, als eine zweite Schlange auftauchte, diesmal in leichtem Violetton. Mal war die Weiße schneller, dann wurde sie von der Violetten überholt, als würden sie sich einen Wettkampf liefern. Die Belohnung war er, Itachi.

Er sah nicht, wie die Schlangen sich um sein Bett wickelten, an den Pfosten hochkrochen, doch als die schweren Körper auf dem Laken lagen konnte er deren Gewicht genau zu seinen Füßen fühlen. Langsam krochen sie an ihm hinauf, wickelten sich um seine Beine, kamen langsam weiter hoch und lagen zu letzt schwer auf seinem Brustkorb fühlen. Er hatte das Gefühl er würde ersticken, die kalten Schlangenaugen blickten ihn ausdruckslos an.

Erst jetzt schienen die langen Körper einander wirklich wahrzunehmen, jetzt, wo sie sich schon eng um ihr Opfer geschlungen hatten. Sie waren ineinander verankert, zischten sich wütend an und lieferten sich einen Kampf, den keine von ihnen gewann.

Immer enger zogen sie ihren Kreis, engten ihn so noch mehr ein, ließen ihn nach Atem schnappen und erwürgten ihn dabei fast.

Er bekam keine Luft mehr, fühlte, wie er erstickte, stieß einen heiseren Schrei aus, ohne es zu bemerken... und wachte auf!
 

Kisame blickte die ganze Zeit besorgt auf den bleichen, zitternden Körper. Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Itachis Fieber war wieder gestiegen und trotz Zetsus beteuerungen, dass es normal war, machte er sich Sorgen. Erneut wechselte er das warme Tuch auf seiner Stirn gegen ein kühles, was allerdings auch nicht wirklich viel brachte. Der Jüngere schwitzte immernoch, das ganze Bett war schon nass. Er würde ihn wohl wenn das so weiter ging, umziehen müssen. Denn Itachi würde auskühlen, wenn er so liegen blieb, aber trotz des Schreis machte er keine Anstalten aufzuwachen. Kisame hatte keine Ahnung, was er noch machen sollte. Pain hatte ihn beauftragt, ihn so schnell wie möglich auf die Beine zu bringen und alles was passierte, dass es dem Jüngeren nur noch schlechter ging.

Plötzlich schlug Itachi die Augen auf, blickte sich gehetzt um, die Pupillen unnatürlich verbreitert. "Was...!"

Doch Kisame wechselte nur ruhig den Lappen erneut, beobachtete ihn und sagte nichts. "Kisame?" "Ja?" "..."
 

Itachi wusste nicht, was er sagen sollte. Er war froh, dass Kisame wirklich hier war, dass diese Schlangen nur einbildung waren. Dennoch fühlte er diesen ekeligen Druck immernoch auf seiner Brust. Verwirrt legte er eine Hand auf sein schnell pulsierendes Herz. Er fühlte sich nur schlecht. "Was.. hast du mir gegeben?" Er glaubte nicht daran, dass es wirklich die normalen wirkungen des Trankes waren. Weshalb wurde ihm denn sonst von Sekunde zu Sekunde heißer? "Mach was dagegen..."

Auch der Haimensch selbst fragte sich mittlerweile, ob es gut gewesen war, ihm etwas von diesen Mixturen zu geben. Denn so wirklich vertraute er diesem Shizophrenen Wesen auch nicht. "Vielleicht solltest du mehr trinken?" Itachi schnaubte. Ihm war schlecht, wie sollte er denn dann bitte etwas runter bekommen? Erneut wurde der Lappen gewechselt aber abgesehen von der, zugegeben sehr kurzzeitigen Kühlung, brachte er nichts.

Itachi spürte, wie er schwitzte, mehr passierte nicht.

Das Bett und seine Klamotten waren jetzt schon nass, er würde sich umziehen müssen, doch als er versuchte sich aufzurichten, sackte er stöhnend in sich zusammen. Der Schmerz, der durch seinen Körper zog, war unbeschreiblich.

"Bleib liegen, ich helfe dir." "Nein... ich mach das... schon." Seine Stimme klang heiser und kratzig. Kisame zuckte mit den Schultern. Itachi würde früh genug bemerken, dass er Hilfe brauchte. Doch er ließ sich nichts anmerken. Dieses mal setzte er sich ohne einen Laut auf und blickte Kisame ruhig an. Er fühlte, wie der Schwindel ihn erfasste, doch noch weitere blößen konnte er sich vor seinem Partner nicht erlauben. Mit zitternden Gliedern stand er auf, ging, all seine Beherrschung zusammen kratzend zu seinem Schrank und wollte diesen gerade öffnen, als sein Körper nicht mehr mitspielte. Er kippte nach vorne, konnte sich gerade noch so an der Schranktür halten. "Itachi, das hat keinen Sinn, sieh es ein!" Aber das würde er wohl nie. Also stand er auf und hob ihn, nicht auf seinen Protest achtend, auf seine Arme. Wenn er hier weiter so rumwankte, konnte er sich das mit dem Gesund werden sicherlich abschminken. Und wer würde dadurch auch Probleme bekommen? Er selbst.

"Bleib liegen, ich bring dir was!" Kopfschüttelnd holte er die erstbesten Sachen aus dem Schrank und warf sie auf sein Bett. "Hier."

Wieder versuchte der Jüngere sich aufzurichten, fiel abermals nach hinten. Kisame zuckte mit den Schultern. "Ich habs dir ja gesagt~"

>>Chapter ten<<

Er wusste nicht, was das alles sollte.

Sein Körper sehnte sich nach kühler Luft, doch er wusste, dass er nie Gesund werden würde, wenn er sich jetzt aufdeckte und Auszog.

Was Kisame nur so nebenbei sowieso nicht erlaubt hätte.

Seine schwachen Finger krallten sich in die Decke, er versuchte den Drang zu unterdrücken und den Stoff zu lassen, wo er war.

Er wollte, dass es aufhörte.

Sein Blick wanderte rüber zu seinem Partner und er begegnete den müden Iriden des Älteren. War er etwa schon die ganze Zeit wach?

Bestimmt nicht, oder?

"K-kisame..."

Der Fischmensch sah auf, erhob sich von seinem Bett und lief die paar Schritte zu seinem Partner, doch man konnte erkennen, dass er müde sein musste. "Was ist?"

Itachi schüttelte den Kopf. "Du solltest schlafen."

Warum war er plötzlich so besorgt um den Älteren? Es lag sicherlich nur daran, dass er nicht gut auf ihn acht geben konnte, wenn er die ganze Zeit hier so müde rum hing. Immerhin würden die Schlangen dann noch mehr Gelegenheit haben, ihn zu nehmen.

Nein... direkt Angst konnte man es nicht nennen... aber Unwohlsein. Er wollte nicht wieder von ihnen angefasst werden, weder von Orochimaru noch von Madara. Beide waren ihm mehr als Zuwider. Aber warum dachte er schon wieder an seinen Partner?

Das lag wahrscheinlich nur an der Medizin... oder der Krankheit. Das musste so schnell wie möglich vorbei gehen!
 

Der Fischmensch musterte den Schwarzhaarigen vor sich, seufzte dann leise und wechselte das feuchte Tuch auf seiner Stirn erneut. "Schlaf, Itachi."

Er würde warten, bis er wieder gesund war. Er hatte schon länger ohne Schlaf überlebt. Und er hatte gehört, dass man bis zu zehn Tage ohne auskommen konnte, bevor man durchdrehte. Nun, es war wohl höchste Zeit, dies zu probieren.

Doch trotz seines Willens schaffte er es nicht, länger wach zu bleiben, als der Uchiha selbst, kaum hatte er seinen Mantel abgelegt und sich in sein Bett gelegt, um den Anschein zu wahren, war er auch schon im Land der Träume versunken.

Er bemerkte nicht, wie die Tür ein wenig geöffnet wurde und eine Gestalt den Raum betrat.

Madaras Augen huschten durch die Dunkelheit, bevor er die Tür hinter sich schloss. Er musste Itachi wieder gesund bekommen. Er spielte eine zu wichtige Rolle in seinem Plan. Wie hatte der Junge nur so dumm sein können? Warum hatte er sich in der Kälte draußen versteckt und war nicht zurück gekommen, als er spürte, dass er Krank wurde?

War es das gewesen, was er wollte? Krank werden?

Madara konnte sich das nur schwer vorstellen. Itachi war wirklich nicht Lebensmüde. Zumindest bis jetzt nicht gewesen.

Kopfschüttelnd zog er eine Spritze auf, hob den Arm des Jüngeren ein wenig an und drückte ihm die klare Flüssigkeit in den Arm. Er wusste von Zetsu, was er ihm geben musste, damit der Junge wieder zu sich kam.

Und er hoffte, dass es wirken würde. Sonst musste er Itachi wohl wirklich opfern. Er konnte ihn nicht hier behalten, krank und zu nichts mehr zu gebrauchen. Egal, wie wertvoll sein Körper war.

Vielleicht konnte er ja den Körper sogar behalten?

Sasori hatte Menschen in Marionetten verwandelt... vielleicht würde er das auch schaffen?

Vorsichtig wechselte er das inzwischen warme Tuch auf der Stirn des Anderen, dann setzte er sich auf seine Bettkante und seufzte.

Itachi war zu wertvoll. Er musste erst alles versuchen, bevor er ihn umbrachte.

Ein Grinsen huschte über seine Lippen, als er sich unbewusst an seine Hand schmiegte, versuchte, mehr von der kühle zu bekommen.

Madara ließ es eine Weile zu, wechselte das Tuch ein paar Mal und verschwand dann, als wäre er nie da gewesen.
 

Als Itachi wieder zu sich kam, fühlte sein Körper sich an, als würde er in Flammen stehen.

Es kitzelte und brannte, seine Arme zuckten leicht und er versuchte, dem ungewohnten Gefühl zu entkommen.

Irgend etwas jagte durch seine Adern, ließ ihn zittern und immer wieder leise Geräusche über seine Lippen kommen.

Es sollte aufhören!

Dann bemerkte er Kisame an seiner Seite.

Der Ältere schien gar nichts zu bemerken, wechselte ruhig das nasse Tuch und strich ihm ein paar der klebrigen Haare aus dem Gesicht.

"Das Fieber ist gesunken. Ich glaube, du schaffst es."

Seine Stimme klang matt und ebenso müde, wie er vor ein paar Stunden noch ausgesehen hatte.

Aber das war nebensächlich. Wenn das Fieber sank, würde er endlich wieder Gesund werden!

Dann konnte er versuchen, sich gegen die Älteren zur Wehr zu setzen. Er musste es einfach schaffen!

Als er den Mund öffnete kam nur ein krächzen heraus. Sein Hals war trockener als die Wüste.

Kisame schien das zu erraten, denn er legte eine Hand unter seinen Kopf, half ihm, sich aufzurichten und hielt ihm dann ein Wasserschlauch an die trockenen, gerissenen Lippen.

"Trink. Dann wird es besser."

Itachi hatte nicht bemerkt, wie `fürsorglich´ Kisame sich die ganze Zeit um ihn gekümmert hatte.

Mittlerweile waren seine Kopfschmerzen fast vollständig weg und sein Körper konnte sich endlich etwas mehr bewegen, ohne gleich vor Müdigkeit weg zu kippen. Er hoffte, dass dies anhalten würde.

Doch zuerst musste er duschen und sich umziehen.

Seine Kleidung klebte unangenehm an ihm, ebenso wie seine Haare und er fühlte sich so dreckig wie nach einer sechstägigen Wüstenmission.

>>Chapter eleven<<

Als er das Zimmer betrat, ging es ihm schon um einiges Besser.

Sein Körper schien sich innerhalb kürzester Zeit erholt zu haben, aber so ganz wollte und konnte er dem Frieden noch nicht trauen.

Nachdem er den Schweiß abgewaschen und sich in einen neuen Yukata gewickelt hatte, war das Gefühl, dass er sich am liebsten Monatelang in einer heißen Quelle verkriechen wollte, verschwunden, und auch sein Kopf wirkte wie ausgewechselt.

Hatte er bisher die meiste Zeit nur vor sich hin vegetiert, ständig Alpträume und Kopfschmerzen gehabt, wunderte er sich nun fast, dass nichts dergleichen mehr zu spüren war.

Das einzige, was ihm nun die Laune hätte verderben können, wäre Madaras Anwesenheit in dem Zimmer gewesen, welches er sich mit Kisame teilte, aber zu seinem Glück befand sich keiner von ihnen dort, obwohl seine Bettwäsche gewechselt worden war und irgend jemand, Itachi bezweifelte, dass es Kisame gewesen sein sollte, aufgeräumt hatte.

Immerhin hatte der Haimann bisher keine Anzeichen von Ordnungswahn gezeigt, was ja nur darauf schließen ließ, dass er so etwas gar nicht besaß.

Meist war er selbst es gewesen, der aufräumte, was in seiner Krankheit natürlich nicht funktioniert hatte.
 

Mit einem Blick zu Boden ließ er sich auf sein frisch bezogenes Bett sinken, zog seine Schlappen aus und stellte sie auf die Erde zu seinen Füßen.

Dann legte er sich zurück, wollte es am ersten Tag nicht gleich übertreiben, denn er wusste aus Erfahrung, dass man der Ruhe nicht trauen konnte.
 

Als Sasuke damals mal krank gewesen war, konnte er zwischendurch aufstehen, doch danach war es nur noch schlimmer geworden... bis er es endlich überstanden hatte.

Sasuke... Itachi schüttelte den Kopf.

Er sollte nicht an seinen Bruder denken, hatte es doch bisher auch immer geschafft, den Jüngeren aus seinen Gedanken zu vertreiben und ihn zu ignorieren, wann immer sein Name in seinem Kopf erschien.
 

Als die Tür sich fast lautlos öffnete, war Itachi schon am einschlafen.

Er blinzelte gegen die allgegenwärtige Müdigkeit, meinte noch, Kisames bläuliche Gestalt zu erkennen, war aber schon so weit weg gedöst, dass er es nicht mehr einhundert prozentig sagen konnte.

Die Berührungen, welche er spürte, beschränkten sich auf seine Stirn und seinen Hals, aber er entspannte sich dennoch merklich, als er lediglich ein kühles Tuch auf den Kopf gelegt bekam und die Gestalt sich dann entfernte.

Er konnte nicht sagen, wie lange er so im Halbschlaf gelegen hatte, bevor die Träume begannen.
 

Er folgte einem weißen Pfad, und obwohl der Schnee um ihn herumwirbelte und sich in grauen Flocken auf seiner Kleidung absetzte, war ihm weder kalt, noch konnte er seinen Atem in kleinen Wolken vor seinem Gesicht aufsteigen sehen.

Seine Füße hinterließen nur leichte Spuren in der grau-weißen Schicht und hinter ihm wurden sie durch den fallenden Schnee wieder verdeckt.

Er sah sich um, erblickte allerdings nichts als weiß.

Naja... dieses komische grau-weiß halt, welches schon die ganze Zeit fiel.

Erst jetzt bemerkte er, dass der Schnee nicht schmolz. Er blieb an seiner Kleidung kleben, und erst, als er sich schüttelte, lösten sich die Flocken.

Nun fiel ihm auch der ungewöhnliche Geruch auf.

Nie hatte Schnee so verbrannt gerochen...

Diesmal aufmerksamer, ließ er erneut den Blick über die Landschaft schweifen, erkannte im Hintergrund einen leichten Schimmer am Horizont.

Er beeilte sich, zum Ort des Geschehens zu gelangen, doch so schnell er auch lief, seine Beine bewegten sich nicht schneller als vorher.

Auf seinem Weg begegnete ihm niemand, und als er endlich vor den Trümmern der Stadt stand und die Flammen vor sich auf seinem Gesicht spüren konnte, brach er zusammen und krallte die Finger in die Asche, welche er nun als solche erkannte.

Wie hatte er davon ausgehen können, dass es Schnee war?

Wie hatte er so blind sein können und die verbrannten Überreste nicht als solches erkennen können?

Er hatte wahrhaft schon oft genug Asche gesehen, die Luft nach einem Feuer geschmeckt und den Geruch verbrannter Menschen und Häuser gerochen, um es zu verstehen.
 

Itachi versuchte, nicht zu Atmen, während er auf die Trümmer seines ehemaligen Zuhauses blickte, und plötzlich war ihm klar, dass es keine Alternative gab.
 

Er schrak auf, blickte sich verwirrt um, und konnte in der herrschenden Dunkelheit zuerst nichts erkennen.

Er atmete tief ein, merke erst jetzt, dass er die Luft angehalten hatte, seit er wach war.

Seine Augen wirkten stumpf, seine Finger zitterten und sein Atem ging abgehackt und schwerfällig, als er sich auf den Weg zum Leader machte.

Er konnte so nicht weiter machen, musste irgendwie dafür sorgen, dass es aufhörte.

Er konnte noch immer die Stimme des ersten Uchiha hören, wenn er die Augen schloss und er wusste, dass dieser ganz in der Nähe war, egal, wie weit er sich vom Hauptquartier entfernen würde.

Er musste dem allem ein Ende setzen, sonst wäre es sein Ende, dessen war er sich bewusst.

Der Traum war eine Warnung gewesen, das wusste er. Eine Warnung Madaras, dass wieder alles in Trümmern liegen würde, wenn er sich nicht endlich ihm ergab.

Aber das konnte er nicht.

Nicht, dass er jemanden liebte... diese Vorstellung war absurd...

Er gab vor, keine Gefühle zu haben, bisher stimmte dies nicht... doch wenn er an den Älteren dachte, an seine blassen Finger auf seiner eigenen, noch viel helleren Haut... dann würde er sich am liebsten alle Empfindungen aus dem Leib brennen.

Zwischenzeitlich wünschte er sich dennoch, dass Kisame hier wäre.

Dass er seinen Schatten nicht immer allein gegenüber treten musste... doch dieser Wunsch war unerfüllbar.

Weder die Schlange noch der Uchiha waren so dumm und würden zu ihm kommen, wenn sein Partner in der Nähe war... natürlich nicht.
 

Seine Wünsche und Hoffnungen konnte man nur schlecht mit einander verbinden... er wünschte sich, keine Gefühle mehr zu empfinden, hoffte aber, dass es jemanden gab, der ihn akzeptierte, so wie er war, jemanden, der nicht auf seine Fehler achtete sondern nur das sah, was er wirklich war.

Jemanden, der ihn mochte, weil er er selbst war... und nicht eine perfekte Vorzeigefigur, die am besten stumm in der Ecke stand, wenn man sie nicht brauchte, die am besten nichts sagte, am besten nicht atmete, solange sie unwichtig war, solange man nicht mit ihr prahlen konnte.

War es nicht total widersinnig, diese Beiden Dinge gegen einander zu stellen?

Keine Gefühle waren nicht vereinbar mit dem Wunsch, geliebt zu werden... egal auf welche Art.

Selbst Bewunderung war eine Art liebe...

Allerdings, wer sollte jemanden wie ihn bewundern?

Gut, früher war da sein Bruder gewesen, Sasuke hatte immer zu ihm aufgesehen, aber nun, da er seine Familie getötet hatte, was war er dem Jüngeren noch wert?

Nur die Rache, welche er noch bekommen musste, bevor er sich selbst richten konnte, alles vergessen durfte- solange er keine Freunde gefunden hatte.

Es wäre besser, hätte er keine Empfindungen mehr, würde er durch die Gegend wandeln, seine Aufgaben erledigen, danach wieder stumm, tot, in der Ecke liegen, wie ein lebloses Geschöpf es für gewöhnlich ebenfalls tat.

Wieder spielte er mit dem Gedanken, raus zu gehen, in den Schnee, sich in der kleinen Hütte zu vergraben, die schon Tage zuvor beinahe seinen Tod bedeutet hätte... dann hätte er keine Gefühle mehr.

Dann wäre er stumpf, machtlos, ja, aber nicht mehr wert, verletzt, gepeinigt zu werden.

Es wäre sicher besser, einfach aufzuhören, nicht mehr zu existieren, aus den Gedächtnissen aller gelöscht, die ihn kannten.

So einfach würde es ihm bloß leider niemand machen.

Madara wäre sicher auf seiner Spur, bevor sein Körper auch nur blau geworden war, in der eisigen Kälte, die sich schon vor Wochen über das Land gelegt hatte, und auch Orochimaru, die Schlange, würde ihn finden, selbst, wenn Schlangen normalerweise die Wärme bevorzugten.

Sicher würde keiner von ihnen gerne auf sein Opfer verzichten, nur, weil dieses versuchte, sich mit allen Mitteln aus ihrer Gegenwart zu befreien.
 

Itachi schüttelte den Kopf und klopfte endlich an die Tür des Leaders.

Er war sich sicher, dass seinem Gesuch nicht nachgegeben werden würde, allerdings musste er es wenigstens versuchen...
 

Zwei Stunden später hatte der Leader die Unterredung einfach beendet.

Er hatte ihn des Zimmers verwiesen mit der Begründung, er müsse sich um wichtigeres als um seine Belange kümmern... wenn er Probleme hatte, musste er halt versuchen, diese zu lösen!

Aber nur, weil er der Leader war, musste er sich nicht den Babykram antun... nun ja, so ähnlich war es jedenfalls gewesen.

Weiterhin bemühte der Uchiha sich um Haltung, doch die jahrelang antrainierte Fassade war immer schneller am bröckeln.

Er sollte versuchen, sie zu heilen und nicht, sich noch mehr zu zerstören mit Dingen, von denen er den Ausgang kannte.

Und dass der Leader so reagieren würde, war ihm ja schon am Anfang bewusst gewesen.
 

Unbemerkt hatten seine Füße ihn in die Küche getragen und sobald er den Geruch von frisch gebrühtem Kaffee in die Nase bekam, begann sein Magen zu grummeln.

Nur so leise, dass es außer ihm eh niemand in dem kleinen, vollgestellten Raum mitbekam, allerdings laut genug, um ihn darauf aufmerksam zu machen.

Niemand sah ihn an, als er sie betrat und sich eine saubere Tasse nahm, um sich das sicherlich verdiente, schwarze Gebräu einzugießen und er beschloss im stillen, dass es besser so wäre.
 

Erst, nachdem er den ersten Schluck genommen hatte, bemerkte er, wie sein Körper es vermisst hatte.

Wenn man eine ganze Weile jeden Tag Kaffee zu sich nahm, wurde man irgendwann süchtig nach diesem widerlichen Trank, doch verwehren konnte man ihn seinem Körper nicht, denn sonst setzten die Entzugserscheinungen ein.

Auch in den folgenden Minuten richtete niemand ein Wort an den kühlen Uchiha und dieser hing seinen Gedanken ungestört nach, denn nun musste er auch nicht damit rechnen, dass irgend jemand ihn einfach ungefragt anfasste.

Nein, hier wäre er, zumindest vorläufig, in Sicherheit.

Es war nur wenig Zeit vergangen, seit er die Küche wieder verlassen hatte, nun saß er vor dem Hauptquartier und sah in den sternenbedeckten Himmel.

Sein Körper hielt ganz ruhig, um den andrängen der Gedanken stand zu halten.

Es kam dem jungen Uchiha so vor, als würde sein Leben nur noch aus Nachdenken bestehen, aber er war der Meinung, solange er irgendwann zu einer Lösung kam, konnte er das verkraften.

Überhaupt, was hätte er sonst tun sollen?

Es war nicht seine Art, sich an den `Spielabenden´ von Tobi zu beteiligen, zuerst, weil der Maskenträger nicht verlieren konnte, und jedes Mal fast durchdrehte, wenn man ihn nicht gewinnen ließ, und ähnlich war es mit Hidan, der dann allerdings begann, mit seiner Sense alles kurz und klein zu schlagen.

Kisame und Deidara amüsierten sich jedes Mal fantastisch über das rumgekeife, bis Kakuzu dem ein Ende setzte, indem er ihnen das Bier wegnahm, mit der Begründung, dass es viel zu teuer sei, um es solchen hirnlosen Idioten in den Rachen zu kippen.

Überhaupt war ihm alles viel zu teuer, und es ging das Gerücht, dass, wenn er es nicht müsste, er nicht einmal essen würde. Allerdings mochte er diese Tätigkeit laut Hidan genau so sehr, wie brutalen Sex- was er selbst nicht hatte hören wollen- und genau so angeblich stand diese Tätigkeit sogar nur knapp unter der ziemlich dämlichen Geldsucht des vernarbten Nuke-nins.

Erst, als er wieder aufsah, bemerkte er, dass etwas anders war als sonst.

Kisame, sein blauhäutiger Partner, dem viele schon den Beinamen `Fisch´ gegeben hatten, was sie, nur nebenbei bemerkt, fast alle sehr schnell bereuen mussten, stand vor ihm und blickte auf ihn herab.

Seine Hände hatte der Riese vor der Brust gekreuzt und er wirkte wie ein- zugegeben sehr ungewöhnlicher- Vater, der seinem Sohn eine Standpauke halten wollte.

Itachi kannte sich damit sehr gut aus.

Damals, als Sasuke noch nicht da gewesen war, hatte sein Vater oft so vor ihm gestanden, versucht, allein mit seiner Größe Macht auszustrahlen und es häufig auch geschafft.
 

Der Schwarzhaarige erwiderte den Blick seines ungewöhnlich ruhigen Partners, sah abwartend in die funkelnden Iriden und ließ sich mit keiner Regung anmerken, wie genervt er wirklich über das erscheinen des Anderen war.

Doch als Kisame nach zehn Minuten noch immer nichts gesagt hatte, wurde er trotz seiner eisernen Beherrschung ungeduldig.

"Was möchtest du, Kisame?", fragte er, seine Stimme klang ruhig obwohl er dies schon lange nicht mehr war.

"Hidan ist der Meinung, du wärst komisch." Der Haimann zuckte mit den Schultern. "Ich wollts prüfen."

Itachi hob eine Braue, fixierte den Anderen dann erneut. "...und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?" Der Ältere grinste. "Er hat recht."

Als hätte er es nicht geahnt. Natürlich hatte Hidan recht... sie waren alle komisch, unberechenbar und anders... das hätte Kisame nicht nachprüfen müssen, wenn er auch nur fünf Sekunden nachgedacht hätte... eine Tätigkeit, welcher der Andere nur äußerst selten und vor allem ungern nachkam.

"Deshalb bist du hier?"

Der Blauhäutige grinste verschlagen. "Nicht nur~"

Ein unangenehmer Schauer jagte über den Rücken des Uchihas... sicher, es kam immer etwas hinterher. "Weshalb dann?"

Er hasste es, dem Anderen immer alles sprichwörtlich aus der Nase ziehen zu müssen... aber eine andere Wahl hatte er bei seinem Partner nicht, und das musste er schon früh bemerken.

Wenn er etwas von ihm wissen wollte, musste er entweder die richtige Frage auf anhieb stellen, was sich als ziemlich schwierig erwiesen hatte, oder er fragte so lange, bis er das gewünschte erfahren hatte.

Wieder grinste der Ältere, setzte sich neben ihn und blickte kurz in den Himmel, ehe er ihm antwortete.

"Wegen dir."

Itachi verstand nicht wirklich, was er meinte, doch er hielt den Mund und sagte nichts. Er hatte schon häufig erlebt, dass es besser war, wenn man leise blieb, obwohl man nicht so ganz dahinter stieg, was sein Gegenüber wollte.

"Jetzt guck nicht so! Ich bin nicht blöd, Itachi, ich merk doch, dass was nicht stimmt. Du warst noch nie Krank und jetzt plötzlich willst du dich auch noch umbringen? So ganz kann ich dir nicht glauben."

Das ebenmäßige Gesicht des jungen Uchihas blieb ausdruckslos, aber Kisame, welcher schon so lange mit ihm zusammen arbeitete, erkannte, dass da mehr war.

"Spiel mir nichts vor, ich bin dein Partner, da bemerkt man sowas!"

Natürlich, Kisame war ja auch so aufmerksam, deshalb besoff er sich jeden Abend, wenn sie einen Auftrag erledigt hatten, kümmerte sich weder um seine eigene noch um die Sicherheit seines Partners.

Sarkastisch dachte er daran, dass der andere nicht einmal von den abendlichen Begegnungen etwas mitbekam, obwohl es nun wirklich auffällig gewesen sein musste.

"Es geht dich absolut nichts an." "Natürlich tut es das! Immerhin muss ich mich mit nem neuen Partner rumschlagen, wenn du abkratzt!"

Da war sie wieder, die unbedachte Anmerkung, auf welche der Schwarzhaarige schon seit Anfang des Gespräches wartete, wegen der er sich schon so oft gewünscht hatte, endlich jemand neues in sein Team zu bekommen.

Am liebsten hätte er Kisame gegen Sasori getauscht, nicht nur, dass der rothaarige Akasuna ebenso still war, wie er selbst, er erledigte seine Aufgaben geduldig und überlegte, bevor er sich in Situationen manövrierte, aus denen er sich nicht mehr befreien konnte.

Wahrscheinlich war er deshalb zu Deidara gesteckt worden... weil dieser genau so impulsiv wie sein eigener Partner war. Tödlich, in jedem Sinne, wenn sie in eine auswegslose Lage gebracht wurden.
 

Zu spät merkte Itachi, dass Kisame ihn angesprochen hatte, konnte ein unkluges "Was?", nicht mehr unterdrücken und wurde nun feixend von ebenjenem Angefunkelt.

"Ich habe gefragt, ob du nicht vielleicht doch bock hast, mitzusaufen!"

Irritiert erwiderte der Schwarzhaarige den Blick des anderen, doch obwohl er sonst sofort mit einem vehementen "Nein" geantwortet hätte, dachte er nun tatsächlich über die Antwort nach.

Er würde eine erneute Begegnung mit Madara oder Orochimaru weder verhindern noch herauszögern können... aber sicherlich hatte er die Chance, es einfach zu vergessen, wenn er sich nun besaufen würde.

Er dachte ernsthaft darüber nach, was er sagen würde, schließlich nickte er leicht.

Kisame blinzelte Irritiert, lachte, klatschte dann in die Hände und erhob sich.

Mit einem Ruck zog er den Uchiha auf die Beine und zerrte ihn mehr oder weniger hinter sich her zurück ins Hauptquartier.

Itachi legte den Kopf in den Nacken und blickte in den Sternenhimmel hinauf.

Sein Blick war leer und stumpf.

Sein Körper war kalt und Kisame, welcher neben ihm saß, konnte den Blick nicht abwenden.

Itachi war so hübsch... selbst jetzt noch.

Vorsichtig strich er über seine bleiche Wange, beobachtete ihn einfach nur.

Der bläuliche Mann saß nur so da, neben seinem Partner, nahm dann seine eisigen Hände in die Eigenen.

Es schien fast, als würde er ihn wärmen wollen.

Doch er war sich bewusst, dass es nicht mehr funktionierte, er war nicht dumm, erkannte die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens.

Er konnte es nicht glauben, dass es soweit gekommen war.

Der Haimann schloss kurz die Augen, dann zog er den Jüngeren an sich, entfernte die Shuriken vorsichtig aus dessen Körper.

Er wollte ihn nicht noch mehr verletzen, verunstalten.

Stumm erinnerte er sich an die vergangenen Stunden.
 

Itachi packte seine Sachen zusammen.

Sie mussten weiter... ihr Auftrag erledigte sich nicht von selbst.

“Kisame.”

Er bemerkte, wie der Andere aufsah.

“Ich muss mit dir reden.”

“Halte ich dich auf?”

Beinahe konnte er das Grinsen seines Partners fühlen.

“Es ist wichtig.” “Ach?” “Ja.”

Eine Weile war es still zwischen ihnen.

“Worum geht es?”, wollte der Ältere schließlich wissen.

“...um....uns.”

Es war ein seltsames Gefühl... denn eigentlich gab es kein `wir´ und er wollte auch nicht reden.

“Uns?”

Itachi nickte, richtete sich auf und schulterte seine Tasche.

“Ich weiß, was du von mir willst.”

Es war nicht schwer zu erraten... Er kannte diese versteckten Blicke zu genau.

“Und?”

Kein Wunder, dass Kisame das Problem nicht erkannte.

Aber Itachi konnte es auch verstehen.

Wer konnte schon nachvollziehen, was dieser Blick für ihn bedeutete?

Er seufzte stumm.... Kisame hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.

“Ich kann das nicht... ich kann dir nicht geben, was du von mir verlangst.”

Ihm wurde schlecht, als er daran dachte.

“...Wie? Was meinst du?”

Der Jüngere strich sich eine Strähne seines schwarzen Haares aus der Stirn, band seine Mähne dann nach hinten.

Er wirkte ruhig, doch das war er nicht.

Er hatte gelernt, keine Gefühle zu zeigen.

Und das hielt er durch- auch wenn seine Maske bröckelte, langsam auseinander fiel.

Vor allem in der Nähe seines Partners.

“Ich kann dir meinen Körper nicht geben, Kisame.”

Der Ältere blinzelte, kam näher, doch als er zu nahe kam, wich Itachi zurück.

“Bitte, fass mich nicht an!”

Das konnte er nicht aushalten, diese Enge...

“Ich... kann das nicht!”

Kisame runzelte die Stirn.

“Was, verdammt, ist los?!”

“Mein... Uchiha Madara. Er lebt... er...”

Wie sollte er das sagen?

“Er will mich. Er... ich gehöre ihm, verstehst du?”

Nein, anscheinend nicht... Er hasste es!

“Er hat mich genommen...ebenso wie Orochimaru.”

Nun HATTE der Andere verstanden.

“Wie?” “Du weißt, was ich meine.”

Er würde das nicht wiederholen... niemals.

“Aber... ich meine... ich dachte...”

Der Ältere fluchte stumm.

“Ich bringe sie um!”

Itachi lächelte schwach, schüttelte den Kopf.

“Sie sind alt, Kisame. Du wirst das nicht schaffen. Versuch es erst gar nicht.”

Plötzlich zuckte er zusammen.

Verwirrt blickte der Junge an sich herab, starrte das Blut an seiner Kleidung an. “Was...”

Itachi wankte zwei Schritte zurück, schluckte, sah dann wieder zu seinem Partner auf.

“Kisame...”

Er sank zu Boden, als auch ein zweites Geschoss traf.
 

Von da an ging alles ganz schnell.

Dennoch, Itachi bemerkte nicht mehr, wie Kisame den Angreifer tötete.

Er bemerkt auch nicht, dass der Ältere sich wieder zu ihm runter beugte.

Er bekam nur mit, wie ihn jemand rief.

“Itachi... lass los...”

Er lächelte, als er die Stimme erkannte.

“Okaa-san...”

Die junge Frau im grellen Licht nickte.

“Ja... komm zu mir.”

Der Junge sah sie an, bemerkte nicht, wie eine vereinzelte Träne über seine Wange lief.

“Okaa-san... verzeihst du mir?”

In dem Moment fühlte er sich unendlich klein, hilflos und ausgeliefert.

“Ja... Wir verzeihen dir, Itachi, Oto-san und ich. Komm zu uns... wir warten schon auf dich...”

Er nickte leicht. “Hai...”

Langsam bewegte er sich auf sie zu. Seine Beine zitterten, fühlten sich an wie Gummi.

Aber.... er wollte sie erreichen, seine Eltern.

Dass er tot sein sollte, war ihm egal.

Mittlerweile war alles egal.

Und als er die Hände seiner Mutter berührte, wurde er von gleißendem Licht eingehüllt.
 

Kisame senkte den Blick, atmete durch.

Dann schulterte er die Leichen der beiden Uchiha, brachte sie zurück ins Hauptquartier.

Hoffentlich kam Madara in die Hölle... sonst wäre Itachi nicht einmal in seinem Tod vor ihm sicher...

“Ruhe in Frieden...”, murmelte er leise,.

Es tat ihm irgendwie Leid, dass Itachi so gestorben war... und das, ohne richtige Freude empfunden zu haben.
 

_______________________________________________________
 

Das war das letzte Kapitel... ich hoffe, es hat euch gefallen.

Und ich hoffe, ihr verzeiht mir die langen Wartezeiten und das abrupte Ende... so ist es mir lieber, als es abbrechen zu müssen, denn das Ende war schon am Anfang genau so geplant gewesen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  Mismar
2011-12-25T13:35:04+00:00 25.12.2011 14:35
Also erstmal freue ich mich, dazu mal ansatzweise eine gute Geschichte gefunden zu haben, die nicht in der "Modernen" spielt ^^

Dein Schreibstil lässt sich schön lesen, tragischerweise sind die Fehler zum Schluss immer mehr geworden, aber letztendlich hatte es keinen Abbruch beim Lesen getan (war ja nur Klein- und Großmängel)

Die Gefühle waren zwar ein bisschen "kitschig", aber ich finde es sehr gut, dass er das eher alles so in Frage stellt und selbst nicht wirklich weiß, was er damit anzufangen hat.
Außerdem fand ich das mit dem Atmen am Abend sehr schön, ja, an so etwas gewöhnt man sich und lernt das einfach nur lieben, und dann überkommt einen die Einsamkeit, wenn das nicht mehr da ist, ich fand das war einfach ein wundervolles Beispiel, das einfach gepasst hat.
Von:  tigerlilli
2010-09-15T18:01:08+00:00 15.09.2010 20:01
ich bin zwar kein itachi fan, aber das ende trieb mir tränen in die augen ._.
du hast sehr schön geschrieben, ich hatte nur mal aus langeweile in das erste kapi geschaut und musste einfach weiterlesen.
schon fast wie eine droge ^.^
Von:  Buntschwinge
2010-04-06T10:55:12+00:00 06.04.2010 12:55
Q__Q
+sniff+
Armes Ita-chan einfach so ermordet worden D:'
Kisa kriegt nen neuen Partner Madara..naja. Was mit dem koennen wir uns ja alle denken +nod nod+
nur finde ich es schade das die FF jetz schon hier einfach aufhoert D:'
Ich finde sie sollte weiter gefuehrt werden u_u
Aber jedem das seine :3

Liebe Gruße. Sasu.
Von:  ShiSha
2009-10-17T09:13:15+00:00 17.10.2009 11:13
Alsooo *hust* ich hab viel zu sagen xD

Ich hatte mir einfach mal die komplett FF ausgedruckt
*immer abends im bett liest* deswegen hau mich nicht wenn ich nicht was was in welchen kappi jetzt ran kam...

also ans sich finde ich es sehr gut beschrieben das itachi so emo ist ><
es wirkt auch durch die ständigen fragen an sich selbst auch nicht ooc
das finde ich gut... im allgemeinen finde ich ja sowieso dasn itachi bestimmt innerlich so drauf ist, wirkt zumindest so

Naja was ich irgendwie etwas nervig fand ist das er irgendwie die "hure" von allen ist... den niergends stand wie es dazu kam, er wars einfach und sowas find ich dann etwas naja unpassend, hat die story jedoch vorangetrieben und ausgemacht ^^
Aber das Kisame so als lüstling der über ita herfallen will dargestellt wird stört mich wirklich, das habe ich nun schon in mehreren FFs gelesen und eigentlich blickt kisame ja zu ita etwas auf oder er würde ihm einfach am arsch vorbei gehen...
deswegen verstehe ich diese eindeutigen nuancen nicht

eine frage wo kam auf einmal die klinge im band her? xD
und ach nochwas da wo er was stirbt ist dieser eine satz etwas unlogisch
"er hatte nur zwei möglichkeiten entweder er würde sich einen verband rummachen oder mit jemanden reden"
also wenn er sich keinen verband rumgemacht hätte hätte er danach auch mit niemanden reden können *lach*

Njaaa sowas passiert im Schreibrausch schonmal
denk jetzt nicht ich mag deine FF nicht oder finde sie nur schlecht
dann hätte ich sie ja nicht bis zum letzten Kappi gelesen xD
freu mich sehr wenn du weiter schreibst

viel glück~
Von:  ShiSha
2009-10-17T09:12:21+00:00 17.10.2009 11:12
Alsooo *hust* ich hab viel zu sagen xD

Ich hatte mir einfach mal die komplett FF ausgedruckt
*immer abends im bett liest* deswegen hau mich nicht wenn ich nicht was was in welchen kappi jetzt ran kam...

also ans sich finde ich es sehr gut beschrieben das itachi so emo ist ><
es wirkt auch durch die ständigen fragen an sich selbst auch nicht ooc
das finde ich gut... im allgemeinen finde ich ja sowieso dasn itachi bestimmt innerlich so drauf ist, wirkt zumindest so

Naja was ich irgendwie etwas nervig fand ist das er irgendwie die "hure" von allen ist... den niergends stand wie es dazu kam, er wars einfach und sowas find ich dann etwas naja unpassend, hat die story jedoch vorangetrieben und ausgemacht ^^
Aber das Kisame so als lüstling der über ita herfallen will dargestellt wird stört mich wirklich, das habe ich nun schon in mehreren FFs gelesen und eigentlich blickt kisame ja zu ita etwas auf oder er würde ihm einfach am arsch vorbei gehen...
deswegen verstehe ich diese eindeutigen nuancen nicht

eine frage wo kam auf einmal die klinge im band her? xD
und ach nochwas da wo er was stirbt ist dieser eine satz etwas unlogisch
"er hatte nur zwei möglichkeiten entweder er würde sich einen verband rummachen oder mit jemanden reden"
also wenn er sich keinen verband rumgemacht hätte hätte er danach auch mit niemanden reden können *lach*

Njaaa sowas passiert im Schreibrausch schonmal
denk jetzt nicht ich mag deine FF nicht oder finde sie nur schlecht
dann hätte ich sie ja nicht bis zum letzten Kappi gelesen xD
freu mich sehr wenn du weiter schreibst

viel glück~
Von:  Touma
2009-03-29T12:27:12+00:00 29.03.2009 14:27
ich liebe deine FF * . *
du hast den tollen schreibstil~
Itachi tut mir leid...
was der alles durchmacht o.o
muss echt nen scheiss gefühl sein wenn
man nur benutzt wird

freue mich auf das nächste kapitel ^-^
Von:  Remy
2008-09-28T17:35:43+00:00 28.09.2008 19:35
Wieder ein super Kapitel.
Hoffentlich bemerkt Kisame endlich einmal etwas. Er muss doch Itachi helfen. Hoffentlich will der gute Uchiha das dann auch.

Freu ich darauf, wenn es weiter geht.

Mfg Kagome11111
Von:  Abyss
2008-09-28T13:54:49+00:00 28.09.2008 15:54
Super ein neues Kappi ^^
Ich muss erstmal sagen, dass mir deine Fanfiction sehr gut gefällt.
Dieser schwache und hilflose Itachi gefällt mir ;)
An deinem Schreibstil gibt es nix zu meckern. Er ist klar, gut leserlich und beschreibt die Situation mit wenigen Worten treffend.
Ich bin schon sehr auf den weiteren Storyverlauf gespannt. Kann Kisame Itachi helfen seinen seelischen Schmerz zu überwinden? Lässt Itachi dies zu? Argh! *wissen will*
Leider fand ich dieses Kapitel etwas kurz... Ich hoffe es kommt schnell Nachschub! *dich lieb angugg*

LG
Von:  Tony_Redgrave
2008-09-23T18:48:11+00:00 23.09.2008 20:48
awww! armes kisa XD
die ff is geil, werd sie weiterhin beobachten, noch sind ja nicht viele kapis on^^
nur übertreibs nicht mit emo-chan sonst verliert das ganze iwie seinen reiz
aber bis jetzt: top! weiter so!
Von:  EustassCaptainKid
2008-09-05T20:43:25+00:00 05.09.2008 22:43
jetzt is klar wer da hinter itachis arsch alles her is
*seufz*
so viele geile säcke müssen anstrngend sein *dummes zeug quatsch*
ich bin gespannt wie das sich entwickelt
ich hoff nur das itachi kein emo wird
ansonsten war das kappi super^^
freu mich aufs nächste


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