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Tod im Bad

Lord Sesshoumarus elfter Fall
von

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Ein toter Grundherr

Der neue Dämonenkrimi, und ich bin irgendwie schon stolz: meine dreissigste Fanfic.
 

Viel Spaß beim Mitraten. Wie immer sind alle wichtigen personen in der Chara-Beschreibung aufgeführt, und wie immer, erhaltet ihr jeden Hinweis so, wie ihn auch der Ermittler bekommt.
 


 

1. Ein toter Grundherr
 

Sesshoumaru entspannte sich im warmen Wasser. Es war schön, wieder zuhause zu sein. Diese so genannten Friedensverhandlungen, zu denen sein Vater ihn mitgenommen hatte, waren überaus anstrengend gewesen. Er nahm an, kaum je solche Selbstbeherrschung besessen haben zu müssen – gegenüber anderen Dämonen. Leider waren Füchse recht mächtige Wesen, zumal der Herr der Füchse. Nun gut. Es hatte einen Vertrag gegeben und die Nordflanke von Vaters Land war nun gesichert. Alles war wieder in Ordnung.
 

Diese Meinung behielt er genau zehn Minuten lang.
 

Ein Diener stürzte in den Raum.

Das war wörtlich zu nehmen. Jeder wusste, dass es der Prinz auf den Tod nicht leiden konnte, beim Baden gestört zu werden.

Den Tod des Störers.

So lag der Mann bereits auf dem Boden, noch ehe er die Tür ganz passiert hatte: „Befehl des Herrn…“ brachte er hervor, in der Gewissheit, dass dies der einzige Beginn war, der den Erbprinzen dazu bringen konnte, ihn wenigstens noch anzuhören.

„Was wünscht mein Herr und Vater?“

„Ihr mögt Euch, sobald Ihr könnt, unverzüglich zum Fürsten begeben.“

Was war denn jetzt schon wieder los? Sesshoumaru betrachtete nachdenklich den Mann: „Weißt du, warum?“

„Ich...ich vermute nur, Lord Sesshoumaru.“

„Und was?“

„Es kam ein Bote aus dem Dorf, Lord Sesshoumaru, von dem ich zufällig weiß, dass er für Mawashi-san arbeitet.“

Mawashi war der menschliche Grundherr des benachbarten Dorfes, aus dem viele der Diener des Inu no Taishou stammten. Sesshoumaru erinnerte sich nur ungern an den Mordfall in der dortigen Töpferei. Seine arme Nase! Hoffentlich hatte es nicht schon wieder einen Mord gegeben. Aber das wäre doch recht unwahrscheinlich. Und Morde unter Menschen interessierten selbst Vater nur sehr selten. „Geh.“

Erleichtert gehorchte der Mann.
 

Als der Hundeprinz das Arbeitszimmer seines Vaters betrat und sich höflich verneigte, erkannte er auf Anhieb, dass dieser angespannt war.

„Nimm Platz, Sesshoumaru.“

„Ich hörte, ein Bote von Mawashi-san kam?“

„Nun, ein Bote der Mawashi-Familie. Der Grundherr ist tot. Und, was die Sache, sagen wir, interessant macht, er starb im Bad.“

„Verzeiht, verehrter Vater...?“ Sesshoumaru war froh, mit seinem Vater allein zu sein.

„Ich treffe mich, wie du wissen solltest, alle zwei Monate mit Mawashi. Ich traf mich. Um diese Gespräche aufzulockern, badeten wir zusammen. Wären wir bei den Füchsen nicht so lange aufgehalten worden, wäre ich mit ihm im Bad gesessen.“

„Ihr denkt an ein Attentat? Aber wer…?“

„Es kann auch ein Unfall gewesen sein. Aber mich stört der Gedanke, dass eigentlich ich mit ihm zusammen dort hätte sitzen wollen.“

„Ich verstehe. Nun, was einen Menschen tötet, würde Euch kaum gefährlich werden.“

„Kaum. Aber untersuche das. Denn wenn ich selbst im Dorf erscheinen würde, würde es unter Umständen der Sache…zu großes Gewicht beimessen.“

„Wenn es denn nur ein Unfall war.“

„Ja. Ich habe Neigi bereits Bescheid gegeben. Er sollte unterwegs sein.“

„Und Sakura.“ In Sesshoumarus Stimme lag ein Unterton.

Sein Vater war ein wenig amüsiert: „Sie ist Neigis Schülerin. Wenn sie dich stört, kannst du sie jederzeit zurückschicken. Geh nun.“

„Danke, verehrter Vater.“ Der Prinz erhob sich. Mord im Bad? Unfall? In jedem Fall sollte man das rasch überprüfen. „Eine Frage: wer sandte den Boten an Euch?“

„Akimaru Mawashi, der Sohn und nunmehrige Grundherr.“
 

Als Sesshoumaru das Dorf erreichte, wurde ihm unverzüglich mehr als respektvoll Platz gemacht. Jeder hier erkannte den Dämonenprinzen. Aus fast jeder Familie diente jemand im Schloss des Herrn der Hunde.

Am großen Haus des Grundherrn wartete der Haushofmeister und verneigte sich tief: „Lord Sesshoumaru, mein Name ist Mako Aikawa. Wohin darf ich Euch führen?“

„Ist unser Heiler bereits eingetroffen?“

„Ja, Lord Sesshoumaru. Wenn Ihr die Güte hättet, mir zu folgen?“

Er begleitete den Hundeprinzen zu einem Trakt auf der rechten Seite des rechteckigen Hofes.. Sesshoumaru erkannte, dass ein Abschnitt aus Steinen gemauert war – ein Hinweis darauf, dass hier hohe Temperaturen erreicht wurden. Wohl das Badehaus. Seine Vermutung bestätigte sich. Als sie das Gebäude betraten erkannte er einen Vorraum. Handtücher befanden sich dort sorgfältig aufgestapelt, Matten. Vier Personen, drei davon Menschen störten fast ein wenig, zumal der Tote. Er hatte mit Akihito Mawashi schon selbst gesprochen und erkannte ihn.

Neigi und Sakura, aber auch der menschliche Heiler, fielen unverzüglich vor dem Prinzen auf die Knie.

„Bericht, Neigi?“

„Darf ich Eurer Lordschaft zunächst Chika-sama vorstellen? Er ist der Heiler der Mawashis.“ Neigi konnte sich diese sanfte Kritik an den Manieren erlauben. „Akihito Mawashi ist eindeutig erstickt. Und das durch Feuer.“

„Feuer.“

„Wenn Ihr Euch den Toten ansehen wollt, könnt Ihr erkennen, dass seine Lippen und die Schleimhäute rot wie eine Kirsche sind. Dies deutet auf eine Vergiftung durch ein schwelendes Feuer hin.“

„Er saß im Bad, Lord Sesshoumaru“, ergänzte der menschliche Heiler mit einer sehr höflichen Verneigung. „Die Wärme des Wassers und der Luft hier wird durch eine Heizanlage hergestellt. Es scheint dort zu einem Fehler gekommen zu sein.“

„Zeig mir das Bad und die Heizung.“ Dieser Befehl galt dem Haushofmeister Aikawa.

„Wie Euer Lordschaft wünscht. Hier herüber…“

Der eigentliche Baderaum war ungewöhnlich groß. Sesshoumaru stellte für sich fest, dass er nun direkt verstand, warum sein Vater hierher zum Baden ging. Er war einer kreisrunden Quelle nachgeahmt. Nur ein schmaler Rand war zwischen Becken und Wand freigelassen worden. Die Fliesen dort zeigten Schlitze, sicher, um die warme Luft aufsteigen zu lassen. Noch jetzt war es angenehm warm hier – und erinnerte ihn daran, dass er sein Bad hatte unterbrechen müssen. „Die Heizung.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

Im Hinausgehen warf der Hundeprinz einen Blick auf die Tür. Sie trug keinen Riegel. So oder so hätte Mawashi eigentlich den Raum verlassen können. „Neigi, was ist das für ein Gift?“

„Vergebt, das kann Euch niemand sagen, Lord Sesshoumaru. Wir Heiler wissen nur, dass dieses Symptom der Kirschlippen entsteht, wenn ein Mensch ein schwelendes Feuer einatmet. Von Personen, die dies überlebt haben, weiß man, dass sie nichts bemerkt haben. Es scheint geruchlos vor sich zu gehen, nun, für Menschennasen.“

Sesshoumaru nickte unmerklich, ehe er die Hand ein wenig bewegte: „Sakura.“

Sie war unverzüglich auf den Beinen, warf nur einen raschen Blick zu ihrem Lehrer. Dieser nickte. Was sollte er dagegen schon sagen. So trat sie hastig zu dem Hundeprinzen. Da sie auf die Knie fallen wollte, drehte er sich um.

„Komm mit. – Aikawa.“

„Wenn sich Eure Lordschaft mit mir hinausbemühen würden….“ Der Haushofmeister war zu gut geschult, um ein Wort über das Benehmen Sesshoumarus zu verlieren. Er war Prinz und noch dazu ein Dämon – er konnte sich mangelnde Höflichkeit sicher leisten.
 

Die Heizanlage befand sich direkt unter dem Baderaum. Es war ein großer Kessel, zu dem und aus dem Rohre nach oben stiegen, aber auch aus der Wand kamen. Einzelne Verriegelungen befanden sich an den Rohren.

„Wer ist für die Heizung verantwortlich?“ fragte Sesshoumaru, dem dieses Gebilde nichts sagte. Sakura kniete sofort hinter ihm nieder, betrachtete die Heizanlage aber neugierig. Sie hatte nie zuvor so etwas gesehen.

„Tatumi, Lord Sesshoumaru. Wünscht Ihr mit ihm zu reden?“

„Ja.“

Der Haushofmeister verschwand eilig, um kurz darauf mit einem verängstigten Diener zurückzukehren, dessen Kleidung nach Holz und Kohlen roch, auch verdreckt war. Beide Menschen warfen sich höflich auf die Knie, da auch die Heilerschülerin so verharrte.

Sesshoumaru trat vor ihn: „Tatumi, nach Auskunft der Heiler starb dein Herr durch schwelendes Feuer. Kannst du dir das erklären?“

Dem Diener war klar, dass ihm in diesem Moment vorgeworfen wurde, den Tod des Grundherrn verschuldet zu haben. Darauf stand die Todesstrafe. „Nein“, brachte er daher hervor: „Ich...ich verstehe das nicht…“

„Du heizt immer?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Wie lange?“

„Seit zehn Jahren. Nie ist etwas...“

„Ich frage! Du heizt mit Kohle und Holz?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Der Mann war überrascht.

„Erkläre, wie du das tust. – Du darfst aufstehen.“

„Ja, also hier…hier liegen die Kohlen und das Holz, edler Herr. Und hier kommt es hinein. Erst das Holz zum Anfeuern, dann das andere. Und wenn dann durch diese Luftzüge das Feuer am Brennen ist, kommen die Kohlen hier hinein. Das hat Mawashi-san immer so befohlen, um…“

„Um?“

Tatumi war klar, dass er nicht lügen konnte, aber er wollte sich selbst auch in ein möglichst gutes Licht versetzen: „Der Herr badete immer sehr gern und lang, zumal, wenn Euer Vater...ich meine, wenn der ehrenwerte Fürst hier war.“ Er hatte gerade noch das Aufblitzen in den Augen dieses jungen Dämons gesehen: „Und durch die Kohlen wird die Temperatur besser, länger, gehalten, ohne dass sich hier jemand aufhalten muss. Ich regele das mit den Sperren….Wegen der Luft.“

„Wegen der Luft.“

„Äh, ja, Lord Sesshoumaru. Hier kommt von außen die Luft herein, mit diesem Riegeln wird sie gesteuert, so dass das Feuer stets gleichmäßig…..Ihr Götter!“ Er war unwillkürlich zu dem Riegel getreten.

Im nächsten Moment stand der Hundeprinz neben ihm. Er brachte keine Erklärung, um zu sehen, dass die Öffnung geschlossen war. „Was bedeutet das?“

„Das bedeutet, dass das Feuer langsam ausging…die Kohlen nur noch glühten….“stammelte Tatumi.

Die Heiler hatten etwas von schwelendem Feuer gesagt:„Du hast also einen Fehler gemacht und deinen Herrn getötet.“

„Nein, das ist unmöglich…“ Der unglückliche Diener fiel auf die Knie: „Das war ich nicht! Ich schwöre es….Ich überprüfe immer alles…“

„Der Riegel.“ Der Prinz wandte sich zu dem fassungslosen Haushofmeister, um den anzuweisen, Wachen zu holen. Das war eine Sache unter Menschen und er wollte sich nicht länger als zwingend notwendig damit beschäftigen.

„Lord Sesshoumaru!“

Er blickte wie der Tod selbst zu Tatumi. Wie konnte es dieses Nichts wagen, ihn anzusprechen. Nur der Gedanke an den Wunsch seines verehrten Vaters ließ seine Hand sinken.

„Ich…ich war nicht allein!“ brachte der Unglückliche hervor.

„Was meinst du?“

„Allen Göttern sei Dank war ich heute nicht allein. Takeo war bei mir….Ich soll ihn anlernen. Und so habe ich ihm alles gezeigt, gerade auch diesen Riegel. Er war offen, das schwöre ich Euch! Ihr könnt ihn fragen!“

„Aikawa.“

„Lord Sesshoumaru“, Der angesprochene Haushofmeister verneigte sich etwas: „Takeo ist ein Junge, den Takumi anlernen soll. Wünscht Ihr ihn zu sehen? Ich vermute, ohne Vorwarnung?“

Immerhin war klar, warum das hier der Haushofmeister war: „In der Tat.“ Wenn dieser Takeo die Aussage bestätigte, dass der Verschluss offen gewesen war, war ein Versehen der Dienerschaft, ein Unfall, auszuschließen. Dann wäre es in der Tat Mord. Und womöglich ein geplantes Attentat auf seinen verehrten Vater. Wie konnte es jemand wagen…Er blickte hinunter: „Sakura, wirkt das Gift des schwelenden Feuers auch auf Dämonen?“

„Ich bedauere, Lord Sesshoumaru… Ich hörte nie davon.“

Aber es war nicht unmöglich. Dann müsste er noch mit Neigi reden, ehe er den nunmehrigen Herrn des Hauses von den Ermittlungen in Kenntnis setzte. Er blieb stehen und dachte nach, ohne dass es die beiden Menschen wagten, auch nur die Köpfe zu heben.
 

Kurz darauf kehrte der Haushofmeister mit einem kaum fünfzehnjährigen Jungen zurück. Er hatte diesem nur gesagt, dass der Prinz ihn sprechen wollte. War dieser schon zitternd genug gewesen, dass ihn ein Dämon sehen wollte, so wurde er noch verschreckter, als er Tatumi dort knien sah – und eindeutig aufgeregt. So ließ er sich hastig zu Boden fallen.

„Takeo.“

„J..ja?“

„Sag, ja, Lord Sesshoumaru!“ zischte Aikawa prompt.

„Ja, Lord Sesshoumaru“, wiederholte der Junge eingeschüchtert.

„Tatumi zeigte dir heute beim Heizen alle Riegel und Hebel?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Steh auf. In welcher Reihenfolge kommt das Holz hinein, werden die Riegel betätigt?“

Takeo gehorchte verwirrt, berichtete jedoch, zumal er erkannte, dass Tatumi ein wenig erleichtert schien, je weiter er sprach. War das etwa eine Prüfung, wie gut er ihn ausbildete? Vom Tod des Grundherrn hatte der Junge noch nichts erfahren. Als er zu dem Riegel kam, stutzte er: „Ich…äh…Tatumi….“ Das musste die Prüfungsfrage sein.

„Was?“ fragte Sesshoumaru unverzüglich.

„Ich…ich denke, er war vorher auf. Mein Lehrer sagte zu mir noch, es sei wichtig, wegen des Erhaltes des Feuers. Doch, ich bin sicher, dass das hier die falsche Stellung ist.“

Sakura bemerkte das kaum wahrnehmbare Nicken des Hundeprinzen. Dann war es Mord gewesen.
 

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Heutzutage nennt man das eine Kohlenmonoydvergiftung, aber den Namen kannte man wohl im Mittelalter nicht.
 

Bislang scheint der Verdächtige ja klar zu sein, oder?
 

Wer so nett ist, mitzuraten udn mir einen Kommi zu hinterlassen, erhält eine Info-ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel online ist.
 

bye
 

hotep

Zwei Stiefbrüder

Seine Lordschaft ist deutlich etwas genervt.

Aber ob das den Ermittlungen gut tut? Mal sehen, was der neue Hausherr dazu sagt...
 

2. Zwei Stiefbrüder
 

Sesshoumaru trat zu Neigi und Chika, die gerade Diener angewiesen hatten, die Leiche des Opfers zum Schrein zu bringen. Der dämonische und der menschliche Heiler verneigten sich.

„Es war Mord“, sagte der Prinz kühl. „Neigi, auf ein Wort.“ Die beiden Dämonen gingen abseits. Dann fuhr Sesshoumaru fort: „Das Gift des schwelenden Feuers wirkt auch auf Dämonen?“

„Ihr denkt, ein Attentat...?“ fuhr Neigi auf, der seit Jahrhunderten mit dem Inu no Taishou befreundet war. Dann jedoch senkte er den Kopf und starrte zu Boden: „Um ehrlich zu sein, Lord Sesshoumaru, davon hörte ich nie. Nach meinem Wissen kam nie ein Dämon auf solche Art um. Was natürlich nur bedeutet, dass bislang niemand diese Diagnose stellte. Auch ein Dämon atmet. Ich halte es jedoch für unwahrscheinlich. Allein die Feinheit des Geruchssinns… “

„Es würde genügen, wenn ein Mensch dies annahm.“

„Das ist wahr. Ihr werdet ermitteln?“

„Der Wunsch meines Herrn und Vaters.“ Sesshoumaru drehte sich bereits um und ging wieder hinaus, wo der Haushofmeister mit Sakura auf ihn wartete. „Bring mich zu Akimaru Mawashi, dem nunmehrigen Herrn.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Sakura.“

„Ja, Lord Sesshoumaru?“

„Komm.“
 

Niemand hielt den Dämonenprinzen auf, als er durch den Warteraum ging, direkt auf das Arbeitszimmer des Grundherrn zu. Hier wusste bereits jeder, was geschehen war. Überdies waren die Gerüchte, die über den jungen Lord umliefen, nicht derart, dass man ihn für sonderlich menschenfreundlich halten konnte.

So schob der Diener nur die Tür vor ihm auf.

In dem Arbeitszimmer befanden sich drei Männer, zwei in der Schreibertracht, ein jüngerer, von vielleicht zwanzig Jahren, saß auf dem Platz des Hausherrn. Mit gewisser Verzweiflung sagte er gerade:

„Das kann doch unmöglich alles sofort zu erledigen sein!“

„Bedauerlicherweise ist es…“ Der Schreiber bemerkte, dass die Tür offen stand – und wer da kam. So verneigte er sich eilig.

Auch Akimaru Mawashi hatte den unangemeldeten Besucher erkannt und folgte diesem Beispiel, ehe er erklärte: „Lord Sesshoumaru, welche Ehre. Bitte, tretet näher. Ich...ich bedauere, dass ich Euch nicht Eurem Rang gebührend empfangen habe. Der Haushalt ist ein wenig aus den Fugen.“

Sehr höflich, dachte Sesshoumaru. Und sehr selbstbeherrscht. Oder hält sich die Trauer um seinen Vater in Grenzen? Aber er konnte viele Gefühle wittern, fast zu viele, als dass er sie noch hätte unterscheiden können. Seine Handbewegung ließ sich Sakura an der Zimmerwand niederknien und die Schreiber gleichzeitig gehen. Dann erst fuhr er fort: „Euer Vater ist tot, wie Ihr wisst. Ich habe gerade festgestellt, dass er ermordet wurde.“

„Ermordet? Wie…“

„Er wurde durch schwelendes Feuer vergiftet. Erstickt.“

Akimaru atmete tief durch, ehe er sagte: „Ich verstehe. Ihr wart nicht hier, um Euer Beileid auszusprechen, sondern um zu überprüfen, ob womöglich ein Attentat gegen Euren…gegen den mächtigen Inu no Taishou geplant war?“

„Das bin ich noch.“

„Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine, wir alle…alle Menschen wissen doch, wie unglaublich mächtig er ist.“

„Wurde in der letzten Zeit ein Fuchsdämon in der Gegend gesehen?“

„Nein, nicht, dass ich wüsste, Lord Sesshoumaru. Und das wäre meinem Vater und mir bestimmt zugetragen worden. Wie Ihr sicher wisst, meiden alle Dämonen dieses Dorf, um…nun, um nicht den Zorn des Herrn der Hunde zu wecken.“

„Das würde allerdings bedeuten, dass jemand Euren Vater ermorden wollte.“

„Auch das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Natürlich, niemand ist ganz ohne Feinde, aber mein Vater war ein sehr…umgänglicher Grundherr. Und wenn Ihr meint, ich hätte einen Vorteil von seinem Tod…seht Euch das hier an.“ Er wies auf die Papiere um sich: „Alles soll sofort erledigt werden, um den reibungslosen Übergang der Herrschaft zu ermöglichen. Ich hätte gern noch einige Jahre auf diese Arbeit verzichtet.“ Er sah zu Boden, ehe er langsam meinte: „Ich werde wohl besser ehrlich zu Euch sein, Lord Sesshoumaru. Mein Verhältnis zu meinem Vater war nicht sonderlich…gefühlvoll. Aber er ließ nie einen Zweifel daran, dass ich sein Erbe bin. Wir verstanden uns, wenn auch mehr im Verstand, wenn Ihr wisst, was ich meine.“

Sesshoumaru stellte fest, dass er nicht sagen konnte, ob er log oder nicht. Da waren zu viele Gefühle in der Luft: Aufregung vor allem, auch Angst. Aber das war auch schon so gewesen, als er den Raum betreten hatte. Fühlte sich Akimaru mit seiner neuen Aufgabe überfordert? „Wer könnte Interesse an seinem Tod gehabt haben?“ Das Wie, dachte er gleichzeitig. Suche das Wie. Wer hatte Zutritt zu der Heizanlage, wer konnte sie bedienen?

„Ich wüsste niemanden….“

„Wer gehört zur Familie?“

„Hana, natürlich, die Frau meines Vaters.“

„Nicht Eure Mutter?“

„Nein. Meine Mutter starb vor zwölf Jahren. Vor ungefähr zehn Jahren heiratete mein Vater Hana. – Dann noch Kensho, ihr Sohn…“

„Euer Halbbruder, also.“

„Mein Stiefbruder. Er ist Hanas Sohn aus erster Ehe. Kensho Odata.“

Also hatte ihn Mawashi nicht adoptiert. „Was ist er von Beruf?“ Er wollte nicht direkt fragen, ob er sich mit Heizungen auskenne.

„Nichts. Also, er hat nichts gelernt. Er geht...ging meinem Vater ein wenig zur Hand bei finanziellen Berichten. Ich hoffe, dass er das auch bei mir macht. Diese Bilanzen scheinen eine fürchterlich langweilige Sache zu sein. Und ihm macht es Spaß, sich mit Zahlen zu beschäftigen.“ Leises Unverständnis klang aus seiner Stimme.

„Ich möchte freien Zutritt zu jedem im Haus haben. Und ein Zimmer.“

„Natürlich, Lord Sesshoumaru, wie Ihr wünscht. – Ich habe meinen Vater nicht sehr geliebt, aber er war immer freundlich zu mir. Und die Tatsache, dass jemand ihn umgebracht hat, macht mich...ja, wütend. – Bitte, sagt Aikawa, dem Haushofmeister, was immer Ihr benötigt.“

Sesshoumaru nickte ein wenig, ehe er sich umwandte und den Raum wieder erließ. Sakura folgte ihm eilig.
 

Der Haushofmeister verneigte sich sofort, nicht im Zweifel, dass neue Befehle kamen:

„Mawashi stellt mir ein Zimmer zur Verfügung. Ich will Kensho Odata sprechen, dann in dieses Zimmer gehen. Sakura, zu Hana Mawashi.“

Die junge Heilerin warf Aikawa einen fragenden Blick zu. Dieser verstand ihn und winkte einen Diener heran: „Wenn sich Euer Lordschaft nur einen Moment gedulden möchte…Kaji, begleite die Heilerin zur gnädigen Frau. – Bitte folgt mir, Lord Sesshoumaru. Das Zimmer des jungen Herrn liegt hier in diesem Trakt.“

Sesshoumaru stellte interessiert fest, dass der Stiefsohn des Hauses im gleichen Flur wie Vater und Sohn Mawashi untergebracht worden war. Ein Diener, der vor der Tür kniete, öffnete sie eilig.

Kensho Odata bemerkte es nicht. Er lag auf einer Matte, das Gesicht nach unten, die Arme um den Kopf geschlungen und weinte vor sich hin.

Aikawa hüstelte dezent: „Vergebt, aber Lord Sesshoumaru wünscht, Euch einige Fragen zu stellen.“

Für eine Moment geschah nichts, dann hob der Angesprochene verwundert den Kopf: „Lord…?“ Den Namen kannte er doch? Als er den jungen Hundeprinzen entdeckte, kniete er sich eilig formell hin und wischte über seine Augen.

„Kensho Odata.“ Darin lag keine Frage.

„Ja...Lord Sesshoumaru. - Danke, Aikawa.“ Und als der Haushofmeister verschwunden war: „Bitte, nehmt Platz.“ Er zwang sich sichtlich zur Ruhe.

Sesshoumaru folgte der Einladung und musterte ihn: „Mir scheint, Ihr habt bereits vom Todes Eures Stiefvaters gehört.“

„Ja. Ich…“ Kensho musste sich sichtlich bemühen, nicht erneut in Tränen auszubrechen.

Der Hundeprinz stellte für sich fest, dass Gefühlsausbrüche offenbar auch bei männlichen Menschen vorkamen: „Ich führe die Ermittlungen über seinen Tod im Auftrag meines Herrn und Vaters.“

„Ermittlungen? Ihr...Ihr glaubt…“

„Ich weiß, dass es Mord war. – Ihr scheint traurig über den Tod Eures Stiefvaters.“

„Was? Oh ja, natürlich. Er war immer so nett, so freundlich zu mir….“

„Aber er hat Euch nicht adoptiert.“

„Nein. Ach deswegen…habt Ihr mich im Verdacht? Nein. Es war schon vor zehn Jahren, bereits, als meine Mutter ihn heiratete, als er mir das erklärte. Wie gesagt, er war immer so freundlich zu mir. Er meinte, weil Akimaru, sein Sohn, jünger als ich wäre, könne er mich nicht adoptieren. In der Erbfolge wäre ich dann ja vor ihm, und das Erbe soll nach dem Blut gehen. Er...er hat mir immer wieder versichert, dass das nichts mit seiner persönlichen Wertschätzung mir gegenüber zu tun habe. Und natürlich meiner Mutter gegenüber. Wir waren ihm da auch sehr dankbar, bis heute.“ Er tastete nach einem Tuch.

„Warum so lange dankbar?“ Es war schließlich nicht ungewöhnlich, dass Witwen noch einmal heirateten. Nun, nicht so sehr, dass das ewige Dankbarkeit auslösen sollte. Aber was erwartete er auch von Menschen.

Kensho sah zu Boden. Es war ihm unangenehm, diese alte Sache zur Sprache zu bringen, aber er wusste, wer da scheinbar jünger vor ihm saß. „Mein...mein Vater war Rüstungsbauer bei Fürst Nowara, weiter im Norden. Er, also mein leiblicher Vater, war sehr geschickt und entwarf für den Fürsten auch Verteidigungsanlagen. Eines Tages verschwand er spurlos. Der Fürst vermutete, dass er ihn betrogen hatte, verraten, und ließ meine Mutter und mich ins Gefängnis werfen. Wir kamen erst frei, als man im großen Schmelzofen der Rüstungsschmiede menschliche Überreste fand, die …nun, die sehr vereinzelt den heißen Brand überlebt hatten. Da niemand anderer vermisst wurde, war davon auszugehen, dass dies mein Vater gewesen war.“

„Ein Arbeitsunfall.“ Seine mittlerweile erworbene Erfahrung mit Menschen ließ ihn davon absehen, nachzufragen, was diese langweile Vorgeschichte mit seiner Frage zu tun hatte. Diese erbärmlichen Geschöpfe verstanden es einfach nicht, auf den Punkt zu kommen. Nun, die meisten.

„Ja, davon war ja auszugehen. Aber Fürst Nowara ….nun, er befahl uns, sein Gebiet zu verlassen. Wir waren damit praktisch Ausgestoßene. Als wir hierher kamen, waren Mutter und ich schon sehr verzweifelt, da uns niemand erlaubte, uns bei ihm anzusiedeln. Ich…ich hatte zwar begonnen, für Vater Zeichnungen anzufertigen und Mutter konnte schön schreiben, aber dafür wollte uns niemand aufnehmen.“

„Mawashi-san tat es?“ Heimatlose wurden durch keinen Clan geschützt, Freiwild für andere Menschen und Dämonen, soweit er wusste.

„Er erlaubte uns, uns in einer Hütte am Rande des Dorfes niederzulassen. Ich…ich durfte bei ihm anfangen, in der Kanzlei, und da ich recht flink rechnen kann, durfte ich bleiben. Dann…dann verliebte er sich in meine Mutter und heiratete sie.“ Erneut kamen dem vielleicht fünfundzwanzig Jahre alten Mann die Tränen. „Ich verstehe wirklich nicht, wer …er war so ein guter Mensch.“

Er musste daran denken, Sakura zu fragen, was ein „guter“ Mensch sei. Gab es da Steigerungen im Sinn von stark und mächtig? „Ihr wisst von keinen Feinden?“

„Nein, wirklich nicht. Aber ich habe natürlich nur direkt mit ihm gearbeitet.“

„Und nun mit Akimaru?“

„Das….das weiß ich noch nicht. Er hat noch nichts gesagt. – Wir sind Stiefbrüder, wir reden miteinander, aber ich habe keine Ahnung, was er von meiner Arbeit hält.“

Sesshoumaru hätte ihm sagen können, dass Akimaru vorhatte, ihn weiterhin die Bilanzen machen zu lassen, aber das ging ihn nicht an. So meinte er nur: „Ihr habt das Haus hier nicht mehr verlassen? Seit zehn Jahren?“

„So gut wie nicht, nein. Nur zu offiziellen Festen. Ich mache mir nichts daraus….“

„Dann könnt Ihr mir auch nicht sagen, ob sich in der letzten Zeit Fuchsdämonen dem Ort, dem Haus genähert haben?“

„Nein, ich weiß nichts. Und mein Vater...Stiefvater sagte auch nichts darüber. Allerdings, wenn ich das so sagen darf, ist in der Regel kein Dämon so töricht, hier in den Ort zu schleichen, soweit ich weiß. Sie fürchten den mächtigen Inu no Taishou...und natürlich Euch, “ ergänzte er höflich.

Der Hundeprinz ging nicht darauf ein: „Wenn ich noch Fragen habe, werde ich nach Euch schicken. Akimaru hat mir ein Zimmer für meine Ermittlungen zur Verfügung gestellt.“

Kensho nickte: „Ich…ich verstehe, Lord Sesshoumaru. Ich...bitte findet den Täter.“

Dieser erhob sich: „Das werde ich.“

Er ging nachdenklich. Auch hier im Raum waren so viele Gerüche nach Gefühlen gewesen, dass er nicht sicher sein konnte, ob Kensho Odata gelogen hatte, und wenn ja, wann. „Aikawa.“

„Ja, Lord Sesshoumaru?“

„Wer teilt die Diener ein, die den Heizkessel betreuen?“

„Ich, Lord Sesshoumaru. Aber das erledigt immer nur Tatumi. Und nun auch sein Schüler, damit ein Nachfolger ausgebildet wird.“

„Sonst niemand.“

„Nein.“ Aikawa wusste, worauf das hinauslief: „Aber beide sind aus äußerst zuverlässigen Familien, die schon seit langen Jahren hier arbeiten. Takeo gar ist ja noch fast ein Kind.“

„Das Denken überlasse mir.“

Der eisige Unterton ließ den Haushofmeister demütig den Kopf senken: „Verzeiht meine Voreiligkeit, Hoheit.“

Die überhöfliche Antwort bewirkte, dass der Hundeprinz die Hand entspannte: „Mein Zimmer.“
 

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Wenn das so weiter geht, hat noch jemand einen..Zusammenstoss.

Im nächsten Kapitel lernt Sakura einige weibliche Familienmitglieder kennen.
 

Wer so nett ist, mitzuraten und mit einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass ds neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep

Drei Frauen

Freut mich, dass ihr so eifrig mitratet.

Sakura soll sich im Frauentrakt umhören. Aber ob diese Aussagen so sonderlich hilfreich sind?
 

3. Drei Frauen
 

Als der Diener Sakura zu dem Frauentrakt geführt hatte, war sie ein wenig überrascht, dort den menschlichen Heiler der Mawashis, Chika, zu sehen, der sich mit einer älteren Frau, wohl einer Dienerin, unterhielt, auch, wenn deren Kimono ein wenig zu teuer für eine solche schien. Er erkannte sie sofort:

„Oh, Sakura-san…“

„Chika-sama…“ Sie neigte höflich den Kopf.

„Was führt dich hierher?“

„Mein Befehl. Ich soll auf Wunsch Lord Sesshoumarus mit Hana Mawashi sprechen.“

„Das wird nicht möglich sein. Ich habe ihr ein Schlafmittel gegeben, Laudanum.“

„Oh.“

„Die arme Herrin stand so unter Schock“, mischte sich die Dienerin fast erbost in das Gespräch ein.

„Sakura-san, dies ist Nami, die persönliche Dienerin der Herrin. Vielleicht kann sie dir genügend Fragen beantworten, die den Prinzen zufrieden stellen.“ Chika konnte sich vorstellen, was geschehen würde, käme die Heilerschülerin mit leeren Händen zu dem Dämonenprinzen zurück.

„Danke.“ Sakura verbeugte sich höflich. Als der Heiler gegangen war, blickte sie zu Nami: „Kannst du?“

„Ich kenne die Fragen nicht. Und ich würde nie meine Herrin verraten.“

„Das sollst du auch nicht“, beteuerte Sakura, die ergebene Diener erkannte, wenn sie sie sah. Sie würde behutsam vorgehen müssen: „ Sie…sie weiß also, dass Mawashi-san tot ist?“

„Ja, schon seit einer halben Stunde. Da war sie schon so durcheinander, dass sie nur noch allein sein wollte. Sie hat sogar mich hinausgeschickt. Und als zuvor gerade Chika-sama kam, und ihr berichtete, dass der Herr ermordet wurde….oh, das arme Ding. Sie wurde bleich und zitterte am ganzen Körper. Es war schrecklich anzusehen. Zum Glück hatte Chika-sama ein Schlafmittel dabei. Das wird ihr sicher über den ersten Schock hinweghelfen.“

„Ja, sie waren ja schon länger verheiratet, nicht wahr?“

„Ja, zehn Jahre. Und, ehe Ihr fragt: sie war sehr glücklich in dieser Ehe. Herr Mawashi war ein sehr großzügiger Herr. Natürlich war sie nicht sehr erfreut, als er sich vor einem halben Jahr die Konkubinen zulegte, aber er erklärte ihr den Grund und …und so.“

Sakura stutzte. „Konkubinen? Davon erwähnte der junge Herr Mawashi nichts, als ihn Lord Sesshoumaru nach der Familie befragte.“

„Herr Akimaru hält sie wohl auch nicht für Familienmitglieder.“ Nami zuckte ein wenig die Schultern: „Aber das solltet ihr mit ihm besprechen - oder mit den Zwillingen.“

„Mit...wem?“

„Oh, das könnt Ihr ja nicht wissen: Kaliko und Mariko Ishimo, das sind die Konkubinen…waren die Konkubinen des verstorbenen Herrn.“

„Zwillinge,“ wiederholte Sakura, um Zeit zu gewinnen. Was konnte sie noch fragen? „Die Herrin Hana war verständlicherweise nicht erfreut. Aber warum...ich meine, welchen Grund hatte der verstorbene Herr?“

„Bitte, fragt das die Zwillinge.“

„Gut. – Du bist eine treue Dienerin. So ist deine Herrin sehr nett zu dir?“

„Oh ja. Stellt Euch vor, sie hat mir vor einigen Monaten sogar diesen Kimono als Zeichen ihrer Wertschätzung geschenkt.“ Nami zeigte ihn stolz.

Darum also. Sakura hatte sich schon überlegt, warum eine Dienerin so teuer bekleidet war: „Das war wirklich sehr freundlich.“

„Ja. Überdies hat sie auch meinem Enkel hier eine Stellung beim verstorbenen Herrn verschafft. Wirklich, sie ist so liebenswürdig!“

„Sie wird gewiss einige Stunden schlafen. Dann werde ich sie später aufsuchen, wie mir befohlen wurde. - Bitte, wo kann ich die Zwillinge finden?“

„Dort, rechts im letzten Zimmer im Gang. Sie haben einen gemeinsamen Raum.“

„Danke, Nami.“

Sakura ging in die angegebene Richtung, klopfte an die Tür.

„Ja?“

Sie schob sie beiseite und verneigte sich höflich: „Ich bitte um Verzeihung für die Störung…“ Sie war ein bisschen überrascht. Die Zwillinge waren vielleicht so alt wie sie, vermutlich sogar ein wenig jünger. Beide weinten, das war offenkundig: „Mein Name ist Sakura. Ich bin die Schülerin von Neigi-san, dem Heiler des mächtigen Inu no Taishou. Auf dessen Wunsch soll ich Lord Sesshoumaru zur Hand gehen. Und dieser hat einige Fragen zum Todes des verstorbenen Herrn….“

Der Reaktion der beiden Schwestern nach wussten die, um wen es sich handelte: „Der Prinz…“ hauchte eine.

Die andere schluckte: „Komm nur herein…Ich denke, es ist liebenswürdig, dass Lord Sesshoumaru eine Heilerschülerin schickt und uns nicht holen lässt.“ Sie wischte sich rasch über die Augen. „Ich bin Kaliko, das ist meine Zwillingsschwester Mariko. Was…was will Lord Sesshoumaru von uns?“

„Danke.“ Sakura schloss die Tür und ließ sich nieder: „Ihr beide wart die Konkubinen von Mawashi-san. Ihr wisst sicher, dass er gestorben ist. Im Bad.“

„Ja, das…das macht uns ja so traurig. Er war so ein netter Mann, das kannst du dir gar nicht vorstellen.“ Kaliko schien sich deutlich besser zu beherrschen als ihre Schwester.

„Ich…ich muss euch leider mitteilen, dass nach den ersten Ermittlungen Seiner Lordschaft euer Gebieter ermordet wurde.“ Sie bemerkte das Erschrecken der beiden Mädchen: „Darum soll ich euch einige Fragen stellen.“

„Ermordet!“ schluchzte Mariko auf: „Das kann...nein, will ich nicht glauben…So ein netter Mann! Das war bestimmt diese Hexe…“

„Mariko!“ meinte ihre Schwester fast entsetzt: „Du weißt gar nichts. Wie kannst du nur so etwas sagen! Vergiss nicht, es handelt sich um einen Dämonenprinzen! – Entschuldige, Sakura...“ Sie holte tief Atem, um sich zu beruhigen, sachlich zu bleiben: „Ich…wie ist er gestorben?“

„Im Bad erstickt.“ Sie musste aufpassen, dass sie nicht zuviel verriet. Sie verspürte keine Lust, an irgendeiner Wand zu landen, nur, weil sie Seiner Lordschaft vorgegriffen hatte.

„Und…und es war kein Unfall?“

„Die Meinung des Prinzen steht fest. – Darf ich euch nun etwas fragen?“

„Ja, ja natürlich. Wie wir zu dem Herrn standen? Wir hatten ihn sehr gern, wirklich.“ Kaliko nickte beteuernd.

„Auch, wenn er euch nicht geheiratet hat?“ Als Ehefrauen wären sie deutlich besser nach Recht und Gesetz abgesichert, als als einfache Konkubinen.

Beide wurden rot, ehe Kaliko weiter sprach: „Das…das wäre uns ein wenig peinlich gewesen. Natürlich, du weißt ja nicht…Wir sind Waisen. Unsere Eltern starben vor einem dreiviertel Jahr. Mawashi-san versprach, uns zu helfen. Wir hatten sonst keine Anverwandten mehr. Zunächst suchte er nach einem Ehemann für uns, obwohl wir ja schon noch ein wenig jung sind, aber er fand niemanden.“

„Wir haben überhaupt keine Mitgift, weißt du“, ergänzte Mariko mit zitternder Stimme: „Er kam dann zu uns und sagte, dass er niemanden gefunden habe, dem er uns guten Gewissens anvertrauen könnte. Und so schlug er uns vor, dass wir zu ihm ziehen sollen, amtlich im Rang von Konkubinen, um so zu seiner Familie zu gehören. Somit wären wir versorgt, für die nächste Zeit, und er würde weiter für uns Ehemänner suchen.“

„Er war so nett…sonst hätten wir doch betteln gehen müssen...“ vervollständigte Kaliko.

Darum hatte Akimaru Mawashi auch bei der Frage nach der Familie die beiden nicht erwähnt. Sie waren nur angenommene Haushaltsangehörige. „Mawashi-san scheint wirklich ein sehr netter Mann gewesen zu sein.“ Sakura dachte an die Ehefrau, die verwitwet ja wohl ähnliche Erfahrungen gemacht hatte. Und das war sicher auch der Punkt gewesen, an dem Hana nichts mehr gegen die so genannten Konkubinen ihres Mannes einzuwenden gehabt hatte, wie Nami erzählt hatte. Wobei: „Wen meintest du eigentlich zuvor mit „Hexe“?“

Mariko senkte den Kopf: „Ich...ich mag Hana nicht so gern. Sicher, sie versucht zu uns nett zu sein, aber für sie sind wir eben nur zwei wildfremde junge Mädchen, die ihr Mann ins Haus geschleppt hat.“

„Sie versucht wirklich, nett zu sein“, betonte ihre Zwillingsschwester: „Verzeih, Sakura-san, so nennt man dich wohl…Mariko ist enttäuscht von ihr, denn sie hoffte, einen Mutterersatz zu finden. Aber Hana ist ja selbst Mutter eines Sohnes, und sie liebt Kensho über alles. Was sollte sie mit uns fremden Mädchen.“

„Ich verstehe.“ Sakura dachte nach. Was konnte sie noch fragen – und welche Auskünfte würden ihr die Mädchen geben? „Dann….dann wisst ihr jetzt auch nicht, was weiter mit euch geschehen wird?“ Hana war als Ehefrau durch den Ehevertrag geschützt. Darin war gewiss auch geregelt, was sie als Witwe bekommen sollte, wie es üblich war. Konkubinen saßen dagegen nur zu leicht auf der Strasse.

„Nein.“ Kaliko starrte zu Boden, bemüht, ruhig zu bleiben: „Ich wage ja zu hoffen, dass der junge Herr…dass Akimaru uns erlaubt, zu bleiben, aber warum sollte er…Kensho würde uns wohl hier lassen…“

„Du kennst die beiden jungen Herren?“

„Ja, natürlich. Wir galten ja als Familienmitglieder, da haben wir sie ab und an gesehen. Kensho ist der umgänglichere von beiden.“

„Der weichere…“ Mariko klang eigenartig.

„Weicher?“ wiederholte Sakura daher verwundert.

„Ja…“ Sie wand sich ein wenig. Es war ihr sichtlich unangenehm, das ausgesprochen zu haben.

So meinte die Heilerschülerin langsam: „Bitte, erkläre es mir. Ich muss Lord Sesshoumaru Bericht erstatten…“

„Oh, ich verstehe. Er bestraft dich sonst, nicht wahr?“

„Ja.“

Mariko seufzte: „Ich mag ihn recht gern, also, Kensho, viel lieber als Herrn Akimaru. Der ist immer so streng, so kalt.“

Kaliki legte den Arm um ihre Zwillingsschwester: „Du bist eben auch weich, meine Liebe. Akimaru-san muss der neue Herr werden, da kann er nicht weich sein. – Sag, Sakura-san, wäre es dir möglich, mit dem Prinzen über uns zu reden? Der Haushalt des Inu no Taishou ist doch groß…ein paar menschliche Dienerinnen mehr wären doch sicher zu unterhalten.“

„Es ziemt sich nicht, einem Prinzen Vorschläge zu machen“, erwiderte Sakura unverzüglich. Aber sie konnte die Sorge der beiden Waisen nachvollziehen. So meinte sie: „Ich kann mich ja umhören, vielleicht benötigt der Haushofmeister jemanden.“

Die Zwillinge atmeten unwillkürlich etwas auf.

„Danke“, sagte Kaliko: „Wenn wir dir helfen können...ich meine, hast du noch Fragen?“

„Wisst ihr zufällig, wer alles Zugang zum Bad hat?“

„Nein. Also, wenn wir baden, kommt meist eine Dienerin dazu, um uns Handtücher zu geben oder so. Ich denke mal, jeder persönliche Diener, ja, sicher.“

Das hatte Sakura nicht gemeint. Aber vermutlich wussten die Zwillinge nicht einmal, dass unter dem Bad eine Heizanlage war oder eher, hatten nie daran gedacht. „Ich danke für die Antworten. Falls Lord Sesshoumaru noch Fragen hat, wird er mich oder jemand anders zu euch senden.“

„Danke.“ Kaliko neigte den Kopf: „Ich…ich hoffe, dass er den Mörder findet. Mawashi-san war wirklich ein sehr netter Herr.“
 

Als Sakura den Frauentrakt verließ, konnte sie Nami nirgends entdecken. Sie nahm an, dass sich diese bei ihrer schlafenden Herrin aufhalten würde. Aber das ging sie im Moment nichts an. Der Hundeprinz wollte mit Sicherheit einen ersten Bericht. Als sie den Haushofmeister fand, erkundigte sie sich, in welchem Zimmer Lord Sesshoumaru sei.

Dieser sah sie an: „Komm. – Er ist wohl sehr streng… schon gut. Ich weiß, du darfst nichts sagen.“

„Ja.“ Sakura ließ diplomatisch offen, auf welchen Teil des Satzes sich das bezog.
 

Als sie Sesshoumaru Bericht erstattet hatte, sah dieser weiterhin schweigend zum Fenster hinaus, ehe er nach fünf Minuten sagte: „Laudanum?“

„Eine Opiumtinktur, Lord Sesshoumaru. Sie beruhigt und stillt den Schmerz.“ Sie war ein wenig erleichtert. Anscheinend war ihr Bericht ausführlich genug gewesen, wenn er dazu keine weiteren Fragen hatte. Sie wagte es, seinen Hinterkopf zu betrachte, das lange, silbrig glänzende Haar, das weiße, weiche Fell um seine Schulter. Wenn sie daran dachte, dass er schon einmal ihre Hand gehalten hatte, musste sie ihren Herzschlag beruhigen. Sachlich bleiben, ermahnte sie sich. Sie hatte bei ihm eine besondere Stellung – aber das würde sie nicht vor seinem Zorn schützen, fände er je heraus, was sie manchmal an Gedanken ihm gegenüber hegte.

„Ein alltägliches Heilmittel?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Jeder Heiler verwendete es.

„Ich will noch einmal mit Tatumi sprechen.“

Sie erhob sich verwundert. Aber natürlich war dies der zuständige Heizer der Badeanlagen gewesen – und zumindest im ersten Augenblick der eindeutige Hauptverdächtige.
 

******************************************
 

Was für eine nette Familie, ohne Probleme - nur mit einem toten Familienoberhaupt...
 

Ich weiß, dass Laudanum erst im 19. Jahrhundert erfunden wurde, aber Opiumtinkturen werden seit der Bronzezeit verwendet und ich fand keinen japanischen Namen. Das spielt so gesehen auch keine Rolle bei der Lösung des Falles.
 

Im nächsten Kapitel lernt jemand, dass man einem Prinzen gegenüber besser nicht vorlaut sein sollte. Und Seine Lordschaft gibt einige Anweisungen.
 

Wer so nett ist, mitzuraten, erhält, wie gewohnt, eine Info-ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep

Mehrere Verdächtige

Einige Hinweise auf das, was passiert ist, gab es ja schon.

Aber wer konnte den Kesselraum betreten? Udn wer hatte Ahnung, welcher Riegel was auslöst?
 

4. Mehrere Verdächtige
 

Tatumi kniete besorgt hinter dem Dämonenprinzen nieder, der sich nicht umdrehte, sondern weiterhin aus dem Fenster blickte. Aber natürlich wäre es geradezu Irrwitz, Höflichkeit von diesem einzufordern, zumal, wenn er selbst eindeutig unter Mordverdacht stand.

Langsam wandte sich Sesshoumaru um: „Nur du und dein Lehrling Takeo habt Zutritt zu der Heizanlage?“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“

„Ist die Tür durch ein Schloss gesichert?“

„Äh...nein, Lord Sesshoumaru. Aber…“ Tatumi brach lieber ab.

„Es wäre jedem möglich, hineinzugehen?“

„Ja…aber…“

„Aber was?“

„Es steht immer ein Wächter im Hof, Lord Sesshoumaru.“ Tatumi atmete ein wenig auf, dass keine sofortige Strafe erfolgt war.

Der Hundeprinz betrachtete den Knienden. War diesem Kerl etwa nicht klar, dass er gerade dabei war, sich selbst die Schlinge um den Hals zu legen? Wenn kein Fremder in den Kesselraum konnte… „Sakura.“

Diese blickte sogleich zu ihm, betrachtete das weiche Fell, das an seiner Seite hinab hing. Am liebsten würde sie es nur ein einziges Mal anfassen…Nun, es wäre mit Sicherheit eine einmalige und äußerst kurze Erfahrung.

„Frag den Haushofmeister, wer in den letzten Stunden vor Mawashis Tod der Wächter im Hof war.“

„Ja, Lord Sesshoumaru. Wünscht Ihr ihn zu sprechen?“

„Berichte, wer, und wo er derzeit ist.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Sie verschwand mit einem innerlichen Seufzen. Das sah so aus, also ob sie hier noch einige Botengänge erledigen musste.

Tatumi ächzte in Gedanken. Ein anderer Mensch im Raum bot irgendwie noch ein wenig Trost, wenn schon nicht Schutz.

„Seit wann ist Takeo bei dir?“

„Seit einem halben Jahr, Lord Sesshoumaru. Aber ich kenne ihn sein Leben lang…“ Mehr war nicht gefragt gewesen und so brach er lieber ab.

„Seine Familie lebt also in diesem Haus?“

„Lebte, ja, Lord Sesshoumaru.“

„Dann sind seine Eltern tot?“

„Ja. Er hat nur noch seine Großmutter Nami.“

„Das ist die Dienerin von Hana Mawashi?“

„Ja, Herr...ich meine, Lord Sesshoumaru.“

Also war davon auszugehen, dass sie zuverlässig war – und ihr Enkel wohl auch. Aber man sollte nie etwas als gegeben hinnehmen. „Sorge dafür, dass Takeo bei dir bleibt. Und verlasse dein Zimmer nicht.“

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Lieber Zimmerarrest, als ein Gefängnis. Immerhin schien der Prinz ihn nicht für schuldig zu halten, sondern weiter zu ermitteln. „Ich danke Euch“, brachte er daher noch hervor, ehe er ging.
 

Kurz darauf kam Sakura: „Der Wächter steht noch immer im Hof, Lord Sesshoumaru“, berichtete sie: „Er heißt Tozama.“

„Was ist ein „guter Mensch“?“

Sie hätte um ein Haar: „wie bitte“ gesagt, zügelte sich aber gerade noch: „So nennt man einen Menschen, der nett ist, freundlich, hilfsbereit…“

„Bist du ein guter Mensch?“

„Ich...ich hoffe, Lord Sesshoumaru.“ Was sollte das denn schon wieder?

„Dann ist das ein Lob. – Wir gehen.“

Sie folgte ihm eilig, bemüht, ihr Kopfschütteln nicht zu zeigen.
 

Sesshoumaru sah sich im Hof um. Trotz des Todes des Hausherrn schien die Routine zu funktionieren. Selbst jetzt liefen Diener über den Hof. Für einen Fremden war das Risiko zufällig gesehen zu werden, wie er den Kesselraum betrat, sehr hoch. Zumal falls der Wächter aufmerksam war, der dem Badetrakt gegenüberstand, wenn auch ein Stück entfernt, nun bemerkte, dass sich ihm jemand näherte und sich aufrichtete.

„Tozama.“

„Ja, so heiße ich.“ Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass der Samurai entweder nicht wusste, wer vor ihm stand oder eher, es nicht wissen wollte.

Der Dämonenprinz verengte die Augen. Sakura wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als sie das Warnzeichen erkannte. Im nächsten Augenblick lag der Krieger rücklings auf dem Boden, den Fuß des jungen Hundedämons auf der Kehle.

„Jämmerliches Gewürm“, stellte Sesshoumaru ruhig fest.

Tozama starrte in die empfindungslosen Augen. Ihm wurde bewusst, dass er in keiner Schlacht so nahe am Tode gewesen war. „Verzeihung…..Gnade…Lord Sesshoumaru...“ brachte er hervor. Dieser Junge würde ihn ebenso leicht und gelassen zerquetschen, wie er selbst eine Fliege. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung wurde der Fuß weggenommen. Er wagte es allerdings nicht mehr, sich auch nur hinzuknien, sondern drehte sich auf den Bauch, die Stirn im Staub. Er hatte nicht gewusst, wie stark und schnell diese Monster waren.

„Du wachst hier seit einigen Stunden.“

„J...ja, Lord Sesshoumaru.“

„Hat ein Fremder den Hof betreten?“

„Nein, Lord Sesshoumaru.“

„Ein Hausmitglied, dessen Auftauchen ungewöhnlich war?“

„Nein, Lord Sesshoumaru.“

„Hier gehen ständig Dienstboten hin und her.“

„Ja.“

„Niemand hat sich der Tür des Heizungsraumes genähert?“

„Niemand ungewöhnliches, Lord Sesshoumaru.“

„Wer?“

„Tatumi und sein Lehrling. Und...“

„Und?“

„Nun…..“ Tozama zögerte nur ein wenig. Er wollte niemanden in Schwierigkeiten bringen. Aber andererseits stand hier sein Leben auf dem Spiel: „Seine Großmutter.“

„Nami?“

„Äh…ja, Lord Sesshoumaru.“

„Erkläre.“

„Wenn die Herrin gegessen hat, bringt Nami immer die Reste zu ihrem Enkel, damit der sie bekommt…..Das ist nicht erlaubt, aber…Nun, sie ist Nami.“

„Sie bringt sie ihm in den Heizungskeller.“

„Gewöhnlich ja, Lord Sesshoumaru, weil dies die Zeit des Anheizens ist. Aber heute waren sie bereits fertig und sie eilte dann mit ihrem Korb zurück. Es…es ist nicht ganz statthaft, ihren Platz bei der Herrin zu verlassen.“

„Aber die Herrin duldet es und darum sagt niemand anderer etwas dagegen.“

„Ja, genau so, Lord Sesshoumaru.“

„Wusste es Mawashi?“

„Ich...ich weiß es nicht, Lord Sesshoumaru.“

Das wäre auch kaum ein Grund, den Hausherrn zu ermorden. Nun gut, wenn er in all diesen Ermittlungen etwas gelernt hatte, dann, dass es immer einen Grund gab, egal, wie blödsinnig der einem Dämon auch erscheinen würde. „Sonst ging niemand hinein? Und du bist ohne Pause hier gestanden? Aufmerksam?“

„Ich...ich hoffe es“, sagte Tozama heiser. Wenn dieser Dämon nachweisen konnte, dass doch jemand anderer hineingegangen war, würde er wegen Pflichtvergessenheit bestraft werden, da war er sicher. Der junge Herr Akimaru verstand da keinen Spaß. Nun, er verstand überhaupt keinen. Immer so ernst…Der alte Herr war da viel umgänglicher gewesen. Den hatte man bitten können, um was auch immer, und er hatte nie abgelehnt. Irgendwelche Dummköpfe unter den Dienstboten hatten sogar gemeint, er könne einfach nicht nein sagen, sei viel zu weich.

Sesshoumaru drehte sich um: „Sakura, frag Chika, wie lange Hana noch schlafen wird. Dann geh zu ihr. Und frage Nami, ob sie jemanden in den Heizungsraum hat gehen sehen.“ Ohne weiteres Wort verschwand er.

Tozama richtete sich erleichtert auf. Er wollte noch etwas Kritisches über den arroganten Dämonenprinzen zu der Heilerin sagen, aber die eilte schon weg. Anscheinend war dieser Lord Sesshoumaru noch ein drakonischerer Herr als selbst Akimaru.
 

Der menschliche Heiler der Mawashis bestätigte Sakura, dass die Hausherrin wohl noch zwei Stunden schlafen würde. „Sie stand eindeutig unter Schock“, meinte er: „Du wirst es ja kennen: blass, zitternd…Ich muss gestehen, dass ich da nur an sie dachte und wie man ihr helfen kann, nicht daran, dass ihre Aussagen wohl benötigt werden. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie etwas weiß, das Lord Sesshoumaru helfen kann, den Mörder zu finden.“

„Ich führe nur Befehle aus, Chika-sama.“ Es war nett, dass er, der ausgebildete, erfahrene Heiler, das einer Schülerin erklärte, die nicht die eigene war.

„Schon gut, Mädchen. Neigi sagte schon, dass bei solchen Ermittlungen der Prinz stets dich anfordert. Du scheinst geschickt zu sein.“

„Danke, Chika-sama. Ich…ich gehe dann in den Frauentrakt.“

„Du musst da warten, bis die gnädige Frau aufwacht? Nun, vielleicht kannst du dich mit Nami unterhalten.“

„Ja, danke.“ Sie erwähnte nicht, dass sie genau diesen Auftrag erhalten hatte.
 

Der junge Hausherr neigte höflich den Kopf, als seine Tür geöffnet wurde, nicht im Zweifel wer da kam. „Lord Sesshoumaru…Bitte, nehmt Platz. Habt Ihr Neuigkeiten?“

„Ich kenne den Mörder noch nicht.“

„Aber das Motiv?“

„Das Warum ist irrelevant. Hat man das Wie eines Mordes, hat man auch die Person, die ihn beging. Wie lange dauert es, wenn Ihr den Befehl gebt, den Kessel des Badehauses anzuheizen bis zu dem Zeitpunkt, an dem man baden kann?“

„Oh, genau weiß ich es nicht, aber ich schätze, eine halbe Stunde sicher. Um ehrlich zu sein, habe ich mich nie darum gekümmert. Man sagt, ich will nach dem Essen baden. Wann die Dienstboten was machen…“ Er zuckte ein wenig die Schultern.

„Habt Ihr schon entschieden, was aus den Zwillingen werden soll?“

„Vaters so genannte Konkubinen? Wenn sie es wirklich gewesen wären, hätte ich sie schon auf die Straße gesetzt. Natürlich mit einer gewissen Abfindung. Aber sie waren es ja eben nicht. Nur Schützlinge.“ Akimaru Mawashi sah zu Boden: „Ich weiß es nicht. Diese Frage hat mir auch der Kanzleileiter bereits gestellt. Aber ich denke, vor der Beerdigung werde ich nichts entscheiden.“

„Und Hana Mawashi? Kensho?“

„Sie ist die Witwe meines Vaters. Nach dem Vertrag steht ihr Unterhalt zu und Wohnrecht in diesem Haus bis an ihr Lebensende. Kensho, nun, wie gesagt, ich hoffe, dass er mir bei den Bilanzen behilflich sein wird. Aber ich bin noch nicht dazu gekommen, mit ihm zu reden.“

„Wie gut kennt Ihr Nami?“

„Die persönliche Dienerin Hanas? Oh, sie war es schon bei meiner Mutter. Sie ist eine wirklich treue Seele. Wenn Ihr annehmen solltet, dass sie etwas mit Vaters Tod zu tun hat...nein, niemals.“

„Ich sammele Fakten.“

„Verzeiht, ich wollte nicht unhöflich sein, Lord Sesshoumaru.“ Akimaru hatte den Unterton gehört. „Aber ebenso gut könntet Ihr mich verdächtigen…nun, genau das tut Ihr, nicht wahr? Ihr haltet alle im Haus für verdächtig, bis eine Tatsache Euch vom Gegenteil überzeugt.“

Der Dämonenprinz ging nicht darauf ein. „Gebt Befehl, das Bad anzuheizen. Ich möchte dort in drei Stunden baden.“

„Äh...natürlich, wie Ihr wollt. Darf ich fragen…?“

„Nein.“ Sesshoumaru erhob sich.

Akimaru Mawashi nickte leicht: „Ich verstehe. Ich werde unverzüglich den Befehl erteilen.“
 

Seine Nase zeigte dem Hundeprinzen, wo sich Neigi, der dämonische Heiler, befand. Dieser saß in einem Vorraum und wartete geduldig. Nun verneigte er sich allerdings rasch.

„Wie gut kennst du Chika?“

„Den Heiler der Mawashis? Nun, er ist ein Mensch, aber ein fähiger Heiler.“

„Er hat der Hausherrin Laudanum verabreicht.“

„Sie war wohl durch den Tod ihres Mannes sehr aufgeregt…“ Neigi sah dem Prinzen ins Gesicht, etwas, das nur wenige ungestraft wagen durften: „Es ist das übliche Mittel, um Schmerzen zu lindern oder jemanden einschlafen zu lassen. Eine Opium-Abart.“

Sakura hatte bereits erwähnt, dass es das gängige Mittel war: „Ich weiß. Aber ist es notwendig, eine Frau zu beruhigen?“

„Ihr zieht in Erwägung, dass er sie an einer Aussage hindern wollte?“ Neigi zuckte ein wenig die Schultern: „Nein, so dumm ist Chika sicher nicht. Jeder, zumal ein Heiler, weiß doch, dass die Aussage damit nur um wenige Stunden verschoben wäre. Es handelte sich wohl nur um ein Hilfsmittel, den Schock abzuschwächen. Menschen sind durch den Tod naher Familienangehöriger oft äußerst betroffen. - Darf ich fragen, wo Sakura ist?“

„Bei Hana Mawashi.“

„Ihr wollt verhindern, dass jemand sie vergiftet oder ähnliches, ich verstehe, Lord Sesshoumaru. Eine kluge Entscheidung.“

Der Hundeprinz ertappte sich dabei, durch das Lob geschmeichelt zu sein: „Komm, Neigi. Ich habe einen Auftrag für dich.“

Der Heiler neigte den Kopf, ehe er sich erhob.
 

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Seine Lordschaft will baden? Es wäre natürlich nur eine böswillige Unterstellung, dass er sich für sein unterbrochenes Bad entschädigen will...

Im nächsten Kapitel erfährt Sakura im Frauentrakt so einiges.
 

Wer so nett ist, mitzuraten, erhält, wie gewohnt, eine Info-Ens, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

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hotep

Manche Antworten

Sakura erfüllt ihre Aufgabe, so gut sie es kann. Bringt ihr erneuter Besuch im Frauentrakt etwas Neues?
 

5. Manche Antworten
 

Als Sakura den Frauentrakt betrat, erhaschte sie einen Blick auf zwei Menschen, die sich in dem Seitengang unterhielten. Ein wenig überrascht erkannte sie Mariko Ishimo, eine der so genannten Konkubinen des Verstorbenen, und einen jungen Mann. Beide schienen aufgeregt, verweint. Sie blieb stehen.

„….würde ich nur zu gern tun, Mariko“, brachte dieser hervor: „Aber es gibt da in meinem Leben…oh, eine solche Tragödie...wirklich…Ich kann einfach nicht. Auch, wenn mich Akimaru jetzt rauswirft...ich kann dich nicht…“

Was für eine Tragödie? Aber Sakura vermutete, dass dies Kensho Odata war, der Stiefsohn des Verstorbenen. Lord Sesshoumaru hatte selbst mit ihm geredet hatte, da würde der Hundeprinz sicher wissen, was gemeint war.

Mariko schluchzte wieder: „Und jetzt gehst du zu deiner Mutter…“

„Ja.“

„Es ist alles so schrecklich….“ Sie drehte sich um und rannte zu ihrem Zimmer.

Kensho atmete tief durch, ehe er sich umdrehte und Sakura entdeckte, die so tat, als sei sie gerade hereingekommen und sich höflich verneigte.

„Wer bist du denn? Eine Heilerin?“ Er nahm sich sichtlich zusammen.

„Mein Name ist Sakura. Ich bin Heilerschülerin am Hofe des mächtigen Inu no Taishou. Lord Sesshoumaru sandte mich her, um nach Hana Mawashi zu sehen. Darf ich fragen…“

„Ich bin Kensho Odata. Sie ist meine Mutter. Komm nur.“

Sie folgte ihm zum Zimmer der Hausherrin, wo Nami ein wenig unwirsch den Kopf hob, ehe sie erkannte, wer die Besucher waren.

„Ah, Herr Kensho. Sie ist noch nicht aufgewacht…Nun, Sakura-san, noch Fragen?“

Beide Neuankömmlinge ließen sich nieder, ehe Sakura antwortete:

„Mein Befehl lautet, bei der Dame zu bleiben, bis sie aufwacht.“ Sie warf einen Blick seitwärts – und war mehr als erstaunt. Sie besaß genügend Menschenkenntnis, um zu erfassen, dass Kensho Odata seine Mutter mit einem Ausdruck der Furcht ansah, auch, wenn er es sofort verbarg. Fürchtete er ihr Aufwachen? War er nur gekommen, um das zu verhindern? Nami hätte er unter einem Vorwand wegschicken können, sie, Sakura, nicht.

Die Dienerin meinte derweil: „Chika-sama irrt sich nicht in der Dosierung. Aber natürlich habt Ihr Eure Befehle. – Ich bin sicher, die Herrin wird noch Stunden schlafen.“

„Ja, das sagte mir Chika-sama.“

Nami warf einen raschen Blick auf die Schlafende, ehe sie fragte: „Ihr...Ihr seid doch Lord Sesshoumaru zugeteilt. Er sagte, es sei Mord?“

„Ja.“

„Wisst Ihr zufällig, ob Tatumi unter Verdacht steht?“

Anscheinend wollte sie nicht direkt nach ihrem Enkel fragen. „Tatumi und Takeo wurden wohl angewiesen, im Zimmer Tatumis abzuwarten. Mehr weiß ich nicht.“

„Takeo auch? Er ist doch noch fast ein Kind…“

„Er ist dein Enkel, nicht wahr?“

„Ja. Ich war so froh, als die Herrin den ...den verstorbenen Herrn fragte, ob er nicht bei Tatumi arbeiten könnte. Sie hatte gehört, dass der Haushofmeister nach einem Gehilfen für ihn suche. Das ist eine sehr sichere Stellung.“

„Natürlich. Gebadet wird immer. - Dann lernt er bestimmt fleißig.“

„Oh ja, er ist so anstellig. Tatumi macht das ja schon sicher zehn Jahre allein, zuvor war er der Lehrling.“

Sakura sah rasch zu Kensho, aber der wandte den Blick nicht von der schlafenden Hana. Hatte sie ihm unrecht getan und er machte sich einfach große Sorgen um seine Mutter? So sagte sie nur: „Takeo ist wohl dein einziger Enkel.“

„Ja. Ihr wisst ja selbst, wie leicht kleine Kinder sterben. Und als mein Sohn vor zwei Jahren…Nun, das wird Euch kaum interessieren.“

Das erklärte vermutlich auch, warum sie ihm heimlich Essen zusteckte. Und Hana duldete dies, da sie auch nur einen Sohn hatte und die Fürsorge verstand? „Ich habe noch keine Kinder“, meinte sie daher höflich. „Ich habe gehört, dass der Wächter im Hof Lord Sesshoumaru berichtet hat, dass du ihm manchmal Essen bringst. Das ist sehr nett von dir.“ Nett war untertrieben, riskierte eine Dienerin damit doch eigentlich eine Strafe. So fuhr sie rasch fort: „Und es ist überaus freundlich von der Herrin, dass sie dir dies gestattet.“

„Oh, ja.“ Nami warf wieder einen Blick auf die Schlafende: „Sie ist auch zu Takeo immer so nett. Ihr habt keine Kinder, Heilerin, sonst wüsstet Ihr, wie viel Hunger so ein Junge mit fünfzehn hat, wenn er rasch wächst. - Sie hat auch schon erlaubt, dass er hierher in den Frauentrakt kommt, gerade in den ersten Tagen, als er bei Tatumi angefangen hatte, und mir so erzählt hat, was er alles neu gelernt hat. Wirklich, sie ist so nett zu uns….“ Sie blickte zu Kensho: „Nicht wahr, Herr?“

„Hm? Oh, ja, ja…“ Der Angesprochene schien aus weiten Fernen aufzutauchen: „Ich...ich bin noch etwas verwirrt. Und natürlich unsicher.“

„Ihr meint, weil sie hier bleiben kann und es bei Euch fraglich ist?“ erkundigte sich Nami: „Ach, ich kenne Herrn Akimaru doch schon so lange. Ich denke, dass er Euch erlaubt, hier zu bleiben. Niemand kann die Bilanzen so gut führen wie Ihr, das hat der verstorbene Herr gegenüber der Herrin geäußert.“

„Danke, Nami.“ Der Stiefsohn des Verstorbenen sah wieder zu seiner Mutter.

Sakura stellte fest, dass die Dienerin mit der gesamten Familie wohl recht intim war – und ausgesprochen loyal. Sie warf einen forschenden Blick auf Hana Mawashi. Diese mochte Mitte der Vierzig sein, eine breit gebaute, aber keinesfalls hässliche Frau. Ob sie wohl fähig war, einige Fragen zu beantworten, wenn sie aufwachte? „Ich...ich soll dich noch etwas fragen, Nami…“

„Vom Prinzen?“

„Ja, von Lord Sesshoumaru. Als du heute das Essen zu Takeo bringen wolltest, ist dir da ein Fremder im Hof aufgefallen oder gar bei der Heizanlage? Oder auch nur jemand der Dienerschaft, der dort nichts verloren hatte?“

„Ich habe Takeo heute nichts gebracht. Die Herrin hatte alles selbst gegessen, so dass ich nur das leere Geschirr in die Küche trug.“ Ein wenig zögernd fuhr die Dienerin fort: „Das heißt, Lord Sesshoumaru weiß jetzt, dass ich das Essen bringe?“

„Ich denke nicht, dass er dich tadelt.“ Sakura verstand die Sorge: „Deine Herrin hat es erlaubt und dies ist eine Mawashi-Sache.“ Wie Nami aufatmete. Aber sagte sie die Wahrheit? Wenn sie heute nicht das Essen gebracht hatte, musste sich der Krieger im Hof im Tag geirrt haben. Denn, dass er es nach der kleinen Machtdemonstration des Dämonenprinzen noch gewagt hätte, diesen anzulügen, war auszuschließen. Überdies hätte es der bemerkt – und den Wächter mindestens bestraft. Log Nami aber, war sie verdächtig. Nur, warum sollte sie, die offenbar so treue Dienerin der Mawashis, ihren Herrn töten? Zumal ihr Enkel, ihr Lebensinhalt anscheinend, auch in guter Stellung war, ja, nur zu leicht verdächtigt werden konnte?

Nein, suche das Wie, dachte Sakura dann. Wie konnte wer die Heizung manipulieren. Aber es war eigentlich fast auszuschließen, dass jemand der adeligen Familie wusste, wie so eine Heizanlage funktionierte. Also doch Tatumi? Oder gar Takeo aus Versehen? Oder einer der beiden im Auftrag? In wessen?
 

Fast genau nach zwei Stunden erwachte Hana Mawashi. Für einen Augenblick schien sie verwirrt, dann erkannte sie ihren Sohn und ihr Gesicht leuchtete auf:

„Kensho, mein Liebling…“ Sie klang noch ein wenig matt: „Nami...und wer bist du?“

„Ich bin Sakura, eine Schülerin von Neigi-san, dem Heiler des mächtigen Inu no Taishou. Im Auftrag von Lord Sesshoumaru sollte ich bei Euch bleiben, bis Ihr erwacht.“

„Lord Sess..? Wer ist das? Oh, sicher der Sohn des Inu no Taishou. Nicht wahr, der Prinz? Warum kümmert er sich um mich?“

Sakura überlegte flüchtig, dass es wohl deutlich besser war, dass er dies nicht hörte. Schließlich ging er immer davon aus, dass ihn jeder kannte. Aber sie antwortete höflich: „Seine Lordschaft ermittelt im Todesfall Eures verstorbenen Gatten.“

„Ermitteln? Ja, aber warum…Doch, Chika, der Heiler, sagte mir, dass es Mord gewesen sei. Aber was…ja, was interessiert das die Dämonen?“ Ihre Stimme zitterte etwas.

„Zu der Zeit, als Euer Gatte starb, wäre gewöhnlich der Inu no Taishou bei ihm gewesen. Man vermutet wohl ein Attentat.“

Hana schloss die Augen: „Der Inu no Taishou…ein Attentat….“

„Regt Euch nicht auf, Herrin!“ Nami warf Sakura einen finsteren Blick zu: „Schont Euch noch ein wenig.“

Die Heilerschülerin wusste sich den Blick zu deuten. Aber sie hatte keine Wahl. Wenn der Hundeprinz sie wieder sah, würde er gewiss Informationen über Hana haben wollen. Allerdings hatte sie da wenig bislang. Sicher, es war eindeutig, dass die Witwe ihren Sohn sehr liebte, der mütterliche Stolz, als sie ihn gesehen hatte, war unverkennbar gewesen. Aber das half bestimmt nichts bei den Ermittlungen. „Bitte, darf ich Euch noch einige Fragen stellen, damit ich dem Prinzen Bericht erstatten kann?“

„Ja.“ Hana wehrte Namis Hand ab: „Es geht schon. Außerdem mag ich noch müde sein, durch den Trank, aber ich weiß, dass wenn ich dir nicht antworte, es früher oder später den Dämonen tun muss, nicht wahr?“

„Ja, so ist es. – Ihr wusstet nicht, dass Euer verstorbener Herr mit dem Inu no Taishou gemeinsam badete?“

„Nein. Das…das fiel wohl unter Verwaltung, davon hat er mir nie etwas erzählt.“

„Wusstet Ihr das, Kensho-san?“

Der dachte nach: „Wenn du so fragst…hm…Ich denke, er hat es erwähnt, ja. Aber wenn der Inu no Taishou hierher kam, sah ihn normalerweise kaum jemand. Jeder hat ja tagsüber seine eigenen Aufgaben.“

Das war natürlich auch wahr. Sakura dachte nach. Was sollte sie Hana noch fragen? Diese wirkte noch immer ein wenig schläfrig nach dem Opiumsaft.
 

Die Tür öffnete sich und ein Mann sah hinein. Nami fuhr auf: „Hiromi! Was machst du im Frauentrakt? - Bist du jetzt nicht Herrn Akimaru zugeteilt? Hat er eine Anweisung?“

„Ich habe eine Nachricht für die Heilerin.“ Er verneigte sich vor der Hausherrin. Sakura stand bereits. „Bitte. Lord Sesshoumaru sendet diesen Brief.“

„Danke.“ Sie war verwirrt. Noch nie hatte er ihr schriftlich einen Auftrag erteilt. So öffnete sie rasch das Papier.

„Erwähne, dass der Mörder gefunden ist. In jedem Fall sollen es Hana Mawashi und Nami, wenn möglich auch die Zwillinge und Kensho Odata hören. Dann folge unverzüglich dem Diener.“

Sie faltete das Briefchen wieder zusammen, etwas verwirrt. Warum sollte sie das erwähnen? Wollte er dem Mörder eine Falle stellen? Und vermutete er ihn unter diesen? Oder hatte er Akimaru Mawashi anders informiert? Jedenfalls musste sie gehorchen: „Lord Sesshoumaru lässt mir mitteilen, dass er weiß, wer der Mörder ist. – Ich soll dich begleiten.“

Hiromi nickte: „Dann folge mir.“

Draußen vor der Tür fragte sie dann doch: „Darf ich fragen, wer du bist?“

„Hiromi. Ich war der persönliche Diener des verstorbenen Herrn. – Du bist Heilerschülerin von Neigi-sama. Lord Sesshoumaru kam mit ihm zu mir und sandte mich mit diesem Auftrag hierher.“ Er zögerte ein wenig: „Nachdem du wohl im Dienste Seiner Lordschaft stehst…darf ich dich etwas fragen? Natürlich nichts, was mit deiner Pflicht in Konflikt kommt.“

„Ja.“

„Der Prinz stellte mir Fragen zum Tode meines Herrn, darunter auch die, warum ich nicht früher nach ihm gesehen habe. Nun, es war nicht üblich, ja, mir vom Herrn verboten worden. - Kann es sein, dass Lord Sesshoumaru eine Pflichtverletzung meinerseits vermutet, die zum Tode des Herrn führte?“

Sakura konnte die Besorgnis verstehen. Wenn ein Diener Schuld am Tod seines Herrn trug, war dies nur zu leicht ein Todesurteil. „Ich nehme nicht an, dass Lord Sesshoumaru bereits Vermutungen hat. Er pflegt immer zuerst die Fakten zu sammeln.“

„Gut.“ Der Diener atmete ein wenig auf, ehe er ehrlich ergänzte: „Ich bin nervös, das wirst du verstehen. Noch weiß ich nicht, ob ich hier bleiben kann und in welcher Funktion…“

„Ja, das verstehe ich.“ Sie stellte erstaunt fest, dass sie in den Hof gingen. Sie sollte doch zum Hundeprinzen? „Entschuldige, wohin bringst du mich?“

„Seine Lordschaft nimmt ein Bad.“
 

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Das nächste Kapitel heisst denn auch: Ein Bad zu Zweit. Und das hat sicherlich wenig mit Romantik zu tun, zumindest, was Seine Lordschaft betrifft...
 

Wer so nett ist, mitzuraten, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn das neue Kapitel online ist.

Kleiner Tipp: eigentlich liegen alle Hinweise vor.
 

bye
 

hotep

Ein Bad zu zweit

In warmem Wasser nachdenken soll ja sehr hilfreich sein. Falls man zum Nachdenken kommt...
 

6. Ein Bad zu zweit
 

Hiromi verneigte sich ein wenig und öffnete die Tür zum Vorraum des Bades, um Sakura eintreten zu lassen. Hinter ihr schloss er sie von außen wieder. Sie erkannte erstaunt ihren dort sitzenden Lehrer und neigte eilig den Kopf:

„Sensei…“

Der Heiler saß neben den Badetüchern: „Lord Sesshoumaru nimmt ein Bad. Du sollst zu ihm ins Wasser und Bericht erstatten.“ Er bemerkte, dass sie rot wurde: „Das war ein eindeutiger Befehl, meine Schülerin.“

Aber das war auch Sakura klar. Sie musste daran denken, dass der Prinz einmal zu ihr gesagt hatte, er sei an ihrem Körper ebenso wenig interessiert, wie sie an dem einer Hauskatze. Vermutlich hatte er schlicht vergessen, dass es ihr unangenehm sein könnte – oder es war ihm gleich. Sie tippte fast auf letzteres. Sie hatte jedoch keine Wahl, wollte sie sich nicht eine Strafe einhandeln. So bat sie nur: „Sensei, wärt Ihr so freundlich, Euch umzudrehen?“

Der Heiler wandte den Kopf ab, erfahren mit menschlichen Regungen. Aber er meinte: „Ich hoffe, du hast einen Bericht für Lord Sesshoumaru.“

„Ja. – Ich verstehe das nicht ganz.“

„Was, meine Schülerin?“

„Ich weiß, wie wohl jeder im Schloss, dass es der Prinz überhaupt nicht schätzt, beim Bad gestört zu werden…“

„Sein Befehl.“

Und er würde sie nicht tadeln, wenn sie dem nachkam, das wusste sie auch. Sie nahm ein Handtuch, entfaltete es und drückte es gegen ihren Körper, als sie zögernd zu der Tür ging, die in den eigentlichen Baderaum führte, und diese öffnete. Ein wenig erstaunt betrachtete sie die Wanne. Das war sicher das größte Becken, das sie je gesehen hatte. Da konnten gewiss vier Leute darin baden, ohne sich zu berühren. Dann jedoch blickte sie eilig vor sich auf den Boden. Immerhin lehnte dort drüben Lord Sesshoumaru im Wasser, die Arme nachlässig auf den Beckenrand gelegt. Seine langen Haare fielen hinter ihm weich auf die Fliesen. Sie zog die Tür hinter sich zu, verlegen, wie selten in ihrem Leben. Nicht einmal genug Platz zum Niederknien war hier.

„Du nennst mich einen Lügner.“

Die eisige Feststellung ließ sie den Kopf schütteln: „Nie, Lord Sesshoumaru…..“ keuchte sie nur noch, in jäher Todesangst.

„Oder baden Menschen stets mit Handtuch?“

Das meinte er. „Vergebt…“ brachte sie heraus: „Ich habe nicht vergessen, was Ihr sagtet…es ist…es liegt an mir. Verzeiht.“ Zu ihrer Erleichterung bewegte er sich nicht.

„Komm ins Wasser und erstatte Bericht.“ Wie seltsam sich doch selbst gewöhnlich vernünftige Menschen benehmen konnten.

Sakura, sich nur zu bewusst, dass seine weitere Verärgerung zumindest schmerzhaft sein konnte, ließ das Handtuch auf die Fliesen sinken und beeilte sich mit unziemlicher Hast, so tief wie möglich in das warme Wasser zu gleiten. Sie hätte gern die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, aber das hätte nach der scharfen Kritik zuvor wohl eine wirkliche Herausforderung bedeutet. Das Wasser würde sie schon schützen. Höflich neigte sie den Kopf und starrte in dieses.

Sie hätte allerdings selbst gern einen weiteren Blick auf den Hundeprinzen geworfen, aber das wäre unverschämt für eine einfache Dienerin. Das, was sie von seinem Körper oberhalb des Wassers hatte sehen können, wäre durchaus einen zweiten Hinguck wert gewesen…

Errötend rief sie sich zur Ordnung. Sie war wohl lebensmüde? „Wünscht Ihr es wörtlich, Lord Sesshoumaru?“

„Ja.“

Sie gehorchte.

Als sie geendet hatte, wagte sie es, ein wenig aufzusehen. Er lehnte noch immer vollkommen entspannt auf der anderen Seite der Wanne. Sie nahm an, dass er nachdachte.

„Sakura, dreh dich um und sieh durch die Fliesen hinunter.“

Sie tat es, ein wenig verwirrt und bemühte sich, durch die rechteckigen Öffnungen in den Fliesen zu spähen. Dort unten war die Heizanlage, das wusste sie, aber es war praktisch nichts zu sehen. Sie gab sich jedoch Mühe.

„Was kannst du erkennen?“

„Nichts, Lord Sesshoumaru. Es ist zu dunkel. Nur, dass hier unten eine Art Trichter aus Metall ist, alles so dicht abgeschlossen ist…“ So wurde wohl die Hitze empor geleitet. Und in diesem Fall auch das schleichende Gift.

„Angenommen, ein Mensch steht bei dem Heizkessel. Er würde dir entgehen.“ Menschen konnten kaum etwas hören und geradezu erbärmlich riechen.

„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Hatte er darum gewollt, dass sie herkam? Damit er feststellen konnte, was menschliche Sinne vermochten – und was nicht? Warum Mawashi nichts von dem Attentat bemerkt hatte?

In ihr kroch plötzlich ein unguter Gedanke auf. Er hatte ausrichten lassen, er wisse, wer der Mörder sei. Wollte er, dass dieser den Anschlag wiederholte, diesmal auf ihn selbst? Wenn erneut das Gift in das Bad gelangte, wüsste er sicher, wer der Täter war – aber er würde sich selbst auch einer Gefahr aussetzen. Diese war drastisch geringer, hatte er sie dabei. Ein Mensch wäre tot, ehe einem Dämon das Gift etwas ausmachen würde.

„Kannst du etwas riechen?“

Das schien ihren Verdacht zu bestätigen: „Nein, Lord Sesshoumaru.“

„Dreh dich um und genieße das Bad.“

Sie dachte zwar, nicht recht gehört zu haben, folgte aber der Anweisung. Ein vorsichtiger Blick zu dem Hundeprinzen verriet ihr, dass er die Augen schloss und wohl nachdachte.
 

Eines war Sesshoumaru nun klar: warum sein Vater hier zum Baden herkam. Das Wasser war gleichmäßig warm, über die ganze Zeit, während es bei ihnen nur zu rasch auskühlte. Dass die Anlage mit Kohlen versorgt wurde, war gewiss neben der gleichmäßigen Hitze auch darauf zurückzuführen, dass die Diener sich dann zurückziehen konnten. Und so würde jede Unterhaltung hier oben nicht abgehört werden können. Mawashi hatte sich anscheinend etwas dabei gedacht.

Aber wer hatte ihn umgebracht? Jeder beteuerte, wie umgänglich er gewesen sei, ja, ein guter Mensch, wobei sich der Dämonenprinz darunter kaum etwas vorstellen konnte. Sakura hatte jedoch gemeint, dass sie auch einer sei, und so nahm er doch an, dass dies etwas sehr Positives sei. Sie war für einen Menschen ungewöhnlich brauchbar. Ein Motiv für den Mord an Mawashi war also nach wie vor nicht zu erkennen. Aber das war ja auch nicht notwendig. Hatte er das Wie, hatte er den Wer.

Wie war der Mord geschehen? Die Antwort war eindeutig: der Riegel der Heizanlage war zugeschoben worden. Also musste sich der Täter einigermaßen zumindest mit einer derartigen Heizung auskennen. Tatumi, der Heizer, tat dies sicher, aber auch sein Lehrling Takeo. Aus eigenem Antrieb hatten sie kaum gemordet. Im Auftrag?

Er rief sich noch einmal alle Aussagen ins Gedächnis, die er gehört hatte, die Berichte über Sohn und Stiefsohn, die Ehefrau und die Konkubinen, sowie Nami, die ihm Sakura gebracht hatte. Eigentlich gab es nur eine Lösung. Aber er konnte beim besten Willen kein Warum entdecken, selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich um nichtsnutzige Menschen mit unerklärlichen Gefühlen handelte. Hatte er doch einen Fehler begangen? Er begann von vorn.
 

Sakura wagte es, wieder einen Blick hinüber zu werfen. Unbestreitbar sah er gut aus, schlank und gleichzeitig durchtrainiert, und sie verstand die Schwärmereien der meisten Mädchen. Schließlich, gestand sie sich ein, ging es ihr ja nicht anders. Zum Glück schien er nach wie vor nicht mitbekommen zu haben, wie sie ihm gegenüber empfand. Sie war sicher, dass er das nicht gut heißen würde.

Was sollte es.

Sie durfte hier mit ihm im warmen Wasser liegen und ihn zumindest verstohlen mustern. Sie sollte diese einmalige Gelegenheit nutzen. Er würde sie kaum je noch einmal als eine Art Vorwarnung benutzen. Ob der Mörder wohl noch einmal zuschlagen würde, diesmal, um den Ermittler auszuschalten? Wenn ja, würde sie es gewiss als erste zu spüren bekommen. Bis dahin sollte sie dafür sorgen, dass sich ihr Risiko auszahlte.

So ließ sie sich wieder tiefer in das Wasser sinken, ihre Haare dabei auf die Fliesen legend, ehe sie mit halbgeschlossenen Lidern hinüber sah und in äußerst angenehmen Tagträumen versank.
 

„Neigi!“

Sie hörte den scharfen Ruf des Hundeprinzen, ehe sie realisierte, dass dieser knapp vor ihr stand, sie an den Oberarmen gepackt hatte und hielt. Ihr war schwindelig und sie konnte ihre Umgebung kaum erfassen. Was war geschehen?

Der Heiler kam unverzüglich hineingestürzt und beugte sich über sie: „Keine Vergiftung durch schwelendes Feuer“, diagnostizierte er sofort, ehe er Sakura aus den Händen des Lords nahm und sie aufhob. Sie war zu schwach, um Schamgefühl zu empfinden.

Draußen legte Neigi sie nieder und bedeckte sie mit einem großen Handtuch: „Du bist wach, Sakura?“

Sie nickte, verwirrt und müde: „Was…?“

„Kein Gift, du brauchst keine Angst zu haben. - Ich vermute, Lord Sesshoumaru, “ fuhr er fort, da dieser aus dem Baderaum kam: „Dass sie in Ohnmacht zu fallen drohte, durch die ungewohnte Wärme des langen Bades. Sie wird sich gleich erholt haben.“

Sakura wusste in diesem Moment trotz ihrer Schwäche, sie würde den perfekten Anblick des vollkommen unbekleideten Hundeprinzen nie vergessen. Lord Sesshoumaru nickte nur, ehe er sich abwandte und hinter einen Mauervorsprung trat. Sie vermutete, dass dort seine Kleidung liegen würde, was den Tatsachen entsprach. Aber sie meinte: „Sensei…?“

„Ja?“ Neigi betrachtete sie: „Es ist sicher gleich vorbei.“

„Danke. – Warum die Wärme?“

„Eine fleißige Schülerin. Nun, ich weiß nicht genau, warum, aber Menschen können durch zu große Wärme oder auch Kälte bewusstlos werden. Wenn man sie in andere Umgebung bringt, bessert sich der Zustand rasch.“

„Danke.“ Sie spürte im Moment schon, dass sie sich erholte. Hoffentlich war Lord Sesshoumaru jetzt nicht ärgerlich, dass sie sein Experiment gestört hatte. „Darf ich…meine Kleidung…?“ Sie wollte sich lieber rasch anziehen, bevor der Dämonenprinz zurück war.

„Ich hole sie dir.“ Der Heiler drehte sich um. Manchmal schien die Ermittlungsarbeit bei Sesshoumaru wahre Schwerarbeit zu sein.
 

Sakura schloss gerade mit Hilfe ihres Lehrers ihren Gürtel, als der Hundeprinz zu ihnen trat, wieder vollständig bekleidet.

„Neigi?“

„Wenn sie nicht zuviel laufen muss, kann Sakura Euch folgen“, beantwortete der Heiler die unausgesprochene Frage.

„Gehen wir.“

Mit gewissem innerlichem Seufzen folgte sie ihm. Aber sie durfte sich nicht beschweren. Wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie wohl wirklich vollkommen bewusstlos geworden, ins Wasser geglitten und ertrunken. Anscheinend hatte er dies nicht gewollt, war sie ihm noch immer nützlich.

Als Sesshoumaru den Haushofmeister entdeckte, hob er die Hand. Mako Aikawa verstand dies richtig, eilte heran und verneigte sich.

„Richte Akimaru Mawashi aus, dass ich ihn im Empfangsraum sprechen möchte. Er soll folgende Personen mitbringen: Hana Mawashi, Kensho Odata, die Ishimo-Zwillinge, Nami und den Heiler Chika.“

Aikawa war zu gut geschult, als dass er bei dieser Anweisung auch nur eine Miene verzogen hätte. Es war äußerst ungebräuchlich, einen Hausherrn herumzukommandieren. Aber das war immerhin ein Dämon, noch dazu der Erbprinz der westlichen Länder. Vermutlich verschwendete der nie einen Gedanken daran, welche Gebräuche die Menschen hatten: „Ja, Lord Sesshoumaru.“

Sakura hätte um ein Haar zu laut Atem geholt. Dieser Befehl, das kannte sie aus Erfahrung, bedeutete, dass er wusste, wie der Mord begangen worden war – und wer es war. Aber was hatte er herausgefunden, das sie übersehen hatte? Der Mörder musste sich unter den Personen befinden, die er zusammenrufen ließ. Oder war es doch ein Unfall gewesen?
 

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Sakura hat das gemeinsame Bad also überlebt, was durchaus erwähnenswert ist. Das wird allerdings noch ein unerwartetes Nachspiel haben.
 

Der Mörder, falls es ihn überhaupt gibt, konnte oder wollte nicht noch einmal zuschlagen. Das nächste Kapitel bringt die Auflösung durch den Prinzen.
 

Wer so nett ist, mitzuraten, bekommt, wie gewohtn, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep

Auflösung

Einige von euch sind nahe dran, was passiert ist:
 

7. Auflösung
 

Im Empfangszimmer der Mawashis ließ sich der neue Hausherr auf der Besuchermatte nieder. Akimaru Mawashi war nicht lebensüberdrüssig. Auf dem Podest, wo sich eigentlich sein Platz befand, stand Lord Sesshoumaru und er hatte nicht die Absicht auszuprobieren, wie ein Dämonenprinz auf die Aufforderung reagierte, da zu verschwinden.

Hinter ihm nahm seine Stiefmutter Hana Mawashi und deren Dienerin Nami Platz, ebenso die Zwillingsschwestern Kaliko und Mariko Ishimo. Chika, der menschliche Heiler ließ sich an ihrer Seite nieder. Kensho wirkte für einen Augenblick unschlüssig, aber als ihm Akimaru kurz winkte, setzte er sich an dessen linke Seite.

An der Tür postierten sich vier Samurai, wie es der Hausherr angeordnet hatte. Er war nicht im Zweifel, dass diese Familienzusammenkunft von Lord Sesshoumaru anbefohlen worden war, um den Tod seines Vaters aufzuklären. Er warf einen raschen Blick auf die Heilerschülerin, die zu Füßen des Prinzen kniete, aber Sakura musterte nur die Matte vor sich. Ihr war noch immer leicht schwindelig und sie war froh, dass ihr nichts weiter anbefohlen wurde.
 

Sesshoumaru begann sachlich: „Mein Herr und Vater gab mir den Befehl, den Tod von Akihito Mawashi aufzuklären und dazu, herauszufinden, ob dies womöglich ein Anschlag war, der ihm selbst galt.“ Da die Familie aufbegehren wollte: „Ich rede! – Nach Angabe der Heiler war die Todesursache Gift von schwelendem Feuer. Mawashi ist im Bad erstickt, da ein Regler der Heizanlage falsch geschlossen war, so dass das Feuer erlosch, die Kohlen nur mehr vor sich hinglimmten.“

„Tatumi!“ flüsterte Akimaru unwillkürlich, um sich eilig zu verneigen: „Vergebt…“

„Der Heizer, Tatumi, war ein nahe liegenden Tatverdächtiger“, gab Sesshoumaru unerwartet bereitwillig zu: „Entweder mit Absicht oder aus Versehen. Aber er war nicht allein am Kessel und bei getrennter Befragung bestätigten sowohl er, als auch sein Lehrling Tateo, dass der fragliche Riegel ordnungsgemäß geöffnet gewesen war, als sie den Raum verließen. Es musste sich also um eine andere Person gehandelt haben. Und damit war ein Versehen auszuschließen. Es war Mord. Die Frage, ob es sich um ein Attentat gegen meinen verehrten Herrn und Vater gehandelt haben könnte, schloss ich rasch aus. Es war nicht allgemein bekannt, wann er herkam, oder gar, dass er regelmäßig mit Akihito Mawashi ein Bad nahm. Also musste es sich um eine menschliche Angelegenheit handeln.“ Er ließ seinen Blick über die Menschen schweifen, die unwillkürlich zusammenzuckten. „Ein familiärer Hintergrund lag nahe. Bei den Befragungen legte ich das Augenmerk auf das Problem, wer von allen Familienmitgliedern das Wissen besaß, eine derartige Heizanlage zu manipulieren, ja, wer über das Gift des schwelenden Feuers Bescheid wissen konnte.“

Der Sohn des Opfers wandte den Kopf zu seinem Heiler, um dem einen langen, verdächtigenden Blick zuzuwerfen. Chika schüttelte etwas hektisch den Kopf. Aber niemand wagte, etwas zu sagen.

Sachlich fuhr der Hundeprinz fort: „Alle Aussagen ließen auf ein ruhiges Familienleben schließen. Vor einem halben Jahr, auch da waren sich alle einig, änderte sich allerdings etwas. Mawashi nahm Mariko und Kaliko Ishimo bei sich auf, was zunächst etwas Unwillen der Ehefrau hervorrief, zumal er sie in den Rang von Konkubinen erhob. Aber dies tat er nur, um ihnen zu helfen.“

Sakura war es, als läge auf dem letzten Wort ein gewisser Nachdruck. Aber sie konnte nicht sagen, ob sie sich die Spur Verächtlichkeit nur eingebildet hatte.

„Ungefähr auch um diese Zeit erfuhr Hana Mawashi, dass Tatumi einen Lehrling suchte. Auf ihre Fürsprache hin wurde es Takeo, der Enkel ihrer persönlichen Dienerin Nami. Dieser berichtete seiner Großmutter in der ersten Zeit immer, was er Neues gelernt hatte. Anscheinend auch, wie man mit der Heizanlage umzugehen hat. Damit war klar, dass zumindest Nami und Hana, mutmaßlich aber auch die Zwillinge und Kensho, wenn er seine Mutter besuchte, etwas davon gehört haben konnten, wie wichtig dieser Riegel war. Das erinnerte mich daran, dass der erste Ehemann Hanas, Kenshos Vater, ein Rüstungsbauer gewesen war, der für seinen Fürsten Verteidigungsanlagen entworfen hatte. Es war davon auszugehen, dass Kensho seinem Vater mit vierzehn Jahren bereits zur Hand ging. Auch Hana konnte sich auf diese Art Wissen über Mechanik angeeignet haben. Beide gerieten damit näher in mein Blickfeld.“

„Aber Hana…Kensho...sie verlieren doch nur, wenn Vater stirbt…“ brachte Akimaru entgeistert hervor.

„Das Motiv ist völlig unwichtig, wenn man weiß, wie ein Mord geschehen ist. Denn dann kommt nur noch eine Person in Betracht, die ihn begangen haben kann.“ Sesshoumaru betrachtete den jungen Hausherrn. Immer der menschliche Fehler, nach dem Warum zu suchen. Aber er fuhr ruhig fort: „Der Posten im Hof berichtete, er habe Nami mit einem Korb in den Heizungsraum gehen sehen. Er nahm zumindest an, dass sie es war. Er stand ein wenig abseits und ist nicht sonderlich intelligent. Nami selbst sagte aus, sie hätte ihrem Enkel heute kein Essen gebracht. Und damit haben wir auch die Person, die ihrer treuen Dienerin einen ihrer eigenen Kimonos schenkte. Nami trägt ihn seither stolz und jeder weiß es. Der Wächter sah aus den Augenwinkeln eine Frau im vornehmen Kimono mit einem Korb in den Heizungsraum gehen und dachte nicht weiter nach. Es war jeden Tag Nami – nur eben diesmal nicht. Und nur Hana konnte auch durch Aufessen ihrer gesamten Mahlzeit dafür sorgen, dass ihre Dienerin in die Küche ging, und sie allein war.“

„Mutter!“ Kensho fuhr herum.

„Hana!“ Akimaru tat das gleiche.

„Herrin!“ Nami war nur mehr fassungslos.

Hana Mawashi sah zu ihrem Sohn: „Warum bist du so entsetzt?“ fragte sie in ehrlichem Erstaunen.

„Warum? Warum hast du das getan?“ brachte er hervor: „Du hast den Mann getötet, der so freundlich zu uns war…“

„Wegen dir.“ Sie lächelte ein wenig. Sakura wurde zum ersten Mal klar, dass Hana an ihrem Sohn wohl mit wesentlich mehr als gewöhnlicher Mutterliebe hing. Diese Frau war zumindest leicht verrückt.

„Nehmt sie fest!“ befahl Akimaru seinen Samurai, eindeutig bemüht, seine Bestürzung und seinen Zorn unter Kontrolle zu halten.

„Wegen mir?“ fragte Kensho derweil fast mühsam.

„Natürlich. Ich wusste doch nicht, ob diese jungen Dinger…“ Sie nickte zu den sichtlich fassungslosen Zwillingen: „Ihn nicht doch eines Tages verführen könnten, ihm einen richtigen zweiten Sohn zur Welt bringen könnten….Lasst mich los!“ Das galt den Samurai.

„Du hast meinen Vater getötet!“ meinte Akimaru Mawashi: „Und dafür wirst du bezahlen!“

„Aber nein.“ Sie lächelte: „Das verstehst du nicht richtig. Ich verdiene doch keine Strafe. Ich habe es nur für Kensho gemacht…Wie damals schon bei seinem Vater.“

Ihr Sohn wurde blass: „Das habe ich immer befürchtet…Oh, Mutter….“

„Ja, das ging schief“, gab sie zu, auf die einzige Anschuldigung, die sie begriff, ließ sich aber von den Kriegern aufziehen: „Aber woher sollte ich wissen, dass der Fürst zu dumm war, dich als den Nachfolger deines Vaters anzustellen und uns stattdessen auf die Straße setzte? Du hättest das Genie gehabt, wärst viel besser als dein Vater gewesen…“

„Schafft sie weg!“ Kensho schloss die Augen.

„Aber, Junge, ich habe das doch nur für dich getan!“

Die Samurai führten sie ab.

Akimaru Mawashi sah vorsichtig zu dem Hundeprinzen: „Ich...ich muss mich bei Euch bedanken, “ sagte er bemüht beherrscht. „Ich…ich verstehe das aber nicht. Was meinte sie nur?“

„Sie befürchtete, die Zwillinge könnten Eurem Vater einen weiteren Sohn gebären, einen weiteren Erben nach Euch.“ Sesshoumaru war etwas erstaunt, dass sich der junge Grundherr nicht einmal das hatte merken können.

„Aber für Kensho, sagte sie…“

Menschen und Logik! „Sie wollte wohl, dass ihrem Sohn das Mawashi-Vermögen zufällt.“

„Aber das…das wäre doch frühestens nach meinem Tode…“ Akimaru brach ab.

„Genau dies.“

„Sie…sie wollte auch mich umbringen?“

Das bedurfte keiner Antwort, entschied der Hundeprinz.
 

Stattdessen erhob sich Kensho und verneigte sich tief: „Ich danke Euch, Lord Sesshoumaru. Ich hatte schon seit dem Tod meines Vaters befürchtet, dass sie etwas damit zu tun haben könnte, aber ich sah nie einen Grund. Dass sie auf die irrwitzige Idee kommen könnte, Fürst Nowora würde einen Vierzehnjährigen anstellen…Aber mir war manchmal ein wenig unheimlich, wenn sie so über mich sprach. Um ehrlich zu sein, hatte ich fast Angst vor ihr. – Akimaru, ich bitte um eine Stunde Zeit, dann werde ich das Haus verlassen haben.“

„Nein!“ schrie Mariko auf und sprang auf, fiel ihm in die Arme: „Kensho…War das…das die Tragödie, die du erwähnt hast? Das mit deinem Vater? Oh, bitte, lass mich mit dir gehen, egal, wohin. Wir...wir werden ja auch weg müssen…“ Sie brach in Tränen aus: „Bitte, Kensho…“ Beide klammerten sich aneinander.

Akimaru warf unwillkürlich einen Blick zu Kaliko, die ihn ansah und ruhig meinte: „Ich verstehe nicht, warum niemand von uns bemerkt hat, dass sie verrückt ist.“

„Ich habe es auch nicht bemerkt…“ Nami war tränenüberströmt: „Ich bin schuld...hätte ich doch nur Takeo nicht gefragt, was er gelernt hat…Oh, mein armer Herr…“
 

Sesshoumaru beschloss, dass er hier nichts mehr verloren hatte. Die Tränen, die überschäumenden Gefühle, das war alles zu viel für ihn: „Sakura, wir gehen. – Mawashi..“

Der junge Grundherr fuhr fast erschreckt herum, verneigte sich jedoch eilig, als er den Dämonenprinzen vor sich erblickte: „Ich…ich danke Euch, Lord Sesshoumaru.“ Und da sich dieser abwandte: „Kensho, bitte, bleib hier. Ich habe heute meinen Vater und meine Stiefmutter verloren. Ich will nicht auch noch meinen Bruder verlieren.“

Immerhin etwas, dachte Sakura erleichtert. Der arme Kensho hatte schon unter dem Tod seines Vaters und seines Pflegevaters gelitten, sowie die Tatsache, dass seine Mutter eine verrückte Mörderin war. Es wäre fast ungerecht gewesen, ihn jetzt auch noch hinauszuwerfen – wenn auch nur zu üblich. Oft wurden die Verwandten eines Täters gleich mitbestraft. Sie hörte noch, wie sich Kensho bedankte, irgendetwas über die Zwillinge sagte, aber dann beeilte sie sich, dem Prinzen hinterher zu kommen.
 

Im Hof wartete Neigi. Er war ein wenig neugierig, wer der Täter gewesen war, aber er wusste, dass Sakura es ihm erzählen würde. Als er Sesshoumaru auf sich zukommen sah, neigte er den Kopf.

„Neigi, gehe mit Sakura nach Hause.“ Immerhin wäre keiner der beiden so unhöflich zu fragen, was er tun wollte. Er hätte auch keine Auskunft gegeben. Die gefühlsdusselige Atmosphäre in dem Zimmer, die Tränen und Gerüche hatten seiner Nase zugesetzt. Ein kleiner Spaziergang allein durch den Wald wäre jetzt nur zu Recht. So drehte er sich um und war fast unverzüglich verschwunden.

„Nun, dann komm, meine Schülerin.“ Neigi setzte sich in Bewegung: „Also ist der Mordfall aufgeklärt.“

„Ja.“ Sie berichtete.

Der dämonische Heiler hörte schweigend zu. Als sie geendet hatte, meinte er: „Ja, ich habe gehört, dass es unter Menschen zu solch übersteigerten Formen der Mutterliebe kommen kann. Sie ging wohl davon aus, dass alles gerechtfertig ist, wenn man es für sein Kind tut. Eine sehr unverantwortliche Form der menschlichen Moral.“

„Der arme Kensho Odata war nicht sehr glücklich.“

„Wärst du es?“

„Nein, natürlich nicht, sensei.“

„Zum Thema menschliche Moral, Sakura: Du hast mit Lord Sesshoumaru über eine Stunde das Bad geteilt. Hiromi weiß es. Ich nehme nicht an, dass er darüber schweigen wird. Und sehr viele Dienstboten im Schloss unseres Herrn sind aus dem Dorf.“

Sie wurde rot: „Ihr meint, diese Gerüchte, ich sei seine Geliebte, werden neu aufflammen?“

„Sie sind nie erloschen. Und das ist wohl für die Menschen nur ein weiterer Beweis. Niemand darf Seine Lordschaft gewöhnlich im Bad auch nur stören, geschweige denn, ihm Gesellschaft leisten.“ Der alte Heiler schwieg für einen Augenblick: „Sakura, du bist ein sehr intelligentes Mädchen, einer der besten Schüler, den ich je unter Dämonen und Menschen hatte. Es widerstrebt mir, dass du wohl nie ein gewöhnliches Leben unter deinen Artgenossen führen kannst, nur, weil es heißt, du seiest die Geliebte des Prinzen.“

Sakura sah ihn erstaunt an: „Danke, sensei, für Eure gute Meinung über mich und die Gedanken, die Ihr Euch macht. Aber ich fürchte, da kann man nichts ändern.“

„Ich habe einen Einfall gehabt, der dir vielleicht helfen könnte.“ Er blieb stehen und betrachtete sie: „Bevor ich ihn dir sage, möchte ich jedoch, dass du weißt, dass es nur ein Angebot ist. Gleich, wie du dich entscheidest: du bleibst meine Schülerin.“

„Danke, sensei“, sagte Sakura überrascht, wenn auch ein wenig unheimlich berührt. Das klang sehr ernst.

„Uns beiden ist wohl klar, dass es kein Menschenmann im Schloss wagen wird, dir zu nahe zu kommen. Der Rang und Status einer verheirateten Frau bleibt dir also unter Menschen verschlossen. Eine Schreinjungfrau wirst du wohl auch kaum werden wollen….“ Neigi sah ihr flüchtiges Lächeln. Nein, mit Religion hatte sie es nicht: „Darum mache ich dir das Angebot, meine Frau zu werden.“

„Sensei!“ Sie rang nach Atem: „Aber ich dachte...Mensch und Dämon…“

„Oh, keine Furcht. Es wäre nur eine Formsache, um dich abzusichern. Ich bin mir bewusst, dass ich in deinen Augen nicht nur ein Dämon sondern auch ein sehr alter Mann bin.“

„Ich...bitte, darf ich darüber nachdenken?“

„Du sollst sogar. Komm, gehen wir. - Wie gesagt, fühle dich in deiner Entscheidung vollkommen frei, Sakura. Wenn du zustimmst, werde ich den Herrn um Erlaubnis bitten. Wenn du ablehnst, bleibt eben alles, wie es war.“

Sie folgte ihm sprachlos.
 

**********************************
 

Kein Wunder, dass Seine Lordschaft sich so schwer mit der Erkenntnis des Warum tat: fanatische Mutterliebe kann er wohl kaum nachvollziehen.
 

Und ob der ehrenwerte Neigi wirklich so ganz selbstlos war bei seinem Angebot?
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält eine ENS, wenn der neue online kommt. Ich habe noch Ideen für mindestens zwei Krimis, wobei einer wirklich der abschliessende der Krimireihe sein wird, da in ihm erklärt wird, wie Sakuras Leben weiterlief, und ob überhaupt.
 

An dieser Stelle noch ein Hinweis in iegener Sache: Im Zeichen des Windes, die Brüdergeschichte, läuft ja noch einige Wochen. Aber nächstes Freitag startet die neue Staffel der Hundeyoukai-Saga: Die Prüfung der Drachen. Sie spielt kurz nach dem Ende des Drachenkrieges, also in der Vergangenheit, zu einer Zeit, in der der Friede zwischen den Youkai und Drachen noch sehr leicht durch gegenseitiges Misstrauen und Vorurteile zu brechen ist. Ich würde mich freuen,wenn ihr hineinsehen würdet.
 

bye
 

hotep



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Von:  Flecki49
2012-08-11T13:17:17+00:00 11.08.2012 15:17
Jaja, wieder ein Fall gelöst... Die arme Sakura. Erst mit dem Prinzen baden, ihn dann nackt sehen, dann von dem Lehrer ein Angebot bekommen... Heutzutage würd ich mich erstmal krank schreiben lassen, um mich von dem Schock zu erholen und dieses Bild Sesshomarus in meinen Kopf zu zementieren xD
Ich hatte nami im Verdacht, irgendwas für ihren Enkel... wenn sie ihm schon essen bringt... dann sagte sie, sie hat heute kein essen gebracht und Sakura erwähnte, dass Kensho seine Mutter furchtsam ansah. Das fand ich dann schon seltsam, aber ich habe auch kein Motiv gesehen... nun ja, darauf musste man auch erstmal kommen.
Ich fand das echt süß, dass Akimaru dann so gesagt hat, er wolle nicht auch noch seinen Bruder verlieren... immerhin etwas, Gott sei dank.
Wunderbare Sache^^
*Hastdu den Kuchen schon auf? Hier ist ein neuer!
*Erdbeerkuchen hinstell*
*Schlagsahne hinüberreich*
Guten Attepit!
Lg, Flecki^^
Von:  Teilchenzoo
2010-11-29T10:54:43+00:00 29.11.2010 11:54
Dabei hat er doch auch eine seltsame Form der Mutterliebe erlebt ... wenngleich eine äußerst praktisch veranlagte.

Also, ich hatte schon einen halbwegs richtigen Verdacht, hätte nur mal gründlich nachdenken müssen. Naja, Pech. Beim nächsten vielleicht.

Tja, Sakura hat jetzt also die Chance, diesem Leben voller Gerüchte und Andeutungen, dieses Außenseiterdasein und das ständige Angefordert-Werden von Ihrer Eisigkeit (denn eine verheiratete Frau anfordern?) zu entkommen. Gott sei Dank nimmt sie es nicht an, wenngleich es wirklich sehr freundlich von Neigi ist, das zu tun ... er will sie (und ihre Gesundheit) ja nur schützen.

So. Was die Familie betrifft: Mariko wird sicher Kensho heiraten, und Akimaru wird die offenbar sehr vernünftig veranlagte Kaliko ehelichen, wenn ich diesen Blick richtig verstanden habe. Und schön, dass diese beiden so unterschiedlichen Brüder zusammen halten^^. Ich mag diese Familienkonstellation, freilich nur ohne Hana.

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-29T10:41:43+00:00 29.11.2010 11:41
Arme Sakura ... ihr Schamgefühl wurde mal wieder überbeansprucht. Wobei sie ja einen kleinen, oder eher großen, Ausgleich bekommen hat. EIn Anblick, den hier wohl viele gern geteilt hätten ;).

Hm, offenbar sollte der Täter zu einem weiteren Anschlag provoziert werden, und zudem ide Möglichkeit eines Attentats getestet werden. Darum auch Neigi so nahe bei. Und da das Gift womöglich auf Dämonen nicht wirkt ... musste Sakura hinhalten.

Tja. Nami ist mir auch verdächtig, weil sie so einnehmend ist, was ihre Herrin mit Familie betrifft, und weil sie so seltsam über die Zwillinge geredet hat. Wobei hier alle etwas seltsam sind, außer dem neuen Hausherrn. Der erschien mir als Einziger normal ...

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-29T10:27:14+00:00 29.11.2010 11:27
Ähm, Bad ...? Ich denke, ich kann jetzt getrost "Arme Sakura" sagen ...

Ahja. Also Nami oder Hana oder Kensho ... soso. Und offenbar hatte Kenhso etwas mit Mariko, oder wie sie heißt.

HM. Sehr seltsamer Fall. Und dieser Kensho ist mir suspekt, einfach als Mensch. Sowas Zögerliches. Und was sollte die Angst vor seiner Mutter? Wollte er sie zum Schweigen bringen? Oder hatte er Angst, dass sie es war?

Strange ...

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-28T20:09:33+00:00 28.11.2010 21:09
Natürlich, natürlich, nur eine böse Unterstellung ... der Herr will sicher nicht dieses unglaublich einladende Bad nutzen.

Vermutlich will er eher sehen, wie wieder jemand in den Heizungsraum geht und ihn zu ermorden versucht.

Nami ist mir irgendwie verdächtig. Ich schließe den Heizer und Takeo aus, also bleibt nur sie ... und da sie sich als wichtige Person ansieht ...

Hm. Ein guter Mensch. Jaja, nicht gerade eine Dämonen-Definition ;) ...

Der Wächter kann von Glück reden, dass Sakura so schnell weg war. Hundedämonenohren sind einfach zu gut ...

Lg und noch einen schönen ersten Advent, neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-28T10:12:14+00:00 28.11.2010 11:12
Hm. Die Zwillinge wissen doch noch einiges mehr, als sie sagen ....

Hatte die Weichere von ihnen ein Verhältnis mit Kensho, wollten sie heiraten, und der Vater war dagegen? Weil das nun wirklich etwas anstößig gewesen wäre?

Oder war Nami der Meinung, dass ihr Herr ihre Herrin schlecht behandelt hat, da diese doch nicht nur nominell seine Kokubinen waren? War es ein Racheakt, weil es zwischen Konkubinen und Ehefrau doch Reibereien gab? Wer weiß ...

Ich muss sagen, ich habe absolut keine Ahung.

Und, was ich mich auch schon bei Das Tiefe an stillen Wassern" frage: wurde die Dame vielleicht betäubt, eben weil ein Mord Ermittlungen nach sich zieht und sie sonst eine Menge Belastendes zu sagen hätte? Über sich oder andere?

Hm...

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-28T09:56:14+00:00 28.11.2010 10:56
Hm ... bis jetzt sehe ich nur eine einträchtige Familie. Es scheint, als hätten sie sich alle gut verstanden, und niemand wäre niemandem feindlich gesinnt gewesen ... oder war der Tote gar nicht so ein guter Mensch? Und war dieser gefühlvolle junge Mann, nun ja, sein "Zögling" im griechischen wie japanischen Sinne? Soweit ich weiß, hat man dort auch junge Männer durch Männer zu Männern erzogen ... .durchaus auch auf romatnische Art und Weise. Und dieser Junge ist nun wirklich sehr gefühlvoll ..

Noch gibt es nicht viel zu sagen.

Lg neko
Von:  Teilchenzoo
2010-11-27T14:22:04+00:00 27.11.2010 15:22
Und noch ein Krimi, den ich nicht kenne^^. Aber bald habe ich alle aufgeholt .. .gibt es dann drei bis vier neue Kapitel von dir pro Woche, damit ich nach diesen Lese-Exzessen nicht an Entzug leide ;)?

Aha. Klingt höchst interessant, dieser Mord. Potentiell könnte es ja jeder gewesen sein, ne? Wenn der Heizer gegangen ist und der Raum nicht großartig abgeschlossen war ... oha. Und Gott sei Dank hatte der arme Diener seinen Lehrling dabei, und war dieser so naiv, sodass er nicht vor Aufregung umkam.

Also ... wie? Dann wer? Und dann kommt das Warum gleich mit, also muss man sich über ein Attentat auf den Fürsten erst mal keine Sorgen machen. Das klärt sich von allein, hat man den Rest.

Lg neko
Von:  -Kirei-
2008-08-21T15:25:00+00:00 21.08.2008 17:25
loooooooool
ok da wäre der nie drauf gekommen XD
ich auch nicht.
aber das is was anderes.

ehrlich gesagt. als neiji mit der frage rauskam war ich geshcockt.
ich würds nicht machen.
auch wenn die anderen über einen tuscheln.
sie verbaut sich damit genausogut die zukunft, falls sich doch noch einer für sie interissieren würde.
wie sie sich wol entscheidet?

da
Kirei
Von:  -Kirei-
2008-08-21T15:11:16+00:00 21.08.2008 17:11
so langsam glaube ich auch, dass es kein mord war.
man hats an sakura ya gesehen, dass es auch ohne gift gehen würde.
*grübel*
ich komm einfach nicht drauf Q__Q

nachspiel?
was da wohl kommt?
*zum zerreißen gespannt*

da
Kirei


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