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Schattenspiele

Why do you get so worked up about this? Oh man, this is such a drag... (ShikaxKiba)
von

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Weiber

Meine erste Fanfic bisher, immer her mit Kritik, ich kanns verkraften...^^

Mal schauen, wie ihrs findet!
 

Kapitel 1: Weiber
 

Als er am fruehen Morgen aus seinem Zimmer und in die Kueche schlurfte, vielen ihm zwei Dinge unangenehm auf. Seine Mutter hatte bisher noch kein einziges Mal genoergelt, obwohl sie diese Platte immer auflegte, sobald er halbwegs wach war, und sein Vater hatte heute schon so frueh ausgesprochen gute Laune. Etwas lief hier gewaltig schief.

Mit einem misstrauischen Blick in die Runde setzte er sich auf seinen Platz, ehe ihm seine Mutter den Teller mit Fruehstueck regelrecht vor die Nase knallte. Was zur Hoelle hatte er denn getan? Und was sollte der schelmisch-lauernde Blick, mit dem ihn sein Vater seit Betreten des Raumes bedachte? Am Besten gar nicht nachfragen, waere zu viel Stress am fruehen Morgen, vor allem wenn einem Training mit Asuma bevorstand...

Leicht genervt ass Shikamaru sein Fruehstueck und vermied es, seine Altvorderen anzusehen. Spaeter konnte er sich immer noch damit befassen.

Jedoch gerade, als er das Haus verlassen wollte, um zum Trainingsplatz zu gehen, stand sein Vater ploetzlich neben ihm in der Tuer und raeusperte sich. Irrte sich der schwarzhaarige Chunin, oder war sein alter Herr dabei, rot zu werden? Bevor er jedoch nachfragen konnte, was zur Hoelle er wollte, klopfte ihm der aeltere Nara auf die Schulter.

"Das ist mein Sohn..."

Selbst mit seinen hervorragenden geistigen Faehigkeiten konnte er sich einfach keinen Reim auf das wunderliche Verhalten seines Vaters machen, aber er war viel zu faul, um sich jetzt noch weiter damit zu beschaeftigen. So brach er im Licht des Sonnenaufgangs auf zum Training...
 

Waren hier auf einmal alle verrueckt geworden? Asuma hatte genau den gleichen Blick drauf wie sein alter Herr, Choji schien ihm irgendwie auszuweichen und Ino warf ihm abwechselnd pruefende sowie eigenartig bewundernde Blicke zu. Eigentlich war er von Natur aus nicht ungeduldig, aber er konnte dieses daemliche Gestarre einfach nicht mehr ertragen.

"Hab ich irgendwas im Gesicht, oder was is los?"

Die Reaktion darauf war definitiv anders als erwartet. Sein Sensei grinste einfach weiter waehrend seine Teamkollegen ihre Gesichter hektisch abwendeten, um die Roete, die ihnen bei seinen Worten ins Gesicht schoss, zu verbergen.

Asuma schien mit Grinsen fertig zu sein, denn nun brachte er wieder Bewegung in die gerade etwas versteinerte Gruppe.

"Wie waers mit ein bisschen Training fuer den Anfang?"
 

Shikamarku haette eigentlich ueber diese Ablenkung erleichtert sein sollen, aber er war einfach nicht bei der Sache. Auch wenn die Trainingseinheit Choji und Ino dazu zwang, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, bemerkte er dennoch eine Veraenderung des Klimas zwischen ihnen als Team, er konnte nur nicht genau festmachen, was nicht so lief wie sonst, mal ganz abgesehen von ihrem seltsamen Benehmen.

Seine eigene Konzentration liess ebenfalls sehr zu wuenschen uebrig, weil er einfach nicht aufhoeren konnte, darueber zu brueten, warum sie sich ploetzlich so seltsam benahmen. Nicht nur seine Mitstreiter oder Asuma, sondern auch seine Eltern. Jeder schien etwas zu wissen, von dem er selbst keinen blassen Schimmer hatte. Er hasste das.

"Okay Leute, kurze Pause!"

Die Stimme Asumas riss ihn aus seinen Gedanken und mit einem erleichterten Seufzen liess er sich im Schatten eines Baumes nieder. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Choji in die Buesche verschwand und kurzerhand entschloss sich Shikamaru, etwas gegen seine Unwissenheit zu unternehmen.
 

"Hey, Choji."

Der Schwarzhaarige bemerkte, wie sein bester Freund bei dem Klang seines Namens zusammenzuckte.

"Shikamaru! Hi, Lust, dir ein paar Wolken anzusehen?"

War ja irgendwie niedlich wie sein Freund versuchte, vom Unvermeidlichen abzulenken, aber dem jungen Nara war die Unsicherheit in Chojis Stimme aufgefallen.

"Okay, Choji, machen wir's ohne grosse Umschweife. Was ist hier los, warum benehmen sich alle so merkwuerdig mich betreffend?"

Choji sah aus, als wuerder er gerade tatsaechlich in einen sauren Apfel beissen und senkte den Blick...
 

"WAS?"

Choji nickte langsam.

"Wo hat Ino das her?"

Der Braunhaarige zuckte langsam mit den Schultern.

"Sie hat gesagt, sie hat's von Sakura, und die hat's anscheinend von Tenten..."

Laut aufseufzend fuhr sich Shikamaru durch die Haare. Weiber. Das hat man davon. So was Laestiges. Er haette nie gedacht, dass Temari das jemandem aus dem Dorf erzaehlen wuerde, hatte er doch angenommen, dass die Sandninja nicht so dicke mit den Leuten aus Konoha waren...

Herrgott, er war auch nur ein Mann und ausserdem hat sie verdammt heiss ausgesehen, grad als sie ihm das Leben gerettet hatte... Aber es war doch nur ein One-Night-Stand, kein Grund, es gleich der groessten Tratschtante aus dem Dorf zu erzaehlen...

"Und 'Sexgott' waren wirklich ihre Worte?"

Choji, mittlerweile knallrot im Gesicht, nickte nur noch ohne seinen besten Freund anzusehen. Shikamaru kam nicht umhin, dabei auch ein klein wenig Stolz zu empfinden. Sein Jutsu, natuerlich in etwas abgewandelter Form, dazu zu benutzen, seine 'Haende' ueberall and ihrem Koerper gleichzeitig zu haben, war schon keine schlechte Idee, aber deswegen gleich Sexgott? Und vor allem: Warum gleich ganz Konoha erzaehlen?

Ihm lief ein eiskalter Schauer ueber den Ruecken, als ihm gerade in den Sinn kam, dass hinter den Worten seines Vaters von heute Morgen mehr steckte, als er je wissen wollte...
 

***
 

Sorry wegen dem Fehlen der Umlaute, aber dieser Text kommt ueber den grossen Teich aus dem fernen Vancouver, mit grausamen, umlautlosen Tastaturen....*seufz*

Danke fuers reinschauen!
 

Ta!

Koeter

Ihr merkt sicher schon, allzu tiefsinnig wird das Ganze ja nicht, aber wer kann schon zu anspruchsloser Unterhaltung 'Nein' sagen?

Besser als das besch-eidene Fernsehprogramm is es allemal!

Wohl bekomms!
 

Kapitel 2: Koeter
 

Der Tag war die reinste Hoelle gewesen. Kakashi-Sensei, die personifizierte Gelassenheit und Indifferenz konnte sich einen Kommentar auch nicht verkneifen und als er in Tsunades Buero stand, um eine Mission entgegenzunehmen, konnte selbst Lady Hokage nicht umhin zu schmunzeln. Langsam aber sicher bekam der junge Nara Kopfschmerzen. Na Grossartig. Er war anscheinend ausnahmslos von kleinen Kindern umgeben. Na Gott sei Dank war ihm Gai-sensei noch nicht ueber den Weg gelaufen...

Und als waere das alles nicht schon schlimm genug gewesen, sass Shikamaru an diesem Abend zu einer "Familienversammlung" im Hause Nara am Esstisch seinen Eltern gegenueber und wollte einfach nur sterben. Noch nie war ihm etwas so peinlich gewesen, wie von seiner Mutter eine Lektion ueber 'Safer Sex' und den richtigen Umgang mit Frauen zu bekommen. Halt, doch, es ging noch peinlicher, und das war das stolze Grinsen seines Vaters, das ihm immer dann und wann uebers Gesicht huschte, wenn er seiner Mutter nickend zustimmte. Oh Mann, Eltern. Als seine Mutter endlich bei 'ich will nie wieder so etwas ueber dich hoeren' angekommen war, ergriff er schnellstens die Flucht nach draussen.

Als ihn die kuehle Nachtluft umwehte, konnte er sich zum ersten Mal an diesem Tag ein wenig entspannen. Die meisten seiner Altersgenossen und Mit-Ninja waren mittlerweile nicht mehr draussen unterwegs, so konnte er zumindest auf einen mehr oder weniger ereignislosen Abendspaziergang hoffen.

Er schlenderte gerade durch eine ruhigere Gasse Konohas, als neben ihm eine Tuer aufflog und ein weisshaariger, definitiv angetrunkener Haufen alter Mann in ihn hineinrannte.

"Schoenen Abend noch, Ladies, ich hoff- Hey! Was...?"

Jirayas Blick fiel auf den jungen Chunin und als er ihn nach ein paar Augenblicken erkannte, erhellte sich das Gesicht des alten Lustmolchs sichtlich.

"Hey Shikamaru, was fuer ein perfekter Zufall, dass ich dich hier treffe! Sag mal, meinst du nicht, du koenntest mich kurz in dein Schattenjutsu einfuehren? Du weisst schon, koennte nuetzlich sein...." Und deutete mit einem dreckigen Grinsen auf das Etablissement hinter ihm.

Shikamaru rollte nur mit den Augen und ignorierte den Sannin voellig, in dem er einfach in der naechsten Seitengasse verschand. Was fuer ein alter Geier.

Wenn das Morgen so weiterging, musste er sich wohl mit dem Gedanken anfreunden, das Haus fuer die naechsten Wochen nicht mehr zu verlassen. Er hasste es, wenn Menschen uebermaessig an ihm interessiert waren, aus welchem Grund auch immer, aber dieser Zirkus hier war einfach nur oberpeinlich.

Er hatte nicht darauf geachtet, wo er hingelaufen war, als ploetzlich eine laute, durchdringende Stimme freudig seinen Namen rief.

"Hey Shikamaru, setz dich doch zu uns auf eine Schuessel Ramen!"

Der Schwarzhaarige schuettelte grinsend den Kopf und wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein freudiges, voellig argloses Gesicht strahlte ihn an winkte ihn zu einer kleinen Imbissbude. Auf Naruto war einfach immer Verlass. Der schien mal wieder gar nichts mitbekommen zu haben. Normalerweise haette er den blonden Genin gemieden, der lieben Ruhe wegen, aber die Aussicht auf normales Beisammensitzen ohne schiefe Blicke war einfach zu verlockend.

Kaum hatte er jedoch die Vorhaenge des kleinen Ramenstandes zur Seite geschoben, wurde ihm bewusst, dass das auch ein Schuss in den Ofen war. Naruto sass naemlich zwischen Iruka-sensei, der sich bei seinem Anblick verschluckte, und Sakura, die knallrot anlief und krampfhaft versuchte, ihn nicht anzustarren.

Noch mitten in der Bewegung drehte er sich um und verliess den kleinen Stand auch sofort wieder. Mann, die Neuigkeiten schienen wirklich schon ueberall die Runde gemacht zu haben... Aber was Shikamaru noch mehr auf die Nerven ging als das ewige Gestarre war der Grund fuer das ewige Gestarre. War es denn so verdammt abwegig, dass er gut im Bett war, dass ihn alle anglotzen mussten, als waere er ein Affe im Zoo? Alles war so unglaublich laestig...

Um weiteren Begegnungen aus dem Weg zu gehen, schlug er den Weg in Richtung Wald ein, um vielleicht dort ein wenig Ruhe und Frieden zu finden.

Als er die hohen Laubbaeume erreichte und nur noch das Rauschen des Windes in den Baumkronen hoeren konnte, schloss er erleichtert die Augen und liess sich auf dem dichten Gras am Waldrand nieder.

Er hoffte so sehr, dass sich der Kindergarten namens Konoha morgen wieder beruhigt hatte. Heute hatte er kaum etwas zu Stande gebracht, nur wegen diesen staendigen Ablenkungen und diesen ganzen Blicken, die ploetzlich auf ihm ruhten. Mann, wenn das jedes Mal mit Sex einherging, wuerde er ins Kloster gehen, anders war der Mist ja nicht auszuhalten!

Je laenger er ueber den Tagesverlauf nachdachte, desto wuetender wurde er, zu seiner eigenen Ueberraschung. Es kam wirklich nur selten vor, dass Shikamaru ernsthaft wuetend wurde. Er war zwar konstant genervt, aber bevor er wegen irgendwas sauer wurde, schaltete er doch eher auf Durchzug. Aber jetzt spuerte er, wie der Zorn in ihm brodelte und er hatte die dunkle Vorahnung, dass der naechste Idiot, der es wagen sollte, ihn zu provozieren, das alles volle Breitseite abbekommen wuerde...

Ein leises Bellen riss ihn aus seinen Gedanken und veranlasste ihn dazu, die Augen zu oeffnen. Vor ihm sass Akamaru und wedelte freudig mit dem Schwanz. Der Anflug eines Laechelns umspielte Shikamarus Lippen.

"Mann bin ich froh, heute wenigstens eine vernuenftige Person zu treffen..."

Doch bevor er dem Kleinen den Kopf taetscheln konnte, liess ihn eine harsche Stimme in der Bewegung innehalten.

"Akamaru, hierher, sofort!"

Ohne zu zoegern gehorchte der Ruede und sprang auf sein Herrchen zu, der ein paar Meter weiter im Geaest eines Baumes sass und irgendwie sehr verstimmt auf Shikamaru hinabblickte. Shikamaru rollte innerlich mit den Augen. Haette ihm nicht jemand Ausgeglicheneres ueber den Weg laufen koennen?

Und als haette er es nicht schon geahnt, zoegerte Kiba auch keinen Augenblick laenger, seinen Senf zu DER Sache dazuzugeben.

"Was machst du noch hier draussen, Nara? Ich dachte du waerst zu Hause und uebst deine Schattenspielchen..."

Shikamaru stutzte. Normalerweise sprach ihn Kiba nie mit seinem Nachnamen an und ein seltsamer Unterton schwang in der Stimme des Genin mit, den der Schwarzhaarige nicht richtig deuten konnte. Aber kein Zweifel, Kiba war auf Stress aus.

Shikamaru tat das, was ihm in dieser Situation am Logischsten erschien: Er stand auf und ging. Zum Einen bot er Kiba damit keine Angriffsflaeche, signalisierte er damit doch, dass er einer Konfrontation aus dem Weg gehen wollte und zum Anderen wusste er, und der Teil bereitete dem Chunin sadistisches Vergnuegen, dass Kiba nichts mehr hasste, als einfach ignoriert zu werden.

"Wer haette das gedacht, von einem faulen Sack wie dir..."

Shikamaru reagierte wieder nicht auf die Worte Kibas, fing aber doch langsam an, sich ernsthaft zu fragen, warum der Braunhaarige so verbissen auf dem Thema herumritt. Und seine Stimme, er klang so wuetend und so... Er konnte es einfach nicht festmachen, aber es war bestimmt nicht typisch Kiba. Nichtsdestotrotz, der Typ ging ihm mittlerweile gewaltig auf den Geist.

"Hey, wo willst du hin? Zur naechsten Schnalle, die du flachlegen kannst?"

Augenblicklich blieb Shikamaru stehen. Gut, er hatte es zwar darauf angelegt, Kiba ein wenig zu provozieren, aber jetzt war es echt genug.

Ruckartig drehte er sich um und funkelte den Genin wuetend an.

"Was verdammt noch mal ist dein Problem Kiba? Eifersuechtig?"

Der Braunhaarige schritt auf Shikamaru zu und knurrte.

"Auf die Tusse Temari? Ha, auf keinen Fall!"

Shikamaru bewegte sich nun ebenfalls auf Kiba zu, bis sie direkt vor einander stehen blieben und sich gegenseitig zornig anstarrten.

"Ich rede doch gar nicht von ihr... Ich meinte damit du bist eifersuechtig, weil ich es bringe und du nicht..."

Da hatte der Schwarzhaarige anscheinend genau den richtigen Knopf gedrueckt, denn ehe er sich versah, hatte ihn der Genin mit einem wuetenden Aufschrei unsanft ruecklings gegen den naechsten Baum befoerdert und presste ihm seinen Unterarm unter vollem Einsatz seines Koerpergewichts gegen die Brust, um ihn so festzupinnen. Kiba war ihm so nah, dass er dessen schweren, vor Zorn bebenden Atem auf seinem Gesicht spueren konnte.

"Halt's Maul, Shikamaru!"

Der Chunin dachte nicht im Traum daran. Sein ganzer Koerper war angespannt vor Wut und er starrte seinen Gegenueber spoettisch an.

"Wieso sollte ich? Du hast mich doch dumm von der Seite angelabert! Und jetzt beantworte mir meine Frage, was verdammt noch mal ist dein Problem?!"
 

Damit hatte Shikamaru wirklich nicht gerechnet. Er war schon mindestens fuenfzig verschiedene Ausgaenge fuer dieses Szenario mental durchgegangen, aber dieser gehoerte definitiv nicht dazu. Tausend Gedanken gleichzeitig schwirrten ihm durch den Kopf und dann doch wieder kein einziger. Er hatte noch nie so empfunden und noch nie hatte er solche Probleme gehabt, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Das Einzige, wozu er gerade in der Lage war, war all diese Reize, die in diesem Moment auf ihn einstroemten, wahrzunehmen. Die fremde Hand, die sich in seine Haare krallte, die angenehme Gaensehaut, die dabei seinen Ruecken hinunterlief, der warme Koerper, der muskuloeser war als sein Eigener und sich eng an ihn presste, diese unendlich weichen Lippen, die sich im Kontrast zu den anderen Beruehrungen so zart auf seine Eigenen legten, dass seine Beine nachzugeben drohten und dieses irrsinnige, warme Kribbeln, das sich in seinem ganzen Koerper ausbreitete und ihm den Verstand raubte...

Bevor er jedoch in irgendeiner Form darauf reagieren konnte, loeste sich der Genin auch wieder ruckartig von dem Schwarzhaarigen. Fuer ein paar Sekunden, die wie eine Ewigkeit schienen, starrte ein ueber sich selbst entsetzter Kiba in das ehrlich erstaunte Gesicht Shikamarus, bevor er fluchtartig das Weite suchte.

Shikamaru blieb an Ort und Stelle wie angewurzelt stehen. Das war so, so...

Der Schwarzhaarige blickte langsam an sich herunter.

"FUCK!"
 

***
 

Danke fuers Reinschauen, ich weiss das echt zu schaetzen...

Fetten Thanx und schoenen Day auch!

Besonders an

menchen

sheep88

33Becci33

!

Ohne Kommentare haett ich's mir vielleicht noch mal ueberlegt...
 

Shikamaru 4 president!
 

Ta!

Fragen

So, waere das auch geschafft!

Leider wurde der ganze Prozess durch nerviges Drinkmischen ein wenig verzoegert...

Ich kann zwar nicht versprechen, dass sich das Warten gelohnt hat, aber hoffen tu ichs trotzdem...
 

Wenns Kritik gibt, immer nur her damit, kann mir nur helfen!
 

So, genug von mir, viel Spass!
 

Kapitel 3: Fragen
 

"FUCK!"

Wieso hatte er das nur getan? Am Besten haette er ihn gar nicht angesprochen, er haette sich Akamaru schnappen und nach Hause gehen sollen... Aber als er ihn da unter dem Baum hatte sitzen sehen, war sein Temperament einfach mal wieder mit ihm durchgegangen. Warum hatte ihm Shino nur davon erzaehlt? Warum musste Shikamaru auch mit Temari schlafen? Warum musste er ueberhaupt etwas fuer Frauen uebrighaben? Ach, verdammte Scheisse! Es machte ihn alles nur so verdammt wuetend....

Und dann, dann hatte er ihn auch noch einfach ignoriert! Hatte seine daemlichen Haende in seine daemlichen Hosentaschen gesteckt und war einfach gegangen! Wie hatte es dieser arrogante Penner wagen koennen! Sein Kommentar hatte ihm dann einfach noch den Rest gegeben.

Er hatte die Beherrschung verloren und war eigentlich drauf und dran gewesen, ihm diesen blasierten Ausdruck aus dem Gesicht zu wischen, aber dann... Mit Shikamarus Gesicht so nah an seinem, diesen dunklen Augen, die ihn so durchdringend anblickten, und seinem Geruch ueberall, der ihm jedes Mal die Sinne vernebelte... Gott, sein Geruch! Er war irgendwie herb-suesslich, aber trotzdem maennlich... Ein bisschen wie Zimt... Warum musste er sich auch ausgerechnet in diesem Moment fragen, ob er genauso schmeckte, wie er roch?

Sein Kopf hatte sich vorhin einfach ausgeklingt und seine Hormone die Fuehrung uebernommen... Wenn er es sich Recht ueberlegte, war er eigentlich froh, dass er Shikamaru nicht wehgetan hatte. Er war blind vor Wut gewesen ueber die Aussichtslosigkeit seiner Situation. Nun war es zumindest sicher, dass Shikamaru auf Frauen stand und ihn selbst niemals so ansehen wuerde, wie er es sich wuenschen wuerde...

Und jetzt? Jetzt sass er wirklich in der Scheisse... Wie sollte er Shikamaru jemals wieder unter die Augen treten? Er wuerde ihm niemals abkaufen, dass das ein Versehen war... Ja, Versehen, guter Witz, Kiba...

Ach Verdammt! Die ganze Zeit ueber hatte er seine Naehe genossen, wann immer es ihm moeglich war, er war sich schon fast vorgekommen wie einer von diesen Stalkern, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Er liebte es, Shikamaru um sich zu haben. Er fuehlte sich dann wohl... wie zu Hause... Aber das war wahrscheinlich jetzt auch vorbei.

Frueher hatte ihn Shikamarus Gehabe aufgeregt, aber mittlerweile liebte er seine Art sich zu bewegen, seine Gestik, seine Mimik. Wie er seine Augen schloss, um den Laerm um die Hektik um sich herum auszublenden, wie er seine Haende in die Hosentaschen steckte, wenn er ging, wie seine linke Augenbraue zuckte, wenn er von etwas genervt war, wie er seinen Kopf nach vorne neigte, waehrend er sprach und dabei seinen schlanken Nacken entbloesste, sein konzentrierter Gesichtsausdruck wenn er nachdachte... Es war schoen, ihm zuzusehen...

Kiba raufte sich in seiner Verzweiflung die Haare und konnte sich dieses Mal selbst ueber Akamarus Troestversuche kein Laecheln abringen. Ihm war einfach nur nach Heulen zumute...
 

"FUCK!"

Na grossartig. Er hatte einen Staender.

Die perfekte Abrundung eines voellig verkorksten Tages.

Das war doch zum Auswachsen! Wenn sein Leben ein Buch waere, haette es den Titel 'Wie werde ich vom heterosexuellen Sexgott zur verkappten Schwuchtel in weniger als 24 Stunden', unter Garantie.

Was hatte Kiba nur mit ihm gemacht? Nein, zuerst: WARUM hatte Kiba DAS mit ihm gemacht? Okay, an sich war das 'Warum' ja glasklar. Kiba stand auf ihn.... Kiba stand auf ihn... Kiba stand auf ihn!!?? Wann war das denn passiert? Sie hatten nie sonderlich viel miteinander zu tun gehabt, waren in verschiedenen Teams und wann immer er selbst bei einer gemeinsamen Mission vorschlug zu warten oder erst zu denken, dann zu handeln, war Kiba eher dagegen... In dieser Hinsicht war er wie Naruto, impulsiv und ungeduldig. Auch sonst war Kiba ganz anders als er selbst. Er war laut und temperamentvoll, versteckte nie, was in ihm vorging, er aergerte andere gerne, er faellte Entscheidungen aus dem Bauch heraus und war staendig in Bewegung...

Shikamaru musste ueber sich selbst grinsen. Er hatte eigentlich immer angenommen, dass sie sich gegenseitig eher auf die Nerven gehen wuerden, aber jetzt war das Wort, dass er im Bezug auf Kiba im Kopf hatte 'interessant'. Vielleicht war es ja anders herum genauso...

Langsam schuettelte Shikamaru den Kopf. Zurueck zum Wesentlichen:

Kiba stand auf ihn. Warum sollte sich Kiba zu jemandem hingezogen fuehlen, der so mit seiner eigenen Persoenlichkeit im Widerspruch stand? Das ergab keinen Sinn. Und vor allem: Seit wann? Schon immer? Seit sie in der Akademie gemeinsam die Schulbank gedrueckt haben? Seit Kurzem? Er versuchte sich an eine Aenderung in Kibas Verhalten ihm gegenueber zu erinnern, aber da war nichts... Konnte er wirklich so blind gewesen sein?

Und dann war da ja noch die Kernfrage: Wieso reagierte er SO auf Kiba?

Er versuchte den Vergleich zu Temari zu ziehen.

Zunaechst einmal die Fakten.

Er hatte mit Temari geschlafen. Sie war ungefaehr alles, was man sich von einer Frau versprach. Sie hatte einen unglaublichen Koerper, sie war sanft, anschmiegsam und Gott, sie konnte sich bewegen, von ihren 'muendlichen Talenten' ganz zu schweigen. Auch der Sex mit ihr war in etwa so, wie man ihn sich wuenschen wuerde. Sie hatte genau gewusst, welche Knoepfe sie druecken musste, um einen Kerl um den Verstand zu bringen. Ihre Haut hatte sich samtweich unter seinen Fingern angefuehlt, ihre Beruehrungen waren zart gewesen und sie hatte leicht nach Lavendel geduftet... Wenn er jetzt allerdings im Nachhinein drueber nachdachte, regte ihn der Gedanke an sie gar nicht mehr wirklich an und er konnte sich auch beim besten Willen nicht in Erinnerung rufen, was er waehrenddessen empfunden hatte oder woran er gedacht hatte. Eigenartig...

Und dann war da Kiba.

Kiba hatte er im Gegensatz zu ihr nur gekuesst. Moment. Kiba hatte ihn gekuesst. Voellig ueberraschend. Aus einer Situation heraus, die eigentlich eine Pruegelei haette werden sollen. Wenn er daran dachte, wie grob ihn der andere angepackt hatte und ihn mit reiner Koerperkraft bewegungsunfaehig gegen diesen Baum gedrueckt hatte, durchzog ihn ein eigenartiges Kribbeln und sein Herz schlug ein paar Takte schneller. Insgesamt, so hart von dem braunhaarigen Ninja angefasst zu werden, der staerker war als er selbst, seine eigene Unterlegenheit in dieser Situation, Kibas animalische Natur, dessen muskuloeser Koerper so dicht an Seinem, dessen Hand, die dann noch seine Haare gepackt und seinen Kopf daran in den Nacken gezogen hatte.... All das war irgendwie... Schlicht ausgedrueckt: Geil.

Shikamaru atmete tief durch und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

Na grossartig. Fuehlte er sich jetzt ploetzlich zu Kiba hingezogen? Woher kam das bloss alles auf einmal? Alles nur wegen diesem einen Kuss?

Der Kuss. Noch nicht mal mit Zunge und doch so intensiv, dass Shikamaru weiche Knie davon bekommen hatte. Allein beim Gedanken daran liefen ihm warme Schauer ueber den Ruecken und er hatte den Eindruck, immer noch Kibas erstaunlich weiche Lippen auf den Seinen spueren zu koennen. Es war ein zorniger Kuss gewesen... Hm, wenn der andere seine Wut immer so ausdrueckte...

Stopp! Er musste aufhoeren mit dem Mist. Dumm genug dass er sich damit abfinden musste, Dank Kiba von einem Moment auf den anderen zur Schwuchtel mutiert zu sein, aber dann auch sofort in dreckigen Phantasien zu schwelgen musste wirklich nicht sein. Er musste erst einmal mit Kiba sprechen. Jetzt sofort. Morgen stand fuer ihn eine Mission auf dem Plan und er wusste, wenn er jetzt nicht dazu kommen wuerde, all diese verwirrenden Fragen zu klaeren, saehe es fuer die Mission duester aus.

Gott, das war alles so laestig...
 

***
 

Dickes fettes Dankeschoen auch wieder an

33Becci33

menchen

sheep88

!!!

Ach ja und Loki:

Take a long walk off a short pier, will ya? :)
 

Und noch etwas Wichtiges zum Schluss:

Immer von vorne nach hinten abwischen.
 

Ta!

Antworten

Guten Abend, Freunde der Sonne und des anspruchslosen Zeitvertreibs!

Ich entschuldige mich dafuer, dass die Fortsetzung so lange gedauert hat, aber ich hatte fuer ueber einen Monat Besuch aus Deutschland, dem ich Zucker in den Arsch blasen musste/wollte.
 

Es geht weiter, allerdings gefaellt mir dieses Kapitel persoenlich nicht und ich garantiere keine Rechtschreibfehlerfreiheit.
 

Und wieder vielen Dank an menchen, 33Becci33, ---Loki---(die alte Hure) und sheep88, die meine Kommentaranzahl nicht ganz so gering erscheinen lassen...^^
 

Viel Spass!
 

Kapitel 4: Antworten
 

Warum sass er nochmal hier? Ach ja, genau, weil Kiba sein komplettes Bild von sich selbst vor weniger als zwei Stunden erfolgreich gekippt hatte. Eigentlich war er ja nicht der Typ dafuer, nervoes zu sein, aber im Moment war er dieser Gefuehlsregung hilflos ausgeliefert. Unter normalen Umstaenden haette er auch zuerst nachgedacht, anstatt seinem ersten Impuls zu folgen, aber wie gesagt, heute hatte alles sowieso schon voellig unnormal angefangen, warum sollte der Tag jetzt auch anders enden?

Im Moment sass er jedenfalls in einem Baum vor Kibas Fenster und wartete darauf, dass der Andere auf seine Anwesenheit reagierte. Shikamaru wusste genau, dass der andere ueber seine Anwesenheit informiert war, dessen Sinne waren ja nicht umsonst wesentlich staerker ausgepraegt als bei normalen Menschen. Er wusste, Kiba konnte ihn wittern. Jetzt wartete er nur noch darauf, dass Kiba irgendwann der Geduldsfaden riss und er ihm die Tuer, oder besser, das Fenster oeffnete.

Warum er unbedingt wollte, dass der andere das tat? Er hatte keinen blassen Schimmer. Warum schlug sein Herz bei dem Gedanken daran, Kiba gegenueber zu stehen, mindestens zwei Takte schneller? Ebenso keine Ahnung, aber er wollte es auf jeden Fall herausfinden.

Kiba. Kiba war ein Phaenomen. Diese kurze Begegnung mit ihm vorhin hatte einfach alles durcheinandergebracht, er war einfach in Shikamarus Welt hereingeplatzt und hatte etwas mit sich genommen, dass ihm jetzt fehlte, um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen, um es metaphorisch auszudruecken.

Das Eigenartige an der Sache war nur, dass die Sache, je laenger er sie analysierte, nur noch verwirrender wurde.

Zuallererst war da seine Erregung. Wo war die denn bitteschoen ploetzlich hergekommen? Gut, sie war mittlerweile wieder verschwunden, aber dennoch, warum war ihm Kibas Wirkung auf ihn noch nie aufgefallen? Oder hatte sie sich erst in den letzten 90 Minuten entwickelt? Und warum zitterten seine Haende? Halt, nicht nur seine Haende, sein ganzer Koerper fuehlte sich eigenartig an, eigenartig... schwach. Wie war er in dieser schwaechlichen Verfassung nur auf diesen Riesenbaum gekommen? Was war, wenn ihm sein Koerper einfach nicht mehr richtig gehorchte?

In diesem Moment lief ihm ein eiskalter Schauer ueber den Ruecken: Was, wenn ihm seine Stimmer nun auch nicht mehr gehorchte? Was, wenn Kiba das Fenster oeffnet und er einfach keinen Ton herausbekommt? Was, wenn er all das nicht in Worte fassen konnte, was er dem anderen sagen wollte, ihn fragen wollte?

Heftiger als er es erwartet hatte, zuckte er vor Schreck zusammen, als Kiba urploetzlich das Fenster zu seinem Zimmer aufriss und seine wuetenden Augen in der Dunkelheit nach ihm suchten.

Shikamaru hielt unbewusst den Atem an. Warum war ihm vorher nie aufgefallen wie gut Kiba eigentlich aussah? Der Braunhaarige lehnte sich ein wenig aus dem Fenster, wobei er sich auf dem Fensterrahmen abstuetzte. Shikamaru fielen jetzt erst wirklich seine breiten Schultern auf, die in einen durchtrainierten Oberkoerper uebergingen, der ohne Zweifel staerker war als sein Eigener. Einleuchtend, im Gegensatz zu ihm, dem Strategen, bevorzugte Kiba eher den Nahkampf. Sein beneidenswerter Koerperbau war es jedoch nicht allein, vielmehr das wirre, braune Haar, die dunklen, raubtierhaften Augen, die ihn mittlerweile gefunden hatten und geradezu zu durchbohren schienen, die roten Taetowierungen auf seinen Wangen und die spitzen Eckzaehne, die ihm diese animalische Attraktivitaet verliehen... Shikamaru freute sich irgendwie, dass der andere seine Jacke im Moment nicht trug. Okay, definitiv der falsche Zeitpunkt, um an so etwas zu denken.

"Du sitzt da schon seit einer scheiss Stunde, was verdammt noch mal willst du?"

Kibas gereizte Stimme riss ihn aus seinen Beobachtungen und er schuettelte leicht den Kopf, so als versuchte er laestige Gedanken loszuwerden.

"Ich wollte mit dir reden."

Shikamaru wunderte sich ueber den sanften Ton seiner eigenen Stimme. Sonst redete er doch nie so...fast schuechtern...
 

***
 

Zuerst hatte Kiba gedacht, er haette sich den Geruch eingebildet, langsam aber sicher war er jedoch immer deutlicher und intensiver geworden. Anfangs hatte es ihm noch nichts ausgemacht, masochistischerweise hatte er es irgendwo sogar genossen, Shikamarus Duft um sich zu haben. Als er jedoch merkte, dass der andere nicht verschwinden wuerde, war er unruhig geworden. Er wollte Shikamaru nicht unter die Augen treten, das war doch alles viel zu peinlich. Shikamaru war bestimmt eh nur da um ihm in den Arsch zu treten, immerhin war er mehr oder weniger ueber ihn hergefallen. Verdammt! Was dachte er jetzt nur von ihm? Mal abgesehen davon, dass er ihn bestimmt fuer pervers und krank hielt... Er wollte am Liebsten alles rueckgaengig machen und vergessen, was vorgefallen war, oder noch besser, seine Gefuehle fuer ihn einfach loswerden. Was war vorhin nur in ihn gefahren? Er hatte Shikamarus Kameradschaft verspielt, genauso wie die Moeglichkeit auf ungezwungenes Beisammensein... Wuerde er ihm ab jetzt bei jeder Gelegenheit aus dem Weg gehen? Und ueberhaupt, wie sollte er bloss seine Ablehnung verkraften?

Bei dem Gedanken daran zog sich etwas in seiner Brust schmerzhaft zusammen und das Atmen fiel ihm schwerer, fast so als laege etwas Schweres auf seinem Brustkorb, das ihm die Luft nahm. Was sollte er jetzt bloss tun? Unruhig lief er ihn seinem Zimmer auf und ab und nahm selbst Akamaru nicht wahr, als dieser ueber das wunderliche Verhalten seines Herrchens leise winselte.

Dieser verdammte Shikamaru! Was dachte er sich nur dabei, vor seinem Fenster zu sitzen, gut zu riechen ihn damit in den Wahnsinn zu treiben? Scheisskerl!

Er konnte diese angespannte Situation einfach nicht laenger ertragen.

Zornig riss er das Fenster auf und hoffte dabei instaendig, dass Shikamaru das Zittern seiner Haende nicht mitbekam.

"Du sitzt da schon seit einer scheiss Stunde, was verdammt noch mal willst du?"

Er hatte eigentlich selbstsicherer klingen wollen, aber den Schwarzhaarigen jetzt vor sich zu sehen, verunsicherte ihn. Und ueberhaupt, klang seine Stimme normalerweise nicht etwas tiefer?

"Ich wollte mit dir reden..."

Der gleichgueltig scheinende Ton in Shikamarus Stimme provozierte Kiba noch mehr.

"Und da haettest du nicht einfach klopfen koennen?"

Wollte der Kerl ihn verarschen? Zuerst belagerte er ihn und dann tat er so, als waere nichts? Ist das so eine Art Verwirrungstaktik, bevor er ihm eins reinwuergen wollte?
 

Kibas Worte fuer den Moment ignorierend erhob sich Shikamaru von seinem Sitzplatz und landete mit einem gezielten Sprung direkt vor Kibas Fenster auf einem Dachvorsprung. Dieses Gespraech ueber so einen raeumlichen Abstand zu fuehren machte keinen Sinn. Und irgendwie fuehlte es sich ja auch ganz schoen an, so nah bei Kiba...
 

Noch bevor Kiba uber diesen Gedanken laenger brueten konnte, landete Shikamaru ploetzlich direkt vor ihm auf dem Dachvorsprung unter seinem Fenster und blickte mit unlesbarem Gesichtsausdruck zu ihm hinauf. Seit wann war er denn so schnell?

"Haettest du mir denn aufgemacht?"

Es fiel ihm sichtlich schwer, mit Shikamaru so dicht vor ihm einen anstaendigen Gedanken zu fassen, aber irgendwo hatte der junge Nara da Recht. Eher fror die Hoelle zu, als dass er das zugab, aber er haette ihm niemals aufgemacht... Also hatte ihn der Kerl so lange belagert, weil er einkalkuliert hatte, dass er von selbst irgendwann die Geduld verlieren wuerde? Scheisse, war er wirklich so berechenbar?
 

"Kann ich reinkommen?"

Shikamarus Magen zog sich vor Nervositaet zusammen. Auf eine groessere Distanz hin einen gleichgueltigen Eindruck zu erwecken war wesentlich einfacher als hier, direkt vor Kiba, der nun zoegerlich ein paar Schritte zuruecktrat, um ihm Platz zu machen. Hm. Er wirkte so angespannt und unruhig. Ueberhaupt schien Kiba gar nicht mehr sauer, sondern eher mit der Situation ueberfordert... Ha, dann war er damit zumindest nicht allein... Es war definitiv nicht eine seiner brilliantesten Ideen gewesen, sofort hierherzukommen, er haette besser nochmal ein paar Naechte darueber geschlafen...
 

Akamaru hatte sich durch das offene Fenster nach draussen verzogen. Dem Rueden war aufgefallen, dass etwas an dieser Situation seltsam war, aber da keine Gefahr von Shikamaru ausging, konnte er sein Herrchen getrost in Ruhe lassen.

Shikamaru stieg unterdessen durch das Fenster in Kibas Zimmer, blieb allerdings auf dem Fensterbrett sitzen. Er hatte Kibas Privatsphaere schon genug gestoert, er musste sich ja nicht noch mitten ins Zimmer hocken.
 

Es war eine eigenartige Situation. Sie beide blickten auf den Boden und sahen nur gelegentlich zu dem jeweils anderen auf. Wann immer sich ihre Blicke dabei trafen, wandten sie sich sofort wieder ab. So ging das Spielchen eine Weile, bis, unueberraschenderweise, Kiba die Geduld verlor.

"Du wolltest reden?"

Shikamaru zuckte unwillkuerlich zusammen, obwohl Kiba leise gesprochen hatte. Er bekam eine Gaensehaut. Er versuchte, sich auf den eigentlichen Grund seines Besuchs zu konzentrieren, doch sein Kopf war auf einmal wie leergefegt. Er hatte so viele Gedanken gehabt, die er ausprechen wollte, so viele Fragen, die er stellen wollte, aber im Moment konnte er nur auf sein Herz achten, dass so fest gegen seinen Brustkorb schlug, dass Kiba es doch eigentlich hoeren musste. Was war nur jetzt auf einmal mit ihm los? Hatte er etwa Angst? Aber wovor genau?

Seine Kehle war wie ausgetrocknet und seine Stimme klang heiser, als er nach einer Ewigkeit, so schien es ihm, leise zu sprechen begann.

"Warum macht dich die ganze Sache mit Temari nur so wuetend?"
 

Kiba horchte auf. Als der andere ihn so kleinlaut ansprach, wandelte sich ein Teil seiner Anspannung in ehrliche Verwirrung ab. Irgendwie hatte er auch eine andere Frage erwartet. Eher etwas Anklagenderes, so was wie: 'Was sollte der Scheiss vorhin?' oder so aehnlich... Gleichwenn es eine relativ simple Frage war, hatte er keine Ahnung, was er antworten sollte. Eine leichte Roete stieg ihm ins Gesicht und er stammelte schulterzuckend:

"Ich weiss nicht, ich..."

Er brach ab. Was sollte er Shikamaru sagen? Dass er eifersuechtig war? Er schloss die Augen, atmete tief durch und war dankbar, dass Shikamaru geduldig wartete, anstatt ihn zum Sprechen zu draengen.

"Jeder hat drueber geredet, selbst Shino... Und ueberall dieses Getratsche, das is mir so auf die Nerven gegangen! Und dann auch noch...Temari ist halt, keine Ahnung, sie is..."

"Ein Maedchen?"

Shikamaru hatte den Nagel natuerlich auf den Kopf getroffen. Bei seinen Worten lief Kiba noch roeter an und blickte beschaemt zur Seite. Warum zwang Shikamaru ihn nur, sich so vor ihm blosszustellen? Wenn man die Sache nicht aussprach, konnte man sie wenigstens noch verdraengen, aber so? Ach verdammt...

Um nicht mehr so daemlich in der Gegend herumzustehen, ging er mit hastigen Schritten zu seinem Schreibtisch rechts von ihm und setzte sich seitlich auf den Stuhl. Zumindest hatte er jetzt eine Lehne zwischen sich und Shikamaru gebracht, wozu auch immer das gut sein sollte. Jetzt fuehlte er sich wenigstens nicht mehr wie auf dem Praesentierteller.

Kaum hatte er sich gesetzt, fragte der Schwarzhaarige leise weiter.

"Bin ich... hab ich fuer dich eine Bedeutung oder...war ich nur zur falschen Zeit am falschen Ort?"

Etwas irritiert blickte Kiba auf. Man sah ihm an, dass es etwas dauerte, bis die Bedeutung dieser Frage zu seinem Verstand vordrang.

Shikamaru zuckte erschrocken zusammen, als Kiba wuetend aufsprang und sein Stuhl dabei geraeuschvoll nach vorne umkippte.

"Was glaubst du eigentlich? Nur weil du ein Kerl bist und ich auf dich stehe, heisst das noch lang nicht, dass ich jeden Typen anspringe, wenn ich-"

Schockiert brach der Braunhaarige den Satz ab und wandte Shikamaru hastig den Ruecken zu. Er wollte augenblicklich im Erdboden versinken. Hatte er ihm etwa gerade ins Gesicht gesagt, dass er auf ihn stand? Wie behindert war er eigentlich? Die ganze Situation war doch nur bescheuert. Shikamaru sollte eigentlich gar nicht hier sein und mit ihm reden, sondern ihm aus dem Weg gehen, wann immer es moeglich war. Das waere eine angebrachte Reaktion gewesen, anstatt hier in seinem Zimmer zu sitzen und ihm unangenehme Fragen zu stellen. Er wollte, dass der Schwarzhaarige ging. Das sagte er ihm auch.

Umso mehr irritierte ihn, dass Shikamaru schlicht ablehnte.

"Was bitte? Und warum willst du nicht aus MEINEM Haus verschwinden, wenn ich fragen darf?"

Kiba merkte, wie erneut Wut in ihm hochkochte. Das war das Einzige, das er nicht mochte, wenn Shikamaru in seiner Naehe war, er hatte seine Emotionen einfach nicht unter Kontrolle... Zumindest noch weniger, als sonst schon. Und im Moment machte es ihn einfach verrueckt, dass er keine Ahnung hatte, was der andere nur von ihm wollte.

"Ich versteh das alles einfach nicht."

Kam darauf leise die Antwort von Shikamaru.

Kiba riss an dem Punkt der Geduldsfaden und ignorierte die Tatsache voellig, dass der Schwarzhaarige seinerseits ein wenig rot wurde und seinen Blick auf den Boden senkte.

"Was gibt's da bitte nicht zu verstehen? Okay, fuer dich, langsam zum Mitschreiben: Ich. stehe. auf. Kerle. Auf dich, um genau zu sein. Und ja, ich habe dich tatsaechlich gekuesst. Warum? Keine Ahnung, aber das is nichts Neues, weil mein Gehirn eh nicht richtig funktioniert, wenn du in der Naehe bist. Nimm zum Beispiel jetzt, ich dreh am Rad und erzaehl dir dieses ganze saupeinliche Zeug und weiss nicht mal wieso! Hey, schau mich gefaelligst an, wenn ich mich schon vor dir zum Idioten mache!"

Mit jedem Wort war er naeher an Shikamaru herangetreten und stand nun direkt vor ihm. Langsam hob der Chuunin seinen Kopf und blickte Kiba direkt in die Augen.
 

Schluss fuer heute!
 

Kommentare sind wie immer erwuenscht und Danke fuers Reinschauen!
 

Merke, gerate nicht in unangenehme Situationen oder Schiffsschrauben, wenn es sich vermeiden laesst.
 

Ta!

Triebe

Merkt man, das mir dezent langweilig war?

Euch kanns nur zugute kommen.

Auf ins naechste Kapitel!
 

Wohl bekomms!
 

Kapitel 5: Triebe
 

Eine eigenartige Spannung lag zwischen ihnen, lag in der Art, wie sie sich anblickten. Kiba schien auch gar nicht mehr wuetend zu sein, sein Blick hatte sich veraendert.

Shikamaru war verwirrt und aufgeregt zugleich, als er sich Kibas Worte noch einmal durch den Kopf gehen liess. Er hatte mit seiner Aussage eigentlich nur sagen wollen, dass er hauptsaechlich sich selbst nicht verstand, aber die Worte des Anderen liessen sein Herz ein paar Takte schneller schlagen. Er wollte nicht gehen, weil er hier bei Kiba bleiben wollte, so absurd es auch klang. Und jetzt? Jetzt stand Kiba so nah vor ihm, dass er nur seine Hand heben musste, um den von einem Netzhemd bedeckten Koeper zu beruehren. Und im Moment sehnte sich alles in ihm danach, genau das zu tun.

Ohne Nachzudenken erhob sich Shikamaru langsam. Kiba stand so dicht vor ihm, dass sich ihre Koerper dabei immer wieder kurz beruehrten, was angenehme Schauer durch Shikamarus Koerper schickte. Der Braunhaarige ruehrte sich keinen Millimeter vom Fleck.

Shikamaru hatte den Blickkontakt abgebrochen und blickte mit einem Rotschimmer im Gesicht ueber Kibas Schulter hinweg zu Boden, als er seine Wange schon fast vorsichtig gegen die Kibas lehnte. Der Andere bewegte sich immer noch nicht, Shikamaru spuerte nur, wie sich der Brustkorb des Braunhaarigen nun etwas schneller gegen seinen Eigenen hob und senkte.

Der Schwarzhaarige konnte an gar nichts mehr denken und das war ein eigenartiges Gefuehl. Sein normalerweise analytischer Verstand war schlicht abgeschaltet, er nahm nur jedes Detail dieses Moments in sich auf und ja, er genoss es. Er liess seine Fingerspitzen an Kibas Armen entlangwandern und strich dann zaertlich ueber seine Haende, so als wollte er ihn bitten, sie fuer ihn zu oeffnen. Ihre Finger verschraenkten sich ineinander. Kibas Duft umgab ihn und vernebelte ihm die Sinne. Kurz zuckte ihm der laecherliche Gedanke durch den Kopf, dass er sich immer vorgestellt hatte, Kibas Geruch wuerde dem eines Hundes aehneln. Er musste laecheln. Nein, Kiba roch gut. Maennlich. Verfuehrerisch.

Er ersetzte seine eigene Wange durch seine Lippen und strich mit ihnen langsam Kibas Wange entlang. Als sich am Ende ihre Lippen ganz sacht beruehrten, fuhr ein elektrisierendes Kribbeln durch seinen Koerper und er hielt inne. Wie um sich zu vergewissern sah er zu Kiba hoch, der ihn aus verklaerten Augen anblickte.

Shikamaru schloss seine Augen und kuesste Kiba. Ganz sanft, fast vorsichtig. Als Antwort umfasste der Braunhaarige Shikamarus Haende ganz und fuhr ihm mit der Zunge zaertlich ueber die Lippen. Shikamaru durchfuhr ein erregendes Kribbeln und seine Knie wurden weich. Mit einem leisen Seufzen gewaehrte er Kiba Einlass.

Der Kuss war atemberaubend. Noch nie hatte Shikamaru einen Kuss so intensiv erlebt wie diesen. Er hatte Schmetterlinge im Bauch, seine Haende zitterten und ihm war angenehm schwindlig. Wie von selbst lehnte er sich nun ganz gegen Kibas Koerper und seufzte erneut in den Kuss hinein, als diese Beruehrung bei ihm eine Gaensehaut verursachte. Er spuerte Kibas Herz schnell gegen sein Eigenes schlagen, dessen Waerme ueberall an seinem Koerper und spuerte, wie Kiba seinen Schritt sanft gegen seinen Eigenen presste.

Shikamaru entfuhr dabei ein lautes Stoehnen und das schien ihn wieder in die Realitaet zurueckzuholen, denn daraufhin riss er sich, schockiert ueber sich selbst, von Kiba los und drehte sich schweratmend zum geoffneten Fenster.

Was war da nur gerade passiert? Seit wann hatte er sich so gar nicht mehr unter Kontrolle? Und seit wann dachte er nicht mehr nach, bevor er handelte? Oh Mann, jetzt hatte er Kiba Hoffnungen gemacht... Er hatte doch immer noch keine Ahnung, was seine ploetzlichen Gefuehle fuer den Anderen zu bedeuten hatten. Was wenn seine Hormone einfach nur verrueckt spielten und er sich Morgen gar nicht mehr auf dieser Ebene fuer den Braunhaarigen interessierte? Er hatte doch nur rausfinden wollen, was mit ihm los war und jetzt hatte er Kiba so damit reingezogen... Haette sich sein Gehirn nicht ein paar Minuten eher einklinken koennen? Verdammt.

"Kiba, ich... Es tut mir leid, ich weiss nicht was... Vielleicht sollte ich besser-"

Er war schon fast dabei, aus dem Fenster zu klettern und zu gehen, als sich zwei Arme um seinen Bauch schlangen und sich am Fensterbrett vor ihm abstuetzten. Kiba lehnte sich an seinen Ruecken und raunte ihm ins Ohr:

"Du gehst nirgendwo hin."

Kibas Atem kitzelte ihn im Nacken und er bekam eine Gaensehaut. Ihn in dieser Tonlage und so... so bestimmend reden zu hoeren, erregte ihn. Als er dann auch noch anfing, sanfte Kuesse auf seinem Nacken zu verteilen, wich die Anspannung wieder aus Shikamarus Koerper und unbewusst neigte er seinen Kopf noch etwas weiter nach vorne, um Kibas Lippen mehr Spielraum zu geben. Diese kleine Geste bestaetigte den braunhaarigen Genin.

Ohne gross Widerstand zu leisten liess Shikamaru sich von dem Anderen vom Fenster wegziehen, nur um im naechsten Moment mit dem Ruecken zu einer Wand zwischen dieser und Kiba eingekeilt zu sein. Normalerweise haette er sich nie so bedraengen lassen, doch Kibas Naehe machte ihn einfach schwach. Etwas lief hier deutlich anders. In jeder vorherigen, noch so triebgesteuerten Situation hatte er nie die Kontrolle abgegeben, vor allem aber schon gar nicht so schnell und widerstandslos...

"Mir ist scheissegal, was sich dein Kopf mal wieder zusammenspinnt, aber Erstens gefaellt dir das hier und Zweitens hast du mich von dir aus gekuesst. Du bleibst so was von hier..."

Kibas Unsicherheit war verflogen. Nun, da Shikamaru ihm entgegengekommen war, war er genau da, wo er hinwollte. Shikamaru machte ihn verrueckt. Seine eher untypische Schuechternheit, sein leises, heiseres Stoehnen, und dieses Hadern mit sich selbst... Wo doch klar war, dass er keine Chance hatte, ihm zu widerstehen. Kiba wollte ihn, er wollte ihn so sehr, dass es fast schon koeperlich weh tat.

Er packte den Schwarzhaarigen im Nacken und raubte mit dem naechsten Kuss regelrecht seine Mundhoehle aus, waehrend er eher grob dessen Beine spreizte und seinen Oberschenkel gegen dessen Schritt draengte. Shikamaru belohnte Kiba, indem er in den Kuss hineinstoehnte und seine Arme hilflos um dessen Hals schlang.

Shikamaru wusste nicht, wie ihm geschah. Er hatte nicht mitbekommen, wann genau sich dieser Wechsel in Kiba vollzogen hatte, aber beschweren wollte er sich nicht. Haette er in seiner momentanen Verfassung auch gar nicht gekonnt, er stand einfach viel zu sehr darauf, von dem Anderen dominiert zu werden.

Kiba zog den Kopf des Chuunin zur Seite und grinste gegen die zarte Haut an dessen Hals. Shikamaru mochte es also, ein wenig rauher angefasst zu werden. Den schnellen Puls, den er unter seinen Lippen spuerte und die Erektion, die sich gegen seinen Oberschenkel presste, bestaetigten ihn darin.

Ploetzlich klopfte es an der Tuer. Erschrocken fuhren die beiden schweratmend auseinander und Shikamaru war froh, dass er sich an eine Wand anlehnen konnte. Seine Knie zitterten vor Erregung und sein Puls raste.

Die Stimme von Kibas Schwester drang durch die -Gott sei Dank- immer noch geschlossene Zimmertuer:

"Kiba, Mom braucht dich. Komm sofort runter... Hi Shikamaru."

Angesprochener erstarrte. Verdammt! Er hatte vollkommen ausser Acht gelassen, dass im Hause Inuzuka jeder scharf ausgepraegte Sinne besass. Die komplette Familie wusste wahrscheinlich ueber seine Anwesenheit Bescheid, seit er sich in diesen verdammten Baum gesetzt hatte! Hoffentlich hatten sie nichts gehoert... Wobei die Chancen darauf auch sehr gering standen...

Sein Gesicht lief Schamesrot an und er wollte nur noch gehen. Vielleicht sollte er sogar froh darueber sein, unterbrochen worden zu sein, ansonsten haette er vielleicht etwas getan, was er noch bereut haette... Obwohl, haette er das wirklich? Na ja, fuer den Moment gab es auf jeden Fall keinen Grund zu bleiben. Er bewegte sich in Richtung Fenster, als Kiba ihn am Handgelenk festhielt.

Die Beruehrung liess einen Schauer durch Shikamarus Koerper laufen. Die Erregung, die Kiba in ihm ausgeloest hatte, war noch laengst nicht abgeklungen.

"Wann sehe ich dich wieder?"

Er blickte Kiba an. Der schien offensichtlich nicht die geringsten Zweifel an dem Ausgang dieser Nacht zu haben. Kibas Blick war immer noch lustverhangen.

"Ich trete morgen eine Mission an. In drei Tagen bin ich wieder da."

Shikamaru sprach leise und konnte dem Blick des Anderen kaum standhalten. Kiba zog ihn noch einmal zu sich, gab ihm einen sanften, fluechtigen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann um, um dem Ruf seiner Schwester zu folgen.

In dieser Nacht verliess Shikamaru dieses Haus verwirrter, als er es betreten hatte.
 

Hand heben, wer hatte Spass? Ich, ich, ich, beim Schreiben.
 

Vielen Dank fuers Reinschauen!
 

Kniefall auch dieses Mal wieder vor menchen, sheep88, 33Becci33 und neu mit in der Runde, MarihaXellos.

Ich freu mich immer ueber Kommentare, auch mit Kritik. Hoert ihr das, Nicht-Kommischreiber? (Antwort: Ja, und weiter? Ta: wollts nur mal erwaehnt haben.)
 

"Das ist echt ne schoene Landschaft doch hier riecht es so komisch, Kuhmist oder weil der Holzmichl tot ist?" -Euro8000
 

In diesem Sinne,
 

Ta!

Verstand

Guten Abend und herzlich Willkommen im Gruselkabinett.

Ich weiss, ich habe mir viel Zeit gelassen und es ist auch nicht so viel dabei herausgekommen, wie ich es mir vielleicht gewuenscht haette, aber das macht nichts. Mir zumindest nicht.
 

Danke fuers Reinschauen und viel Spass!
 

Ach ja, etwaige Rechtschreibfehler interessieren mich nicht...
 

Kapitel 6: Verstand
 

Shikamaru hatte in dieser Nacht kein Auge zugetan. Wann immer er versucht hatte, sich zu entspannen, waren zusammenhanglose Bilder von Kiba und ihnen beiden vor seinem inneren Auge aufgetaucht, die ihn vor Scham erroeten liessen. Gestern war es ihm ja zunaechst als eine gute Idee vorgekommen, zu Kiba zu gehen und die Situation zu klaeren, zumal er seinen Kopf fuer die anstehende Mission hatte freibekommen wollen. Doch jetzt? Jetzt hatte er vor lauter Verwirrung nicht mal eine Sekunde Schlaf bekommen! Es versprach heiter zu werden... Oh Mann, war das alles laestig... Er wusste genau, warum er sich nie ein Maedchen fuer eine Beziehung angelacht hatte. Gefuehle waren verwirrend, nervenaufreibend, unberechenbar und vor allem gingen sie mit keiner der menschlichen Rasse bekannten Logik einher, sie waren einfach nur da. Fertig.

Zumindest fuehlte er sich im Moment so, da er sich vor Allem sein eigenes, aeusserst seltsames Verhalten gegenueber Kiba einfach nicht logisch erklaeren konnte. Vielleicht half ihm ja diese Mission dabei, seine Gedanken ein bisschen abzulenken und sich darueber klar zu werden, was er im Fall Kiba eigentlich wollte...

Als Shikamaru zu Tagesanbruch am Haupttor Konohas auftauchte, konnte er nicht umhin, genervt aufzustoehnen. Lady Tsunade hatte ihm als seine beiden Mitstreiter Naruto und Lee zur Seite gestellt. Warum gerade die beiden? Nun ja, ihre Mission bestand darin, ein bei einem feindlichen Angriff zerstoertes Dorf am Rande des Feuerlandes wieder aufzubauen und taktisch ausgefeilte Verteidigungsanlagen, sowie -plaene zu erstellen, da besagtes Dorf aufgrund seiner geringen Groesse keine Ninja zu seinem Schutz zur Verfuegung hatte.

Shikamarus Part bei dieser Mission war glasklar: Sein Metier war die Taktik und Naruto und Lee waren allseits fuer ihre Aufopferungsgabe, Ausdauer und Beteiligungsfreude bei der Hilfe von Beduerftigen bekannt. Sie wuerden definitiv die koerperliche Arbeit uebernehmen.

Das war allerdings nicht der Grund, warum Shikamaru noch bevor einem Wortwechsel mit den beiden genervt war. Nein, der Grund war Gai-sensei, der seine Unterhaltung mit Lee in diesem Moment abbrach und Shikamaru schon von Weitem mit einem zweideutigen Grinsen im Gesicht anstrahlte.

"Guten Morgen, fleissiger junger Mitstreiter, die frohe Kunde ist auch zu mir, Maito Gai, vorgedrungen und ich muss mein Kompliment an dich aussprechen, du weisst die Energie der Jugend vorzueglich einzusetzen!"

Es kostete Shikamaru sichtlich Kraft, diesen ueberaus nervigen und auch peinlichen Wortschwall so gut es ging zu ignorieren. Das schon am fruehen Morgen? Womit hatte er das nur verdient?

"...bla bla....wuesste ich es sehr zu schaetzen, wenn du meinen aufstrebenden Schueler Lee ein wenig unterweisen wuerdest! Jaha, auch diese Art der koerperlichen Ertuechtigung gehoert zu den Pflichten eines wahren Ninja!"

Der Schwarzhaarige rollte nur mit den Augen. Was fuer einen kompletten Unfug dieser Kerl nur von sich gab! Sollte er jetzt auch noch Unterricht geben? Wer war er denn? Und so eifrig, wie Lee nickte, konnte er sich wohl auf so einiges auf diesem Trip gefasst machen.

Naruto hingegen war anscheinend immer noch erfrischend ahnungslos, ungluecklicherweise hatte Gai-senseis Geschwafel jedoch sein Interesse geweckt.
 

Shikamaru entschied sich, die drei Tratschtanten zurueckzulassen und einfach aus dem Dorf zu marschieren. Gut, das war zwar etwas respektlos Gai-sensei gegenueber, aber dieser wuerde das bestimmt ueber einen Wettstreit mit Kakashi-sensei hinweg schnell wieder vergessen, und zusaetzlich wuerde das Naruto und Lee in die Gaenge bringen und sie dazu bewegen, ihm zu folgen. Die beiden Heisssporne wollten ja nie die Letzten sein, egal um was es ging. Ts, wie kleine Kinder.

Er marschierte also los und so weit klappte alles wie geplant, mit dem einzigen Unterschied, dass Lee und Naruto nun mit ein wenig Abstand hinter ihm gingen und in Tuscheleien vertieft waren. Es brauchte nicht viel Phantasie um zu erraten, um was genau es dabei ging. Shikamarus Befuerchtungen wurden bestaetigt, als ein schelmisch grinsender Naruto zu ihm aufschloss und lauernd, zuweilen vieldeutig kichernd, neben ihm herlief.

"Shika-kuuun..."

Die Augenbraue des Schwarzhaarigen zuckte genervt.

"Was gibt's, Naruto?"

Was fuer eine ueberfluessige Frage. Jeder, der schon mal ein vorpupertaeres Gesicht gesehen hat, konnte in dem Narutos lesen wie in einem offenen Buch.

"Hast du wirklich mit Temari-"

Weiter kam der blonde Chaosninja nicht, denn Shikamaru hatte angehalten und sich so abrupt Naruto und Lee zugewandt, dass sie mitten in der Bewegung einfroren und den sonst so ruhigen Chuunin erschrocken anstarrten.

"Ihr Beiden hoert jetzt genau zu, ich sage es naemlich nur ein Mal: Ja, ich habe mit Temari geschlafen und es mag sein, dass ich ein gewisses Talent auf dieser Ebene besitze, ABER-"

An dieser Stelle blickte er seine Mitstreiter mit so einem eisigen und drohenden Blick an, dass diese ihre Kommentare herunterschluckten und sich nicht einmal trauten zu atmen,

"Solltet ihr auch noch ein einziges Wort ueber diese Sache verlieren, werdet ihr diese Mission ohne meine Hilfe zu Ende bringen muessen, was sie hoechstwahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Und dann duerft ihr Beiden der Hokage erklaeren, warum genau ihr mehr Interesse an meinen Sexpraktiken als an dem Erfolg unserer Mission hattet. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrueckt?"

Lee und Naruto blickten ihn eingeschuechtert an und nickten hastig.

"Gut. Dann schauen wir, dass wir noch heute in dem Dorf ankommen."

Mit diesen Worten zog Shikamaru sein Tempo deutlich an und die beiden Anderen folgten ihm stillschweigend. Wenigstens hatte er fuer den Moment diese beiden Kindskoepfte zum Schweigen gebracht. Vielleicht wuerde diese Mission doch nicht allzu laestig werden...
 

Als sie gegen spaeten Nachmittag in besagtem Dorf eintrafen, hatten die Aufbauarbeiten schon laengst begonnen und nachdem sie vom Dorfaeltesten begruesst wurden, ordnete Shikamaru Naruto und Lee auch schon an, die Dorfbewohner tatkraeftig zu unterstuetzen. Im Moment wurde sowieso alle Arbeitskraft auf die beschaedigten Haeuser innerhalb des Dorfes angewendet, so konnte Shikamaru waehrenddessen in Ruhe einen Plan fuer die 'aeusseren Angelegenheiten' des Dorfes ausarbeiten. Somit suchte sich der Schwarzhaarige einen hochgelegenen Aussichtspunkt auf einem kleinen Berg im Ruecken des Dorfes, um die Struktur des Dorfes gut ueberblicken zu koennen und beobachtete mit Wohlwollen, dass Naruto auch von allein auf die Effizienz seines Kage-bunshin-no-Jutsus in dieser Situation gekommen war.

Hier auf dem Felsvorsprung, allein, nur umgeben vom Rauschen des Windes und dem Gezwitscher der Voegel versuchte Shikamaru, sich wirklich nur auf den Grundriss des Dorfes und der dazu optimalsten Verteidigungsanlage zu konzentrieren, aber immer wieder schweiften seine Gedanken zu einem gewissen braunhaarigen Genin ab.

Er konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren. Immer wenn er versuchte, sich mit Zaeunen, Schutzwaellen und Toren zu beschaeftigen, durchzuckten ihn Bilder der vergangenen Nacht. Was war gestern nur mit ihm los gewesen? Er konnte nicht leugnen, zumindest nicht gegenueber sich selbst, dass ihm bei dem Gedanken an Kiba ein angenehmer Schauer durchlief. Aber wo wollte er das genau einordnen? Fand er ihn wirklich durch und durch, koerperlich wie geistig, attraktiv oder war das einfach nur Neugier, die sich bald wieder legen wuerde? Wenn ja, befaende er sich in einer sehr unangenehmen Situation, denn Kiba hatte ihm ja schon ins Gesicht gesagt, dass er an ihm interessiert war. Was sollte er jetzt tun? Fuer den Anfang sollte er sich zumindest von Kiba fernhalten, bis er wusste, was genau mit ihm los war. Schliesslich konnte er ja nicht einfach auf die Kosten des Braunhaarigen spielen um ihn im Zweifelsfall einfach fallen zu lassen, aber das war ja auf Dauer auch keine Loesung, er konnte nicht ewig vor ihm davonlaufen und ausserdem war er ihm irgendwo auch eine Antwort schuldig...
 

Nach vielen vielen Stunden, von denen er mindestens ein Drittel mit sinnlosen, pubertaeren Gedanken zugebracht hatte, trottete er zurueck ins Dorf und besprach mit Naruto, Lee und dem Dorfaeltesten, wo genau der Palisadenzaun um das Dorf verstaerkt werden sollte, welche Stellen fuer Aussichtsposten taktisch am Kluegsten waeren und welche Vorbereitungen man fuer einen kuenftigen Angriff treffen sollte.

Shikamaru war mit sich selbst ueberhaupt nicht zufrieden. Die ganze Mission wuerde sich wahrscheinlich um Einiges verzoegern, nur weil er sich nicht konzentrieren konnte. Sonst brauchte er doch nie so lange um einen Plan auszuarbeiten und mittlerweile fragte er sich, ob seine Verwirrtheit seinen Teamkollegen aufgefallen war, doch ein Blick auf die beiden Chaoten konnte ihn beruhigen. Die waren gerade dabei, sich froehlich miteinander zu kloppen waehrend die Dorfbewohner um sie herum ihre liebe Not hatten, alles um sie herum intakt zu halten.

Nichts, was nicht einfach mit einem schnellen Schattenjutsu zu beheben war...
 

Nun, da Shikamaru nun auch selbst koerperliche Arbeit verrichtete, kamen seine Gedanken endlich einmal zur Ruhe. Abends war er dann so geschafft, dass er sofort in traumlosen Schlaf sank, um dann am naechsten Morgen, ohne gross Zeit zu verlieren, gleich wieder zur Arbeit zu schreiten.

So arbeiteten die drei Konoha-Ninja drei Tage am Stueck bis sie so weit waren, dass der Rest von den Dorfbewohnern selbst uebernommen werden konnte. Naruto und Lee waren ueber Shikamarus tatkraeftigen Einsatz wirklich ueberrascht, kannten sie den Schwarzhaarigen doch nur als Faulenzer, der sich jeder Anstrengung zu entziehen versuchte. Aber anstatt sich unnoetig Gedanken darueber zu machen, freuten sie sich einfach ueber seine Hilfe. Sie konnten ja auch nicht wissen, dass Shikamaru sich vorsetzlich ueber die Massen beschaeftigte, nur um sich von seinem Kiba-Problem abzulenken.

Das klappte so auch ganz gut, bis hin zu ihrem letzten Abend im Dorf, denn nun setzte bei Shikamaru die unausweichliche Erkenntnis ein, dass sie im Morgengrauen zurueck nach Konoha aufbrechen wuerden. Zurueck zu Kiba, zurueck zu seiner Orientierungslosigkeit.

In dieser Nacht hatte er wieder kein Auge zugetan und auch, als die drei Ninja dann am Morgen ihre sieben Sachen packten und sich in Richtung Heimatdorf aufmachten, schickte sich Shikamaru nicht sonderlich zur Eile an.
 

Gegen Nachmittag desselben Tages tigerte Kiba unruhig in der Naehe von Konohas Haupttor hin und her. Nun war es schon fuenf Tage her, dass Shikamarus Team das Dorf verlassen hatte, obwohl sich die Mission insgesamt eigentlich nur ueber drei Tage haette hinziehen sollen. Natuerlich konnte sich eine Mission unerwartet verzoegern, aber....aber trotzdem. Es machte ihn wahnsinnig nicht zu wissen, ob den Dreien, oder besser, Shikamaru, etwas zugestossen war oder ob sie einfach nur langsam waren oder sonst irgendetwas passiert war. Den vorigen Tag hatte Kiba ebenfalls immer wieder, wann immer er Zeit gefunden hatte, nach Shikamaru Ausschau gehalten, natuerlich nicht allzu offensichtlich, er wollte ja nicht unnoetige Fragen aufwerfen...

Ungeduldig beobachtete er den Horizont von einem Hausdach aus und als er nach einiger Zeit endlich drei Gestalten in der Ferne ausmachen konnte, von deinen eine eindeutig Narutos unverkennbares Organ besass, schlug sein Herz ein wenig schneller.

Schnell machte er sich auf den Weg nach Hause. Er kam sich zwar dabei ein wenig laecherlich vor, aber er wollte noch unter die Dusche springen und vielleicht noch zwei, drei Stunden verstreichen zu lassen, bevor er bei Shikamaru vorbeischaute. Der Schwarzhaarige sollte ja nicht denken, er wolle sich aufdraengen... Okay, dafuer waere es wahrscheinlich klueger, einen ganzen Tag zu warten, aber er war ja kein Heiliger und ausserdem viel zu ungeduldig.

Er stuermte grusslos an seiner Mutter und seiner Schwester vorbei nach oben in sein Zimmer. Dort angekommen oeffnete er seinen Schrank und ueberlegte, was er anziehen sollte, erfolgreich die Stimme in seinem Hinterkopf verdraengend, die ihn als Maedchen verspottete. Der doesende Akamaru hob nur kurz desinteressiert den Kopf und blickte sein Herrchen an, nur um dann seine Schnauze wieder auf seine Pfoten sinken zu lassen. Sein Herrchen benahm sich die letzten Tage nur noch merkwuerdig, also war jetzt ebenfalls kein Grund zur Aufregung.
 

Derweil im unteren Geschoss in der Kueche:

"Mama, kommt mir das nur so vor oder liegen ungewoehnlich viele Pheromone in der Luft?"

Tsume runzelte die Stirn und schien nachzudenken.

"Ist mir auch aufgefallen... Vielleicht hat mein Kiba-Schatz ja endlich eine Freundin gefunden?"

Hana grinste.

"Wurde auch allmaehlich mal Zeit..."
 

***
 

Ich weiss was ihr jetzt denkt:

Kann die dumme Gans nicht mal zu Potte kommen? Die Antwort lautet: Nein.

Zumindest nicht in diesem Kapitel, aber im naechsten wird mehr los sein, keine Sorge.

Ich danke auch hier wieder den fleissigen Kommischreibern menchen, MarihaXellos, sheep88, 33Becci33 und all denen, die meine Story bis hierher verfolgt haben!
 

In diesem Sinne:
 

"Let's fetz" sprach der Frosch und sprang in den Ventilator.
 

Ta!

Sodom

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Beweis

Halli Hallo und herzlich Willkommen im Kuriositaetenkabinett, wobei mein Gehirn wahrscheinlich das einzig Kuriose hier ist...

Sowieso voellig egal an dieser Stelle, hier, ein neues Kapitel, leider nicht mit dem Titel Gomorrah, aber ein Solches folgt in Baelde...
 

So, jetzt wuerde ich noch gerne Isumi_16 und GaaraKankuroSun in der Runde begruessen! Danke fuer die lieben Kommies und es freut mich, dass es euch gefaellt!

Dann auch noch ganz lieben Dank an bulma72, MarihaXellos (hab bitte noch ein bisschen Geduld mit mir...^^), 33Becci33, menchen und sheep88, ich hoffe, ihr habt auch mit diesem Kapitel Spass!

Dann moechte ich auch noch erwaehnen, dass ich mich irre ueber die nicht ungeringe Anzahl an Favos freue! Yay!

Also dann, nach meinem Kniefall jetzt, geht's auch wirklich los!
 

Viel Spass!
 

Kapitel 8: Beweis
 

Der Wecker schrillte im Hause Nara schon sehr frueh an diesem Morgen und normalerweise haette Shikamaru das Klingeln ignoriert und haette sich umgedreht und weitergeschalfen, doch nicht dieses Mal. Er hatte noch etwas zu tun.

Sogar vergleichsweise richtig munter war er aus dem Bett gestiegen, hatte sich innerhalb weniger Minuten fertig gemacht und war sogar ohne Fruehstueck durchs Fenster hinaus in den Morgen verschwunden. Bewusst hatte er die Mahlzeit mit seinen Eltern gemieden, hatte er sich doch damit misstrauische Kommentare seiner Mutter gespart, wo er denn in aller Fruehe hinwollte, die Sonne war ja gerade erst am Aufgehen.

Wenn er 'Zur Trainingshalle' gesagt haette, haette sie ihm sowieso nicht geglaubt. Es waere allerdings ironischerweise die Wahrheit gewesen.

Was war das nur gestern passiert? Warum hatte er sich denn nicht gewehrt? Mann, das war alles so verwirrend. In seiner Theorie war es ja einfach gewesen, Kiba auszuweichen, aber in der Realitaet? Wie hatte jemand Kluges mal gesagt, 'Der Verstand kann planen, aber der Geist hat Sehnsucht und das Herz weiss, was das Herz weiss.' Genau so ging es ihm im Moment. Sobald er Kiba ueber den Weg lief, hatte sein Kopf eh nichts mehr zu sagen... Das war doch zum Ausrasten! Vor allem, weil da ja noch sein Stolz war... Kiba hatte sich ihm gegenueber auf wie der groesste Aufreisser aufgefuehrt, dem man nicht widerstehen konnte, und dann war das in seinem Fall ja auch tatsaechlich so gewesen, und das als Mann! Er war hier so hilflos wie noch nie in seinem Leben, und das machte ihn irgendwie...wirklich wuetend...

Unwirsch schuettelte er diese stoerenden Gedanken ab und konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag. Die Trainingshalle. Er hoffte instaendig, dass noch niemand dort gewesen war und auch bisher niemand sein sein zerissenes Hemd gefunden hatte. Um kurz nach sechs in der Frueh sollte doch noch niemand vor Ort sein...

Obwohl er sich gut zuredete und versuchte, sich mit Logik zu beruhigen, trugen ihn seine Beine schneller als gewoehnlich dem Gebaeude entgegen. Kaum war er um die Ecke des Akademiegebaeudes gebogen, blieb ihm fast das Herz stehen. Vor dem Haupteingang stand Iruka-sensei zusammen mit Shino und sie schienen sich angeregt ueber ein verdaechtig mitgenommenes Stueck Stoff zu unterhalten, dass der Sensei in seinen Haenden hielt.

Das Schicksal musste ihn wirklich hassen. Nicht nur, dass der Sensei schon Stunden vor Beginn des Unterrichts vor Ort war, nein, warum musste er auch noch dem Erben des besten Faehrtensucher-Clans von ganz Konoha ueber den Weg laufen? Und warum zur Hoelle musste Shino unbedingt so ein penetranter Fruehaufsteher sein? Von Iruka-sensei mal ganz zu schweigen... Genervt schuettelte er den Kopf und fuhr sich durch die Haare. Wenn er genauer darueber nachdachte, war es hoechstwahrscheinlich, dass es Iruka-sensei gewesen war, der Kiba und ihn bei... nun ja, der sie in der vorigen Nacht -Gott sei Dank- unterbrochen hatte...

Shikamaru ignorierte das flaue Gefuehl in seiner Magengegend und schlich sich so nah an die Beiden heran, wie er konnte, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Er konnte allerdings nur noch die letzten Gespraechsfetzen erhaschen.

"...estern Nacht gefunden... Ich hatte gehofft, du koenntest mir bei der Faehrtensuche helfen, wenn du nichts anderes zu tun hast."

Iruka-sensei blickte Shino geduldig abwartend an und an seinem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, dass er sich absolut keinen Reim auf die Ereignisse der gestrigen Nacht machen konnte.

Shikamaru versuchte, seine Nervositaet unter Kontrolle zu bringen und sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Egal wie er es drehte und wendete, er konnte nicht tatenlos bleiben. Wenn er Shino nicht aufhielt wuerde der feine Geruchssinn seiner Kaefer ihn direkt zu ihm selbst fuehren. Und nicht nur das, er wuerde frueher oder spaeter auch auf Kiba kommen, dessen Geruch bestimmt ebenfalls immer noch an diesem Hemd haftete. Darueber hinaus wuerde der Aburame-Sproessling jede fadenscheinige Ausrede durchschauen, die er aufbringen wuerde, um Iruka-sensei davon abzuhalten, die Suche durchzufuehren. Wenn er allerdings gleich zugab, dass es sein Hemd war, konnte er sich sein Dasein als 'Weiberheld' zu Nutze machen und behaupten, er waere mit einem Maedchen 'beschaeftigt' gewesen, bevor sie von Iruka-sensei dabei unterbrochen worden waren. Auf diese Weise wuerde er zwar seinen Ruf erneut schaedigen, aber mit seiner Vorgeschichte wuerden sie ihm diese Ausrede hoechstwahrscheinlich ohne Weiteres abkaufen... Zudem war sein Ruf sowieso schon angeschlagen, und bevor jemand die Sache mit Kiba und ihm herausbekam, war es ihm so herum tausendmal lieber.

So dachte er nach und versuchte, seine vor Nervositaet zitternden Haende unter Kontrolle zu bringen. Oh Mann, das war alles so laestig...

Er seufzte tief und trat an die Beiden heran, noch bevor Shino seine Zustimmung zu der Suchaktion geben konnte. Sich verlegen am Hinterkopf kratzend und mit einem verschmitzten Grinsen raeusperte sich der Schwarzhaarige:

"Aehem...Ich denke, der Fetzen da, der gehoert zu mir..."

Beide blickten ihn erstaunt an. Nun ja, Shino verzog keine Miene, Iruka-sensei hingegen zog neugierig eine Augenbraue in die Hoehe und verschraenkte erwartungsvoll die Haende vor der Brust.

"Ja, bitte?"

Waren seine einzigen Worte.

Shikamaru wich dem Blick des Senseis aus und steckte seine Haende hektisch in seine Hosentaschen. Er hasste es, zu luegen, aber es half ja alles nichts.

Ohne Shikamarus Antwort abzuwarten, drehte Shino sich ploetzlich auf dem Absatz um und ging mit den Worten 'Geht mich nichts an.' quer ueber den Hof davon.

Etwas verdattert blickten die beiden Verbleibenden Shino hinterher, bevor Iruka Shikamaru erneut neugierig musterte.

Shikamaru wusste nicht genau, wie er beginnen sollte.

"Also, es war so...Ich, ich wollte, nun ja..."

Der Schwarzhaarige hoffte instaendig, Iruka-sensei wuerde sein Zoegern auf Unsicherheit und Schamgefuehl zurueckfuehren und nicht darauf, dass er versuchte, etwas vor ihm zu verheimlichen.

"...Also, ich wollte mit jemandem... allein sein..."

"Mit einem Maedchen?"

Shikamaru blickte den Sensei an und nickte langsam.

"Dann warst du das also gestern Nacht...''

Iruka sah mittlerweile etwas veraergert aus, was den Schwarzhaarigen nicht im Geringsten wunderte. Ihm selbst hatte der Gedanke ja auch nicht gefallen, an einem Ort verfuehrt zu werden, an dem sich jeden Nachmittag Kinder aufhielten. Er wollte auch gar nicht wissen, was gerade fuer ein Film in dem Kopf seines Senseis ablief.

"Ja...Es tut mir wirklich leid, Sensei... Ich weiss, es war falsch, es kommt auch nie wieder vor..."

Shikamaru hatte schon fast damit gerechnet, dass ihn der Andere umgehend zur Hokage schicken wuerde, um ihn fuer sein respektloses Verhalten zu bestrafen, schuettelte stattdessen nur enttaeuscht den Kopf.

"Ich haette nie gedacht, dass an diesen Geruechten viel dran ist, und genausowenig haette ich geglaubt, dass jemand wie du so etwas abziehen wuerde .... Das haette ich von jedem anderen erwartet, aber nicht von dir, Shikamaru... Ich dachte, du waerst der Vernuenftigste unter diesem Haufen Chaoten..."

Er seufzte auf, senkte den Blick und schuettelte den Kopf, bevor er dem Schwarzhaarigen das Hemd in die Hand drueckte.

"Tu so etwas nie wieder, oder du wirst mich kennenlernen."

Obwohl der Wortlaut eher nach einer Drohung klang, traf Shikamaru eher der enttaeuschte Ton, der in dieser Aussage mitschwang.

Schweigend drehte sich der Schwarzhaarige nun geknickt weg und verliess das Grundstueck. Dieser verdammte Kiba! Er hasste es, die Menschen um sich herum zu enttaeuschen, vor allem Iruka-sensei. Shikamaru mochte ihn sehr, er war immer so hilfsbereit, freundlich und aufopferungsvoll gegenueber jedem in Konoha und jetzt stand er vor ihm schlecht da, nur weil dieser braunhaarige Idiot seine Finger nicht bei sich behalten konnte! Okay, ganz fair war das ja jetzt nicht, er haette sich ja gegen die Avancen des Anderen wehren koennen, aber trotzdem...

Ach, es half ja alles nichts, jetzt musste er eben damit leben. Mit der Zeit wuerde sich das alles wieder einrenken und ausserdem konnte er von Glueck sagen, dass Shino und Iruka-sensei absolut keine Klatschtanten waren...
 

Erst, als er den anliegenden Wald betreten hatte, konnte er sich wieder einigermassen entspannen. Zwar lagen ihm die Geschehnisse von eben noch deutlich im Magen, aber hier, in so einer ruhigen und friedlichen Umgebung konnte er nicht anders, als sich augenblicklich wohl zu fuehlen. Er suchte sich einen Platz auf einer Lichtung und legte sich dort ins Gras, um seiner Lieblingsbeschaeftigung nachzugehen, Wolken beobachten.

Er war nach seinem Gespraech mit Iruka-sensei ohne Umwege hierhergekommen. Er hatte keine Lust gehabt, wieder nach Hause zu gehen, aus demselben Grund, weswegen er auch auf das Fruehstueck verzichtet hatte: Um seine Ruhe zu haben. Hier konnte er endlich mal durchatmen und vor allem nachdenken.

Das Gras unter ihm war vom Tau noch etwas klamm, doch das stoerte ihn nicht sonderlich. Mit einem Seufzen wanderten seine Augen ueber den morgentlichen Himmel, der in zarten Orange- und Rosatoenen ueber ihm leuchtete und er dachte noch, was das fuer ein beruhigender Anblick war, bevor er nach dieser viel zu kurzen Nacht in einen sanften Schlaf abdriftete.
 

Ein leichtes Kitzeln an seiner Wange weckte Shikamaru. Er musste etwas laenger geschlafen haben, denn sein Verstand arbeitete augenblicklich glasklar und er fuehlte sich vollkommen ausgeruht.

Das Erste, was er sah als er die Augen oeffnete, war ein strahlend blauer Himmel, an dem die Mittagssonne waermend durch das lichte Blaetterdach hindurch auf ihn herabschien. Das Erste, was er jedoch spuerte, war eine Person, die sich anscheinend waehrend er geschlafen hatte zu ihm gesellt hatte und nun neben ihm sass. Er atmete noch einmal langsam ein und aus, bevor er den Kopf zur Seite wandte und zu sprechen begann.

"Morgen, Ino."

Angesprochene erschrak ein wenig und zog bei seiner Bewegung sofort die Hand zurueck, die eben noch seine Wange beruehrt hatte.

"M-morgen, Shika.... Tut mir leid, hab ich dich geweckt?"

Fragte die Blonde etwas kleinlaut. Shikamaru musterte sie. Sie wirkte verunsichert, irgendwie schuechtern, und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen fuehlte sie sich bei irgendwas ertappt.

"Nein, nein, hast du nicht... Was verschafft mir die Ehre?"

Augenblicklich stieg Ino eine leichte Roete ins Gesicht und sie wich seinem Blick aus.

"Ach... Ich - ich wollte trainieren gehen, fuer mich allein, und hab dich hier gesehen... Dann hab mich zu dir gesetzt und dann bist du aber auch schon aufgewacht..."

Shikamaru nickte nur und grinste in sich hinein.

"Ach so... Mir war so, als haette mich irgendwas an der Wange gestriffen."

Meinte er und Ino versteifte sich merklich. Mit ein paar Sekunden Verzoegerung lachte sie verlegen auf und fuhr sich nervoes eine Ponyfranse aus der Stirn.

"Aeh, das, das war nur... Da war ein Viech und ich, ich hab dann, ich hab's nur weggescheucht... Also hab ich dich doch geweckt...Sorry."

Shikamaru winkte nur ab, richtete sich auf und blickte seine Teamkameradin an. Sie schien irgendetwas loswerden zu wollen, zumal sie sich auch nicht einfach nur so aus Spass an der Freude zu ihm setzen wuerde. Irgendetwas brannte ihr auf der Zunge und er hatte auch schon eine ungefaehre Ahnung, worum es ging.

"Kann ich irgendwas fuer dich tun?"

Er hatte sich dazu entschieden, sie einfach mal direkt zu fragen und ihre Reaktion zu beobachten. Ino erschrak und war fuer einen Moment sprachlos. Man konnte ihr ansehen, dass sie darueber nachdachte, ob sie es ihm sagen sollte oder ob es einfach besser war, den Mund halten.

Sie seufzte tief und legte ihre Haende, mit denen sie nervoes herumspielte, in ihren Schoss. Als sie anfing zu sprechen, war ihr Blick fest auf den Boden gerichtet.

"Ich...Ich wollte, ...also, ich ichwolltedichfragenobwirmalwaszusammenunternehmenwollenalsonurwirZweisoFreitagabendsoderso?"

Das alles hatte sie in einer Geschwindigkeit heruntergerasselt, als ob sie sich die Worte genau ueberlegt und sich zuvor mehrmals aufgesagt haette. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er deren Bedeutung vollstaendig erfasst hatte und blickte sie erstaunt an.

Damit hatte er nicht gerechnet. Wirklich nicht. Er hatte gedacht, sie wollte ihn etwas zu den Geruechten fragen, vielleicht auch irgendwas zu Temari oder Sonstiges in die Richtung, aber dass sie mit ihm ausgehen wollte, haette er nicht in seinen kuehnsten Traeumen erwartet. Was sollte er jetzt tun? Er hatte immer noch annaehernd keine Ahnung, was er mit Kiba anstellen sollte und sich jetzt auch noch mit Ino befassen?

Aber vielleicht brauchte er so etwas ja auch, vielleicht war das mit Kiba ja einfach eine seltsame Phase und Ino konnte ihm helfen, diese zu ueberwinden? Das war allerdings sehr kurzfristig gedacht. Immerhin waren sie Teamkameraden und er war sich auch ziemlich sicher, nichts mehr als Freundschaft fuer sie zu empfinden. Er konnte sie ja nicht einfach fuer seine eigenen Zwecke ausnutzen... Wobei, es waren ja nicht mal wirklich Zwecke im eigentlichen Sinne... Vielleicht konnten sie ja auch einfach ausgehen, ohne dass sie wirklich die romantische Schiene fahren mussten, so als Teamkameraden...

Er wusste wirklich nicht, was er sagen sollte, aber davor wurde er gluecklicherweise vorerst gerettet, als es direkt hinter ihnen im Gebuesch anfing zu rascheln. Beide fuhren herum und seufzten erleichtert, als ploetzlich Choji etwas ausser Atem. aus dem Unterholz hervorkam.

"Hey Leute! Hier seid ihr ja endlich! Ich hab euch schon gesucht, Asuma-sensei will mit dem Training anfangen, kommt schon!"

Mit diesen Worten hatte er sich auch schon wieder umgedreht und war davongestapft. Beide blickten sich stirnrunzelnd an. Wenn Choji sich schon mal so beeilte, um zum Training zu kommen, war Asuma-sensei entweder verdammt sauer oder er hatte ihm ein unwiderstehliches all-you-can-eat-Angebot angemacht, wobei die beiden Verbleibenden eher Letzteres vermuteten.

"Spaeter, okay?"

Ino nickte nur auf Shikamarus Angebot hin und liess sich von ihm aufhelfen, denn er war schon aufgestanden und zog sie nun sanft aber bestimmt auf die Beine. Die Wangen der Blonden zierte daraufhin eine leichte Roete, doch sie wollte sich vor ihm nicht die Bloesse geben und lief vorraus in Richtung Trainingsplatz. Shikamaru atmete erleichtert auf. Gerettet. Vorerst. Jetzt musste er sich nur noch bis Trainingsende ueberlegen, was er machen wollte...
 

***
 

Weeeeeee! Ja ja, die guade Ino...thihi...

Keine Sorge, ich mag dieses Kapitel selbst nicht so sonderlich, aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun Muss und das Naechste wird definitiv besser!

Danke fuers Reinschauen und bis bald!
 

-Don't piss my back and tell me it's raining- (by some smartass)
 

Ta!

Eingestaendnis

Ein Tag, so wunderschoen wie heute...

Ich hasse dieses Kapitel. Ehrlich.

Nachdem ich eine Monatsmiete geblecht hab, um Datenrettung fuer meine kaputte Festplatte zu betreiben, war dieses Miststueck noch nicht mal dabei!!

Alles nochmal schreiben, zum Kotzen. Ich hab es jetzt wirklich ueber und ich entschuldige mich schon mal im Vorraus dafuer.
 

Vielen vielen Dank fuer eure Geduld, ich hoffe, ihr koennt was damit anfangen...

sheep88, GaaraKankuroSun, 33Becci33, MarihaXellos, Triggerhappy, bulma72, Isumi_16, vielen vielen Dank fuer eure Kommentare, das hat mir echt die Motivation gegeben, dieses verfluchte Kapitel noch mal zu schreiben...
 

Also dann, hier is es, behaltet es, ich will's auch gar nicht zurueck.
 

Kapitel 9: Eingestaendnis
 

Shikamaru seufzte erleichtert auf, als er die Kehrseite Inos betrachtete, die sich von ihm entfernte und beobachtete, wie ihr langes, blondes Haar sanft hin- und her schwang.

Er hatte ja zunaechst gehofft, diesem Gespraech entgehen zu koennen, aber nach Beendigung des Trainings hatte sie ihn nicht aus den Augen gelassen, so sehr draengte sie auf eine Antwort. Er hatte ihr deutlich angesehen, wie nervoes sie gewesen war. Ebenso war sie seinem direkten Blick ausgewichen, so als koennte sie einer ungewuenschten Antwort entgehen, wenn sie nur nicht hinsah.

Shikamaru hatte gewartet, bis sich Choji und Asuma verabschiedet und von ihnen entfernt hatten, bevor er sich Ino zugewandt hatte.

Der Schwarzhaarige fuhr sich seufzend durchs Haar.

Sie hatte ihn angeblickt, als haette er ihr eine Ohrfeige verpasst, als er ihr erlaeutert hatte, er wollte lieber nicht in diese Richtung gehen.

Er hielt es einfach grundsaetzlich besser fuer das Team und ihre Freundschaft, solche Experimente sein zu lassen. Sie arbeiteten so gut zusammen und das wollte er einfach nicht aufs Spiel setzen. Kamen Gefuehle ins Spiel, wurde es immer kompliziert, frueher oder spaeter, das erfuhr er ja gerade am eigenen Leib. Nicht auszudenken, was alles schiefgehen koennte, wenn man mit einer Person im Team arbeitete und, noch wichtiger, kaempfte, an die man auf diese Weise emotional gebunden war.

Es hatte im fast das Herz zerissen, sie so traurig und enttaeuscht zu sehen, aber besser es endete, bevor es ueberhaupt angefangen hatte.

Gut, er haette es vielleicht auch ein bisschen mehr durch die Blume sagen koennen und vielleicht waere es auch fairer gewesen, ihr auch zu sagen, dass er es sich im Moment dank eines gewissen Menschen, der mit K anfing und mit -iba aufhoerte, gar nicht vorstellen konnte, ueberhaupt ein Maedchen zu daten, aber das ging sie schlicht und ergreifend nichts an.

Am Ende war sie ja auch einsichtig gewesen und schien auch verstanden zu haben, warum er ablehnte, hatte ihn aber dennoch darum gebeten, sich einfach mal so zu treffen, wie sie es ausdrueckte, ohne Romantik und so.

Shikamaru war skeptisch, er konnte sich einfach nicht logisch vorstellen, inwiefern ihr das etwas nuetzte. Aber so, wie sie ihn angesehen hatte, hatte er es einach nicht ueber sich bringen koennen, ihr diese Bitte auch noch abzuschlagen. Vielleicht wollte sie auch nur, dass sich nach diesem gescheiterten Annaeherungsversuch wieder ein normales, entspanntes Verhaeltnis zwischen ihnen einstellte?

Was auch immer sie sich dabei dachte, sie wuerden sich auf jeden Fall naechste Woche Freitag treffen und es wuerde schon schiefgehen, wie man so schoen sagte. Es war ja nicht so, als verstuenden sie sich nicht auch einfach so gut.

 

Kaum war Shikamaru zu Haus angekommen, rief seine Mutter auch schon nach ihm.

"Tsunade-sama braucht dich bei einer Mission. Sie hat fuer Morgen frueh nach dir geschickt."

Der Schwarzhaarige nickte nur stumm und ging nach oben in sein Zimmer. Das war wieder ein Tag gewesen. Hoffentlich entstanden aus der Ino-Sache keine weiteren Probleme.

Vor sich hingruebelnd stieg er erst mal unter die Dusche. Apropos Probleme... Kiba hatte sich den ganzen Tag lang nicht blicken lassen. Eigentlich haette er darueber ja erleichtert sein sollen, aber irgendwie stellte sich das erwartete Gefuehl nicht ein.

Er liess das warme Wasser auf sein Gesicht prasseln und ging den vergangenen Abend noch einmal in Gedanken durch. Hatte er irgendetwas getan was Kiba sauer haette machen koennen? Vielleicht hatte er ihn auch einfach zu bloed angefahren. 'Verpiss dich' sind nie besonders nette Worte... Ob er ihn damit wirklich so getroffen hat? Eigentlich konnte er sich das ja nicht vorstellen, aber warum hatte er dann heute keine Spur des Braunhaarigen ausmachen koennen?

Im naechsten Moment kam ihm dieser Gedankengang wieder laecherlich vor. Der Braunhaarige hatte bestimmt den ganzen Tag lang Besseres zu tun, als ihm hinterherzulaufen.

Wie als wollte er den Gedanken abschuetteln, schuettelte er genervt den Kopf, griff nach dem Duschgel und begann, sich einzuseifen.

Es war zum Auswachsen. Er konnte einfach nicht aufhoeren, an den Braunhaarigen zu denken. Hatte er nach gestern Nacht das Interesse an ihm verloren? Und warum ging ihm diese Moeglichkeit so quer runter?

Diese und noch viel mehr Gedanken liessen ihn die ganze Nacht lang nicht los, weswegen er am naechsten Morgen dementsprechend schlecht gelaunt das Haus verliess und sich in Richtung Hokage aufmachte.

 

Er wuerde sich ja nur zu gern umdrehen um Shikamarus ueberraschtes Gesicht zu sehen, aber das passte nicht zu seiner momentanen Taktik. Er hatte gehoert, wie hinter ihm die Tuer aufging und er meinte auch ein ueberraschtes Einatmen gehoert zu haben, aber vielleicht spielten ihm seine Sinne auch einen Streich.

"Willst du da Wurzeln schlagen? Komm endlich rein und dann kann ich euch einweisen."

Dieser Satz war wie Musik in Kibas Ohren. Seine Anwesenheit verunsicherte Shikamaru anscheinend und das kam ihm gerade recht. Er musste sich stark zusammenreissen, die Augen nach vorn gerichtet zu halten und Lady Tsunade zuzuhoeren, als der Schwarzhaarige neben ihn trat und darauf wartete, die Misson erklaert zu bekommen.

 

Die blonde Frau reichte Shikamaru eine Schriftrolle und begann zu sprechen:

„Diese Mission ist eine Aufklaerungsmission der Klasse C. Ein reicher Stoffhaendler namens Sameshima Hattori aus einem Nachbardorf ist verschwunden. Er ist geschaeftlich nach Konoha gekommen, hielt sich hier fuer ein paar Tage auf und ist vor drei Tagen in sein Heimatdorf aufgebrochen. Das Dorf liegt eineinhalb Tagesmaersche von hier entfernt und wir haben Nachricht bekommen, dass er dort noch nicht angekommen ist. Wir koennen nicht sagen, was genau passiert ist, aber wir koennen ein Verbrechen nicht aussschliessen. Unseren Informationen zufolge hat er ausser wertvoller Fracht nichts mit sich gefuehrt, was fuer feindliche Gruppierungen von Interesse sein koennte. Dennoch ist Vorsicht geboten. Leider war keiner der anderen Ninja verfuegbar um ein Dreierteam zu bilden, mit einer C-Mission solltet ihr allerdings gut zurecht kommen. Ich schicke euch einen Falken mit, damit ihr Situationsbericht erstatten koennt, wenn ihr ihn aufgespuert habt.

Ungluecklicherweise haben wir kaum Anhaltspunkte bis auf einen Schal, den Sameshima-san in einer Pension zurueckgelassen hat. Aber das sollte fuer dich, Kiba, und Akamaru ein geringes Problem darstellen.

Shikamaru, du wirst das Team leiten, aber dieses Mal verlange ich konzentriertere Arbeit von dir als beim letzten Mal. Ihr seid entlassen."

 

Kaum waren diese Worte gefallen, verliess Shikamaru auch schon den Raum, Kiba zwei Schritte hinter ihm. Ohne sich umzudrehen meinte der Schwarzhaarige:

"Wir treffen uns in einer halben Stunde vor dem Haupttor."

Dann verschwand er auch schon, einen schweigenden Kiba hinter sich zuruecklassend.

Das konnte ja heiter werden. Nicht nur, dass er zusammen mit Kiba eine Mission antreten musste, sie waren auch nur zu zweit?!

Er hatte wirklich so seine Zweifel, ob er diesen Trip heil ueberstehen wuerde.

 

Puenktlich zur vereinbarten Zeit fanden sich die beiden am Haupttor Konohas ein und gruessten sich schweigend mit einem verhaltenen Kopfnicken.

Kiba blickte den Schwarzhaarigen nicht einmal an, als er sich abwartend in Richtung Wald drehte, der das Dorf von der Aussenwelt abgrenzte.

Shikamaru trat vor und seufzte lautlos, bevor er etwas unsicher zu sprechen begann:

"Akamaru und du gehen vor. Ich denke, wir sollten uns anfangs relativ langsam bewegen, damit euch keine noch so kleine Faehrte entgeht. Wenn ihr sie gefunden habt, bestimmt ihr das Tempo. Konzentriert euch einzig und allein darauf. Ich sichere euch von hinten ab. Alles klar?"

Er selbst glaubte zwar nicht daran, dass sie attakiert werden wuerden, aber man musste das Glueck ja nicht herausfordern.

Kiba nickte nur und betrat mit Akamaru an seiner Seite den sandigen Weg, des aus Konoha hinausfuehrte. Die Beiden gingen nicht langsam, aber gemaessigt genug, um ihre Umgebung mit allen Sinnen zu erfassen. 

Shikamaru folgte ihnen mit ein paar Schritten Abstand und beobachtete sie. Ihn beschaeftigte immer noch, was er getan haben koennte, um Kibas Ignoranz zu verdienen und irgendwie stellte sich immer mehr ein schlechtes Gewissen ein, je laenger dieses eigenartige Schweigen zwischen ihnen andauerte.

Allerdings war er auch damit beschaeftigt, von der Vorgehensweise der Beiden fasziniert zu sein. Kiba hielt den Schal des Kaufmanns in der Hand, immer wieder schnupperte Akamaru daran um sich den Geruch neu einzupraegen und Kiba tat es ihm gleich.

Sie sahen so hoechstkonzentriert aus, das Shikamaru jegliches Geraeusch zu vermeiden versuchte, nur um sie in ihrer Arbeit nicht zu unterbrechen.

Shikamaru hatte Kiba bisher nur als lauten, groben Heisssporn erlebt und war ueberrascht, ihn so ruhig und systematisch arbeiten zu sehen. So ungern er es zugab, das machte ihn neugierg. Ob Kiba noch mehr solcher Seiten aufzuweisen hatte?

Der Schwarzhaarige wusste nicht, wie lang sie schon unterwegs waren, als Kiba und Akamaru anhielten und sich zu ihm umdrehten.

Mit nichtssagendem Gesichtsausdruck erlaeuterte Kiba:

"Es ist schwer, ueberhaupt irgendeine Spur aufzunehmen. So lang er sich unterwegs an nichts gerieben hat, verfliegen solche Gerueche recht schnell. Ich vermute auch mal, dass der Karren mit den Guetern von mindestens einem Pferd oder Maultier angezogen wird. Viehgeruch ueberdeckt und verfaelscht so eine Faehrte recht leicht. Ich wuerde sagen, wir sollten keine Zeit verlieren und so schnell wie moeglich vorruecken. Solang wir keinen umgekippten Karren auf dem Weg finden, muesste er ja noch vorangekommen sein. Im Moment gibt es ja nur diesen einen Weg und irgendwann finden wir bestimmt noch eine Spur, aber im Moment vergeuden wir Zeit, die er vielleicht gar nicht hat."

Das schien logisch. Er selbst kannte sich mit Geruchsfaehrten nicht aus und so Shikamaru nickte nur zustimmend und bedeutete Kiba, vorzugehen.

Jetzt mit deutlich schnellerer Geschwindigkeit eilten sie den Hauptweg entlang, aufmerksam nach jeder noch so kleinen Spur eines Kampfes Ausschau haltend.
 

Sie waren lang gelaufen, die Sonne stand schon tief und sie hatten schon ueber zwei Drittel des Weges hinter sich gebracht, als Kiba sich auf Shikamarus Hoehe zurueckfallen liess.

"Die gute Nachricht: Wir haben ihn gefunden, er ist ganz in der Naehe. Die Schlechte: Alles deutet auf einen Kampf hin. Er muss sich ziemlich gewehrt haben und so weit wir das beurteilen koennen, hat er hat Angst... Wir sollten bald auf handfeste Spuren stossen."

Kaum hatte Kiba das ausgesprochen, kam hinter der naechsten Biegung ein Gueterwagen in ihr Blickfeld. Der Wagen war umgestossen, das Tier, das ihn gezogen hatte, war längst davongelaufen. Die Achse war gebrochen, Stoffe lagen verstreut und in den Staub getrampelt halb auf dem Weg, halb im Graben. Die beiden untersuchten die Stelle kurz, Akamaru drang schon vorsichtig in das Waldstück ein, das links neben dem Weg seinen Rand hatte, dann meinte Shikamaru knapp:

"So wie das hier aussieht... Fuenf Personen, keine Ninja, eher gewoehnliche Raeuber... Was meinst du?"

Kiba nickte kurz und raunte

"Hier lang.",

bevor er Akamaru ins Dickicht folgte.

Sie brauchten nicht lang zu suchen. Bald hatten sie das Lager der Banditen aufgespuert und beobachteten das Geschehen von hoehergelegenem Posten.

"Wo sind die andern drei?"

Flüsterte Kiba dem neben ihm stehenden Shikamaru ueber die Schulter hinweg zu. Shikamaru antwortete zunaechst nicht, weil er von dem Kribbeln abgelenkt wurde, dass gerade seinen Ruecken hinunterlief. Warum musste sein Koerper auch ausgerechnet jetzt auf die Naehe Kibas und dessen Atem reagieren, der sanft seinen Hals kitzelte?

Innerlich fluchend riss Shikamaru sich zusammen und analysierte seine Umgebung.

"Also entweder haben diese Nicht-Ninjas gelernt, ihre natuerliche Aura zu unterdruecken oder sie sind weit entfernt..."

Shikamaru hatte sich nach hinten gewandt und stockte kurz in der Bewegung als er sich gewahr wurde, dass seine Wange Kibas nur um wenige Zentimeter nicht beruehrte.

Kiba grinste kurz, das erste Mal, seit sie auf diese Mission aufgebrochen waren, und fluesterte:

"Das reicht mir."

Im naechsten Moment war er mit einem Satz schon am Lagerplatz der -momentan- zwei Banditen angekommen, die den zitternden, gefesselten und geknebelten Sameshima-san in ihrer Mitte hatten, und schickte sie mit wenigen, gekonnten Handgriffen ins Reich der Traeume.

Obwohl die Beiden Kiba in Sachen Kampfkunst weit unterlegen waren, konnte Shikamaru nicht umhin, die Agilitaet, mit der er sie ausgeschaltet hatte, zu bewundern. War es denn wirklich so lange her, dass er mit Kiba auf einer Mission war oder hatte er sich diese systematische Vorgehensweise erst kuerzlich angeeignet?

Er verwarf diesen Gedanken schnell und konzentrierte sich wieder auf das, was sie hier taten.

Gemeinsam fesselten sie die Verbrecher und entfesselten den immer noch zitternden Sameshima, den sie erst davon ueberzeugen mussten, dass sie zu seiner Rettung geschickt worden waren.

Sie befragten den Kaufmann zu den Ereignissen und den Hintergruenden des Ueberfalls, bekamen allerdings auch nur das zu hoeren, was sie sich auch schon so mehr oder weniger zusammengereimt hatten.

Anschliessend verwischten sie die Spuren ihres Eindringens und warteten versteckt darauf, dass der Rest der Gruppe zurueckkommen wuerde. Sie mussten zwar ein paar Stunden warten, doch die Falle schnappte wie geplant zu und schoen verschnuert brachten sie die nun vollstaendigen Banditen dazu, ihnen Rede und Antwort zu stehen.

Es hatte sich also doch lediglich um einen stinknormalen Ueberfall gehandelt. Zusammen hatten sie den Kaufmann ueberwaeltigt und in den Wald verschleppt. Die zwei Zurueckgelassenen sollten auf den Kaufmann aufpassen, waehrend die restlichen Drei das Haus Sameshimas in seinem Heimatdorf ausraeumten. Waeren sie erwischt worden, haette ihnen die Geisel als Druckmittel gedient, um mit heiler Haut davon zu kommen. Tja, leider hatten sie nur etwas zu lang gebraucht und hatten damit die Konoha-Ninja auf den Plan gerufen. Praktischerweise hatten sie ihre Beute wiederum auf einem Viehwagen mit sich genommen, was am naechsten Tag Sameshima-sans Heimreise deutlich erleichtern wuerde.

Die Dunkelheit war schon laengst eingebrochen und so beschlossen die beiden Ninja, dieses Lager auch gleich zu ihrem Nachtlager zu erklaeren. Die Raeuberbande wuerden sie am naechsten Morgen ins Heimatdorf des Kaufmanns mitnehmen, um sie dann den dort zustaendigen Behoerden zu uebergeben.

Trotz des reibungslosen Ablaufs ihrer Mission hielten sie die Nacht durch abwechselnd Wache, um alle Eventualitaeten auszuschliessen...

 

"Ich versteh nicht, warum du sofort wieder gehen wolltest. Sameshima-san hat uns doch angeboten, noch eine Nacht zu bleiben... Wir haetten in anstaendigen Betten schlafen koennen und waeren dann morgen in Null Komma Nichts in Konoha gewesen..."

Kiba beschwerte sich lautstark ueber Shikamarus Draengen noch am Nachmittag desselben Tages wieder abzureisen. Shikamaru wusste selbst nicht genau, was ihn dazu trieb, aber er hatte es einfach keine Sekunde mehr ausgehalten, untaetig zu sein. Sie waren am Vormittag nach nur wenigen Stunden Fussmarsch im Dorf des Stoffhaendlers angekommen und der Schwarzhaarige hatte auch keinen Sinn darin gesehen, Zeit zu verschwenden. Er konnte auch darueber hinaus in Kibas Anwesenheit sowieso nicht still sitzen, geschweige denn sich zuruecklehnen. Nebenbei bemerkte er auch, dass dieses Gemaule seitens Kiba mehr war, als er auf der ganzen Mission vorher zu ihm gesagt hatte.

Das erwaehnte er auch, um Kibas Redefluss zu unterbrechen.

Angesprochener gab sich ueberrascht.

"Versteh ich das richtig oder beschwerst du dich grad, dass ich nur das Noetigste mit dir geredet hab? Ich dachte, sinnlose Unterhaltungen sind dir sowieso nur laestig..."

Shikamaru antwortete nicht und betrachtete die Sonne, die unaufhoerlich sank und ankuendigte, dass sie sich wohl in ein bis zwei Stunden ein Nachtlager suchen sollten.

Irgendetwas an dem Ton in Kibas Stimme gefiel ihm nicht und er konnte nicht verhindern, dass sich erneut ein schlechtes Gewissen in ihm breit machte... War Kiba also doch wuetend auf ihn, dass er ihn so ruede verscheucht hatte, nachdem sie doch kurz zuvor in der Trainingshalle...?

Shikamaru war in diesem Moment heilfroh, dass er ein paar Schritte vor Kiba ging, sodass dieser nicht sah, wie er rot anlief. Die Erinnerungen an dieses Ereignis waren wieder da, deutlicher als je zuvor und genau in diesem Moment wurde ihm auch gewahr, in was fuer einer Situation er sich gerade befand... Kurz vor Einbruch der Dunkelheit... Im Wald... Allein mit Kiba... Wieso war ihm das nicht ein Mal in den Sinn gekommen, als er so dringend aufbrechen wollte? Er hasste es, wenn er von etwas so abgelenkt war, dass er einfach nicht mehr logisch denken konnte...
 

Nachdem Shikamaru seinem Kommentar nichts hinzufuegte, schwieg Kiba nun ebenfalls wieder und folgte dem Schwarzhaarigen nur stumm, als Dieser nach einiger Zeit Kurs auf eine kleine Lichtung nahm, die etwas abseits des Weges im Unterholz des Waldes lag.

Schweigend suchten sie Holz zusammen und entfachten ein kleines Feuer, bevor sie sich Schlafplaetze herrichteten, die weitaus zweckmaessiger als gemuetlich waren.

Akamaru tobte sich irgendwo in der Naehe spielerisch an Eichhoernchen aus, sein Herrchen und Shikamaru sassen sich am Feuer gegenueber, zwischen ihnen unangenehmes Schweigen.

Nach kurzer Zeit lehnte sich Shikamaru zurueck und versuchte zu ueberspielen, wie nervoes ihn die jetzige Situation machte.

Auf der einen Seite konnte er mit Kibas Verhalten ihm gegenueber nichts anfangen. Haette er sich normalerweise bei einer so guenstigen Gelegenheit nicht sofort an ihn herangeschmissen? War er wirklich so sauer? Vielleicht sollte er sich doch entschuldigen... Aber dann, warum fehlten ihm denn die Annaeherungsversuche Kibas so sehr?

Auf der anderen Seite interessierte er sich zunehmend mehr fuer den braunhaarigen Genin. Er konnte nicht leugnen, dass ihm Kibas intelligentes Vorgehen waehrend ihrer Mission imponiert hatte. Er war doch vielschichtiger, als der Schwarzhaarige zunaechst gedacht hatte...

Leises, regelmaessiges Atmen liess Shikamaru aufschauen. Augenblicklich entspannte sich der Schwarzhaarige und ein Laecheln legte sich auf seine Lippen. Kiba lag auf dem Ruecken, leicht dem Feuer zugewandt, den Kopf auf einer Hand gebettet und schlief. Er sah so, so friedlich und unschuldig aus. Adjektive, die Shikamaru davor nie verwendet haette, um Kiba zu beschreiben.

Er betrachtete ihn noch einige Minuten und vergewisserte sich, dass der Braunhaarige auch tatsaechlich schlief, bevor er aus einer albernen Neugier heraus naeher an den Schlafenden heranrueckte. Shikamaru konnte sich nicht helfen, aber bei dieser Anblick waermte ihn irgendwie von Innen heraus und beruhigte ihn ungemein.

Kibas Haare, die sonst von dem Stirnband gebaendigt wurden, fielen ihm nun wirr ins Gesicht. Seine Lippen waren leicht geoeffnet, sodass man die fuer ihn so charakteristischen Eckzaehne hervorblitzen sah. Jedoch wirkten sie in dieser Situation, genau wie die roten Taetowierungen auf seinen Wangen, weniger bedrohlich als vielmehr... nun, niedlich?

Aus einem Impuls heraus streckte Shikamaru seine Finger aus und fuhr dem Braunhaarigen hauchzart ueber die Wange. In der einen Sekunde dachte Shikamaru noch, dass seine Haut viel weicher war als er sie in Erinnerung hatte, in der naechsten Sekunde erschrak er fast zu Tode, als sich urploetzlich eine Hand sein Handgelenk packte und ihn festhielt. Ertappt und verwirrt blickte der Schwarzhaarige in die geoffneten Augen Kibas und stammelte:

"Da war- da war nur ein Viech, ich...ich habs weggescheucht!"

Oh, Deja-vú.

Kiba hatte sich aufgesetzt und dachte gar nicht daran, Shikamarus Handgelenk wieder loszulassen. Er war dem Schwarzhaarigen nun so nah, dass Dieser sich nicht traute zu atmen, während er von dem stechenden Blick des Braunhaarigen wie gefesselt war. Vielleicht war auch das Flackern des Lagerfeuers Schuld, aber Shikamaru meinte, einen eigenartigen Glanz in Kibas Augen zu sehen. 

"Ja, ja, schon klar... Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?"

Kibas Stimme war nur ein leises Raunen und Shikamaru wurde zunehmend nervoeser. Er musste Distanz zwischen sie bringen oder er verlor noch den Verstand.

Halbherzig versuchte er, sich aus Kibas Griff zu loesen, gab es unter dem eisernen Griff und dem forschenden Blick des Braunhaarigen jedoch bald auf und registrierte nur noch den Duft und die Waerme seines Gegenuebers, die ihn umfingen. Was war nur mit ihm los? Warum gehorchte ihm sein Koerper ploetzlich nicht mehr?

Diese eigenartige Spannung brachte Shikamaru irgendwie dazu, das anzusprechen, was ihn schon die gesamte Zeit beschaeftigte und so loeste sich der folgende Satz von seinen Lippen, ohne dass er wirklich etwas dagegen tun konnte.

"Ich...Ich weiss nicht... Tut mir leid, dass ich dich neulich Nacht so dumm angemacht hab..."

Er hatte leise gesprochen, seine Stimme war zum Ende hin ein heiseres Fluestern gewesen. Er blickte Kiba jedoch weiterhin in die Augen und genoss schon fast das aufregende Kribbeln, dass deswegen seinen Koerper durchflutete.

Kiba schien einen Augenblick zu brauchen um zu verstehen, wovon er sprach.

"Warum entschuldigst du dich dafuer?"

Diese Erwiderung brachte ihn etwas aus dem Konzept.

"Ich dachte, du... Du warst so abweisend, ich dachte du waerst sauer..."

Im naechsten Moment fing der Braunhaarige an zu grinsen. Es war kein versoehnliches Grinsen... Es hatte etwas Raubtierhaftes, Ueberlegenes. Ganz so, als waere Kiba der Jaeger und er selbst seine Beute, die ihm endlich in die Falle getappt war. Der Braunhaarige lehnte sich Shikamaru noch mehr entgegen, strich wie zufaellig mit seinen Lippen die Wange des Schwarzhaarigen entlang, bis er bei dessen Ohr angekommen war und fluesterte:

"So, so, hast du das hier schon so schnell vermisst?"

Shikamaru musste ein Keuchen unterdruecken. Seine Wange prickelte angenehm und er brauchte einen Augenblick, die Worte Kibas zu verarbeiten. Sein Atem ging unregelmaessig, als er erwiderte:

"Du bist gar nicht sauer? Warum warst du dann so-"

"Ich wollte sehen, ob dir meine Naehe wirklich so laestig ist, wie du vorgibst und eine Reaktion von dir provozieren. Dass du jetzt genau hier sitzt und dich nicht gegen so was hier wehrst",

Kiba nahm Shikamarus Hand, deren Handgelenk er immer noch fest hielt und legte sie sich auf die Brust, bevor er begann, zaertlich an seinem Ohrlaeppchen zu knabbern,

"ist mir Entgegenkommen genug..."

Shikamaru seufzte leise. Obwohl Kiba sich so verdammt berechnend verhalten hatte, wollte er sich irgendwie nicht wehren. Kibas Haut fuehlte sich durch den Stoff so unwahrscheinlich warm an und er spuerte unter seiner Handflaeche, dass Kibas Herz genauso schnell schlug wie sein Eigenes. Kiba hatte wirklich eine Ahnung von dem, was er tat. Er hatte seine Liebkosungen auf seinen Hals ausgeweitet und unbewusst neigte Shikamaru seinen Kopf etwas zur Seite, um ihm mehr Spielraum zu geben. Dann spuerte er, wie Kibas Haende langsam ueber seinen Koerper wanderten, ueber seine Schultern, seinen Ruecken, den Bauch und sich ihren Weg unter sein Hemd bahnten. Es war Wahnsinn, Kibas kuehle Haende auf seiner erhitzten Haut zu spueren, doch als Kiba ihn in eine liegende Position draengen wollte, gebat ihm irgendwo im Hinterkopf seine Vernunft Einhalt.

 „Kiba, lass das...“

Er brachte etwas Abstand zwischen sie Beide und setzte sich wieder auf. Shikamaru wusste nicht genau, warum er das tat, aber irgendwie fuehlte er sich verunsichert, wenn Kiba so ueber ihn herfiel. Selbiger quittierte dies mit einem irritierten Blick und draengte sich wieder an den Schwarzhaarigen heran. Sanft aber bestimmt packte er dessen Oberschenkel, zog ihn zu sich her und saeuselte.

„Zier dich nicht so, ich weiss, dass du drauf stehst.“

Kibas Ueberheblichkeit machte den Schwarzhaarigen so langsam wuetend. Er kam sich immer mehr so vor, als wuerde Kiba ihn nur als willenloses Pueppchen sehen. Mit etwas mehr Ueberzeugungskraft schubste er den Anderen etwas von sich weg und knurrte halb erregt, halb veraergert:

„Was weisst du denn schon?“

Sein Atem ging unregelmaessig und er verfluchte sich dafuer, so wenig Kontrolle ueber sich zu haben. Kiba rollte daraufhin genervt mit den Augen, draengte Shikamaru in einer einzigen, raubtierhaften Bewegung ruecklings gegen einen Baum und zwang ihm einen kurzen, leidenschaftlichen Kuss auf, der Shikamaru schweratmend gegen den Stamm sinken liess und ihn fuer ein paar Sekunden sprach- und widerstandslos machte.

Dann rueckte Kiba ganz dicht an ihn heran und raunte ihm zu:

„Glaub mir, wenn ich sage, ich kann riechen, dass du es willst, dann ist das keine leere Floskel...“

Dann kniete sich Kiba zwischen die Beine des Anderen, zog ihn an seinen Oberschenkeln auf seinen Schoss und lehnte ihn mit dem Ruecken gegen den Baum, waehrend seine Haende hinten in Shikamarus Hose verschwanden.

Der Schwarzhaarige konnte nichts tun. Das alles hier erregte ihn einfach zu sehr und sein Widerstand loeste sich langsam auf. Kiba war einfach uebermaechtig in dem, was er mit ihm anstellte und wusste genau, welche Knoepfe er druecken musste, um ihn um den Verstand zu bringen. In diesem Moment der Kapitulation war ihm alles ploetzlich voellig klar. Er wollte Kiba... In jeder Hinsicht. Jetzt verstand er auch, warum er sich so gestraeubt hatte. Er wollte nicht einfach nur eine Kerbe in Kibas Bettkasten sein. Aber selbst diese Erkenntnis war mittlerweile nebensaechlich. Egal, was der Braunhaarige jetzt von ihm fordern wuerde, er wuerde es bekommen.

In einem seiner letzten, lichten Augenblicke nahm Shikamaru Kibas Gesicht in seine Haende und zwang ihn, ihm in die Augen zu schauen.

 „Ich bin nicht dein Spielzeug, Kiba...“
 

***
 

Puh, jetzt isses endlich hier oben und niemand kann es wegloeschen...

Ich hoffe, ihr hattet alle so viel Spass wie ich ( ha ha... *raeusper*)

Ich freu mich trotzdem auf Kommis und alle die erraten, wie der Titel des naechsten Kapitel lautet, bekommen einen Keks...
 

Also dann, man sieht sich hoffentlich bald wieder und lasst euch sagen:

Die einzig wichtige Wahl, die ihr im Leben treffen muesst ist die zwischen 'abuse or discipline'...
 

Pimp hand's raisin' strong!
 

Ta!



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Von: abgemeldet
2009-03-28T21:30:43+00:00 28.03.2009 22:30
sorry das ich jetzt erst mein Kommi abgebe war so lang nich mehr da)

aber das Kapi ist mal wieder gelungen! hoffe das es weitergeht :)
Von: abgemeldet
2009-01-28T15:32:25+00:00 28.01.2009 16:32
schön, dass es endlich weitergeht ^^ ich freu mich...
ich mochte das kapitel !!! es ist cht süß ^^

ino... naja... ich hab nichts gegen sie, aber ich kann auch nicht sagen dass ich sie unbedingt mag, deshalb war es mir recht egal, dass sie abgewiesen wurde... warum also hab ich dass gefühl, dass das "nicht-date" noch ne größere rolle spielen wird...

... rah! shika! alda, der letzte satz war über der stimmungskiller, findest du nicht? obwohl ich es eh nicht gut finde, dass du ausgerechnet an so einer stelle cut machst... *seufz*
aber ich will auf jeden fall schnell wissen wie es weitergeht!!

ich freu mich drauf
^3^
glg triggerhappy


Von:  Temari-nee-chan
2009-01-27T20:48:59+00:00 27.01.2009 21:48
DAs kapitel war toll. Naja kiba verhält sich so besitzergreifeend. ich hoffe nur er meint es ehrlich mit shikamaru und will ihn nich nur für eine nacht. weil ich habe das gefühl die beiden kommen am ende zusammen.

LG und mach weiter
Von: abgemeldet
2009-01-27T14:11:36+00:00 27.01.2009 15:11
Wahhh, ein neues Kapi! *froi*
Und auch wenn du dieses Kapitel hasst, ich finds geil...
Vor allem, dass Shika Ino abserviert... die hats nich anders verdient...
Und ein nervöser Shikamaru is schon was süßes... Aber das Kiba so berechnend is...
Was Kiba jetzt macht? Und Shika? Ich wills wissen!!! Schreib bitte ganz ganz schnell weiter!

Von:  Korumeru
2008-11-21T15:47:04+00:00 21.11.2008 16:47
hab ich schon ein kommi zum letzten gemacht?*sich nicht mehr erinner kann* wenn nich xD dann muss ich sagen i like it very much XDD
ich mag das mit dem shirt x3
böses kiba
einfach shika in sone situation zu bringen XD
omg ino is in shika Xx das wird noch stress geben XDDD
ich freu mich auf die fortsetzung;)
Von: abgemeldet
2008-11-20T20:31:06+00:00 20.11.2008 21:31
EEEEEEEEEEErstmal gaaaaaaaanz dickes Daaaaaaaaaaannnkeschön für die ENS
Find ich ja klasse das ich so willkommen bin in der Runde, ich bin auch der Meinug das es mehr storys von kiba und shika geben müsste aber nun ja man kann eben nicht alles haben.*seufz leider*
Na das war ja sowas von klar das Iruka - Sensai das Hemd findet!
okok ich schließ mich den anderen an und sage:"Ich kann warten!"
*rot werde* du lässt doch shika nich wirklich mit Ino ausgehen ohne das Kiba das spitz bekommt *und vieleicht vor Eifersucht irgendeinen Blödsinn macht,der Shika wachrüttelt so das er endlich zu seinen Gefühlen steht* naja mehr oder weniger oder halt irgendwie... so nun...ach ich weiß auch nicht genau naja du weist schon was ich meine...!
also bis zum nächsten Kappi ich freu mich riesig drauf!!!
dicken dicken *Superknuddelwupp*
lg bulma72

Von: abgemeldet
2008-11-20T13:26:20+00:00 20.11.2008 14:26
hey dude ^^
super das es weitergeht!...
und die wartezeit macht mir nichts... bei mir is es sogar noch schlimmer ^^
ich fand das kapitel mal wieder toll... auch wenn ich es schade fand, dass kiba nicht drin vorkamen...
und shino... ahnt er was? liebt er kiba etwa, und wusste schon vorher, dass kiba was mit dem t-shirt zu tun hatte... weil kp... ihm das selbe wiederfahren ist XD
wäre ja mal interessant...
und ino... i-wie tut sie mir jetzt schon leid...
wenn shika von vorn heirein über sie nur als mittel zu zweck nachdenkt... also echt... so behandelt man kein mädchen... aber davon hat er ja auch nicht wirklich ahnung... also von beziehungen... und gefühlen von mädchen ( außerhalb des bettes XD)

ich freu mich schon auf das nächste kapitel... sagst du mir bitte wieder bescheid?
^3^
glg menchen
Von: abgemeldet
2008-11-20T01:13:04+00:00 20.11.2008 02:13
Keine Sorge, ich hab viel Geduld ich hab nen Freund, da muss man sowas aufbringen! ^-^ Aber keien Angst, ich finde deine Story toll!! Also ein ganz großes Lob von mir!

Gruß MX
Von: abgemeldet
2008-11-19T19:35:20+00:00 19.11.2008 20:35
Das Kapi hat mir supi gefallen :)
Peinlich, peinlich für Shika^^

Freue mich aufs nächste Kapi :)
LG

Von:  Temari-nee-chan
2008-11-19T18:51:51+00:00 19.11.2008 19:51
Na der arme Shikamaru. Aber er hat Glück gehabt, dass er von Sensei Iruka kein Ärger bekommen hat. Wobei ja nur wegen Kiba der Ärger zustande gekommen wäre.

Und ino hm scheint als ob sie Intresse hat an Shika. Ich bin gespannt wies weitegeht:)


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