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La Tua Cantante

Alice schickt Edward ohne Grund nach Volterra. Dort trifft er Bella, die Teil von Heidis (ein Vampir aus Aros Garde) Reisegruppe ist. Plötzlich muss er eine Entschidung treffen, die sein ganzes Leben verändern kann... EPOV
von

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Seine Seele zu verlieren

Was Aro da verlangte, waren keine Möglichkeiten. Weder wollte ich, dass sie ihr Leben verlor, noch dass sie das Schicksal eines Vampires teilen musste. Diese Hölle wollte ich ihr auf jeden Fall ersparen.

Doch wie konnte ich das in einem Raum voller blutrünstiger Vampire, die nur darauf warteten, dass ich einen Fehler machte?

Vorsichtig kam Bella auf uns zu. Sie stand jetzt genau zwischen Aro und mir. Abwechselnd blickte sie uns beide mit einem Gesicht an, das Verwirrung und Skepsis zeigte.

“Entschuldigung. Eigentlich ist es völlig absurd. Ich dachte eben, ich hätte etwas von Sterben gehört. Aber das ist unmöglich, oder? Schließlich ist das hier nur eine kleine Besichtigungstour durch eine alte Festung.”

Sie lächelte uns nervös an und hoffte wahrscheinlich, wir würden unsere Worte noch einmal korrigieren.

Ich antwortete nicht, sondern sah sie nur an. Ich wusste nicht, was ich ihr erzählen sollte. Alles wird gut. Das war nur ein Scherz gewesen. hätte ich ihr liebend gerne gesagt, doch in den nächsten paar Minuten wäre ihr bewusst geworden, dass ich log.

“Bella, nicht wahr?” lächelte Aro sie freundlich an. Sie war überrascht, dass er ihren Namen wusste, nickte aber vorsichtig.

“Siehst du all die Personen, die um eure Gruppe herumstehen? Nun, der Grund, warum ihr alle hier seid ist ganz einfach. Auf der Welt gibt es immer Jäger und Gejagte. Der Stärkere frisst den Schwächeren. Die Menschen haben das Pech, dass sie in der Nahrungskette unter uns stehen…”

Bellas Ausdruck verriet mir, dass sie keine Ahnung hatte, wovon er sprach. Doch ich wusste es ganz genau. Aus diesem Grund wollte ich auf ihn zugehen, um ihn daran zu hindern, weiterzuerzählen, damit Bella die Wahrheit unter keinen Umständen erfuhr.

Im selben Augenblick jedoch wandte ich meinen Kopf in Demitris Richtung. Das was gerade passierte, hatte ich nur wenige Sekunden zuvor in seinen Gedanken gesehen.

Ein ohrenbetäubender Schrei ging durch den Raum, dessen hohe Architektur ihn nur noch lauter klingen ließ.

Alle blickten in die Richtung, aus der er kam und sofort sahen wir, dass Jen in Demitris Armen hing, ihre Hände gegen seine Schultern gepresst. Mit einer Hand hielt er ihren Kopf fest und drückte ihren Hals gegen seine Lippen, seine Zähne hatte er bereits in ihre Haut geschlagen und der Geruch des Blutes, das ihren Nacken herunter lief, roch nicht nur ich, sondern alle anderen Vampire um uns herum.

Jen versuchte, sich zu befreien, doch ihre Kraft ließ sehr schnell nach, je mehr Blut er aus ihrem Körper saugte. Das Gift musste bereits in ihren Venen sein und sie lähmen.

Wie ich es geahnt hatte. Demitris Gier ließ ihn seine Beherrschung verlieren.

Ein Knurren ging durch die Reihen der Vampire. Sie wollten ebenfalls anfangen zu speisen.

Die Menschen, die den beiden am Nächsten standen, hielten die Luft an und starrten fassungslos auf das, was sich vor ihren Augen abspielte. Entsetzen machte sich breit und allmählich erreichte es die gesamte Gruppe. Langsam erkannten sie die Gefahr, in der sie schwebten und ich konnte bereits die ersten Fluchtversuche erkennen, als einige vorsichtig nach hinten stolperten.

Aro schloss seufzend die Augen. Demitris Verhalten missfiel ihm.

Eine kurze Handbewegung in der Luft signalisierte den anderen, dass sie ebenfalls anfangen konnten.

Ein paar Menschen wollten in Richtung Ausgang laufen, doch mitten im Laufen stürzten sich einige Vampire auf sie.

Jetzt fingen alle an, wild und ziellos umherzulaufen und zu schreien.

Ich hielt Bella bereits in meinen Armen, noch bevor sich die Panik im Raum ausgebreitet hatte. Ich wollte sowohl verhindern, dass sich jemand auf sie stürzte, als auch dass sie alles mit ansehen musste.

Erst langsam realisierte sie, dass Aros Worte mehr bedeuteten, als anfänglich geglaubt, denn sie zitterte am ganzen Leib. Das Atmen fiel ihr schwerer und ihr Herz fing an zu rasen.

“Jen…” flüsterte sie so leise, dass man nur sah, wie ihre Lippen den Namen formten, ohne einen Ton hervorzubringen.

Mittlerweile war der Raum erfüllt vom Geruch des Blutes.

Bella schnappte nach Luft. Sie atmete durch den Mund und krallte sich an meinem Hemd fest. Ihre Augen flatterten. Sie musste kurz vor einer Ohnmacht stehen.

Ich kämpfte nicht nur damit, Bellas Duft zu ignorieren, sondern auch, meinen Verstand nicht auszuschalten. Denn mein Instinkt, der sowohl durch ihren Geruch als auch durch all das Blut mein Handeln bestimmen wollte, kämpfte um die Oberhand.

Meine Muskeln spannten sich an, genauso wie mein Unterkiefer. Die Drüsen spritzten das Gift wieder in meinen Mund. Ich schluckte es immer wieder hinunter und widersetzte mich meinem Verlangen.

Langsam beugte ich mich zu Bella hinunter und flüsterte ihr ins Ohr. “Schließ die Augen.”

Sie tat, wie ihr geheißen. Ihre Atmung wurde jedoch immer flacher und ihr Puls bedrohlich langsam.

Im nächsten Moment spürte ich, wie sie unter meinem Griff wegzusacken drohte und ich hielt sie noch stärker fest - dabei bedacht, meine Stärke zu kontrollieren, um sie nicht zu zerquetschen.

Plötzlich stand Carlisle vor uns. Wir sollten hier so schnell wie möglich weg. Wenn sie mit den anderen fertig sind, ist sie das nächste Ziel.

Ich nickte ihm zu und gemeinsam liefen wir in Richtung Ausgang, als ich auf einmal Aros Gedanken hörte und in meiner Bewegung verhaarte.

Komm nicht auf die Idee, mit ihr zu verschwinden. Wir würden euch auf jeden Fall wieder finden. Am Besten, ihr wartet in der Eingangshalle, bis das hier vorbei ist. Bis dahin kannst du dir überlegen, was mit ihr passieren soll.

“Gregor! Gustav! Begleitet sie in die große Halle und lasst sie nicht aus den Augen.”

Zwei ziemlich groß gebaute Vampire in grauen Umhängen kamen auf uns zu, der eine kurze, dunkelblonde Haare, der andere schwarze Locken. Beide wischten sich mit ihren Ärmeln gerade das Blut von den Lippen.

Sie sahen nicht sehr begeistert von ihrer Aufgabe aus. Eigentlich wollten sie viel lieber hier bleiben und weitermachen.

Erst als sie uns zwischen sich hatten, konnten wir weitergehen. Ich konnte es gar nicht erwarten, aus diesem Raum zu verschwinden.

In der Halle angekommen, legte ich Bella sofort auf eines der Sofas, während uns die beiden ‘Leibwachen’ in einiger Entfernung argwöhnisch beobachteten.

Die Frau am Tresen warf ab und zu verstohlene Blicke in unsere Richtung.

Bellas Gesicht wirkte blasser als normal. Fast schon so blass wie unsere Haut.

Ich entfernte mich ein Stück von ihr - und stellte mich vor das Sofa, um sie vor den Vampiren abzuschirmen - und machte Carlisle Platz. Er fühlte ihre Stirn und ihren Puls.

“Wie geht es ihr?” fragte ich ihn so leise, dass die anderen beiden es nicht mitbekamen.

Sie scheint einen Schock erlitten zu haben, was mich bei dem, was sie eben miterlebt hat, nicht wundert.

Sie blinzelte und es schien, als würde sie das Bewusstsein wiedererlangen.

“Bella?” flüsterte ich und hockte mich ans Kopfende.

“Blut…” presste sie kaum hörbar hervor. Ich nickte.

“Ja. Ich weiß. Aber jetzt ist keines mehr da.”

“Doch…”

Ich sah Carlisle verwundert an. Er wusste ebenfalls nicht, was sie meinte.

“Ich kann es riechen”, fuhr sie fort.

“Menschen können kein Blut riechen”, erklärte ich ihr leise.

“Ich schon… Salzig und rostig… Davon wird mir übel…” Sie holte immer noch durch den Mund Luft und hatte die Augen wieder geschlossen.

Abermals sah ich Carlisle an.

An den Umhängen klebt noch das Blut, das sich vorhin die beiden dort aus dem Gesicht gewischt haben.

Ich drehte mich zu den Wachen, die versuchten, einen Blick auf Bella zu erhaschen.

“Wieso sollen wir eigentlich auf den ganzen Spaß verzichten?” meinte einer von ihnen.

“Dafür, dass wir hier aufpassen müssen, könnten wir auch etwas verlangen. Das Mädchen würde mir schon reichen.“

“Aro würde uns den Kopf abreißen”, warf der andere ein.

“Ihr Blut riecht aber so köstlich…” schwärmte der Erste. Er stellte sich bereits vor, wie es in seinem Mund schmeckte.

Ich knurrte ihn an und er fing an zu grinsen, genauso wie der andere.

“Und der scheint auch etwas dagegen zu haben.”

Der eine beugte sich dichter zum anderen. “Wir können ja erzählen, dass er versucht hat, abzuhauen und wir mussten ihn dann aufhalten. Leider ist dabei das Mädchen umgekommen.” Er lachte leise, doch der andere seufzte nur.

“Du vergisst, dass Aro deine Gedanken lesen kann.”

“Da hast du Recht”, erkannte er mit einigem Verdruss.

“Was genau… ist eben passiert?” fragte Bella mit schwacher Stimme und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Sie hatte ihre Augen geöffnet und sah mich kopfüber an.

“Das ist schwer zu erklären.”

Damit gab sie sich jedoch nicht zufrieden. Sie wartete darauf, dass ich fortfuhr.

“Sagen wir… Dieses Besichtigungsziel war nicht das, wonach es aussah. Es war nur ein Vorwand, um die Leute herzulocken.”

“Jen ist… tot, oder? Genauso wie alle anderen?” flüsterte sie und klang, als hoffte sie, ich oder Carlisle würden das Gegenteil sagen. Ich nickte nur und sie sog die Luft scharf ein. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie fing wieder an zu zittern.

Ich zog meine Jacke aus und deckte sie damit zu. Dankend kuschelte sie sich hinein und sog einen Moment lang den Geruch ein - was mir trotz der Lage doch tatsächlich ein Lächeln entlockte -, ehe sie wieder redete.

“Warum? Ich meine, warum tut jemand so was? Und weshalb ist die Polizei noch nicht hier? Ihr habt sie doch angerufen, oder? Damit dürfen sie nicht davonkommen.” Sie überschlug sich förmlich mit all ihren Fragen.

“Bella.” Carlisle legte seine Hand auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen. Sie sah ihn fragend an.

“Was hier geschieht, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Polizei wäre machtlos.”

Langsam setzte sie sich auf, schwankte aber leicht in der Bewegung, sodass sie sich an der Rückenlehne festhalten musste. Ihr nervöser Blick wanderte von Carlisle zu mir und wieder zurück.

“Ihr… ihr steht doch nicht auf der Seite von diesen… Mördern, oder?”

“Mit Sicherheit nicht”, wandte ich scharf ein. Bella wirkte auf den ersten Blick etwas erleichtert, nur um uns gleich wieder misstrauisch anzuschauen.

“Wieso unternehmt ihr dann nichts? Habt ihr Angst vor diesen Leuten? Wenn ja, dann ist das kein Problem. Mein Vater ist Polizist. Er kann uns helfen. Ich brauche nur ein Telefon und dann…”

Sie durchwühlte die Taschen meiner Jacke und hielt plötzlich mein Handy in der Hand.

“Warte!” Ich nahm es ihr weg. “Das kannst du nicht. Du würdest ihn nur in Gefahr bringen. Glaub mir.”

“Aber… Irgendetwas müssen wir tun…”

“Bella…”

Hast du dich eigentlich schon entschieden?

Carlisles Gedanken unterbrachen mich. Ich schüttelte den Kopf, was Bella nicht entging. Sie blickte mich verwirrt an.

Ich sah in ihre rehbraunen Augen, in ihr blasses, unschuldiges Gesicht. Von einer Sekunde auf die andere bekamen ihre Wangen etwas Farbe, als diese sich vor Verlegenheit rötlich färbten. Ich streckte meine Hand aus, um ihre Haut zu berühren und sofort atmete sie schneller. Ich zog meinen Arm jedoch gleich wieder zurück, ehe meine Fingerspitzen sie erreichten.

Ich presste meine Lippen zusammen, während ich sie betrachtete.

Ich hätte niemals damit gerechnet, Herr über ihr Schicksal zu sein. Das wollte ich auch gar nicht. Und jetzt drängte Aro mich in diese Position. Eine, die nicht wirklich eine große Auswahl hatte.

Wie konnte ich für die Zerstörung dieses zarten Wesens verantwortlich sein? Wie konnte ich sie zur Ewigkeit verdammen und zulassen, dass sie ihre Seele verlor?

Wie konnte Alice mich nach Italien schicken und mich zu so einer Wahl zwingen?

Alice!

Ich klappte mein Handy auf und tippte hastig ihre Nummer ein. Sie nahm bereits nach dem ersten Klingeln ab. Natürlich wusste sie, wer anrief.

“Hallo, Edward”, begrüßte sie mich freudig. Eine Emotion, die in mir gerade nicht vorhanden war.

“Kannst du mir vielleicht mal erklären, was du dir dabei gedacht hast?” presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. Ich wollte nicht allzu laut reden und die beiden Vampire uns belauschen lassen.

“Sei bitte nicht so wütend. Ich musste euch dahinschicken. Sonst wäre dieses Mädchen gestorben.”

“Warum?” fragte ich verständnislos.

“Das erkläre ich dir, wenn ihr wieder hier seid.”

“Ja. Falls wir wieder nach Hause kommen”, spottete ich.

“Keine Sorge. Das werdet ihr. Aro lässt euch gehen.”

Ich verstand nicht, warum sie sich da so sicher war.

“Warum sollte er das tun?”

Alice fing plötzlich an zu kichern. Zu dumm, dass man über das Telefon keine Gedanken hören konnte.

“Alice?” hakte ich nach.

“Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Du musst dich nur richtig entscheiden. Und das wirst du. Also hör endlich auf, soviel darüber nachzudenken”, tadelte sie mich.

“Alice!” Doch sie hatte bereits aufgelegt.

Ihre Worte ergaben keinen Sinn. Nach Carlisle war sie die nächste, die mich am besten kannte. Also hätte sie wissen müssen, wie ich über eine Verwandlung dachte. Dass ich so etwas niemandem absichtlich antun würde.

“Alles in Ordnung? Du siehst irgendwie gequält aus.” Bellas zaghafte Worte rissen mich aus meinen Gedanken.

“Ich kann das nicht”, sagte ich tonlos und wandte mich zu Carlisle.

Du willst nicht, dass sie stirbt. Du willst aber auch nicht, dass sie verwandelt wird. Für eine Sache musst du dich entscheiden. Ich weiß, dass Aro dir keine anderen Möglichkeiten geben wird. Und mit Sicherheit lässt er sie nicht als Mensch aus diesem Gebäude.

“Rein theoretisch. Wenn ich es machen würde… Ich könnte es gar nicht, weil ich mich wahrscheinlich nicht beherrschen könnte. Der Reiz, den ihr Blut auf mich hat, würde dafür sorgen, dass ich mich erst wieder unter Kontrolle habe, wenn sie…”

Ich sah kurz zu Bella. Die letzten Worte wollte ich mir weder vorstellen, noch sie aussprechen.

“Ich verstehe nicht, wovon du redest…” entgegnete sie verwirrt.

Wenn du möchtest, dann werde ich es machen. Für mich ist das kein Problem.

Mein Blick wanderte wieder zu Carlisle. Natürlich konnte er es tun. Er hatte schließlich nicht nur mich, sondern auch Esme, Rosalie und Emmett verwandelt. Er hatte seinen Durst perfekt unter Kontrolle, was er seinem Mitgefühl für die Menschen verdankte.

Doch selbst wenn er es tun würde, wäre es nicht das Gleiche wie bei den anderen. Wir waren in Volterra. Zwischen lauter Vampiren, die Menschenblut tranken.

Die anderen konnte Carlisle überzeugen, Tierblut zu trinken. Doch ich war mir sicher, dass Aro Bella im Falle einer Verwandlung auf der Stelle ein paar Menschen vorgeworfen hätte, damit sie ihren Durst stillen konnte… Ich schüttelte meinen Kopf, um das Bild von ihr, wie sie sich auf einen Menschen stürzte, abzuschütteln.

Just in diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Hinterzimmers und Aro, gefolgt von Caius und Marcus, kamen auf uns zu. Ihre Augen leuchteten jetzt in einem satten Rubinrot.

Die Empfangsdame stoppte mit ihren Aufgaben und senkte ihren Kopf untertänig. Die beiden Wachen versteiften sich.

Aro breitete freudig seine Arme aus, als er mehr auf uns zuschwebte denn zuging.

“Wie schön, dass ihr so geduldig gewartet habt.”

Ich stand auf und stellte mich vor Bella, die auf dem Sofa sofort ein Stück nach hinten gerutscht war, als sie die drei sah. Ich spürte ihre feindselige Haltung ihnen gegenüber, als auch die Angst, die sie jetzt wieder überkam.

Carlisle nahm ihre Hand. “Ganz ruhig”, flüsterte er ihr zu.

“Ich hoffe, du hast eine Entscheidung getroffen.” Obwohl Aro mich anlächelte, fühlte ich mich bei seinem Blick unbehaglich und Wut kam auf.

“Soll sie sterben oder eine von uns werden? Alles andere wäre schließlich die reinste Verschwendung”, entgegnete er mir immer noch freundlich, als redeten wir darüber, ob die Wände grün oder blau gestrichen werden sollten.

“Was?” Bellas zittrige Stimme veranlasste mich, meinen Kopf zu ihr zu drehen, nur um die Panik zu sehen, die ihr Gesicht widerspiegelte.

Ich ging um das Sofa herum und setzte mich vor sie. Ohne zu überlegen nahm ich ihre andere Hand und strich ihr sanft über den Handrücken. Sie bekam eine leichte Gänsehaut unter der Berührung und ihr Herz klopfte unregelmäßig.

“Was soll das heißen? Was meint er mit ‘ich solle sterben‘?” Der Klang ihrer Worte war viel zu hoch und überschlug sich.

“Das wirst du nicht, verstanden? Das werde ich nicht zulassen, das verspreche ich dir.”

Ich sah ihr eindringlich in die Augen, die ohne Unterbrechung auf meinen lagen und zu meiner Überraschung beruhigte sie sich ein wenig, als sie langsam nickte.

“Also hast du dich für die andere Möglichkeit entschieden?” fragte Carlisle.

Ich presste meine Lippen zusammen, als ich ihn ansah.

Zwischen den beiden scheint sich etwas zu entwickeln… Etwas sehr starkes, inniges…

Das waren nicht Carlisles Gedanken, noch die von Aro oder den beiden Wachen.

Abrupt drehte ich mich zu ihm um und bemerkte, dass dieser Marcus’ Hand hielt.

Aus Carlisles Erinnerungen wusste ich, dass Marcus Beziehungen sehen konnte.

Zum ersten Mal zweifelte ich daran, dass die Fähigkeit eines Vampires einwandfrei funktionierte. Das, was er zwischen Bella und mir sehen mochte, konnte keineswegs wahr sein. Ein Grund war, dass eine Beziehung zwischen einem Menschen und einem Vampir unmöglich schien, ein anderer, dass sie bald kein Mensch mehr sein würde.

Ich bezweifelte, dass sie als Vampir, als Neugeborener, immer noch so auf mich wirken würde, wie sie es jetzt tat. Denn diese Reize waren momentan deutlich vorhanden und es war unvorstellbar, dass sie es hinterher immer noch sein würden. Oder?

Und trotzdem hatte ich eigentlich keine Wahl. Ich würde sie nicht sterben lassen, also blieb nur noch die andere Möglichkeit übrig. Alice’ Vision gab es ebenfalls noch. Ich setzte jetzt all meine Hoffnungen in sie.

Auch wenn ich es ungern zugab, so wünschte ich mir gerade, ein Mensch zu sein. Jemand, der mit Bella zusammen sein konnte. Ohne Einschränkungen. Und unter anderen Bedingungen.

Die Umstände, in denen wir uns befanden, waren mehr als bedauerlich, geradezu frustrierend.

“Wenn dem so ist, dann liegt es doch klar auf der Hand, was zutun ist. Nicht jeder findet eine Gefährtin, Edward. Doch du hast scheinbar dieses Glück.” Aro klang wieder so euphorisch, wie zum Anfang.

Carlisle erhob sich.

Ich nehme an, du hast deine Entscheidung getroffen. Ich bin mir sicher, dass du nicht willst, dass sie stirbt, also gehe ich davon aus, dass sie ein Vampir werden soll.

Ich nickte kaum merklich.

Du musst mir dann nur noch sagen, ob du es tun willst oder ob ich es machen soll.

Ich nickte abermals, woraufhin er zu Aro ging, um ihm alles mitzuteilen.

“Wunderbar… Ja, ich kann verstehen, dass es für ihn schwierig sein muss. Obwohl wir ihn auch unter Kontrolle halten könnten, sollte er es selbst übernehmen wollen”, antworte er voller Vorfreude.

“Also, wenn ihr uns dann folgen würdet…” Aro machte eine Handbewegung in Richtung Hinterzimmer.

“Wir wollen diese Prozedur ja nicht in der Empfangshalle vornehmen, nicht wahr?”
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (22)
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Von:  jennalynn
2011-07-11T21:45:10+00:00 11.07.2011 23:45
Oh spannung leider viel zu kurz deine Kapitel aber super schön zu lesen
Von: abgemeldet
2009-06-19T16:54:36+00:00 19.06.2009 18:54
hallou! :)
ich hab bis dato deine story gelesen... und ich bin total begeistert! <333 vor allem alles mal aus edwards sicht zu lesen hat auch echt was! <3 ich bin mal gespannt, wie es weiter geht und wie sich bella und eddie so entwickeln *schmacht*, aber jetzt hab ich leider keine zeit mehr! bis bald, lg dleeni ^^
Von:  KarenChan
2009-03-04T20:05:25+00:00 04.03.2009 21:05
bellaaaaa T_T
Von:  -_Cherry-chan_-
2008-06-30T17:44:15+00:00 30.06.2008 19:44
Hammer FF!
Ich hab die Story erst vor kurzem entdeckt^^
mir gefällt die geschichte echt voll^^
mach weiter so^^
lg sasuke-girl94
Von: abgemeldet
2008-06-29T10:26:38+00:00 29.06.2008 12:26
geile story mach weiterso
Von: abgemeldet
2008-06-29T09:40:46+00:00 29.06.2008 11:40
oh gott oh gott, das naechste kappi kann ich jetzt schon kaum erwarten *herum jump*....das wird sicher ma wieder suuuper spannend, schreibst du nach der verwandlung *es sei den bella stirbt* weiter???

gaanz liebe grezz *wie imma ^^ *
LUna XD
Von:  kleinYugi5000
2008-06-25T16:57:54+00:00 25.06.2008 18:57
ganz toll....mach schnell weida...deine soph-chan
Von: abgemeldet
2008-06-25T12:34:32+00:00 25.06.2008 14:34
Das ist echt gemein!!!!!Wieso hast du aufgehört *heul* Schreib so schnell es geht weiter bitte!!!!!Das Kapitell war richtig gut und auch schön lang^^!!!

LG

Luppui
Von: abgemeldet
2008-06-25T09:14:54+00:00 25.06.2008 11:14
Oh mein Gott das ist ja der hammer .
Schreib unbedingt weiter.
Das ist wirklich einer der besten Storys die ich gelesen habe. (zumal ich alle 5 chaps in der Schule gelesen habe) !!!!
Einfach supie !!!!!!!
Von:  maidlin
2008-06-25T06:14:15+00:00 25.06.2008 08:14
Nachdem gestern früh, ja der Server überarbeitet wurde, kann ich mein Kommi leider erst heute machen... sonst wäre ich gestern nämlich die Erste gewesen. ;_;

Nun ja... eigentlich kennst du das ja alles schon. Bitte schnell weiter schreiben. Das Kapitel war klasse wie immer und wenn ich schon lese, dass du als letztes Kommentar "theoretisch" schreibst, geh ich mal davon aus, dass sowieso alles ganz anders wird.
Deswegen lass ich mich jetzt mal überraschen...

hdl maidlin

*knuddel und knutsch*


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