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Velvet Dreams

Falan & Auriel
von

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Kapitel I: First Meeting

Kapitel I: First Meeting
 

Falan lief durch die Wälder und wusste bald nicht mehr, wo er war. Merkwürdig, dabei kannte der Elb diese Gegend doch ganz genau. Er blieb stehen und strich sich die blauschwarzen Haare aus dem Gesicht um sich umzuschauen.
 

Nicht weit davon entfernt war auch Auriel unterwegs, doch hatte er ein deutlich ruhigeres Tempo. Genau genommen spazierte er langsam durch den Wald, einem kleinem Bach folgend und genoss die Natur. Doch einige deutlich knackende Äste und Zweige lenkten ihn ab und er sah sich um, sah dann in einiger Entfernung eine Gestalt. Kurz überlegte er noch, dann machte er sich aber auf in ihre Richtung.
 

Die Ruhe in diesem Wald war unbeschreiblich. Auch wenn Falan sich verlaufen hatte, diese Gegend gefiel ihm.

Dass ihn eine andere Person beobachtete, bemerkte er gar nicht, so fasziniert war Falan von seiner Umgebung.

Der Elb sah nach oben, wo einzelne Lücken im dichten Blätterwerk waren, die das Licht der Sonne warm auf den Boden fallen ließen.
 

Als er dicht bei dem Elb war, blieb er stehen und sah ihn eine Weile an. Man merkte ihm an, wie fasziniert er von seiner Umgebung war, etwas was dem Engel schon immer durchaus gefallen hatte, da er sich von Grund auf mit ihr verbunden fühlte.

Dann trat er aber weiter hervor.

"Entschuldige, hast du dich verlaufen?", fragte er ihn ruhig, wollte ihn nicht zu sehr erschrecken.
 

Trotz der Vorsicht des Engels zuckte der Elb leicht auf und sah verwirrt in das Gesicht des anderen.

Sicherheitshalber ging er einen Schritt zurück, packte seine Sense fester und fragte misstrauisch: "Wer bist du? Warum interessiert es dich, ob ich mich verlaufen habe??"
 

Sofort hoben sich seine Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war und er trat etwas zurück.

"Ganz ruhig, ich will dir nichts Böses", meinte er beschwichtigend und stellte sich ruhig hin.

"Ich bin Auriel und ich habe nur gesehen, wie du etwas verloren durch die Gegend gestreift bist. Da dachte ich mir, dass du dich vielleicht verlaufen hast und Hilfe benötigen könntest."
 

Noch immer vertraute Falan seinem Gegenüber nicht, doch als er sah, dass der Engel unbewaffnet war, wurde der Elb etwas ruhiger. Er ließ seine Sense ein wenig sinken und erwiderte dann: "Ich hatte einen Kampf mit einem Werpanther. Da ich aber schon vorher durch einen Kampf geschwächt war, blieb mir nichts anderes als die Flucht. Und dann bin ich hier gelandet..."

Unbeholfen versuchte Falan sich so zu drehen, dass das Blut an seiner Tunika nicht zu sehen war.
 

Schweigend hörte er ihm zu, hob dann aber leicht den Blick. nicht nur weil er von einem Kampf sprach, sondern auch weil er sich so drehte.

"Bist du verletzt?", fragte er ihn dann und ging einen Schritt auf ihn zu, hob dann aber wieder die Hände leicht.

"Ich kann dich heilen, wenn du willst."
 

Als der andere auf Falan zuging, hob dieser wieder seine Sense. Konnte der andere ihn wirklich heilen? Das wäre gut, denn der Elb stand kurz davor, vor Schwäche einfach umzukippen.

Doch diese Blöße wollte er sich nicht eingestehen.

"Es geht schon! Warum kümmert es dich, ob ich verletzt bin oder nicht? Kann dir doch egal sein..."
 

"Könnte es, ist es aber nicht", kam es nur zurück. Stur sah er ihn an und seufzte.

"Mir sind nun mal auch andere Wesen wichtig und du siehst nicht unbedingt aus, als ob es dir gut gehen würde. Ich... zwing dich ja nicht dazu, aber ich wäre dafür, du kommst mit mir, ich hab eine Hütte ganz in der Nähe. Ich heile dich, du isst vielleicht etwas und dann führe ich dich aus dem Wald. Oder aber du läufst alleine weiter.“
 

Unsicher, was er tun sollte, dachte Falan nach. Schlimmer konnte es nun wirklich nicht werden. Er seufzte.

"Nun denn..."

Der Elb wollte einen Schritt auf seinen Gegenüber zugehen, als er plötzlich inne hielt und sich krampfhaft versuchte auf den Beinen zu halten. Er hatte gar nicht bemerkt, wie schmerzhaft seine Wunde war.

Ohne es sich bewusst zu werden, sank er schwer atmend in die Knie.
 

Auch wenn er eben noch deutlich den Abstand gehalten hatte, jetzt kam er automatisch zu ihm. Der Elb konnte wohl froh sein, dass er ihm jetzt begegnet war.

Er kniete sich vor ihn und fasste ihn leicht an den Schultern, legte ihn dann vorsichtig auf den Boden.

"Okay ruhig.. ich heile dich gleich hier. Wo bist du verletzt...?" fragte er, sah aber schon seine blutrote Tunika und legte dann die Haut darunter frei.
 

Es war ungewohnt, dass jemand so freundlich zu ihm war. Seit seiner Kindheit hatte er nur Hass und Missgunst erlebt. Das lag vielleicht an seinem Erbe.

Falan wusste genau, was er brauchte, doch das konnte er unmöglich sagen. Woher sollte der Engel auch Blut bekommen...
 

Von diesem Verlangen bekam der Engel gar nichts mit, er kümmerte sich erstmal um seine Wunde. Seine Hände legten sich darauf und er blickte zu ihm hoch.

"Ganz ruhig jetzt, das kribbelt vielleicht etwas, aber es wird helfen", meinte er leise und schloss dann die Augen.

Nach einigen Momenten schien etwas wie ein helles Licht von seinen Händen aus zugehen und sich auf die Wunde aus zu breiten, die sich langsam unter seinen Fingern schloss.
 

Obwohl sich die Wunde schloss, blieb der geschwächte Zustand und Falan wusste auch genau, woran das lag.

Doch er konnte unmöglich diesen Engel angreifen. Es war zwar so gut wie nie passiert, dass sich jemand um den Elb gekümmert hatte, doch er wusste dennoch, was Dankbarkeit war, auch wenn er so was nie verspürt hatte.

Falan seufzte und schloss die Augen und eine beruhigende Dunkelheit umgab ihn.
 

Dass er noch immer in diesem Zustand war, beunruhigte Auriel, doch er versuchte es einfach ruhig an zugehen.

"Ich bringe dich erstmal zu mir, dann kannst du dich ausruhen", meinte er leise, nicht sicher ob er gehört wurde oder nicht. Dann hob er ihn sich aber vorsichtig auf die Arme und erhob sich, trug ihn zu sich nach Hause.
 

Falan bemerkte zwar, dass er nicht mehr auf dem Boden lag, doch das schien ihn nicht wirklich zu interessieren, da er noch immer damit kämpfte, den anderen nicht zu überfallen, um an Blut zu kommen. Falan verfluchte innerlich das Erbe seines Vaters.

Langsam öffnete er die Augen und sah von unten in das Gesicht des Engels.

Ein wenig bewunderte er den anderen. Wie konnte jemand so freundlich zu Fremden sein??
 

Ihm fiel dieser Blick gar nicht auf, er hielt den Elb leicht an sich gedrückt, wie zum Schutz und versuchte ihn schnell zu sich zu bringen. Er hatte sich nie groß Gedanken gemacht, ob er jemand kannte oder nicht, er half einfach gern - auch wenn das das ein oder andere Mal auch fast ins Auge gegangen wäre.

Bald erreichten sie aber auch seine Haus, nicht mehr als eine kleine Blockhütte aus zwei Zimmern bestehend. Er trug ihn durch seine Wohnzimmer-Küche in sein Schlafzimmer, wo er ihn auf seinem Bett ablegte.

Kurz beugte er sich hinab und strich ihm über sein ruhendes Gesicht, fühlte seine Temperatur, dann ging er aber, um etwas zu trinken und zu essen für ihn zu holen.
 

Nach einer Weile bemerkte der Elb, dass er auf etwas Weiches gebettet wurde. Er seufzte erneut und wickelte sich unbewusst in die unter ihm liegende Decke ein, da er einen plötzlichen Kälteschub bekam.

"Verdammt", er murmelte leise vor sich hin. Er brauchte dringend Blut. Doch, was sollte er machen. Er öffnete leicht die Augen und wartete darauf, dass der Engel wieder kam.
 

Was auch nicht lange dauerte. Der Engel hatte einen Krug mit Saft dabei und etwas Obst das er auf den Nachttisch stellte, offensichtlich erfreut das er wach war.

"Bedien dich ruhig", meinte er lächelnd und setzte sich neben ihm aufs Bett, blickte ihn prüfend an.

"Wie fühlst du dich?"
 

Falan sah auf die mitgebrachten Sachen. Obst, dass er total gern hatte, doch in diesem Moment nicht runterkriegen könnte.

Er seufzte, sah dann den Engel an und antwortete: “Ich bin noch erschöpft und da kann mir nur eines helfen..."

Er wusste nicht, ob er weiter sprechen sollte, doch dann gab er sich einen Ruck und fing an zu erzählen: "Mein Vater war ein Vampir und deswegen... naja... brauch... brauch ich hin und wieder auch Blut. Besonders ... besonders wenn ich verletzt bin..."

Er getraute sich nicht mehr, seinen Gegenüber anzusehen.

Falan hasste es, über seine Herkunft zu sprechen, erst recht darüber, dass er das Lebenselixier jeden Lebewesens brauchte.
 

Und der Engel ließ ihm seine Zeit erst einmal zu erzählen. Er war nicht geschockt es zu hören, nur verwundert. Leicht verlegen blickte er zur Seite und schien zu überlegen.

"Wie du dir denken kannst, habe ich sowas nicht im Haus..." meinte er leise, drehte sich dann aber wieder zu ihm. Er wollte ihm helfen, doch viel ihm nur ein Weg auf die Schnelle ein. "Wie viel brauchst du?"
 

"Ja, ich weiß!", meinte Falan leise, "Die meisten haben kein Blut im Haus..."

Verwundert sah er dann doch auf, als der Engel den nächsten Satz aussprach. Wieso fragte er, wie viel Blut er brauchte, wenn er doch gar keines hatte?

"Einen halben Liter, aber ich denke, du hast gar kein Blut im Haus?!"

Dass es da noch eine weitere Möglichkeit gab, daran wollte er eigentlich nicht denken.
 

Deutlich war ihm anzusehen das er noch mit einer Antwort zögerte, etwas unsicher strich er sich über den Nacken. Dann seufzte er aber leise und sah ihn an.

"Nun, keines bis auf mein eigenes", meinte er dann.

"Ich möchte dir wirklich helfen und wenn ich dann etwas Blut geben muss, dann tue ich auch das."
 

Falan machte große Augen. Dass das jemand freiwillig machte... sowas gab es noch nie.

"Aber dann würdest du dich schwach und matt fühlen... bist du dir sicher, dass du das machen willst? Für mich? Einem Fremden? Ich könnte die Beherrschung verlieren und mehr als nur diesen Liter von dir nehmen..."

Falan wollte nicht mehr, aber er wusste, dass er sich sehr konzentrieren musste, um nicht die Beherrschung zu verlieren.
 

Auriel verstummte noch einmal als er das alles so aufführte, doch letztendlich nickte er.

"Wie gesagt, wenn ich dir damit helfen kann. Du wirst dich schon zu kontrollieren wissen. Außerdem kann ich mich ja ausruhen danach, ich ertrag das schon", meinte er und nickte bestimmt.
 

Falan nickte und setzte sich auf. Dann legte er seine Hand auf die des anderen und führte die fremde Hand an seinen Mund. Er biss so vorsichtig wie möglich in das Handgelenk, um dem Engel so wenig Schmerzen wie möglich zu machen.

Er war es nicht gewohnt, so behandelt zu werden und reagierte dementsprechend vorsichtig.

Falan fing an, das Blut aus den Adern des Engels zu saugen. Doch kurz bevor er den Liter zu sich genommen hatte, riss er sich in Gedanken los und löste sich vorsichtig vom Engel.

Während ein dünnes Rinnsal Blut an seinem Mundwinkel runter lief, bedankte Falan sich artig, bevor er das restliche Blut an seinem Mund mit der Zunge aufleckte.

Vorsichtig strich er über das leicht angeschwollene Handgelenk des Engels und küsste es anschießend. Eine Methode um die Wunde wieder zu schließen.
 

Leicht zuckte und keuchte der Engel, als er seine Zähne zu spüren bekam, doch er versuchte er dabei so ruhig wie möglich zu bleiben. Es tat eigentlich kaum weh, fühlte sich nur seltsam an, ziemlich sogar. Doch er wollte dem Elb nicht das Gefühl geben das er ihm schadete, langsam spürte er zwar wie er schwächer wurde, doch das erwartete er ja.

Als sich die Zähne lösten, seufzte er und strich sich kurz, fast schon nervös, durchs Haar, atmete erstmal in Ruhe durch und beobachtete den Elb wie er sich das Blut wegleckte und sich anschließend so um seine Wunde kümmerte - was ihn erneut, ohne das er es richtig merkte, seufzen ließ.

"Wie.. heißt du eigentlich?", fragte er dann irgendwann leise.
 

Falan bemerkte, dass der Engel schwächer geworden war und machte auf dem Bett platz, damit der andere sich setzen konnte.

Ein wenig schämte er sich dafür, dass er Blut brauchte. Wie so oft.

Als nächstes kam eine Frage, die er kaum vernahm, da der Engel so leise gesprochen hatte.

"Mein Name ist Falan! ... und wie ist deiner? ...

Danke, dass du mich gerettet hast!"
 

Gerne nahm er Platz und lehnte sich etwas an die Wand. Er atmete erstmal etwas durch um sich zu beruhigen, dann schüttelte er aber nur den Kopf.

"Das war doch nichts. Ich kann nun mal niemand leiden sehen", meinte er leise, lächelte dann aber.

"Ich bin Auriel."
 

Falan verstand Auriel nicht recht. Es lag in seiner Natur, das Leiden der anderen zu genießen.

Doch selbst verstand er sich auch nicht.

Normalerweise müsste er sich über die Schwäche des anderen amüsieren, doch stattdessen empfand er etwas, was er nicht kannte. Nicht einmal, das Gefühl des Mitleides ähnelte dem Jetzigen. Er seufzte, dann sah er wieder auf: "Freut mich... Auriel!"
 

Der Engel lächelte und nickte langsam.

"Mich auch, Falan", meinte er freundlich, dann griff er aber nach dem Teller und hielt ihn dem Elb hin.

"Na komm, jetzt iss schon etwas. Das kann dein Körper doch sicher auch gebrauchen."

Er seufzte und streckte sich dann etwas. Es war wirklich ungewohnt für ihn so geschwächt zu sein und er lag auch eigentlich ungern einfach so untätig herum, doch im Moment blieb ihm ja nichts anderes übrig. Nun, zumindest konnte er sich so noch weiter um Falan kümmern.
 

So ein offenherziges Wesen war Falan noch nie begegnet. Er musste bei dem Gedanken lächeln, ohne es zu bemerken.

Dann nahm er aber den Teller entgegen und legte ihn sich auf den Schoss. Danach griff er sich einen saftigen Apfel und biss beherzt hinein.

Anschließend nahm er den Teller und hielt ihn dem Engel unter die Nase: "Gegen die Schwäche ist es am besten, wenn man isst!"

Seine Tonlage ließ keinen Widerspruch möglich.
 

Beruhigt beobachtete er erstmal wie er etwas aß, schloss dann aber die Augen. Erst als er wieder seine Stimme hörte und ihm der Geruch des Essens in die Nase stieg, öffnete er sie wieder.

Kurz blinzelte er ihn verdutzt an, dann lächelte er aber und nickte, wollte auch gar nicht widersprechen.

"Da hast du wohl Recht", meinte er leise und nahm sich ein paar Beeren, bevor er auch nach einem saftigen Apfel griff.
 

Zufrieden sah der Elb seinem Gegenüber an.

Dann runzelte er allerdings die Stirn. Seit wann war er zufrieden? Und seit wann hatte er überhaupt positive Gefühle gegenüber anderen?

Warum war ihm Auriel schon so wichtig, dass er ihm Ratschläge erteilte?

Normalerweise waren ihm die Anderen immer egal gewesen.

Falan fiel auch auf, dass er sich vorher nie die Mühe gegeben hatte, die Namen der anderen Wesen, denen er begegnet war zu erfahren. Wichtig gewesen war einzig der Gedanke daran, wie er sie hatte am besten quälen können.
 

Da der Engel von seinen Überlegungen ja nichts mitbekam und auch nicht wusste wie der Elb sich sonst verhielt, störte er sich überhaupt gar nicht daran, sondern aß erstmal um sich zu stärken.

Dann blickte er ihn aber an und lächelte.

"Du kannst so lange hier bleiben wie du Ruhe brauchst oder so lange wie ich sie brauche, kommt drauf an, was länger dauert."

Danach würde er den Elb aus dem Wald führen, so wie er es ihm versprochen hatte.
 

Falan seufzte. Er musste so schnell wie möglich hier weg. Auriel brachte ihn um den Verstand! Seine Überzeugungen, für die er bisher eingetreten war, wandelten sich um 180 Grad.

Das durfte nicht wahr sein.

"Holy shit!"

Falan fluchte leise vor sich hin, nur um wieder der Alte zu werden. Doch leider funktionierte es nicht so, wie er sich vorgestellte hatte.
 

Überrascht hob sich Auriels Augenbraue als er das hörte und er blickte ihn einen Moment lang an.

"Alles in Ordnung?", fragte er dann, musste aber irgendwie grinsen.

"Du möchtest bestimmt schnell weiter, das kann ich verstehen. Auch wenn ich mal froh bin, nicht alleine hier zu sein.

Oder besser gesagt, mal angenehme Gesellschaft zu haben."

Eigentlich mochte er es einfach mal seine Ruhe zu haben, doch es tat gut einfach auch mal mit wem anderes reden zu können.
 

"Nichts ist in Ordnung! Du krempelst mich vollständig um! Meine Welt gerät ins Wanken! Und nur, weil ich dir begegnet bin!

Ach... wär' ich dir doch nicht begegnet, dann wär' noch alles in Ordnung!"

Falan ließ seinen ganzen Frust an Auriel aus, nur aus dem Versuch heraus, dass er dadurch wieder der Alte werden würde. Doch er musste schnell einsehen, dass es nicht die erhoffte Wirkung hatte.

Er musste nur in die hellblauen Augen des anderen sehen und er bekam ein schlechtes Gewissen, etwas, dass er seit seiner Geburt nicht verspürt hatte.

Kleinlaut nuschelte er: "'Tschuldigung!"
 

Nun wurde sein Blick sofort wieder überrascht und im ersten Moment wich er etwas erschreckt zurück. Das er das Leben eines anderen durcheinander brachte, das war ihm noch nie passiert und eigentlich hatte er das auch nie gewollt.

Das leise Entschuldigung beruhigte ihn dann aber etwas, auch wenn er nicht so richtig wusste, was er sagen noch sagen sollte.

Zögerlich griff er nach Falans Schulter und drückte sie ruhig.

"Ich.. es tut mir Leid, wenn ich so ein Chaos in dein Leben bringe...“, meinte er ehrlich, auch wenn er gar nicht wusste, was genau das bedeutete.
 

Jetzt entschuldigte der sich auch noch... Falan wurde es langsam zu bunt. Er seufzte.

Aber irgendwie... er mochte den Engel. Moment mal? Er MOCHTE den ENGEL??

Falan schüttelte den Kopf und dabei bemerkte er auch noch, wie schön er es fand, wie die Hand des anderen seine Schulter hielt. Leichte Röte stieg ihm ins Gesicht....

Holy shit, was war nur los mit ihm?

Energisch schüttelte der Elb sein Haupt, um die merkwürdigen Gefühle und Gedanken los zu werden.
 

Nachdenklich sah ihn der Engel an und wusste immer noch nicht so recht weiter. Falans Verhalten verwirrte und verwunderte ihn immer wieder aufs Neue. Letztendlich zog er die Hand aber zurück und seufzte leise.

Er setzte sich auf und stand dann, nachdem er sich etwas beruhigt hatte, auf.

"Vielleicht solltest du dich allein etwas ausruhen. Aber wenn etwas ist, komm ruhig, ich bin gleich neben an", meinte er ruhig und ging auch schon hinüber, ließ sich dort auf sein Sofa sinken.
 

Verwirrt über seine Gefühle und Empfindungen war Falan froh, dass Auriel von alleine ging. Er brauchte erst einmal Zeit, um sich der neuen Situation anzupassen und um herauszufinden, was eigentlich los mit ihm war.

Der Elb legte sich wieder hin und schloss die Augen. Noch immer war er ziemlich verwirrt.
 

Auriel tat letztendlich nichts anderes. Er streckte alle Viere von sich und versuchte erstmal die Erschöpfung zu überwinden. Dass er dabei aber an Falan denken musste, war irgendwie unausweichlich.

Eigentlich wollte er es gar nicht, aber zum einen machte er sich einfach Sorgen um ihn und zum anderen beschäftigte ihn halt, dass er offensichtlich solch eine Wirkung auf jemand anderes haben sollte.
 

Falan wollte nicht über seine eigenen Gefühle nachdenken und drehte sich um.

Er dachte sich, dass es einfacher wäre, einfach zu schlafen. Dann müsste er nicht so viel grübeln.

Doch auch wenn er wollte, er konnte einfach nicht einschlafen. Unruhig wälzte er sich im Bett herum. Er musste immer wieder an den Engel denken. Seine himmelblauen Augen, seine blonden Haare, seine Lippen...

Moment mal! Mit einem Ruck saß der Elb aufrecht im Bett. Das konnte doch nicht wahr sein... sollte er etwa...?
 

Der Engel derweil hatte das erreicht, was der Elb so angestrengt versuchte und war friedlich auf seinem Sofa eingedöst. Eigentlich wäre er zwar lieber wach gewesen, einfach um Falan helfen zu können, wenn er etwas brauchte, doch sein Körper störte sich offensichtlich deutlich an dem fehlenden Blut.
 

Nein! So was konnte nicht sein, nicht er!

Der Elb konzentrierte sich wieder darauf, zu schlafen. Was auch nach einer knappen Stunde endlich geschah.

Dabei war ihm nicht klar, dass er schon nach Kurzem wünschen würde, nie eingeschlafen zu sein...
 

Wohl nicht viel später war Auriel hingegen schon wieder hellwach. Kurz spähte er ins Schlafzimmer, doch als er ihn schlafen sah, musste er lächeln und wand sich wieder anderen Sachen zu.

Das hieß erst einmal neues Wasser und Früchte aus dem Wald zu holen und so seine Vorräte aufzustocken. Zum Glück lag alles nicht so weit weg, sodass er Falan nicht lange allein lassen würde.
 

Falan sah wieder das Gesicht vor sich, das ihm schon vorher den Schlaf geraubt hatte.

Unschuldig lag er auf seinem Bett und sah dem Elben mit seinen unglaublichen blauen Augen an.

Leise wimmerte Falan im Schlaf und flüsterte immer wieder den Namen des Anderen: "Auriel!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ChandlerC
2008-05-19T16:39:22+00:00 19.05.2008 18:39
Hey^^
Finde es super aus den beiden eine FF zu machen.
Auch wenn mich natürlich brennend interessiert hätte wie es mit den beiden weiter gegangen wäre, so hat auch dieser verlauf der Geschichte auch etwas passendes.. Traurig, aber passend.


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