Das Wiedersehen
So und jetzt noch ein Kappi für euch ^____^
Nachdem Yugi den Laden dicht gemacht hatte, schlenderte er müde nach oben, wo sein Großvater auf dem Sofa eingeschlafen war.
Lächelnd deckte er ihn zu, räumte noch ein wenig auf und machte die Küche sauber, bevor er sich in sein Zimmer verkroch und versuchte ein zu schlafen.
Doch obwohl er hundemüde war, konnte er nicht schlafen.
Er drehte sich hin und her, starrte die Decke an und doch konnte er einfach nicht schlafen.
Er vermisste Yami, der zurzeit in Ägypten war, um dort nach seinen Wurzeln zu forschen.
Normalerweise wäre er sofort mitgekommen, doch in diesem Fall hatte sein Großvater Vorrang gehabt, denn ihm ging es in der Zeit nicht so gut und hatte ihn gebeten, dass er den Laden übernahm.
So musste er zu Hause bleiben und hütete Laden und Großvater, während Yami sich dann allein auf den Weg gemacht hatte.
Das war vor einem halben Jahr gewesen und allmählich fand Yugi schon, dass er sich mal wieder hier blicken lassen könnte.
Sie hatten zwar regelmäßigen telefonischen Kontakt, doch auf die Dauer befriedigend war das nun wirklich nicht.
Seufzend stand Yugi auf und setzte sich ans Fenster, schaute raus und dachte an die Ballade von Jay, die er auf dem Konzert gesungen hatte.
Wie gern hätte er es, dass auch Yami etwas für ihn sang, doch da konnte er wohl länger warten.
Seufzend hörte er nicht, wie unten die Tür geöffnet wurde und jemand reinkam.
Es war Yami, der erschöpft seinen Koffer leise nach oben trug, da er davon ausging, dass Yugi und Großvater schliefen.
Doch als er das Zimmer, das Yugi und ihm gehörten, betrat, sah er den Kleinen am Fenster sitzen und rausstarren.
Leise schlich er zu ihm und hielt ihm die Augen zu.
Sofort quietschte Yugi auf und drehte sich erschrocken um.
„Yami! Erschreck mich doch nicht so!“, zischte er leise, fiel ihm aber um den Hals und freute sich, dass er wieder da war.
Yami schloss ihn in seine Arme und genoss den Augenblick, auf den er schon so lange gewartet hatte.
Das letzte halbe Jahr kam ihm wie ein Jahrzehnt vor und trotz der regelmäßigen Anrufe seiner Freunde hatte er sich einsam gefühlt.
Aber jetzt war er ja wieder da und konnte sich um seinen Kleinen kümmern und mit ihm den Laden weiter betreiben.
Yami nahm Yugi hoch und legte ihn auf’s Bett. Er zog sich aus, legte sich neben den Kleinen, der sich sofort an ihn kuschelte und deckte sie beide zu.
„Schlaf gut, Schatz“, hauchte der König der Duellanten und sein Freund lächelte.
„Gute Nacht, Liebling“, erwiderte er glücklich und war schnell im Reich der Träume.
Josy lachte laut, als Kai sie durchkitzelte und erst als sie Bauchschmerzen vom Lachen hatte, gab sie sich geschlagen und lag nun keuchend auf dem Sofa.
Sie hatte die Band ihres Vaters sofort ins Herz geschlossen und fand es richtig cool, dass sie die Tochter eines berühmten Sängers war.
Immerhin brachte ihr das eine Menge Vorteile und von den Nachteilen bekam sie nichts mit, dafür sorgte die gesamte Band.
Joey, die Band, ihr Manager, Ayumi und die Crew, wenn sie mit auf Tour war, achteten darauf, dass es Josy gut ging und da sie doch recht pflegeleicht war, gab es nie Probleme mit ihr.
Ayumi lächelte, als sie das sah und kam mit einen Teller mit Gebäck darauf und einem Kakao für die Kleine rein.
Strahlend bedankte sie sich bei ihrer Mutter und nippte an dem warmen Getränk, dass sie so heiß und innig liebte.
Zusammen mit Kai und Kiyoshi machte sie sich über das Gebäck her und Hiroshi und Ayumi schauten sich das mit einem Lächeln an.
Die Zwei saßen auf dem zweiten Sofa, Hiroshi einen Arm um Ayumi gelegt und sie mit dem Kopf an seiner Schulter.
Josy entging das natürlich nicht, schon in den letzten Monaten war ihr aufgefallen, dass zwischen den Beiden was war und so hoffte sie, dass bald ihr großer Traum in Erfüllung ging und die Band bei Joey und Ayumi einzog, sodass sie eine große Familie hatte.
„Habt ihr euch lieb?“, fragte sie offen und ehrlich und schaute die Zwei an, die plötzlich eine gesunde Gesichtsfarbe bekamen und Kai lachte lauthals los.
„Ja, wir haben uns lieb“, antwortete Ayumi lächelnd, da sie wusste, dass Hiroshi jetzt keinen Ton rausbekommen würde und in der Tat schwieg der Drummer lieber, bevor er stotternd keinen Satz zu Ende bekam.
„So lieb wie Seto und Papa?“, hakte Josy weiter nach.
„Ja, so lieb wie die Beiden“, erwiderte Ayumi weiter lächelnd und empfing von Hiroshi erst einen fragenden dann einen liebevollen Blick.
Josy hatte ihnen bereits von ihrer Übernachtung bei Seto berichtet und über das, was da so vorgefallen war und das sie sich Sorgen gemacht hatte, als ihr Vater geschrieen hatte, doch das Mokuba meinte, dass das schon in Ordnung war.
Die Erwachsenen hatten ihr zugehört und lächelten. Wenn sie so daran dachten, wie sie sich ausdrückten und Josy das formulierte, war das doch echt niedlich an zu hören.
„Und haben Ryo und Mai sich auch lieb?“, wollte sie plötzlich wissen und knabberte an einem Keks rum.
„Du bist heute aber besonders neugierig“, meinte Kai und wuschelte ihr durch die Haare, was Josy aber gar nicht so toll fand.
„Nicht, meine Haare!“, murrte sie leicht und versuchte die Mähne wieder zu bändigen.
„Oh Entschuldige.“
Kai grinste und Josy schaute wieder zu Ayumi rüber, hatte sie doch noch keine Antwort auf ihre Frage bekommen.
Ayumi überlegte kurz, war sich sicher, dass Ryo sich in die Blondine verliebt hatte, doch wusste sie nicht, wie die das sah.
„Ich weiß es nicht, Josy. Frag Ryo, wenn er morgen wieder kommt, hm?“
„Okay, mach ich“, antwortete sie und keiner der Anwesenden bezweifelte das.
„Lasst uns „Mensch ärgere dich nicht“ spielen!“, rief Josy, nachdem die Kekse weg waren und sie ihren Kakao ausgetrunken hatte.
„Macht ihr mal, ich halt mich da raus. Wir sind ja eh zu fünft“, entgegnete Kai, doch Josy hielt ihn an der Hand fest, als er aufstehen wollte.
„Aber du musst mir doch helfen! Sonst schummeln die anderen wieder“, rief sie und die anderen grinsten.
„Frechheit, wir schummeln nicht“, erwiderte Ayumi und holte das Spiel, während Hiroshi und Kiyoshi den Tisch frei räumten.
„Okay, dann bleib ich hier“, meinte Kai und nahm wieder Platz. Dann setzte er Josy auf seinen Schoß und gemeinsam spielten sie den ganzen Nachmittag lang, bis sie am Abend die Haustür hörten und sofort rannte Josy los und fiel ihrem Vater um den Hals, der gerade rein gekommen war.
„Papa! Und Onkel Seto ist auch da!“, rief sie glücklich und streckte die Arme nach Seto aus.
Lächelnd gab Joey seiner Kleinen einen Kuss auf die Stirn und reichte sie zu Kaiba rüber, der über die Offenheit und Freundlichkeit von ihr verwundert war, sie aber lächelnd auf den Arm nahm und mit ihr ins Wohnzimmer ging.