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Wild Prärie

von

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Überrumpelt

Mit einem erfrischten und erholten Lächeln, verließ er das Badezimmer. Einzig ein Handtuch war um seine Hüfte gewickelt und bedeckte das nötigste von seinem entblößten Körper. Sein Weg führte ihn direkt in seinen Ankleideraum, wo er sich bequemere Sachen anziehen wollte, als er es die letzte Zeit hatte tragen müssen.
 

Dafür nahm er sich eine schwarze Hose, die ihm eng anlag und wodurch seine Beine gut betont wurden, ebenso wie seine Männlichkeit, die nicht zu verachten war. Was wohl daran lag, dass er mit seinen Gedanken ständig bei seinem süßen Fang war, welches ihn stets berührte und erregte. Allein dafür war die Hose perfekt, da er sich zusammenreißen musste, wenn er sich nicht selbst quälen wollte. Dazu trug er noch ein langärmeliges, weißes Hemd, was an seinen Hemdärmeln Rüschen aufwies.
 

Fertig angezogen machte sich John auf den Weg zum zweiten Geschoss. Dort hatte er seinen wertvollen Besitz gebracht und war sich sicher, dass es dem jungen Mann gefallen würde. Als er das Zimmer erreichte und dieses aufschloss, betrat John den Raum ohne Licht zu machen. Trotz der Dunkelheit, wusste er, wo sich das Bett befand, auf das er zielstrebig zuging. Zudem befanden sich Pflanzen, eine Kommode, sowie ein Tisch und eine Couch hier, und nahe des Fensters… die er durch seine Anweisungen von außen hatte zunageln lassen… lag eine flauschige Decke mit Kissen ausgebreitet.
 

Mit der Zeit könnte sich das Ändern, aber zum Anfang müsste das reichen, für seinen süßen Fang.
 

Schmunzelnd setzte sich John aufs Bett und betrachtete durch den schwachen Lichteinfall des Mondes, den friedlichen Schlaf des Jüngeren. Wenn man bedachte wie aktiv sein Wildkätzchen während der Reise war, dann war es erstaunlich wie unschuldig er im Schlaf aussehen konnte.
 


 

[Flashback]


 

Sie konnten noch so viel reden und ihm drohen wie sie wollten, er würde sich nicht umstimmen lassen. Und mit jedem weiteren Schritt den er seinem Landsitz näher kam, verfestigte sich dieser Gedanke in ihm. Es gab überall Gefahr, die auf seinen Wildfang eindringen konnte, solange er nicht auf seinem Land und Gut war.
 

Sollte nämlich einige weniger sympathische Leute, wie der Schaffner, einen Blick auf seinen geliebten Fang werfen, würden sie nicht sehr erfreut über den Fund sein. Bitter lachte John auf, als er an den abfälligen Gesichtausdruck von Anderson dachte. Als ob er sich ein sehr lästiges und wertloses Haustier halten würde, dabei war sein Wildkätzchen so viel mehr. Und andere Leute würden das auch so sehen, wenn sie nicht diese fiktive Einstellung hätten, dass die Rothäute eher ein wildes Tier, als ein Mensch war.
 

Gut, John hatte auch keine andere Auffassung von diesen Personen gehabt… zumindest solange nicht, bis er dem jungen Mann begegnet war, jene Rothaut die ihn nicht mehr aus seinen Gedanken und Herzen ließ, wie sonst irgendeine Sache auf der Welt. Der schlanke Körper, der mit einem rötlichen Hautfilm bedeckt war und das temperamentvolle Wesen des Mannes, das alles zog ihn geradezu an. Aber eben nur bei seinem süßen Wildkätzchen, mit seinen schönen, goldenen Augen, die ihn feurig anfunkelten. Daher war es John mehr als wichtig, dass er sich mit seinem Wildkätzchen verstand und ihn von seinen guten Absichten überzeugen konnte, um ihn besser zu beschützen.
 

Damit John ihn davor bewahren konnte, wie eine niedere Beute… die es nicht wert war zu leben... behandelt zu werden. Damit man seinem süßen Wildfang nicht an irgendeinen Pfahl zerrte, um ihn auszupeitschen oder um sich an der göttlichen und samtigweichen Haut des Jüngeren zu vergreifen. Beide Vorstellungen gefielen John nicht, weshalb sich seine Mundwinkel leicht nach unten bogen.
 

Allerdings müssten sie dann erst einmal an ihm, John Cunningham, vorbei kommen. So einfach würde er sein geliebtes Kätzchen nicht mehr hergeben. Denn solange er ihn bei sich wusste, herrschte in John eine innere Ruhe, ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Dabei hatte er sich nie so wohl gefühlt, als bei dem anderen Mann, der zudem recht ansehnlich war und seinen eigenen Sturkopf besaß.
 

Etwas was John immer mehr an ihm schätzte und lieben lernte.
 

„ Nicht wahr Kitty, du folgst deinen eigenen Regeln “, sinnierte John und ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen.
 

Sie befanden sich abgeschottet von den anderen Fahrgästen, in einem der ersten Wagons, welches nur John zur Verfügung stand. Da er als Offizier ein besonderes Ansehen genoss, wurde ihm dieses Abteil angeboten und auch nicht weiter nachgefragt, als er sein Wildkätzchen, auf die Couch abgeladen hatte.
 

Ein paar Geldscheine mehr und der Kontrolleur war zufrieden gestellt, eine Rothaut mit im Zug fahren zu lassen. So sehr die Indianer auch von den Menschen gemieden wurden, umso mehr wurde das Geld geliebt, weshalb es ziemlich leicht war, jemanden zu bestechen. Einglück, wie sich John eingestand, denn ohne den jungen Mann wäre er nicht in den Zug gestiegen.
 

Bis der Zug die gewünschte Station nicht erreicht hatte, war John jetzt allein mit seinem Kätzchen. Er hatte sich extra den Schlüssel für sein Abteil geben lassen, welches er gleich verschlossen hatte. Sein süßer Wildfang genoss somit das erste Mal etwas Freiheit, da er ihn nicht wieder irgendwo ankettete. Hier konnte sich der Kleine austoben wenn er wollte oder brav die Zeit der Fahrt absitzen. John würde auf alle Fälle für jeden Umstand aufkommen, solange es seinem süßen Wildkätzchen gut ging.
 

Schmunzelnd haftete sein Blick auf den zierlichen Körper des anderen. Dieser hatte sich in die andere Ecke des Wagons verschanzt, wo er sein Gegenüber mit misstrauischem Blick im Auge behielt. Ebenso warf er ab und zu einen kritischen Blick durch das Glas. Das ging nicht mit rechten Dingen zu, denn wie sonst war es zu erklären, dass sie sich mit diesem Holzding hier bewegen konnten, ohne von einem Pferd angetrieben zu werden. Und das verrückteste daran war, dieses Ding brachte sogar mehr Geschwindigkeit rauf, als eines der Rennpferde, wie er sie immer geritten hatte.
 

Wieso machte er sich gerade darüber Gedanken, anstatt seinen Zorn nun an dem anderen Mann auszulassen? Jetzt hatte er die Chance bekommen, sich an jenem Mann zu rächen, der dabei war, als man seine Familie abgeschlachtet hatte. Der ihn die Schmach erleiden ließ, weiter zu leben und bei sich zu halten. Aus welchem Grund auch immer. Seine Stirnfalte wurde immer tiefer, während sein Blick erneut zu dem älteren Mann glitt.
 

Dieser saß auf einen bequemen Stuhl, legte ab und zu einige Spielkarten auf den Tisch, wenn er diese nicht niederlegte, um einen Schluck von seinem Scotch zu trinken. Dennoch blieb sein Blick nicht ständig gesenkt, sondern ruhte regelmäßig auf ihn selbst, was ihn leicht reizte. Er kam nicht mit diesem weichen Lächeln und zugleich eindringlichen Augen des Bleichgesichts zurecht. Ein unverständliches Knurren entglitt seiner Kehle, während er sich fragte: Worauf wartete dieses Milchgesicht? Darauf dass er etwas tat und den anderen Mann angriff?
 

Mit einer gelassenen Ruhe widmete John sich seiner Patience. Dabei behielt er sein angespanntes Wildkätzchen im Auge. Es sah beinahe so aus, als würde der junge Mann jeden Moment aufspringen, um über ihn herzufallen. Er konnte deutlich die Angriffslust seines Gegenübers sehen und dennoch zögerte sein Kätzchen, seine Krallen auszufahren.

Warum? , lag John die Frage auf der Zunge. Warum zögerst du?
 

Er hatte in den letzten Wochen deutlich die Ablehnung des jüngeren Mannes spüren können und wie dieser ihn mit giftigen… und für ihn nicht verständlichen… Worte verwünschte. Hätte John seinem Kätzchen die Möglichkeit gegeben, sich an ihm zu rächen, er war sich sicher, sein kleiner Wildfang hätte nicht groß überlegt, ihn anzugreifen.
 

Andererseits wollte sich John nicht beschweren, immerhin war es sein Ziel, das Vertrauen von seinem Gegenüber zu gewinnen. Und wie konnte er damit besser anfangen, indem er den anderen nicht irgendwo anketten und gar knebeln musste? Eben. Sein süßer Fang würde Einsichtig werden und verstehen, dass John für ihn keineswegs eine Gefahr darstellte. Er war sich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie sich einander näher kommen und er sich seinen heimlichen Wünschen erfüllen konnte.
 

Er hätte gern einen weicheren und sanfteren Ausdruck in den goldenen Irden gehabt, ebenso wie er die weiche Haut des anderen Mannes nur zu gerne berühren würde. Doch nicht, weil er diesen Körper vom Schmutz befreien wollte, sondern weil er gerne sein süßes Wildkätzchen berührte und er hoffte, dass sich dieses ihm irgendwann freiwillig anbot. Dann würde er jeden Zentimeter der Haut genau erkunden und mit kleinen Liebesmalen versehen. Diese Idee kam ihm schon letztens, als er mit angesehen hatte, wie jemand anderes versucht hatte, Hand an sein begehrtes Objekt zu legen.
 

Johns Mundwinkel hoben sich leicht Amüsiert bei diesem Gedanken, ehe er wieder auf sein Kartenblatt sah und nach kurzem Überlegen, den Buben anlegte. Dann widmete er sich wieder seinem Wildfang und bemerkte, wie dieser sich etwas vom Fenster entfernt hatte. Dafür war er ihm einige Schritte nähe gekommen und musterte ihn immer noch abschätzig.
 

„ Willst du mitspielen Kitty? “ wollte John schmunzeln wissen. Seine Stimme war weich, während er sich erneut vorstellte, den fast entblößten Körper an sich zu reißen und ihn…
 

Bleib standhaft, ermahnte sich John eindringlich, was bei der süßen Versuchung vor ihm recht schwer war. Gut, er hätte seinem Kätzchen ein Hemd geben können, um seinen Oberköper zu bedecken. Er selber würde weniger seine Gedanken auf Lust und Verführung abschweifen, wenn dieser reizvolle Körper bedeckt wurde. Aber erstens zweifelte John daran, dass sein Kätzchen brav das Hemd anlassen würde, sollte er es schaffen, sein Wildfang damit einzukleiden und zweitens konnte er nicht genug bekommen, von der athletischen Brust, seiner rötlichen Hautfarbe und den zwei dunklen Hügel, die sich schön auf dem anderen Körper abzeichneten.
 

John legte seine Karten seitenverkehrt auf den Tisch, ehe er aufstand.
 

„ Oder willst du etwas anderes? Möchtest du dich endlich an mir Rächen, für das was ich deiner Familie angetan habe? “ fragte John lauernd und stellte sich präsent hin, beobachtete dabei das näher kommen seines Wildkätzchens.
 

Ob es nun am Tonfall lag, seinem herausforderndem Blick oder seiner günstigen Position, weshalb sich sein Wildfang in Bewegung setze und sich auf ihn stürzte, konnte John nicht sagen. Er war lediglich über die Schnelligkeit seines Gegenübers beeindruckt gewesen, weshalb er seine Beine nachgaben, als eine unerwartete Last sich auf ihn stürzte und auf den Boden nagelte.
 

„ Nicht schlecht Kitty, du bist schneller, als ich zuerst glaubte “, stellte John amüsiert fest. Dennoch war der Jüngere nicht stark genug, ihn selbst zu halten. Denn für John war es ein leichtes, ihre derzeitigen Positionen zu wechseln. Schnell packte er nach den dünnen Handgelenken des anderen und nutzte dann seine eigene Kraft, um den zierlichen Körper neben sich auf den Boden zu bringen. Zeitgleich rollte er sich mit und setzte sich dann auf die Hüfte seines Wildfangs. „ Tja, leider nicht kräftig genug “, fügte John an und blickte gebannt in die Augen des unter ihm liegenden Mannes. Sie sahen ihn direkt an, mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Vorsicht.
 

„ Weißt du, wie verführerisch du gerade für mich aussiehst? “ stellte John leise fest, während er seinen Blick mit Faszination von den goldenen Augen weiter gleiten ließ, über die fein geschwungene Nase, zu den schmalen Lippen. Sie standen einen Spalt offen und stieß regelmäßig warmen Atem aus. Ausgiebig betrachtete John den weichen Mund… zumindest nahm er an, dass diese Lippen sich weich anfühlen mussten, genau wie der restliche Körper, den er fühlen konnte. So zum Beispiel die Hände, welche er festhielt, waren zart wie weiche Butter. Obwohl dieser Vergleich nicht wirklich zu seinem süßen Wildkätzchen passte und dessen rötlicher Haut... fast wie Blut, nur war dieses rot wesentlich intensiver und dunkler.
 

„ Wie sehr du mich mit deiner Art reizt? “
 

Johns Blick glitt wieder hoch zu den feurigen Augen seines Gegenübers. Sie hatten an ihrer Schärfe verloren und waren nun ruhiger geworden. Was nicht hieß, dass er sich in seiner derzeitigen Lage wohl fühlte oder dem anderen Mann vertraute. Aber bisher hatte dieser nicht getan, was ihm wehgetan hätte. Er sah ihn lediglich mit diesen Blick an, den er nicht ganz zu ordnen konnte.
 

„ Was ich gerne mit dir tun würde? “ säuselte John leise. Nah beugte er sich zu dem Gesicht herunter und ließ dabei nicht die Augen seines Kätzchens außer Acht. Er zog jede Regung von ihnen auf, die Unsicherheit ausdrückten, aber auch alten, aufkommenden Zorn. „ Schon so lange… “, hauchte John verführerisch, „ … habe ich mir das gewünscht. “
 

Damit presste er seine Lippen auf die des anderen und schmeckte endlich von den lieblichen Lippen. Genoss ihre Weichheit und die Gefühle, welche sich in ihm ausbreiteten. Dann verschwand der Zauber, als er ein leises Knurren hörte und das war der Augenblick, als er sich von seinem Kätzchen löste. Genauso genommen war es ja sein Fang, den er gemacht hatte und da er sich entschieden hatte, dass der jüngere Mann leben sollte, statt sterben, hatte er auch das Recht über dessen Leben und Leib.
 

„ Aber was nutzt mir die Befriedigung, wenn du es nicht auch willst “, seufzte John wehmütig, ehe er sich langsam erhob. „ Trotzdem lecker “, fügte er dennoch zufrieden an, als er beobachtete, wie sich sein Wildkätzchen langsam aufrappelte und sich zurück in seine Ecke schlich.
 

Rückwärts damit er den anderen Mann nicht aus den Augen ließ, welcher bewiesen hatte, für heute der stärkere gewesen zu sein. Zumal er jetzt Abstand zu diesem brauchte, da er nicht verstand, wie er auf diese Berührung reagieren sollte. Sie war kurz gewesen und sanft, nicht um ihn zu verletzen, sondern… ja, was? Mit leicht zur Seite gelegtem Kopf, behielt er den älteren im Auge, während er seine Gedanken ordnete.
 

John indessen hatte sich wieder an den Tisch gesetzt und nahm sein Kartenblatt auf. Die kurze Pause schien ihm gut getan zu haben, da er endlich eine passende Stelle fand, wo er die pick Vier anlegen konnte. Wenigstens ein Erfolg, dachte John bekümmert und sah seufzend auf. Der junge Mann hatte sich hinter dem Sessel verkrümelt und sich dann auf dem Boden gesetzt.
 

Seine Gedanken rasten, ebenso wie sein Herz. Irgendwie hatte ihn der Kuss des anderen vollkommen verwirrt. Zumal es sich nicht genauso angefühlt hatte, wie bei den andere Bleichgesichtern, die ihm nahe gekommen waren, als er noch hilflos an der Wand gekettet war. Heute hatte sich die Berührung anders angefühlt, sanfter und leidenschaftlicher. Obwohl die Rothaut in ihren Gedanken vertieft war, fuhr sie sich unbewusst über ihre Lippen und löste dadurch das angenehme Prickeln von eben erneut aus.
 

Kurz darauf ließ der junge Mann seine Hand sinken und biss sich stattdessen in seine Unterlippe. Er beugte sich seitlich vom Sessel vor und warf einen wütenden Blick zu seinem Gegenüber, ehe er sich wieder hinter dem Sessel verschanzte. Eine Träne stahl sich aus seinen Augenwinkeln, als er an die warme Berührung von eben dachte, von dem Kuss, der ihm nichts bedeutet hatte. Er würde bestimmt nicht auf diesen Trick reinfallen. Das Bleichgesicht wollte ihn wahrscheinlich nur etwas nettes Vorspielen, um ihn dann mehr Schmerzen zu bereiten.
 

Auch wenn er es sich nicht vorstellen konnte, da der ältere in den letzten Wochen nichts gemacht hatte, was ihn verletzt hätte. Natürlich nicht, überlegte er sarkastisch und erinnerte sich daran, wie sein Dorf ausgelöscht wurde. Er selbst kam mehr als glimpflich davon, saß seine Zeit im Lager der Weißen ab. Aber weder hatte er seine Rache ausüben können, noch war er jetzt in der Lage den älteren Mann anzugreifen. Noch nicht, aber das würde sich ändern. Wenn er verstanden hatte, was genau der Beweggrund des weißen Mannes war, ihn am Leben zu lassen.
 

Und sobald dieser sein wahres Gesicht zeigen würde, kalt und rücksichtslos, dann würde er seine Rache ausführen…

[Flashback Ende]
 


 

… ein zaghaftes Klopfen riss John aus seinen Erinnerungen.
 

„ Sir, Mr Wells Fragt bereits nach Ihnen “, erklärte ihm sein Butler, welcher im gebührenden Abstand an der Tür stehen blieb. „ Er hat es sich im kleinen Kaminzimmer gemütlich gemacht. “
 

„ Gut, sagen Sie ihm bitte, dass ich gleich runter komme “, erwiderte John kurz angebunden.
 

„ Sehr wohl Sir “, meinte der Butler ergeben und zog sich dann leise zurück.
 

John blickte diesem nur kurz nach, ehe er sich gleich wieder dem jungen Mann widmete, welcher friedlich auf dem Bett lag. Genau da, wo er ihn vor kurzem noch ablegte hatte. Durch die helle Bettwäsche, kam die sonnengebräunte Haut noch mehr zur Geltung.
 

„ Jetzt sind wir zu Hause, Kitty. Hier wird dir niemand was tun, solange du lernst mir zu vertrauen, bist du hier sicher “, schwörte ihm John und berührte sanft die Wange des Schlafenden. Er brauchte nur eine flüchtige Berührung, einen kurzweiligen Kontakt um sein Verlangen vorerst stillen zu können. Was auch recht gut klappte, denn er merkte wie sich seine Stimmung aufhellte und er mit einem warmen Lächeln, zu seinem süßen Kätzchen blickte.
 

„ Bitte, gib mir eine Chance… mehr will ich nicht “, bat John leise und zog seufzend seine Hand zurück. „ Aber weißt du was, selbst wenn du mich jetzt noch mehr hassen solltest, dass ich dich aus deiner Heimat ganz fort gebracht habe, so kann ich nicht aufhören dich zu lieben, Kitty. Denn du bedeutest mir mehr, als sonst irgendein menschliches Wesen. “
 

Erleichtert die Worte ausgesprochen zu haben, stand John auf und ging dann zur Tür. Mit einem letzten ’Schlaf schön und träum was Süßes’ verließ er dann das Zimmer, welches er hinter sich abschloss. Nicht das sein kleiner Fang in der Nacht wach wurde und dann durchs Haus streifte. Sein Kätzchen wäre ohnehin schon verwirrt, wenn er in einer fremden Umgebung aufwachte und ihn dann noch alleine durch die Villa streifen zu lassen, wäre mehr als verantwortungslos.
 

Denn auch wenn seine Bediensteten nichts Verwerfliches gegen sein begehrtes Objekt gesagt hatten, so würden sie sich dennoch erschrecken, in der Nacht diesem temperamentvollen Wesen zu begegnen. Zumal ihn die Tatsache beruhigte, dass sein Kätzchen in einem weichen Bett lag und es mollig warm hatte. Anders als draußen, wo abends einem die kühle Nachtluft zu schaffen machte und der harte Untergrund vom Boden einen nicht einschlafen ließ.
 

Nein, John wollte den jungen Mann bei sich wissen und dafür schloss er ihn ein.
 

„ Bis du freiwillig bei mir bleibst “, versicherte sich John und ließ dann ab von der Tür.
 

Er ging geradewegs zum Kaminzimmer und leistete seinem Freund Gesellschaft, bei einem guten Glas Wein. Neugierig fragte ihn John: „ Seit wann bist du schon hier? “
 

„ Seit letzter Woche, da habe ich die Zeit sinnvoll genutzt mich zu erholen und ich habe auch einige Unterlagen noch einmal aufgearbeitet, wenn ich mich deiner neusten Errungenschaft widme “, erklärte ihm Kenneth. Er hatte sich schon soweit auf die Ankunft seines Freundes und seines kleinen Mitbringsels vorbereitet und gefreut, aber auch die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. „ Übrigens, wo ist denn der Süße? “
 

„ Oben “, kommentierte John und wieder wurden seine Gesichtszüge weicher, sobald es um seinen geliebten Kater ging. „ Er war von der Zugfahrt erschöpft. Da habe ich ihm die Fahrt mit der Kutsche durch die Waldebene erleichtert und ihn ruhig gestellt. Immerhin haben wir neue Grenzen erreicht, was er erst einmal verarbeiten muss. Ebenso wie er sein neues Heim kennenlernen muss. “
 

„ Und er wird es mögen “, meinte Kenneth zuversichtlich. „ Immerhin kenne ich den Besitzer dieses Hauses sehr gut. “
 

„ Tatsächlich? “ fragte John gespielt überrascht. „ Wie ist er denn so? “
 

„ Kühl und berechnend, zumindest wenn er Tagsüber seinen Geschäften nachgeht “, erklärte ihm Kenneth lächelnd. „ Aber abends, wenn er mit seinem Freund zusammen etwas trinkt und über sinnlose Themen redet, kann er auch freundlich und offener wirken. “
 

„ Wirklich? “
 

„ Ja und deshalb brauchst du dir nicht deinen Kopf zerbrechen, John. Denn wenn er dir wirklich etwas bedeutet, dann darfst du den Kleinen nicht aufgeben und musst weiter für ihn da sein. Besonders da ihr beiden die letzte Zeit alleine ward und er sowieso niemanden an sich ran lässt. “
 

„ Mit Ausnahme von dir, immerhin wäre es schön wenn du ihn in unsere Sprache einweihst. Mir wäre es lieb, wenn du dabei zum Anfang langsam beginnst ihn zu lehren. “
 

„ Natürlich, aber es kommt auch immer auf den Schüler an und wie willig er ist. Aber nachdem was du mir im Brief über den Kleinen geschrieben hast, soll er ziemlich sturr sein und wild. “
 

„ Ja, daher habe ich auch bedenken, dass er dich ignoriert oder all seine aufgestauten Emotionen auslässt. Auch wenn du mein Freund bist und es mir nicht egal wäre, wenn dir etwas zustößt, so mache ich mir eher Sorgen um meinen kleinen Schatz. Immerhin bist du ihm überlegen und ich könnte es nicht ertragen, wenn er verletzt wird. “
 

„ Ich werde vorsichtig sein “, versprach Kenneth lachend. „ Wie könnte ich auch jemanden wehtun wollen, der dir so viel bedeutet, dass du sich um sein Wohlergehen sorgst? “
 

„ Danke. Übrigens würde ich gern wissen, ob du mir schon heute einen Gefallen tun könntest? “
 

„ Sicher, worum geht es denn? “
 

„ Also ich hätte gern ein paar Übersetzungen von dir. “
 

„ Jetzt? Ist es nicht einwenig spät dafür? “
 

„ Nicht seit wir von meinem Schatz reden “, erwiderte John lächelnd. „ Sobald meine Gedanken bei ihm sind, bin ich wacher denn je. Alles in mir konzentriert sich nur noch auf ihn und fragt sich, wie ich ihn am besten Beschützen kann. Und wie ich mich am besten mit ihm verständige, weshalb ich ja deine Hilfe brauche. “
 

„ Du hast dich wahrlich vernarrt in den Kleinen “, stellte Kenneth süffisant fest. „ Okay, aber übertreib es nicht, du musst morgen wieder fit sein. Immerhin ist deine Anwesenheit hier gefragt und dass du wieder nach dem Rechten siehst. “
 

„ Schon klar, ich möchte nur ein paar Übersetzungen “, behaarte John.

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-10-23T21:03:32+00:00 23.10.2008 23:03
hmmm, ich hätte mir gedacht dass er nach dem kuss wütend ist und schlecht von john denkt... tut er offenbar nicht
yeah... er fragt nach übersetzungen, super dann kann er ihm endlich ein bisschen was sagen. und wenns nur ein hallo. ich bin john. so grundlegende wörter eben, sind, das kann echt berge versetzen
freu mich schon aufs nächste kapitel und hoffe es dauert nicht so lange wies letzte
lg aus frankreich
beddl-cat
ps: danke schön für die antwort hab mich riesig gefreut
Von:  Lucy-Sky
2008-10-23T18:14:38+00:00 23.10.2008 20:14
Das Kapitel war mal wieder super, besonders der Kuss!

Ich bin echt froh das John und der Indianer zu Hause bei John angekommen sind. Ich hoffe das da die beiden jetzt sicher sind, in der Prärie war die Gefahr ständig präsent.

Ich bin schon gespannt auf die Übersetzungen und vorallem wie es weitergeht.


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