Together
Was für ein Leben!
In letzter Zeit verfolgt mich wirklich nur noch das Pech!
Als erstes wird meine Waffe von Lavi verletzt, der nicht richtig zielen konnte und den Akuma knapp verpasste, was also hieß, dass ich wieder zu Komurin musste.
Wie ich das hasste!
Dann verschwand Tim auch noch.
Später stellte sich jedoch heraus, dass er ausversehen von Miranda in einen Schrank gesperrt wurde.
Und zu guter Letzt:
Muss ich auch noch mit Kanda auf eine Mission.
Das Leben muss mich wirklich hassen.
Wir sitzen momentan im Zug in die Stadt, wo wir ein Innocence abholen sollen.
Wir sitzen schon ganze 3 Stunden in diesem Zug und haben noch kein einziges Wort miteinander gesprochen!
Das ist doch nicht normal, oder?
Am liebsten würde ich anfangen zu reden, doch ich habe so eine Vorahnung, das wenn ich jetzt ein Wort sage Kandas Schwert nicht mehr neben ihm liegen wird…
Zuzutrauen wäre es ihm ja.
“Hey Moyashi, hör auf zu träumen, wir sind da.” vernehme ich nur und sehe einen Schatten aus der Tür verschwinden.
Okay…
Der Zug steht noch nicht einmal ganz und schon rennt dieser Kerl aus dem Abteil!
Was habe ich ihm bitte getan?
Nun gut, ich bin leicht verflucht, aber so wie jetzt hat er mich noch nie behandelt.
Da ist doch irgendwas faul…
Und ich werde herausfinden was, so wie ich Allen Walker heiße!
“Walker-san?” hörte ich nun eine leise Stimme und schaue zur Tür.
Da steht der Finder, welcher uns auf dieser Mission begleitet.
“Justin?”
“Walker-san, wenn sie sich nicht beeilen, fährt der Zug noch weiter, Kanda-san wartet schon.”
Ich schaute ihn verdattert an.
Kanda und warten?
Nie im leben!
Ich schaue aus dem Fenster und sehe Kanda an der Wand gelehnt die die Menschenmasse beobachten.
Ein Kichern konnte ich mir nicht mehr verkneifen.
“Walker-san? Was ist…”
“Nichts, nichts!” lenkte ich ab, stand auf und ging aus dem Abteil, jedoch verschwand mein Grinsen nicht.
Das ist wirklich mal was neues, das Kanda auf mich wartet!
Ich renne freudig hinaus, sehe endlich Licht am Ende des dunklen Tunnels namens Pech, jedoch als ich draußen war, stand Kanda nicht mehr dort wo er eben noch stand.
Eine tiefe Enttäuschung erfüllt nun mein Inneres.
Da hab ich wohl zu schnell an Wunder geglaubt…
Aber weshalb verletzt mich dieser Gedanke nur so!
Das ist sicherlich nicht normal.
“Hör auf zu träumen Bohnenstange, beweg dich endlich.”
Ich schaue auf und sehe, dass Kanda nun neben mir aufgetaucht ist.
Wo kam der denn so plötzlich her!?
Hat er doch noch auf mich gewartet?
Ein kleines Glücksgefühl durchströmt mich.
“Komm endlich.” höre ich uns sehe, dass Kanda schon weiter gegangen war.
“Hai!” rufe ich schnell aus und laufe ihm hinterher.
“Wann sind wir denn endlich da!” keuche ich vor mich hin, während ich einigen ziemlich gefährlich aussehenden Pflanzengebilden gekonnt ausweiche.
Ich bezweifle, dass ich das alles noch länger durchhalten werde…
Was müssen diese Innocences auch immer an den unmöglichsten Orten herumlungern!?
Könnten die sich nicht einfach immer versammeln und man holt sie dann in großen Gruppen ab?
Aber nein, man schickt lieber uns Exorzisten in die Büsche um die Dinger zu holen.
Was hab ich mir da nur für einen Job angelacht!?
“Hör auf zu jammern, davon kommen wir auch nicht schneller vorran.” grummelt Kanda, welcher mit den ganzen Blättern im Haar nicht einmal mehr halb so furchteinflößend aussieht.
Ich schaue zu ihm und dann wieder auf den Waldboden.
“Du, Kanda…?”
Keine Antwort.
Was hatte ich mir auch erhofft?
Aber ich weiß, dass er mir zuhört.
“Warum… hasst du mich eigentlich so sehr…?” flüsterte ich und schaute betreten zu Boden.
“Was!?” schrie Kanda fast und drehte sich zu mir um.
Ich starrte ihn fassungslos an.
Mein Herz wäre fast stehen geblieben vor Schreck!
“W-Wie was?” frage ich ihn verwirrt.
Einen Augenblick schaut er mich noch so an und dreht sich dann einfach um.
“Ach nichts.” höre ich ihn nur noch grummeln.
Da ist es wieder.
Dieses enttäuschte Gefühl…
Was habe ich mir schon erhofft!?
Das Kanda mir seine Liebe gesteht oder was?
Oh Gott!
Wieso zur Hölle fängt bei diesem Gedanken mein Herz an so zu schlagen!
Das ist nicht mehr normal.
Allen, beruhig dich jetzt.
Tief ein und aus atmen!
Ich laufe in meine Gedanken vertieft weiter und renne gegen etwas weiches.
“Au…” flüsterte ich und spüre, dass mein linkes Auge sich aktiviert.
“Moyashi?” höre ich Kanda hinter mir und schaue auf.
Vor mir steht eine junge Frau.
Sie schaut mich erst verwirrt an, doch dann fängt sie an liebreizend zu lächeln.
Jedoch ist das nicht alles, ich sehe klar und deutlich die Seele eines Akumas über ihr.
Die Frau vor mir rennt schnell in Kandas Richtung.
Ich drehe mich um.
“Kanda!” schreie ich und aktiviere meinen Arm.
Yu schaut leicht verwirrt und bemerkt die Frau.
Er zieht sein Schwert, jedoch kommt er nicht dazu es zu benutzen, da ich die Frau mit meinem Arm von ihm abwehre.
Diese nimmt nun ihre wahre Gestalt an und mit Schrecken muss ich feststellen, dass sie ein Akuma Level 3 ist.
Na das kann ja was werden…
“Hättest du nicht früher Bescheid geben können Moyashi?” seufzte Kanda genervt und aktivierte auch seine Innocence.
Ich schaute ihn böse an.
Was denkt der?
Das ich nur eine Maschine bin!?
“Du…”
“Pass auf!” schrie er auch schon.
Ich schaute hinauf und der Akuma schoss ein schwarzes Licht auf mich.
Ich sprang schnell zur Seite, aber es streifte mein Bein.
Ein brennender Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper, der mich auf den Boden zwang.
Verdammt, wieso geschieht das nur ausgerechnet mir!?
Ich versuche meinen Schmerz zu unterdrücken, als ich schon die grausige Stimme des Akumas vor mir vernahm.
“Und das sollen die berühmten Exorzisten sein? Das ich nicht lache!”
Er richtete seinen Arm auf mich und man sah, dass sich dieses schwarze Licht in seiner Hand sammelt.
“Bye, bye, Exorzist….” flüsterte der Akuma belustigt und schoss.
“Allen!” hörte ich Yus Stimme und kniff die Augen zusammen.
Okay, das ist jetzt wohl das Ende meiner Pechsträhne.
Wäre ja auch zu schön gewesen, hätte sie einfach so aufgehört.
Nach einigen Sekunden vernehme ich ein Keuchen und habe immer noch nicht diesen Schmerz gespürt, der einen wahrscheinlich tötet, wenn man ihn vollkommen abbekommt.
Langsam öffnete ich meine Augen und konnte ihnen nicht trauen.
Kanda war über mich gebeugt.
Sein Gesicht verzerrt vom Schmerz.
Hatte er sich etwa dazwischen geworfen?
Ich hörte den Akuma lachen.
“Ihr idiotischen Menschen! Springt in den Tod um jemand anderen zu retten!” summte er vor sich hin und genoss diesen Moment.
Ich starrte Kanda an, welcher schwer Luft bekam.
“K-Kanda…” flüsterte ich und langsam kamen mir die Tränen hoch.
Wieso tat er das?
Wieso ist er nur dazwischen gesprungen?
Ich verstehe das nicht…
Meine Tränen laufen mir nun endgültig über die Wangen.
“Allen…” vernahm ich Kandas Stimme, die nicht mehr viel mehr als ein Krächzen war.
Meine tränennassen Augen verfolgten jede Regung auf seinem Gesicht.
“Ich hasse dich nicht.” flüsterte er nur noch.
Seine Kraft schwand langsam und er begann zu schwanken.
“W-Wie?” fragte ich leicht verwirrt.
“Ich liebe dich…” hauchte er nur, bevor er sein Bewusstsein verlor.
Ich starrte auf den schlaffen Körper auf mir und sah nun seine riesige Wunde auf dem Rücken.
Kanda… nein, Yu… er liebt mich?
Ich wurde von einem grölenden Geräusch aus meinen Gedanken gezogen.
“Das ist ja besser als in einer Soap!” brüllte der Akuma erfreut.
Meine Wut stieg.
Immer weiter, bis ich zum gekrönten Clown wurde.
Der Akuma sah mich leicht verwirrt an.
“Ui, was ist das denn?”
“Du hast es gewagt…” zischte ich “Yu zu verletzen.”
Ich schaute hinauf zu diesem Monster.
“Das werde ich dir nie verzeihen!” schrie ich und attackierte ihn.
Nach einigen Minuten war der Akuma vernichtet und ich verwandelte mich leicht erschöpft zurück.
Ich stand nur da und starrte in den Wald hinein, als ich was rascheln hörte.
“M-Moyashi…?”
Ich drehte mich schnell um und lief zu dem rufenden.
Ich hockte mich auch gleich zu ihm.
“Yu, geht es dir gut?” fragte ich besorgt.
Er schaute zu mir hinauf.
“Dir ist nichts passiert…?” fragte er mich flüsternd.
Ich schüttelte nur verwirrt den Kopf.
Yu fing an leicht zu lächeln.
“Dann bin ich beruhigt.” und er fiel in einen tiefen Schlaf.
Ich musterte noch ein wenig sein Gesicht, welches so friedlich aussah. als ich ihn in meine Arme zog.
Ich konnte spüren, wie sein Herz schlug und er ruhig atmete.
Alles wird gut, Yu.
Ab heute bin ich immer für dich da.
Ich werde nie wieder von deiner Seite weichen.
