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Der Geruch des Blutes

von

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Prolog

Düstere, morbide und gleichzeitig samtige Musik erklingt und erfüllt den Raum, als ein schwarzer Vorhang zur Seite geschoben wird und zwei durchgeknallte Weiber auf die

Bühne treten, auf der einsam ein Mikro steht und mit einigen Blättern umherwedeln.
 

Silver: Sag mal, Jules ... was haben wir uns bitte dabei gedacht?
 

Jules: Was genau meinst du? Was haben wir denn jetzt schon wieder angestellt? *lacht*
 

Silver: Naja, was genau sollen wir unseren Lesern sagen, wie wir auf die Idee gekommen sind, so was zu schreiben?
 

Jules: Also, wenn du von dem Geruch des Blutes redest; naja... ich bin aus dem Schneider. Es war deine Idee.
 

Silver: Hmpf ... stimmt, da hast du auch wieder Recht.
 

Die beiden durchgeknallten Weiber drehen sich zum Publikum um und grinsen breit in die Menge.
 

Silver: Hi! Ihr seid ja schon alle da!
 

Jules: Wo sollen sie sonst sein? Es gibt ja nicht viele durchgeknallte Weiber, die sich auch noch trauen, sich auf eine Bühne zu stellen... Oh... die hören ja alle schon zu... *verlegen grinst*... Hi Leute!
 

Silver: *läuft rot an* Ähh ... ja stimmt. Wir wollten euch unsere neue Story vorstellen! *sich zu Jules umdreht und loszischt* Du bist grade echt keine Hilfe!
 

Jules: Hehe... ich weiß! Kennst mich doch. Okay, neue Story. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ja nicht die ganze Story auf deinem Mist gewachsen ist.
 

Silver: Das will doch keiner wissen! Außerdem würden dann die besten Sachen fehlen! *empört Jules anstiert*
 

Jules: *schaut zum Publikum* Ist sie nicht süß?
 

Silver: *Hand auf die Stirn klatscht* Oh man ... ok ... neue Story ... Also, wir haben uns mal an etwas völlig anderes gewagt und sind uns wirklich nicht sicher, wir ihr das finden werdet.
 

Jules: Wieso? Es geht und Harry und Draco! Das ist Sexy! Es geht um Sex... das ist auch sexy... hahaha... und... naja... alles andere...
 

Silver: *panisch mit den Händen umherfuchtelt* Eben darum ja! Hast du dir mal überlegt, was wir den Jungs alles antun?
 

Jules: Hey, Draco bekommt den Sex seines Lebens... und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube kaum, dass es ihn stört *grinst dreckig*
 

Silver: *böse schaut* Hey! Verrat doch nicht gleich alles! Sag mal ... warum gehören die Jungs eigentlich nicht uns?
 

Jules: Leider gehören sie uns nicht... sie gehören JKR... die hat's gut. Ob sie das zu schätzen weiß?
 

Silver: Na, das hoffe ich doch ... obwohl sie es bei dem Geld, dass sie damit verdient bestimmt tut. Könnte ich auch gut gebrauchen. Schon dumm, dass wir dafür nix bekommen, was?
 

Jules: Jaah... aber weißte was das gute ist???
 

Silver: *Jules neugierig anschaut* Nein, was denn???
 

Jules: Lucas ist unserer! *schwärm* Er ist soooo süß!!!
 

Silver: Jaaahhhh! *verträumt an die Decke schaut* Ähm ... ok ... bin wieder da! *kichert* Ok, also weiter ... Jules? Denkst du, diese Story ist was für Kinder?
 

Jules: Äh... Nein, es sei denn achtzehnjährige sind auch Kinder.
 

Aus dem Publikum dringen laute Buhrufe
 

Jules: Jaja, kommt Leute. Vampire sind nun mal nichts für kleine Kinder!
 

Silver: Naja ... Vampire gingen ja noch, aber sicher nicht der Sex!!!
 

Jules: Und erst die Mischung davon Sex mit einem Vampir!
 

Silver: Richtig! So, sollten wir sonst noch was erwähnen? *überlegend zu Jules sieht*
 

Jules: Ja, ich möchte mich schon im Vorfeld bei allen entschuldigen und will von KEINEM hören, dass wir zu Harry oder Draco oder Lucas fies sind! Ist nun mal so... Ihr werdet sie lieben.
 

Silver: Na, das hoffe ich doch mal, dass sie sie lieben werden. Sonst brauchten wir uns die Mühe ja nicht zu machen. Ach ja, vielleicht sollten wir noch sagen, dass Updates einmal die Woche kommen, oder?
 

Jules: Jap... ach ja, eines noch! Einige von euch kennen Lucas Keegan schon und auch Hank Catanzzaro... wie hieß der andere noch mal?
 

Silver: Nigel Hawthorne ... oh man ... ich hoffe, die werden uns verzeihen, dass wir diese Kerle wieder ausgraben! *sich hinter Jules verstecken will*
 

Jules: Vergiss es Maus! Du kramst Nigel raus und ich Hank... jeder hat sein Kreuz zu tragen, also bleib neben mir!
 

Silver: *motzt* Ja ja, ist ja schon gut. Und nun? Haben wir was vergessen?
 

Jules: Lass mich nachdenken... Ähm... Silver, ich schätze, die wollen ein Summary... lass mich schnell nachdenken ...
 

Silver: Oh Mist! Hab ich ganz vergessen. Also wisst ihr, Leute ... ich schreibe ja echt gerne Storys für euch alle, aber sich ein Summary auszudenken, ist echt die Pest!!! *bekräftigend nickt*
 

Harry Potter - untergetaucht in der Hoffnung seinem alten Leben zu entgehen, beschäftigt damit, mit seinem neuen Leben klar zu kommen. Doch ziehen ihn Feinde wieder hinein in eine Welt, vor der er flüchten wollte. Ausgestattet mit neuen Fähigkeiten und einem gefährlichen Geheimnis, versucht er das wenige, dass ihm noch wichtig ist zu beschützen und trifft dabei auf alte Bekannte.
 

Jules: Waaahhhh, was für ein geiler Summary! *Silver anknutscht*... sagt alles! so, ich denke, wir gehen und tippen weiter, oder?
 

Silver: *knallrot anläuft* Ja, würde ich auch sagen! Dann wünschen wir euch noch viel Spaß beim lesen und hoffen es gefällt euch!!!
 

Jules: *Luftküsschen ins Publikum schickt*... Byeee ihr süßen und viel Vergnügen
 

Die zwei durchgeknallten Weiber flitzen kichernd von der Bühne und hoffen insgeheim auf ganz viele Kommis! Die Musik verklingt und Stille macht sich breit, damit die Leser genug Ruhe haben um in die Geschichte einzutauchen.
 


 

Prolog
 

Mit festen Schritten lief er durch die Londoner Innenstadt, in der Hand einen alten Gitarrenkoffer und wunderte sich immer wieder, welche Auswirkungen sein Auftreten auf seine Umwelt hatte. Die Passanten gingen automatisch zur Seite, sobald sie ihn sahen, seine Aura strahlte unterschwellig Gefahr aus, doch richtig benennen könnten sie es nicht, würden sie gefragt werden.
 

Er beachtete sie nicht, sie waren ihm egal, es war ihm egal, was sie dachten, wenn sie ihn sahen. Manche würden wohl denken, er gehöre zu einer Rock-Band, andere würden wohl sagen, er sei ein Biker, doch er hatte sich bewusst entschieden, sein Aussehen ein wenig zu verändern. Er wollte verwirren. Keiner sollte sagen können, was genau er nun eigentlich war.
 

Jamy P. Rhotras lächelte kalt, als er durch die Charing Cross Road kam und der Eingang des Tropfenden Kessels kurz für ihn aufflackerte und wieder verschwand, als er zielstrebig daran vorbeiging. Was würde wohl die Zaubererwelt sagen, würden sie ihn sehen können? Aber auch das war ihm egal. Er hatte sich für dieses Leben entschieden, ob nun gewollt oder nicht, doch zumindest würde ihn nie wieder jemand als pickligen, dürren Trottel betiteln.
 

Ja, in den knapp drei Jahren, seit er aus der Zaubererwelt verschwunden war, hatte er sich sehr verändert. Vielleicht nicht zum Positiven. Von dem sanften und liebenswerten Hogwartsschüler war nicht mehr viel übrig und offen gestanden war es auch gut so. Nichts war mehr zu sehen, von dem zu klein geratenen, mageren Schuljungen, der er einst gewesen und der zu einem Spielball gemacht worden war. Jetzt bestimmte er selbst, was mit ihm passierte.
 

Zu seinem eigenen Erstaunen war er doch noch, wider Erwarten, in die Höhe geschossen und maß nun gut 1, 85 m. Aber auch sonst tat er viel dafür, sein Aussehen zu verschleiern, schließlich konnte man nie wissen, wo einem Hexen oder Zauberer über den Weg liefen. Seine Narbe, die zwar ein wenig verblasst, aber nach wie vor vorhanden war, überdeckte er jeden Tag bevor er sein Haus verließ, gewissenhaft mit normalem Make-up. Zauberei würde ihm dabei nicht helfen, sollte ihn jemand mit einem Enttarnungszauber belegen. Zu gut waren ihm noch die Ereignisse in Gringotts im Gedächtnis. Bei seinem Job und letztlich auch in seinem Leben, konnte er es sich nicht leisten, erkannt zu werden.
 

Seine schwarzen Haare standen ihm wie eh und je vom Kopf ab, doch mit ein wenig Gel sah es jetzt eher gewollt aus und passte zu seinem üblichen Outfit, das aus schwarzen, engen Jeans, einem schwarzen Shirt und einem schweren Ledermantel bestand. Vollendet wurde seine Aufmachung durch die dunkle Sonnenbrille, die seine auffallend grünen Augen verdeckte. Kurz vor dem Kampf hatte er sich seine Augen magisch korrigieren lassen, da seine Brille einfach im Weg gewesen wäre. Heute fehlte ihm einzig die Gabe, seine Augenfarbe zu verändern, deswegen griff er zur Sonnenbrille.
 

Ein paar Straßen weiter kam er endlich an seinem Ziel an und betrat das Bürogebäude, welches im Moment saniert wurde, jedoch heute leer war. Leichtfüßig stieg er hinauf in den fünften Stock und betrat eines der Büros, dessen Fenster der Straßenseite zugewandt waren und suchte sich den besten Platz, um das gegenüberliegende Gebäude gut im Blick zu haben. Sein Glück war, dass im ganzen Bürogebäude die Fenster ausgetauscht wurden und die neuen noch nicht geliefert waren, somit würde es niemandem auffallen, das in einem leeren Gebäude ein Fenster sperrangelweit aufstand.
 

Jamy legte seinen Gitarrenkoffer vorsichtig auf den Boden, als er den perfekten Platz gefunden hatte und öffnete ihn. Langsam begann er seine Ausrüstung aufzubauen; wenn er richtig lag, hatte er noch gute 90 Minuten Zeit. Wieder kam ihm in den Sinn, was die Zaubererwelt wohl sagen würde, wenn sie ihn sehen könnten. Sie wären entsetzt, was aus ihm geworden war, doch Jamy konnte nur darüber lachen. Im Grunde genommen, hatten sie ihn zu dem gemacht, was er heute war.
 

Seinen ersten Auftrag hatte er, wenn man es genau nahm, im Alter von einem Jahr erhalten. Zwar hatte er lange gebraucht um ihn auszuführen, aber wen juckte das schon. Hochgejubelt hatten sie ihn trotzdem und Jamy hätte kotzen können, wenn er daran dachte. Er erlaubte sich nicht oft, darüber nachzudenken, doch an manchen Tagen konnte er einfach nicht anders und heute war so ein Tag. Heute war der 1. September 2001 und wie immer an diesem Tag, konnte er sich den vielen Erinnerungen nicht entziehen.
 

Zehn Jahre war es jetzt her, seit er zum ersten Mal Hogwarts betreten hatte und von Anfang an, war er mit kryptischen Rätseln und Halbwahrheiten in die Irre geführt und abgespeist worden. Gut, er musste einräumen, dass vieles von dem, was er erst viel später erfahren hatte, wohl für einen Elfjährigen zu viel gewesen wäre, aber spätestens nach seinem fünften Jahr hätte Dumbledore mit ihm Klartext reden sollen. Stattdessen hatte er ihn auf eine Mission geschickt, dessen Ausgang ungewiss gewesen war.
 

Er war immer noch zornig auf Dumbledore. Der Schulleiter, der sonst so gütig und verständnisvoll gewirkt und dem Harry vorbehaltlos vertraut hatte. Genau dieser Mann war so eiskalt gewesen, dass er ein Kind zum Tode verdammt hatte. Denn nichts anderes hatte Harry getan. Er war im vollen Bewusstsein sterben zu müssen, zu Voldemort gegangen. Was wäre gewesen, hätte Dumbledore mit seiner Theorie falsch gelegen? Dann hätte es keine Rückkehr für Harry gegeben, keinen Sieg über den Schrecken der Zaubererwelt.
 

Doch er war im Verbotenen Wald gestorben. Auf verschiedene Weise. Zum einen hatte er einen Teil von sich dort zurückgelassen, den Teil, den Harry James Potter ausgemacht hatte und zurückgekommen war nicht Harry, sondern Jamy Peter Rhotras. Er lachte auf, wenn er darüber nachdachte, wie er zu seinem neuen Namen gekommen war. Wer würde schon vermuten, das ausgerechnet er sich Lord Voldemort zum Vorbild nahm.
 

Noch heute konnte er vor seinem inneren Auge den sechzehnjährigen Tom Riddle sehen, der mit seinem Zauberstab die Buchstaben seines Namens die Plätze tauschen ließ, bis daraus Lord Voldemort entstand. Keiner würde wohl auf die Idee kommen, er hätte sich ein Anagramm aus seinem Namen gebastelt und er musste darüber lachen, wenn er sich vorstellte, dass die Zaubererwelt sich die Hacken nach einem Mann namens Evans, Black oder auch Peverell ablief.
 

Zum anderen war er ziemlich wortwörtlich im verbotenen Wald gestorben, auch wenn nie jemand seine Leiche dort finden würde.
 

~~~Flashback~~~
 

An diesem schicksalhaften Tag im Mai vor drei Jahren, ließ er alles zurück, was ihn einst ausgemacht hatte. Im Nachhinein konnte er es nicht genau erklären. Die Erinnerungen waren verwischt, irgendwie unscharf. Er konnte sich noch daran erinnern, dass er nach Voldemorts Tod allein sein wollte; er brauchte Ruhe und verkroch sich im verbotenen Wald. Der einzige Platz, eine Zuflucht vor lärmenden Stimmen, Glückwünschen, die niemand verdiente, Tränen und greifenden Händen, die ihn alle umarmen wollten. Er war durch den Wald geschlichen, durch das dichte Unterholz und das nächste, an das er sich noch erinnerte, waren Schmerzen.
 

Sie schienen ihn zu verbrennen, unsagbare Schmerzen in seinen Eingeweiden, in seinem Kopf… alles in ihm brannte lichterloh und er konnte nicht abschätzen, wie lange sie andauerten. Als er zu sich kam, stellte er fest, dass er sich nicht mehr im Verbotenen Wald befand. Dieser Wald war ihm unbekannt. Doch es machte ihm keine Angst. Nie hatte er sich freier und stärker gefühlt. Nie war er sich seines Körpers, seiner Sinne … seines Umfeldes bewusster gewesen. Er fühlte sich frei. Dieser Rausch hielt nicht lange an, nur wenige Minuten, dann wurde er durch einen anderen Rausch ersetzt.
 

Sein Blut kochte, er spürte es, er wollte es… er roch es. So unwiderstehlich süß und verlockend. Nie hatte er etwas vergleichbares gerochen, nie hatte er etwas wahrgenommen, dass so betörend war. Er musste es heraus finden und schlich leise weiter. Er merkte nicht, dass er beinahe über den Boden schwebte, so leichtfüßig bewegte er sich fort. Der Geruch wurde stärker, pulsierender, greifender. Harry hielt den Kopf gesenkt, den Blick stur nach vorn gerichtet. Seine Augen hatte die leuchtend grüne Farbe verloren; sie waren schwarz und hungrig. Er atmete nicht, bewegte sich lautlos zwischen den Bäumen hin und her, bis er stehen blieb und sein Durst ihn beinahe überwältigte.
 

Er sah Ein Reh am Boden liegen – tot. Davor stand ein Rudel Wölfe, die immer wieder große Mengen Fleisch aus dem Kadaver zogen. Harry stand ganz still, gab keinen Laut von sich, doch die Wölfe spürten seine Anwesenheit. Instinktiv ging er in die Hocke, fletschte die Zähne und ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle.

Er war nicht länger ein Mensch. Er war gefährlich; ein Raubtier. Immer auf der Suche nach Beute, immer auf der Suche, um seinen Durst zu stillen. Er war tödlich, für jeden, der ihm zu nahe kam – er war ein Vampir.
 

~~~Flashback End~~~
 

Heute, drei Jahre später, hatte er sich besser im Griff. Im ersten Jahr hatte er eine blutige Spur durch England gezogen, in Wäldern gelebt, sich nur in der Nacht hinaus getraut und war auf die Jagd gegangen. Oft war es ihm egal gewesen, wen er tötete, doch seltsamerweise hatte er damals eine Schwäche für junge Typen und nicht selten hatte er sie aus Leidenschaft gebissen. Es war ein unglaubliches Gefühl, das warme Blut zu trinken, während man einen Orgasmus hatte. Ob Harry schwul war, wusste er nicht, doch junge Männer rochen einfach so viel besser als Frauen.
 

Jetzt war er so etwas, wie ein Vegetarier, der alle paar Monate einen Rückfall erlitt. Er wollte keine unschuldigen Menschen töten, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Das tat er in seinem Job ausreichend um für alle Zeit in der Hölle schmoren zu müssen. Nein, er ernährte sich von Tieren. Er ging in den tiefen Wäldern jagen. Seine Vorliebe: Bären und Wildschweine. Man spielte nicht mit dem Essen, aber es machte die Sache doch um Längen interessanter.
 

Seufzend richtete Harry das M5-Gewehr genauer aus und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf. Er selbst hätte diesen Auftrag ja lieber mit Magie erledigt, doch sein Kunde bestand auf diese primitive Lösung. Ein Schnauben entglitt Harry, als er daran dachte, dass er den Kerl, welchen er sich vorknöpfen sollte um einiges unauffälliger beseitigen könnte.
 

Ja, er hatte nun um einiges mehr an Fähigkeiten, als zu seiner Schulzeit. Voldemort hatte ihm, ohne es zu wissen noch ein Geschenk gemacht, was Harry kurz nach seinem Tod bemerkt hatte.
 

~~~Flashback~~~
 

Stöhnend und unglaublich erschöpft ließ Harry sich auf sein altes Bett im Gryffindorturm fallen. Müde legte er den Arm über die Augen, er wollte im Moment niemanden sehen, nichts mehr hören und keinen um sich haben. Er hatte das Feiern in der Großen Halle einfach nicht mehr ertragen können. Er konnte es immer noch nicht glauben, was er getan hatte. Er hatte wirklich und wahrhaftig einen Menschen getötet, auch wenn der Lord Voldemort hieß.
 

Nachdenklich drehte Harry den Elderstab zwischen den Fingern und überlegte, was er nun damit tun sollte. Sollte er ihn behalten? Oder doch wieder an seinen rechtmäßigen Platz zu Dumbledore legen? Er wusste nicht, was er damit anstellen sollte, doch im Moment war ihm das auch ziemlich gleichgültig.
 

Er war so unglaublich müde, er wollte nur noch schlafen und die letzten Ereignisse für ein paar Stunden vergessen. Vergessen wer er war und was er getan hatte. Er legte den Elderstab auf den Nachttisch und drehte sich auf die Seite, knautschte das Kopfkissen unter sich zusammen und wollte sich einfach nur in die Tiefen des Schlafs fallen lassen.
 

Fußgetrappel ertönte auf der rauen Steintreppe, die zu den Jungenschlafsälen führte und Harry stöhnte genervt auf, als er das Schlagen der Schlafsaaltür vernahm. Konnten sie ihn denn nicht einmal in Ruhe schlafen lassen?
 

"Harry! Man, Alter ... warum bist du denn abgehauen? Da unten feiern alle und du verkriechst dich hier!", rief Ron ausgelassen, als er in den Raum trampelte, an seiner Hand Hermine, die ihn besorgt ansah.

"Ron ... ich möchte einfach nur ein wenig schlafen, ok?"

"Ist alles in Ordnung, Harry?" Hermine setzte sich auf seinen Bettrand und legte ihm die Hand auf die Wange. Ruckartig setzte er sich auf und fühlte, wie die Wut in ihm zu kochen begann.

"Versteht ihr das denn nicht? Ich habe keinen Bock da unten einen auf glücklich zu machen!"

"Aber Harry! Du hast es geschafft! Macht dich das denn nicht glücklich?", fragte Hermine zaghaft nach und auch ihr konnte man eine gewisse Erschöpfung ansehen.

"Hey ... du hast ihm in den Arsch getreten, eigentlich solltest du Jubeln vor Freude!", schlug Ron in die gleiche Kerbe wie seine Freundin und setzte sich nun auf sein altes Bett, das nach wie vor neben Harrys stand.
 

"Ich wüsste nicht, was an diesem Tag so freudig sein sollte, Ron. Hast du deinen Bruder schon vergessen? Remus und Tonks? Tut mir Leid, aber mir ist im Moment wirklich nicht nach feiern zumute!", schrie Harry zornig auf und schnappte sich den Elderstab von seinem Nachttisch. Er musste sofort hier raus. Er konnte dieses glückliche Getue einfach nicht mehr ertragen. Kalte Wut machte sich in ihm breit, fraß sich unaufhaltsam durch seine Eingeweide und Harry wusste, wenn er nicht sofort ging, würde er explodieren.
 

"Wo willst du denn jetzt wieder hin, Harry? Willst du nicht hierbleiben und darüber reden?", sagte Hermine, darauf hoffend, dass ihr Freund sich anders besinnen würde.

"Nein, Hermine ... ich hab keine Lust darüber zu reden, klar? Ich hab einen Menschen getötet und das lässt sich nicht einfach wegreden und jetzt ... bitte ... LASST MICH VERDAMMT NOCHMAL IN RUHE!", brüllte er und wandte sich ab, während er entsetzt auf seine Finger starrte, zwischen denen elektrische Blitze hin und her sprangen.
 

Was zum Teufel geschah mit ihm? Harry jagte ohne einen Blick zurückzuwerfen die Treppe hinunter und durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Er musste raus ... in diesem Schloss würde er sicher keine Ruhe haben und das, was seine Hand da gerade veranstaltete, war ihm mehr als suspekt.
 

"Harry! Da bist du ja!", rief Neville erfreut, der ihm auf der Haupttreppe entgegenkam.

"Lass mich in Ruhe, Nev!", knurrte Harry auf und winkte mit einer Bewegung seiner Hand in Nevilles Richtung. Ein lauter Knall ertönte und ein großes Loch klaffte in der Wand neben ihm, während seine Hand ein dunkles, lilafarbenes Pulsieren von sich gab.
 

Harry sah nicht, wie er immer mehr von diesem Pulsieren eingehüllt wurde, doch er spürte, dass sich in ihm etwas Bahn brach, von dem er bisher nur einen kleinen Teil besessen hatte. Magie brodelte in ihm auf, so kraftvoll und stark, wie er es noch nie gefühlt hatte und er rannte los. Kopflos rannte er in den Verbotenen Wald, das war der einzige Ort, wo ihm seine Ruhe wohl sicher war und sein neu erwachte Magie niemandem schaden würde. Denn dass sie schaden könnte, war Harry mit einer Klarheit, die ihn selbst erschreckte, bewusst.
 

Nein, die weiße Magie war für ihn ab sofort Geschichte, denn das was er in sich fühlte konnte nur eines sein. Schwarze Magie, rein und unverfälscht und kraftvoll. Keiner seiner Freunde sah in dieser Nacht, wie er in den Tiefen des Waldes verschwand und er konnte nicht sagen, dass ihn das traurig stimmte.
 

~~~Flashback Ende~~~
 

So, jetzt habt ihr einen ersten Einblick bekommen und wir brennen darauf zu erfahren, was ihr davon haltet!!!

Kommis, Kekse und Kritik sind natürlich wie immer willkommen!
 

Bis nächste Woche!!!
 

Rosenjules & Silvereyes

Kapitel 1

Hallo ihr lieben Leser!!!
 

Es ist Donnerstag, es ist ein wunderschöner Tag und wir bringen euch ein wenig Lesestoff mit. Die beiden durchgeknallten Weiber haben heute leider keine Zeit, deswegen gibt’s nur eine kurze Begrüßung!
 

Jules hat heute eine Prüfung und Silver? Naja, die hockt vor ihrem PC und schafft euch euer Futter ran!
 

Wir haben uns sehr über eure Meinungen gefreut und freuen uns natürlich auf weitere! Jetzt aber viel Spaß beim lesen!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

Kapitel 1
 

Seufzend fuhr Harry sich durch das wilde Haar, strich sich mit den Händen über sein Gesicht und spürte unter seinen Fingern, die Bartstoppeln pieksen. Meistens war er zu faul, um sich zu rasieren. Doch Lucas meinte, es sah sexy aus.
 

Lucas.
 

Er war einer der zwei Menschen, die für ihn noch einen gewissen Wert hatten. Der andere war Teddy, doch über ihn wollte er jetzt nicht nachdenken.

Lucas war, wie er selbst, ein Vampir. Allerdings gehört er zu den Vampiren der Muggelwelt. Magie und Zauberei waren ihm, bis Harry auftauchte völlig unbekannt.
 

Lucas hatte dunkelblonde, strubbelige Haare und wenn er nicht vor Durst zerging, leuchtendblaue Augen; wie ein Bergsee, in dem sich der Sommerhimmel spiegelte. Seine Haut war weiß und kalt, doch er strahlte eine unbeschreibliche Schönheit aus. Er war ein Magnet für Menschen, die ihn das erste Mal sahen. Genau, wie bei Harry blieben sie stehen, schauten ihm nach und bewunderten seine absolute Perfektion.
 

Er war es gewesen, der Harry vor zwei Jahren in einer Seitengasse in Glasgow aufgegabelt hatte.
 

~~~Flashback~~~
 

Lucas – ein Vampir von 53 Jahren – doch er war ein Teenager geblieben. Er war 17 gewesen, als er von einem Unbekannten verwandelt wurde. Er konnte sich, wie Harry auch, bis heute nicht erklären, warum er nicht getötet worden war. Lucas war ein Einzelgänger. Er streifte durch England, auf der Suche nach Beute. Er jagte keine Menschen. Er war ein Vegetarier und in der Nacht zum 15. Mai 1999 machte er es sich zur Mission den jungen Vampir Harry davon abzuhalten, weiterhin Menschen zu töten.
 

Er hörte die Schreie, wusste, dass es kein normaler Überfall war und zischte durch die dunklen Straßen. So schnell, dass die Menschen ihn nicht sehen konnten, ihn lediglich als Windhauch spürten. In einer dunklen Gasse sah er ihn. Schwarzes, wirres Haar, schwarze, durstige Augen und gefletschte Zähne. Er hörte das tiefe Grollen, welches aus der Brust des Fremden kam und ging in Angriffsposition. Kauernd, wie eine Katze vor dem Sprung, knurrte er.
 

Dass die junge Frau noch immer ängstlich daneben stand, registrierte er genauso, wie die aggressiven Laute seines Gegners. Er sah die Anspannung in dem Körper des Schwarzhaarigen und wusste, er würde sein ausgewähltes Opfer mit allen Mitteln verteidigen. In diesem Moment wurde Lucas zu einem Konkurrent, das war dem Dunkelblonden instinktiv klar, doch offenbar war der andere Vampir zu jung und unerfahren, um das zu erkennen. Die Frau schrie auf, als sie Lucas erneutes Knurren vernahm, doch er fixierte nur den anderen Vampir.
 

"Verschwinde hier ... sofort!", zischte er ihr in einem schneidenden Tonfall zu und hörte Harrys wütendes Knurren, als sie davon rannte. "Lass sie gehen, du willst dich nicht wirklich mit mir anlegen, glaub mir."

"Und wieso nicht? Du hast mir gerade meine Mahlzeit versaut!", zischte Harry zurück und verengte seine schwarzen Augen zu wütenden Schlitzen. Lucas ging langsam auf Harry zu, vorsichtig, behutsam, um ihn nicht noch mehr zu reizen, denn ihm war klar, dass junge Vampire ihre Fähigkeiten noch nicht unter Kontrolle hatten.
 

"Willst du wirklich Menschen töten? Ihnen ihr Blut aussaugen, bis das Schlagen ihres Herzens immer leiser und schwächer wird, sie hier, in diesem Dreck zurücklassen? Tot?", sprach Lucas leise und doch sehr eindringlich auf ihn ein und umkreiste ihn. Als wäre er geschlagen worden, sackte Harry auf dem kalten, nassen Asphalt zusammen und senkte den Kopf, bevor er ihn wieder hochriss und seinen Gegner mordlustig anfunkelte.
 

"Hab ich denn eine andere Wahl, wenn ich überleben will? Ich lass mir doch von einem dahergelaufenen Idioten nicht vorschreiben, was ich zu tun habe!", schrie Harry auf und krallte seine Finger in den Boden, während seine rechte Hand nach dem Elderstab in seinen Gürtelschlaufen tastete.
 

"Ich will dir nichts vorschreiben, ich will dir nur zeigen, welche Möglichkeiten du hast!", gab Lucas bestimmt zurück und näherte sich dem jungen Vampir der verzweifelt auf dem Boden hockte. "Du bist noch jung und weißt es nicht besser, aber wenn du möchtest, kann ich dir alles zeigen."
 

„Was zeigen?“, fragten Harry argwöhnisch und schloss die Finger um den Stab.

„Wie du Leben kannst, ohne zu töten. Ohne Menschen zu töten.“ Lucas hockte sich in einigem Abstand vor den anderen, dessen Anspannung nicht eine Sekunde abgeklungen war.

„Ich habe verdammt noch mal Durst!“, knurrte Harry zornig und aus seinen Fingern stoben Funken in Scharlachrot und Silber.

Irritiert runzelte Lucas die Stirn

„Himmel, wer bist du?“, fragte er leise und zog sich ein Stück zurück.
 

„Du glaubst, ich habe meine Fähigkeiten nicht im Griff? Du glaubst, du bist stärker, als ich? Du hast doch keine Ahnung, Blutsauger!“, fauchte Harry und bewegte sich langsam auf Lucas zu. „Ich kann dich töten! Mit einer Handbewegung!“

Lucas ließ ihn nicht aus den Augen, biss die Zähne fest zusammen und reagierte auf jede Bewegung, die der Andere machte, versuchte zurück zu weichen, doch es war, als würde sein Gegner seine Gedanken kennen, jeden seiner Schritte voraus sehen.
 

„Du kannst mir nicht ausweichen, kleiner Vampir!“ Harrys Stimme wurde sanft, doch der bedrohliche Unterton war deutlich hörbar.

Lucas versuchte seine Lage abzuschätzen, doch es hatte keinen Sinn. Egal, was er sich vornahm, der Andere war eine Sekunde schneller. Das Knurren wurde lauter, dann verstummte Harry.
 

„Ich kann das nicht!“

„Was kannst du nicht?“, fragte Lucas verwirrt.

„Ohne Menschenblut leben. Ich brauche es. Ich bin nicht so stark…“

„Wie… ich habe es doch gar nicht laut gesagt!“

„Ich kann deine Gedanken hören. Sie schreien mich förmlich an.“

Das war alles ein bisschen viel für Lucas. Er wich ein weiteres Stück zurück, doch Harry blieb wo er war.
 

„Du kannst es. Ich hatte am Anfang die gleichen Schwierigkeiten, doch es wird leichter. Du hast Durst? Dann lass uns jagen gehen, aber keine Menschen!“

„Was dann?“

„Tiere. Am Rande der Stadt ist ein Wildreservat. Dort gibt es Rotwild. Komm mit!“

Harry zögerte. Doch alles, was der Andere dachte, klang so einleuchtend und vielleicht würde er klarer denken können, wenn sein Durst nachgelassen hatte.
 

„Bitte…“ Lucas streckte ihm – ihm kam es beinahe todesmutig vor – die Hand entgegen und wartete.

„Ich folge dir. Verarscht du mich, töte ich dich!“, knurrte Harry.
 

~~~Flashback Ende~~~
 

Ja, so hatte er Lucas kennen gelernt und hatte sich von ihm zeigen lassen, wie man als Vampir überleben konnte, ohne unschuldige Menschen zu töten. Harry lachte freudlos auf. Ja, er konnte ohne das Blut der Menschen überleben und doch saß er im Moment hier, mit einem Präzisionsgewehr und wartete darauf, dass ein bestimmter Mann aus dem Gebäude gegenüber trat und er den Abzug betätigen konnte. Er wusste nicht mehr, wie es gekommen war, dass er auch Aufträge von anderen angenommen hatte, doch sein Ruf hatte sich herumgesprochen und so waren immer wieder Anfragen gekommen. Das Geld, welches er auf diese Art verdiente war natürlich nicht zu verachten und sicherte ihm ein ruhiges Leben.
 

Er und Lucas lebten mittlerweile in einem Haus am Rande des Great Solom's Forest, welches er mit seiner Zauberkraft am Waldrand erbaut hatte. Nicht einmal eine Straße führte dorthin, doch für sie beide war das auch nicht nötig. Harrys ständige Anwesenheit, hatte den Wald düster gemacht und Menschen trauten sich schon längst nicht mehr hinein, nur die Tiere ließen sich von seiner bedrohlichen Aura nicht stören, so lange er nicht hinter ihnen her war. Die nächste Ortschaft - Chipstead- war zwar mehrere Meilen von London entfernt, doch Harry konnte immerhin apparieren und als Vampire hatten sie beide den Vorteil größere Entfernungen schnell hinter sich lassen zu können.
 

Wiederholt sah Harry auf seine Uhr und seufzte auf. Heute wollte die Zeit überhaupt nicht vorbei gehen und er musste später noch in seiner Stammbar vorbei, um zu sehen, was es neues gab. Obwohl Bar für diese abgewrackte Kaschemme in der Bromley Street in Whitechapel fast schon zu höflich klang. Harry fand es fast schon ein wenig morbide, dass er sich ständig in einer Bar namens 'Black Skull' herumtrieb, die ausgerechnet in dem Viertel lag, in dem Jack the Ripper einst sein Unwesen getrieben hatte. Es entlockte ihm fast ein Lächeln, wenn er daran dachte. Doch ohne Zweifel konnte man sagen, dass Harry seiner Arbeit nicht halb so blutig nachging, wie Jack damals.
 

So sehr er sich an sein Leben als Vampir gewöhnt hatte, kam er doch nicht an dem Duft vorbei, den die Menschen ausstrahlten. Er schaffte es… meistens, doch tief in ihm lauerte eine noch viel gefährlichere Kreatur, als der Vampir oder der Schwarzmagier. Jemand, der rein seinen Trieben folgte, ohne an die Folgen zu denken.
 

Der Mann!
 

Harry hatte genauso Bedürfnisse, wie die Menschen und wenn ihm ein Kerl über den Weg lief, der gut aussah, der heiß war und diesen unverwechselbaren Duft nach Sex ausstrahlte… dann, und nur dann wurde er schwach.
 

Diese Lust hatte einen Nachteil. Der Typ überlebte den Sex meist nicht. Meist? Immer! Harry verlor die Kontrolle über sich, handelte rein instinktiv und irgendwann konnte er nicht mehr an sich halten und verbiss sich in dem hilflosen Kerl. Manchmal schaffte Harry es nicht mal, ihn noch zum Orgasmus zu bringen. Harry gab auch niemals die Führung ab. Wenn er Sex wollte, holte er ihn sich, egal wo. Und in dem Moment, in dem er aufwachte, in dem seine Lust Geschichte war, wurde ihm bewusst, was er getan hatte. Die Qual und der Selbsthass fraßen ihn regelmäßig auf.
 

Harry schaute aus dem Fenster. Noch wenige Minuten und er brachte sich in Position. Ein letzter Blick auf das Foto, dann legte er den Finger auf den Abzug. Er wartete, spürte, wie die Ungeduld ihn unaufmerksam werden ließ und er zwang sich selbst zur Konzentration. Er kannte den Mann nicht. Alles, was er wusste, war: Wie sah er aus, wo arbeitete er, wann kam er aus dem Haus.

Es war soweit. Die Nerven zum Zerreißen gespannt; er hatte nur einen Schuss. Konzentriert schaute er durch das Zielfernrohr und … drückte ab.
 

Der fremde Mann brach auf der Straße zusammen, Menschen schrien, rannten aufgeregt herum und versuchten dem Mann zu helfen, doch Harry wusste, dass er keine Hilfe mehr benötigte. Er war Tot. Woher er das wusste? Er hörte seine Gedanken nicht mehr. Und nun wusste er auch, was der Mann verbrochen hatte. Er hatte das Kind seiner Ex-Freundin entführt und getötet. Er wurde dafür nie belangt, weil es keine Beweise gab, aber er hatte es getan. Das hatte Harry in seinen Gedanken gesehen.
 

Schnell packte er das Gewehr zusammen und apparierte in den Wald, nahe seines Hauses. Nachdenklich ließ er sich auf die Verandatreppe fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.

„Immer die gleiche Scheiße!“

„Harry?“

Er schaute auf und lächelte ein wenig, als Lucas auf ihn zu kam.

„Wo warst du?“
 

„Spazieren. Und? Auftrag ausgeführt?“

„Klar, wie immer!“ Harry zog eine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche. „Ich habe Durst!“, sagte er beiläufig.

Lucas musterte ihn.

„Ja, das seh ich. Wann wolltest du ins Black Skull?“

„Heute Abend. Ich will meine Kohle haben und wenn Catanzzaro sie mir nicht gibt, zieh ich ihn über den Tresen!“

"Das ist doch schon nichts neues mehr. Catanzzaro ist ein kleiner Scheißer der sich gerne anbetteln lässt und ansonsten die Hosen voll hat. Den brauchst du doch nur einmal anzuknurren und der pisst sich ein!", lachte Lucas und klopfte Harry auf die Schulter.

"Ja, kann sein, aber er nervt einfach. Wenn der Kerl nicht so widerlich wäre, hätte ich ihn schon längst ... du weißt schon", grinste Harry leicht und schüttelte sich bei diesem Gedanken.
 

Gedankenverloren zündete Harry sich die Zigarette an und sog tief den Rauch in die Lungen. Wieder dachte er daran, was Hermine wohl sagen würde, wenn sie ihn sehen könnte.
 

Damals auf ihrer Suche nach den Horkruxen hatten er und Ron aus Langeweile und Anspannung Zigaretten ausprobiert. Himmel, die Predigt, die sie beide von ihrer Freundin zu hören bekamen, als sie sie erwischt hatte, klang ihm jetzt noch in den Ohren. Nun ja, das war jetzt nebensächlich. Sterben konnte er wohl kaum daran.
 

Harry schloss kurz die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken, als er den Rauch wieder ausblies. Er hoffte, dass seine Freunde sich gut um seinen Patensohn kümmerten. Der Gedanke, ihn nicht sehen zu können tat ihm weh. Es war das einzige, was ihn wirklich an seinem Zustand störte. Doch es war einfach zu gefährlich, Teddy in seiner Nähe zu haben, auch wenn er es noch so sehr wollte.
 

Die Gedanken über Teddy brachten ihn unweigerlich wieder dazu, wie er zu seinem Job gekommen war und das war nicht gerade einer, auf den man stolz sein konnte. Wer hätte gedacht, dass aus Harry James Potter irgendwann ein Auftragskiller werden würde. Seine Gedanken schweiften ab, zurück in die Vergangenheit, zu dem Abend als alles anfing.
 

~~~Flashback~~~
 

Ein halbes Jahr war es nun her, dass Lucas ihn auf der Straße in Glasgow aufgelesen hatte. Harry hatte seine Kräfte immer noch nicht im Griff, doch er schaffte es immerhin, durch die regelmäßige Jagd in den Wäldern, die Finger von Menschen zu lassen. Das war auch der Grund, warum er immer wieder in den letzten Wochen die Bar Black Skull betrat um dort ein wenig unter Menschen zu sein. Er gab es nicht gerne zu, doch ihm fehlte die Gesellschaft anderer. Er war nicht gerne völlig allein und nur Lucas konnte dieses Gefühl nicht immer vertreiben. Er wusste nicht einmal, wie er über diese Kneipe gestolpert war, doch er fühlte sich wohl in den düsteren Gassen von Whitechapel und das Black Skull passte perfekt in dieses Bild der Düsternis.
 

Gemächlich ging Harry auf die Eingangstür der Bar zu und öffnete die knarrende schwere Eichenholztür und zog den Kopf ein wenig ein. Das Haus in dem das Black Skull untergebracht war, war alt, Harry schätzte, es stand schon seit Ewigkeiten hier und dementsprechend niedrig waren die Decken, was das düstere Innere nur noch verstärkte. Die ganze Aufmachung der Bar war eine Mischung aus einem traditionellem, irischen Pub, billiger Absteige und Treffpunkt des sozialen Abschaums, der in London beheimatet war. Doch Harry mochte die Bar gerade deswegen. Hier interessierte sich niemand dafür, wer er war, oder was er getan hatte. Hier war er einfach nur ein weiterer Kerl, der billigen Whiskey trank und seine Ruhe wollte.
 

Das Black Skull wurde geführt von Hank Catanzzaro, einem der miesesten und stinkendsten Typen, denen Harry je über den Weg gelaufen war, Mundungus Fletcher eingeschlossen. Am Anfang hatte er ihn in Ruhe gelassen. Harry konnte einfach am Tresen sitzen und Whiskey trinken. Sein Blick huschte immer wieder durch den dunklen Raum der angefüllt war von gedämpfter Rockmusik, Zigarettenschwaden und dem lauten Gegröhle, wenn sich wieder zwei betrunkene Gäste in die Haare bekamen. Die kleinen, runden Tische waren zerkratzt, die Stühle alt und wackelig. Der Tresen klebte unter Harrys Fingern und versteckt reinigte er mit einer kleinen Handbewegung wenigstens den Teil, an dem er saß. Den Blick hatte er meist auf seine Hände gerichtet und was um ihn herum passierte, versuchte er zu ignorieren.
 

Ein weiterer Vorteil am Black Skull: Die Kundschaft hier roch nicht wirklich verlockend. Er sorgte zwar immer dafür, dass er keinen Durst hatte, wenn er trinken ging, aber der Reiz fehlte ohnehin.

Nachdem er einige Male dagewesen war, hatte ihm Catanzzaro stillschweigend einen Brief auf den Tresen gelegt.
 

„Hey!“, rief Harry ihn zurück. Sein aggressiver Ton schien zu wirken. Catanzzaro schaute ihn fragend an.

„Was soll das?“, fragte Harry und deutete auf den Umschlag.

„Ich soll ihn nur abgeben, Jamy. Lies ihn oder lass es bleiben.“

„Von wem ist der?“

„Keine Ahnung, er war in meinem Briefkasten, mit der Anweisung, ihn dir zu geben. Noch einen Whiskey?“
 

Harry nickte und zündete sich eine Zigarette an. Ohne den Brief zu berühren, kippte er den billigen Fusel hinter, zog an seiner Zigarette und betrachtete Catanzzaro. Er wusste, dass der Typ die Wahrheit sagte. Er sah es in seinem Kopf. Und er hatte Angst vor Harry.

Eine Stunde später hatte Harry den Brief noch immer nicht angerührt, als Catanzzaro bei ihm auftauchte.

„Willst du ihn nicht lesen?“

Harry hob eine Augenbraue.

„Lass das mal meine Sorge sein.“ Mit diesen Worten knallte er ihm einige Scheine auf den Tisch und drehte sich um, hin zum Ausgang, doch er war einfach von Hause aus neugierig. Mit einer schnellen Handbewegung schnappte er sich den Brief und trat an den anderen Kunden vorbei.
 

Draußen schaute er hinauf zu den Sternen und seufzte. Der Brief fühlte sich schwer an. Nicht vom Gewicht her, aber er bedeutete nichts Gutes, das wusste Harry. Schließlich apparierte er nach Hause.

„Hey!“ Lucas saß mit einem Buch auf dem Sofa und schaute Harry prüfend an. „Alles okay?“

„Ja… Luc, tust du mir einen Gefallen?“

„Solange ich niemanden töten muss?“, witzelte er.

„Haha! Nein!“ Er warf seinem Freund den Umschlag zu. „Mach ihn auf und lies. Ich weiß nicht, ob ich wissen will, was da drin steht.“
 

„Wo hast du den her?“

„Catanzzaro!“ Harry zündete sich eine Zigarette an, gab sie aber an Lucas ab.

„Danke… wieso gibt dir der Typ einen Brief?“

„Er war wohl bei ihm im Briefkasten. Er sagt die Wahrheit. Mach schon auf!“ Harry setzte sich an den kleinen Tresen und beobachtete Lucas, der den Umschlag aufriss und zu lesen begann. Kurz vor dem Ende wurde er von einem lauten Knurren seitens Harry unterbrochen und er hatte ehrlich gesagt nur drauf gewartet.
 

„Hey, ganz ruhig, okay?“

„Ruhig… RUHIG?“, brüllte er so laut, dass das Glas auf dem Tresen zersprang. „Hier geht es immerhin um Teddy!“

„Ja, ich weiß. Lass uns nachdenken! Kannst du dir vorstellen, wer dich bedroht? Irgendjemand, der weiß, dass du noch lebst? Der weiß, dass du einen Patensohn hast?“
 

Harry dachte fieberhaft nach, doch es fiel im schwer. Immer wieder huschten vereinzelte Sätze des Briefes durch seinen Kopf. Wortfetzen viel mehr.
 

Ich weiß, dass du lebst, Potter
 

Tu, was ich dir auftrage und Teddy wird nichts passieren!
 

Er ist süß, der Kleine, wie er an der Hand der Granger läuft!
 

Du wirst meinen Befehlen folgen, oder ich töte Teddy… töte Teddy… töte Teddy… Teddy… Teddy…
 

Laut schrie Harry auf, verkrallte seine Finger in seinem Haar und sank zu Boden. Er konnte kaum denken und er wusste, hätte er noch einen Herzschlag, würde er rasen, seine Körper würde nach Atem ringen, doch so fühlte er die reine Panik über sich hinweg schwappen. Wer zum Teufel konnte wissen, dass er Harry Potter war? Wer aus der Zaubererwelt hatte ihn gesehen?

Eine Hand legte sich auf seine Schulter, doch Harry wirbelte herum und schüttelte sie von sich. Lucas, von der plötzlichen Aggression unvorbereitet getroffen, flog durch den Raum und knallte gegen die Wand.
 

"Verdammt, Harry!", brüllte Lucas und rappelte sich wieder auf. "Reg dich wieder ab! So hilfst du Teddy sicher nicht!"

"Ich kann ihm überhaupt nicht helfen! Wenn dieser Irre will, kann er ihn einfach kalt machen!", schrie Harry zurück. Lucas stand hilflos im Raum und wusste nicht wie er dem Schwarzhaarigen helfen sollte.
 

"Was willst du jetzt tun?"

"Lucas ... ich hab doch keine andere Möglichkeit oder? Mir ist nicht mehr sehr viel wichtig auf dieser Welt und Teddy ist eines der wenigen Sachen die mir verdammt wichtig sind. Dieser Typ weiß das ganz genau, sonst hätte er nicht damit gedroht ihm etwas anzutun."

"Das heißt du wirst seinen Befehlen folgen?", meinte Lucas zweifelnd und runzelte die Stirn.

"Ja, das werde ich wohl tun", antwortete Harry leise und resigniert. Er verabschiedete sich von Lucas und stieg die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer. Mit regloser Miene zog er sich aus und legte sich auf sein Bett. Er hatte wirklich gedacht, dass er diesen Mist hinter sich hätte. Dass er endlich sein Leben selbst bestimmen könnte, doch offenbar hatte da jemand was dagegen.
 

Immer wieder kreisten diese Worte in seinem Kopf und er fand einfach keine Ruhe. Schlafen musste er nicht unbedingt, doch war es eine gute Möglichkeit abzuschalten, das Denken für eine Weile einzustellen.
 

Harry hatte sich die ganze Nacht und den Großteil des nächsten Tages in seinem Zimmer verbarrikadiert und hatte nicht auf Lucas` Rufe reagiert. Er hatte keinen Nerv sich etwas anzuhören, dass sie schon eine Lösung finden würden. Gegen Abend machte er sich wieder auf den Weg nach London und trat kurz vor 21 Uhr ins Black Skull. Finstere, ungewaschene Gesichter starrten ihm bei seiner Ankunft kurz teilnahmslos entgegen, bevor sich alle wieder ihren Getränken zuwandten.
 

Der Vampir schritt zur Bar, grüßte Catanzzaro mit einem Kopfnicken, der ihm sofort ein Glas mit Whiskey hinschob.

"Hast du was für mich, Hank?", fragte Harry wie beiläufig und beobachtete aus den Augenwinkeln die Gäste, ob ihm jemand besondere Aufmerksamkeit schenkte. Doch alle waren damit beschäftigt sich einen ordentlichen Rausch anzutrinken und beachteten ihn nicht weiter.

"Jamy ... manchmal bist du mir echt unheimlich", erwiderte Hank und schob ihm einen weiteren Umschlag über den Tresen.

"Lass mal ... ich mir auch", gab Harry trocken zurück, stürzte den Whiskey hinunter und gab Hank ein Zeichen das Glas wieder zu füllen.
 

"War das wieder in deinem Briefkasten?" Hank hob den mit kleinen Totenköpfen bedeckten Arm und kratzte sich umständlich in dem schwarzen, strähnigen Haar, welches zu einem Zopf geflochten war und sah vorsichtig zu seinem Gast.

"Ja ... ich hab keine Ahnung woher das kommt, ehrlich, Jamy."

"Ja, schon gut", brummte Harry leise und machte sich keine Illusionen darüber, dass Hank ihn anlügen würde, wenn er nicht soviel Schiss hätte.
 

Aufmerksam drehte er den Umschlag zwischen den Fingern. War es gestern noch ein einfacher weißer Umschlag gewesen, war es heute ein Umschlag aus schwerem, gelblichen Pergament, wie es in der Zaubererwelt üblich war. Verschlossen war er mit einem Klecks aus schwarzem Wachs, jedoch ohne erkennbares Siegel.
 

Unschlüssig drehte Harry das Pergament in den Händen, wusste nicht, ob er ihn gleich öffnen sollte oder ob er noch warten sollte. Abrupt stand er schließlich auf, kippte seinen Whiskey hinab und legte seine Zeche auf den Tresen. Kurz nickte er Hank zu, bevor er mit wehendem Mantel auf die Straße trat. Nervös lief er durch die engen Gassen von Whitechapel und blieb plötzlich stehen, sich sicher, dass er nicht eine Sekunden länger warten konnte.
 

Im diffusen Licht einer Straßenlampe brach er das Siegel und zog den Inhalt aus dem Umschlag heraus. Ein Bild stach ihm sofort ins Auge, ein sich bewegendes Bild aus der Zaubererwelt. Darauf zu sehen, war das Geschäft von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze und vor dem Schaufenster stand Hermine mit einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen an der Hand, der sich begeistert die Auslagen des Fensters ansah und immer wieder auf und abhüpfte. Harrys Hand zitterte und schluckend sah er sich den Rest des Briefes an. Ein weiteres Foto, ein Muggelfoto, fand sich unter dem von Hermine und Teddy, doch Harry hatte den Mann, der darauf abgebildet war noch nie zuvor gesehen. Stirnrunzelnd drehte er das Foto um, sah einige, ihm nichts sagende, Daten darauf, bis er am unteren Rand der Bilderrückseite noch eine kleine Notiz entdeckte.
 

Töte ihn und Teddy wird leben ... vorerst ...
 

~~~Flashback Ende~~~
 


 

Wir hoffen mal ihr lebt noch alle und wir haben euch jetzt nicht zu sehr geschockt! Hat es euch denn gefallen? Wir würden uns sehr über ein paar Kommentare freuen, da das hier doch in eine sehr ungewöhnliche Richtung geht.

Ach ja, nicht dass ihr euch wundert ... bis Draco auftaucht wird es noch ein bisschen dauern, aber er wird auftauchen, ganz bestimmt! *g*
 

Bis nächste Woche!
 

Jules & Silver

Kapitel 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 3

Hallo liebe Leute!
 

Wir wünschen euch allen einen schönen Feiertag und hoffen, dass ihr trotzdem Zeit zum lesen findet! Wer ein bisschen näher am Wasser gebaut ist, sollte vielleicht die Taschentücher bereit halten, denn es könnte sein, dass ihr sie braucht.
 

Es sind einige Fragen aufgetaucht und die möchten wir euch noch kurz beantworten. Ihr wolltet wissen, ob Draco noch auftaucht und dazu können wir euch nur sagen, dass ihr euch noch ein wenig gedulden müsst! Wir versprechen, dass er bald da ist und wir können euch garantieren, dass ihr ihn lieben werdet, also haltet noch ein wenig aus.
 

Lucas ist NICHT Harrys Freund, er ist EIN Freund, mit dem er ab und an seinen Spaß hat, nichts weiter. Aber auch das wird sich in nächster Zeit ändern.
 

So, wir hoffen, es wird ein wenig klarer und eure Fragen sind beantwortet.

Wie immer bedanken wir uns natürlich für die vielen tollen Kommis!
 

So, jetzt aber viel Vernügen mit dem neuen Kapitel und allen ein schönes langes Wochenende!!!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

Kapitel 3
 


 


 

little soldier, little insect

you know war it has no heart

it will kill you in the sunshine

or happily in the dark
 

he says help me out, hell is coming

or could you do it now? hell is here
 

[No one world riot for less – Bright Eyes]
 

Harry und Lucas betraten kurz vor Neun das Black Skull und schauten sich aufmerksam um.

„Oh man, was für ein Schuppen! Und hier fühlst du dich wohl?“, fragte Lucas zweifelnd, denn er war das erste Mal mit.

„Ja, riech mal!“

Lucas schnüffelte und verzog das Gesicht.

„Hier stinkt es!“

„Genau deswegen. Luc, hier kann ich nicht schwach werden. Und denk dran, ich bin Jamy!“
 

„Klar, Jamy, auf geht’s!“

Die beiden Männer setzten sich an den Tresen und Lucas sah eine kurze Handbewegung von Harry, dann klebte der Tresen unter seinen Händen nicht mehr. „Danke, das ist ja pervers hier!“, flüsterte er, doch Harry hörte es trotz der Musik laut und deutlich.

„Bitte, Schatz!“, gab Harry amüsiert zurück, doch als Hank Catanzzaro auftauchte, erinnerte er sich spontan, warum er hier war.

„Jamy! Schön dich zu sehen!“, lächelte er.

„Meine Freude hält sich in Grenzen. Du hast angerufen?“
 

„Du, dort drüben sitzt ein Mann, der mit dir sprechen möchte. Wer ist das?“, fragte er im gleichen Atemzug und deutete auf Lucas.

„Das geht dich einen Dreck an.“ Harry musterte den Mann kurz. „Okay, komm mit!“

Lucas und Harry gingen auf den Tisch in der Ecke zu und blieben demonstrativ stehen.

„Was wollen Sie von mir?“, fragte Harry mit eiskalter Stimme.
 

Der Mann, gekleidet, wie ein Mafiosi – dunkler Anzug, Krawatte und Lederkoffer – musterte die beiden.

„Ich wusste nicht, dass Sie im Duo arbeiten.“

„Tun wir auch nicht. Er ist mein Buchhalter. Komm zum Punkt!“

Lucas versteckte ein Grinsen.

„Setzen Sie sich. Ich bin sicher, Mr Catanzzaro bringt uns noch etwas zu trinken.“

„Mister? Ich glaube, das kannst du dir schenken!“, knurrte Harry und nahm platz.
 

„Nun Mr Rhotras, ich habe über fünf Ecken – nein, nur über eine erfahren, dass Sie eine Schuld zu begleichen haben. Ich bin mir sicher, dass Ihr Auftraggeber es Ihnen hoch anrechnen wird.“

„Kennen Sie ihn?“, fragte Harry und Lucas wusste, dass sein Freund das Gehirn des Mannes nach einem Namen durchforstete.

„Nein, ich kenne ihn nicht. Ich habe nur schriftlich mit ihm kontaktiert. Er sagte, dass Sie den Auftrag ausführen sollen, Sie wüssten, was auf dem Spiel steht.“ Der Mann machte eine Pause. „Mr Rhotras, ich interessiere mich nicht für Ihre kleinen Probleme. Ich suche jemanden, der schnell und sauber das meinige aus der Welt schafft und Sie sollen der Beste sein.“
 

Harry lehnte sich etwas vor und musterte den Mann.

„Wie heißt du?“

„Mein Name tut nichts zur Sache. Kommen wir zu den Einzelheiten, da Ihnen ja doch keine andere Wahl bleibt.“

Harry lehnte sich wieder an, während der Fremde einen Umschlag aus dem Koffer zog und über den Tisch schliddern ließ.

Harry zögerte, nahm ihn dann aber auf und öffnete ihn. Heraus zog er das Foto eines Mannes mittleren Alters.
 

„Das ist Duncan Phillips. Er ist 43 Jahre alt und lebt in einem heruntergekommenen Haus in Edinburgh. Die genaue Adresse steht auf der Rückseite des Bildes.“

„Was hat er verbrochen?“, mischte sich Lucas ein.

Der Mann fixierte ihn mit kalten, grauen Augen und lächelte sanft. „Das tut nichts zur Sache.

Harry besah sich das Foto.

„Wie viel?“
 

„Bitte?“

„Ich arbeite nicht umsonst!“

„Ich dachte Sie begleichen eine Schuld?“, fragte der Fremde überrascht.

„Das mag sein, aber Geld gibt es trotzdem immer. Also?“ Harry bekam pro Auftrag 5000 Pfund. Mal sehen, ob er hier mehr rausholen könnte.

„Wie viel wollen Sie denn?“

Harry warf einen kurzen Blick zu Lucas.

„10.000 Pfund. Keinen Penny weniger.“
 

„Das ist viel Geld, Mr Rhotras.“

„Das mag sein, aber ich bin auch jeden einzelnen Pfund wert. Sie wollen ihn loswerden?“

Der Mann nickte.

„Dann zahlen Sie. 5000 jetzt, den Rest in zwei Wochen. Ist mein Geld nicht hier, finde ich Sie und glauben Sie mir ... das wollen sie nicht!“
 

Lucas musterte den Mann, der sichtlich mit sich haderte.

„Okay! Aber ich habe natürlich keine 5000 Pfund bei mir. Das verstehen Sie doch sicher.“

„Natürlich. Dann sehen Sie zu, dass morgen um diese Zeit das Geld da ist. Vorher passiert gar nichts!“

Der Mann nickte und trank einen Schluck Whiskey.

„Sie sind sehr mutig, in Ihrer Position Ansprüche zu stellen. Wenn ich mich recht erinnere, geht es um einen kleinen Jungen. Ted, richtig?“
 

Harry zeigte keinerlei Regung, stand dann auf – für Lucas war es das Zeichen zu folgen – und beugte sich zu dem Mann hinunter. Tief sog er seinen Geruch ein, dann lächelte er.

„Sind spielen drei Klassen unter mir, guter Mann. Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, erwähnen sie Ted nie mehr. Sie denken nicht einmal mehr an ihn. Das war Ihr Fehler. Der Mann, der mich erpresst, hat bis heute nicht sein Gesicht gezeigt, sonst wäre er bereits tot. Wenn Sie Leben wollen, zahlen Sie. Ich erledige den Auftrag und dann sollten Sie mich vergessen!“ All diese Worte zischte er ihm ins Ohr, knurrte leise, dann wandte er sich ab. „Hank? Der Typ hat uns eingeladen. Bis morgen!“
 

Schweigend liefen sie durch die Straßen.

„Harry, wollen wir mal sehen, wie es Teddy geht?“ Als wäre er geschlagen worden, zuckte Harry zusammen und blieb stehen. „Was?“

„Wir bleiben in sicherer Entfernung.“ Lucas zögerte. „Ich habe… Oh man… ich habe heute Morgen etwas herumgeforscht und mir alle Mühe gegeben, nicht dran zu denken. Ich habe heraus gefunden, wo er lebt.“ Lucas war stehen geblieben und hielt Harry am Arm fest, der wie betäubt wirkte. Er hatte Teddy noch nie gesehen. Er kannte ihn nur von Fotos. Wie sollte er ihm gegenübertreten?
 

„Komm mit. Er wird jetzt schlafen. Du solltest dir ansehen wo er lebt und sehen, dass es ihm gut geht.“

Harry kämpfte mit sich, doch er gab nach.

„Okay, wo leben sie?“, fragte er.

„In Greenwich. Clark Street.“

„Gut, halte dich an mir fest.“ Lucas hasste es zu apparieren, doch das ging am schnellsten.
 

Harry apparierte und kam in einer kleinen Straße an. Kurz blieben sie stehen, doch nichts rührte sich.

„Dieses Haus ist es.“ Lucas zeigte auf ein zweistöckiges Haus mit großem Vorgarten.

„Komm mit!“ Sie schlichen auf die Rückseite des Hauses und huschten einen dicken Stamm hinauf, um sich in der Baumkrone zu verstecken. Es war jetzt halb elf und im Wohnzimmer brannte noch Licht.
 

Was Harry dann sah, ließ ihn aufkeuchen. Hermine betrat das Wohnzimmer und setzte sich im Schneidersitz vor den Kamin. Obwohl sie am Ende des Gartens auf einer Eiche saßen, verstanden sie jedes Wort durch die geöffnete Terrassentür.

„Schläft er endlich?“, fragte Ron sanft.

„Ja, das Fieber ist runter. Morgen wird es ihm wieder gut gehen.“ Hermine streckte die Beine aus und schaute an die Wand, wo viele Fotos hingen.

„Kinderkrankheiten. Wir haben es alle überlebt, nicht wahr?“ Ron lächelte ein wenig, so wie Harry.
 

Er spürte Lucas Hand an seiner und ergriff sie dankbar. In diesem Moment fand er es zum kotzen, dass er nicht weinen konnte, denn genau danach war ihm jetzt.

„Ich war heute auf dem Friedhof“, sagte Hermine schließlich. Sie hatte sich nicht verändert, nur die Haare waren etwas glatter als früher.

„Geht es dir gut?“ Ron rutschte von der Couch und schloss sie fest in seine Arme.

„Ich vermisse ihn. Manchmal denke ich, er ist da. Ich habe das Gefühl, dass er immer in unserer Nähe ist.“
 

Harry lauschte traurig den Worten und in diesem Moment kam es ihm in den Sinn. Sie waren im Streit auseinander gegangen. Sie hatten nie die Möglichkeit gehabt, sich zu versöhnen.

„Ob Harry uns verziehen hat?“, flüsterte sie.

„Ja, das glaube ich schon. Wer immer ihn angegriffen und verschleppt hat, ist hoffentlich dabei drauf gegangen. Herm, er fehlt mir genauso, wie dir. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du zum Friedhof gehst. Ich wäre doch mitgekommen.“
 

„Tut mir leid. Ich brauchte mal ein paar Minuten für mich. Lass uns morgen mit Teddy hingehen.“

Harry zuckte zusammen. Sie wollten mit dem Kleinen zu seinem Grab? Zu Harry Potters Grab? Er glitt lautlos vom Baum und bewegte sich am Zaun entlang.

„Harry, was tust du?“, wisperte Lucas und folgte ihm.

„Ich muss heraus finden, wann sie zum Friedhof gehen.“

„Warum?“

„Weil ich sie sehen will. Bitte, sie werden mich nicht erkennen und du bist bei mir. Ich muss sie sehen!“
 

Lucas verzweifelte, willigte aber ein. An der Hausecke blieben sie stehen und lauschten.

„Dann gehen wir morgen, nach dem Mittagschlaf.“

„Ja. Der Friedhof in Godrics Hollow hat ja bis neunzehn Uhr geöffnet.

Harry nickte und zog sich mit Lucas soweit zurück, dass sie apparieren konnten.
 

Am nächsten Tag gingen sie vormittags jagen. Harry wollte kein Risiko eingehen, wenn er seinem Patenkind so nahe war. Er kämpfte mit einem verdammt großen Wolf, spielte mit ihm, reizte ihn, nur um sich komplett auszutoben. Lucas saß gesättigt und zufrieden am Waldrand und beobachtete seinen Freund, der den Wolf wirklich wütend machte. Doch sein tiefes Knurren hielt das Rudel zurück, die winselten und heulten. Nach einer halben Stunde biss Harry zu und trank gierig das Blut, während die Wölfe aufjaulten und sich zurückzogen. Sie hatten einen schweren Schlag hinnehmen müssen, als sie ihren Leitwolf sterben sahen.
 

Kurz vor drei stand Harry in Wohnzimmer und überlegte.

„Was ist?“, fragte Lucas.

„Ich muss mein Aussehen verändern. Schlag mal was vor.“

Lucas lachte.

„Dunkelblond, etwas längere Haare, leicht gewellt. Du könntest einen Zopf machen, das gefällt mir, vor allem, wenn einzelne Strähnen ins Gesicht fallen. Die Nase etwas kleiner, die Wangenknochen und das Kinn markanter.“

Harry konzentrierte sich, fuhr sich mit der Hand leicht über das Gesicht.
 

„Noch ein wenig mehr und es sollte bitte gleichmäßig sein, sonst siehst du aus, wie Picasso!“

Harry grinste und veränderte sich weiter. Zum Schluss die Haare, die er mit einem schwarzen Haargummi zusammen band. Dazu trug er seinen Mantel über Shirt und schwarzer Jeans.

„Perfekt, du bist nicht wieder zu erkennen.“

Zufrieden nickte er und sie apparierten in einen verlassenen Teil des Friedhofes. Hand in Hand schlenderten sie durch die Reihen der Gräber. Zuvor hatte Harry noch mehrere Rosen herauf beschworen, die er auf die Gräber von Lupin, Tonks und Moody legte.
 

Alle waren hier begraben. Colin Creevy, Katie Bell, Hannah Abbott… seine Freunde. Es fiel ihm schwer die Ruhe zu bewahren. Dann blieb er abrupt stehen.

„Alles okay?“

„Ja… da vorn. Das ist Ron.“

Lucas musterte den einst besten Freund Harrys, der auf eine junge Frau zuging, die ein kleines Kind an der Hand führte.

„Bist du bereit?“

„Nein, aber ich will es. Bleib bei mir.“
 

Lucas drückte seine Hand sanft und blickte ihm in die Augen.

„Ich bleibe, keine Angst.“ Zärtlich küsste er ihn, dann gingen sie auf die junge Familie zu. Harry konzentrierte sich auf das Grab.
 

Harry James Potter

* 31. Juli 1980

† 10. Juni 1998
 

Der Retter unserer Welt

Unvergessen und für immer in unseren Herzen
 

Harry starrte auf den Grabstein, unfähig, auch nur einen Gedanken zu fassen, dann wurde er abgelenkt.

‚Mein Pate… wie er wohl wahr?’

Harry wandte seine Aufmerksamkeit dem kleinen, dunkelhaarigen Jungen zu, der hockte und den Grabstein anstarrte.

„Er war toll. Manchmal vielleicht etwas nervig, aber ich denke, er hatte das Herz am rechten Fleck“, sagte er leise und hockte sich ebenfalls hin.
 

Hermine und Ron betrachteten neugierig den jungen Mann, während Lucas sich im Hintergrund hielt.

„Kannten Sie ihn?“

„Ja. Ich kannte ihn. Er fehlt mir – manchmal.“ Harry wagte es nicht, aufzuschauen, in die Gesichter der zwei Menschen, die ihm alles bedeutet hatten.
 

Harry legte die weiße Rose auf den Grabstein und strich sanft mit der Hand darüber.

„Er war mein Pate“, sagte Teddy leise.

„Ja? Ich glaube, er hätte dich sehr lieb gehabt.“ Harry schluckte und schaute unverwandt auf die Worte, die in den Stein gemeißelt waren. Es war ein seltsames Gefühl, an seinem eigenen Grab zu stehen.

„Woher kannten Sie ihn?“, fragte Hermine.

„Ich… ich habe ihn in den Sommerferien oft gesehen. Bei den Dursleys. Ich wusste, dass er ein Zauberer war. Und ich weiß auch, was er getan hat.“
 

Ron, der bis dahin geschwiegen hatte, lächelte nun.

„Er hat uns alle gerettet und am Schluss, als alles endlich vorbei war, mit seinem Leben bezahlt. Es ist so irrsinnig!“

Harry sah ihn nicht an; er wusste, dass Ron weinte und den Anblick hätte er nicht ertragen. Es kostete ihn ohnehin schon alle Kraft, die er aufbringen konnte, so dicht bei ihnen zu sein, ohne ihnen das Blut auszusaugen. Seit wann roch Hermine so unwiderstehlich gut?
 

„Ich habe gehört, dass er nie gefunden wurde“, mischte sich Lucas ein und ging neben seinem Freund in die Hocke.

„Das stimmt. Hunderte Leute haben tagelang den Wald durchforstet, doch alles, was man fand war sein Umhang mit sehr viel Blut drauf“, erklärte Hermine. „Ich hoffe, wir finden ihn eines Tages, damit wir ihn anständig begraben können. Er hat es verdient…“ Die letzten Worte flüsterte sie.
 

„Sie sind Hermine Granger, nicht wahr?“, fragte Harry.

„Ja. Woher wissen sie das?“, fragte sie skeptisch.

Harry hatte dieses Ton sehr vermisst und lächelte ein wenig.

„Er… Harry hat mir von Ihnen beiden erzählt. Sie sind Ron.“

„Und wie heißen Sie?“

„Jamy Rhotras.“

„Harry hat sie nie erwähnt.“

„Wirklich? Nun, ich bin auch nicht wirklich erwähnenswert.“ Harry stand auf und stellte sich neben Lucas. „Vergesst ihn nicht. Ich weiß, dass er euch sehr geliebt hat. Harry hat oft von euch erzählt. Und auch von Ginny und den Zwillingen. Neville und Seamus und all die anderen. Ich bin sicher, dass er nicht gewollt hat, dass ihr so schwer um ihn trauert. Lebt euer Leben. Lebt es und vergesst ihn nicht.“
 

Hermine schluchzte auf, vergrub ihr Gesicht an Rons Brust, der schwer mit den Tränen zu kämpfen hatte.

Teddy hockte noch immer vor dem Grab.

„Ich werde ihn nie vergessen. Ich wünschte, ich hätte ihn kennen gelernt.“

„Schau tief in dein Herz und er ist bei dir.“

Hermine weinte haltlos und Harry hielt es nicht mehr aus.

„Ich muss gehen. Lebt wohl und passt gut auf den Kleinen auf.“
 

„Auf Wiedersehen, Jamy.“ Ron schaute den beiden Männern irritiert hinterher und zog seine Frau fest an sich. „Nie werden wir dich vergessen, Harry…“, wisperte er.

„Ich weiß…“, flüsterte Harry und verzog schmerzhaft das Gesicht, als würde sich sein totes Herz zusammen ziehen. Er konnte den Schmerz der drei so überdeutlich in sich spüren, dass es ihn heftig schüttelte. „Ich werde euch auch nie vergessen…“
 

Harry holte an diesem Abend das Geld aus dem Black Skull und verbrachte die Nacht in Lucas Armen, wo er leise von seinem Leben erzählte. Er vermisste seine Freunde, das spürte er, andererseits zog es ihn nicht im geringsten in die Magische Welt zurück, doch er musste sich vergewissern, dass es Teddy gut ging, sonst hätte er keine ruhige Minute mehr gehabt.
 

well death may come invisible

or in a holy wall of fire

in the breath between the markers

on a black I-80 mile
 


 

[No one world riot for less – Bright Eyes]

Kapitel 4

Hallo liebe Leute!
 

Oh man! Ich, Silver, hätte euch heute fast, aber nur fast vergessen! Ich habe schon die ganze Woche die Handwerker in der Wohnung und das Gehämmer macht mich richtig konfus. Ich dachte doch wirklich, es wäre erst Mittwoch! *g*
 

Aber ich hab es nun doch noch geschafft zu posten und als erstes, wie immer, gehen ganz viele Knuddler und Knutschas an alle Kommischreiber!
 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Rosenjules & Silvereyes
 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 


 

Kapitel 4
 

Zwei Tage später trat Harry im Wohnzimmer auf eine große Kiste zu. Sie war alt, aus edlem Teakholz und beherbergte das, was er früher so verabscheut hatte. Seine Browning Automatik, eine P220, eine Glock in Silber und drei Präzionsgewehre. Waffen waren für ihn immer ein Gräuel gewesen, er hatte seinen Zauberstab, doch wenn er richtig darüber nachdachte, war der genauso eine Waffe, wie er selbst und er – Harry Potter – war vermutlich die gefährlichste Waffe.
 

Fingerspitzen, aus denen gefährliche Blitze schossen, einen Kopf voll mit hochgefährlichen, schwarzmagischen Flüchen und vor allem gierige und tödliche Reißzähne. Obwohl er sich immer vornahm, keinen Menschen damit zu verletzten oder zu töten, kam es doch hin und wieder vor. Am Anfang hatte er sich Sorgen gemacht, ob sich die Polizei vielleicht fragen könnte, woran seine Opfer starben, doch sie schwiegen. In den Medien war nie jemand von ihnen aufgetaucht.
 

Lucas sagte immer, dass sich die Polizei bewusst sei, was in der Welt vorginge. Sie wusste von Vampiren, doch sie schwiegen das Thema tot; wollten sich mit ihrer Rasse nicht anlegen. Und ihre Rasse war nicht nur gefährlich, was Menschen anging. Am Abend zuvor hatte Harry seinen ersten Vampir getötet.
 

~~~Flashback~~~
 

„Harry? Gehen wir jagen?“, rief Lucas durchs Haus.

„Klar, worauf hast du Lust?“

„Hm...“ Lucas überlegte. „Nichts schweres... vielleicht mal was kleines, leichtes. Wildschwein, oder so!“

Harry grinste.

„Wildschwein... ich würde gern mal gegen einen Bären kämpfen oder einen Puma. Irgendwann apparieren wir mal in die Wälder Kanadas. Dann geht’s richtig los. Eine Woche, oder so.“
 

Gemeinsam verließen sie das Haus.

„Ein kleines Wettrennen, Keegan?“ Harry schloss seine Arme um seinen Freund, der den Kopf zurücklegte.

„Immer doch...“ Sie küssten sich kurz und heftig; knochenbrecherisch... dann funkelten sie sich an. Hätten unbeteiligte zugesehen, sie hätten sich gefragt, wohin die beiden Männer, die eben noch am Waldrand gestanden hatte, so plötzlich verschwunden waren.
 

In einer unmenschlichen Geschwindigkeit jagten sie durch den Wald, vorbei an Bäumen, Sträuchern, durch totes Gestrüpp am Boden, keiner von beiden kümmerte sich um die dürren Äste die ihnen in die Gesichter schlugen oder die Dornen, die ihre Kleidung zerrissen. Laub wirbelte hinter ihnen auf, Nagetiere verschwanden schnell im Unterholz und tiefes Knurren zerriss die Stille des Waldes. Harrys Nasenflügel weiteten sich, versuchten einen Geruch zu erhaschen, der es lohnen würde, ihm nachzugehen, doch seine feinen Sinne schlugen urplötzlich Alarm, wussten hier war etwas, was ganz und gar nicht hierher gehörte ... genauso wie er selbst.
 

Der Geruch von Angst lag in der Luft, Panik, vermischt mit dem süßen, schweren Blutgeruch eines Menschen. Harrys Sinne tasteten danach, analysierten und eine unglaubliche Wut machte sich in ihm breit, als er den Geruch identifiziert hatte. So roch kein Erwachsener, nein, so roch ein Kind!
 

"Stopp!", zischte Lucas. Er hatte es auch wahrgenommen. Leise schlichen sie weiter, bis an den Rand einer Lichtung. Was sie sahen, hätte ihnen den Atem stocken lassen, hätten sie denn einen gehabt. Im Schatten einer Buche hockten zwei Gestalten; wie Tiere. Sie knurrten, fauchten und verteidigten ihre Beute. Es machte den Eindruck, als würden sie gleich in einem Kampf ausbrechen. Wilde, zerzauste Mähnen, in denen Gras und Zweige sich verfangen hatten. Bleiche Haut, dunkle schattige Augen, die schwarz funkelten. Reißzähne, die im Sonnenlicht gefährlich aufblitzten.
 

Ihr Fauchen erstarb, als sie die beiden Vampire witterten, die in ihrer Nähe lauerten und auf das zitternde Bündel starrten, welches zwischen ihnen lag. Blut strömte aus einer Wunde an Hals und Armen, als hätten die Raubtiere, die über ihr hockten sich nicht beherrschen können.
 

"Lucas?" Harry war unsicher. Er wusste nicht, was er tun sollte.

"Wenn deine Magie nichts bringt, musst du ..." Lucas warf ihm einen wilden Blick zu, "du musst sie zerstückeln, Harry!"

"Okay... ich versuche es erstmal mit Magie. Lucas, können wir dem Kind noch helfen?"

"Nein!"

Es fiel Lucas schwer, ruhig zu bleiben, zu verlockend war der Geruch des warmen Blutes... so süß und sanft... wie Samt roch es. Lucas Sinne vibrierten. Er hatte seit Jahren keinen Menschen getötet und seine Beherrschung wurde auf eine harte Probe gestellt.
 

Die Vampire gingen in Angriffsstellung, kauerten auf dem Boden und hielten die Köpfe gesenkt. Harrys sonst leuchtend grüne Augen waren schwarz. Auch bei Lucas hatte sich die Farbe geändert. Ihre Feinde fixierten sie knurrend, ihre blutroten Augen pulsierten. Wütendes Fauchen drang durch den dunklen Wald.
 

"Ihr werdet eure Beute nicht behalten!", zischte Lucas.

"Ihr seid in unserem Revier. Verpisst euch!" Harry knurrte noch lauter, noch aggressiver und tastete vorsorglich nach seinem Zauberstab. Er spürte, dass die Vampire kurz davor standen, sie anzugreifen, um ihre Beute zu verteidigen. Die immer stärker werdende Aggressivität schwappte in Wellen über ihn hinweg, als das Knurren grollender wurde und die Vampire hervorschnellten, wie Raubkatzen.
 

Harry riss den Elderstab hervor und richtete ihn ruhig auf seinen Gegner, während Lucas sich auf den anderen Vampir stürzte.

"Sectumsempra!", rief Harry laut und schwang seinen Stab in peitschenden Zügen und tödlich glitzernden Augen. Befriedigt sah er, wie der Brustkorb des Vampirs aufriss, sich lange Wunden darauf abzeichneten und das Blut sprudelnd hervorquoll.
 

Lucas setzte erneut zum Sprung an, stieß sich mit den Füßen von einem dicken Baumstamm ab und landete auf dem Rücken des zweiten Vampirs. Hart verbiss er sich in dessen Schulter, riss große Stücke heraus und wurde durch die Luft gewirbelt. Sicher landete er auf seinen Füßen und schlich um ihn herum, wie eine Raubkatze.
 

"Du wirst sterben, Vampir!", fauchte er mit verzerrter Stimme und setzte erneut zum Sprung an. In höllischer Geschwindigkeit jagten sie zwischen den Bäumen hindurch, brüllten wütend auf. Ihre Kampfgeräusche drangen durch den Wald, schreckten großen und kleine Tiere auf. Die Lebewesen des Waldes fürchteten die beiden Jäger, doch heute war etwas anders. Nie war die Aggressivität so zum Greifen nah gewesen.
 

Harry ließ seinen Vampir kaum aus den Augen, doch er konnte nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zu dem Kind hinüber flackerte. Unwillkürlich erschien Teddy vor seinen Augen und seine Wut machte sich brodelnd in ihm breit. Wieder schwang er den Zauberstab, führte den Sectumsempra vorsichtiger aus. Er wollte dass dieser Vampir sein sterben fühlte, es deutlich wahrnahm und es jede Sekunde bereute so etwas einem unschuldigen Kind angetan zu haben. Harrys Zorn manifestierte sich in purpurnen Blitzen, die zwischen seinen Fingern umherzischten und er spürte wie die schwarze Magie in ihm stärker wurde.
 

Immer wieder riss Lucas Stücke aus seinem Gegner, zerfetzte ihn regelrecht. Der andere war stark... fast stärker als er. Er war jung, noch kein Jahr alt und blutrünstig. Er war tödlich, doch nicht für Lucas. Er hatte Techniken drauf, dem der Vampir nicht gewachsen war. Sein schmerzverzerrtes Heulen klang in seinen Ohren, sein aggressives Knurren verfolgte ihn. Lucas hockte auf einem umgestürzten Baumstamm, fauchte zornig und musste sich sehr konzentrieren. Sein Blutdurst überwältigte seine Sinne, lähmte seine Gedanken. Nur entfernt hörte er den Fluch seines Freundes.
 

"Komm schon! Na los... KOMM DOCH, DU DRECKIGER BLUTSAUGER!", brüllte er. Er stürzte sich auf ihn, jagte seine messerscharfen Fangzähne in den Hals seines Gegners und trank das Blut. Er war angefüllt von menschlichem Blut... er war vielleicht zwei Monate alt. Rasend vor Zorn riss er immer wieder an dem Kopf, hörte die Schreie und ließ von ihm ab.
 

Harry stand stocksteif da und der Geruch des Blutes, welches aus dem anderen Vampir quoll umnebelte seine Sinne. Er kämpfte mit sich selbst, kämpfte mit sich, um sich nicht auf den ausblutenden Vampir zu stürzen und sich an dem süßen, schweren Geschmack zu laben. Er verbat es sich selbst, er wollte nicht das Blut eines Kindes nehmen, er würde das nicht zulassen. Denn das Blut des Kindes hatte sich ohne Zweifel mit dem alten, toten Blut des Vampirs vermischt. Immer wieder schwang er seinen Zauberstab fügte dem Vampir mit grimmiger Freude immer mehr, immer größere Wunden zu und sah wie seine Augen immer mehr an Glanz verloren. Wie durch einen Schleier hörte er Lucas` Geschrei, das zu ihm durchdrang und wieder erfüllte der verführerische Duft die Luft als ein neuer Schwall aus dem Vampir schoss.
 

Gequält schloss er für einen Augenblick die Augen und wieder schob sich das Bild Teddys in seine Gedanken. Teddy, wie er vor seinem eigenen Grab stand und er brüllte auf. Die Magie, die zwischen seinen Fingern pulsiert hatte, schoss hervor, war nicht mehr kontrollierbar, suchte sich ihren Weg zu dem Vampir, der zuckend auf dem Waldboden lag und zerfetzte ihm die Brust. Gedärme quollen blutbesudelt hervor und der Glanz in den Augen brach endgültig.
 

Lucas betrachtete mit leisem Knurren den sich windenden Vampir, der zuckend auf dem Waldboden lag.

"Harry!", schrie er.

"Was ist?" Harry Stimme klang tief, düster und gewaltig. Sie hallte zwischen den Bäumen wieder, dröhnte in Lucas` Ohren.

"Wirf mir dein Feuerzeug zu!"

Harry schickte ihn das silberne Zippo mit einer Handbewegung und Lucas fing es auf.
 

Mit abschätzendem Blick musterte er den bebenden, toten, blutenden Körper vor sich und hockte sich an die Füße. Knurrend entzündete er das Feuerzeug und hielt die Flamme an die blutende Wade des Vampirs. Es zischte, purpurne Flammen stoben in die todgeschwängerte Luft. Der Gestank war unbeschreiblich, stechend. Für Lucas war es leichter. Er überlagerte den süßes Duft des Blutes. Schreiend zischte der Untote mit dem Oberkörper nach oben, riss die roten Augen auf und kreischte immer lauter. Stück für Stück brannte Lucas ihn nieder.
 

Emotionslos sah Harry Lucas' Treiben zu. Es tat ihm nicht leid, diese Vampire zu töten. Sie waren nicht mehr als wert als Tiere, reißende Bestien, die sich an Kindern vergingen. Schluckend sog er den Geruch nach verbranntem, alten Fleisch ein und der Schleier, der sich durch das Blut auf ihn gelegt hatte, lichtete sich ein wenig. Der Hauch von Erschöpfung machte sich in ihm breit und das Knistern des Feuers ließ ihn ruhiger werden.
 

"Aguamenti", sagte er leise und richtete seinen Stab auf den brennenden Vampir, dessen Schreie urplötzlich verebbt waren. Qualm breitete sich um ihn herum aus und ließen nur ein verkohltes Stück Fleisch zurück.

"Du hättest ihn auch ganz abfackeln lassen können", meinte Lucas und besah sich interessiert den bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Körper.
 

"Ja, hätte ich können. Das Feuer hätte sich ausgebreitet, der Wald wäre abgebrannt und wir müssten umziehen ... und dazu habe ich wirklich keine Lust", schnaubte Harry trocken und seine Augen wurden langsam und schleichend wieder grün. Die Wut und sein Zorn zogen sich langsam zurück und er steckte seinen Stab wieder zurück in seine Gürtelschlaufen.
 

Lucas versuchte, nicht auf den zitternden Körper des Kindes zu achten, doch so langsam drang der Geruch erneut in seine Nase.

"Sie riecht nach Jasmin", sagte er leise.

"Ich weiß..." Harry zündete nun auch den zweiten, toten Körper an, wartete, bis er verbrannt war und löschte die Flammen. "Können wir sie retten?"

"Nein. Harry, ich kann mir vorstellen, was in dir durch den Kopf geht. Teddy und so... aber wenn ich dem Kind zu nahe komme, dann werde ich schwach!"
 

"Ich auch und von dem Gedanken allein wird mir übel. Ich kann nicht von ihr trinken, aber ich will. Verrückt, oder?"

"Nein. Harry, kannst du sie bitte töten? Zu sehen, wie sie noch verzweifelt kämpft... ich..." Aus Lucas Mund drang ein ersticktes knurren.

Harry wandte sich dem kleinen Mädchen zu.

"Avada Kedavra!", zischte er und biss fest die Zähne zusammen. "Lucas.. Luc... komm schon..." Er sah, wie sein Freund immer mehr geschwächt wurde, so sehr dagegen ankämpfte und immer lauter fauchte.
 

"Ich will sie Harry, ich will sie so sehr... bitte... schaff sie weg!", brüllte er.

Harry hielt den Zauberstab auf den leblosen Körper, dann war sie weg. Nur das Blut und sein schwerer süßer Duft war noch da.

Lucas versuchte, sich zu beruhigen, doch er schaffte es nicht. Ohne dass Harry es bemerkte, ging er in Angriffsstellung, setzte zum Sprung an und riss Harry hart um. Wild knurrend blieb er auf ihm sitzen die Augen noch immer schwarz leuchtend.
 

Harry keuchte auf, als er schmerzhaft mit dem Rücken auf dem Waldboden aufschlug und sah hoch zu Lucas. Er sah deutlich das hungrige Glitzern in dessen Augen und knurrte leise auf als er seine Hüften umfasste.
 

"Na los ... mach schon!", raunte Harry und zog Lucas an seinem Hemd zu sich runter. Er wusste, der andere brauchte nun etwas um sich abzureagieren und er war gern bereit ihm das zu geben. Ein grollendes Geräusch löste sich aus Lucas` Kehle als er sich auf Harrys Lippen stürzte und seine Zunge in den Mund seines Freundes zwang. Es war nichts zärtliches an dieser Begegnung, nein, es war allein die Lust und die Gier und der unbeschreibliche Hunger die ihn beherrschten. Ungeduldig ließ er sein Becken auf Harrys Schoß kreisen und stöhnte in dessen Mund, als er die Erregung spürte, die sich in dessen Jeans regte.
 

Harry packte ihn fest am Hintern, presste ihn an sein Becken und stöhnte laut und unbeherrscht in den Kuss.

"Nimm mich, Harry... besorg's mir richtig...", keuchte Lucas und riss Harry mit einer Handbewegung das Shirt auf. Beinahe gewaltsam leckte und saugte er an den Brustwarzen, biss immer wieder hinein und bewegte sich schneller auf ihm. Dann schoss Harry hoch. Lucas wollte es? Dann sollte er es auch bekommen. Er warf ihn bäuchlings über den Baumstamm, neben die verkohlten Überreste des Vampirs. Er hob die Hand und Lucas` Hose zerfetzte sich in tausende Einzelteile. Gierig knetete er seinen Hintern, spürte die kalte Haut an seinen Fingern und wusste, dass Lucas trotzdem überzukochen drohte.
 

"Scheiße... Jaah... Fuck, Harry, mach weiter!", schrie er spitz auf, als Harry sich hinter ihn gehockt hatte und immer wieder über das kleine Loch leckte. Stürmisch bohrte er zwei Finger in ihn. Es war seltsam, aber Harry hatte schon zu "Lebzeiten" Sex gehabt. Mit Frauen... mit Ginny und Parvati... aber es war immer so sanft und gefühlvoll abgelaufen. Nie hektisch und wild... so hungrig. Harry konnte noch immer das Blut riechen und der süße Geruch brachte ihn fast um den Verstand. Besinnungslos stieß er seine Finger immer wieder in seinen Freund, lauschte stöhnend dessen Schreien und spürte die Erregung in ihm wachsen, so wie den Blutdurst, der ihn zu überwältigen drohte. Durch den Kampf hatten sie vollkommen vergessen, warum sie in den Wald gegangen waren. Sie waren durstig gewesen und dieser Durst war noch nicht gestillt.
 

Die Gier nach warmen Blut und der Hunger nach dem Fleisch des anderen... dieser ungezügelten Lust, für die es keine Hemmungen gab…

"Scheiße... du bist unglaublich, Luc!", keuchte Harry, als er seine Finger entzog und sie stattdessen um die pochende Erektion des Dunkelblonden legte, der laut aufschrie.

"Soll ich dich nehmen? Hier, über den Resten dieses Abschaums? Turnt dich das an?", knurrte Harry.

"Hölle... jaah! Nimm mich, genau hier... jetzt!"
 

Harry zögerte nicht, sondern stieß in ihn... schnell, hart und leidenschaftlich.

Ein lautes, donnerndes Grollen ließ die Vögel in den Baumwipfeln aufschrecken. Kleintiere hasteten in ihren Unterschlupf, als Lucas Keegan animalisch aufstöhnte, sich Harry heftig entgegen drängte.

"So brauchst du es, nicht wahr? Dich hat es angeturnt, mit diesem stinkenden Blutsauger zu kämpfen!"

"Jaah... oh verdammt, es war geil!"

Harry hämmerte immer wieder besinnungslos in ihn... verlor komplett die Kontrolle und verbiss sich in Lucas Nacken. Brutal jagte er ihm seine Fänge in die Haut, saugte sich fest und ließ Lucas unter sich erbeben.
 

"Schneller... SCHNELLER!", schrie Lucas, krallte seine Finger so hart in das Holz unter ihm, dass es splitterte, regelrecht zerfetzt wurde. Immer wieder riss Lucas große Teile aus dem Stamm, bewegte sich wild in Harrys Rhythmus zurück, dann stieß er einen lauten Schrei aus, als sich sein Orgasmus durch seinen Körper pumpte, wie eine Horde wildgewordener Vampire. Heiße und eiskalte Schauer rannen ihm über den Rücken, als es über ihnen donnerte und blitzte. Sie hatten in ihrem Rausch nicht bemerkt, wie sich der Himmel zugezogen hatte und Harry war sich auch nicht bewusst, dass er für den Orkan, der über sie herein brach verantwortlich war.

Harter Regen peitschte auf ihre zitternden Körper, scharfer Wind fegte über sie hinweg.
 

Harry hatte nicht eine Sekunde nachgelassen, erhöhte noch einmal sein Tempo und krallte seine Finger in Lucas` Hüfte. Er kam so hart, wie selten, brüllte seine Lust hinaus und sackte auf ihm zusammen. Einen Moment blieben sie beide liegen, bis Lucas die Nase rümpfte und sich auf seine Arme stemmte.
 

"Lass uns hier verschwinden, Harry ... der Gestank ist ja nicht auszuhalten", murrte Lucas.

"Eben hat dich das nicht gestört", meinte Harry belustigt und kämpfte sich auf die Beine. Zweifelnd sah er sich nach ihren Kleidern um und sah nur noch die Fetzen auf dem Waldboden herumliegen. "Na klasse", seufzte er und schwang seinen Zauberstab um sie beide wieder zu bekleiden.
 

Lucas sah an sich herunter und blickte dann anerkennend zu Harry.

"Danke ... Zauberei ist schon was praktisches ..."

"Ja ... warum vergreifen die sich an Kindern?", wechselte Harry abrupt das Thema und sah wieder zu der Stelle, an der das Mädchen gelegen hatte.

"Ich weiß nicht, Harry ... da kannst du dich genauso gut fragen warum du dich Teddy nicht weiter nähern willst ... dann hast du deine Antwort", antwortete Lucas und sah Harry eindringlich an. "Du willst ihn nicht verletzen, deshalb hältst du dich von ihm fern ... aber diese beiden da eben ... ich vermute denen war es egal ob Kind oder Erwachsener ... die haben einfach nur ihre nächste Mahlzeit gesehen."

"Gott ... ich will niemals so werden ... wenn ich jemals so werde, dann bring mich um!" Harry schluckte und sah mit einem harten Glitzern in den Augen zu seinem Freund und Mentor.
 

"So wirst du niemals werden, Harry. Das könntest du gar nicht, das wärst nicht du", sagte Lucas sanft und legte eine Hand auf Harrys Arm. "Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen."

Harry war nicht so ganz überzeugt, doch er machte sich an die Arbeit, die beiden verbrannten Leichen in ein, von ihm magisch ausgehobenes, Erdloch fallen zu lassen. Es krachte, als die Knochen aufeinander fielen. Harry verzog angewidert das Gesicht.
 

"Aber wenn ich an die ganzen Typen denke, die..."

"Harry, jetzt hör mir mal gut zu. Du bist ein Mann und ein Vampir. Es ist nicht immer leicht, da ein gesundes Gleichgewicht zu behalten. Ich spüre es in mir brodeln und kochen. Ich kann verstehen, dass du immer wieder zusammenbrichst, auch wenn es nicht gut ist."

"Du bist so stark. Wie schaffst du das?"
 

Sie liefen langsam durch den dunkler werdenden Wald, auf der Suche nach Nahrung.

"Ich bin nicht stark, Harry. Ich weiß nur, wie ich mich fühle, wenn ich aufwache. Aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich schwach werde. Ich halte mich wegen dir nicht mehr so oft in der Stadt auf, das ist ein Vorteil."

"Luc, ich will nicht schwach werden. Ich will nicht töten und wenn ich an das Kind von eben denke, könnte ich kotzen. Dreckschweine!", fluchte Harry laut.
 

"Ich weiß, dass du nicht töten willst ... aber, Harry ... es liegt nun mal in unserer Natur. Nur weil wir uns entschieden haben nicht auf Menschen loszugehen, bedeutet das nicht, dass alle anderen Vampire auch so denken. Aber irgendwann werden wir alle schwach, das ist mal sicher und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst."

"Ich will das nicht ... verdammt!", fluchte Harry frustriert und erschreckt mit seinem Ruf ein Eichhörnchen auf einem nahe gelegenen Baum.
 

"Du wirst es irgendwann trotzdem tun ... auch wenn du noch nie einen Menschen getötet hättest, einer würde auf alle Fälle daran glauben", sagte Lucas resigniert und fuhr sich durch die Haare.

"Wie meinst du das? Wovon redest du?", runzelte Harry die Stirn und hatte nicht die leiseste Ahnung, worauf Lucas hinaus wollte.

"Ich rede von dem Gesetz der Vampire."
 

"Was soll das sein? Du hast nie davon gesprochen", meinte Harry und blieb stehen.

"Ja, ich weiß. Es hätte auch nichts gebracht, so lange du deine Kräfte nicht komplett kontrollieren kannst", Lucas seufzte und sah Harry ernst an. "Es ist eigentlich weniger ein Gesetz, als etwas, das einfach passiert. Irgendwann wirst du auf einen Menschen aufmerksam werden ... du wirst seinen Duft riechen und ihn nie wieder vergessen ... und du wirst so lange hinter ihm her sein, bis du bekommen hast, was du wolltest ... du wirst ihn töten ... und ihn zu unseresgleichen machen."
 

"WIE BITTE? Das ist doch nicht wahr, oder?", rief Harry aus und sah seinen Freund entsetzt an. "Ich soll jemanden in einen Vampir verwandeln? NIEMALS!"

"Harry, du wirst keinen Einfluss darauf haben. Es wird passieren, ob du willst oder nicht."

"Wann?"

"Das kann ich dir nicht sagen. Ich bin jetzt ein Vampir seit über fünfzig Jahren und mir ist es noch nicht passiert. Aber verstehst du ... so werden die Vampire nie aussterben ... das ist wie ein Naturgesetz, in deinen Genen verankert und du wirst dich nicht dagegen wehren können.“
 

~~~Flashback Ende~~~
 

Harry schaute nachdenklich auf die Pistole in seiner Hand. Irgendwie waren ihm Lucas Worte nicht aus dem Kopf gegangen. Dass er jemals einen anderen Menschen in einen Vampir verwandeln könnte - undenkbar. Zumal er erstens nicht wusste, wie das ging und zweitens nicht sicher war, ob er in der Lage war, mit dem Trinken aufzuhören. Es war ein Rausch, dem man erst nachgab, wenn er vorbei war, doch das Ende hatten seine Opfer nie erlebt. Er wusste nicht, ob er Lucas fragen sollte... ob er es wissen wollte, wie man einen Menschen verwandelt.
 

Er stand auf, steckte die Pistole in den Hosenbund am Rücken und seufzte. Wieder musste heute ein Mensch dran glauben und wieder musste Harry gegen den Drang ankämpfen, nicht sein Blut zu trinken. Das war ein Vorteil, wenn man mit Magie tötete. Es war keine Blutsauerei. Doch durch die Schusswaffen war er immer seiner Gier ausgesetzt. Er machte sich auf den Weg nach Edinburgh.....
 

So, das war es wieder für diese Woche! Wie hat euch unsere kleine Kampfsequenz gefallen? Das war das erste Mal, dass wir so etwas geschrieben haben und es ist uns wirklich nicht leicht gefallen. Also sind wir sehr gespannt, was ihr davon haltet!
 

Bis nächste Woche!
 

Jules & Silver

Kapitel 5

Hallo liebe Leute!
 

Ihr habt Glück, heute habe ich euch nicht vergessen und bin somit etwas früher dran mit posten als letzte Woche! Wie ja schon einige von euch gesehen haben, waren wir wieder fleißig und langsm sieht es so aus, als müsste ich jeden Tag der Woche zum posten nutzen! *g*
 

So, jetzt aber was anderes. Einige von euch haben ja schon mal die Vermutung geäußert, dass unsere Vampirstory Ähnlichkeiten mit der Bis(s)-Reihe von Stephanie Mayer (ist das richtig geschrieben? Keine Ahnung), hat. Dazu muss ich sagen, Jules hat die Bücher gelesen, ich selbst, Silver, kenne sie nicht. Allerdings sind ein paar Ideen daraus mit in unsere Story geflossen, jedoch nicht alles, was mit Harrys Vampirismus zu tun hat. Einiges ist auch durchaus auf unserem Mist gewachsen. Ich hoffe, ihr nehmt es uns nicht übel, dass wir sozusagen zwei verschiedene Bücher miteinander verbinden, aber was Handlungen angeht, bleiben die Bücher von Stephanie Mayer außen vor und werden nicht weiter beachtet.
 

Aber jetzt genug davon, wie immer, gehen

ganz viele Knuddler und Knutschas an folgende Kommischreiber:

himeChidori, tingilya, Ruki_Marluxias_Angel, Bubu und littleUsagi-chan!!!
 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 


 


 

Kapitel 5
 

Harry apparierte in einer düsteren Seitengasse in der Nähe des Zentrums von Edinburgh. Eigentlich war es recht ungewöhnlich, dass es hier so etwas überhaupt gab, denn sonst fand man solche Gassen eher in den Randbezirken einer Stadt, aber ihm sollte es Recht sein.
 

Harry trat aus der Gasse und mischte sich unter die Passanten, versuchte deren Geruch zu ignorieren und sah sich um, versuchte sich zu orientieren. An einem gepflegten mehrstöckigen Haus konnte er schließlich das Straßenschild der High Street entdecken.
 

Überlegend zog er das Foto aus der Innentasche seines Ledermantels und vergewisserte sich noch einmal, dass er die richtige Adresse im Kopf hatte. Suchend sah Harry sich um und versuchte die Blackfriars Street zu finden. Dort arbeitete der Mann, den er heute finden musste in einem kleinen Schreibwarengeschäft, das waren die Informationen die er bekommen hatte.
 

Harry setzte sich in Bewegung und musste nicht sehr weit laufen um den gesuchten Straßennamen zu entdecken. Aufmerksam sah er sich um und fand den kleinen Laden namens Drawnings.

Auf der anderen Straßenseite war ein kleiner Block, in dem er sich versteckte und nur wenige Minuten warten musste, dann öffnete sich die Tür.
 

Heraus trat ein Mann mittleren Alters. Er war nicht besonders groß, wirkte ein wenig abgemagert und das lichte graue Haar zog einen Kranz seinen Kopf. So müde der Mann auch wirkte, seine Augen waren hellwach. Hastig schaute er sich um.
 

Harry konnte seine Angst riechen, er wusste, dass der Mann von Panik ergriffen war. Er zog die P220 aus dem Hosenbund, schraubte den Schalldämpfer auf und zielte. Dann drückte er ab. Doch eine hastige Bewegung des Mannes, eine, die Harry nicht vorhersehen konnte, ließ den Schuss geräuschvoll in das Backsteinwerk neben ihm einschlagen.
 

"Verfickte Scheiße!", fluchte Harry und zielte noch einmal, doch der Mann hatte ihn gesehen und rannte davon. So schnell er konnte lief Harry ihm hinterher, schlängelte sich durch die ihm entgegenkommenden Passanten und versuchte gleichzeitig, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 

Seine Pistole verbarg er unter den wild umherflatternden Bahnen seines Ledermantels. Es würde sicher nicht gut ankommen, wenn hier, mitten in Edinburgh eine Panik ausbrach, weil er auf offener Straße mit einer Waffe unterwegs war. Wieder verfluchte er in Gedanken, dass er die meisten dieser Aufträge nicht mit dem Zauberstab erledigen konnte. Es war um so vieles unauffälliger.
 

Harry ließ die belebte Straße hinter sich und verfolgte sein Opfer. Innerlich schüttelte Harry den Kopf, denn der Mann rannte direkt in weniger überfüllte Straßen. Es wurde ruhiger um sie herum, die Häuser waren heruntergekommener, die Gehwege schmutziger.

„Ich krieg dich ja doch, du Penner!“ Harry schaute sich aus dem Augenwinkel um. Es war niemand zu sehen.
 

Duncan Phillips sah sich hektisch um, stolperte und rappelte sich wieder auf. Sein Atem flog panisch, seine Augen weit aufgerissen, als er plötzlich gehen eine harte Mauer knallte.

"Du kannst nicht vor mit fliehen, alter Mann!", zischte Harry mit einem gefährlichen Blitzen in dem gesenkten Blick.

"Bitte nicht... bitte...", flehte Phillips zitternd.
 

Harry packte ihn am Kragen und

schleuderte ihn in eine Ecke, wo Holz, Müll und Staub lag.

Duncan Phillips griff geistesgegenwärtig nach einer verrosteten Felge, der er wie eine Frisbeescheibe nach seinem Angreifer schleuderte, dann sprang er auf, hörte die Schüsse, die ihn verfolgten.
 

Harry fluchte noch lauter. Was war heute los mit ihm?

Er kniff die Augen zusammen und sah wie der magere Mann vor ihm davon stolperte, seine Gedanken waren wirr, panisch und überschlugen sich praktisch. Harry schnaubte und versuchte sich zu sammeln. Es war ihm noch nie passiert, dass er einem seiner Opfer so lange hinterher rennen musste, geschweige denn, dass er daneben schoss.

"Du kleiner Pisser ... denkst du echt, dass du vor mir wegrennen kannst?", knurrte Harry dunkel auf und machte sich wieder auf den Weg.
 

Duncan Phillips rannte kopflos davon, sein Herz pumpte schnell in seiner Brust, sein Atem kam stoßweise und seine Beine protestierten schmerzhaft ob der ungewohnten Belastung. Panisch war er einen Blick über seine Schulter, sah seinen Verfolger gemächlich in der Ferne auf sich zukommen und rannte in eines der alten Lagerhäuser, die es hier zuhauf gab. Knallend schloss sich die schwere Eisentür hinter ihm und er sah sich gehetzt in dem diffusen Licht um, dass durch die Oberlichter in den Raum fiel. Unrat und Schmutz verteilten sich auf dem Boden. Stahlschränke mit aus den Angeln gerissenen Türen standen an den Wänden und Duncan stolperte auf einige Holzpaletten zu, die sich in einer Ecke stapelten.
 

Er verkroch sich dahinter, zog die Beine an und kauerte sich zusammen, betend, dass dieser unheimliche Kerl ihn nicht finden würde. Minuten vergingen, als ein lauter Knall ertönte und Duncan schloss zitternd die Augen, biss sich auf die Lippen um nicht vor Angst aufzuschreien.
 

"Komm raus, komm raus!", trällerte Harry und schwang locker die Waffe in seiner Hand. Er legte entspannt den Kopf zur Seite und nahm die Gerüche auf, die diese Lagerhalle erfüllten. Alter Staub, ein leichter Hauch von Dieselöl drang ihm in die Nase, doch überlagert wurde das alles von dem schweren Duft des adrenalingetränkten Blutes seines Opfers.
 

Himmel, Harry verging bei diesem Geruch beinahe. Es würde gut schmecken, das wusste er. So wie das Blut seiner Opfer, der er in unregelmäßigen Abständen in den Tod vögelte. Schwer, dunkel und dennoch sehr süß... so unwiderstehlich...
 

"Ich kann dich riechen, alter Mann...", knurrte Harry und trat langsam, mit schief gelegtem Kopf auf die Paletten zu. Er lauschte den Gedanken des Mannes, die ihn ankreischten, und erfuhr dadurch auch, was er verbrochen hatte. Zu wenig, um ihn zu töten, doch das war nicht sein Problem.
 

Harry trat mit immenser Kraft die Paletten beiseite.

"Hab dich!"

Phillips fiel auf den Rücken und starrte mit angsterfüllten Augen zu Harry hinauf, dann huschte sein Blick zu der P220.

"Oh Gott ... bitte ... ich hab doch nichts getan ... bitte!", flehte Phillips und streckte Harry beschwörend seine Hände entgegen. "Ich werde meine Schulden bezahlen ... ich schwör's!"

"Deine Schulden sind mir völlig egal", gab Harry sardonisch lächelnd zurück und trat einen Schritt näher auf das zitternde Bündel zu.
 

"Bitte ... ich muss doch für meine Frau sorgen ... ich flehe dich an ... bitte tu mir nichts!" Schluchzend sackte Duncan Phillips in sich zusammen und verfluchte sich wie schon so oft dafür, dass er in diese Spielhölle gegangen war. Seine Schulden erdrückten ihn beinahe und mit seinem Job im Schreibwarenladen verdiente er einfach nicht genug um sie schnell zu begleichen.
 

Kalt und emotionslos sah Harry auf den wimmernden Haufen Mensch herab. Er selbst würde ihn vermutlich am Leben lassen, hätte er die Wahl. Doch es kam nicht in Frage ... er konnte nicht das Leben dieses Mannes über das Teddys stellen, so sehr es ihm vielleicht widerstrebte. Mit ausdruckslosem Gesicht hob er die Waffe und schloss kurz die Augen. Teddy erschien in seinen Gedanken, doch er drängte ihn beiseite, er konnte sich jetzt nicht in Tagträumen verlieren von etwas, das niemals sein konnte.
 

"Ich mache nur meinen Job", knurrte Harry heiser und wieder schluchzte Phillips auf, nur unterbrochen von gewimmerten Bitten ihn am Leben zu lassen.

Plötzlich schlossen sich bebende Arme um Harrys Beine.

"Bitte... ich verspreche, dass ich zahlen werde... so schnell wie möglich... Sie können doch nicht so gefühllos sein! Bitte... Bitte, ich flehe Sie an."
 

Harry legte den Kopf in den Nacken. Das war scheiße... verfluchte Scheiße! Nie war er einem Opfer so nahe gekommen und die Tatsache, dass gleich Blut fließen würde, machte die Sache nicht besser. Er versuchte sich aus dem windenden Griff des Mannes zu befreien, stieß ihn von sich.

"Fass mich nicht an!", schrie Harry und trat einige Schritte zurück.
 

So panisch Duncan Phillips auch war, spürte er dass Harrys Vorsatz bröckelte, vor allem, wenn er sich an ihn klammerte, also kroch er hinterher.

"Bitte... ich verspreche es. Denken Sie doch an meine Frau!"

"Ich denke an einen kleinen Jungen!", schrie Harry. "Er wird sterben, wenn ich Sie laufen lasse. Er ist drei Jahre alt, verflucht!"
 

Es artete beinahe in einem Kampf aus. Immer wieder bettelte Phillips, immer wieder versuchte Harry sich von ihm loszureißen, dann knallte es plötzlich. Harry war so dermaßen in Rage, dass er nicht spürte, wie er die Waffe hob und Duncan Phillips in den Kopf schoss. Begleitet mit einem animalischen Schrei war die Kugel in das Gehirn des zitternden Mannes eingetreten, der noch zwei mal zuckte, dann leblos am Boden liegen blieb.
 

Blut schoss in pulsartigen Schwällen aus der Wunde, als würde das Herz des Mannes noch pumpen und Harry schloss gequält die Augen. Er hatte es gewusst, es roch so süß und schwer ... so verlockend und ein unglaublicher Hunger überkam ihn plötzlich, der Teddy komplett aus seinen Gedanken verdrängte.
 

Wie angenagelt stand Harry da und schaffte es nicht, sich zu rühren. Wie hypnotisiert betrachtete er das dunkle Blut, das langsam den Boden bedeckte, eine glatte, spiegelnde Lache bildete und ein Knurren löste sich aus seiner Kehle. Er registrierte nicht, dass irgendein Schalter in seinem Denken umgelegt wurde und er einfach nur noch aus Instinkt handelte.
 

Der Körper vor ihm, das Blut war noch warm und mit einem Satz war er bei der Leiche des Mannes und verbiss sich in seinem Hals.

Sprudelnd wurde seine Zunge in dem schweren roten Lebenssaft gebadet und er trank in großen Schlucken, sein Hunger und seine Gier übernahmen die Kontrolle und er hockte auf dem Boden wie ein Tier, dass sich an seinem erlegten Opfer gütlich tat. Immer wieder verbissen sich seine Zähne in dem Fleisch, rissen Wunden, die nie mehr heilen würden und betrank sich an dem Blut, welches in seinen Mund strömte.
 

Nur langsam kam ihm die Realität wieder ins Bewusstsein und Harry bemerkte, wie sich schleichend der Saft abkühlte den er zu sich nahm. Keuchend riss er sich los und fast schon entsetzt schob er den Körper von sich.
 

Die Nacht war hereingebrochen, als Lucas das Feuer im Kamin entzündete. Harry war noch immer unterwegs, als es an der Haustür klopfte... nein, kratzte. Lucas hielt inne, wedelte mit der Hand, um das Streichholz zu löschen und schaute mit starrem Blick zur Tür. Was war das? Wer war das?

Langsam näherte er sich, hörte ein tiefes, keuchendes Wimmern, dann riss er die Tür auf.

"Hilfe... hilf mir... bitte..."
 

Lucas schaute auf den jungen Mann, auf den Vampir, der zitternd und bleich auf seiner Türschwelle lag. Seine dunklen Augenränder zeigten, dass er fast ausgehungert war. Die spröden, trockenen Lippen öffneten sich zu einem stummen Laut.

"Oh man... Sachen gibt's." Lucas hob den Fremden hoch und legte ihn auf die helle Couch.
 

Die Jeans zerfetzt, durchtränkt von altem, getrocknetem Blut, das weiße Shirt löchrig und fleckig. Doch was Lucas sah, verschlug ihm fast die Sprache. Seine schwarzen Augen und das dunkle Haar, welches so wirr von seinem Kopf abstand... es verlieh dem Fremden etwas düsteres, geheimnisvollen und wunderschönes.
 

"Hilfe...", flüsterte er.

Lucas wusste nicht, was er machen sollte, als es hinter ihm knallte. Es hob ihn fast aus den Schuhe und erbost verpasste er Harry einen heftigen Schlag gegen die Brust.

"Du dämlicher Hund! Erschreck mich nicht immer so... Harry, was... ist das... Blut?"

Lucas schaute auf seine Hand, dann in das Gesicht seines Freundes.

"Wer ist das?", fragte Harry.

"Er lag auf unserer Türschwelle."

"Bisschen zu alt für ein Findelkind, nicht wahr?", spottete Harry.

"Warum bist du voller Blut?"

"Mein Opfer musste unbedingt vor meinen Füßen verrecken. Ich habe ihn nicht mit meinen Zähnen getötet, okay?", knurrte Harry gereizt.
 

"Schon gut... Ähm... kannst du was zu trinken besorgen? Der Kerl ist ausgetrocknet."

"Warum ist das mein Problem?" Harry wandte sich ab und ging zur Bar, wo er sein Hemd auszog und sich Whiskey in ein Glas schenkte.

"Ist es nicht. Hilfst du mir vielleicht trotzdem?", fauchte Lucas.

"Wenn's sein muss... ich bin gleich zurück."
 

Harry verschwand in der Nacht und tauchte nur wenige Minuten später wieder auf. In den Händen hielt er einen jungen Fuchs, seine Hand fest um den Hals des Tieres geschlossen. Er hatte ihm ohne mit der Wimper zu zucken das Genick gebrochen.
 

Mit einer lässigen Bewegung warf er Lucas den Kadaver in den Schoss, wo sein Freund die Halsschlagader mit den Zähnen aufriss und das Tier an die Lippen des Vampirs hielt.

"Trink!", sagte er nur.

Harry setzte sich an die Bar und lauschte den Gedanken des Fremden, als er plötzlich aufstand und sich neben Lucas hockte.

"Scheiß Spiel!"

"Was hast du gehört?", flüsterte Lucas.

"Er ist erst wenige Wochen alt. Er wurde von anderen Vampiren gezwungen Kinder zu töten und zu verwandeln. Er verachtet sich selbst. Er will keine Menschen töten."
 

Lucas senkte den Kopf und ließ seinen Blick auf dem jungen Vampir ruhen, der mit einer Mischung aus Gier und Widerwillen das Blut des Fuchses trank. Er wusste, es würde nicht genug sein, doch für den Moment würde es reichen müssen.
 

"Kann er erst mal hier bleiben?", wandte sich Lucas zu Harry um, der ihn durchdringen, fast schon abschätzend, ansah.

"Du willst ihn hier behalten?", fragte er nach und erhob sich, um sich noch einen Whiskey zu holen.

"Ja ... ich weiß nicht warum ... aber er tut mir irgendwie Leid", meinte Lucas und konnte seinen Blick nicht von dem Dunkelhaarigen lösen, der da so fertig auf der Couch lag.
 

Harry schwenkte sein Whiskeyglas und ließ sich Lucas` Bitte durch den Kopf gehen.

"Hältst du das für eine gute Idee?"

"Verdammt, Harry ... sieh ihn dir doch mal an!", fuhr Lucas auf und wusste nicht, warum ihn Harrys Haltung so aufbrachte. "Ich will ihm einfach helfen, verstehst du? Genauso wie ich dir geholfen habe, wenn ich dich daran erinnern darf!"

"Darum geht's doch nicht!", gab Harry laut zurück.

"Ach nicht? Worum dann?"

"Mein Job, Lucas! Es wissen zu viele, dass ich noch existiere. Soll ich vielleicht aufpassen, dass ich hier im Haus nicht zaubere und mich Jamy nennen?"

"Nein, aber er wird dich nicht verraten. Ich... Harry, sieh ihn dir an!" Lucas strich mit der Hand über die Stirn des Fremden, der nun ruhig da lag und den Eindruck erweckte, als schliefe er. Der Kadaver lag am Boden... leer getrunken.
 

"Er gefällt dir, nicht wahr?", bemerkte Harry scharf.

"Jaah... ähm... du bist doch nicht eifersüchtig, oder?"

Harry schnaubte.

"Mach dich nicht lächerlich! Wenn ich Sex brauche, hole ich ihn mir!"

"Ja, klasse. Wir wissen auch alle, wie das endet."

Harry, der keine Lust auf weitere Diskussionen hatte, stand auf.

"Ich geh jetzt duschen. Wenn du Hilfe brauchst, ich bin in meinem Zimmer." Ohne ein weiteres Wort ließ er Lucas allein.
 

Der Dunkelblonde strich immer wieder über die Stirn des Fremden, dann fasste er einen Entschluss. Sanft hob er ihn auf die Arme und trug ihn die Treppe hinauf in sein Badezimmer, wo er ihn auf den gefliesten Boden legte. Vorsichtig zog er ihn aus, platzierte den schwachen Körper unter der Dusche und begann ihn zu waschen. Er hatte einige Hemmungen sich um dessen Penis zu kümmern, wo er doch seinen eigenen so überdeutlich spürte, doch er ignorierte es.
 

Wenige Minuten später lag er in Lucas Bett, zwischen den dunkelgrünen Satindecken und schlief.

"Du bist so schön...", wisperte Lucas.

"Danke..."

Lucas riss die Augen auf.

"Du... du bist wach?"

"Ein wenig..."

"Wie heißt du?"

"Adam Levesque."
 

"Hallo Adam Levesque ... ich bin Lucas Keegan." Lucas sah zu, wie Adam versuchte sich ein wenig aufzurichten, jedoch noch zu schwach dazu war und sich wieder in die Kissen sinken ließ. "Hey ... langsam ... du bist noch längst nicht wieder bei Kräften. Ich werd dir später wohl noch was zu trinken besorgen müssen", sagte Lucas und setzte sich auf die Bettkante.
 

Fast sofort erschien ein panischer Ausdruck in Adams Augen und er schüttelte vehement den Kopf. "Nein ... nein, ich will nicht ... ich will keine Menschen mehr töten." Lucas streckte eine Hand aus und legte sie sachte auf den zitternden Arm des Dunkelhaarigen.

"Beruhig dich, in Ordnung? Ich hab nichts von Menschen gesagt ... ich töte keine Menschen. Harry und ich ernähren uns von Tieren."
 

Ein hoffnungsvoller Ausdruck schlich sich in die braunen Augen Adams, als er Lucas` Worte hörte. "Das geht? Das ... hat mir keiner gesagt", flüsterte er und barg sein Gesicht in den Händen und Lucas konnte sehen, wie seine Schultern unterdrückt bebten.
 

Lucas konnte sich das Elend des jungen Vampirs nicht ansehen und zog ihn kurzerhand in seine Arme. Schluchzend klammerte sich Adam an ihm fest und weinte sich die Seele aus dem Leib. Minutenlang saßen sie da und Lucas strich ihm immer wieder beruhigend über den Rücken, bis das Weinen immer leise wurde und Adam vor lauter Erschöpfung und wegen seines geschwächten Zustands in seinen Armen einschlief.
 

"Oh, Himmel", seufzte Lucas und legte Adam behutsam wieder aufs Bett zurück und deckte ihn zu. Lange saß er noch auf der Bettkante und beobachtete seinen neuen Schützling. Egal was Harry sagte, er würde ihn nicht gehen lassen. Zu deutlich hatte er die Verzweiflung Adams gespürt, seine Angst, seine Unsicherheit.

Leise stand er auf und öffnete seine Zimmertür.
 

"Hi!" Harry lehnte an der Wand und musterte seinen Freund kühl.

"Was ist?"

"Nichts. Wie macht sich dein neues Baby?"

Lucas ging an ihm vorbei und sprang die Treppe hinunter.

"Bist du doch eifersüchtig, Potter?"

"Sei nicht albern!", spuckte Harry aus. "Mir geht's einzig um die Geheimhaltung meiner Person."

"Oh... Okay, und warum glaubst du, Adam wäre nicht vertrauenswürdig?"
 

"Adam?"

"Ja. So ist sein Name. Adam Levesque. Na los, sag's mir!"

"Keine Ahnung, okay?", rief Harry genervt. "Hör mal, ich will verdeckt bleiben. Es gibt eine Menge Leute, die würden einen Herzanfall bekommen, wenn sie wüsten, dass ich noch lebe; ob nun im positiven oder negativen Sinn."

"Harry, setz dich!" Lucas sah ihn bittend - ja fast schon flehend an.

Sie setzten sich mit einem Glas Whiskey in ihren Händen auf die Couch.

"Erinnerst du dich, was ich dir gestern gesagt habe? Dieser eine Mensch, der dein Leben auf den Kopf stellt? Du siehst ihn und du weißt in dieser Sekunde, dass er es ist... der Einzige..."
 

"Warte... willst du mir sagen, du hast dich verknallt?"

"Es ist mehr als Liebe. Wichtiger als Liebe... das ist... Oh man, ich kann's dir nicht erklären. Noch nicht. Vielleicht in einigen Tagen. Aber ihn eben zu sehen... er hat so geweint. Das hat mir..."

"Warte... wowowowowo.... er hat was?" Harry sprang auf.

"Ich weiß schon, was du sagen willst. Er hat geweint, aber wir können es nicht. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass er erst zwei Monate alt ist. Ich bin über fünfzig. In mir ist nicht mehr viel Menschliches."

"Ich bin drei... oh man, klingt das bescheuert."

"Ja, aber bei dir spielt deine Magie eine Rolle... glaube ich jedenfalls. Deine schwarze Magie ist mächtig Harry."
 

Harry lief im Zimmer hin und her und runzelte dabei die Stirn. Er dachte darüber nach, was Lucas über seine Magie gesagt hatte und er musste einräumen, dass da was dran sein konnte. So sehr er sich auch in der ersten Zeit als Vampir bemitleidet und geschämt hatte, war er nicht fähig gewesen auch nur eine Träne zu vergießen.
 

"Ich denke du hast Recht", sagte Harry langsam und nahm einen Schluck Whiskey. "Aber ich denke, es ist nicht so sehr die Magie der Grund, sondern derjenige von dem sie kam. Ich schätze nicht, dass Voldemort zu soviel Gefühl fähig gewesen ist, um überhaupt weinen zu können."

"Man ... dieser Voldearsch muss ein richtig netter Kerl gewesen sein", meinte Lucas sarkastisch und stellte sein Glas auf den Tisch.
 

"Also gut", seufzte Harry und überging die Bemerkung seines Freundes. Es war vollkommen überflüssig darauf etwas erwidern zu wollen. "Dein Adam kann hier bleiben. Aber du redest mit ihm, verstanden? Ist mir egal, was du ihm erzählst, solange er nicht rumposaunt, wer ich wirklich bin."

"Jaja, mach ich... so und nun geh ich kurz was zu trinken holen."
 

Lucas verließ das Haus, rannte in den Wald und lauerte. Im Unterholz knackte es leise und blitzschnell hatte er einen Fuchs aus dem Laub gezogen, der laut fauchte und knurrte, doch Lucas zeigte kein Erbarmen. Er tötete ihn und brachte ihn zum Haus. Auf der Terrasse ließ er das Tier über einem Eimer ausbluten und füllte etwas davon in eine Tasse um. Den Rest stellte er in den kleinen Kühlschrank. Gekühltes Blut war nicht unbedingt das Beste, aber es war Blut. Zum Überleben reichte es. Leise öffnete er seine Zimmertür und fand Adam im Bett sitzend vor.
 

"Hi!"

"Hi, Lucas. Ähm... Danke, dass...

"Nein!" Lucas hob die Hand und lächelte. "Bedank dich nicht. Hier, trink das. Im Kühlschrank steht noch mehr."

Adam schaute traurig in die Tasse.

"Was trinke ich hier eigentlich?"

"Fuchs. Ein ziemlich junger."

"Das arme Vieh. Ist auch nicht wirklich besser, als Menschen zu töten, oder?"

Lucas ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen.

"Nein, vermutlich nicht. Ich versuche nicht darüber nachzudenken."

"Lucas, ich weiss nicht, ob ich mich jetzt total irre, aber kann es sein, dass vorhin noch jemand da war?"
 

Lucas setzte sich auf die Bettkante und fuhr sich durch die Haare in den Nacken, wo er sich verlegen kratzte. Ernst sah er den jungen Vampir an, der mit gerümpfter Nase in die Tasse sah, bevor er den Blick wieder hob und einen Schluck trank.

"Ja ... ähm ... sollte ich wohl mit dir reden. Das war ein sehr guter Freund von mir, auch ein Vampir, nur ... nun ja ... er möchte nicht, dass bekannt wird, dass er noch lebt ... irgendwie ... deshalb lebt er unter falschem Namen und ... naja, er ist ein wenig besorgt wegen dir", stammelte Lucas mehr, als dass er etwa erklärte. Doch genau dieses Verhalten zauberte ein Lächeln auf Adams Gesicht und fasziniert betrachtete Lucas die Grübchen, die sich neben seinen Mundwinkeln bildeten.
 

"Lucas ... ich weiß, ihr kennt mich nicht. Aber ich würde euch sicher nicht danken, indem ich irgendwas preisgebe was ich hier erfahre. Das wäre gegen meine Art, verstehst du? Egal, wer er ist, ich werde den Mund halten", sagte Adam ernst und Lucas konnte die Wahrheit in den warmen braunen Augen erkennen.

"Also gut. Er nennt sich in der Öffentlichkeit Jamy Peter Rothras. Aber ... ich weiß echt nicht wie ich dir das erklären soll, ich hab ja selbst lange genug gebraucht, um es zu verstehen ... naja, er ist ein Zauberer", brachte Lucas schließlich heraus und wartete angespannt auf Adams Reaktion, die jedoch ausblieb.
 

"Aha ... und weiter?", meinte der nur und trank seine Tasse aus, die er auf dem Nachttisch abstellte. "Ähm ... sonst hast du nichts dazu zu sagen?", wollte Lucas perplex wissen und starrte den jungen Vampir mit großen Augen an. Der nahm das einfach so hin?

"Nein, warum sollte ich? Mein Cousin war ein Zauberer ... er ... er wurde vor ein paar Jahren getötet", gab Adam leise zu. "Also ist diese Zauberer-Sache nicht wirklich was neues für mich. Colin hat von nichts anderem erzählt, wenn er in den Ferien zu Hause war."

"Oh... ähm... wurde er von... Voldemort getötet?"

"Jaah!", knurrte Adam. „Er und sein kleiner Bruder kamen nach Hogwarts... Gryffindor. Sie..."

Plötzlich ging die Tür auf.

"Hi!"
 

Lucas sprang sofort auf.

"Adam, das ist... Jamy..."

"Harry. Jamy nur, wenn wir unterwegs sind. Ansonsten Harry Potter..."

"Harry Potter?", schrie Adam beinahe.

"Äh... ja. Lucas?"

"Kennst du einen Colin?", fragte sein Freund als Antwort.

"Colin? Colin Creevey? Klein, süß, mit Kamera... Nervensäge?"

"Ja, das war er...", lächelte Adam traurig.
 

"Was ist mit Colin?"

"Er war Adams Cousin."

"Colin und Dennis haben immer nur von dir gesprochen. Harry Potter hier - Harry Potter da... Ihre Mutter hatte die Nase voll von Harry Potter, aber sie hat dich sehr bewundert..." Adam schaute lächelnd in das Gesicht des Zauberers. "Dennis hat den Tod seines Bruders nie so richtig überwunden, wie die ganze Familie eigentlich und nun denken alle, ich wäre auch tot, oder verschwunden, oder was weiß ich..."
 

Harry starrte Adam an und fuhr sich frustriert durch die Haare.

"Das mit Colin ... das tut mir Leid, Adam ... er ... er hätte nicht sterben müssen, nicht sterben sollen ... shit!", fluchte Harry und drehte sich zum Fenster. Er stützte seine Hände auf das Fensterbrett und lehnte seine Stirn gegen die kühle Scheibe. So viele Bilder blitzten in seinen Gedanken auf. Colin, wie er mit der Kamera herumfuchtelte, Colin, wie er versteinert im Krankenflügel lag, Colin, wie er sich bemühte Malfoys Anstecker zu verzaubern ... so viele Erinnerungen ...
 

"Harry?", fragte Adam zaghaft und biss sich auf die Lippen. "Ich werde niemandem etwas über dich sagen ... ich weiß von Dennis, dass sie immer noch nach dir suchen ... auch wenn sie dich schon vor einiger Zeit für tot erklärt haben."

"Danke ... wer sucht nach mir?", fragte Harry leise und konnte den Schmerz fühlen, den diese Worte in ihm auslösten. Er wusste dass es aussichtslos war, er konnte nicht mehr in diese Welt zurückkehren.

"Dennis sagte, dass deine Freunde die Hoffnung nicht aufgegeben haben dich zu finden ... aber ... es gibt wohl auch einige die sich an dir rächen wollen ..."

Harry lachte freudlos auf.

"Ja, das kann ich mir denken."
 

Er ließ die beiden allein und machte sich auf den Weg ins Black Skull, um die Fotos des toten Mannes abzugeben und die 5000 Pfund zu holen. Er hatte beschlossen, dass Teddy das Geld dieses Auftrages bekommen sollte und hatte es anonym auf ein Konto eingezahlt... eine Muggelbank. Hermine wusste sicher, wie es funktionierte. Nun lagen auf diesem Konto 10000 Pfund und es war sicher, dass noch einiges dazu kommen würde. Der Bankdirektor, der sich über den Gut gekleideten, hellblonden Kunden sehr freute, versprach sich mit Hermine Granger in Verbindung zu setzten.
 

Am Abend, eine Woche später klingelte das Telefon und Lucas ging ran.

"Ja?"

"Hank hier. Jamy wird gebraucht!"

"Ich sag ihm Bescheid!"
 


 

Soo... das war es für heute schon wieder und langsam läuft der Countdown. Ich bin sicher, ihr wartet schon sehnsüchtig und wie auf Kohlen darauf, dass ein fauchender, blonder Drache seinen Auftritt bekommt und ich kann euch versprechen ... es dauert nicht mehr lange, also haltet noch ein wenig durch!!!
 

Bis nächsten Donnerstag!

Jules & Silver

Kapitel 6

Hallo liebe Leute!
 

Es ist Donnerstag, das Wetter ist grade nicht so toll, da ist es doch eine gute Gelegenheit, euch ein neues Chap vorbeizubringen, oder? *g*
 

Heute ohne lange Vorreden, nur noch eins: Wer gerne das Banner zur Story sehen möchte, schaut doch mal in der Kapitelübersichtvorbei!!!
 

Ein dicker, fetter Knutscher geht an alle Kommischreiber! Ihr seid wirklich klasse!!!
 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Jules & Silvereyes
 


 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 

Kapitel 6
 

Harry betrat spät in der Nacht das Black Skull, als ihm ein Mann in die Arme fiel, der von oben bis unten mit Blut und Alkohol besudelt war. Ihm wurde augenblicklich schlecht.

"Man... du kannst froh sein, dass du so dermaßen stinkst. Sonst würdest du die Nacht nicht überleben!", knurrte Harry und warf den schwachen Körper beiseite, wo er auf einer Eckbank landete und sofort nach Wodka brüllte.

Harry ging unbeirrt weiter auf die Theke zu und strich sich nebenbei mit der Hand über die Brust. Die Blutflecken verschwanden und er ließ sich nieder.

"Hank!"

"Jamy... wie schön, dich wieder zu sehen!", strahlte der schmuddelige Barkeeper.

"Labere nicht rum, ich bin nicht in Stimmung. Du hast angerufen, also... was willst du?"
 

Hank Catanzzaro stellte ein Glas Whiskey auf den Tresen und Harry zündete sich eine Zigarette an.

"Der ist heute gekommen!", raunte Hank leise und schob ihm einen Umschlag aus dem üblichen, versiegelten Pergament zu.

Harry nickte ihm zu und zog tief den Rauch in die Lugen, den er schnaubend wieder ausblies.
 

"Ich frag mich echt, wann der Kerl genug davon hat", knurrte er leise und griff nach seinem Whiskey. Er stürzte ihn hinunter, bevor er sich kurz in der Bar umsah und dann das Siegel brach. Wie immer war er nicht weiter von Interesse und er fühlte sich sicher genug, seine Informationen hier zu öffnen.
 

Seufzend zog er ein Stück Pergament aus dem Umschlag und warf einen Blick darauf. Überrascht hob Harry die Augenbrauen und fragte sich, warum der Kerl es so eilig hatte, doch er fühlte genauso die Wut in sich aufwallen.
 

Du hast zehn Tage um ihn zu erledigen ... ansonsten muss Teddy dran glauben.
 

Mehr stand nicht auf dem Stück Pergament und Harry griff in den Umschlag um das Foto herauszuziehen. Er drehte es um und in sekundenschnelle kippte seine Welt aus den Angeln, drehte sich und blieb dann stehen. Auf dem Foto starrte ihm ein junger Mann entgegen, leicht lächelnd, so, als wüsste er nicht, dass er fotografiert wurde, was wohl auch der Wahrheit entsprach.
 

Platinblonde Haare und sturmgraue Augen schimmerten im Sonnenlicht und Harry wurde es schlagartig übel. Zitternd griff er erneut nach seinem Whiskey und stürzte den Rest hinunter, bevor er wieder ungläubig auf das Foto starrte. Unwillig schüttelte er den Kopf und seine Augen brannten fast ein Loch in das Bild. Kein anderer als Draco Malfoy sah ihm entgegen und Harry wusste, hätte er noch eine normale Blutversorgung, wäre er wohl kalkweiß geworden bei seinem Anblick.
 

"Was hast du angestellt...?", flüsterte Harry und konnte den Blick nicht von diesem Bild nehmen. Er überlegte, wo es aufgenommen wurde, dann drehte er es um.
 

Draco Malfoy - frühstückt jeden Tag im Cafe La Petit in der Carlsonstreet, Birmingham
 

Harry betrachtete erneut das Bild. Ja, da war es wohl auch gemacht worden. Sein Magen rebellierte, sein Kopf schmerzte und er hatte das Gefühl, als sei ihm schwindlig. Er musste raus... er brauchte Luft und hastig sprang er auf.
 

Hank schaute ihm nur verwundert hinterher, denn noch nie hatte Jamy so total die Fassung verloren. Er war immer eiskalt und abgeklärt, doch heute wirkte er regelrecht panisch, als der die Bar verließ.
 

Harry lehnte sich kurz an die Mauer und wünschte sich, auf der Stelle tot umzufallen. Seine Gedanken rasten Kreuz und Quer. Er rutschte an der Wand hinunter und vergrub das Gesicht in den Händen.
 

"Wow... seht mal Freunde, wen wir da haben!"

Harry hob den Kopf und blickte in die Gesichter von fünf Typen, die schwarze Lederjacken trugen, die Köpfe kahl rasiert hatten und von schweren Panzerketten geziert waren... man könnte Angst bekommen. Nun, Harry bekam sie nicht.

"Verpisst euch!", knurrte er.

"Man Junge, du solltest nicht so 'ne große Klappe riskieren. Und nun rück deine Kohle raus!", zischte der Größte von ihnen.

"Scheiße Leute... ich habe gerade echt schlechte Laune, also wenn ihr weiter leben wollt, dann macht euch vom Acker, aber zügig!" Harry stand nun doch auf und trat furchtlos auf die Männer zu.
 

Einer von ihnen zog blitzschnell ein Messer und wollte es Harry an die Kehle halten, doch dass ließ den Vampir nur milde auflachen. Blitzschnell legte er seine Finger um den Hals seines Angreifers und hob ihn gute Zehn Zentimeter vom Boden hoch.

"Willst du sterben?", fragte Harry mit süßer, sanfter Stimme.

"N-Nein... bitte...", rief der Andere erschrocken.

"Bitte was?"

"Bitte... wir gehen, okay? Wir hauen ab!"
 

"Hm..." Harry dachte kurz nach. "Wisst ihr, Typen wir du und deine zurück gebliebenen Freunde verletzen unschuldige Menschen..."

"Tun wir nicht! Nie wieder! Versprochen!"

Langsam schlossen sich Harrys Finger sich um dessen Kehle und der Kerl fing an zu röcheln.

"Und das soll ich dir glauben?", zischte Harry leise und verringerte den Druck seiner Hand nicht um einen Deut. Die anderen vier Typen wichen schrittweise vor ihm zurück, mit ängstlichen Gesichtern und aufgerissenen Augen. Hektisch versuchte der Kerl zu nicken und Harry schnaubte.

"Wenn ihr euch hier noch mal blicken lasst, seid ihr dran, verstanden?", knurrte Harry dunkel und stieß den Mann hart von sich, der mit einem ächzen auf dem Boden aufkam und sich schnell aufrappelte.
 

Harry blickte diesem Abschaum amüsiert hinterher, wie sie sich stolpernd und fluchend davonmachten und immer wieder über ihre Schultern blickte. Seufzend lehnte er sich gegen die Wand und schloss die Augen, während er tief aufseufzte. Normalerweise hatte er nichts gegen ein wenig Action, doch gerade jetzt wirbelten seine Gedanken einem Hurricane gleich in seinem Kopf umher. Frustriert raufte er sich die Haare und ließ einen grollenden Laut hören.
 

Draco Malfoy! Was hatte dieser kleine Scheißer angestellt, dass er sein Foto bekam? Augenrollend stieß er sich von der Mauer ab und ging langsam die dunkle Gasse entlang. Wenn er genauer darüber nachdachte, hatten wohl einige Leute einen Grund Draco Malfoy tot sehen zu wollen.
 

Er apparierte an den Rand des Waldes vor seinem Haus und ließ sich ins Gras nieder.

"Harry?" Lucas und Adam kam auf ihn zugeschlendert, doch als sie die Verfassung ihres Freundes sahen, liefen sie schnell zu ihm.

"Was ist? Was hast du?", fragte Lucas besorgt.

"Nichts... es ist nur... scheiße, ich hab ein mega Problem!", knurrte Harry.

"Und welches?", wollte Adam wissen.
 

Die letzte Woche mit Adam verlief wider erwarten richtig gut. Adam zeigte sich vertrauenswürdig - bis jetzt - und sie verstanden sich besser, als erhofft.

"Ich... ich hab meinen nächsten Auftrag bekommen."

"Ah... okay,. Und?"

"Ich kann nicht... ich kann ihn nicht ausführen."

Lucas verstand nur Bahnhof.

"Warum nicht?"
 

Harry vergrub aufstöhnend das Gesicht in den Händen.

"Ich kenne die Zielperson ... ich kann ihn nicht ... ich kann doch nicht ihn umbringen", nuschelte er verzweifelt zwischen seinen Händen hervor.

"Wen?", fragte Lucas mit gerunzelter Stirn. Es war noch nie vorgekommen, dass Harry eine der Zielpersonen identifizieren konnte.

"Draco Malfoy", stieß Harry dunkel hervor und Lucas Augenbraue machte sich selbstständig, während Adam nur verständnislos dastand.
 

"Wer ist das?", fragte er und verstand nicht, warum Harry und Lucas so ein Aufhebens darum machten. Lucas fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und blies die Backen auf, bevor er die Luft stoßartig wieder entweichen ließ.

"Das ist ein Zauberer, der mit Harry auf Hogwarts war ... Harry hat ihm während der letzten Schlacht zweimal das Leben gerettet", erklärte Lucas leise. Harry hatte oft genug von Draco Malfoy gesprochen, dass er wusste, wer er war und was für eine Rolle er in Harrys früherem Leben gespielt hatte.

"Oh ...", machte Adam nur und ließ sich neben Harry nieder.
 

"Was machst du jetzt?" Lucas zündete drei Zigaretten an und verteilte sie, dann ruhte sein Blick auf Harry.

"Frag mich was Leichteres. Ich habe keine Ahnung. Verdammt, warum Draco Malfoy? Ich..." Plötzlich verstummte er.

"Was?"

"Klar, dass mein Erpresser ein Zauberer ist, oder zumindest weiß, dass die Welt existiert. Und er kennt mich, richtig?"

"Ja, das ist ja klar."

"Nein, ich meine... er kennt mich ganz genau. Malfoy hat nichts angestellt. Ich bin zwar davon überzeugt, dass er eine Menge Feinde hat, aber es kann doch sein, dass er einfach nur dran glauben muss, weil Der-Die-Das weiss, dass es mich treffen könnte."
 

"Scheiße, Harry! Wenn dem so ist, sind deine Freunde die nächsten, wenn wir dem kein Einhalt gebieten können."

"Du meinst Hermine und Ron? Colin und auch Dennis haben oft von euch dreien gesprochen ... ihr wart so was wie Helden für die beiden", fragte Adam, worauf Harry nur nickte.

"Ich muss irgendwie rausfinden, wer dieser Scheißkerl ist. Der bringt es fertig und hetzt mich auf sämtliche ehemalige Schulkameraden ... die Mitglieder aus dem Orden, die noch übrig sind, oder auf was weiß denn ich wen ...", seufzte Harry frustriert und raufte sich fast die Haare. Er hatte gedacht, dass es für seine Freunde ungefährlicher wäre, wenn sie nicht wussten, dass er noch lebte, doch anscheinend war das völlig egal.
 

"Aber wie willst du das herausfinden? Ich meine ... der Kerl war bis jetzt auch so schlau sich nicht zu zeigen", wandte Lucas ein, warf seine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit seinem Stiefel aus.

"Das weiß ich selber, vielen Dank!", fauchte Harry und sprang dann auf, nur um hin und her zu laufen, wie ein Tier im Käfig. "SCHEISSE! Das ist doch alles scheiße! Egal wie ich es drehe ... irgendwer wird bei diesem miesen Spiel draufgehen ... entweder Malfoy, wenn ich meinen Auftrag erledige ... und wenn ich es nicht tue, dann Teddy!", rief er aufgebracht.

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und rannte ins Haus. Zurück blieben zwei Freunde, die sich kurz anschauten und dem Schwarzhaarigen folgten.
 

Harry hatte sich in sein Zimmer eingeschlossen und überlegte. Was sollte er nur tun? Er musste Malfoy töten... einzig und allein wegen Teddy. Er konnte nicht anders. Alles, was er liebte, war dieser kleine Junge, der sich nicht darüber im klaren war, zu was diese Liebe missbraucht wurde. Immer war er dieser Gefahr ausgesetzt, der dunklen, geheimen Gefahr, die nicht Harry für ihn darstellte. Harry hielt sich von ihm fern, nur um ihn zu schützen, doch er musste Menschen töten, um den Schutz zu gewährleisten und nun Malfoy. Malfoy! Dieser blöde, blonde Idiot. Harry lag stundenlang auf dem Bett und grübelte, dann fasste er einen Entschluss.
 

Am Morgen veränderte er sein Aussehen. Hellbraune, sehr kurze Haare, Sonnenbrille und Jeansoutfit. Seine weichen Gesichtskonturen ersetzte er durch härtere, dann lief er die Treppe hinunter.

"Luc? Ich schau mir das Cafe` erstmal an. Schau mir Malfoy an. Bis nachher."

Harry apparierte nach Birmingham und machte sich auf die Suche nach dem Cafe` in dem Malfoy laut seinem Auftraggeber immer frühstückte. Und dort, auf der gegenüberliegenden Straßenseite war es. Eine Glasfront erstreckte sich über das gesamte Cafe`, blauweiß gestreifte Markisen spendeten Schatten, große Blumenkübel umrahmten den Eingang und der kleine Platz davor war voll gestellt mit einigen Bistrotischen und passenden Stühlen. An einem dieser Tische konnte Harry das platinblonde Haar entdecken. Draco Malfoy sah genauso aus wie auf dem Foto, also war das Bild wohl erst vor kurzem gemacht worden.
 

Der Vampir lehnte sich an einen schattigen Hauseingang und betrachtete die beiden Männer, die sich ihre Croissants schmecken ließen und Milchkaffee tranken. Denn Blaise Zabini saß dort mit Malfoy und gestikulierte wild mit den Händen, während er aß.
 

Ein Stich durchfuhr Harry, denn es war ein solch vertrautes Bild die beiden so zu sehen. Zabini, der den Mund nicht zwei Minuten still halten konnte und mit Händen und Füßen redete und Malfoy, der genervt von seinem Freund die Augen rollte und ergeben zuhörte. Wie oft hatte er die beiden damals in Hogwarts so in der Großen Halle sehen können? Wohl tausende Male. Seufzend schloss er die Augen und versuchte die Erinnerungen abzuschütteln. Ein leichter Wind wehte durch die Straße und seine feine Nase erhaschte einen Duft, der ihn völlig verrückt machte. Wo kam das bloß her? Harry stand wie paralysiert da und seine Sinne wurden völlig von diesem Geruch gefangen genommen.
 

Es war ein Duft, wie er ihn vorher nie vernommen hatte. Irgendwie sanftherb... Harry hatte irgendwann angefangen Gerüche mit Textilien zu assoziieren. Lucas roch nach einem Seidenhemd... ein weißes, dass man gerade frisch aus dem Frühlingswind genommen hatte, an dem sämtliche Düfte, einer Frühlingswiese hafteten. Adam dagegen hatte etwas stark männliches an sich... Harry sah immer einen Typ im Smoking vor sich, wenn er den Duft von Adam einatmete.
 

Es war eine Macke von ihm, über die sich Lucas regelmäßig lustig machte, aber so konnte Harry es beschreiben. Aber dieser Duft - es war so zärtlich, so unschuldig und dennoch schwer... wie Samt; schwerer dunkler Samt.

Er schloss die Augen, ließ sich von diesem Duft betören und war sich bewusst, dass er sich soeben in einen Geruch verliebt hatte. Himmel - war das schön.
 

Er schaute wieder zu Malfoy und Zabini, die sich angeregt unterhielten. Immer wieder nahm Draco seine Kaffeetasse, nippte daran und zog eine Zigarette aus einer Schachtel. Seit wann rauchte Malfoy? Der Malfoy, der immer so penibel auf seine Gesundheit und sein Äußeres geachtet hatte? Gut, scheiß auf seine Gesundheit, wenn er sich überlegte, warum er seinem Erzfeind... ehemaliger Erzfeind?... hinterher schnüffelte. Was sein Aussehen betraf - Harry ist nie aufgefallen, dass Dracos blondes Haar die Sonnenstrahlen reflektieren konnte. Sie schimmerten sattgolden. Seine Augen hingegen wirkten gehetzt. Er strahlte nicht mehr diese stoische Coolness aus, wie Harry sie kannte.
 

Malfoy sah aus, als würde er sich absolut nicht wohlfühlen, so auf dem Präsentierteller zu sitzen. Immer wieder sah er sich unauffällig um und Harry bekam den Eindruck, dass er nur Zabini zuliebe so auf offener Straße saß und mit ihm frühstückte. Er sah mehr als nervös aus, als wüsste er, dass er beobachtet würde und sog unruhig an der Zigarette und klirrte rhythmisch mit dem Kaffeelöffel gegen seine Tasse, bis Zabini ihm den Löffel aus der Hand nahm. Verdutzt sah Malfoy seinen Freund an, gerade so, als hätte er es nicht mal wahrgenommen, was er da tat.
 

Harry konnte sich nicht erinnern, früher solche Macken an ihm entdeckt zu haben. Draco Malfoy hatte immer mit der Arroganz eines Reinblüters gelebt und das hatte das Essen in der Großen Halle mit eingeschlossen. Ihn jetzt so zu sehen war fast schon ein Highlight, dass Harry dazu brachte, seinem Auftraggeber dankbar zu sein. Nicht für den Auftrag an sich, sondern Draco Malfoy dermaßen menschlich zu erleben. Dieser Duft nach dunklem schweren Samt stieg ihm wieder in die Nase und genießend sog der Vampir ihn ein. Danach könnte er wirklich süchtig werden. Dieser Geruch drang ihm in die kleinsten Poren und am liebsten würde er darin baden, sich vollkommen darin einlullen und nie wieder etwas anderes riechen. Aus irgendeinem Grund brachte sein Gehirn diesen Duft mit Draco Malfoy in Verbindung. Harry schüttelte unwirsch über sich selbst den Kopf. Wie kam er nur auf so einen Blödsinn? Es konnte genauso gut sein, dass Zabini diesen Geruch abgab, oder einer der anderen Gäste des Cafes.
 

Der Vampir beobachtete weiter die beiden ehemaligen Slytherins, sah wie Malfoy einen zweiten Milchkaffee gebracht bekam und fast den gesamten Zuckerstreuer hineinkippte. Er biss sich auf die Lippen um sich das Lachen zu verkneifen. Malfoy war wohl ein ganz Süßer, wenn man die Menge an Zucker betrachtete.
 

Er musste näher heran, wollte hören, was die beiden von sich gaben. Im Normalfall könnte er auf diese Entfernung jedes Wort verstehen, doch diese Straße schien die Hauptader der LKW's zu sein. Sie störten Harrys empfindliches Gehör beträchtlich. Er schlenderte also über die Straße, hielt sich ausnahmslos im Schatten auf und ging langsam an den beiden vorbei. Plötzlich blieb er stehen, genau neben dem Tisch der beiden ehemaligen Slytherins und atmete tief durch; die Nase dabei in die Luft gereckt. Es war tatsächlich Malfoy, der so roch und Harry spürte augenblicklich das Verlangen, sich an diese Brust zu kuscheln. Hölle - was war nur los mit ihm?
 

Er ließ sich zwei Tische weiter in einer Ecke des Cafes nieder und versuchte, nicht wegen Malfoys Geruch zu schmelzen. Noch etwas anderes kam hinzu. Er fragte sich unwillkürlich, wie er schmecken würde; sein Blut... oh man, es würde köstlich sein. So samtschwer, wie ein guter Rotwein. Harry kannte sich damit nicht aus, doch er hatte es oft genug gehört.
 

"Was darf ich Ihnen bringen?", fragte die junge Kellnerin.

Harry musterte einen Moment ihren schlanken Hals, dann lächelte er.

"Einen Milchkaffe und die Tageszeitung, wenn es möglich ist."

Die Bedienung starrte ihn hemmungslos an, nickte weggetreten und lächelte zaghaft. Harrys Präsenz versetzte sie regelrecht in Trance, dann schritt sie davon.
 

"Dray, du musst endlich aufhören, darüber nachzudenken. Dir kann nichts passieren. So langsam wirst du paranoid, mein Schatz."

"Wärst du auch, nach den ganzen Drohbriefen!", knurrte Draco leise.

Harry verstand jedes Wort, doch seine Sinne vibrierten so heftig, dass er sich ernsthaft zusammenreißen musste. Bloß gut, dass er vor einer Stunde noch jagen war und keinen Durst verspürte.

"Das ist beinahe drei Jahre her. Baby, du gehst noch unter, wenn du nicht lernst, abzuschalten!" Blaise streichelte liebevoll Dracos Wange und lächelte ihn sanft an.
 

"Sag das mal den anderen Leuten. Die haben, was mich betrifft, Gedächtnisse wie Elefanten, das weißt du selber. Egal wo ich mich blicken lasse, die sehen mich immer noch an, als wäre ich irgendein Ungeziefer, das aus ihrem Keller gekrochen ist!", murmelte Draco leise, doch auch sehr aufgebracht und rührte ohne Unterlass in seinem Milchkaffee herum.

"Meine Güte ... was interessieren dich denn die anderen Leute? Früher hätte dich deren Meinung nicht einen Knut geschert", seufzte Blaise und biss von seinem Croissant ab.

"Da hab ich auch noch keine Drohbriefe mit unverdünntem Bubotubler-Eiter bekommen und das war, wie du weißt, noch eine der netteren Varianten. Ich trau mich verdammt noch mal nicht mal mehr meine Post zu öffnen, wenn ich nicht genau weiß wo sie her kommt!", fauchte Draco und fummelte sich fahrig eine weitere Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. "Glaub mir, du würdest bei solchen Briefen auch paranoid werden."

"Ich kann's ja verstehen, aber es bringt nichts wenn du dich selbst auch noch fertig machst." Blaise sah seinen Freund liebevoll an und lächelte leicht.
 

Harry hatte inzwischen seinen Milchkaffee und die Tageszeitung bekommen, wobei er die Kellnerin vollkommen ignoriert hatte. Er hatte den Lokalteil aufgeschlagen, las jedoch nicht ein Wort davon. Offenbar hatte Malfoy einige Probleme seit dem Ende des Krieges. Eigentlich sollte ihn das wirklich nicht wundern. Seine Rolle in diesem ganzen Debakel war schließlich nicht gerade klein gewesen. Harry hatte noch gut im Gedächtnis wie Hermine nach solch einem Bubotubler-Brief ausgesehen hatte und ein Anflug von Mitleid regte sich in ihm.
 

„Hast du kürzlich mit deiner Mutter gesprochen?“, fragte Blaise.

"Vor etwa zwei Wochen. Warum?"

"Naja, ich habe sie gestern im Ministerium gesehen und sie macht sich große Sorgen, wegen deinem Vater."

Harry hörte, wie Malfoy mit den Zähnen knirschte.

"Und?"

"Dray, du weißt, dass er jeden Tag sterben könnte. Meinst du nicht, du solltest dich mit ihm versöhnen, bevor er geht?"

"Nein. Soll er doch gehen, wie du es ausdrückst. ich würde es eher als 'abkratzen' bezeichnen." Draco musterte eine Gruppe Männer auf der anderen Straßenseite mit großer Nervosität.

Harry, der die Gedanken der Männer hörte, wusste, dass es nur Touristen waren.
 

'Oh man, ich bin wirklich paranoid!'

Harry lächelte. In Dracos Kopf ging so viel vor, dass er kaum hinterher kam. Dann stutzte er.

'Wenn Potter doch nur da wäre. Er würde mir sagen, was ich für ein Arsch bin und alles wäre schön!'

Das war ja wirklich interessant. Draco trauerte ihm - Harry Potter - hinterher?

"Er wird sterben und du wirst es dir irgendwann vorhalten, Baby. Glaub mir."

"Blaise, du weißt, ich liebe dich. Aber wenn du nicht aufhörst, über meinen Vater zu labern - der dich nebenbei gesagt als Schwuchtel tituliert hat - dann such ich mir einen anderen Tisch, kapiert?"
 

Blaise lacht leise.

"Meinst du, jemand anderes erträgt deine schlechte Laune so gut, wie ich?"

"Keine Ahnung." Draco ließ seinen Blick schweifen, der bei Harry hängen blieb. Ein paar Sekunden sah er ihn fasziniert an. Diese unbeschreibliche Schönheit brannte sich in sein Hirn und ließ ihn kurz zittern.

"Der da ist süß!"

Blaise drehte sich um und musterte Harry mit unverhohlener Eifersucht.

"Den mach ich platt, wenn er dir zu nahe kommt!", knurrte er.
 

Harry musste sich ernsthaft ein Lachen verkneifen, denn erstens fand Malfoy ihn süß und zweitens wollte Zabini ihn platt machen. Wenn das kein Lacher wert war...

Harry gab vor eine Seite der Zeitung umzublättern und warf wie beiläufig einen Blick auf die beiden. Malfoy starrte ihn fasziniert an und Zabini stand die Eifersucht ins Gesicht geschrieben. Nun, das waren mal Neuigkeiten, die der Vampir wirklich nicht erwartet hatte. Er hätte nie vermutet, dass Malfoy schwul sein könnte.
 

Draco grinste und drehte sich wieder zu seinem schwarzhaarigen Freund.

"Och ... jetzt lass mich doch schauen", meinte er gespielt schmollend und schob die Unterlippe vor. Harry musste sich wirklich das Lachen verkneifen. Er fand das, was er hier geboten bekam einfach zu gut und er sah immer wieder aus den Augenwinkeln zu Malfoy hinüber. Er konnte nicht abstreiten, dass Malfoy sicher einen zweiten Blick wert war. Die schlanke Statur, in Verbindung mit den leichten Muskeln, die sich unter seinem Hemd abzeichneten, fand er sehr ansprechend. Dazu dieser Geruch ... Harrys Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf, als ihn ein Schauer an Erregung überkam.
 

"Du weißt ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du in der Gegend rumflirtest ... und dazu noch direkt vor meiner Nase!", keifte Blaise und zerrupfte die Reste seines Croissants auf seinem Teller.

"Sei nicht so empfindlich ... ich hab dir noch nie Grund zu Eifersucht gegeben, oder?"

"Ach nein? Was war dann das in der Schule mit-"

"Hör auf, Blaise!", unterbrach Draco ihn scharf. 'Ich hab jetzt echt keine Lust mir schon wieder diese Eifersuchtstirade über Potter anzuhören.'
 

Harry hob bei diesen Gedanken erstaunt die Augenbrauen und hob seine Zeitung ein Stück höher. Blaise Zabini? Eifersüchtig auf Harry Potter? Wieso zum Geier noch mal?

"Wieso? Du schmachtest doch jedem hinterher, der auch nur im Ansatz aussieht, wie er!"

"Oh bitte!", schnaubte Draco. "Das ist nicht wahr!"

"Ach? Und was war mit dem Typ... dieser Türsteher aus dem Club? War doch klasse, wie du an seinem Hemd rumgespielt hast", spuckte Blaise aus.

"Blaise, hör auf, oder..."

"Oder was?", fauchte Blaise.

Draco stand plötzlich auf, nahm seinen Kaffee und seine Zigaretten und ging zwischen den Tischen hindurch.
 

"Hi!"

Harry hob den Kopf. Er hatte gewusst, dass Draco zu ihm kam, aus mehreren Gründen: Draco hatte es gedacht, Harry selbst hatte ihn gerochen und - nun ja, der Blonde hatte es angedroht.

"Hallo", antwortete Harry mit tiefer Stimme.

"Kann... kann ich mich setzen? Ich bleibe nicht mehr lange, aber wenn du allein..."

"Nein, nein. Setz dich. Ärger im Paradies? Dein Freund schaut nicht besonders glücklich."
 

Draco nahm gegenüber Platz und zündete sich eine weitere Zigarette an.

"Nicht so wichtig, der beruhigt sich auch wieder." Er stützte den Ellenbogen auf den Tisch und legte die Stirn in seine Hand; schwieg deprimiert. Doch nicht für Harry.

'Immer dieselbe Scheiße! Als würde ich fremdgehen. Ich bin nie fremd gegangen! Nie! Ich liebe dieses Trottel doch, warum streitet der ständig mit mir rum? Okay, das mit Potter war nicht okay... aber es war so gut!'
 

Harry kramte kurz in seinem Hirn, ob er je etwas mit Malfoy gehabt hatte, an das er sich nicht mehr erinnern konnte, doch da war nichts. Was meinte dieser Typ? Und WARUM ROCH ER NUR SO GUT? In Gedanken wimmerte Harry buchstäblich, während er geistesgegenwärtig einen Schluck Milchkaffee trank und das Gesicht verzog.
 

"Schmeckt's nicht?"

Harry schaute auf und lächelte sein atemberaubendes Lächeln; Draco seufzte leise.

"Ähm... naja, ich bin keinen Kaffee gewohnt. Ich trinke den normalerweise nicht und ja... offen gestanden schmeckt er widerlich."

Blaise schoss giftige Blicke zu Harry und stand schließlich auf. Vor Draco blieb er stehen und hockte sich hin.

"Es tut mir Leid, Baby... bitte, komm mit!"
 

Draco sah zu ihm runter und dachte einen Augenblick nach. Harry versteckte sich bei diesen Gedanken hinter seiner großen Kaffeetasse, damit Blaise sein Grinsen nicht sah, denn der würde gleich eine saumäßige Abfuhr kassieren.
 

"Weißt du, Schatz ... ich hab jetzt keine Lust. Offen gestanden unterhalte ich mich hier gerade ziemlich gut und ich möchte das gerne fortsetzen. Wir sehen uns nachher zu Hause", schnarrte Draco in bester Malfoymanier und Blaise` Augen wurden so groß wie Kanaldeckel, bevor er Harry einen äußerst wütenden Blick zuschoss.

"Schön ... SCHÖN! Mach doch was du willst!", zischte Blaise sauer und erhob sich. "Mal sehen ob ich nachher noch da bin ... vielleicht hab ja dann ich keine Lust mehr!" Blaise drehte sich auf dem Absatz um und Harry musste bei Dracos nächstem Gedanken wirklich an sich halten um nicht loszuprusten. Denn der lautete klar und deutlich 'Verdammte Dramaqueen!'
 


 

So, das war's wieder für heute und wir hoffen, wir konnten allen, die Draco genauso lieben wie wir, eine Freude machen. *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!!!
 

Jules & Silver

Kapitel 7

Hallo liebe Leute!
 

Es ist Donnerstag, bei mir hier ist es schwül und heiß, meine kranke Tochter jammert rum, aber ich hab euch trotz allem nicht vergessen. Wie immer haben wir ein neues Kapitel in der Hinterhand und bringen es euch vorbei!
 

Aber jetzt genug davon, wie immer, gehen

ganz viele Knuddler und Knutschas an alle Kommischreiber!!!
 


 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 


 

Kapitel 7
 

Harry sah Blaise nach, wie er mit stampfenden Schritten die Straße überquerte und in der nächsten Seitenstraße verschwand.

"Ich will mich ja nicht einmischen, aber denkst du, das war so klug?", sprach Harry Draco an, der mit gerunzelter Stirn seinem Freund hinterher starrte.

"Was? Oh ... ach was, der beruhigt sich auch wieder", lächelte Draco und rührte gedankenverloren in seinem Kaffee. 'Himmel, sieht der Kerl gut aus ... ich könnte ihn die ganze Zeit anstarren. Ob er noch mal lächelt? Das würde ich gerne noch mal sehen!'
 

Harry biss sich leicht auf die Lippen um sein Lachen zu unterdrücken und schob seinen Kaffee von sich. Er würde ihn sowieso nicht mehr trinken. Leicht fahrig zog er seine Zigaretten aus der Brusttasche der Jeansjacke und zündete sich eine an. Vielleicht würde das diesen Geruch ein wenig überdecken. Wenn er dem weiter ausgesetzt war, würde er vermutlich Malfoy in die nächste einsame Gasse zerren und ihn ... Verdammt! Er konnte doch nicht solche Gedanken wegen Malfoy haben!
 

Draco sah ihn hin und wieder zaghaft an, doch sie sprachen beide nicht. Nun, zumindest Harry schwieg. Dracos Gedanken brüllten ihn geradezu an.

'... ihn küssen und ablecken... Himmel, er riecht so gut... Verdammt, wie kann man nur so unglaublich heiß aussehen?... Lächle, bitte.. lächle für mich!'
 

Harry senkte den Blick und seine Mundwinkel zuckten. Ihm war mehr nach Lachen, aber wenn Malfoy sein Lächeln wollte...

Draco hob seine Kaffeetasse in dieser Sekunde, als Harry nur leicht den Blick hob, ihn durch dunkle Wimpern fixierte und ihn anlächelte.
 

"Oh Man...", stöhnte Draco leise auf, und stellte die Kaffeetasse auf den Tisch zurück, da seine Hände stark zitterten.

"Was ist?", fragte Harry unschuldig.

"N-nichts... w-wirklich... ich war nur... hab nur... also... Ich sollte gehen und schauen, ob mein Freund noch da ist." Hastig sprang Draco auf, legte einige Scheine auf den Tisch. 'Hoffentlich sehe ich dich wieder...'

"Bis irgendwann, Draco...", lächelte Harry und biss sich genussvoll auf die Unterlippe; eine Geste, die Draco erneut stöhnen ließ, dann war der Blonde verschwunden.
 

Harry legte ebenfalls Geld auf den Tisch und verschwand schnell hinter einer der nächsten Straßenecken, sah sich um und apparierte direkt vor sein Haus, wo er sich auf die Stufen sinken ließ und in Gelächter ausbrach. Seine Schultern zuckten und bebten unkontrolliert und er war sich ziemlich sicher, dass er, wenn er denn könnte, Tränen gelacht hätte.
 

Lucas kam aus der Tür gestürmt und blieb verblüfft stehen.

"Was ist denn mit dir?"

Harry gestikulierte mit der Hand und konnte sich kaum beruhigen. Lucas blieb mit verschränkten Armen stehen und machte ein Gesicht, als würde er sich ernsthaft über Harrys Geisteszustand Gedanken machen.

"Weißt du ... weißt du wie froh ich grade bin, dass ich Malfoys Gedanken früher noch nicht hören konnte? Himmel, ich hätte ihn vermutlich nonstop ausgelacht!", prustete Harry und fuhr sich durch die Haare. Die Illusion war gefallen, gleich nachdem er angekommen war.
 

"Wie soll ich das bitte verstehen?", fragte Lucas verwirrt.

"Der Kerl hätte mich vorhin am liebsten angesprungen!", lachte Harry und Lucas setzte sich vor Erstaunen.

"Wie jetzt? Er hat dich gesehen?"

"Ja ... ich hab mich im selben Cafe` an einen Tisch gesetzt und ihn und Zabini belauscht. Dann hat der dumm rumgemacht und Malfoy hat sich zu mir gesetzt. Total verrückt, sag ich dir!"
 

Harry atmete tief durch und lehnte sich an das Geländer. Mit einer Zigarette in der Hand sah er Lucas durchdringend an.

"Hey... zurück?"

Beide schauten auf, denn Adam war aus dem Haus gekommen.

"Du solltest jagen gehen, Adam. Du siehst nicht gut aus", stellte Harry besorgt fest.

"Ja, ich weiss... vielleicht heute Abend in der Dämmerung."

"Lucas... ich weiß, was du gemeint hast... wegen dem Geruch und dem Seelenverwandten und dem ganzen Quatsch."

"Das ist kein Quatsch!", knurrte sein Freund.
 

Harry lächelte betrübt.

"Nein, jetzt nicht mehr. Luc, als ich an der Straßenecke gestanden und Malfoy beobachtet habe, stieg mir ein Duft in die Nase... es war... Himmel, es war der Wahnsinn. Mal ganz davon abgesehen, dass ich sofort hart geworden bin, war es einfach so unglaublich schön und intensiv!"

Lucas lächelte erfreut.

"Das ist gut. Hast du heraus gefunden, woher der Duft kam?"

"Oh ja... leider!" Harry verzog beinahe schmerzverzerrt das Gesicht.

"Und?", hakte Adam nach.

"Malfoy...", wisperte Harry.

"Oh nein! Harry... NEIN!", rief Lucas und legte das Gesicht in die Hände. "Bitte... bitte sag mir, dass der Typ noch lebt und du ihn nicht auf deine ganz spezielle Art gevögelt hast!"
 

Harry riss die Augen auf.

"Bist du irre? NEIN!"

"Gott sei Dank!"

"Nein, er lebt. Er hatte Zoff mit Zabini, der im Übrigen sein Freund ist. Naja, dann hat er sich, wie schon erwähnt, zu mir gesetzt und die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie es wäre, mich abzulecken. Das war schräg, sag ich dir. Und ich will wissen, was er mit mir in Hogwarts gemacht hat. Zabini war verflucht schlecht auf mich zu sprechen und das nicht wegen Voldemort. Aber das finde ich schon noch raus. Ich werde ihn noch ein paar Tage observieren."

"Harry, verrat mir mal was. Was hat der Duft bei dir bewirkt?"
 

Harry wurde bei dieser Frage schlagartig ernst und sog nachdenklich an seiner Zigarette.

"Ich weiß nicht genau ... meine Gedanken waren völlig durcheinander ... Einerseits hätte ich nichts lieber getan, als ihn in die nächste dunkle Gasse zu zerren und ihn ... du weißt schon ... andererseits wollte ich mich an ihn kuscheln. Ich meine ... Hallo? ... kuscheln? Das ist doch verrückt, oder? Und ich hätte ihn so gerne gekostet. Hölle, wenn er so gut schmeckt wie er riecht, dann ... vermutlich müsste ich ihn nicht mal vögeln, damit mir einer abgeht!", ratterte Harry herunter und Lucas zog eine Augenbraue hoch.

"Junge ... ich sag's dir nicht gern, aber dich hat's voll erwischt!"

"Was? Nein ... das ist Blödsinn! Nur weil ich vielleicht scharf auf ihn bin-"
 

"Harry, such dir keine Ausreden, finde dich einfach damit ab", schmetterte Lucas den Einwand Harrys ab und stand auf. "Du wirst so lange hinter ihm her sein, bis du hast was du willst und ehrlich gesagt, wäre ich da ganz gerne bei ... dürfte interessant werden, wenn man von dem ausgeht, was du mir über eure Vergangenheit erzählt hast."
 

"Hey Keegan!", rief Harry und folgte ihm über die Wiese. "Wo willst du hin?"

"Ich habe Durst. Komm mit, Adam!", rief Lucas amüsiert.

"Lass mich nicht einfach so hier stehen, verflucht!"

"Dann verfolge mich... aber Harry!" Lucas war nun stehen geblieben, um auf Adam zu warten und Harry in die Augen zu schauen. "Erinnere dich an meine Worte. Es geht weit über die Liebe hinaus. Menschen empfinden Liebe... sterblicher Unsinn, wenn du mich fragst. Ich würde vermutlich auch sagen 'Ich liebe dich', weil es einfach keine andere Bezeichnung gibt. Aber wie ich es dir erklärt habe. Das ist die Regel... ein Gesetz... eine Tatsache, vor der du dich nicht drücken kannst. Es sei denn..."
 

Harry seufzte genervt und zu dritt liefen sie gemütlich in den Wald hinein.

"Es sei denn - was?"

"Es sei denn, du ballerst ihm eine Kugel in den Kopf, so wie es der Auftrag vorschreibt. Wie groß ist deine Wahl? Malfoy oder Teddy? Bei allem Verständnis für deine Lage, aber du wirst dich entscheiden müssen. Das kann dir keiner abnehmen."

"Danke, das weiß ich!", knurrte Harry und griff in Sekundenschnelle ins Unterholz, wo er einen Hasen erwischte, dem er in seinem Frust hart in den Hals biss. "Weißt du, Lucas... man kann sich gegen Gefühle wehren!", meinte Harry wenige Minuten später, als das Tier verendet irgendwo im Unterholz lag, wo es verrotten würde.
 

"Das, mein Schatz, ist der springende Punkt. Du kannst dich vor diesem Gefühl nicht wehren. Es wird dich verfolgen, sogar über Dracos Tod hinaus. Ich hab's dir gesagt! Du wirst es spüren... er ist dein!"

Harry beschlich bei Lucas` Worten ein unbestimmtes Gefühl. Er wollte das nicht, er wollte sich nicht von einem Gefühl derart beherrschen lassen, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass es die Wahrheit war. Unwillig schüttelte er leicht den Kopf und ignorierte Lucas` wissenden Blick.
 

Harry hatte den ganzen restlichen Tag sein Problem gewälzt und kam zu absolut keinem brauchbaren Ergebnis. Wie zum Teufel sollte er sich zwischen Teddy und Draco entscheiden können? Er wollte über keinen der beiden, das Todesurteil sprechen. Unruhig wälzte er sich in seinem Bett umher, kam einfach nicht zur Ruhe und das nagende Gefühl in seinem Inneren wurde stärker. Am nächsten Morgen hielt er es nicht länger aus, belegte sich mit der Illusion, unter der Draco ihn kennen gelernt hatte und verließ das Haus um nach Birmingham zu apparieren.
 

Harry kam in einer schattigen Seitenstraße an und machte sich auf dem Weg zum Cafe`. Dracos Geruch überfiel ihn wie ein Schwall eiskalten Wassers und er roch ihn schon, obwohl er noch zwei Straßenzüge vom Cafe` entfernt war. Der Vampir hätte schwören können, dass Draco hier lang gelaufen war und er ging, wie ferngesteuert, dem Geruch hinterher. Er war wie ein Bluthund, der die Fährte seines Opfers aufgenommen hatte und merkte es selbst nicht einmal.
 

"Himmel...", flüsterte er und lief, an die Hauswand gepresst, langsam weiter. Der samtige Geruch brachte ihn beinahe um den Verstand, je näher er dem Cafe` kam. Er ließ seine Sinne vibrieren, in seinem Kopf rauschte es und das erste Mal in seinem Leben hatte Harry das Verlangen, etwas zu besitzen. Er wollte es für sich allein; nie durfte jemand seinem Schatz... dem Grund seines Daseins zu nahe kommen.
 

Dann bog er um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. Ein tiefes Grollen ließ seine Brust beben und unbewusst fletschte er leicht die Zähne. Das Bild traf ihn mit solch einer Wucht, dass er spürte, wie sich seine Eingeweide verknoteten.
 

Draco sah auf dem Stuhl, vor dem Cafe` , nach vorn gebeugt und streifte mit seinen Lippen die von Blaise Zabini. Es war ein Hauch von einem Kuss... sehr verschmust und zärtlich. Beide hatten die Augen geschlossen und als Harry sah, wie Dracos Zunge sanft über die Unterlippe seines Freundes leckte, knurrte er auf. Seine Finger krallten sich in den Beton der Hauswand. Er musste sich festhalten, sonst wäre er vorgeprescht und hätte Zabini wahrscheinlich in seiner Wut den Kopf abgerissen. Brodelnde Eifersucht - und schlagartig kamen ihm Lucas` Worte in den Sinn. Es war keine Liebe, die er für Draco Malfoy empfand... es war mehr. Es war ein Gefühl, welches alles andere in den Schatten stellte... so mächtig und überirdisch... so absolut heftig. In diesem Moment wäre er zu allem fähig gewesen, nur um ihn zu besitzen.
 

In diesem Moment wurde im schlagartig und mit einer Klarheit, die ihn selbst erschreckte bewusst, was Lucas` Worte bedeuteten. Draco Malfoy war ab sofort seine Obsession und er konnte ihn nicht gehen lassen, ganz egal auf welche Weise. Er würde ihn nicht töten können. Wie geschlagen ließ Harry seine Stirn an die kalte Steinmauer sinken und fühlte wie die Verzweiflung in ihm überhand nahm. Er wusste, wenn er seinen Erpresser nicht ausfindig machen konnte, und das schnell, verdammte er ein kleines Kind zum Tod. Harry schluckte trocken und sah wieder zu den beiden ehemaligen Slytherins. Draco hatte sich inzwischen von Blaise gelöst und lachte auf. Eine Geste, die Harry verzauberte wie nichts vorher.
 

Ja, er hatte schon immer gewusst, dass der Blonde attraktiv war, doch dass er eine solche Schönheit ausstrahlen konnte, hatte er bisher nicht bemerkt. Er hatte das Gefühl, als würden Sonnenstrahlen durch eine düstere Wolkendecke brechen und musste sich zusammenreißen, um nicht hinüberzugehen und ihn einfach zu küssen. Harry wusste nicht einmal, wie lange er dastand und Draco einfach nur anstarrte, vollkommen fasziniert von dessen Schönheit. Noch nie hatte ihn etwas so berührt, wie dieses Lachen. Wieder schwappte eine Welle von Dracos Geruch über ihn und er wurde sich bewusst, dass er hier auf offener Straße stand und eine mächtige Beule in der Hose hatte. Hölle, er hatte ja so was von verloren!
 

Grübelnd stand er da, lugte immer wieder um die Ecke und stöhnte leise auf. Er wollte ihm nahe sein, doch so ging es nicht. Er würde gnadenlos über ihn herfallen und eins war mal klar: DAS würde Draco Malfoy nicht überleben. Die Blutgier war einfach zu mächtig. Harry entfernte sich und trat in eine kleine schmutzige Seitengasse. Nach wenigen Metern kam er auf einen Hinterhof, wo er sich hinter einer Mülltonne versteckte und seine Hose aufriss. Eine kleine Bewegung mit der Hand und auf ihm lag ein Stillezauber.
 

„Scheiße… scheiße! Verflucht seist du, Malfoy! Das war nicht geplant!“, knurrte Harry mit tiefer Stimme, legte seine Finger um seine pochende Erregung und bewegte sie schnell. Immer wieder schossen ihm Bilder durch den Kopf… Bilder eines lachenden Malfoys, seinen glitzernden Augen, dieser perfekte Körper… allein die Vorstellung, wie er sich unter seinen Händen anfühlen würde, doch es war etwas anderes, was Harry laut schreiend über die Klippe springen ließ. Der Gedanke, wie wunderbar weich und sanft sein Blut schmecken würde… wie es seine Kehle hinunter laufen würde… wie es sich auf seiner Zunge anfühlen würde… Harry stöhnte laut auf, warf den Kopf in den Nacken und ergoss sich hart auf den schmutzigen Boden.
 

Nach einigen Minuten stand er auf, zog sich an und trat auf die Straße zurück. Ja, jetzt konnte er sich in seine Nähe begeben und ihn genießen.Gemächlich schlenderte er auf das Cafe` zu und setzte sich an den gleichen Tisch, an dem er schon gestern gesessen hatte und nickte Draco lächelnd zu, als dieser einen Blick über seine Schulter zu ihm warf. Blaise schoss ihm einen der berüchtigten Slytherin-Todesblicke zu, doch für Harry hatten die schon lange ihren Schrecken verloren. Eher amüsierte es ihn und er grinste ihn frech an. Die Kellnerin war entzückt ihn wieder zu sehen und er bestellte sich dieses Mal ein Glas Wasser, er würde sich nicht noch mal an den Kaffee wagen und bat um die Tageszeitung.
 

'Himmel! Er sieht fast noch besser aus als gestern .... schade dass er eine Sonnebrille trägt, ich würde zu gerne wissen, welche Augenfarbe er hat ...', hörte Harry Dracos Gedanken und lächelte in sich hinein.

"Dray! Verdammt! Hörst du mir eigentlich zu?" Blaise lehnte sich beleidigt in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was? Oh ... ja, tut mir Leid ... ich war in Gedanken", schreckte der Blonde auf und warf seinem Freund einen entschuldigenden Blick zu.

"Das hab ich gemerkt! Was ist an dem Typ so toll, dass du nicht die Augen bei dir lassen kannst? Du siehst aus, als würdest du ihn am liebsten anspringen!", zischte Blaise böse und warf einen eifersüchtigen Blick zu Harry, der sich davon jedoch nicht stören ließ.
 

„Nichts!“, murmelte Draco. ‚Alles!’, dachte er. ‚Wie perfekt kann ein Mensch sein?’

Harrys rechter Mundwinkel zog sich ein wenig nach oben, während er auf die Kellnerin wartete.

"Der sieht doch scheiße aus!", fauchte Blaise nun, doch Draco lachte nur leise.

"Das siehst du so, weil du stink eifersüchtig bist. Habe ich dir nicht gestern Abend gezeigt, dass du absolut keinen Grund zur Eifersucht hast?"

"Ja schon... Dray, der Typ ist mir unheimlich. Außerdem starrt der ständig zu uns rüber!"

"Er findet dich vielleicht sexy!", witzelte der Blonde und beugte sich vor, um seinen Freund zu küssen.
 

Blaise war der Meinung, die Besitzrechte klar verdeutlichen zu müssen und schob seine Hand in Dracos Nacken, um ihn für einen leidenschaftlichen Kuss fest an sich zu ziehen. Er ließ seine Zunge in dessen Mund eintauchen und wusste, dass der Typ sie mit seinen Blicken auffraß.

Draco stöhnte leise in den Kuss und löste sich von ihm.

"Wow!"

Blaise nickte zufrieden und stand auf.

"Okay, ich geh mal für kleine Jungs. Bleib hier sitzen, okay?" Mit diesen Worten verschwand er.

Draco blieb unsicher zurück, spürte die aufdringlichen Blicke in seinem Rücken und wandte den Kopf nach hinten.
 

Harry legte den Kopf schief und lächelte.

Verflucht - dieses Lächeln war so unglaublich sexy! Wie kann es sein, dass man so unwiderstehlich lächeln kann? Draco war total gefangen. Normalerweise starrte er die Leute nicht an, doch irgendwie konnte er auch den Blick nicht abwenden.

'Welche Augenfarbe hast du wohl?', fragte er sich.

Harry lächelte und deutete mit dem Kopf auf den freien Stuhl, doch Draco zögerte. Wenn er sich jetzt dahin setzte, würde Blaise komplett ausrasten. Überlegend biss er sich auf die Unterlippe und warf einen bedauernden Blick zu Blaise` Stuhl, bevor er Harry entschuldigend anlächelte.
 

Harry nickte verstehend, während Dracos Gedanken ihn fast überrannten.'Verdammt ... warum bin ich nicht allein hergekommen ... warum hab ich Blaise heute morgen das Treffen mit seiner Mutter ausgeredet .... oh, ich bin so blöd! SO BLÖD!!! ... nimm doch bitte diese Sonnenbrille einmal ab ... ich will so gerne einmal deine Augen sehen ... Oh Gott! Draco Malfoy du benimmst dich wie ein verknalltes Hufflepuff-Mädchen .... so dämlich hab ich mich seit Potter nicht mehr aufgeführt .... Scheiß Potter ... verschwinde aus meinem Kopf!'
 

Harry verschluckte sich fast an seinem Schluck Wasser, den er gerade nahm und musste aufpassen, dass er bei den nächsten Gedanken nicht sofort über ihn herfiel.

'Oh nein ... tu das nicht! Leck dir nicht über die Lippen .... Himmel ... warum kann ich nicht dieser Wassertropfen sein? ... Das ist echt Folter ... ob er weiß, dass er eine wahnsinnige Ausstrahlung hat? Salazar ... am liebsten würde ich Blaise stehen lassen und ihn mit nach Hause nehmen ... dann dürfte er mich von oben bis unten ablecken ... oh shit! Dray, hör auf so einen Mist zu denken ... wär nicht grade toll, wenn Blaise sieht, wie ich mit einem Ständer hier sitze ....'
 

Harry hielt es nicht mehr aus. Diese Nähe war kaum zu ertragen, zumindest im Moment nicht. Er musste jagen, sonst würde ich sich in aller Öffentlichkeit an Dracos Hals festbeißen und das fände Zabini bestimmt nicht komisch. Draco Malfoy - du bist eine absolute Todsünde, der Teufel in Menschengestalt. Langsam stand er auf, legte zwei Scheine unter sein Glas und blieb neben Draco stehen.
 

Zitternd schaute der Blonde auf, als Harry seine Sonnenbrille abnahm und ihm mit beinahe schwarzen Augen anfunkelte. Langsam beugte er sich zu ihm hinunter und stützte sich auf die Stuhllehnen.

"Bist du morgen wieder hier?", fragte er leise, mit einem dezenten Knurren in der Stimme, welches er nicht unterdrücken konnte. Der Geruch hämmerte sich in seinen Verstand.
 

Draco starrte in die dunklen Augen und schluckte. 'Oh Himmel- hilf mir! Küss mich, nur einmal... ganz kurz... oh bitte...'

Harry lächelte und wartete auf eine Antwort.

Mit einem langsamen Nicken, atmete Draco heftig auf, als Harry sich noch ein Stück hinunter beugte und seine Lippen hauchzart auf die Dracos legte. Seine Selbstbeherrschung schwand rapide und er zog sich hastig zurück, setzte die Sonnenbrille wieder auf und lächelte den Blonden umwerfend sexy an, dann verschwand er einfach.
 

Harry apparierte direkt in den Great Solom's Forest und legte sich gleich mit zwei Wildschweinen an. Er brauchte das, um wieder runterzukommen. Lucas bekam die Aktivitäten im Wald mit und lehnte sich grinsend an einem Baum, während Harry sich austobte. Harry warf ihm nicht nur einen bösen Blick zu und verbiss sich schließlich in dem Hals des einen Wildschweins, während er dem anderen nur das Genick gebrochen hatte. Lucas dankte ihm lachend mit einer Verbeugung und schleppte das Wildschein zum Haus.
 

Harry war sich in den Tag über wirklich nicht sicher, ob er seine beiden Mitbewohner rauswerfen oder ihnen besser gleich den Hals umdrehen sollte, denn die beiden zogen ihn gnadenlos auf. Besonders Lucas fand Harrys Verhalten mehr als amüsant, auch wenn ihm klar war, dass Harry wirklich in einer beschissenen Lage steckte.
 

"HALTET ENDLICH EUER VERFLUCHTES MAUL!", schrie Harry plötzlich und eine Druckwelle erfasste Adam, schleuderte ihn hart gegen Lucas und beide landeten auf der Couch.

"HEY!", schrie Adam aufgebracht und seine Augen funkelten düster.

"Harry, beruhige dich. Ich weiß, dass es eine Scheiß Situation ist, aber was willst du machen?"
 

Der Dunkelhaarige beruhigt sich und ließ sich matt auf den Sessel fallen.

„Ich weiß es doch nicht. Ich kann Draco nicht töten… aber wenn ich es nicht tue, stirbt Teddy!“

Lucas lachte nicht mehr. Im Grunde war es echt nicht witzig. Nur Harrys unbeholfenes Verhalten… sein Gefühlschaos, das war witzig.

„Lucas, du müsstest ihn sehen. Es ist unglaublich!“

„Soll ich morgen mitkommen? Adam, schaffst du es ein paar Stunden allein?“
 

„Ja sicher. Ich trinke vorher noch was, dann geht es.“

„Okay…“

„Luc, ich bin mehr oder weniger mit ihm verabredet. Ich glaube nicht, dass er Zabini mitbringt.“

Nun musste Lucas wieder lachen.

„Okay, verstehe. Aber ansehen tu ich ihn mit trotzdem. Ich setze mich an einen anderen Tisch.“
 

Gesagt, getan! Harry und Lucas tranken sich am nächsten Tag satt und apparierten in die Seitenstraße. Harry hatte wieder die Illusion auf sich gelegt, während Lucas mit seinem normalen Aussehen umherlief. Schließlich musste er sich nicht fürchten von Draco erkannt zu werden.
 

"Okay ... ähm ... ich geh vor und du kommst fünf Minuten später nach, in Ordnung?" Harry war verdammt nervös und schon wieder stieg ihm Dracos schwerer, samtiger Geruch in die Nase. "Himmel ... riechst du das? Das ist ... oh man!", stöhnte Harry auf und lehnte sich kurz an die Hauswand, während Lucas ihn amüsiert betrachtete.

"Ja, riecht ganz gut", meinte er nur und prustete bei Harrys empörten Gesicht los.

"Ganz gut? Du spinnst ja, das ist einfach nur ... das Beste was ich jemals gerochen haben, verflucht!"

"Jaja, ist ja gut ... jetzt geh schon!", lachte Lucas und gab ihm einen Schubs in Richtung Straße.
 

Draco saß unruhig an seinem üblichen Tisch und rührte nervös in seinem Milchkaffee. Er hatte es tatsächlich geschafft heute allein herzukommen. Blaise` Mutter hatte sich von Ehemann Nummer neun getrennt und brauchte nun dringend den Beistand ihres Sohnes. Blaise hatte nichts dazu gesagt, dass sein Freund nicht mitkam, ganz im Gegenteil. Er hatte gemeint, dass er sich das wirklich nicht anzutun brauchte und nun saß er hier und wartete auf einen Mann, von dem er noch nicht einmal wusste, wie er eigentlich hieß.
 

"Guten Morgen!", hauchte eine tiefe Stimme hinter ihm und er schrak fürchterlich zusammen. Ausatmend erkannte er den Mann, der ihm schlaflose Nächte bereitete und wurde leicht rot.

"Äh ... Hi!", presste er hervor und fuhr sich nervös durch seine blonden Haare. 'Oh Mist! Reiß dich zusammen Dray! Der denkt sonst, du bist nicht ganz normal!' "Willst du dich setzen?"
 

Harry grinste.

„Nun ja, es wäre zumindest höflicher, als neben dir stehen zu bleiben.“ Er setzte sich Draco gegenüber.

„Also… ich… ich bin Draco… aber dass weißt du glaub ich schon, oder?“

„So ist es!“ Harry betrachtete ihn aufmerksam durch seine Sonnenbrille.

„Hast… hast du auch einen Namen?“ Draco schüttelte gedanklich über sich selbst den Kopf. ‚Himmel, hör auf zu stottern, das ist ja peinlich!“

Wieder lächelte Harry dieses unwiderstehliche Lächeln und nickte.

„Sicher. Ich bin Jamy!“
 

„Hallo Jamy!“ Draco schaute ihn nur an. Minutenlang sagte sie nichts, bis ein dunkelblonder, junger Mann an ihnen vorbei ging, sich setzte und einen Whiskey bestellte.

Draco wandte sich um.

„Meine Güte, so früh Alkohol. Da wäre ich nicht mehr zu gebrauchen“, murmelte er. 'Allerdings könnte ich auch etwas vertragen, sonst spring ich dem Leckerbissen vor mir gleich an den Hals.'
 

Harry betrachtete ihn aufmerksam und wusste, dass er sich entscheiden musste.Lucas setzte sich an einen nahe gelegenen Tisch und nippte an seinem Whisky, der ihm fast sofort gebracht wurde. Er betrachtete seinen Freund, wie er sich mit Draco unterhielt, oder sie sich besser gesagt in Grund und Boden starrten und musste sich ein Grinsen verkneifen. Mit den Funken, die zwischen den beiden flogen, konnten sie vermutlich einen Wald zum brennen bringen. Und er musste zugeben, dass Draco Malfoy in natura noch besser aussah als auf dem Foto, zumindest wenn man auf Blonde stand. Was ihn jedoch verwunderte, war, dass Draco Malfoy sich so unsicher und nervös verhielt. Er hatte so gar nichts mit den Erzählungen von Harry gemeinsam. Er hatte ihn sich als einen arroganten, eitlen Schwachkopf vorgestellt und nicht als jungen Mann, der Harry verlegen anlächelte und bei jeder sich bietenden Gelegenheit rot wurde. Aber vielleicht täuschte er sich und es lag einfach daran, dass er Jamy und nicht Harry Potter gegenübersaß. Lucas ließ seinen Blick schweifen, hörte jedoch mit gespitzten Ohren der Unterhaltung der beiden zu.
 

Harry hatte sich entschieden ... nur musste er Draco hier erst einmal wegschaffen.

"Sag mal, hast du Lust auf einen Spaziergang? Dann können wir besser reden. Ich sitze nicht so gerne auf dem Präsentierteller und ich glaube die Kellnerin ist verdammt neugierig", fragte Harry beiläufig und lächelte Draco an. 'Hilfe ... mit diesem Lächeln kann er von mir praktisch alles haben', dachte Draco und nickte kurz, während er den Rest Milchkaffee austrank.
 

"Ja, gerne ... hier in der Nähe ist ein kleiner Park, da ist es ein wenig ruhiger", sagte Draco und legte einige Scheine unter seine leere Tasse und stand auf. Harry erhob sich ebenfalls und gab Lucas ein Zeichen, dass er ihnen nicht folgen sollte. Schweigend gingen Harry und Draco die Straße entlang und Draco fühlte sich wohl in der Gegenwart Jamys. 'Gott ... Blaise würde mich in Stücke fluchen, wenn er das wüsste!' Dieser Gedanke war der Letzte, den er noch fassen konnte, als er fest am Arm gepackt wurde und aus der kleinen Seitengasse ins Nirgendwo verschwand...
 


 

So, ihr Süßen! Das war es für heute schon wieder! Irgendwelche Vermutungen, was jetzt passiert? *g*
 

Bis nächste Woche!

Jules & Silver

Kapitel 8

Hallo liebe Leute!
 

Heute nur ganz kurz, bin ein bisschen im Stress, aber ich will euch ja trotzdem nicht warten lassen, oder? *g*
 

Wie immer, gehen ganz viele Knuddler und Knutschas an alle Kommischreiber!
 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 


 

Kapitel 8
 

Draco riss sich los, stolperte zurück und fiel ziemlich unsanft auf den Boden. Bevor er überhaupt realisiert hatte, wo er war, kroch er panisch rückwärts, weg von dem Fremden, der ihn starr musterte und die Hand ausstreckte. Ohne dass er etwas sagte, flog Dracos Zauberstab aus der Innentasche seiner Jacke in die Hand des anderen.
 

„Verflucht, wer bist du?“, schrie Draco.

Harry antwortete nicht, sondern setzte sich auf einen umgekippten Baumstamm.

Draco schaute sich um. Sie waren in einem Wald, soviel stand fest. Er richtete seinen Blick wieder auf den Mann vor ihm.

„Wer bist du?“

„Jamy… alles andere ist egal. Es ist noch nicht an der Zeit, dass du es erfährst, Draco. Setz dich… Bitte!“

„Einen Teufel werde ich tun. Gib mir meinen Zauberstab wieder!“, rief der Blonde.
 

„Nein. Ich werde dich nicht angreifen. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, damit du nicht verschwindest.“ Harry bewegte sich nicht, saß still da und wartete.

Draco stand auf, klopfte sich das Gras von der Hose, machte aber keine Anstalten, sich zu setzen. „Draco, ich muss dringend mit dir reden, aber ich kann nicht, wenn du da rum stehst, also setz dich!“

Zögernd und mit einem guten Meter Abstand nahm der Blonde auf dem gleichen Stamm Platz.
 

Harry schwieg einen Moment, schaute auf das Holz, entdeckte die Kratzer, die Lucas` Finger verursacht hatten, als Harry ihn hier vor ein paar Wochen in die Hölle gestoßen hatte. Mit einer geschmeidigen Handbewegung zog er die silberne Glock aus dem Hosenbund und ließ sie locker in der Hand liegen.
 

Laut keuchte der Blonde auf.

„Verfluchte Scheiße… Was… was soll das? Was willst du von mir?“, stammelte er vor Angst gelähmt.

„Oh… das fragst du mich besser nicht, Draco Malfoy!“
 

Der Kopf des Anderen schoss nach oben, als Harry seine Sonnenbrille abnahm und in die Jackentasche steckte. Seine grünen Augen funkelten den Blonden prüfend an.

„Wo… woher kennst du meinen Nachnamen? Den habe ich dir nicht gesagt!“

„Du bist Draco Lucius Malfoy, geboren am 5. Juni 1980, Sohn von Lucius und Narzissa Malfoy. Dein Vater war ein Todesser, ein enger Verbündeter des dunklen Lords. Nach dem Krieg wurdet ihr alle frei gesprochen. Du bist ein Slytherin – die schlimmsten, aller Hogwartsschüler, meiner Meinung nach – und dein bester Freund ist Blaise Zabini, auch wenn ich festgestellt habe, dass es mehr, als Freundschaft ist. Seit wann bist du schwul, Draco?“
 

Draco starrte den Anderen an, versuchte sich zu erinnern, ob er ihn schon irgendwo gesehen hatte, doch ihm fiel partout nichts ein.

„Wo.. woher… woher weißt du all das über mich?“ Seine Stimme zitterte so stark, wie seine Hände.

„Du hast dich sehr verändert, Draco. Was ist aus dem hochnäsigen, eiskalten Slytherinprinzen geworden, den wir alle nach Herzenslust verabscheut haben?“

Draco presste die Lippen aufeinander. Er schwieg, wollte nichts mehr sagen. Irgendwas war hier verflucht faul und die Panik in ihm wuchs immer mehr.

‚Der ist tot. Gestorben im Krieg… scheiß Slytherins…’
 

Harry lächelte ein wenig. Naja, zumindest waren sie endlich einer Meinung, was das Schlangenhaus anging.

„Okay… also, mein Name ist Jamy Peter Rothras. Ich bin ein Auftragskiller.“

Draco schnappte hörbar nach Luft.

„Hast du eine Vorstellung, wer dich unbedingt tot sehen will?“

Draco ging nicht auf die Frage ein, sondern wollte etwas ganz anderes wissen.

„Wenn du ein Auftragskiller bist… warum sitze ich dann hier und lebe noch?“
 

„Hm… weil ich gestehen muss, dass es mir nie so schwer gefallen ist, einen Auftrag auszuführen.“ Harry stand auf, schritt langsam um den Blonden herum und beugte sich hinunter. Er wühlte seine Nase in Dracos Haar, sog tief den Duft ein und seufzte. „Du riechst so verflucht gut, weißt du das? Hmmm…“, schnurrte er.

Draco zuckte zusammen, spürte, wie sich eine Gänsehaut in seinen Nacken kämpfte. ‚Oh Himmel… scheiße, das kann nicht wahr sein. Der Typ hat eine Knarre in der Hand und ich werde trotzdem hart!’
 

Harry kicherte stumm und blieb hinter Draco stehen, richtete die Pistole auf seinen Kopf und drückte sie in das hellblonde Haar.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Der Blonde zitterte so heftig, wie nie… bebte geradezu und schloss die Augen.

„Bitte... nicht…“, flüsterte er.

„Meine Frage, Draco Malfoy!“, knurrte Harry und drückte die Pistole stärker an Dracos Hinterkopf.

„Ich weiß es nicht… bitte… oh Gott!“ Draco flossen die Tränen über die Wangen, er spürte, dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Für solche Scheiße war er einfach viel zu labil geworden.
 

Harry ließ die Waffe sinken, bewegte sich aber nicht.

„Denk nach. Wer hat dich so gern, dass er dich tot sehen will?“

„Keine Ahnung!“, schrie Draco plötzlich. „Ich bekomme Unmengen an Drohbriefen. Hunderte… ich kann nicht mehr… bitte…“ Erneut erstarb seine Stimme.

Harry schluckte. Er tat ihm Leid.

„Okay, ich glaube dir. Und ich würde dich auch verschonen, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich ziemlich unter Druck stehe.“
 

„Wenn es Geld ist… ich kann dir alles geben, was du willst. Ich habe genug Gold!“

„Nein, Draco… ich brauche kein Gold… Ich muss einen kleinen Jungen beschützen. Wenn ich dich nicht töte, dann muss er sterben!“

Draco runzelte die Stirn.

„Was… was soll das bedeuten? Wirst du erpresst?“

„Gut kombiniert, Malfoy. Also… sag mir, was ich tun soll!“

Wenn die Wahl zwischen ihm – dem fiesen, eiskalten Slytherin, den eh keiner leiden kann, liegt und einem armen, unschuldigen Kind… wie schwer fiel da die Entscheidung?
 

„Na los…“, wisperte er.

„Was meinst du?“

„Erschieß mich! Knall mich ab! Leg mich um… oder wie immer du es nennst!“

Harry lachte trocken auf.

„Plötzlich so redegewandt, Draco Malfoy?“

„Das ist nicht witzig!“

Harry verstummte.

„Da hast du Recht.“

‚Ich will nicht sterben!’, dachte Draco.

„Ich will auch nicht, dass du stirbst!“, sagte Harry ernst und setzte sich wieder.
 

Dracos Kopf schoss erneut hoch.

„Was… wie… hab ich das laut gesagt?“

„Nein. Draco… ich sollte vielleicht noch etwas hinzufügen. Ich bin nicht nur ein Auftragskiller.“ Er machte eine dramatische Pause. „Ich bin zudem auch ein Schwarzmagier. Ich beherrsche stablose Magie perfekt, spreche Parsel und kann deine Gedanken lesen.“

Draco schoss das Blut in die Wangen.

„ALLE?“, kreischte er.

Harry lachte leise.

„Jaah… und du hast sehr interessante Gedanken!“
 

„Oh scheiße…“ Nun sprang der Blonde auf, lief hastig hin und her und blieb dann stehen. „Noch irgendwas, was du mir sagen solltest, bevor ich ins Gras beiße?“

Harry ging auf's Ganze.

„Nun… wenn ich mich beschreiben müsste, würde ich sagen, dass ich absolut tödlich bin. Buchstäblich, Draco und dazu brauche ich keine Magie!“

„Ich versteh nicht!“

Harry streckte die Hand zum Wald aus, wisperte einige Worte und schneller als Draco schauen konnte, zappelte ein junger Fuchs in Harrys Hand, der einfach auf ihn zugeschossen kam.
 

„Was… WAS TUST DU DA?“ Draco schaute panisch auf Harrys Hand, wo der Fuchs immer schwächer zappelte, bis er leblos in Harrys Hand lag. Er hatte ihm die Luft abgequetscht. Nun blickte er in Dracos Augen.

„Was ich hier tue, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Du riechst verflucht gut, und ich will dich wirklich nicht angreifen. Vielleicht drehst du dich besser um.“

„Ich kehre dir sicher nicht den Rücken zu!“

Erneut lachte Harry leise auf und schüttelte den Kopf.

„Wenn ich dich töten wollte, könntest du auch am anderen Ende der Welt sein und ich würde dich dennoch kriegen.“ Harry senkte den Kopf, doch als er wieder aufschaute, waren die leuchtend grünen Augen schwarz, wie die Nacht und seine Eckzähne blitzen gefährlich auf.
 

„Oh… Oh mein Gott…“, hauchte Draco und sah sprachlos zu, wie Harry die Kehle des Tieres aufriss und große Schlucke Blut trank.

„Du bist ein… Vampir!“, stellte Draco beinahe sachlich fest. Bei all den Eigenschaften, die dieser Jamy aufgezählt hatte, war das noch die angenehmste. Es ekelte ihn nicht an, das zu sehen. Doch die Tatsache, dass er einem schwarzmagischem Vampir mit einer Glock in der Tasche gegenüber saß, der es auf sein Kopfgeld abgesehen hatte, machte die Sache nicht besser.
 

Harry warf das tote Tier mit einer ausladenden Handbewegung in den Wald zurück und wischte sich den Mund ab. Seine Eckzähne bildeten sich zurück und stumm sah er den Blonden an.

„Es tut mir Leid, Draco.“

„Töte mich doch einfach...“, flüsterte er.

Harry schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht…“

„Warum nicht?“

„Als ich deine Fährte aufgenommen hatte… deinen Duft das erste Mal einatmete… Himmel, du hast keine Vorstellung, was du in mir auslöst.“
 

„Wer bist du?“, fragte Draco erneut.

„Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann. Ob ich dir vertrauen kann.“

„Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber… ich kann dir versprechen zu schweigen.“

Harry lächelte dieses wunderbare Lächeln.

„Lass… lass mich vorher etwas tun, Draco.“

Er zog den Blonden wieder auf den Baumstamm zurück.

„Oh… vorher muss ich dich noch etwas fragen. Was war so gut mit Potter?“
 

Draco schreckte auf.

„Was.. was weißt du denn über Potter?“

„Oh… eine Menge. Und du hast an ihn gedacht. Im Cafe`. Er war dein Feind, also was war so gut mit ihm?“

‚Megaorgasmus… oh Himmel, der Gedanke an ihn… waaahhhh’

„Lass das!“, keifte Draco.

„Ich mach doch gar nichts. Megaorgasmus? Warte… hast du dir einen runtergeholt und dabei an mi… Potter gedacht?“

„Nein!“, fauchte Draco. ‚Oh jaah…’

„Oh Scheiße… lass das jetzt. Komm aus meinem Kopf raus!“
 

„Okay, tut mir Leid. Aber es ist dennoch sehr interessant.“ Harry stand wieder auf. „Du willst also wissen, wer ich wirklich bin?“

„Ja, will ich.“

„Draco, warst du jemals an Potters Grab?“

„Warum fragst du?“

„Danke für die Antwort.“ Harry lächelte, denn der Blonde hatte daran gedacht, wie oft er sehnsüchtig an Harrys Grab gesessen hatte.

„Du weißt schon, dass er da nicht begraben ist, nicht wahr?“
 

„Ja… ich weiß…“, murmelte der Blonde und in seiner Stimme schwang ein Hauch Traurigkeit mit.

„Fehlt er dir?“

„Warum sagst du mir nicht einfach, wer du bist?“, knurrte Draco, doch seine Gedanken waren Harry schon Antwort genug. ‚Himmel… ich vermisse ihn so sehr, dass es weh tut… jeden Tag…’

Harry trat dicht hinter ihn, vergrub seine Nase wieder in Dracos Haar und seufzte leise.
 

Der Blonde wandte den Kopf und kurz schauten sie sich in die Augen, dann lagen ihre Lippen sanft aufeinander. Hörbar atmete Draco auf, wühlte eine Hand in das dunkelblonde Haar und spürte nicht, wie Harry den Illusionszauber aufhob. Er verstärkte den Kuss, ging dabei um ihn herum und zog den Blonden fest an sich. Er ließ seine eiskalte Zunge über Dracos Lippen gleiten, die sich sofort hungrig öffneten und der fremden Zunge Einlass boten. Dracos Beine schlangen sich um die Hüfte Harrys, ihre Becken rieben sich hart aneinander und sie konnten genau spüren, wie erregt sie waren. Draco stöhnte leise in den Kuss hinein, dann löste er sich keuchend von ihm, hatte die Augen noch immer geschlossen und seine Stirn ruhte an Harrys.
 

Dem Vampir war schwindlig. Er hatte solch einen Kuss noch nie erlebt. Sein Verlangen brannte hart in seinen Eingeweiden und Dracos Duft haftete nun an ihm, würde seinen Verstand komplett ausknocken.

„Wer bist du?“, wisperte Draco.

„Öffne die Augen!“

Draco ließ wie in Trance seine Augenlider flattern und er starrte in smaragdgrüne, die ihn verlangend ansahen. Der Blonde ließ seinen Blick schweifen, verstrubbeltes schwarzes Haar kam in sein Blickfeld, eine glatte Stirn mit einer verblassten, blitzförmigen Narbe und entsetzt ließ er seine Hände sinken und stolperte ein paar Schritte zurück.
 

'Das kann nicht sein! NEIN! Er ist doch tot ... der verarscht mich doch ... nein'

"Ich kann dir versichern, dass ich dich nicht verarsche, Malfoy", lächelte Harry leicht. Er hatte mit keiner anderen Reaktion gerechnet.

"Was für eine verdammte Scheiße läuft hier?", schrie Draco los und sein Blick glitt stetig rauf und runter, während er kalkweiß wurde und unkontrolliert zitterte. "Und hör verdammt noch mal auf, meine Gedanken zu lesen! WER ZUR HÖLLE BIST DU?"
 

"Mein Name ist immer noch der gleiche, auch wenn die ganze Zaubererwelt mich für tot hält", grinste Harry und ließ sich auf dem Baumstamm nieder, die Waffe immer noch locker in seiner Hand haltend.

"Du bist nicht Potter ... Potter ist tot, verflucht!" Draco schüttelte immer wieder den Kopf und ließ Harry dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.
 

Harry seufzte und kratzte sich im Nacken.

"Na los ... frag mich irgendwas."

"Ach und wer sagt mir, dass du die Antwort nicht aus meinen Gedanken kennst?"

"Okay, dann erzähl ich dir eben noch ein wenig ... wir haben uns das erste Mal bei Madame Malkins getroffen, ich hab dir im Zug die Freundschaft ausgeschlagen, im ersten Jahr bist du kreischend aus dem Verbotenen Wald gerannt, im zweiten Jahr wolltest du unbedingt dem Erben Slytherins bei seiner Aufgabe helfen, im dritten Jahr hast du allen vorgespielt, die Verletzung von Seidenschnabel wäre ach so schlimm, im vierten Jahr hat dich der falsche Moody in eine recht niedliches Frettchen verwandelt, im fünften Jahr hat Ginny Weasleys Flederwichtfluch dich ausgeknockt, im sechsten Jahr hätte mein Sectumsempra dich fast getötet, wenn Snape dir nicht geholfen hätte, auf dem Astronomieturm hättest du nie im Leben Dumbledore umgebracht und als wir bei euch zu Hause gefangen waren, hast du gelogen als du behauptet hast, du wüsstest nicht, dass ich es bin ... soll ich weitermachen? ... ach ja, außerdem hab ich dir während der Schlacht auf Hogwarts das Leben gerettet ... zweimal", ratterte Harry in einem irren Tempo herunter und er musste beim Anblick Dracos fast lachen, denn dessen Augen wurden bei seinem Monolog immer größer.

"Aber.. aber... wie, ich meine... wie..."

"Wie das möglich ist?", half Harry weiter.

"JA!". schrie Draco.
 

"Nun... ich kann mich noch erinnern, dass ich etwas Streit mit Ron und Hermine hatte, weil ich nicht feiern wollte. Mir war einfach nicht danach. Überall lagen Leichen und die feiern eine Riesenparty. Ich bin abgehauen und in den Wald gegangen. Ab da ist alles weg. Ich kam in einem Wald im Norden Englands zu mir. Keine Ahnung, warum der Vampir mich nicht getötet hat. Ich weiß auch nicht, wer es war. Naja, meine erste Amtshandlung als Vampir war, dass ich ein Rudel Wölfe verjagt habe. Ich hatte Durst... brennenden Durst. Im ersten Jahr habe ich so ziemlich alles getötet, was mir in die Finger kam, bis ich mich auf junge Männer spezialisiert habe."
 

"Und seit wann bist du schwul?", fragte Draco, noch immer sehr skeptisch.

"Ich weiß nicht. Ich schätze, seit ich heraus gefunden habe, wie lecker junge Männer sind. Sie riechen so viel besser als Frauen." Harry lachte leise.

"Wa... warum bist du nicht zurück gekommen?"

"Ist das nicht offensichtlich? Ich hätte jeden getötet, ob Freund oder Feind. Das war ein Risiko, welches ich nicht eingehen wollte. Irgendwann nach über einem Jahr hat Lucas mich gefunden und mir geholfen Vegetarier zu werden." Harry setzte das Wort mit Fingern in Gänsefüßchen.

"Wer ist Lucas?", fragte Draco scharf... viel schärfer, als gewollt.

"Ohh... eifersüchtig, Baby?"
 

"Vergiss es, Potter!", schnarrte Draco in alter Malfoy-Marnier.

"Lucas ist ein Vampir aus der Muggelwelt. Er wurde Mitte der fünfziger Jahre verwandelt."

"Uhh... der ist ja verflucht alt!", schüttelte sich Draco.

"Jaah, aber wir altern nicht. Ich bin noch immer achtzehn, so wie Lucas noch immer siebzehn ist. Technisch betrachtet..."

"Und Vegetarisch heißt was genau?"

"Wir töten keine Menschen... nun ja, bei mir kommt es hin und wieder vor. Ich will ehrlich sein."

"Wann kommt es vor?", wollte Draco wissen und setzte sich wieder... in gebührender Entfernung.
 

Harry schloss gequält die Augen und verfluchte im Stillen Dracos Neugier und seine eigene Ehrlichkeit.

"Wenn ich Sex habe", antwortete Harry knapp und warf Draco einen Seitenblick zu, der ihn wie erstarrt ansah und dann panisch auf seinen Unterleib starrte, bevor er erneut aufsprang.

"OH SCHEIßE! Potter ... das ... das ist nicht dein Ernst, oder?", rief Draco aus und hob abwehrend die Hände, als Harry entrüstet schnaubte.

"Glaub mir, Draco, wenn ich das vor hätte, dann...", begann Harry und ging langsam auf den Blonden zu, der immer weiter vor ihm zurückwich, bis es nicht mehr weiter ging. Er blickte zurück und erkannte eine alte Tanne, an deren Stamm er lehnte. Schneller als er es wahrnehmen konnte, stand Harry direkt vor ihm und seine Hände pressten sich an die Rinde neben seinem Kopf. "... dann würdest du schon längst schreiend unter mir liegen ... stöhnend ... keuchend ... wimmernd ... und mich um mehr anbetteln", raunte Harry ihm ins Ohr und sog tief Dracos Geruch ein, der ihm die Sinne vernebelte.
 

Draco stand eng an den Baum gepresst da und atmete hektisch.

'Was ist das nur für eine abgefahrene Scheiße hier ... oh verdammt ... er ist hart ... Potter ist hart! Potter ist hart wegen mir ...’

"Ja, Draco ... nur wegen dir ... Hölle, du riechst so gut", knurrte Harry auf und vergrub seine Nase in den blonden Haaren, ließ seine Hand über Dracos Oberkörper gleiten, roch die Angst, aber auch die Erregung, die er in ihm auslöste und gegen die er Machtlos war.

'Was passiert nur mit mir .... was tut er mir hier an ... er hat mich verzaubert ... ganz sicher ...'

"Ich hab dich nicht verzaubert ... Gefühle kann selbst ich nicht herbeizaubern", flüsterte Harry und ließ seine kalten Lippen über die warme Haut Dracos gleiten.
 

Draco wollte ihn von sich stoßen, doch Harry bewegte sich keinen Zentimeter. Dracos Hände lagen auf Harrys harter, eiskalter Brust.

„Hör auf…“, wisperte Draco.

„Ich tu doch nichts!“

„Doch, du kramst in meinem Kopf herum. Das ist nicht fair!“

Harry ließ ihn los und lachte laut auf.

„Das ist wirklich klasse! Draco Malfoy redet von Fairness!“

„Hey, damals waren wir alle Menschen und niemand war im Vorteil! Können das alle Vampire?“
 

„Was? Gedanken lesen? Nein. Lucas kann es nicht und Adam auch nicht.“

„Wer zum Teufel ist nun schon wieder Adam?“

Harry ging wieder auf ihn zu und schob seine Hand frech auf Dracos Hintern, packte fest zu und presste sich an ihn.

Der Blonde stöhnte auf und schloss die Augen. ‚Scheiße… scheiße… scheiße… ich komm gleich!’

„Kann es sein, dass du doch eifersüchtig bist?“, schnurrte Harry in Dracos Ohr und leckte über die Halsschlagader, die unter seiner kalten Zunge vibrierte. „Du machst mich wahnsinnig, Draco…“
 

„Bitte… ich will nicht sterben… Bitte Potter…“, flehte der Blonde.

„Ich kann dich nicht töten…“, flüsterte Harry an seine Lippen, bevor er sie zu einem festen Kuss verschloss. Er wurde leidenschaftlicher, gieriger, dann spürte Harry, wie ihn seine Selbstkontrolle verließ. Er wirbelte herum und war binnen weniger Sekunden auf der anderen Seite der Lichtung, wo er hart mit der Faust gegen einen Baum schlug. „Ganz ruhig, Harry… du schaffst das“, murmelte er.
 

Draco sackte am Stamm der Tanne zusammen und besah sich zitternd Harrys Ausbruch. Sein Atem raste und er spürte seinen Puls fast schon schmerzhaft pochen. Überrollt von seinen widerstreitenden Gefühlen vergrub er sein Gesicht in den Händen und schluchzte auf.

'Verdammt ... verdammt noch mal! Draco Malfoy ... wo bist du nur wieder rein geraten?' Er kam nicht klar mit seinen Gedanken, mit seinen Gefühlen und schon gar nicht mit der Gegenwart des Vampirs, der wie besessen auf die Rinde des Baumes einprügelte. Er war hochgradig erregt, er hatte unglaubliche Angst und das war eine Mischung mit der er vollkommen überfordert war.
 

Mit Knien aus Pudding kämpfte er sich wieder in die Höhe und machte ein paar Schritte von der kleinen Lichtung weg, als Harry den Kopf hob.

"Ich an deiner Stelle würde hier bleiben, Malfoy ... der Wald ist verdammt groß, du würdest hier niemals raus finden."

"Das ist doch vollkommen egal, oder? Wenn ich hier bleibe, tötest du mich, wenn ich gehe, dann erwischt mich bestenfalls ein wildes Tier oder ich irre in der Gegend rum und verhungere irgendwann", schnaubte Draco, doch seine Stimme war dabei so brüchig, dass ihm keiner die Unerschrockenheit abkaufen würde, die er ausstrahlen wollte. "Und geh endlich aus meinem Kopf raus!"
 

"Dann hör auf so laut zu denken", knurrte Harry und biss die Zähne knirschend zusammen. Er hatte das Gefühl, er könnte gar nicht so viel trinken um dieser Versuchung, die Draco darstellte, zu entgehen. Er könnte vermutlich in Blut baden und hätte immer noch das Verlangen nach dem Blonden. Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Gedanken drehten sich nur noch um Draco ... er wollte ihn ... brauchte ihn ... seine Seele schrie nach ihm ...
 

Beinahe fünfzehn Minuten standen sie weit von einander entfernt da. Harry wartete darauf, dass er sich dem Blonden gefahrlos nähern konnte und Draco versuchte seiner Angst Herr zu werden.

Dann fiel ihm etwas auf.

„Hey Potter!“, rief er laut.

Harry hob den Kopf.

„Du musst nicht schreien, ich versteh dich auch, wenn du normal redest.“

„Gut zu wissen. Ähm… müsstest du nicht… naja, zu Staub zerfallen?“

Harry, noch immer in seinem Kampf gefangen, sah ihn verwirrt an, dann verstand er.

„Ist nur ein Mythos.“
 

Draco nickte langsam, dann trat Harry in die Sonne.

Es war das Schönste, was Draco bis dahin gesehen hatte und augenblicklich blieb ihm die Luft weg.

Harrys Haut an Händen, am Hals und im Gesicht funkelte und glitzerte, warf die Sonnenstrahlen wieder zurück und reflektierte jeden Funken Licht, der auf ihn traf. Langsam zog der Schwarzhaarige die Jacke aus, nur um dieses kleine Phänomen noch zu unterstreichen.
 

‚Wow… das ist… wunderschön…’

„Ja, das dachte ich beim ersten Mal auch“, lächelte Harry.

„Knoblauch, Kreuze, Weihwasser…?“, zählte Draco auf.

„Mythos, Mythos, Mythos…“

„Aber man kann euch schon töten, oder?“

Harry überlegte.

„Ich habe vor kurzem eine gute Stunde gebraucht, um einen anderen Vampir zu töten – mit Magie, wohl bemerkt. Lucas hat es ohne getan und brauchte genauso lange. Ich schätze, wir sind nicht so leicht zu besiegen.“ Harry sah ihn einen Moment an. „Geht es dir gut?“, fragte er leise.
 

"Ich weiß nicht ...", antwortete Draco genauso leise und schüttelte verwirrt den Kopf, konnte jedoch den Blick nicht von Harry wenden. Erst jetzt viel ihm auf, dass er ihn bisher nie in der Sonne gesehen hatte und nun konnte er auch verstehen warum.

"Hast du eigentlich ein Spiegelbild?"

Harry lachte auf und trat einige Schritte auf Draco zu.

"Draco ... du hast zu viele Märchenbücher gelesen. Das meiste was man über Vampire weiß, ist kompletter Blödsinn. Ich schlafe zum Beispiel auch nicht in einem Sarg, das heißt, eigentlich muss ich gar nicht schlafen, allerdings ist es manchmal ganz angenehm", meinte Harry nachdenklich. "Ich muss auch nicht essen und das einzige, was ich außer Blut trinke, ist Whiskey."
 

Draco sah ihn nickend an und Harry konnte hören, wie die Gedanken in Dracos Hirn ratterten und er mit beängstigender Schnelligkeit die richtigen Schlüsse zog.

"Dieser Kerl im Cafe`...?"

"War Lucas ... richtig", antwortete Harry bevor Draco die Frage überhaupt stellen konnte.

"Aha ..." Draco ließ sich auf den Blätterbedeckten Boden sinken und zog die Beine an, auf die er seine verschränkten Arme legte. "Also ... was hast du jetzt mit mir vor? Töten willst du mich nicht ... gehen lassen willst du mich auch nicht, also was?"
 

"Ich weiß einfach nicht was ich tun soll ... siehst du ... irgendjemand hat raus gefunden dass ich noch lebe und erpresst mich seither. Ich bekomme Fotos von irgendwelchen Leuten, bring sie um die Ecke und bekomme Geld dafür. Dabei habe ich immer im Hinterkopf, dass der Kerl gedroht hat, Teddy zu töten, wenn ich es nicht tue. Und vor ein paar Tagen hatte ich plötzlich dein Bild in Händen. Kannst du dir vorstellen, wie überrascht ich war?"

"Teddy?", fragte Draco stirnrunzelnd und Harry konnte die Frage sogar in seinen Gedanken hören. 'Wer zum Teufel noch mal ist Teddy?'

"Doch eifersüchtig? Nein, schon gut ... Teddy ist mein Patensohn."

"Oh ... der kleine Farbkasten, oder? Ich hab ihn mit Granger in der Winkelgasse gesehen."
 

Harry lächelte leicht über Dracos Wortwahl und nickte bestätigend.

"Siehst du in was für einem Dilemma ich stecke? Ich will nicht, dass dem Kleinen oder meinen Freunden was passiert ... angenommen, der Erpresser macht seine Drohung wahr ... wer sagt mir denn, dass er nicht plötzlich Hermine, Ron oder sonst wen bedroht der mir nahe stand? Hölle, vermutlich steht mittlerweile irgendwo irgendein Buch rum, in dem sogar steht, wen er sich vornehmen muss."

"Deine Biographie", murmelte Draco leise, doch Harry hatte ihn trotzdem gehört.

"Was?"

"Deine Biographie", wiederholte Draco geduldig und sah den Vampir amüsiert an. "Das weißt du wohl noch nicht, oder? Offenbar meinten ein paar Leute, es müsste so was über dich geben ... inklusive Interviews mit sämtlichen Leuten die näher mit dir zu tun hatten."
 

„Das ist ein Witz, oder?“ Harry starrte ihn verblüfft an.

„Oh nein!“, kicherte Draco und konnte den nächsten Gedanken nicht aufhalten. ‚Ich habe es hundert Mal gelesen und jede einzelne Seite gefre… oh nein, vergiss es, Potter!’

Harry lachte leise.

„Kannst du sie mir ausborgen?“

„Klar, kein Thema. Ähm… nachdem wir beide festgestellt haben, dass wir uns nichts tun wollen… also… könnte ich bitte meinen Zauberstab wieder haben?“
 

Harry runzelte die Stirn.

„Hast du es vergessen?“

„Was?“

„Ich habe dich entwaffnet!“

„Wie… warte mal, soll dass heißen, du hast jetzt noch einen Zauberstab von mir?“

„Ja…“

„Fantastisch. Mach doch eine Sammlung auf!“, Draco wandte sich frustriert ab.

„Es tut mir leid. Willst du ihn trotzdem wieder haben?“

„Ja!“, erwiderte Draco trotzig.
 

Harry zog ihn heraus und übergab ihn dem Blonden.

„Und nun?“

„Draco, ich vertraue jetzt darauf, dass du mich nicht verrätst, dass du keiner Menschenseele erzählst, dass ich noch existiere. Auch Zabini nicht.“

„Zabini… wenn der das hört, wird er zum Stier!“ Draco lächelte.

„Ach ja, er war ja in der Schule schon eifersüchtig auf mich…“ Harry kicherte und trat auf Draco zu, der erschrocken zurück wich.

„Keine Angst, ich tu dir nichts… darf ich?“, fragte Harry und streckte die Hand aus.
 

Draco nickte und trat einen Schritt auf ihn zu. Sanft schob sich Harrys Hand in seinen Nacken, kalte, weiche Lippen legten sich auf seine und er seufzte leise. Diese Küsse… das waren sie… auf die hatte er sein Leben lang gewartet. Sie waren so absolut richtig. Zärtlich küssten sie sich; nichts war zu sehen von dem Vampir, der sonst mit schonungsloser Gier über seine Opfer herfiel. Langsam öffneten sie den Mund, stupsten ihre Zungen aneinander, dann lösten sie sich.
 

Draco keuchte auf, atmete hektisch und versuchte sich zu sammeln.

„Ich bringe dich zurück.“ Harry verwandelte sein Aussehen und nahm Dracos Hand, dann apparierte er.

Sie kamen wieder in die schmutzige Seitengasse, wo Harry ihn sofort los ließ.

„Sehe ich dich wieder? Hast du ein Ultimatum?“, fragte der Blonde.

„Noch acht Tage.“

Draco schluckte.

„Okay…“

„Draco, du wirst mich wieder sehen… morgen zum Frühstück, wenn du willst.“
 

'Oh ja, bitte ...' waren Dracos Gedanken und er starrte Harry böse an, der ihn grinsend ansah.

"Okay ... dann sehen wir uns morgen ... ähm ... vielleicht solltest du Zabini besser zu Hause lassen", wandte Harry noch ein.

"Wieso ... ich denke mal er kann dir sowieso nicht gefährlich werden", sagte Draco verdutzt und runzelte die Stirn.

"Nein, das wohl nicht, aber wenn ich noch mal sehe, wie er dich küsst, reiße ich ihm den Kopf ab!", knurrte Harry dunkel auf und sah Draco ernst an, der schluckend nickte.
 

"Ich werd sehen, ob ich ihn abwimmeln kann."

"Ach ja ... probier deinen Zauberstab besser erst an etwas ungefährlichem aus ... ich hab keine Ahnung, wie er reagiert, wenn du ihn zwingst für dich zu arbeiten."

Draco stierte ihn sauer an.

"Jaja ... danke das weiß ich." 'Blöder Arsch ... denkt der echt ich hätte nicht deswegen nachgeforscht?'

"Mein Arsch ist nicht blöd, der ist heiß", grinste Harry und apparierte ohne dem Blonden die Möglichkeit zu geben, etwas zu erwidern.....
 


 

Hehehehe! Na? Wie hat euch das gefallen? *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Jules & Silver

Kapitel 9

Huhu ihr Süßen!
 

Es ist Donnerstag und das heißt, es Zeit für ein neues Kapitel! *sing* Seid ihr gut drauf? Das hoffe ich doch mal, denn wir haben hier ein sehr interessantes Chap für euch!
 

Wie immer gehen dicke Knutschas und Knuddler an alle Kommischreiber! Wir brauchen eure Kommis wie die Luft zum atmen!!!
 

So, jetzt aber genug gelabert, ab zum Chap!
 

Rosenjules & Silvereyes
 


 

Kapitel 9
 

Während Harry unterwegs war, kehrte Lucas nach Hause zurück. Nicht unbedingt auf die feine Art, sonst hätte er ja laufen müssen, sondern er klaute eiskalt ein Auto. Einen knallroten Sportwagen, mit dem er viel zu schnell über die Straßen flog. Kurz vor dem Haus trat er hart auf die Bremse.
 

"Himmel, wo hast du denn den her?" Adam saß auf der Terrasse in der Sonne und starrte nun auf das Auto.

"Habe ich mir ausgeborgt. Harry ist mit Malfoy appariert und Birmingham liegt nicht gerade um die Ecke. Ich musste ja nach Hause kommen. Der ist toll, oder?"

Adam lachte kurz auf.

"Jaah, das wird sich der Besitzer auch denken."

Lucas hob die Nase in den Wind.
 

"Er ist mit Malfoy im Wald auf der Lichtung", sagte Adam, bevor Lucas es richtig geortet hatte.

"Ja... ich kann ihn riechen. Er riecht gut."

Adam lächelte.

"Naja... ist mir zu schwer. Es gibt schönere Gerüche."

"Ach ja?" Lucas lehnte sich an das Auto und schaute seinem Freund tief in die Augen. Nun war er schon so viele Tage hier, doch noch immer hatte sich keiner von beiden getraut, den ersten Schritt zu machen.
 

"Jaah...", sagte Adam gedehnt und bereute, überhaupt etwas gesagt zu haben. Wenn er könnte, würde er jetzt knallrot werden. "Frühlingsduft zum Beispiel.

Nun war es jedoch Lucas der ihn verlegen ansah, jedoch ein breites Lächeln im Gesicht hatte.

"Ich mag den Geruch nach Sommerregen auch viel lieber", murmelte er und Adam sah ihn erstaunt an. Lucas kratzte alles was er an Mut finden konnte zusammen und trat dicht an Adam heran. "Ja, und weißt du was ich absolut liebe? Augen, die aussehen wie geschmolzene Schokolade", sagte er leise und strich dem jungen Vampir eine dunkelbraune Haarsträhne aus eben diesen.
 

Adam leckte sich nervös über die Lippen und starrte in die blauen Augen von Lucas. Der konnte sich bei diesem Anblick einfach nicht mehr zurückhalten und beugte sich vor, bis seine Lippen hauchzart die von Adam berührten. Der junge Vampir seufzte auf und lehnte sich an Lucas, der nun eine kalte Hand in seinen Nacken gleiten ließ und den Druck seiner Lippen verstärkte. Seine Hände zitterten, als er sie leicht auf Lucas`Hüften legte und ihn näher an sich zogen. Der Dunkelblonde stöhnte verlangend auf, wühlte seine Finger in Adams Haare und verstärkte den Kuss.
 

"Wahnsinn...", keuchte Adam an Lucas` Lippen. "Wieso zum Teufel kannst du so verflucht gut küssen? Das ist ja tötlich!"

Lucas lachte leise auf.

"Du bist tot, Baby. Nur so am Rande und ob ich gut küssen kann... ja, keine Ahnung. Ich glaub dir einfach mal."

Bis zu diesem Zeitpunkt war Adam im Haus, in ihrer kleinen Gruppe immer zurückhaltend und schüchtern gewesen, doch das er nicht so war, zeigte er jetzt deutlich.

"Ich kann gar nicht tot sein!", raunte er Lucas zu.

"Ach ja? Wie kommst du darauf?" All das keuchten sie zwischen vielen tiefen, verlangenden, heißen Küssen.

"Tote werden nicht hart, Baby."

Lucas knurrte erregt und drückte Adam immer mehr auf den Terrassenboden, beugte sich über ihn und grinste dreckig.

"Warum das ohne Blutzirkulation so ist, kann ich dir auch nicht sagen, aber im Moment ist mir die Frage nach dem 'Warum' scheißegal. Die Tatsache an sich... das ist viel interessanter." Er presste sein Becken an Adams und stöhnte leise auf.
 

Quälend langsam ließ er seine Hand aus Adams Nacken gleiten, strich über seinen Hals, über seinen Oberkörper, bis er bei seiner Körpermitte ankam und zart über die Erregung strich, die sich in der Jeans abzeichnete.

Verlangend stöhnte Adam auf und drückte sich der streichelnden Hand entgegen. Fest umschlang er den Körper über sich und leckte gierig über Lucas`Hals, schlang ein Bein um dessen Hüfte und drängte sich näher an ihn. Sein Rücken bog sich durch, als er sich der Erektion in Lucas`Hose bewusst wurde und knurrte auf, als er sie mit seiner berührte. Ungezügelt rieb er sich an dem anderen Vampir, der ihn streichelte und liebkoste, mal fest und gierig, dann wieder zärtlich und sanft.
 

"Oh man... Hölle!", stöhnte Lucas plötzlich auf, spürte, wie Adam seine Beine noch fester um in schloss und sich wild unter ihm bewegte, er sich heftig an ihm rieb, dass alles um ihn herum plötzlich dunkel wurde.

"Weiter... weiter, Baby... hör nicht auf!", schrie er gierig, saugte sich an Adams Hals fest und knurrte, als der junge Vampie seine Hände auf seinen Hintern schob uns fest zupackte. Hungrige Küsse, tiefes Knurren, errregtes Stöhnen und Bewegungen, die alles andere in den Schatten stellte - Lucas vergaß alles... seine Gier nahm überhand, als er sah, wie dunkel Adams Augen wurden, wie plötzlich seine Fänge ausfuhren und er spürte auch seine eigenen. Das war ihm bei Harry nie passiert. Verlangend leckte er mit der Zunge über Adams Eckzähne.
 

Immer wilder wurden ihre Bewegungen, sie rieben sich unkontrolliert aneinander, kratzten mit ihren Zähnen über kalte Haut und küssten sich immer wieder gierig, verschlangen ihre Zungen und Adam knetete Lucas`Hintern, der sich nicht mehr beherrschen konnte und sich rhythmisch gegen den jungen Vampir bewegte. Laut keuchten sie sich ins Gesicht, schwarze Augen bohrten sich ineinander und als sie sich explosionsartig in ihren Jeans ergossen, bissen sie sich gegenseitig fest in den Hals und ließen das kalte Blut in ihre Kehlen rinnen.
 

Als sie sich voneinander lösten, sahen sich beide erstaunt an und Adam schüttelte verwirrt den Kopf.

"Was zur Hölle war das?", presste er hervor und ließ den seinen Kopf auf den Holzboden der Terasse sinken und schluckte hart.

"Frag mich was leichteres", brummte Lucas, der sich nicht mehr halten konnte und auf den Körper unter ihm sank.
 

"Weißt du was?", meinte Lucas und legte seinen Kopf auf Adams Schulter. Sein Blick fiel auf den Biss, auf die beiden Löcher, aus denen seicht dunkles Blut sickerte. Langsam leckte er mit der Zungenspitze darüber.

"Nein, weißt du mehr?", kicherte Adam.

"Jap... erstens ist es mir scheißegal, was es war, es war nämlich geil und zweitens... du schmeckst genauso gut, wie du riechst!" Immer wieder glitt seine Zunge über die Wunde, sein Saugen verstärkte sich und er hob leicht den Kopf, um besser ran zu kommen.

Adam legte den Kopf seitlich, stöhnte leise auf.

"Stimmt... es ist scheißegal... sag mal, kannst du mich eigentlich aussaugen, wie es bei Menschen ist?"

"Ja... aber ich kann dich damit nicht töten. Du füllst deinen Blutvorrat bei der nächsten Jagd einfach wieder auf."
 

Adam stöhnte erneut, als Lucas seine Lippen wieder auf seinen Hals legte.

"Okay... dann mach weiter... Hölle, das ist verdammt geil!"

Lucas grinste, doch das verging ihm schnell, als Adam seine Hände erneut auf seinen Hintern legte und ihm somit zeigte, dass er erneut hart wurde.

"Lass uns nach oben gehen, Baby..."

Schnell rappelten sie sich auf und waren nach drei Sekunden in Lucas` Zimmer, zerrten sich die Klammotten vom Leib und sanken auf das große Bett.
 

Lucas bekam nicht genug von Adams Geschmack. Er leckte und saugte an seinem Hals, hörte wie sein Vampir unter ihm stöhnte und keuchte. Gierig rieben sie ihre Becken aneinander, spürten die kühle Hitze ihrer Körper, dann reichte es Adam nicht mehr.
 

Seine Hand wanderte an Lucas Körper weiter hinunter, umfasste das hart abstehende Glied, hörte das laute Stöhnen und dirigierte ihn zu seinem Eingang.

"Nimm mich...", knurrte er.

Lucas - absolut nicht mehr auf dieser Welt - verstärkte das Saugen, schmeckte das kalte, betörende Blut und drang mit einem glatten, tiefen Stoß in ihn ein.
 

Adam brüllte auf, spreizte weit seine Beine und drängte sich ihm verlangend entgegen.

"Scheiße... Jaah!"

Seine Sinne gingen auf eine weite Reise, als er die Enge an seinem Penis spürte, die abgehakten Schreie hörte und das Blut schmeckte, welches in seine Kehle floss. Immer schneller wurde er.
 

"Fester... saug fester, Baby!", wimmerte Adam, drängte sich ihm immer mehr entgegen, stöhnte immer lauter und drückte Lucas Kopf heftig an seinen Hals. Solche Gefühle hatte er noch nie gehabt. Noch nie fand ein Orgasmus in seinem Kopf statt. Doch es rauschte so extrem, dass er das Gefühl hatte, wo auch immer gleich zu kommen. Seine Lenden kribbelten, sein Mund war trocken und aus seinem Hals drang ein tiefes, ohrenbetäubendes Knurren, als er sich aufbäumte und seinen Orgasmen freien Lauf ließ.

"HÖLLE LUCAAAAS!" schrie er, als ein letzter gezielter Stoß sie über die Klippe beförderte.
 

Lucas verbiss sich erneut in Adams Hals, als sein Glied eingeengt wurde und er knurrend seinen Höhepunkt erreichte. Mit zitternden Armen sank er auf Adam hinab und hauchte seichte Küsse auf die glatte Haut.

"Himmel, Adam ... das war unglaublich", murmelte Lucas und ließ seinen Kopf auf Adams Brustkorb liegen.

Der brummte nur zustimmend und strich leicht durch die dunkelblonden Strähnen.

"Was ist das mit uns beiden?" fragte Lucas und schmiegte sich noch näher an Adam heran.
 

"Keine Ahnung ... müssen wir das definieren? Ich weiß nur, dass es mir gefällt", antwortete der Dunkelhaarige leise und spielte weiter mit Lucas` Haaren.

"Mir auch." Er drehte sich und sah den jungen Vampir an.

"Was ist?"

"Ich mach mir Sorgen um Harry", gab Lucas seufzend zu. "Ich weiß nicht, ob er sich im Griff hat."

"Egal was er tut ... du wirst es respektieren müssen." Adam küsste sanft Lucas` Stirn. "Ich habe gerade ein ganz anderes Problem!"

Der Dunkelblonde hob den Kopf.

"Welches?"

"Ich habe Durst!"
 

Beide setzten sich auf, schauten sich in die Augen, dann fing Lucas an zu lachen.

"Ich hab nicht viel übrig gelassen, was?"

"Nein, nicht wirklich. Na los... sonst beiß ich an dir rum!"

Lucas schnurrte.

"Oh ja... bitte!"

"Äh... später! Ich hätte jetzt eher Lust auf warmes Blut."

Sie standen auf, schlüpften in ihre Klamotten und schlenderten Hand in Hand in den Wald. Es dauerte nicht lange, bis sie zur Lichtung kamen. Draco war nicht mehr da, das spürten sie, doch Harry saß allein auf dem Baumstamm, rauchte und starrte zu Boden.

"Hey, was ist passiert?", fragte Lucas gleich besorgt.
 

Der jedoch reagierte erst gar nicht und starrte weiter vor sich hin und zog ab und zu an seiner Zigarette

"Harry? Verdammt, jetzt sag was!"

"Er weiß es", brachte Harry knapp hervor und drückte mit seinem Stiefel die Zigarette auf dem Waldboden aus.

"Was weiß er?", hakte Lucas beunruhigt nach und fixierte den Schwarzhaarigen.

"Wer ich bin."

"Du hast- Spinnst du? Du hast ihm tatsächlich gesagt, wer du bist?", regte sich Lucas auf und dachte sich, dass Harry wohl nicht mehr ganz bei Verstand wäre.

"Glaub mir, mit meinem Verstand hatte das herzlich wenig zu tun." "Verflucht, hör endlich damit auf in meinem Kopf zu kramen!"

"Dann hör auf so laut zu denken!"
 

"Warum hast du es ihm gesagt?"

Harry zuckte mit den Schultern und zum ersten Mal seit langer Zeit sah er wieder richtig hilflos aus. Lucas ging zu ihm hin und hockte sich vor ihn. Adam machte ein Zeichen, dass er sich verziehen würde und Lucas nickte ihm dankbar zu.
 

„Also ... warum hast du es ihm gesagt?", wiederholte der Dunkelblonde und versuchte Harry ins Gesicht zu sehen.

"Ich weiß nicht, Luc... aber es erschien mir richtig. Zumal er pausenlos gefragt hat. Das nervte. Nein, er hat nicht laut gefragt. Aber es war ein verfluchtes Mantra in seinem Kopf.

"Wie hat er es aufgenommen?"

Harry zog eine weitere Zigarette aus der Schachtel, gab Lucas auch eine und zündete sie an.

"Ich hab mich mitten im Kuss zurück verwandelt. Er war... nun ja... mäßig schockiert. Es ist klasse, wenn man minutenlang angebrüllt wird, dass man doch tot sei."

"Du bist tot, Harry!"

"Jaah, aber er meinte es anders."

"Und nun?"
 

Harry schwieg. Was sollte er auch schon groß sagen.

"Du hast mit Adam gevögelt!", sagte er schließlich.

Lucas runzelte die Stirn. Er hatte doch gar nicht daran gedacht. "Woher..."

"Naja, Adam hat zwei schöne Löcher im Hals, du riechst nach Sex, oder besser gesagt nach Sperma und Adam hat ein wunderbares Kopfkino, mein Schatz!"

"Das ist echt eine verdammt nervige Angewohnheit von dir, weißt du das?", schnaubte Lucas entrüstet und setzte sich auf den laubbedeckten Boden.

"Nein ... ich würde es eher das Ausschöpfen meiner Möglichkeiten nennen", grinste Harry ihn frech an.
 

"Du lenkst vom Thema ab."

"Ja, ich weiß", antwortete Harry trocken und zwinkerte ihm zu.

"Willst du nicht drüber reden?" Lucas sah ihn aufmerksam an und stützte seinen Kopf auf seine aufgestellten Knie.

"Ich weiß nicht ... nein ... zumindest jetzt noch nicht. Ich muss erst mal selbst alles klar kriegen. Ist im Moment alles durcheinander, verstehst du?"
 

Lucas nickte bedächtig und ließ Harry dann in Ruhe. Wenn der Schwarzhaarige darüber reden wollte, würde er wissen, dass er ihm zuhören würde.

"Und? Wie war's mit Adam?" 'Phänomenal!', dachte sich Lucas und Harry zog eine Augenbraue hoch.

"So gut also?"
 

"Gut ist gar kein Ausdruck... Harry, mal ehrlich... du sagst, ihr habt euch geküsst. Wie war das für dich?"

Harry überlegte einen Moment, wie er all seine Gefühle in Worte packen sollte.

"Es ist so, wie du es gesagt hast. Liebe ist viel zu wenig, für das, was in mir vorgeht. Doch ich habe Angst. Ich kann ihm nicht nahe sein, ohne die Kontrolle zu verlieren. Wir haben dort am Baum gestanden und ich habe gespürt, wie hart er geworden ist und ich hörte sein Blut rauschen und seinen Herzschlag, der so laut war... ich hätte ihn beinahe gebissen, Lucas. Das kann ich nicht verantworten. Ich habe also keine Wahl, oder? ich werde ihn töten müssen."

"Und verwandeln..."

Harry sprang auf.

"WAS?"
 

"Du sollst ihn verwandeln, Harry."

"Das... das kann ich nicht. Ich..." Harry setzte sich wieder und vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich kann ihn nicht zu dem machen, was ich bin. Ich hatte keine Wahl... und glaube mir, es gibt Tage, wo ich es wirklich hasse. So wie heute. Ich werde nicht derjenige sein, der aus Draco Malfoy einen Untoten macht."
 

"Was ist die Alternative? Kannst du ihm tatsächlich eine Kugel in den Kopf jagen? Sehen, wie er vor deinen Augen stirbt? Wie alles Leben aus ihm entweicht..."

"HÖR AUF!", schrie Harry außer sich und hielt sich die Ohren zu, doch Lucas machte weiter - Gedanklich.

'Er gehört an deine Seite, Harry!'

"SEI STILL!"

'Warum gibst du es nicht einfach zu?'

"DU SOLLST STILL SEIN!"

'Draco Malfoy ist für dich bestimmt und du weißt das!'

"HALT ENDLICH DIE KLAPPE!", schrie Harry wild und seine Augen verdunkelten sich zusehends.

'Nein ... du wirst ihn verwandeln und glücklich mit ihm sein und du weißt, dass du das verdienst!'
 

Harry knurrte auf, nahm die Hände von den Ohren und stürmte auf Lucas zu, den er kurzerhand auf den Boden schubste und sich auf ihn setzte. Seine Hände legten sich um seinen Hals und drückten zu.

'Harry, du kannst mich nicht erwürgen und deswegen werde ich sicher nicht aufhören zu denken ... also steh endlich dazu!'

"Hör auf so was zu denken", knurrte Harry leise und eiskalt, während Lucas ihn gelangweilt ansah, seine Hände an seinen Hals hob und nacheinander Harrys Finger darum lockerte.
 

"Das du deswegen so ein Aufstand machst, sollte dir eigentlich schon klarmachen, was du willst. Außerdem wo ist dein Problem? Tot ist tot, ob du jetzt Russisch Roulette mit ihm spielst oder ihn verwandelst. Bei deinem Auftrag hat nicht gestanden wie du ihn töten sollst, oder?", meinte Lucas und grinste.

"Worauf willst du hinaus?"

"Ganz einfach, du beißt ihn, er liegt blutend und kalkweiß auf dem Boden, du schießt ein Foto und sagst deinem Auftraggeber, dass du dich nicht im Griff hattest und schon gilt er als tot. Am besten sagst du noch, du hättest ihn zur Sicherheit verbrannt oder so, dann wundert er sich auch nicht, warum es keine Leiche geben wird."
 

Harry ließ von ihm und fiel zur Seite. Knurrend starrte er in den Himmel.

„Und dann? Dann ist er ein Vampir, ein Monster, der Blut trinken muss, um zu überleben… der töten wird. Lucas, ich kann das nicht. Wir drei – Adam, du und ich – wir wurden nicht gefragt. Ich kann das nicht verantworten. Was, wenn er jemanden tötet und mir die Schuld gibt? Ich werde schuld sein!“

„Du hast noch acht Tage, mein Schatz. Geh zu ihm. Rede mit ihm!“

„Er hat einen Freund!“, sagte Harry monoton.
 

Lucas hob die Augenbrauen.

„Aha… Zabini… Nun, er sieht hundertprozentig nicht mal ansatzweise so gut aus, wie du. Er ist mit Sicherheit grottig im Bett und… Draco will dich doch! Ist es nicht das, worauf es ankommt?“

„Er will mich… und das gibt mir das Recht, sein Leben auszusaugen? Und mal etwas anderes. Was, wenn ich mich nicht im Griff habe und ihn töte? So wie all die anderen Kerle… Luc, ich kann das nicht!“

"Du wirst ihn nicht töten ... das würdest du gar nicht können, glaub mir das einfach. Harry, hör zu ... er ist für dich bestimmt und bevor du dich versiehst, wirst du ihn verwandelt haben."
 

"Er wollte dass ich ihn töte", sagte Harry plötzlich völlig zusammenhanglos.

"Was? Wie meinst du das?"

"Als ich ihm die Waffe an den Kopf hielt und ihm erklärt habe, dass Teddy sterben würde, wenn ich es nicht tue, wollte er, dass ich es tue."

Lucas starrte ihn überrascht an, denn das hatte er von Draco Malfoy, so wie Harry von ihm erzählt hatte, nicht erwartet.

"Wo, verdammt ist dann dein Problem? Er wollte das tun ... für ein unschuldiges Kind! Rede mit ihm, Harry! Erklär es ihm ... und wer sagt denn, dass er Menschen töten wird ... du kannst ihm von Anfang an Tierblut schmackhaft machen! Was denkst du, warum du es so schwer hast mit den Menschen? Du hast dich daran gewöhnt ... stell es dir vor wie bei einem trockenen Alkoholiker, der immer wieder in Versuchung geführt wird. Das ist das Problem, das du hast ... du hast ein Jahr nur von Menschen getrunken, da würde es vermutlich jedem schwer fallen, darauf zu verzichten. Aber bei Draco könnten wir dagegen steuern", redete Lucas eindringlich auf Harry ein.
 

Für Harry klang das Ganze, wie ein schlechter Witz, wie eine Seiferoper.

„Okay, ich zähl dir jetzt die positiven Dinge auf“, setzte Lucas an und hob seine Hand. Er streckte den Daumen nach oben. „Erstens: Es ist Draco! Harry, er sieht verflucht gut aus, er riecht unglaublich… so unglaublich, dass es dir die Sinne vernebelt. Zweitens: Er wäre bei dir; für immer! Drittens: Er ist wie du, ein Zauberer. Dein Erpresser ist auch einer, also kann Draco dir dabei helfen. Viertens…“ Und nun grinste Lucas dreckig, „stell dir diesen sexy Typ mal in deinem Bett vor!“

Harry stöhnte laut auf.

„Boah! Okay, und jetzt das Negative. Er ist tot! Er ist abhängig von Blut! Er ist absolut tödlich! Er wird töten, Lucas! Er ist…“
 

„Verrückt nach dir!“

Harry wirbelte herum und Lucas riss die Augen auf.

„Ohhhh… das ist nicht gut!“, keuchte er und schaute sich nach Adam um. Für ihn war es noch zu gefährlich, so dicht bei Menschen zu sein.

„Draco!“ Harry bewegte sich nicht vom Platz. „Was… was tust du hier?“

"Ich ... keine Ahnung", stotterte Draco und dachte, 'Ich hatte solche Sehnsucht nach dir'.

Harrys Mundwinkel zuckten nach oben, als er das hörte und Lucas sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, richtete den Blick jedoch sofort wieder auf den Wald.
 

"Bist du lebensmüde? Du kannst doch nicht einfach hier her kommen! Das ist gefährlich!", donnerte Harry plötzlich, der nun aufstand.

Draco schluckte und fuhr sich durch sein blondes Haar und Harry dachte unwillkürlich, dass er noch nie so schön ausgesehen hatte wie mit diesen zerzausten Haaren.

"Es ist doch egal, ob ich lebensmüde bin oder nicht ... töten wirst du mich doch so oder so", sagte Draco leise und schlang seine Arme um sich.
 

"Ach und da denkst du, es wäre eine gute Idee, wenn du den Zeitpunkt selbst bestimmst, oder wie? Verdammt Draco! Ich bin hier nicht der einzige Vampir!", fauchte Harry wütend und unterdrückte den Drang zu ihm zu stürmen und sich in seinem Geruch zu verlieren. Draco sah ihm fest in die Augen, auch wenn er ein wenig verunsichert war und dachte: 'Tu es doch endlich!'
 

Harry knurrte ihn böse an und drehte sich von ihm weg.

"Verschwinde hier, Draco ... du weißt doch nicht, was du da sagst."

"Ach? Und was macht dich so sicher? Harry, jetzt hör mir mal genau zu! Mein Leben ist scheiße, okay? Ich werde pausenlos von irgendwem bedroht. Und wenn du mich nicht umlegst, wird es früher oder später ein Anderer tun. Und damit hilfst du deinem Patensohn nicht. Ich kann nicht mehr!"

"Und was ist mit Zabini?"

Draco lachte höhnisch auf.

"Blaise? Der lebt doch nur für drei Dinge: Sex, Geld und sein Aussehen. Was anderes hat er doch nicht im Kopf. Meine Probleme spielt er immer wieder runter." Draco schaute Harry fest in die Augen. "Töte mich. Ist mir scheißegal, wie. Vielleicht gebe ich noch eine nette Mahlzeit ab."
 

"Du solltest mit deinen Wünschen vorsichtiger sein. Das passiert schneller, als man schauen kann...", knurrte Lucas. "Harry, schaff ihn weg. Ich kann Adam schon riechen."

"Nein!", rief Draco bestimmt. Er hatte Angst, keine Frage, aber er wollte bei Harry bleiben... ihn ansehen... Schon zu Schulzeiten hätte er ihn stundenlang beobachten können. Er war so wunderschön und jetzt... mit der hellen Haut, den noch intensiveren Augen, mit diesem unverwechselbaren Geruch...

"Draco, ich... pass auf, wir treffen uns heute Abend in dem Cafe`, aber bitte... geh jetzt!"
 

Harrys Worte kamen zu spät. Ein tiefes Knurren zerriss die Stille, die aufgekommen war........
 


 

Muahahahahaha!

*Jules und Silver tanzen fies lachend im Raum herum*

Also wenn das kein fieser Cliff ist, weiß ich nicht, was es sonst ist. Hoffe ihr könnt uns verzeihen, aber ihr regt euch immer so schön darüber auf! *ggg*
 

Bis nächsten Donnerstag!

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 10

Huhu ihr Süßen!
 

Lebt ihr alle noch? Oder hat euch der Cliff letzte Woche an Herzstillstand und Frustration sterben lassen. Wir hoffen mal nicht. Wir wissen, dass das ganz böse war und bringen euch daher pünktlich das neue Kapitel vorbei.
 

Dicke Knuddler und Knutschas gehen an alle Kommischreiber! Ihr seid klasse, Leute!!!
 

So, jetzt geht's aber ohne langes Gelaber weiter und wir wünschen euch viel Spaß beim lesen! Knutschas,
 

Jules & Silver
 


 

Kapitel 10
 

Draco stand wie erstarrt da, als er das Knurren vernahm und ein dunkelhaariger Mann aus dem Unterholz brach. Seine Augen waren schwarz und zitternd entdeckte er die langen Eckzähne. 'Oh scheiße ... oh scheiße ... oh scheiße!', war alles was er noch denken konnte
 

Harry wirbelte entsetzt herum und warf sich vor Draco. Sofort duckte er sich, fixierte Adam mit seinen nun ebenfalls schwarzen Augen und knurrte zurück. Er würde nicht zulassen, dass Adam Draco was tat. Er hörte Dracos Gedanken, die sich wie ein Mantra immer wieder wiederholten und hoffte, dass dieser nun nichts dummes tun würde.
 

Lucas erhob sich langsam und trat mit erhobenen Händen Adam entgegen.

"Schatz ... beruhig dich, ja? Komm schon, lass das", versuchte er auf ihn einzureden und ging vorsichtig auf ihn zu. Adam jedoch reagierte nicht und wandte seine Augen nicht von Harry ab, der zwischen ihm und seiner Beute stand.

"Harry?", quiekte Draco flüsternd.

"Appariere... verschwinde!", raunte Harry ihm zu.

Ein Windstoß trug Dracos Panik, seine Angst und den Geruch kochenden Blutes direkt in Adams feine Nase. Sein Knurren wurde lauter, aggressiver...

"Ich kann nicht... es geht nicht...", stammelte Draco erstickt.
 

Harry hatte keine Zeit, sich um Dracos Nervenkostüm zu kümmern. Eine falsche Bewegung, eine Sekunde nicht aufgepasst und Adam würde ihn eiskalt töten.

Langsam bewegte sich Harry auf seinen Freund zu, doch Lucas stand dazwischen.

"Ich werde nicht zulassen, dass ihr kämpft! Harry, schaff Draco hier weg!"

"Ich warne dich, Levesque. Rührst du ihn an, töte ich dich!"
 

Lucas wimmerte auf. Das konnte doch alles nicht wahr sein.

"DRACO... VERPISS DICH ENDLICH!", brüllte er den Blonden an, der heftig zusammenzuckte.Dann passierte alles in rasender Geschwindigkeit. Adam hatte genug und schleuderte Lucas in seinem Rausch zur Seite und stürmte auf Harry zu, der packte sich Draco in genau derselben Sekunde am Arm und verschwand mit ihm. Rasend vor Wut brüllte Adam auf und ging in seiner Rage auf Lucas los. Der rappelte sich vom Boden auf und verpasste seinem Freund einen heftigen Schlag, der ihn wieder zur Vernunft bringen sollte. Ohne auf dessen Gebrüll zu achten, schleifte Lucas ihn zum Haus zurück, riss den Kühlschrank auf und flößte ihm das Blut eines Wildschweins ein. Für den Moment musste das reichen. Adam schluckte gierig und langsam wurden seine Augen wieder dunkelbraun und seine Zähne zogen sich zurück. Dann sackte er zusammen.
 

"Oh scheiße ... was hab ich getan? Harry wird mich umbringen!", schluchzte er entsetzt auf und kauerte sich auf den Boden.

"Gott sei Dank bist du nicht dazu gekommen etwas zu tun", meinte Lucas leise und kniete sich zu dem jungen Vampir auf den Boden. "Hey ... beruhig dich. Harry wird dir keine Vorwürfe machen, er wird das verstehen."

"Nein ... nein, er wird mich umbringen ... ich hätte fast seinen Freund getötet", schluchzte Adam auf und wippte hin und her.
 

Lucas konnte sich das nicht mit ansehen und schloss ihn in die Arme, während er mit der Hand durch das dunkelbraune Haar strich.

"Schhh ... er wird dir nichts tun ... er hat gewusst, dass es gefährlich ist für Draco und dass du dich nicht würdest zurückhalten können. Mach dir keine Sorgen ... du kannst nichts dafür", wisperte Lucas in Adams Ohr.
 

Harry kam mitten auf dem Friedhof in einer dunklen Ecke zum stehen. Draco stieß er zornig von sich und blitzschnell hatte er sein Aussehen verändert. All das geschah nur in wenigen Sekunden. Heftig atmend lag Draco im Gras, hatte die Augen geschlossen und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen. Harry zog sich immer weiter zurück. Der Geruch von Adrenalin kostete ihn beinahe den Verstand.
 

"Was hast du dir nur dabei gedacht, dort aufzutauchen?", fauchte er.

Draco antwortete nicht. Zitternd lag er noch immer da, spürte heiße Tränen, die ihm über die Wangen liefen.

"Adam hätte kurzen Prozess mit dir gemacht. Das war unglaublich leichtsinnig, Malfoy!"

"Ich wollte dich sehen, Harry... ich..."
 

Der Schwarzhaarige schnaubte laut.

"Jaah, schon klar. Du hattest Sehnsucht. Aber hast du eine Vorstellung, wie ich mich gefühlt hätte, wenn einer meiner besten Freunde dich getötet hätte? Ich hatte eben eine Scheißangst!" Harry ließ sich auf den Boden sinken und schlug die Hände vor sein Gesicht.

"Harry, sieh mich an... bitte..." Draco kniete jetzt genau vor ihm.
 

Ruckartig hob er den Kopf, starrte Draco mit fest zusammengepresstem Kiefer an und ballte seine Hände zusammen. Dieser Geruch war zu viel für ihn und er wusste, wenn Draco nicht verschwinden würde, würde er den Kampf gegen sich selbst verlieren und sich holen, was er wollte.
 

"Verschwinde!", zischte er durch seine Zähne und knurrte leise und bedrohlich auf.

"Nein", erwiderte Draco nur und kam ein Stückchen näher. Sein Herz pochte zum zerspringen, aber er konnte einfach nicht anders. Langsam hob er seine Hand und strich über Harrys verspanntes Gesicht. Das leichte Zittern vibrierte auf Harrys Haut und er stöhnte gequält auf.

"Verschwinde ... SOFORT!"

"Nein", sagte Draco erneut und legte seine Lippen auf Harrys zusammengepressten Mund und bewegte sie leicht.
 

Harry kniff die Augen zusammen, hörte, wie Dracos Blut rauschte, dann verlor er den Halt. Er schob beide Hände in die blonden Haare, hielt ihn beinahe klammerartig an sich gepresst und vertiefte den Kuss gierig. Seine Zunge schob sich fordernd in Dracos Mund, er lauschte auf das erregte Stöhnen und Keuchen, presste den Blonden auf den Boden und legte sich auf ihn. Sofort schlossen sich Dracos Beine um seine Hüften. Der Kuss wurde verzehrender, ihre Hände hungriger...
 

"Atmen, Draco...", flüsterte Harry an seine Lippen, wartete, bis Draco Luft geholt hatte, nur um seine Lippen dann wieder in Beschlag zu nehmen.

Ihr Stöhnen wurde lauter, heftiger... dann sprang Harry plötzlich auf und apparierte.
 

"Harry!", stöhnte Draco keuchend. Er konnte ihn doch nicht einfach so hier liegen lassen! Schwer atmend ließ er sich zurücksinken und atmete ein paar Mal tief durch, bevor er sich aufrappelte und in seine Wohnung apparierte.
 

"WO BEI SALAZAR BIST DU GEWESEN?"
 

Draco zuckte heftig zusammen, als er Blaise` zornige Stimme hörte und wirbelte erschrocken herum.

"Du bist schon zu Hause?", fragte er ehrlich erstaunt und ging zur Theke, die die Küche vom Wohnzimmer abtrennte, um sich ein Glas Wasser einzugießen.

"WO WARST DU?"

"Blaise, hör auf zu schreien, ich bin nicht taub!", zischte Draco und trank einen Schluck. Er war immer noch aufgewühlt, durcheinander, das Adrenalin pumpte immer noch durch seine Venen und er hatte jetzt wirklich keine Lust sich mit dieser Dramaqueen auseinanderzusetzen.
 

"Ich will wissen wo du warst!", beharrte Blaise und starrte seinen Freund aus zusammengekniffenen Augen an.

"Meine Güte ... warum ist das so wichtig? Ich war eben unterwegs. Muss ich mich jetzt bei dir abmelden, oder was?"

Blaise starrte ihn perplex an, bevor er anfing zu keifen.

"Du ... ich bin immerhin dein Freund! Ich hab ein Recht darauf zu wissen, wo du bist!"

"Ach, und deswegen muss ich jetzt über jeden Schritt, den ich tue Rechenschaft ablegen? Das ist lächerlich, Blaise ... du bist vielleicht mein Freund, aber nicht mein Kindermädchen", sagte Draco, bevor er sein Glas hinstellte und nach der Post griff, die er durchsah.
 

Harry apparierte direkt ins Wohnzimmer seines Hauses, wo er erstarrt stehen blieb. Auf dem Boden an die Couch gelehnt saßen Lucas und Adam und es war nicht zu übersehen, wie fertig Adam war.

"Hey...", sagte Harry sanft und hockte sich vor ihn. Ohne zu zögern zog er ihn an sich.

"Es tut mir so Leid... Harry... oh Gott..."

"Schhhht... es war nicht deine Schuld." Liebevoll strich er ihm über das dunkle Haar. "Adam, sieh mich an."
 

Zitternd hob der Andere den Kopf.

"Es war nicht deine Schuld, okay? Es war niemandes Schuld und wenn wir unbedingt einen Schuldigen brauchen, dann nimm mich. Ich war es, der Draco dorthin gebracht hat." Er strich mit seinen Daumen über Adams nasse Wangen. "Ich bin dir nicht böse. Und mir tut es auch Leid, dass ich dich beinahe angegriffen hätte."
 

"Harry, siehst du jetzt, wie ernst diese Sache ist? Töte oder verwandle ihn, denn Draco wird sich nicht von dir fern halten!", warf Lucas beschwörend ein.

"Das bleibt abzuwarten. Es hat ihm einen ziemlichen Schock versetzt."

Adam zitterte noch immer.

"Hey, lass uns jagen gehen. Ich denke, wir sollten und alle drei etwas... Lucas, was ist mit dir passiert?" Harry betrachtete seinen Freund genauer, sah auf die aufgeplatzte Lippe.

"Oh... Adam hat seinen Blutrausch an mir ausgelassen. Nur nicht so, wie es schöner gewesen wäre", grinste er.

"Oh Jungs!", stöhnte Adam gequält auf.

Lachend zogen Harry und Lucas ihn hoch, wobei letzterer ihn liebevoll in seine Arme zog und heiß küsste.
 

Draco saß immer noch am Tresen und sah seine Post durch. Blaise hatte sich beleidigt in ihr Schlafzimmer verzogen, doch darum machte sich Draco keine Sorgen. Der würde sich schon wieder beruhigen. Viel mehr Sorgen machten ihm die unzähligen Drohbriefe, die er immer noch bekam. Draco wusste nicht, von wem sie kamen. Wahrscheinlich von Fanatikern, die den Krieg nicht ruhen lassen konnten, Hexen und Zauberern, die Rache wollten, an wem auch immer, die verblendet versuchten Genugtuung zu bekommen und dabei völlig vergaßen, dass in diesem Krieg nicht nur die Guten gelitten hatten.
 

Seufzend nahm er die Briefe und warf sie in den Müll. Es war müßig sie alle zu lesen und die wichtigsten, das hieß, seine private Post, konnte er mit einem einfachen Zauber aussortieren. Er würde nicht den Fehler machen und diesen Schund noch mal öffnen. Einmal Bubotubler und ein Furunkelfluch hatten gereicht, er war nicht scharf auf weitere Aktionen dieser Art, die in den Pergamenten versteckt waren.
 

Er saß einige Minuten auf dem Hocker am Tresen und überlegte. Noch nie hatte er so viel auf einmal gefühlt: Verlangen, Sehnsucht, Angst, Panik, Erregung, Wut, Trauer… die Liste war unendlich lang. Mit diesen Gefühlen ausgestattet apparierte er plötzlich, ohne es bewusst getan zu haben und tauchte im Schatten einer Baumgruppe des Friedhofs wieder auf. Zielstrebig ging er zwischen den Gräbern entlang und blieb dann stehen.
 

Der Retter unserer Welt
 

Unvergessen und für immer in unseren Herzen
 


 

‚Blanker Hohn!’, dachte Draco und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Wie oft hatte er hier gesessen, am Grab Harry Potters. Er hatte hier ganze Nächte verbracht, hatte geweint und geflucht… hatte gezittert und gebebt, doch nichts hatte die einzige Liebe seines Lebens wieder zurück gebracht. Er nahm einen der Bergkristalle in die Hand, die vor dem Stein lagen und drehte ihn im Sonnenlicht. Er funkelte und glitzerte, so wie Harrys Haut, wenn er ins Licht trat.
 

Von plötzlicher Wut getrieben holte er aus und warf den Stein mit voller Wucht gegen den Grabstein, wo er in tausend glitzernde Partikel zersplitterte, die funkelnd die Erde bedeckten. Völlig außer sich, sank er auf die Knie, schrie und brüllte Harry an, sich wohl bewusst, dass er ihn nicht hören konnte, hämmerte mit den Fäusten auf die Erde und ließ seine ganze Wut hinaus. Es war ihm völlig egal, ob ihn jemand hörte, alles was er wollte, war, seine Gefühle endlich herauszulassen.
 

Schluchzend brach er schließlich auf dem Grab zusammen und sein Herz schrie nach Harry. Er sehnte sich so sehr nach ihm, dass es ihn erstaunte, noch nicht vor Sehnsucht verrückt geworden zu sein. Höhnisch lachte er sich selbst aus und schüttelte den Kopf. Doch, er war schon längst verrückt. Die ganzen Drohbriefe zerrten schon lange an seinen Nerven, dann Harry, der wie aus dem Nichts wieder vor ihm stand, das Wissen, dass er nun ein Vampir war und den Auftrag hatte ihn zu töten. Und trotzdem konnte er sich nicht von ihm fernhalten. Eigentlich hätte er die Flucht ergreifen sollen, sich verstecken sollen, verschwinden, so weit es irgend ging, doch das Verlangen Harry nahe zu sein, war stärker, ging weit über seinen Überlebensinstinkt hinaus.
 

Langsam richtete Draco sich auf, als er Stimmen hinter sich vernahm.

„Malfoy!“

Schluckend erstarrte er, drehte sich langsam um und schaute in die feindseligen Gesichter von Ron, Hermine und dem neugierigen von Teddy.

„Was tust du hier? Hast du ihm nicht genug angetan?“, platzte Hermine raus.Dracos Blick hing an dem kleinen Jungen, der seine Hand fest um die Rons schloss. Leicht legte er den Kopf schief, wischte sich die Tränen von den Wangen und rührte sich nicht.
 

„Malfoy! Steh auf. Du sitzt, verflucht noch mal auf Harrys Grab!“

„Brüll mich nicht an, Weasley. Wir wissen alle, dass er dort nicht liegt!“

„Trotzdem ist ja wohl etwas mehr Respekt nicht zu viel verlangt, oder?“

Draco musterte erneut den Jungen, der sich hinter Ron versteckte.

Die Einzige, die erkannte, wie aufgewühlt Draco war, war Hermine, die sich vor ihn hockte.

„Malfoy, geht es dir gut?“

Diese Frage ließ Draco endgültig platzen.
 

„NEIN!“, schrie er. „MIR GEHT’S BESCHISSEN! TAUSENDE VON DROHBRIEFEN, EIN FREUND, DEN DAS EINEN SCHEISS INTERESSIERT UND… UND… HARRY!“

„Was… was meinst du?“, fragte Hermine.

„Ich vermisse ihn… ich will ihn wieder haben!“, schluchzte er und fiel in die Arme der jungen Frau, die erschrocken zu ihrem Mann blickte.

„Mal… Draco… was…?“
 

Ron riss die Augen auf und starrte nur auf den Mann, der sich in den Armen seiner Frau ausheulte. Hermine zuckte hilflos mit den Schultern und strich behutsam über Dracos bebenden Rücken, während ihr selbst die Tränen in die Augen stiegen. Mit allem hätte sie gerechnet, doch sicher nicht hiermit. Verstört sah sie auf den blonden Schopf hinunter und konnte sich nicht erklären, was zum Teufel hier passierte. Zum ersten Mal in ihrem Leben, war sie mit einer Situation vollkommen überfordert und wusste nicht, was sie tun sollte.
 

Sie bemerkte nicht Teddy, der sich von Rons Hand löste, und auf sie beide zustolperte. Mit großen Augen sah er zu dem Mann, der weinte und strich unbeholfen über das helle Haar, das so schön in der Sonne strahlte.

"Nicht weinen", sagte er leise und Draco hob langsam den Kopf. Peinlich berührt rückte er ein Stück von Hermine weg und seine Augen hafteten auf dem Kind, das vor ihm stand und ihn zaghaft anlächelte. Fahrig wischte er sich über die Augen und setzte an um etwas zu sagen, sich zu erklären, doch er brachte keinen Ton über die Lippen. Teddy sah ihn an, als wolle er direkt in seine Seele sehen und er schaffte es nicht, seinen Blick abzuwenden.
 

"Du hast Harry auch lieb gehabt?", fragte der Junge neugierig und Draco nickte, bevor er überhaupt wusste, was er tat.

Lautlos schnappte Hermine nach Luft.

„Hört mal, vergesst einfach, dass ich hier war, okay? Ich… ich geh jetzt!“ Draco stand auf und entfernte sich zügig, doch plötzlich spürte er eine warme Hand an seiner. Zitternd blieb er stehen und schaute hinunter in die grünen Augen von Harrys Patensohn. Zögernd ging er in die Knie und seufzte leise.
 

„Harry ist noch da“, sagte Teddy leise.

Draco runzelte die Stirn.

„Was… wie…“

„Hier.“ Teddy nahm seine Hand und legte sie auf sein Herz. „Und da auch.“ Seine kleine Hand ruhte auf Dracos Brust. „Er ist immer da. Das hat Jamy versprochen!“Nun lachte Draco kurz und leise auf.

„Jamy? Du hast Jamy gesehen?“

„Ja, er war hier. Er hat gesagt, dass Harry immer bei mir ist.“
 

Draco lächelte und spürte, wie ihm wieder die Tränen über die Wangen liefen. Ja, das war Harry… sein Harry. So was konnte nur ihm einfallen.

„Er hatte Recht!“, flüsterte er, verlor den Kampf gegen die Tränen und strich dem Jungen zart über die Wange. „Er ist immer bei uns…“ Aufschluchzend zog er den kleinen Jungen an sich und versprach sich in diesem Moment, dass er nicht zulassen würde, dass ihm etwas passierte. Und wenn er Harry zu seinem Glück zwingen musste, irgendwie würde er ihn dazu bringen.
 

Ron und Hermine standen fassungslos da und starrten auf das Bild, welches sich ihnen bot. Keiner von ihnen beiden hätte so was auch nur jemals vermutet. Dann fiel Hermine etwas ein und sie trat ein paar Schritte zu Draco und ihrem Ziehsohn.

"Draco ... waren die Lilien von dir?", fragte sie zaghaft und Draco hob erneut den Kopf und sah sie mit rot geweinten Augen an. Unsicher, warum sie das wissen wollte nickte er nur leicht, während sie ihn anlächelte. "Du warst jede Woche hier?"

"Hölle ... mehrmals in der Woche!", platzte er heraus und hätte sich am liebsten selbst geschlagen. "Hör mal ... ich ... vergiss das einfach, in Ordnung? Ich muss jetzt gehen", stammelte Draco und erhob sich langsam.

„Ich bin mir sicher, dass Harry sich gefreut hätte, wenn er es wüsste. Trotz allem, was zwischen euch passiert ist.“
 

Draco schaute Hermine an und lächelte ein wenig. Passiert? Jaah, passiert war eine Menge. Harry ist tot, ein Schwarzmagier, ein Vampir. Er wollte ihn beißen und töten und erschießen musste er ihn auch noch, doch er konnte es nicht, stattdessen knutschten sie auf einem Friedhof rum, bis sie ernsthafte Probleme in ihren Hosen bekamen… nein, man konnte nicht sagen, dass nichts passiert war.
 

Anstatt das alles hinunter zu rattern, lächelte er nur.

„Ja, denke ich auch. Er war ein… guter Kerl, trotz allem. Ich wünschte, wir wären nicht im Hass auseinander gegangen.“

Hermine zuckte zusammen. Dass sie mit ihrem besten Freund im Streit auseinander ging, ließ sie nicht los.

„Okay, ich werde dann mal gehen. Macht's gut und passt gut auf den Kleinen hier auf.“

„Machen wir… vielleicht sehen wir uns noch einmal hier.“

Draco wandte den Blick ab und seufzte. Er hatte noch acht Tage. Wenn die rum waren, wusste er nicht, was mit ihm sein würde.

„Wir werden sehen. Bye!“
 

Hermine hob nur die Hand, doch Draco beugte sich zu Teddy hinunter.

„Er ist sicher stolz auf dich, vergiss das niemals, okay?“, flüsterte er ihm ins Ohr und gab ihm einen sanften Kuss aufs Haar. Dann trat er in den Schatten der Bäume, lächelte Hermine noch einmal zu und apparierte.
 

Draco tauchte in seiner Wohnung auf, entdeckte, dass Blaise nicht da war und machte es sich auf der Couch gemütlich. Nachdenklich starrte er in die Flammen des Kamins vor ihm und fing an, die Gesamtsituation zu analysieren. Wie durch ein Wunder hatte Harry ihn im Wald nicht zu früh wahrgenommen und er hatte einen Großteil seines Gesprächs mit Lucas gehört. Er könnte ihn also verwandeln und wollte das offensichtlich nicht. Draco kniff die Augen zusammen und dachte darüber nach, was ihn in seinem jetzigen Leben hielt. Eigentlich gar nichs. Eigenartigerweise machte ihm der Gedanke, als Vampir leben zu müssen, überhaupt keine Angst. Und das würde es auch nicht, so lange er Harry an seiner Seite hatte.
 

Lange saß Draco da und überlegte hin und her, wie er Harry dazu bringen konnte, seine Bedenken in den Wind zu schießen. Mit der ganzen Listigkeit eines Slytherins nahm er die Situation auseinander und beleuchtete sie aus sämtlichen Perspektiven. Eigentlich war es ganz einfach. Sein Geruch wickelte Harry offenbar nicht genug ein, er konnte dem immer noch widerstehen, auch wenn es jedes Mal knapp war. Doch er war eben Harry. Er musste ihn gnadenlos aus der Reserve locken, wenn er wollte, dass Harry es endlich tat, denn er selbst fand Lucas` Vorschlag gar nicht schlecht. Damit wäre ihnen allen geholfen und Teddy wäre erst einmal aus der Schusslinie.
 

Ein gefährliches Grinsen, dass sehr an den alten Draco Malfoy erinnerte, tauchte auf seinem Gesicht auf und machte deutlich, dass Harry keine Chance mehr haben würde. Denn er würde ihn wohl morgen beim Frühstück sehen und beim Frühstück gab es immer Messer ....
 


 

So, ihr Süßen, das war es für diese Woche und ich denke, das heutige Kapitelende ist nicht ganz so schlimm wie das Letzte, nicht wahr?

Schreibt uns doch, wie es euch gefallen hat, wir würden uns sehr drüber freuen!
 

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 11

Huhu ihr Süßen!
 

Wie ihr sehen könnt, sind wir diese Woche schon einen Tag früher dran, aber Jules und ich sind beide am Wochenende weg und wir möchten natürlich nicht, dass ihr deshalb auf eure Kapitel verzichten müsst. Deshalb habe ich das Posten kurzerhand um einen Tag vorgezogen. Das macht euch doch nichts aus, oder? Nein? Dachte ich mir! *g*
 

Das bedeutet, dass auch die anderen beiden Storys einen Tag zu früh kommen. Aber ich vermute mal, das freut euch.
 

Wie immer gehen Knuddler und Knutscha an alle Kommischreiber!
 

So, jetzt werden wir euch eure Neugier befriedigen lassen und nicht lange herumlabern! Viel Spaß dabei!!!
 

Knutsch,

Rosenjules & Silvereyes
 


 

Kapitel 11
 

Die Nacht ging schnell vorbei, obwohl Draco kaum ein Auge zugemacht hatte. Nicht weil Blaise neben ihm lag und dezent schnarchte, oder weil sie sich am Abend leidenschaftlich geliebt hatten. Draco wollte sich so von ihm verabschieden. Er hatte alles getan, von dem er wusste, dass Blaise es liebte. Vier Stunden waren sie übereinander hergefallen. Sein Freund war erschöpft eingeschlafen und Draco drehte sich von einer Seite auf die andere. Um halb sechs gab er es auf, saß eine gute Stunde unter der heißen Dusche und festigte seinen Entschluss, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Es war seltsam, fast kam es ihm vor, als hätte er Selbstmordgedanken… und genau genommen war es auch so.
 

Um halb neun quälte sich Blaise aus dem Bett und ging duschen. Dann blieb er nackt und nass hinter Draco stehen, der am Tresen die Zeitung durchblätterte. Liebevoll schlossen sich seine Arme um ihn.

„Gib mir noch zehn Minuten, dann können wir Frühstücken gehen. Ich hab richtig großen Hunger!“

„Ja, ich auch!“, lächelte der Blonde und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Tief atmete er Blaise` Geruch ein. Würde er ihn vermissen? Bestimmt, doch Harry wäre dann bei ihm und so hätte er gar keine Chance jemanden zu vermissen.
 

In Gedanken blätterte er weiter die Zeitung durch und dachte darüber nach, ob es funktionieren würde. Doch er hatte den Verdacht, dass Harry dem nicht würde widerstehen könnte. Er musste nur aufpassen, dass er seine Okklumentikschilde oben hielt. Harry sollte nicht merken was er vorhatte, bis es zu spät war. Blaise kam wieder aus dem Schlafzimmer und sie verließen die Wohnung um nach Birmingham zu apparieren. Eigentlich war es Blödsinn das jeden Morgen zu tun, doch dort gab es den besten Milchkaffee in ganz England und Draco musste zugeben, dass er den wohl vermissen würde. Doch das waren Nichtigkeiten, über die er sich wohl bald keine Sorgen mehr machen müsste.
 

Blaise musterte ihn, während sie die ihnen wohlbekannte Straße entlang schlenderten und schon von weitem die weißblaue Markise des Cafes im leichten Wind flattern sahen. Dort angekommen setzten sie sich auf ihren üblichen Platz und schon Minuten später standen dampfende Tassen vor ihnen, während die Kellnerin ihnen versicherte, dass ihre Croissants gleich kommen würden. Draco schätzte es an diesem Cafe`, dass sie ihre Backwaren selbst herstellten und schwor sich, dieses letzte Croissant zu genießen. Schälchen mit Konfitüren und Butter standen schon vor ihnen und er rührte in seinem Kaffee.
 

"Was ist los, Dray? Du wirkst so abwesend?"

"Nichts weiter", lächelte Draco und sah seinen Freund an. Harry war noch nicht da, doch er hatte keinen Zweifel, dass er bald kommen würde.

Misstrauisch zog Blaise die Augenbrauen zusammen und sein Blick wurde düster. Draco sah auf und erblickte Harry, der sich zwei Tische weiter niedergelassen hatte.

„Klasse… was will der denn hier?“, knurrte Blaise.

„Das ist ein freies Land. Wenn er hier sitzen will, dann lass ihn“, erwiderte Draco lapidar und wandte seine Aufmerksamkeit Blaise zu, aktivierte den Schutz, damit Harry nicht in seinen Gedanken herumkramen konnte und schnappte sich ein Croissant, welche die Kellnerin ihnen inzwischen hingestellt hatte.

„Jaah, aber es gibt noch eine Million andere Cafes. Warum muss es unseres sein?“, meckerte Blaise flüsternd.
 

Harry lächelte in sich hinein und genoss den Duft, den der Blonde ausstrahlte, bis er stutzte. Was sollten die magischen Schutzschilde? Glaubte er wirklich, das könnte Harry davon abhalten, seine Gedanken zu lesen? Doch was er hörte, ließ ihm das wenige Blut in den Adern gefrieren. Er hörte Blaise leidenschaftlich stöhnen, Bitten, nach mehr und Dracos gewisperte Worte, dass er ihn lieben würde. Seine Hand verkrampfte sich auf dem Tisch. Doch er ließ sich nicht beirren und bestellte Wasser und die Zeitung. Während er wartete, haftete sein Blick auf Dracos Profil.
 

Das reichte, um bei Blaise einen kompletten Blackout auszulösen.

„HEY!“, schrie er plötzlich.

Draco zuckte zusammen.

„Kannst du vielleicht mal aufhören, meinen Freund mit Blicken auszuziehen?“, fauchte Blaise.

Harry hob nur die Augenbrauen.

„Sorry, aber er ist nun mal nicht unbedingt hässlich. Ganz im Gegenteil. Und du solltest dich setzen, die Leute schauen schon und Draco macht nicht den Eindruck, als würde ihm dein Aufstand gefallen.“
 

Blaise tickte aus und stürmte auf Harry zu.

„BLAISE!“, schrie Draco und versuchte ihn zurückzuhalten, zerrte an seinem Hemd.

Der Schwarzhaarige griff nach dem Kragen Harrys, versuchte ihn hoch zu zerren, doch Harry rührte sich keinen Zentimeter, grinste nur frech.

„Lass es, das bekommt dir nicht“, sagte er warnend.

Blaise holte aus, doch anstatt Harry zu treffen, verpasste er Draco einen unsanften Schlag ins Gesicht.

„Du Arsch!“, brüllte der Blonde auf und presste sich die Hand auf die Lippe.
 

Dass mehrere Passanten starr dem Schauspiel folgten, bemerkte Harry nicht. Alles, was er wahrnahm, war der süße Geruch des Blutes und als Draco seine Hand runter nahm, sah er, dass dessen Lippe aufgeplatzt war.

Der Blonde registrierte die Gefahr nicht, zu sehr war er noch in den Kampf mit Blaise gefangen, dann erstarrte er, als Harry direkt vor ihm stand und langsam mit der Zungenspitze über die Wunde leckte. Draco zuckte zurück und leckte sich selbst über die Lippen, schmeckte den metallischen Geschmack und musste sich ein Grinsen verkneifen, als er Harrys Gesichtsausdruck sah. Seine Augen konnte er hinter der Sonnebrille nicht sehen, doch er würde sein gesamtes Vermögen darauf verwetten, dass sie schwarz waren.
 

"HEY!", brüllte Blaise entrüstet los. "HAST DU SIE NOCH ALLE? NIMM SOFORT DIE ZUNGE VON MEINEM FREUND!"

"Wenn er dein Freund ist, solltest du ihn vielleicht nicht schlagen", knurrte Harry dunkel und fixierte Blaise bedrohlich, ließ jedoch seinen Blick zurück zu Dracos Lippe wandern, an der sich dunkelrote Blutstropfen bildeten. Der Blonde machte keine Anstalten etwas dagegen zu unternehmen und Harry stöhnte innerlich auf.
 

"Das kann dir doch egal sein! Wer bist du überhaupt, du Vogel?"

"Das sollte dir nun wirklich egal sein, Blaise Zabini!", zischte Harry leise und musste sich stark konzentrieren um nicht sofort über Draco herzufallen. Der süße und gleichzeitig schwere Geruch seines Blutes ließ ihn wahnsinnig werden. "Ich rate dir, leg dich nicht mit mir an, das würdest du nicht überleben ... und nun sag auf Wiedersehen zu Draco."

"Was? Du hast doch 'nen Knall! Dray ... komm schon wir gehen!", forderte Blaise, der ungläubig zusah, wie Draco sich mehrere Schritte von ihm entfernte. "Dray?"
 

Doch Draco hatte seine Entscheidung schon längst getroffen und drehte sich um. Ohne einen Blick zurückzuwerfen ging er davon und verschwand in der nächsten Seitenstraße. Harry würde ihm schon folgen. Er spürte wie das Blut sein Kinn entlanglief und unterdrückte den Drang es wegzuwischen, als er sich an eine raue Hausmauer lehnte.
 

Blaise konnte seinem Freund nur hinterher starren und sein Blick wanderte zu Harry.

"Was soll das? Was hast du mit ihm gemacht?"

"Nichts ... nichts, was er nicht wollte. Chance verpasst, Zabini", hauchte Harry und ging ebenfalls davon. Blaise stand erstarrt da und ließ sich schließlich fassungslos auf den nächstbesten Stuhl sinken. Was zum Teufel war hier passiert? Warum war Draco weggegangen? Er würde ihn später fragen, wenn er wieder zu Hause war. Abwesend legte Blaise Geld auf den Tisch und machte sich auf den Weg nach Hause. Er würde dort auf Draco warten und dann mit ihm reden. Er wusste noch nicht, dass er Draco an diesem Tag nicht mehr sehen sollte.
 

Harry reckte die Nase in die Luft und erfasste Dracos unverwechselbaren Duft und den seines Blutes. Langsam lief er weiter, ein befriedigtes Grinsen umspielte seine Lippen und er wusste, dass er ihm heute nicht widerstehen konnte, doch er hoffte, bei allem, was ihm wichtig war, dass er ihn nicht töten würde. Das war das Einzige, worüber er sich Sorgen machte, aber er konnte auch nicht umkehren, weg gehen… er wurde praktisch in die kleine, dunkle Seitenstraße gezogen, in der er den Blonden erblickte.
 

Der rote Rinnsal lief über sein Kinn, tropfte auf den Boden und dunkle Augen fixierten den Vampir.

Harry knurrte leise und blieb dicht vor ihm stehen.

„Bist du dir sicher, dass du das willst?“, fragte er mit dunkler, erregter Stimme.

„Alles, was ich will, bist du…“, flüsterte Draco.

Harry trat noch einen Schritt näher auf ihn zu und verlor plötzlich seine Hemmungen. Er packte Draco fest am Hintern, beförderte ihn einige Zentimeter die Wand hinauf und presste sich an ihn.
 

Erschrocken stöhnte Draco, spürte die Härte in Harrys enger Jeans und schnappte nach Luft.

„Heb den Zauber auf…“

Kurz wedelte Harry mit der Hand und Draco wühlte seine Finger in die schwarzen Haare.

Immer wieder wurde er von Harry an die Wand gestoßen, stöhnte dabei lustvoll auf und nahm dem Vampir die Sonnenbrille ab. Tief versank er in den schwarzen Augen.

„Leck es ab…“
 

Hungrig stürzte sich Harry auf Dracos Lippen, kostete das Blut, saugte leicht an ihnen und küsste ihn so verzehrend, dass er selbst ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte, dann… mitten im Kuss, apparierte er in seinen Wald, mehrere Kilometer vom Haus entfernt, damit die Jungs ihn nicht wittern konnten.
 

Draco nahm nur kurz eine kleine Lichtung mit weichem Gras wahr, als Harry ihn auch schon auf den Boden legte und sich über ihn beugte. Immer wieder saugte sich seine Mund an seiner Unterlippe fest, leckte mit der Zunge darüber und fing jeden Tropfen Blut auf, der aus der Wunde trat. Verlangend drängte er sich Harry entgegen, sein Herz pochte schnell, pumpte sein Blut kräftig durch seinen Körper und all seine Sinne richteten sich auf Harry aus.
 

Der Vampir war völlig berauscht vom Geschmack Dracos, er hatte gewusst, dass er gut schmecken würde, doch er hatte keine Ahnung gehabt wie gut! Hart presste er sich an ihn, stöhnte auf, als sich Dracos Bein um ihn schlang und wusste, dass es heute kein zurück mehr geben würde. Draco hatte ihm die Entscheidung aus der Hand genommen, dass wusste er und er ließ sich völlig von dem samtigen Geruch einhüllen. Knurrend grub er seine Finger in Dracos Muskeln, fühlte die Wärme unter seinen Fingern, den Puls, der unkontrolliert raste, ob vor Angst oder vor Erregung war nicht auszumachen.

"Hölle, Draco ... du schmeckst so gut!", stöhnte Harry an den Lippen des Blonden und drängte seine Erregung an dessen Becken.
 

Draco öffnete seine sturmgrauen Augen und sah Harry begehrlich an.

"Dann koste mich ... nimm mich, Harry!", wisperte er und hob ihm seine Hüften entgegen, versuchte sich an ihm zu reiben, krallte sich an seinen Schultern fest und ließ seinen Kopf zurückfallen. Kalte Lippen trafen auf seine weiche Haut am Hals und ein Zittern überlief seinen Körper.

'Oh Gott ... jetzt!'
 

"Nein, noch nicht jetzt ...", wisperte Harry dunkel und leckte mit seiner Zunge über die wild pochende Halsschlagader, in der das süße Blut rauschte. Unbeherrscht riss Harry Dracos Hemd auf und bewunderte die glatte helle Brust die sich ihm offenbarte. Er stöhnte rau auf, wenn er sich vorstellte, wie überirdisch schön Draco als Vampir aussehen würde. Seine kühlen Lippen trafen auf die erhitzte Haut, kalte Finger strichen über Dracos Rippenbögen, erkundeten jeden Muskel, jede Erhebung, jede Vertiefung auf seinem Brustkorb und fühlten das stark klopfende Herz unter seinen Händen.
 

Draco stöhnte unbeherrscht auf, drängte sich den kalten Lippen weiter entgegen und wusste, dass er noch nie in seinem Leben so dermaßen erregt war, wie in diesem Moment.

‚Beiß mich doch endlich…’ Draco flehte in Gedanken weiter, hob den Kopf und zog Harry an sich. Er leckte über dessen Hals, biss sanft hinein, um ihn zu animieren, doch Harry wollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn es seine gesamte Kraft kosten würde. Aber er wollte es genießen. Er würde den Rausch, den Draco ausstrahlte so nie wieder erleben... er würde nie wieder diesen wunderbaren Herzschlag hören, nie wieder das Rauschen seines Blutes an seiner Zunge spüren... Gott, er würde das hier nie wieder erleben, und er wollte es auskosten, bis zur letzten Minute, bis er sich nicht mehr halten konnte.
 

Immer heftiger rieben sich ihre Becken aneinander, dann war es genug. Ein Schwenker mit der Hand und ihre Klamotten lagen einen Meter weiter in einem Knäuel auf der Wiese.

Laut stöhnte Draco auf, als er plötzlich Harrys harte Präsenz an seiner spürte und biss abermals in seinen Hals.

"Gott, du bist der Wahnsinn, Harry... mach weiter... immer weiter...", raunte er ihm ins Ohr, was den Anderen laut aufkeuchen ließ.
 

Ihre Finger verhakten sich ineinander, als Harry sich mit dem Oberkörper etwas aufrichtete und sich so wild auf ihm bewegte, dass Draco laut aufschrie. Dieses Bild brannte sich in seinen Kopf.

Draco Malfoy unter ihm, mit weit gespreizten Beinen, einer Erregung, die nebenbei gesagt größer war, als alle, die Harry bis dahin gesehen hatte, der Schweiß auf Dracos Haut, das Blut, welches noch immer über sein Kinn lief, da die Wunde immer wieder gereizt wurde und das Stöhnen.
 

Das Stöhnen, das immer wieder Blitze direkt in seine Erektion zu schießen schien. Bis aufs äußerste erregt, küsste und leckte er immer wieder über Dracos Körper, arbeitete sich immer weiter hinab und nahm sich soviel Zeit wie noch nie, verwöhnte und erforschte Dracos Körper mit einer Gründlichkeit, die ihn selbst überraschte und nahm dabei immer Dracos Gedanken wahr.

'Mehr ... mehr ... hör auf zu spielen ... mehr ... nimm mich doch endlich ... FICK MICH!'

"Hör auf so was zu denken, oder es ist schneller vorbei als es dir lieb ist", knurrte Harry wild auf und ließ seine kalte Zunge über Dracos Spitze gleiten, der sich ihm aufschreiend entgegenbäumte.
 

"Dann hör endlich auf mich hinzuhalten, Potter!", keuchte Draco laut auf und spreizte seine Beine noch ein wenig weiter, gab Harry mehr Platz. Draco wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen, sie überrollten ihn wie eine Flutwelle, die sich nicht aufhalten ließ und alles niederriss, was sich ihr in den Weg stellte. Er hörte sein eigenen Blut in seinen Ohren rauschen und warf seinen Kopf in den Nacken, als Harry seine Hoden in den Mund saugte und sie mit der Zunge umspielte.
 

'Oh Merlin ... er bringt mich um ... er bringt mich um, ohne mich zu beißen!', dachte er unwillkürlich und Harry lachte leise auf bei diesem Gedanken, ließ sich jedoch nicht weiter davon stören dachte bei sich, dass er das hier viel zu sehr genoss, als dass er es schnell beenden wollte. Zum ersten Mal, hatte er das Bedürfnis sich Zeit zu nehmen, auch wenn ihn der Geruch des Blutes wahnsinnig machte. Fest packte er Dracos Hüften, hob ihn ein wenig vom Boden und fuhr mit seiner Zunge dessen Spalte entlang, vergrub sein Gesicht dazwischen und leckte über das kleine Loch, das noch fest zusammengezogen war. Leicht stippte er seine Zunge hinein und hörte Dracos tiefes Aufstöhnen und tat es gleich noch mal.
 

Über eine Stunde quälte Harry ihn, leckte seinen gesamten Körper ab, nahm jeden Schweißtropfen auf, den seine kalte, neugierige Zunge erhaschen konnte, bis er erneut zwischen Dracos Beinen kniete.

Der Blonde wimmerte und stöhnte, wand sich leidenschaftlich unter ihm und hatte seit wenigen Minuten nicht mehr die Möglichkeit seine Hände zu bewegen. Sie klebten regelrecht über seinem Kopf auf der Wiese, wie immer Harry das auch gemacht hatte. Langsam leckte der Schwarzhaarige die Innenseite seiner Oberschenkel entlang, glitt über seine Leisten und stippte mit der Zunge in seinen Bauchnabel.
 

'Ich halte es nicht mehr aus... bitte Harry... lass mich kommen...' Draco schrie hart auf, als Harry sanft in seine rot pulsierende Spitze biss. 'MEHR!'

Harry lachte leise in sich hinein. Ihre Kommunikation fand nur durch Dracos Gedanken statt und die wurden immer lauter. Draco war sich nicht bewusst, dass man sich auch per Gedanken anschreien konnte.
 

'Scheiße, nimm ihn endlich in den Mund, du blöder Scheißkerl!'

Harry robbte nach oben und beugte sich über ihn.

"Wer ist hier ein Scheißkerl, Baby?"

'DU!'

"Warum?", fragte Harry mit Unschuldsmiene.

'WEIL DU MICH HINHÄLTST UND ICH GLEICH PLATZE!'

Harry lachte.

"Man, deine Gedanken brüllen ja richtig!"

Draco knurrte leise.

"Hmm... das klingt animalisch... mach weiter...", schnurrte Harry an seinen Lippen und biss sanft hinein, riss damit die Wunde wieder auf und saugte vorsichtig an ihr, schmeckte die süße Schwere des Blutes und packte fest Dracos harten Penis.
 

Draco riss seinen Kopf zur Seite, sog seine eigene Unterlippe in den Mund und sah Harry trotzig an.

'Wenn du mehr will, dann besorg es mir richtig!', fauchte er in Gedanken und Harry zog seine Augenbraue hoch, während er ihn amüsiert ansah. Er konnte jedoch die Gier in seinen Augen nicht verstecken.

"Kommt jetzt der Slytherin in dir durch?", schnurrte Harry und ließ seine Faust fest über Dracos Glied gleiten, der unterdrückt aufseufzte und fest auf seine Unterlippe biss, um sie weiter verstecken zu können.

'Selber schuld!'
 

Harry küsste ihn hart auf den Mund, ließ seine Zunge darüber gleiten und ohne es steuern zu können öffnete Draco den Mund und kam mit seiner Zunge Harrys entgegen, der in den Kuss hineingrinste.

'Ich hasse dich!'

"Hör auf zu lügen, Draco", nuschelte Harry an seinen Lippen und führte seine Hand, die er mit einer kurzen Geste mit Gel überzog, zwischen Dracos Pobacken, der kurz aufquiekte, als er die kalte Substanz an seinem Eingang spürte. Harry umkreiste ihn immer wieder sanft, ließ die Fingerspitze eindringen, zog sie wieder zurück und verwandelte Draco in eine wachsweiche Masse ohne Verstand, der selbst in seinen Gedanken nur noch stammelte.

'Ohh ... bitte ... mach ... das ... guuut ... Jaaaah!'
 

"Jaaah, das gefällt dir, was?", knurrte Harry und stieß seinen Finger heftiger in den Blonden, der sich gierig aufbäumte.

'Ja! Jaa! JAAH!'

"Du kannst mit mir reden, Baby...", grinste Harry.

"Scheiße, hör auf zu spielen, Potter! FICK MICH ENDLICH!", schrie Draco laut und stöhnte auf, als Harry seinen Lustpunkt traf.

"Ohhh... immer mit der Ruhe, mein kleiner Teufel."
 

Harry nahm einen zweiten Finger dazu, küsste Draco vernichtend, leckte ihm abermals das Blut von der Lippe und stöhnte leise, als Draco sein Bein gegen seine Erektion drückte. Er bewegte seine Finger hastiger in ihm, spürte, wie seine Kontrolle langsam schwand und er wusste, dass er es nicht bis zum Schluss ausreizen durfte, sonst würde er verlieren... Draco verlieren...
 

Er entzog seine Finger, überzog seinen Penis magisch mit Gleitgel und legte sich auf den Blonden. Schnell löste er seine Hände, die auf Harrys Körper schossen und ihn fest an sich zogen.

'Nimm mich, Baby...', flehte Draco leise, als sie sich tief in die Augen schauten.

"Bist du dir wirklich sicher, Draco? Wenn ich es tue, ist es endgültig."

"Ich will es...", sagte Draco. 'Ich will dich.. schon seit so vielen Jahren... Ich liebe dich, Harry...'

Der Schwarzhaarige lächelte ihn an, küsste ihn sanft und streichelte mit seiner Nase Dracos.

"Ich liebe dich auch... mehr noch als das... viel mehr, als das...", flüsterte er und drang sanft in ihn ein.
 

"Harry?"

"Hm...?"

"Beiß mich... bitte..."

Ein heftiger Schauer zog sich durch Harrys Körper, als er sich langsam in ihm bewegte und mit seiner Zunge über Dracos pralle Halsschlagader leckte.

Der Blonde wurde immer aufgeregter, begann beinahe zu hyperventilieren, so schnell atmete er und Harry wusste, dass er ihn nicht beruhigen könnte.

Der Schwarzhaarige spürte, wie seine Fänge ausfuhren, während er immer wieder über Dracos Hals leckte.

'Mach schon... Jetzt! ...JETZT!'

Harry biss zu und Draco schrie laut auf. Es war kein Schmerz, der ihn wahnsinnig werden ließ. Er spürte Harrys Erektion, seine Gedanken und Gefühle so heftig und intensiv wie nie.
 

"FUUUUCK!" Draco war nicht mehr zu halten, während sich Harry immer schneller in ihm bewegte, hart in ihn stieß und an seinem Hals stöhnte.

Dracos warmes Blut lief in seinen Mund, seine Hand krallte sich in seinen Nacken und zog ihn noch fester an sich. Er trank das Blut, welches ihn komplett benebelte, saugte sich an seinem Hals fest, während sich sein Becken immer schneller bewegte, dann riss er sich los, warf den Kopf in den Nacken und brüllte laut auf.
 

Harry fühlte sich so berauscht wie nie, regelrecht betrunken oder high, als sich irgendwas in seinem Verstand umlegte, wie ein Schalter, von dem er keine Ahnung hatte, dass er überhaupt da war. Immer noch bewegte er sich in Draco, der schlapp unter ihm lag und biss sich selbst heftig auf die Zunge, aus der sofort das Blut herausschoss. Er beugte sich über Draco, presste seinen Mund auf seinen und schob seine Zunge in die warme Mundhöhle, musste sie hindurchzwängen und nahm keinen einzigen Gedanken mehr wahr. Panik überrollte Harry, dass es zu spät war, dass er zu viel getrunken hatte ... dass er Draco verlieren würde. Leichte, seichte Zungenschläge an seiner ließen ihn aufseufzen. Träge umschmeichelte Dracos Zunge die seine, die Bewegungen wurden langsam stärker, das saugen fester und gieriger, während er immer noch in den Leib unter ihm stieß.
 

Draco ergoss sich plötzlich unter ihm, ein lauter Schrei hallte in seinen Gedanken, während seine Zunge immer noch ausgesaugt wurde und er ergoss sich unterdrückt stöhnend, ohne Draco die Blutquelle zu entziehen. Harry fühlte wie Dracos Arme von seinem Rücken glitten, die Hand aus seinem Nacken verschwand und schlaff ins Gras fiel. Harrys Hand ruhte auf Dracos Brustkorb, das Herz darunter pochte immer langsamer, immer unregelmäßiger, arbeitete nur mühsam, bis es endgültig verstummte und das Saugen an seiner Zunge schlagartig aufhörte ..........
 


 

Na? Geht’s euch gut, oder hat euer Denkvermögen schlagartig Urlaub eingereicht??? *g*

Wir hoffen mal nicht, denn wir möchten gerne eure Kommis dazu lesen können und nicht nur sinnloses Gebrabbel! *lach*
 

Bis nächsten Donnerstag! Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 12

Huhu ihr Süßen!
 

Heute kommt schon wieder ein neues Kapitel und wir hoffen mal, ihr habt den Cliff aus dem letzten Kapitel überlebt und seid nun fit um das neue zu lesen! *g*
 

Knuddler und Knutscha gehen natürlich wie immer an alle, die uns Kommis schreiben.Danke, danke, danke! Ihr seid einfach klasse Kommischreiber!!!
 

So, jetzt genug davon, viel Spaß beim lesen!
 


 

Kapitel 12
 

Harry hob den Kopf, schmeckte sein eigenes Blut und suchte Dracos Gesicht nach irgendeinem Lebenszeichen ab, doch der Blonde lag im Gras, die Augen geschlossen und rührte sich nicht mehr.

"Draco?" Harry schluckte und strich sanft eine Haarsträhne aus dessen Gesicht. "Baby, sag was..." Immer wieder streichelte er Dracos Gesicht.

Panisch schaute er sich um. "Scheiße... ich wusste es... Draco! Nein! Komm schon, Baby... Rede, denke... egal, aber mach irgendetwas!" Harry richtete sich auf, zog Dracos leblosen Körper an sich und wiegte ihn sanft.
 

"Draco... lass mich nicht allein... bitte... Verflucht, sag etwas!" In ihm kroch eine Angst hinauf, wie er sie noch nie gespürt hatte... überwältigender, als zu Zeiten Voldemorts. Er wisperte Dracos Namen, forderte ein Lebenszeichen, doch der Blonde rührte sich nicht. "Was habe ich nur getan... was habe ich dir angetan... Draco... bitte... du darfst nicht sterben... nicht so... bitte..." Plötzlich liefen kalte Tränen über Harrys Wangen, die er nicht spürte. Alles, was er spürte, war, dass Dracos Körper an Wärme verlor. "Bitte, du darfst nicht gehen... Scheiße Draco... DRACO! WACH AUF! LASS MICH NICHT ALLEIN! DRACO, VERLASS MICH NICHT!" Harry schrie und schüttelte den Blonden, doch nichts was er tat, konnte ihn zurückholen.
 

Mit zitternden Fingern suchte er einen Puls, ein leichtes Pochen des Herzens, den Hauch eines Atems, doch nichts von alldem konnte er finden. Die Verzweiflung stürzte wie ein zerbombtes Hochhaus über ihm ein und er brach schluchzend zusammen, hielt Draco fest in seinen Armen und weinte in das blonde Haar. Eine Ewigkeit saß er mit Draco auf dem Gras, konnte sich nicht dazu durchringen ihn loszulassen und sprach immer wieder auf ihn ein. Wisperte, flüsterte, schrie und tobte, konnte seiner Gefühle nicht mehr Herr werden.
 

Harry wusste nicht, wie lange er sich nicht gerührt hatte und nur über Dracos Haut gestrichen hatte, die nun kalt war, eiskalt. Die Abenddämmerung brach herein, als er sich aufrappelte und mit einer Handbewegung ihre Kleider wieder an ihre Körper zauberte. Er wollte nicht, dass Draco fror, war sein Gedanke, auch wenn der völlig irrational war. Schluckend hob er den schlaffen Körper auf seine Arme und apparierte an den Waldrand, von wo aus er langsam zu seinem Haus lief. Er würde Draco nicht im Wald lassen. Draco hatte Angst im dunklen Wald, er würde sich fürchten und das wollte er nicht. Immer noch liefen die Tränen über seine kalten Wangen und er hörte nicht, wie Lucas` und Adams Lachen abrupt verstummte, die rauchend auf den Stufen vor dem Haus saßen.
 

"Um Himmels willen, Harry!", rief Lucas aus und sprang auf, während Adam wie erstarrt sitzen blieb. "Was ist passiert?"

"Ich muss ihn rein bringen", wisperte Harry, völlig neben sich stehend und fasste Draco fester, schob mit seinem Oberarm den blonden Kopf an seine Brust. "Ihm ist kalt ... er ist so kalt."

"Harry ...", flüsterte Lucas fassungslos und starrte auf die Tränen, die immer noch aus den nun matten, grünen Augen traten.
 

Adam und Lucas schauten ihm hinterher.

"Was hat er getan?", fragte Adam leise.

"Er... er hat ihn verwandelt", antwortete Lucas.

Adam verstand nicht, warum der Schwarzhaarige so weinte.

"Warum ist er dann so fertig?"

"Ich weiß es nicht. Komm mit!"

Beide betraten das Haus und stiegen die Treppe hinauf. An Harrys Zimmertür blieben sie stehen.

"Harry?"
 

Der Vampir hörte seine Freunde nicht. Er saß auf seinem Bett, noch immer mit dem leblosen Körper des Blonden im Arm. Sanft wiegte er vor und zurück, summte leise die Hogwarts-Hymne und nicht einmal das registrierte er. Er hatte ihn getötet... den Einzigen, den er je wollte, den er schmerzhaft wollte. Jeder Muskel in seinem Körper bebte und zitterte, jede Zelle sendete Schmerzen, die den Cruciatus weit in den Schatten stellte.
 

"Harry... was... was hast du?" Lucas setzte sich neben ihn, strich ihm eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Baby, rede mit mir... was ist los?"

"Ich... ich habe ihn getötet... wisperte Harry in die Blonden Haare.

"Jaah, das macht Sinn, sonst hättest du ihn nicht verwandeln können", platzte Lucas raus.

Harry hörte es nicht.

"Hey... warum... wieso kannst du plötzlich weinen?"

"Er ist tot... ich habe ihn getötet... es ist meine Schuld..." Harry verstand Lucas Worte nicht. Sie drangen nicht zu ihm vor.
 

"Harry!" Nun reichte es dem Dunkelblonden. "Harry, sieh mich an!"

Er hob den Kopf, erkannte Lucas aus den Tränen verhangenen Augen kaum, spürte die zarten Finger nicht, die über seine nassen Wangen strichen.

"Harry... ja, du hast ihn getötet... aber sieh ihn dir an!"

Der Schwarzhaarige runzelte nur die Stirn, regte sich aber sonst nicht.

"Na los!"
 

Nun senkte Harry den Blick, schaute in das wunderschöne Gesicht des Blonden und biss sich keuchend auf die Lippe.

"Was..."

"Es ist normal, dass er wie tot wirkt. Das gehört dazu. Harry, wir haben uns nie über den Prozess der Verwandlung unterhalten und das tut mir Leid. Es hätte dir so einiges erspart." Lucas lächelte ihn beinahe fröhlich an. "Er verwandelt sich, das dauert seine Zeit."

"Wie lange?"

"24 bis 48 Stunden. Schau... seine Züge werden immer weicher und ... oh man, immer schöner..."
 

Es stimmte. Harry sah in Dracos Gesicht und konnte entdecken, wie der leicht verbitterte Zug um seinen Mund verschwand, die blasse Haut erinnerte nun an weißen Marmor und er strahlte inzwischen eine Schönheit aus, die beinahe weh tat. Harry drückte ihn näher an sich und sah verzweifelt zu Lucas auf.

"Du meinst ... ich hab ihn nicht getötet?", krächzte er und sah seinen Freund flehend an, der ihn beruhigend anlächelte.

"Nun ... doch, schon ... aber er wird wieder aufwachen, Harry", versicherte ihm der Dunkelblonde und löste langsam Harrys verkrampfte Finger von Dracos Körper. "Lass ihn los, Schatz ... du kannst ihm jetzt nicht helfen. Er spürt nichts davon."

Harry nickte und bettete Draco auf das kühle Laken und breitete eine Decke über ihm aus. Lucas schmunzelte bei Harrys fürsorglichem Verhalten und grinste Adam zu, der skeptisch drein sehend in der Tür stand.
 

Harry setzte sich auf die Bettkante und ließ seine Augen nicht von Draco. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er Lucas` Worten Glauben schenken sollte und würde wohl erst beruhigt sein, wenn Draco wieder erwachte.

"Harry ... du hast geweint", warf Lucas erneut ein und hockte sich vor den Schwarzhaarigen. Harry drehte den Kopf und zog die Augenbrauen zusammen.

"Ich- Was?"

"Ja, du hast vorhin geweint ... warum kannst du plötzlich weinen?"

"Ich ... keine Ahnung." Harry zuckte hilflos mit den Schultern. Er hatte das nicht einmal bemerkt, woher sollte er da wissen, warum er geweint hatte.
 

"Luc, vielleicht sollten wir die beiden allein lassen... für den Moment", warf Adam ein.

"Ja... Harry, wir sind unten... falls du etwas brauchst, ruf uns okay?"

Harry nickte, wand aber den Blick nicht von Dracos wunderschönem Gesicht. Man konnte förmlich zuschauen, wie er sich veränderte.

Die Nacht brach herein und Harry saß auf dem Schaukelstuhl in seinem Zimmer, trank Whiskey aus der Flasche und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Noch immer hatte Draco nicht einen Muskel gerührt und Harry wartete darauf, dass ihn irgendein Gedanke erreichte.
 

Gegen drei Uhr morgens stand er langsam auf, ging duschen und verließ das Zimmer.

"Lucas, ich muss etwas trinken, kannst du kurz bei ihm bleiben?", fragte Harry leise.

Lucas, der vor der Couch saß und sich von Adam den Nacken streicheln ließ, nickte und stand sofort auf.

"Sicher, bleib in der Nähe, ich rufe dich, falls etwas passiert." Er gab Harry einen Kuss auf den Kopf und sprang die Treppe hinauf.

Harry wandte sich Adam zu.

"Willst du mitkommen? Wir müssen einen Vorrat anlegen, wenn Draco wach wird. Er wird gleich Durst haben."

"Klar..."
 

Stunden um Stunden vergingen. Harry wich nicht von Dracos Bett und so langsam schwand die Hoffnung, die Lucas` Worte in ihm geweckt hatten mehr und mehr. 38 Stunden waren um. Bohrende Zweifel machten sich in ihm breit, ob Draco überhaupt noch aufwachen würde. Gestern, im Rausch, hatte er es noch für eine wirklich gute Idee gehalten, doch langsam kam die Ernüchterung und er haderte mit sich selbst, dass er es nicht geschafft hatte Draco zu widerstehen. Er hoffte, dass, falls der Blonde doch aufwachen sollte, er ihn nicht hassen würde, für das was er getan hatte und das war auch der einzige Gedanke, der in ihm tobte.
 

Ein Prickeln machte sich in seinem Körper breit, doch er fühlte so gar keine Energie sich auch nur irgendwie zu bewegen. Er spürte die kühlen Laken unter seinen Fingerspitzen und kein Licht drang durch seine geschlossenen Lider. Eine Vielzahl von Gerüchen strömte auf ihn ein. Der frische Duft der Bettwäsche, schwacher Harz- und Tannennadelngeruch und ein Duft, der seine Sinne verrückt spielen ließ. Er brauchte eine Weile bis er es identifiziert hatte, doch irgendwas hier im Raum roch nach Wald, so ähnlich wie es in der Nähe des Verbotenen Waldes gerochen hatte, wenn es geregnet hatte, erdig, kräftig und es löste ein Gefühl von Trost in ihm aus, nach beschützt werden und er fühlte sich unglaublich wohl dabei.
 

'Bitte hass mich nicht ... bitte hass mich nicht ... bitte ... hass mich nicht!'
 

Das war das Erste was er hörte und er rollte hinter seinen geschlossenen Lidern mit den Augen.

"Potter, wenn du nicht endlich die Klappe hältst, überleg ich mir das mit dem hassen noch mal!", knurrte Draco und öffnete die Augen, die pechschwarz im schwachen Kerzenlicht schimmerten.

Harry schrie erschrocken auf und schoss aus dem Stuhl hoch, der polternd umkippte.

"DRACO! Oh Gott! Du bist wach!"

'Bitte nicht schreien!'
 

Harry lachte aufgedreht und stürzte sich regelrecht auf ihn.

"Oh Himmel, ich kann es nicht glauben!", jubelte er. 'Ich hatte solche Angst... ich dachte, ich hätte dich getötet... es tut mir so Leid, Baby!'

Draco schaute auf, in grüne Augen, die selten so geleuchtet hatten ... eigentlich noch nie so geleuchtet hatten.

"Schön, dich wieder zu sehen."

"Jaah... oh Himmel... Draco, du bist so... so... oh man... so wunderschön...", seufzte Harry.

"Potter, ich war schon immer wunderschön!"

"Aber jetzt sprengst du echt den Rahmen." Harry lächelte ihn verträumt an. "Wie fühlst du dich?"
 

Draco überlegte, bewegte seine Hände, seine Füße und grinste dann.

"Ich glaube, ich habe mich nie so... stark und... mächtig gefühlt. Es prickelt in mir und... es brennt..."

"Hast du Durst?"

"Oh Scheiße... JA!"

Harry lachte leise.

"Okay, warte." Er wollte schon vom Bett aufstehen, als Draco ihn plötzlich an sich zog und seine Lippen auf Harrys presste.

Laut stöhnte Harry auf, kam auf dem Blonden zum liegen, der seine Beine unter der Decke vorkämpfte und sie um die Hüfte des Anderen schlang.

"Mehr... ich will mehr...", knurrte Draco und tauchte seine Zunge abermals in Harrys Mund.

Gierig rutschte Harry auf dem kalten, harten Körper herum, presste sich fest an ihn und löste sich dann.

"Trink erst etwas. Dann können wir weiter machen. Du musst erst zu Kräften..." Weiter kam er nicht, denn Draco ließ ihn mit einem feurigen Kuss verstummen.
 

Kichernd löste Harry sich aus der Umarmung und stand auf.

"LUCAS!", rief er.

'Schrei doch nicht so!'

Harry grinste. 'Sorry'

'Angenommen'

Harry schaute ihn verwirrt an. "Äh... Was?"

Draco runzelte ebenso die Stirn.

"Ich kann dich hören."

Harry kam nicht dazu, etwas zu erwidern, denn die Tür knallte direkt an seinen Kopf. "AU!"
 

"Oh, Sorry!", grinste Lucas verlegen und sah ins Zimmer rein. "Oh gut! Du bist wach!", rief er aus, als er Draco aufrecht sitzend auf dem Bett entdeckte. 'Dann hört Harry vielleicht endlich auf mich wahnsinnig zu machen...'

"Ich hab dich überhaupt nicht wahnsinnig gemacht!"

"Womit hat er dich wahnsinnig gemacht?“

Harry und Draco hatten gleichzeitig gesprochen und Lucas' Augenbrauen zischten nach oben.

"Oh nein ... sagt mir bitte, dass das nicht wahr ist!", forderte der Dunkelblonde, trat ins Zimmer und starrte die beiden Zauberer hemmungslos an.

"Was denn?", meinte Draco verwirrt und sah zu Harry, der die Schultern zuckte.

"Ihr könnt jetzt nicht beide in meinem Kopf rumkramen, oder? Sagt mir bitte, dass ihr das nicht könnt! Einer von der Sorte reicht schon!"
 

'Das gefällt ihm nicht wirklich', dachte Harry und sogar sein Gedanken grinsten.

'Den Eindruck hab ich auch', antwortete Draco automatisch und Harrys Kopf ruckte zu ihm herum.

"Hast du mich gehört?"

"Ja, natürlich hab ich dich gehört, du warst ja wohl laut genug ... könnten wir das auf später verschieben? Ich hab wahnsinnigen Durst!"

'Oh verdammt ... oh verdammt ... OH VERDAMMT', brüllte Lucas in Gedanken, der sich wirklich nicht wohl damit fühlte, dass sein Kopf nun zwei Personen zugänglich war.

"Hör auf zu schreien!", zischten Harry und Draco erneut gleichzeitig und Lucas zuckte fürchterlich zusammen, bei dieser Zurechtweisung. Denn Harry konnte schon wirklich bedrohlich zu sein, doch anscheinend war das nichts gegen einen Draco Malfoy, der angepisst und noch dazu durstig war!
 

"Ich hol was zu trinken und dann werde ich mich von euch fern halten, bis ich raus gefunden habe, wie ich meinen Kopf vor euch dicht mache!", knurrte Lucas.

"Sorry Luc." Harry sah betreten aus, doch Draco knurrte nur.

"Er wird netter, wenn er etwas getrunken hat!", versprach Harry.

"Hoffentlich..."

Lucas verließ das Zimmer und Dracos Blicke durchbohrten seinen Freund förmlich.

"Ich kann mich noch erinnern, dass du Blaise eine Dramaqueen genannt hat... gedanklich. Tu mir einen Gefallen, Baby!"

"Welchen?", wollte Draco mit provokantem Blick wissen.

"Werde du bitte keine, okay?"
 

Draco sprang auf und war innerhalb von Nanosekunden bei Harry.

"Oh Wahnsinn.. was war das?", fragte er erschrocken.

"Du bekommst es noch in den Griff. Vampire sind schneller, als das menschliche Auge sehen kann. Am Anfang hat man damit vielleicht etwas Schwierigkeiten."

"Das heißt, ich bin ein Vampir?", fragte Draco nun.

Harry runzelte die Stirn. 'Was dachtest du denn? Ein Kobold?'

"Hey! Vergleich mich nicht mit diesen hässlichen Biestern. Kannst du dich noch an diese komische Tussy erinnern? Man, wie hieß die noch. Sandra nochirgendwas. Hufflepuff."
 

Harry grübelte.

"Sandra Klinger?"

"Jaah! Die war so nervig. Die ist mir wochenlang hinterher gerannt. Da hätte ich den Speed gebrauchen können. Oder ich hätte sie einfach gebissen und ausgesaugt!"

Harry hob die Augenbrauen, sagte aber nichts. Naja, er dachte sich allerdings seinen Teil, nicht darauf bedacht, dass Draco es hören konnte.

"Hey, keine Panik. Reizt mich nicht, mich an der festzubeißen. Stell dir mal vor, ich verwandle sie aus Versehen und ich hab sie für alle Ewigkeiten an der Backe!"

Nun musste Harry doch lachen.

"Draco, wir beißen keine Menschen!"
 

Der Blonde glitt mit den Fingern über die beiden Wundmale an seinem Hals.

"Was du nicht sagst!"

Harry rollte mit den Augen.

"Halt mir das jetzt bloß nicht vor! Du hast ja praktisch darum gebettelt! Aber im Ernst jetzt ... wir vermeiden es eigentlich Menschen zu beißen und jagen die Tiere im Wald."

"Oh ... okay. Wo bleibt dieser Penner? Ich hab Durst, verdammt noch mal!", knurrte Draco als auch schon die Tür aufging und Lucas mit einer Tasse und einer großen Keramikkanne hereinkam und alles auf dem Tisch abstellte.

"Na, endlich! Das wurde aber auch Zeit!", fauchte Draco und stürzte zum Tisch hinüber. "Ich denke du bist auch ein Vampir ... warum hat das dann so lange gedauert?" Draco goss die Tasse mit der dunkelroten Flüssigkeit voll und beäugte dann den Inhalt kritisch.
 

"Ähm ... Harry?", wandte sich Lucas fragend an seinen Freund.

"Hey ... frag mich nicht, so hab ich ihn noch nie erlebt. Ich hoffe das lässt nach."

"Ich bin noch im Raum, ich kann euch hören!", schnaufte Draco beleidigt und führte zaghaft die Tasse an die Lippen. "WÄÄHH! Das ist ja kalt!"

Lucas griff sich an die Stirn und sah aus, als ob er krampfhaft versuchte nicht den Mund zu öffnen und gleichzeitig an nichts zu denken.

"Das Blut muss gekühlt werden, wenn man es aufbewahrt, sonst gerinnt es und wird ungenießbar, glaub mir das. Für den Anfang muss das genügend, bis du zur Jagd gehen kannst", erklärte Harry geduldig. Draco rümpfte die Nase und verzog das Gesicht, als müsste er einen von Snapes ekelhaft schmeckenden Tränken herunterwürgen und trank die Tasse schließlich in einem Zug aus.
 

Draco leckte sich die Lippen ab, kippte eine weitere Tasse hinunter und seufzte.

"Was trinke ich hier eigentlich? Nur der Neugierde halber."

"Hirsch... glaube ich", antwortete Harry."Ah... okay. Ist ganz lecker. Schmeckt warm bestimmt Hammer." Draco stellte die Tasse auf den Tisch und zischte zu Harry zurück. "Oh man, da könnte einem fast schwindlig werden. Wie kann ich das trainieren?"

"Das kommt mit der Zeit."
 

Draco nickte und leckte sich immer wieder über die Lippen. Dann fiel sein Blick auf Lucas.

"Ich glaube, wir haben uns noch nicht so richtig vorgestellt. Draco Malfoy - Vampir!"

Lucas hob die Augenbrauen.

"Äh... okay... Lucas Keegan - Chefvampir in diesem Haus!" Beide reichten sich die Hände.

"Wer war der wilde Kerl aus dem Wald?", fragte der Blonde.

"Adam Levesque. Er ist ein lieber Kerl, also benimm dich", fauchte Lucas, dem Dracos Divagehabe etwas auf die Nerven ging. Er öffnete die Tür und verschwand.

Harry wandte sich zu Draco um und schaute ihn nur an.
 

"War ich unfreundlich?", fragte Draco leise.

"Naja... es kam dem Malfoy aus Schulzeiten verdammt nahe, Baby."

"Mist... ähm..." Draco verließ das Zimmer und war noch vor Lucas, der nur einen Windzug spürte, unten im Wohnzimmer. "Wow..."

"Hi Draco."

"Äh... Adam, richtig? Hi... freut mich. Wo bleibt denn der Chefvampir?" Er schaute um die Ecke, wo Lucas mit Harry stand und leise diskutierte.

"Lucas?"

Er schaute auf, in die dunkelgrauen Augen des Blonden.

"Ja?", fragte er genervt.

"Sorry... ich... also tut mir Leid, falls ich dich... naja, genervt habe."
 

"Ich sag's mal so: Bis auf die wöchentlichen Stimmungstiefs, die Harry nach Hause bringt, wenn er einen neuen Auftrag hat, sind wir hier ganz entspannt und fröhlich und ich würde es begrüßen, wenn es so bleibt!" Lucas Worte waren scharf und Draco spürte, das der ältere Vampir es verflucht ernst meinte.

"Verstehe..."

Harry atmete tief durch und grinste Lucas an.

"Du hast gesagt, ich soll ihn verwandeln!"

Draco schickte böse Blicke zu ihm und wandte sich dann ab. Eigentlich wollte er nur zu der großen Glasfront, die einen atemberaubenden Blick auf den Wald bot, doch er hatte ungewollt ein solches Tempo drauf, dass er glatt hindurch rauschte.
 

Die Glas explodierte mit einem lauten Knall und die drei Vampire im Zimmer duckten sich unwillkürlich. Draco versuchte abzubremsen und landete auf der Terasse auf seinem Hintern.

"OH SHIT!"

Harry konnte nicht anders, er fing an zu lachen und steckte Lucas und Adam gleich mit an.

"Baby ... alles okay?", prustete er und stieg über das knirschende Glas das den Boden bedeckte, um zu Draco zu gelangen, der fluchend wie ein Rohrspatz auf dem Boden hockte.
 

"Verdammt, Harry! Sag mir, wie ich das abstellen kann!", schmollte Draco und sah bittend zu Harry hoch.

'Himmel, du weißt ja nicht wie süß du bist.'

"Solange ich dir nicht die Zähne abfaulen lasse, ist mir im Moment ziemlich egal wie süß ich bin! Hilf mir!"
 

Harry beugte sich schnell runter und küsste den blonden Vampir kurz, der schnaubte und den Kuss erwidern wollte, als Harry sich auch schon wieder zurückzog und ihm eine Hand entgegenstreckte. Draco zog sich hoch und starrte ungläubig auf das Chaos, das er veranstaltet hatte, während Lucas und Adam immer noch kicherten.

"Äh ... tut mir Leid?", quiekte Draco und machte eine unwirsche Handbewegung in Richtung der Glassplitter, die daraufhin vom Boden zischten und sich wieder tadellos zu einer Scheibe zusammensetzten. Draco legte den Kopf schief, sah das Glas an und dann seine Hand. "Wow ... cool!", grinste er schließlich und sah zu Harry, der ihn nur mit großen Augen anstarrte. "Was ist?"
 

"Wie... Draco, wie hast du das gemacht?", stammelte Harry.

"Ich... keine Ahnung... aber ist doch cool."

"Ja, sicher ist das cool... aber wieso kannst du das plötzlich?"

„Ich bin kein Zauberer und ich kenn mich auch nicht wirklich in der Materie aus… aber… Draco, du hast Harrys Blut getrunken. Könnte es vielleicht sein, dass du dadurch seine Fähigkeiten übernommen hast?“, überlegte Adam.

„Gut kombiniert, Sherlock.“ Lucas grinste.

„Sherlock?“ Draco schaute grübelnd zu Harry.

Adam und Lucas lachten leise, als Harry etwas von ‚Muggelignoranten’ murmelte.
 

„Geht’s dir besser?“, erkundigte sich Lucas, als sie Draco sicher auf die Couch platziert hatten.

„Jaah, ich denke schon. Leute, sind euch mal die ganzen Gerüche aufgefallen?“

„Klar, wir wohnen ja schon ne Weile hier“, grinste Lucas.

„Sex!“

„Hä?“

Alle schauten Draco an.

„Es riecht nach Sex!“
 

„Das bist du, Baby… du warst nach der Wiesenaktion immer noch nicht duschen!“, lachte Harry.

„Wiesenaktion? War mir klar, dass du ihn nicht einfach nur verwandelst.“ Lucas stand lachend auf und holte vier Gläser Whiskey.

„Aus welchem Körperteil kam denn dein Blut, Harry?“

„Aus meiner Zunge.“

„Uhh… wie romantisch…“, lästerte Lucas und Draco verzog amüsiert das Gesicht.

"Neidisch?", feixte Draco und roch an dem Whiskey, den Lucas ihm in die Hand drückte. "Und den soll ich jetzt trinken, oder was?"

"Na, von mir aus kannst du dir auch deinen Hintern damit ausspülen, aber ich denke, es wäre zu schade darum", gab Lucas trocken zurück und setzte sich zu Adam. "Und nein, ich bin sicher nicht neidisch."

"Okay ... ist ja gut!", grummelte Draco und nahm einen Schluck, worauf sich seine Miene änderte und er zufrieden das Glas ansah. "Was? Ich hab nur daran gedacht, wie Harry neulich bei dem Milchkaffee das Gesicht verzogen hat!", rechtfertigte er sich und wollte das Glas auf dem Tisch abstellen, das jedoch über die Platte rutschte und auf dem Boden landete. "Verdammt! Kann mir mal einer erklären, wie ich das in den Griff kriege?"
 

Lucas grinste und stellte sein Glas auf dem Tisch ab, ohne das etwas passierte, was ihm einen äußerst genervten Blick von Draco einbrachte.

"Am besten machst du in der ersten Zeit alles extrem langsam ... in Zeitlupe, wenn du so willst. Du lernst den Unterschied, das hat bisher jeder."

Draco sah ihn skeptisch an und seufzte, während er die Nase in die Luft streckte und regelrecht umherschnüffelte. Harry biss sich bei diesem Verhalten fest auf die Lippen um nicht loszuprusten.

"Hör auf zu lachen, Potter!", schnaubte Draco. "Ich kann das in meinem Kopf hören."
 


 

Wir lesen uns wie gewohnt am Donnerstag wieder!

Über ein paar Kommis würden wir uns natürlich sehr freuen!!!

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 13

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 14

Heya Leute!
 

Sorry, sorry, sorry, dass ihr so lange warten musstet.

Ich war im Urlaub und ich Dödel hatte doch glatt vergessen, Jules das Passwort zu geben, damit sie hätte posten können. Ich hoffe, ihr könnt mir meine Nachlässigkeit verzeihen!
 

Wie immer ein fetter Knuddler an alle Kommischreiber!!!
 

Aber jetzt geht’s los! Viel Spaß damit!!!
 

Jules & Silvereyes
 


 

Kapitel 14
 

In den Stunden nach seiner vollständigen Verwandlung schlief Draco hin und wieder tief ein.

Lucas meinte zwar, dass es völlig normal sei, doch Harry brach jedes Mal in Sorge aus, denn Draco schlief so fest, dass er gar nicht geweckt werden konnte. Beinahe drei Tage ging es so. Dann schlug der Blonde die Augen auf, grinste Harry frech an und zeigte seine Fänge.
 

„Komm her…“ säuselte er.

Es war mitten in der Nacht und Harry biss sich verlangend auf die Lippe, als Draco regelrecht über ihn herfiel. Harte Küsse, schmerzhafte Berührungen und unkontrollierte Bewegungen katapultierten Harry in die Hölle und wieder zurück. So heftig war er selten genommen worden und Dracos saugende Lippen an seinem Hals machten die Sache nicht ruhiger. Immer wieder schrie Harry laut auf, drückte Dracos Kopf fester an seinen Hals und ging ab, wie nie.
 

‚Unglaublich’

Harry wandte Draco den Kopf zu, musterte den heftig atmenden Vampir an seiner Seite und lachte leise. ‚Und wieder haben wir es nicht ins Bett geschafft!’

Es stimmte.

Draco hatte zwar „Komm her!“ gesagt, war aber auf ihn zugeschossen, bevor Harry auch nur einen Fuß aus dem Schaukelstuhl getan hatte. Nun lagen sie vor dem Bett auf dem Boden und kicherten.
 

‚Wer braucht schon das Bett. Scheiße Baby, du warst fantastisch!’, grinste Draco und küsste Harry immer wieder gierig.

‚Und du erst! Der geilste Fick meines… Lebens… Todes… egal…’ Harry setzte sich auf und schaute an sich hinunter.„Man, Malfoy, du hast mich ausgesaugt. Ich muss erstmal jagen gehen.“

Draco stand ebenfalls auf.

„Bringst du mir etwas mit?“

Harry überlegte.

„Hirsch?“
 

Heftig nickte Draco und begab sich ins Badezimmer, während Harry sich anzog und die Treppe hinunter ging.

„Na, hat dein Süßer ausgeschlafen?“, grinste Lucas.

Harry schaute ihm tief in die Augen, dann lachte er.

„Bloß gut, dass es mir nicht peinlich ist. Unser Stöhnen und Schreien hat dich angemacht, Lucas…“

„Jaah und komm aus meinem Kopf raus!“
 

Harry lachte los und wuschelte durch Lucas` wirres Haar.

"Dann schrei mich nicht so an! Und jetzt geh ich jagen. Du kannst ja ...hm ... ein wenig Energie mit Adam loswerden", grinste Harry und trat auf die Terrasse. Tief sog er den frischen Geruch des Waldes ein, ließ seinen Nacken kreisen und zischte aus dem Stand los. Es vergingen keine fünf Minuten, als Harrys Fänge sich schon in dem ersten Hirsch verbissen und er sich vollkommen satt trank. Weitere fünf Minuten brauchte er, um Dracos Ration zu jagen und machte sich, mit dem Tier über den Schultern auf den Heimweg, indem er einfach apparierte. Er wollte, dass das Blut des Hirsches noch so warm wie möglich für Draco war, denn der konnte kaltes Blut so gar nicht ausstehen und Harry wusste das.
 

Er ließ das Tier vor der Terrasse auf der Wiese liegen, rannte nach oben und stürmte in sein Zimmer, wo, zu seiner Überraschung, Draco splitternackt auf dem Bett lag.

"Wieso bist du noch nicht angezogen?", fragte Harry verdutzt und ließ seinen Blick über den begehrenswerten Körper schweifen, der sich vor ihm räkelte.

"Tja, weißt du ... eigentlich hab ich einen gut gefüllten Kleiderschrank, Potter ... aber irgendwie ist der hier nicht aufzufinden, verstehst du?", sagte Draco langsam und in diesem schleppenden Tonfall, der Harry früher immer, schneller als alles andere, zur Weißglut getrieben hatte.
 

"Willst du damit sagen, dass du nichts zum anziehen hast, Baby?", grinste Harry nun und zog eine Augenbraue hoch.

"Ganz genau das wollte ich damit andeuten."

"Warum nimmst du dir nicht was von mir?"

'Ich soll tatsächlich diese minderwertigen Klamotten anziehen? Hat der sie noch alle?' dachte Draco und vergaß eins dabei völlig-

"Hey! Das hab ich gehört!", schnaubte Harry, kramte kurz in seinem Schrank und warf Draco eine Jeans und ein T-Shirt an den Kopf. "Nimm erst mal das hier, in Ordnung? Wir werden später sehen, was wir wegen deinem Zeug machen. Und jetzt beeil dich ... dein Essen wird kalt!"
 

"Essen?", strahlte Draco und hielt die Nase in die Luft. 'Wahnsinn... das riecht unglaublich!'

"Dann komm mit... also, wenn du angezogen bist!"

Blitzschnell sprang Draco in die Klamotten.

"Okay, also ich denke, du gehst entweder Shoppen oder wir holen mein Zeug!"

Harry betrachtete ihn aufmerksam und konnte sich das Lachen einfach nicht verkneifen. Das Shirt passte, doch die Hose war einfach zu kurz. Harry war einen halben Kopf kleiner als Draco und das machte sich gerade bemerkbar.
 

Schnell krempelte Draco die Hosen um, damit es seiner Meinung nach nicht ganz so dämlich aussah und flitzte die Treppe hinunter. Als er den Hirsch auf der Wiese liegen sah, keuchte er leise auf.

'Gefällt er dir?', fragte Harry grinsend.

'Er ist wunderschön...' Draco hockte sich neben das tote Tier, strich mit seinen Fingern durch das dichte, kurze Fell und riss den Körper nach oben. Tief schlug er seine Fänge in das Fleisch, spürte, wie die Kraft des Hirsches ihn regelrecht durchflutete, als seine Zunge in dem lauwarmen Lebenssaft badete. Gut, es war nicht mehr ganz frisch, aber scheißegal - es war unglaublich.
 

Harry stand an der Terrassentür gelehnt und beobachtete den Blonden, der mit geschlossenen Augen und einer Leidenschaft im Gesicht tiefe Schlucke aus der Vene trank.

Lucas und Adam tauchten hinter ihm auf.

"Und? Schmeckt es ihm?", fragte Adam leise.

Harry legte den Kopf schief und grinste.

"Er ist hart..."

"Warum?"

"Weil es ihn erregt, dieses Blut zu trinken und weil er an den Sex davor denkt." Harry lächelte verschmitzt.
 

"Aha ... sag mal ... warum hat er so eigenartige Hosen an?", fragte Lucas und legte den Kopf schief, um Dracos Kleidung näher zu begutachten.

"Die Jeans sind NICHT eigenartig! Das sind meine!", schnaubte Harry beleidigt. "Und falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist größer als ich ... und er hat nichts anzuziehen."
 

Lucas Augen bekamen einen eigenartigen Glanz, als er anfing zu grinsen.

"Shopping?"

"Oh nein, vergiss es! Wir werden nicht shoppen gehen, Lucas Keegan!", schob Harry der Sache sofort einen Riegel vor.

'Verdammt!'

"Brauchst gar nicht zu fluchen ..."
 

"Warum könnt ihr nicht einkaufen gehen?", fragte Adam und machte ein Gesicht, dass aussagte, dass er das nun wirklich nicht verstand.

Harry lächelte nachsichtig, legte einen Arm um den Dunkelhaarigen und hatte einen Tonfall drauf, als würde er über ein wissenschaftliches Experiment dozieren.

"Siehst du diesen Kerl, mein Freund? Ich gebe dir einen seeehr guten Rat. Gehe niemals, nie, unter gar keinen, wie auch immer gearteten Umständen, mit ihm Shoppen!"

"Ähm ... okay ... aber warum nicht?", wollte Adam neugierig wissen, während Lucas einen riesigen Flunsch zog.
 

"Ich sag dir den Grund, du Unwissender. Vampire haben richtig viel Energie, oder?"

Adam nickte nur fragend und Harry erklärte weiter.

"Nun ... geh mit Lucas Keegan einkaufen und du bist so fertig, wie noch nie in deinem Leben und erst Recht nicht im Tod! Es ist der Horror! Und ich weiß wovon ich spreche!", sagte Harry mit Nachdruck. "Also ... Shopping ist gestrichen. Ich werd seine Sachen holen gehen!"
 

'WAS?', schrie Draco ihn an.

"Bitte Schatz, nimm den Hirsch aus dem Mund und kreische nicht so!"

Draco ließ das tote Tier sinken und blickte erschrocken in die grünen Augen seines Freundes.

"Was meinst du damit, du würdest meine Sachen holen?"

"Was an dem Satz war jetzt nicht zu verstehen?"

"Alles!"

"Du sagst mir deine Adresse und ich werde dahin gehen und deinen Kram holen."

'Und Blaise den Kopf abbeißen!', knurrte Draco.
 

"Hey, was denkst du von mir? Zabini ist ein Slytherin!"

Nun stand der Blonde auf und fegte den Hirsch mit einer lässigen Handbewegung in den Wald zurück.

"Das bin ich auch."

"Jaah, aber ein süßer und ein verflucht heißer!", stöhnte Harry leise auf, als Draco mit ausgefahrenen Fängen auf ihn zuschritt."

'Uhh... schon wieder so heiß, Baby?'

"Ich bin immer heiß, wenn ich dich sehe... deine Arme... deinen Hintern... Hölle...'
 

"Juuuungs!", jammerte Lucas. "Ich habe ja kein Problem damit, wenn ihr euch anmachen wollt, aber dann bitte laut und deutlich. Euer Gedankengequatsche ist anstrengend."

"Warum? Du hörst es doch nicht", warf der Blonde ein.

"Nein, aber Lucas empfängt... naja, so eine Art Wellen. Die meisten Muggelvampire haben irgendeine Gabe. Die bildet sich oft erst im Laufe der Jahrzehnte. Lucas kann die Wellen unserer Gedanken spüren. Es war schon immer blöd für ihn, als ich noch allein war, doch nun bekommt er die doppelte Dosis", erklärte Harry.
 

"Hast du Schmerzen dabei?", fragte Draco, doch der Dunkelblonde schüttelte den Kopf.

"Nein, es nervt nur tierisch!"

"Hmm ...", machte Draco und runzelte die Stirn. "Harry ... wenn du mein Zeug holst, bring mir meine Zaubertrankbücher mit!"

"Wieso?", fragte Harry perplex nach.

"Potter, ich weiß, dass du in Zaubertränke immer eine Niete warst, aber selbst du solltest mitbekommen haben, dass es fast für alles einen Trank gibt. Man muss ihn nur finden", schnarrte Draco und hob auffordernd die linke Augenbraue.
 

Harry verdrehte die Augen und gab sich geschlagen.

"Okay ... du solltest mir vielleicht sagen, wo die sind."

"Die ersten drei Regalreihen im Bücherbord. Steht im Wohnzimmer, kannst du gar nicht übersehen", sagte Draco locker, währen Harry die Augen aufriss.

"Was? Drei Regalreihen? Du hast 'nen Knall, Baby!"

Harry verzog seine Lippen zu einem fiesen kleinen Grinsen.

"Dir ist schon klar, dass ich Zabini dann außer Gefecht setzen muss, oder?"

"Wieso?"

"Na, soll er etwa sehen, dass ich das Zeug verkleinere?"

"Äh ... wär nicht so gut, oder?", fragte Draco und zog die Schultern leicht hoch.

"Nein, das wäre nicht so gut", äffte Harry ihn nach, als ihm etwas einfiel. "Sag mal, Darling ... wo hast du dieses ganz bestimmte Buch versteckt?"
 

Harry hätte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht mit folgenden Gedanken:

'Shit! Woher zum Teufel weiß er dass denn wieder? Ich hab nie gesagt, dass ich das Schwulen-Kamsutra habe!', dachte Draco leicht panisch, während Harry sich nicht mehr halten konnte und zu Boden sank, während er lachte.

"Nein, hast du nicht ... aber grade gedacht!", prustete Harry und er könnte schwören, dass Draco feuerrot werden würde, wenn es denn ginge.

Draco schickte ihm einen bitterbösen Blick, während Lucas und Adam nur verständnislos auf den lachenden Harry starrten. "Ähm ... könnte uns einer von euch aufklären?"

"Nein, könnten wir nicht!", zischte Draco prompt. "Außerdem hatte ich nicht gedacht, dass du das noch nötig hättest!"
 

Harry lachte immer lauter und schüttelte nach Luft schnappend den Kopf.

"Hat... er nicht...", prustete er los.

Lucas und Adam runzelten die Stirn.

"Äh... okay... also, wir gehen mal jagen. Vielleicht hat Harry sich dann wieder beruhigt. Viel Spaß noch!"

Als die beiden im Wald verschwunden waren, saß Harry auf der Treppe, warf dem Blonden einen erneuten Blick zu und prustete wieder los.
 

"Jetzt reicht's, Potter!", knurrte Draco dunkel auf und warf sich auf ihn. Polternd rollten beide die Treppe hinunter auf den Rasen.

Harry versuchte, Draco von sich zu schubsen, doch dieses Mal war der Blonde stärker und pinnte seine Hände im Gras fest.

"Und? Hast du dich jetzt beruhigt?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Harry stieß sein Becken in die Höhe. Dadurch verlor Draco den Halt, fiel über ihn, so dass Harry sich aufrichten konnte und auf dem Hintern seines Freundes zum sitzen kam. Spielerisch drehte er ihm den Arm auf den Rücken.
 

"Schwulen-Kamasutra? Interessant, Malfoy. Wo liegt es denn?", fragte Harry und leckte mit der Zungenspitze über Dracos kalten Nacken.

"Leck mich, Potter!", fauchte der Blonde.

"Bist du plötzlich so gefühlskalt, Baby? Ich habe dich gerade geleckt. Aber ich tu es noch mal..." Erneut ließ er seine Zunge über Dracos Nacken gleiten und biss sanft hinein. "Also? Nun sag schon."

Draco biss die Zähne zusammen, doch seine ungewollten Gedanken verrieten ihn.

"Soso, im Arbeitszimmer unter den Dielenbrettern. Sehr originell, das Versteck. Nur zu deiner Information, mein kleiner Teufel, ich meinte die Biographie!"
 

Draco hielt in seiner Gegenwehr inne.

"Oh Fuck..." sagte er nur. "An die habe ich gar nicht mehr gedacht!"

"Ja, das habe ich bemerkt. Also... wo ist sie?"

"Bei dem anderen Buch."

"Danke..." Harry ließ ihn los, erhob sich etwas, damit Draco sich umdrehen konnte.
 

"Sag mal, was passiert eigentlich, wenn Blaise dich bemerkt?", fragte Draco. "Wirst du widerstehen können, oder legst du ihn um?"

"Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"

Draco wich seinem Blick aus.

"Du liebst ihn noch..."

"Meine Gefühle für Blaise sind nicht einmal ansatzweise mit denen für dich vergleichbar... aber ja, ich liebe ihn. Harry, wir sind seit über vier Jahren zusammen gewesen. Das löst sich nicht so einfach auf."
 

"Ihr wart schon in Hogwarts zusammen?"

"Ja. Naja... wie man es denn so nennen kann. Ich war ja nicht mehr da. Nicht so oft jedenfalls. Harry, versprich mir, dass du ihn nicht tötest. Das hat er nicht verdient. Er wird sich ohnehin genug Gedanken machen, wo ich bin."

Harry sah ihn an und bemerkte, wie ernst ihm das war.

"Okay ... mach dir keine Sorgen. Ich werd ihn vielleicht ein wenig ärgern, aber ich werd ihn nicht töten. Und ich kann's verstehen, dass er dir wichtig ist. Vier Jahre ... wow!"
 

"Eben ...", sagte Draco und zuckte die Schultern. "Aber es ist nicht nur das. Wir sind befreundet gewesen von klein auf. Vergleich es, wenn du so willst, mit deiner Freundschaft zu Weasley."

"Schon gut, Drake ... ich hab's verstanden", grinste Harry, zog ihn kurz an sich und gab ihm einen kurzen, aber tiefen Kuss. "Ich werd mir jetzt was vernünftiges anziehen gehen und dann werde ich in deiner Wohnung deine Sachen holen. Noch irgendwelche besonderen Wünsche?" Harry zog die Augenbrauen hoch, während Draco scharf zu überlegen schien.
 

"Meine Klamotten - am besten bringst du gleich den ganzen Schrank mit - meine Zaubertrankbücher ... nein, sonst fällt mir nichts ein - oh warte ... in der Bar steht irgendwo ein verflucht alter schottischer Whiskey rum. Den kannst du auch mitbringen!"

"Sonst noch irgendwas?", grinste Harry und fühlte sich wie ein verdammter Hotelpage.

"Nein, das wäre alles", konterte Draco hoheitsvoll, bevor er frech lachte. "Ich würde dir ja helfen ... aber ich darf ja nicht."

"Das ist auch besser so, glaub mir das. Würdest du mitkommen wäre Blaise vermutlich schneller Geschichte, als du Zaubertränke denken kannst", schnaubte Harry und verschwand endlich im Haus.
 

Schnell zog er sich um und veränderte sein Aussehen. Als er wieder zu Draco auf die Terrasse trat, war er nicht mehr Harry, sondern der Jamy, den der Blonde kennen gelernt hatte. 'Heiß!', dachte Draco unwillkürlich und Harry verbeugte sich leicht.

"Danke sehr", wisperte er und zog Draco ein wenig hoch um ihn küssen zu können. Eine Vielzahl von Gefühlen strömte durch ihn, bevor er sich leicht seufzend von Draco löste. "Das werden wir später fortsetzen. Ich beeil mich."
 

Bevor Draco etwas erwidern konnte, war Harry schon weg.

Harry tauchte in einer Londoner Seitenstrasse wieder auf. Nicht im eher verrufenen Whitechapel, wo er sich sonst herumtrieb, sondern im vornehmen Notting Hill, was, wie er fand, auch viel besser zu Draco passte, wenn er denn schon nicht in einer hochherrschaftlichen Villa saß. Die Straße lag im Dunkeln, als er auf die blaue Haustür schaute. Kurz zögerte er noch, befühlte die silberne Glock in seiner Manteltasche und atmete tief durch. Mit einer lässigen Handbewegung öffnete er das Schloss und stieg die Stufen hinauf, die zu Dracos Wohnung führten.
 

Es war still, doch Harry hörte den regelmäßigen Atem des ehemaligen Slytherin. Er folgte ihm und betrat das Schlafzimmer. Erst packen, dann aufklären, also belegte er den Mann mit dem Stupor.

Schnell machte er Licht und öffnete den Kleiderschrank. Ja, der musste Draco gehören, also verkleinerte er ihn und steckte ihn ein. Langsam schlenderte er von Raum zu Raum, steckte vereinzelte Dinge ein, dann stand er kopfschüttelnd vor den Regalen.
 

"Man Baby, du hast wirklich `nen Knall!", murmelte er und lächelte. Schnell verkleinerte er auch die Bücher, dann machte er sich auf die Suche nach dem losen Dielenbrett. Das gestaltete sich ziemlich schwer, doch er schaffte es und hob es an. Was er sah, ließ ihn kurz auflachen.
 

"Draco Malfoy, du kleines Ferkel!", kicherte er. Es lag nicht nur das Kamasutra und die Biographie darin. Nein, auch einige Pornohefte, ein glänzend silberner Vibrator, ein hellblauer Dildo und - Harry schluckte - ein gerahmtes Foto von ihm - Harry - selbst. Einen Moment betrachtete er es.

"Du bist einfach unglaublich..."

Über die Sextoys musste er noch immer lachen, doch er steckte alles ein. Dann erhob er sich und ging ins Schlafzimmer zurück, wo er das Licht löschte und den Zauber von Zabini nahm.
 

"Hey du Schnarchnase!", rief Harry und stieß ihn unsanft an.

Blaise schreckte hoch und hatte das Gefühl eben erst eingeschlafen zu sein, was, wenn er einen Blick auf die Uhr warf, auch der Wahrheit entsprach. Er machte sich viel zu viel Sorgen um Draco, der jetzt seit Tagen verschwunden war. Schemenhaft sah er eine Gestalt vor seinem Bett stehen und kniff die Augen zusammen.
 

"Dray?"

"Ähm... nein, ganz sicher nicht. Mach Licht an, dann können wir uns kurz unterhalten!“

Verschlafen, und doch ein wenig beunruhigt, tastete Blaise nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe und gleichzeitig nach seinem Zauberstab unter dem Kopfkissen. Blinzelnd sah er zu dem Mann vor seinem Bett, als es endlich hell war und sofort erkannte er den unverschämten Kerl, mit dem sein Draco abgezogen war.
 

"Was zum Teufel willst du hier? Und wie bist du hier rein gekommen, verdammt?", zischte er sofort los und richtete blitzschnell den Zauberstab auf den Eindringling.

Harry hob den linken Arm und richtete die silberne Glock auf Blaise.

"Zauberstab weg, oder du klebst als Schweizer Käse an der Wand, Zabini!" Harry lächelte. "Du hast deine Tür nicht zugemacht. Das ist sehr leichtsinnig, bei all dem Gesindel, was da draußen rum rennt. Hey, bist du taub? Steck den Zauberstab weg!"
 

Blaise schluckte und warf den Zauberstab ans Fußende des Bettes. Er hatte nun lange genug unter Muggeln gelebt, dass er wusste, was dieses Ding, dass der Kerl in der Hand hatte, anrichten konnte.

"Was willst du hier? Und wo ist Draco?"

"Immer schön mit der Ruhe. Alles der Reihe nach. Als erstes soll ich dir von Draco einen schönen Gruß bestellen und es ist sein Verdienst, dass du noch unter den Lebenden weilst. Er bat mich, dich nicht umzulegen. Nun gut, das wird sich noch zeigen. Als zweites; es geht ihm gut. So gut, wie noch nie und offen gestanden, er fühlt sich bei mir wohler, als bei dir!"
 

Blaise sah ihn mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch an.

"Woher soll ich wissen, dass du mir hier keinen Scheiß erzählst? Wer sagt mir, dass du Dray mit diesem Teil da nicht schon längst abgeknallt hast. Und wenn das alles so ist, wie du sagst, dann soll er mir das gefälligst selber sagen!", keifte Blaise los und verschränkte die Arme vor der Brust.

Harry presste die Hand aufs Herz. "Du beleidigst mich, Blaise Zabini. Als würde ich Draco damit umlegen. Nein, das habe ich anders getan und zweitens... naja... ich denke, wäre er jetzt hier, wärst du bereits Tod. Du solltest also froh sein, mich hier stehen zu sehen und nicht den heißen, blonden Teufel." Harry lächelte ihn süßlich an und zwinkerte noch frech.
 

Blaise wurde bei diesen Worten leichenblass unter seiner sonnengebräunten Haut.

"Was...", krächzte er mühsam und schluckte den Klos, der sich urplötzlich in seiner Kehle gebildet hatte, runter, "was hast du mit ihm gemacht?"

Harry lachte leise.

"Das willst du nicht wissen, glaub's mir." Er blickte in die Indigoblauen Augen und lächelte kalt. "Ich habe ihn abgeleckt, an ihm geknabbert, ihn gefickt und dann gebissen... es war unglaublich..." Er seufzte und spürte, wie er allein bei dem Gedanken daran hart wurde.
 

Blaise fuhr sich entsetzt durch die Haare und wusste nicht genau, was er dabei denken sollte. Es bracht nichts, er musste es einfach genauer wissen.

"Was, zur Hölle noch mal, hast du mit ihm angestellt? Was soll das bedeuten?", fragte er mit zittriger Stimme und hatte wahnsinnige Angst vor der Antwort.

Harry legte den Kopf erneut schief.

"Oh Blaise...", lächelte er mit samtweicher Stimme. "Ich habe nichts getan, was mein Drache nicht wollte. Es war umwerfend ihn zu schmecken, zu fühlen, zu riechen... zu kosten... sein Blut zu trinken... es hat mich geradezu berauscht..."
 

"Sein B-Blut? ZU TRINKEN?", kreischte Blaise und seine Stimme überschlug sich beinahe. Ohne auf die Waffe in der Hand des Kerls zu achten sprang er vom Bett auf und bewegte sich von ihm weg. "WAS FÜR EIN FREAK BIST DU EIGENTLICH?"

Harry rief sich Dracos Duft ins Gedächtnis, seine Berührungen, seine fordernden Lippen... sein hartes Teil, welches ihn vor einigen Stunden in die Hölle gestoßen hatte. Langsam schlenderte er zum Bett nahm das Kissen in die Hand, auf dem Blaise gelegen hatte und atmete tief den Duft ein... Dracos Duft, der nun von dem Geruch des dunkelhaarigen Slytherin überlagert wurde, doch er konnte Draco noch wahrnehmen. Als er aufsah waren seine Augen pechschwarz und seine Fänge blitzen scharf im Schein des Lichtes.
 

Blaise zuckte fürchterlich zusammen, als er das sah und stolperte ein paar Schritte zurück, bis es nicht mehr weiterging und er gegen die halbhohe Kommode prallte.

"Oh scheiße", flüsterte er und Angst überflutete sein gesamtes Denken. Natürlich hatte er schon von Vampiren gehört, auch einiges über sie gelesen und sein Herz klopfte ihm hart bis zum Hals. "Oh Merlin ... nein ... tu mir nichts."
 

"Oh, keine Sorge. Ich habe Draco versprochen, dich nicht zu beißen und offen gestanden reizt du mich auch nicht. Blaise, du solltest Draco vergessen. Er gehört jetzt zu mir; an meine Seite und nichts wird daran je etwas ändern. Solltest du ihm zu nahe kommen, wird er dich töten und das ist nicht mal persönlich gemeint, wenn er es täte."
 

Blaise schluckte und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, als er an seinen Freund dachte.

"Ich ... er ... er ist ein ... Vampir?", wisperte er fast nicht hörbar und sank langsam an der Kommode hinunter bis er auf dem Boden hockte. "Ich werde ... ihn nie wieder sehen? Oder? Er ... er würde ... mich töten?"
 

Harry schaute ihn nur an; Mitleid empfand er nicht. Klar, Zabini war in einer beschissenen Situation, doch Harry war der Gewinner. Shit Happens...

"Ja, er ist ein Vampir... ein verflucht heißer, wenn du mich fragst. Ob du ihn wieder sehen wirst... nun... in ein oder zwei Jahren vielleicht, denn er würde dich definitiv töten, wenn du ihm jetzt über den Weg läufst. Er ist ein Killer, ein Tier und er liebt es zu jagen. Sei auf der Hut, Blaise Zabini..."
 

Harry lächelte über das Mantra in Zabinis Kopf, der immer wieder fragte, wer er überhaupt war.

"Ich bin dein Albtraum, Zabini... dein Schlimmster. Draco gehört mir, vergiss ihn!"

Blaise sah mit wässrigen Augen zu dem Kerl auf, der all diese Dinge gesagt hatte, doch verinnerlicht hatte er sie noch nicht. Noch einmal blitzten diese unheimlich langen und spitzen Zähne auf und es traf ihn wie ein Hammerschlag. Draco war weg, für immer und er war für ihn unerreichbar geworden. Schluchzend sackte Blaise zusammen, verlor völlig die Kontrolle über sich und schrie hilflos aus.
 

"WAS? Gefällt dir das auch noch? Hast du nicht schon genug getan? Was soll ich jetzt seinen Eltern sagen, hä? Seiner Mutter?", brüllte Blaise unkontrolliert los und es war ihm in diesem Augenblick völlig egal, was mit ihm geschah. Vielleicht würde es diesen ... diesen Vampir vor ihm so reizen, dass er ihn auch biss, dann könnte er wieder bei Draco sein.
 

Harry musterte ihn interessiert.

"Vergiss es, Zabini. Du kannst mich nicht reizen und bevor ich dich zum Vampir mache, reiße ich dir den Kopf ab. Tja, und was Dracos Eltern betrifft... sag ihnen, dass er tot ist. Was er im Grunde ja auch ist. Sag ihnen... naja... seine Leiche ist weg... oder so." Harry war sich bewusst, wie sehr es Blaise schmerzte, das zu hören und einen Moment überlegte er, ob er vielleicht doch Mitleid haben sollte, wo Draco irgendwie an ihm hing. "Du solltest vielleicht wissen, dass Draco dich noch immer liebt. Nicht genug, damit er bei dir geblieben wäre, aber er liebt dich." Harry wandte sich ab und warf einen letzten Blick zu dem verstörten, jungen Mann. "Vergiss ihn, Zabini... er wird dich auch vergessen... irgendwann..."
 

"Warte!", rief Blaise erstickt und streckte eine Hand auf um den Vampir aufzuhalten. "Warte ... bitte! Sag ihm ... sag Dray, dass ich ihn liebe ... und es tut mir Leid ... alles ... sag ihm einfach..." Mehr brachte Blaise nicht mehr heraus, bevor er endgültig zusammenbrach und sich auf dem Boden zusammenkauerte.

"Ich sag's ihm... sieh nach vorn, Zabini... werde glücklich... das würde zumindest Draco noch sagen..." Mit diesen Worten verließ der Vampir das Haus, ließ den aufgelösten jungen Mann zurück und wusste, dass mit Draco an seiner Seite alles besser werden würde.
 

Tze! Schon wieder fertig ...

Armer Blaise! Tut mir ja schon irgendwie Leid, der Kerl. Der macht bei uns aber auch was mit! *g*
 

Bis nächste Woche!

Jules & Silver

Kapitel 15

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 16

Heya ihr alle!
 

Na? Geht’s euch allen gut? Bereit für ein neues Kapitel? Diese Woche sind keine 22 Eissorten nötig um euch abzukühlen, es reichen auch ein paar weniger! *g*

Dafür erfahrt ihr endlich, ob der Erpresser ihnen Dracos Tod abgenommen hat, oder nicht.
 

Viele Knuddler und Knutschas gehen an alle Kommischreiber!
 

So, jetzt wollen wir euch aber nicht mehr länger aufhalten. Viel Spaß beim lesen!
 


 

Kapitel 16
 

Es vergingen einige ruhige Tage. Die vier Jungs gingen gemeinsam jagen, lagen faul in der Sonne herum oder waren der Meinung, so wie Harry und Draco, alles nachzuholen, was sie wegen ihrer Alphaposition, wie Draco es liebevoll nannte, verpasst hatten. Allerdings war es wie verhext. Sie schafften es nie ins Bett. Nun war Draco schon beinahe vier Wochen ein Vampir und sie hatten nicht ein einziges mal im Bett gevögelt. Harry hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie es sich schon vorgenommen hatten.
 

An einem Sonntag Abend - Harry wusste nur, dass Sonntag war, weil es in den Nachrichten angesagt worden war - klingelte das Telefon.Adam war am schnellsten und nahm den Hörer ab.

"Ja?"

"Jamy wird gebraucht!"

"Okay!"

Mehr Worte bedurfte es nie. Adam wandte sich um, sah Harry traurig an, der mit Jeans und nacktem Oberkörper in der Tür lehnte.

"Hank?"

Adam nickte.
 

Harry seufzte schwer auf und ließ seinen Kopf gegen den Türrahmen fallen. Er hatte nicht die geringste Lust dort anzutanzen, aber bis jetzt war noch keine Reaktion von seinem Auftraggeber auf seinen letzten Job - Dracos Tod - gekommen. Harry schluckte trocken und hoffte inständig, dass ihr Schmierentheater, denn etwas anderes war es beileibe nicht, funktioniert hatte. Widerwillig machte er sich auf den Weg in sein Zimmer, um sich umzuziehen und beschloss nach dem Besuch im Black Skull einen Tagespropheten zu besorgen. Eigentlich müsste er dazu in die Winkelgasse, doch nach seinem Abgang aus der Zaubererwelt, hatte er herausbekommen, dass der Prophet auch in der Muggelwelt verkauft wurde. Zumindest wenn man wusste, wo man suchen musste. Einer dieser Punkte, war der Kiosk in der Nähe von King's Cross und genau dort würde er an diesem Abend vorbeischauen. Vielleicht stand ja etwas informatives drin.
 

Draco kam leise herein und betrachtete Harry, der sich mit ernstem Gesichtsausdruck fertig machte.

"Musst du los?", fragte er und lehnte sich an die Kommode.

"Ja... wenn ich Glück habe, hat mein Erpresser unsere Komödie geschluckt ... wenn nicht, dann ist Teddy vielleicht schon tot", presste Harry hervor.

Draco wusste darauf nicht wirklich etwas zu sagen, denn alles, wirklich alles hing von dem Kerl ab, der Harry das Leben dermaßen schwer machte.

"Baby, wir finden den Kerl. Wenn ich erstmal aus dem Haus und aus diesem Wald rauskomme, suchen wir ihn und..."

"Draco!" Harry unterbrach ihn resolut, so dass der Blonde schwieg und die Augenbrauen zusammen zog. "Das ist alles schon beschissen genug, auch ohne deine Verschwörungstheorien. Lass uns darüber reden, wenn ich zurück bin!"

Draco zuckte zusammen. Zum einen weil Harry ein neues Magazin in seine Glock knallte und zum zweiten, wegen Harrys eisigem Ton.
 

'Ich liebe dich, Baby', dachte Draco sanft und wandte sich ab.

"Drake?" Der Schwarzhaarige hielt ihn zurück und legte seine Stirn an die des Blonden. "Tut mir Leid, nur ich muss gestehen, nachdem ich dein Foto bekommen habe, habe ich Angst, wen er als nächstes aus dem Ärmel zieht. Panische Angst."

Draco küsste ihn zärtlich und zog ihn an sich.

"Harry, wenn du zurück bist, überlegen wir, was wir tun werden, okay?"

Mutlos nickte Harry und machte sich auf den Weg in den Garten, wo er apparierte und in der dreckigen Seitenstraße ankam.
 

Seufzend überprüfte er noch einmal seine Glock, schob sie in den hinteren Bund seiner Jeans und betrat den verräucherten Pub. Wie immer war der Raum gefüllt von dem ganzen Gesocks, das in dieser Ecke von London lebte und Harry dankte Merlin oder wem auch immer, dass hier alle dermaßen stanken, dass er gar nicht in Versuchung kam seine Zähne zum Einsatz zu bringen.
 

Nach seiner üblichen Säuberungsaktion nahm er am Tresen Platz, wo Hank, sobald er ihn entdeckt hatte, einen Whiskey hingestellt hatte.

"Du warst schnell", meinte der schmierige Pubbesitzer und kratzte sich durch die fettigen Haare.

"So wie üblich. Oder bist du was anderes von mir gewohnt?", knurrte Harry, während er sich eine Zigarette anzündete und Hank gefährlich anfunkelte. Der hob seine Hände und machte eine entschuldigende Geste.

"Hey ... das sollte kein Vorwurf sein, Jamy! Das weißt du doch! Immerhin bist du mein liebster Gast", meinte Hank kriecherisch, während Harry sich mit einem bedeutungsvollen Blick in dem Pub umsah.
 

"Jaah", meinte er gedehnt. "Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Genug gequatscht. Was hast du für mich?", fragte Harry genervt nach und blies den Rauch aus. Hank sah sich kurz nicht gerade unauffällig um, griff unter den Tresen und schob Harry zwei Umschläge zu, die ihm mehr als bekannt waren. Erstaunt hob er die Augenbrauen. "Zwei?", fragte er knapp und Hank nickte hektisch.

"Ja, die sind zusammen gekommen, ehrlich, Jamy!" Harry sah ihn ernst an und kramte kurz in Hanks Kopf herum. Erleichterung machte sich in ihm breit, als er Hanks Worte bestätigt sah.
 

Zögernd nahm er den ersten Briefumschlag, auf dem eine dicke '1' prangte und schlitzte ihn auf. Stirnrunzelnd zog er etwas hervor, dass er schnell unter dem Tresen versteckte. Es war die Titelseite des Tagespropheten von vor einer Woche. Lesend kroch eine Wut in ihm hoch, die er selten spürte.
 

Draco Malfoy - Tot!

Wie dem Tagespropheten vor wenigen Stunden anonym mitgeteilt wurde, ist der letzte Malfoyerbe bestialisch ermordet worden.

Seine Leiche wurde bisher noch nicht gefunden, doch die Bilder, die sich bei der Nachricht befanden, zeigen deutlich, dass der junge Draco einen harten Kampf verloren hat.

Laut unseren Quellen hatte der ehemalige Slytherin schon seit mehreren Jahren immer wieder Drohbriefe erhalten. Nun hat das Schicksal zugeschlagen.

Draco wurde nur 21 Jahre alt und der Tagesprophet spricht seiner Familie sein tiefes Beileid aus.

Malfoy Senior, der nach dem Tod des Unnennbaren, an schweren Depressionen leidet, wurde kurz nach dieser Meldung ins St. Mungo eingeliefert, wo er momentan um sein Leben kämpft.

Mit seinem Tod hinterlässt Draco Malfoy seine Freunde und Verwandten, die um ihn trauern und ein provisorisches Grab erreichtet haben, in der Hoffnung, eines Tages doch noch seinen Körper zur Ruhe betten zu können.

"Er hat es nicht verdient. Draco war ein guter Mensch, egal, was andere über ihn gesagt haben", sagte Pansy Parkinson, eine gute Freundin, gegenüber dem Tagespropheten. "Er war warmherzig und sehr liebevoll."

Andere würden den Malfoy-Spross sicher nicht als liebevoll bezeichnen. War er es doch, der in der Vergangenheit unserem Volkshelden Harry Potter immer wieder das Leben schwer gemacht hat.

Dennoch war es nach all den Jahren des Krieges ein unnützer Tod.
 

Stirnrunzelnd sah Harry sich den restlichen Artikel an und musste ein erschrockenes Aufkeuchen unterdrücken. Es waren die Fotos, die er selbst an seinen Erpresser weitergeleitet hatte. Jedoch sah Harry sie heute zum ersten Mal. Nachdem sie diese Szene gestellt hatten, hatte Lucas sich darum gekümmert, die Bilder entwickeln zu lassen und auch den Umschlag damit fertig gemacht. Harry hatte sich das nicht ansehen wollen. Jetzt damit konfrontiert zu werden, wie Draco hätte aussehen können, wenn er ihn nicht verwandelt und die Kontrolle über sich verloren hätte, warf ihn völlig aus der Bahn.
 

Fahrig stopfte er alles wieder in den Umschlag und ließ ihn in seiner Manteltasche verschwinden. Er wusste nicht, ob er wirklich wissen wollte, was ihn bei dem anderen Umschlag erwartete, doch er wusste, es brachte nichts, sich davor drücken zu wollen. Teddys Leben stand auf dem Spiel und er war noch nie ein Feigling gewesen. Entschlossen brach er das Siegel und zog das erwartete Foto hervor. Überrascht zischten seine Augenbrauen in die Höhe, als ihm ein mürrisch aussehender, junger Mann entgegensah, mit schmutzig-blonden Haaren und wässrigblauen Augen. Harry wusste nicht, was er bei dem Anblick von Dudley Dursley denken sollte. Nachdenklich drehte er das Foto um, auf dem - wie üblich - eine kurze Mitteilung stand.
 

Ich denke du weißt noch, wo er wohnt ... du hast eine Woche!

Teddy sah gestern sehr süß aus, in seiner neuen Jeanslatzhose.
 

Harry musste gegen eine Welle der Übelkeit ankämpfen, als er diese Sätze las. Nicht wegen Dudley, nein bestimmt nicht, sondern eher, wie nahe sein Erpresser tatsächlich an seinen Patensohn herankam.Er musste hier raus. Sofort! Er machte sich nicht die Mühe, seinen Whiskey zu bezahlen und Hank hatte zu viel Angst vor Harry, um ein Wort zu sagen. Hinter dem Vampir knallte die Tür zu und der warme Wind streichelte beruhigend seine Aufgewühlte Seele. Doch das half nur so lange, bis ihm bewusst wurde, was er da in der Manteltasche hatte.

"Bei Merlin...", murmelte er und apparierte an die Waldgrenze, wo er beinahe auf Adams Schoß gelandet wäre, der mit Draco und Lucas auf der Wiese saß.
 

"Hoppla... langsam!", kicherte Adam und stützte Harry, bevor der endgültig das Gleichgewicht verlor.

Harry knurrte nur und wollte gehen, als Draco ihn festhielt.

"Hey... was wollte der Typ? Nun red schon!"

"Später. Ich... lass mich, okay?", wehrte Harry ihn rüde ab, doch Draco gab nicht nach.

"Nein, rede mit mir! Potter, verflucht, sei nicht so dickköpfig!"
 

Harry wirbelte herum, zog den Umschlag mit dem Zeitungsartikel aus der Tasche und fuchtelte damit vor Dracos Nase herum.

"DAS IST SCHEISSE, DRACO! VERFICKTE SCHEISSE! ICH KANN NICHT MEHR! IST ES NICHT SCHLIMM GENUG, DASS ICH DIE GANZEN LEUTE ABKNALLEN MUSS, NUR WEIL EIN HIRNVERBRANNTER WICHSER ES SO WILL? NEIN, ICH DARF MIR JETZT AUCH NOCH MEINE WERKE IN DER ZEITUNG DURCHLESEN! FUCK!", brüllte er.
 

Draco verstand nichts und riss Harry den Umschlag aus der Hand. Schnell faltete er das Papier auseinander und las den Artikel.

"SPINNT DIE?", kreischte er.

"Draco? Was ist?", fragte Lucas, der versuchte Harry zu beruhigen.

"WARMHERZIG UND LIEBEVOLL? MAN, DIE PARKINSON HAT DOCH 'NEN ARSCH OFFEN!", keifte er. "ICH BIN NICHT WARMHERZIG UND LIEBEVOLL!" Plötzlich schlug seine Stimmung um. "Hey, ich seh selbst als Leiche verflucht gut aus!"
 

Harry starrte Draco einen Moment völlig entgeistert an, ließ sich schließlich vor den Jungs ins Gras fallen und fing fast schon hysterisch an zu lachen. Lucas blinzelte und runzelte die Stirn, während er Harry beobachtete, der sich gar nicht mehr beruhigen wollte.

"Was ist denn jetzt?"

Adam zuckte nur mit den Schultern und besah sich grinsend den lachenden Harry, der sich den Bauch hielt.

"Ich hab keine Ahnung", meinte er und zog an seiner Zigarette.
 

"Baby ... bist du jetzt durchgedreht?", fragte Draco beiläufig und setzte sich wieder hin, immer noch die Augen auf dem Zeitungsartikel. "Würde ich schon gerne wissen ... immerhin muss ich die Ewigkeit mit dir verbringen."

Schlagartig verstummte Harry und sah zornig zu Draco.

"Für dich ist das alles ein riesen Witz, oder Malfoy? SCHEISSE! ES GEHT UM TEDDYS LEBEN UND NICHT UM DEINE BESCHISSENE EITELKEIT!", brüllte Harry los und Draco schloss den Mund wieder, den er schon geöffnet hatte und sah betreten zu seinem Freund. Seufzend legte er die Seite des Tagespropheten beiseite, stand auf und ging vor Harry auf die Knie.

"Hey ... Mäuschen ... tut mir Leid, okay? Ich weiß, dass das nicht witzig ist, aber die ganze Sache ist schon ernst genug, ohne dass wir ständig ein Gesicht wie Snape ziehen, oder?"
 

Harry starrte ihn mit zusammengepresstem Kiefer an und Draco spürte unter seinen Händen, die auf Harrys Schultern lange, wie angespannt der Vampir wirklich war.

"Wir werden eine Lösung finden, okay? Irgendwas werden wir finden und dann ist diese Scheiße vorbei, Harry", versprach Draco leise.

"Warst du da, damit der der Typ einen Zeitungsartikel in die Hand drücken kann?", fragte Lucas leise.

"Nein, ich habe einen neuen Auftrag bekommen." Harry zog den zweiten Umschlag aus der Tasche und warf ihn Lucas zu.

"Wääh!", stieß der aus. "Wer ist denn diese Schweinebacke?"

Harry lächelte gequält.

"Mein Cousin!"

Draco starrte ihn an.

"Dein... was ist los? Dein Cousin? Jetzt hetzt er dich schon auf die Familie?"
 

"Drake... dein Vater...", murmelte Adam, der den Artikel nun auch gelesen hatte.

"Was ist mit ihm?"

"Er... also, wenn ich das hier richtig verstehe, dann..."

"Liegt im sterben. Ja, ich weiß. Und offen gestanden geht es mir am Allerwertesten vorbei. Um meine Mum tut es mir leid. Sie begreift einfach nicht, dass Daddy ohne Voldi nicht leben kann!" Dracos Stimme triefte von Sarkasmus. "Egal, ich mache mir darüber keine Gedanken. Harry, was... also, willst du es durchziehen?"
 

"Habe ich eine Wahl? Ich kann nicht jeden in einen Vampir verwandeln. Himmel und Hölle! Dudley für den Rest der Ewigkeit um mich herum. Da würde ich... ach scheiße, ich wüsste nicht mal wie ich mich umbringen sollte", fluchte er leise. "Nein, ich muss es wohl durchziehen."

Schweigen trat ein, als alle nachdenklich auf Dudleys Bild starrten.

"Harry ... naja, ich will ja nichts sagen", meinte Adam vorsichtig, als hätte er Angst, was falsches zu sagen, "aber das ist doch deine Familie!"

"NEIN!", gab Harry heftig zurück. Das ist ganz sicher nicht meine Familie. Meine Familie sitzt hier um mich rum ... meine Familie sind Herm, Ron und Teddy ... aber sicher nicht die Dursleys. Für die war ich immer nur ein lästiges Anhängsel. Etwas, was sie am liebsten hätten verrecken lassen, wenn sie denn gekonnt hätten." Harry stand auf, schnappte sich die Umschläge und ging ohne ein weiteres Wort ins Haus und in sein Zimmer.
 

Betreten sah Adam ihm hinterher.

"Mach dir keinen Kopf, Darling ... die Reaktion war ganz normal. Er redet nicht gerne über sie", lenkte Lucas ein und wunderte sich immer wieder, wie empfindsam Adam für einen Vampir doch war. Draco erhob sich ebenfalls, schnappte sich den Zeitungsartikel und folgte Harry nach oben, wo Harry auf dem Bett lag und an die Decke starrte.
 

"Hey", sagte er leise, als er die Tür schloss. "Ist alles okay?"

Harry hob müde den Kopf, ließ ihn gleich wieder sinken und schloss mit einem gequälten Gesichtsausdruck die Augen.

"Nein ... diese Bilder ... also ... die von dir ... die haben mich wie eine Faust getroffen. Das ist ... Himmel, Drake! So hättest du wirklich aussehen können. Das hätte ich wirklich verursachen können, verstehst du?", brach es aus Harry heraus.

Draco krabbelte aufs Bett, legte sich neben Harry und zog ihn in die Arme.

"Ja, aber das hast du nicht, oder? Also hör auf dir deswegen Gedanken zu machen", wisperte Draco und küsste Harry sanft auf die Schläfe.
 

Harry richtete sich auf und schaute Draco wütend an.

"Stell dir mal vor, du wärst in meiner Situation! Stell dir vor, du müsstest dir meine Leiche ansehen! Draco, du hast dich immer über Blaise geärgert, weil er dich nicht ernst genommen hat, also mach jetzt nicht den gleichen Fehler!", schnappte Harry aus.

"Tu ich nicht. Harry, ich nehme das Ganze verdammt ernst, aber ich bin nicht tot!" Draco runzelte die Stirn. "Naja, doch, aber nicht so. Uns verbindet zu viel, als dass du mich hättest töten können. Hey, komm her!" Er zog den anderen Vampir wieder aufs Bett zurück. "Ich bin für dich da und soweit ich dir helfen kann, werde ich das auch tun!"
 

Der schwarzhaarige Vampir ließ sich in Dracos Arme sinken, schloss die Augen und genoss einfach nur den Moment, denn spätestens ab Morgen würde es anders aussehen.

Im frühen Morgengrauen schnappte er sich seine Glock und verließ das Haus, gefolgt von Draco, der ihm hartnäckig auf den Fersen blieb.
 

Am Waldrand beschwor er mehrere Zielscheiben herauf, und streckte den Arm aus. Seine Finger umschlossen fest das kühle Metall der Pistole, dann drückte er ab. Immer und immer wieder und jeder Knall zerriss die Morgenruhe, wie eine Rakete am Silvesterhimmel.

"Willst du auch mal?", fragte Harry.

Unsicher nickte Draco und nahm die Glock in die Hand.
 

"Wow! Die ist schwerer als sie aussieht", murmelte Draco und wog die Waffe prüfend in seiner Hand, bevor er sich breitbeinig hinstellte und mit ausgestrecktem Arm zielte. Mit zusammengekniffenen Augen visierte er sein Ziel an und schoss. Die Kugel zischte durch die Luft, verschwand im Nirgendwo und Draco stolperte durch den Rückstoß ein paar Schritte zurück.

"Verdammt!", keuchte er und starrte ungläubig auf die Glock. Harry grinste und stellte sich hinter ihn.
 

"Ist nicht so einfach, wie es aussieht, was? Pass auf ... deine Haltung war schon mal nicht schlecht, aber du musst deinem Arm Halt geben, sonst triffst du nie was", sagte Harry amüsiert, griff um Draco herum und zeigte ihm, wie er mit seiner Hand seinen Schussarm abstützen sollte. "Zumindest anfangs solltest du das tun, bis du dich an's schießen gewöhnt hast."

Draco schnaubte entrüstet, enthielt sich aber einem Kommentar, da er nicht wirklich Ahnung von Waffen hatte. Sie waren nie nötig gewesen, sein Zauberstab hatte immer genügt.
 

Erneut peilte Draco die Zielscheibe an, spürte Harry dicht hinter sich, der seine Hände ebenfalls auf die Waffe gelegt hatte. Es war nicht leicht, sich zu konzentrieren, wenn einem am Nacken rumgeknabbert wird. Er drückte immer wieder ab, bis das Magazin leer war.

Harry streckte die Hand dem Haus entgegen, wisperte einige Worte und ein schwarzes Maschinengewehr flog auf ihn zu, als nächstes folgte ein silbernes Remingtongewehr.Harry drückte ihm die Remington in die Hand, schob sich die Glock in den Hosenbund am Rücken und legte das Maschinengewehr ins Gras.
 

"Ganz locker, Kater. Verkrampf dich nicht. Das Gewehr hat einen hohen Rückstoß, das Ding zerfetzt dir sonst die Schulter", flüsterte er dicht an Dracos Ohr. „Stell dir einfach vor, sie ist eine Verlängerung deines Armes. Spüre sie..."

Draco erschauderte. Himmel, seit wann waren Waffen so dermaßen erotisch?

Harry streichelte mit den Fingerspitzen seinen Arm, als Draco seinen Finger um den Abzug legte. Heftig atmete er auf, als Harrys Zungenspitze zart über die Stelle hinter seinem Ohr glitt. 'Das sieht heiß aus, Katerchen...'
 

Harrys Zunge glitt so schnell in Dracos Ohr, dass er vor Überraschung abdrückte und - das Ziel traf. Der Blonde ließ das Gewehr sinken und starrte auf die Zielscheibe.

"Ähm ... das war wohl ein Glückstreffer", murmelte er und rieb sich über die Schulter. "Shit! Können Vampire blaue Flecke bekommen?"

Harry lachte los und biss leicht in Dracos Nacken.

"Nein, ich denke eher nicht", lachte er und rieb seine Nase an der weichen Haut direkt unter Dracos Haaransatz. 'Du siehst geil aus mit einer Knarre in der Hand!', hallte es in Dracos Kopf wider und grinsend drehte er sich um.

"Das kann ich zurückgeben ... auch wenn ich mir beim ersten Mal, als ich dich mit einer gesehen habe, vor Angst fast in die Hosen gepinkelt hab. Was ist mit dem da?"

Dracos Kopf ruckte zu dem Maschinengewehr und Harry wehrte breit grinsend ab.

"Oh nein! Nein, nein, nein! Üb du erst mal mit diesen beiden. Das da ist noch 'ne Nummer zu groß für dich. Wenn du mit dem schießt, verlierst du die Kontrolle darüber und ich hab nachher vermutlich mehr Löcher, als ein Schweizer Käse!"
 

Draco schmollte kurz, doch der Anblick seines heißen Vampirs mit einem Maschinengewehr in der Hand entschädigte ihn schnell. 'Hölle... ich komm gleich', dachte er unfreiwillig.Harry ließ das Gewehr ein Stück sinken und lachte leise. 'Interessant... zeig's mir!'
 

Draco blickte zum Haus, überlegte und witterte Lucas und Adam, die tief im Wald auf Jagd waren. So schnell würden sie nicht zurück kommen. Er stellte sich also dicht hinter Harry, streichelte mit der einen Hand über das schwarze Metall und mit der anderen Hand über seine Hose. Fest begann er sich zu massieren, stöhnte lustvoll in Harrys Ohr, während der anlegte und eine Salve Kugeln in die Morgendämmerung jagte.
 

Es erregte ihn maßlos. Keuchend biss er sich auf die Lippe, zog den Reißverschluss der Jeans hinunter und drehte Harrys Kopf zu sich herum.

"Blas mir einen... bitte!", stöhnte er.

Harry hob die Augenbrauen und warf einen Blick auf Dracos steinharte Erektion.

'Himmel und Hölle', entfuhr es ihm in Dracos Kopf. 'Hätte ich gewusst, dass dich das dermaßen anmacht, hätte ich das schon früher mit dir gemacht!'

Langsam legte Harry das Maschinengewehr auf dem Boden ab, während er in die Knie ging und Dracos pochenden Schaft nun genau vor Augen hatte. In Zeitlupe nähert er sich ihm, seine rosa Zunge schlüpfte durch seine Lippen und leckte schnell über die rote Eichel, leckte Dracos Lusttropfen ab, die schon jetzt aus dem kleinen Loch traten und der blonde Vampir stöhnte haltlos auf und grub beide Hände in die schwarzen Haare.
 

"Verdammt ... mach schon!", knurrte er und stieß mit den Hüften vor in Harrys leicht geöffneten Mund. 'Langsam, Katerchen!' schmunzelte Harry, griff sich Dracos Hüften und versuchte ihn still zu halten, als sein Mund quälend langsam das harte Fleisch verschlang.

"Geht nicht!", keuchte Draco und stieß erneut zu, stieß in den höllischen Mund, der ihm so viel Wonne bereitete und versuchte zittrig auf den Beinen stehen zu bleiben. Die Erregung hatte ihn komplett überfahren und er fickte fast schon hart in Harrys Mund.

Harry konnte nicht leugnen, dass es ihn maßlos anturnte, Draco so zu erleben. Fest massierte er seinen Hintern, spürte, wie die Adern an Dracos Penis vibrierten; immer stärker und schneller. 'Na los, Kater, schneller!'
 

Draco nahm diese Aufforderung wörtlich, stieß immer schneller in die feuchte, kühle Mundhöhle und schrie befreiend auf, als er sich hart in Harrys Mund ergoss. Wohlig schnurrte Harry, als er ihn sauber leckte.

Draco sank zurück ins Gras zog seine Hose hoch und blieb geschafft liegen. 'Perfekt! Einfach absolut perfekt!'

Harry kicherte.

"Danke. ich war schon immer gut im Nahkampf!"

Draco hob den Kopf.

"Verfickt JAAH! Scheiße, ich habe schon einige Blow Jobs bekommen, aber keiner kann das so gut, wie du!"
 

Harry lächelte und streckte die Hand aus, um für Frühstück zu sorgen. Ein Fuchs flog in seine Hand, den er schnell tötete. gemeinsam tranken sie, knutschten hemmungslos herum, dann erhob sich Harry.

"Ob ich will oder nicht, aber ich muss mir die Lage vor Ort ansehen. Ich muss schauen, ob mein Cousin noch zu Hause wohnt."

Draco nickte matt.

"LUCAS!", donnerte Harry und wenige Augenblicke später standen Lucas und Adam vor ihm.
 

"Sorry, aber ich muss los und will Drake nicht allein lassen!"

"Kein Problem, wir passen auf ihn auf."

Draco zog die Augenbrauen zusammen.

"Ich bin kein Wickelkind!"

"Vampirmäßig bist du ein Säugling. Ich beeil mich. Bis nachher, mein Katerchen!", lächelte Harry und küsste ihn sanft.
 

Missmutig starrte Draco ihm hinterher, als Harry zum Haus lief, einige Minuten später als Jamy wieder herauskam und ins Nichts verschwand.

"Hey ... es ist noch ein wenig zu früh für dich", sagte Lucas leise, als er Dracos frustrierten Blick bemerkte. Der schnaubte und sah den Dunkelblonden an.

"Ja, kann schon sein, aber irgendwann werde ich hier noch irre!"

"Na los ... wir gehen eine Runde jagen, das lenkt dich ab", meinte Adam und die drei verschwanden im Wald.
 


 

Oh man, was machen wir nur mit Harry? Lach!

Das war es wieder mal für heute und wir freuen uns schon auf eure Kommentare! *g*
 

Bis nächste Woche!

Jules & Silver

Kapitel 17

Hey ihr alle da draußen!
 

Man, schon wieder eine Woche rum! Lach! Geht’s euch allen gut? Das hoffen wir doch jetzt einfach mal!

Das heutige Kapitel ... nun, wir sind gespannt, was ihr dazu sagen werdet und wir wollen jetzt auch gar nicht lange herumlabern, sondern einfach mal loslegen!
 

Unser Dank geht wie immer an unsere wunderbaren Kommischreiber!!!
 

So, jetzt haben wir aber genug gelabert, wir wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Eure Jules & Silver
 


 

Kapitel 17
 

In Little Whinging hatte sich im Laufe der Jahre nicht allzu viel verändert. Die Autos standen blank poliert vor den Häusern, die Gärten erstrahlten penibel in der Morgensonne, mit gepflegtem Rasen und sauber geharkten Beeten.
 

Harry war im Magnolienring aufgetaucht, der den ganzen Tag ein wenig schattig dalag. Er stand zwischen einigen Bäumen, versteckt hinter dicken Stämmen und beobachtete schmunzelnd Mrs Figg, die mit ihrem klackernden Einkaufsnetz den Glyzinenweg entlang schlurfte. Von seinem Standort aus, konnte Harry auch wunderbar den Ligusterweg einsehen und hatten einen guten Blick auf das Haus mit der Nummer vier.
 

Eine gute Stunde stand er rauchend unter dem Baum, bis sich endlich etwas tat.

Petunia kam aus dem Haus, schaute sich neugierig in den Gärten der anderen um und holte die Post aus dem Briefkasten.

Sie hatte sich nicht verändert. Noch immer schlaksig und dünn, noch immer das unvergleichliche Pferdegesicht. Harry fühlte sich in die Vergangenheit versetzt und knurrte leise.
 

Obwohl sie beinahe friedlich auseinander gegangen waren, als Harry den Ligusterweg verlassen hatte, kochte dennoch der alte Hass auf diese Familie in ihm hoch.

"Vernon!", rief Petunia mit krähender Stimme. "Die Malschoes haben einen neuen Rasenmäher. Sieh dir an, wie angeberisch die sind!"

Harry schüttelte den Kopf. Er wusste genau, dass spätestens in zwei Tagen ein noch größerer Rasenmäher in der Garage der Dursleys stehen würde.
 

Vernon kam aus dem Haus, dicht gefolgt von Dudley, der an einem Stieleis lutschte. Volltreffer! Der fette Kerl lebte also noch immer zu Hause bei Mami und Papi. Er hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet. Dudley hatte einst viele Muskeln besessen, doch heute war er wieder massiv aus dem Leim gegangen und er machte auch nicht den Eindruck, als würde er einer täglichen Arbeit nachgehen. Er wirkte irgendwie verlottert.
 

Harry schnaubte leise, als er seinen Cousin beobachtete. Er sah um einiges älter aus, als er wirklich war und niemand wäre wohl auf den Gedanken gekommen, dass er erst Anfang zwanzig war. Die kleinen Schweinsäuglein sahen bedauernd auf sein Eis und Harry war sich ziemlich sicher, dass er überlegte, wie viele davon noch in der Kühltruhe lagen.

"Duddy, Schätzchen, willst du morgen mit Daddy in den Baumarkt fahren?", fragte Petunia, wie schon von Harry erwartet und er hörte sofort seinen Cousin losdröhnen.

"Nein, Mum, ich treff mich morgen mit Piers... er will mich doch in den neuen Job einweisen."

"Du bist so ein guter Junge, Duddy-Spatz... du wirst bestimmt noch genauso erfolgreich wie dein Vater", rief Petunia schrill, knuddelte ihren Sohn kurz durch, währen Vernon ihm stolz auf die Schulter klopfte.

"Ist eben ein echter Dursley, nicht wahr mein Junge!", röhrte Vernons Stimme durch die Nachbarschaft und Harry verdrehte in seinem Versteck die Augen. Er hatte doch tatsächlich gedacht, dass sich vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht ein bisschen geändert hatte. Doch da hatte er sich wohl geirrt.
 

Die Dursleys waren so oberflächlich wie eh und je.

"Wann triffst du dich denn mit Piers, mein Duddykins?"

"Gegen drei", brummte Dudley und schlurfte wieder in Richtung Haustür. "Ich hol mir noch ein Eis."

"Mach das, Spätzchen!", schrillte Petunias Stimme durch die Nachbarschaft, während Vernon den Rasenmäher ganz genau unter die Lupe nahm und einen kleinen Notizblock hervorholte um sich das Modell aufzuschreiben. Schließlich wollte er doch sichergehen, dass der Verkäufer im Baumarkt ihm keinen schlechteren andrehte.
 

Harry hatte vorerst genug gesehen. Er wollte am Abend wieder kommen und die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Allerdings war ihm auch nicht danach zu mute, wieder nach Hause zu gehen.Langsam schlenderte er - er hatte sein Aussehen soweit verändert, wie es ging - durch die Straßen Londons und blieb vor einem Schaufenster stehen. Die schwarze Lederjacke sah einfach genial aus und Draco würde sie verflucht gut stehen. Kurz entschlossen betrat er den Laden und kam wenig später mit einer Tüte wieder hinaus. In einer Seitenstraße apparierte er zu seinem Haus.
 

Auf der Veranda saßen Lucas und Adam.

"Wo ist mein Kater?", fragte Harry.

Lucas lachte leise. Harrys Bezeichnung für den Blonden amüsierte sie immer wieder.

"Er ist am Waldrand und sucht nach Kräutern oder so. Er hat es anscheinend nicht aufgegeben, einen Trank zu finden, mit dem ich mir eure Schwingungen nicht mehr reinziehen muss."

"Ja, Draco kann sehr hartnäckig sein." Harry lächelte. "Kätzchen!", rief er mit beinahe lieblicher Stimme.
 

Ein 'Ich hasse es, wenn du mich so nennst!', drang in Harrys Kopf.

'Ich weiß!'

'Warum lässt du es dann nicht?'

'Weil du dich immer so schön darüber aufregst', meinte Harry knapp und trällerte schließlich los: 'Ich hab dir was mitgebracht, Kätzchen!'

Draco trat mit misstrauischem Gesicht auf die Wiese, in der Hand einen kleinen Korb, aus dem Kräuter schauten.

"Du hast mir was mitgebracht? Was soll das sein? Ein Halsband und einen Futternapf?"
 

Harry lachte auf und schwenkte dabei die große Tüte mit der Lederjacke.

"Nein, was denkst du denn bitte von mir?"

"Nur das schlechteste, das weißt du doch, Mäuschen!", kam es prompt von Draco zurück, während Lucas und Adam sich auf der Terrasse köstlich über diesen Schlagabtausch amüsierten. So skeptisch Lucas anfangs noch wegen Draco gewesen war, umso mehr freute es ihn nun, ihn bei ihnen zu haben. Es gab seither viel mehr zu lachen, vor allem wenn er und Harry sich mal wieder stritten.
 

"Nur das schlechteste? Na, dann behalte ich das Geschenk eben selber." Harry zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Haus um.

"SOFORT STEHEN BLEIBEN!"

Harry grinste Lucas und Adam breit an, die loslachten. Der Schwarzhaarige wusste genau womit er Draco locken konnte und Draco liebte Geschenke abgöttisch.

"Warum? Du willst es nicht und mir gefällt es auch. Ergo..."

"Hey, du Mickey Maus! Ich hab nicht gesagt, dass ich es nicht will!"

"Hast du mich gerade Mickey Maus genannt?" Harry war sichtlich irritiert über Dracos Wissen über solch einen Muggelkult.

"Jahaa!"

"Woher kennst du Mickey Maus?"

"Also, was glaubst du denn? Dass ich komplett hinter dem Mond gelebt habe? Blaise war D... nein, ist Disneyfan und ich musste mir immer Mickey Maus und Donald Duck reinziehen. Ich schätze, nur aus diesem Grund hatten wir einen Fernseher."
 

"Verstehe." Harry hatte das Geschenk komplett vergessen. Draco Malfoy... der Slytherinprinz und Mickey Maus!Draco riss ihm die Tüte aus der Hand.

"HARRY!", schrie er.

Von diesen Schrei aus seinen Gedanken gerissen, konnte Harry gar nicht so schnell reagieren, wie Draco ihn beinahe an die Hauswand klatschte, ihn hochhob und vernichtend küsste.

Harry stöhnte laut auf, schlang Arme und Beine um seinen Körper und erwiderte den Kuss feurig.

Dann sah Draco ihm tief in die Augen. 'Danke...'
 

Harry grinste ihn erfreut an und wühlte seine Nase in die blonden Haare, sog tief Dracos samtigen Geruch ein und krallte sich an ihm fest.

"Wenn du dich jedes Mal so bedankst, dann bring ich dir öfter was mit!", sagte er leise und küsste Dracos Nasenspitze, der leise schnurrte. "Na los ... ich weiß doch, dass du es kaum erwarten kannst. Probier sie schon an!", forderte Harry ihn auf und entließ den jungen Vampir aus seinem Griff.

Der strahlte ihn an, zog die Lederjacke aus der Tüte und hielt sie vor sich, bevor er eilig hineinschlüpfte und bewundernd über das glatte schwarze Leder fuhr.

"Die ist toll, richtig toll! Die zieh ich nie wieder aus!", meinte er ernsthaft und Harry beugte sich zu seinem Ohr.

"Die lässt du sogar im Bett an?", fragte er amüsiert und hob die Augenbrauen.

"Wieso im Bett? Dahin schaffen wir es doch sowieso nie!", grinste Draco und streichelte mit den Fingerspitzen über das weiche Leder.

Harry besah sich diese Geste stirnrunzelnd und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.

"Also ich bin mir grade gar nicht so sicher, ob das so eine gute Idee war. Da könnte man glatt eifersüchtig werden!"
 

Draco hob den Kopf, sah Harrys zusammengezogene Augenbrauen und grinste.

„Hey, ich liebe die Jacke, doch die Gefühle, die ich für dich habe übersteigen alles, was diese Welt ausmacht!“ Draco schloss seine Arme um Harrys Nacken und küsste ihn leidenschaftlich! „Du bist mein, Mäuschen!“

„Nur dein, Kater!“
 

Gemeinsam setzten sie sich auf die Terrasse.

„Und, wie war's bei deinen Verwandten?“, fragte Lucas.

„Könnten wir uns darauf einigen, sie nicht ‚meine Verwandten’ zu nennen?“

„Klar!“

„Danke. Naja, meine Ta… Petunia und Vernon haben sich kein bisschen verändert. Sie sind noch immer absolut oberflächlich. Dudley ist noch genauso fett und blöd!“

Einen Moment schwiegen alle und Harry küsste sanft Dracos Fingerspitzen.

„Und? Schaffst du es?“, fragte Draco leise.

„Ja. Ich muss mich von diesen Pissern nur genug provozieren lassen und das ist auch nicht schwer… denke ich.“
 

"Wie willst du das schaffen?", fragte Adam neugierig.

Harry schnaubte belustigt.

"Ach weißt du, diese Familie sieht auf alles herab, was auch nur ein klein wenig neben der Spur liegt. Ich denke es dürfte reichen, wenn ich dort auftauche und man mir schon auf hundert Meter Entfernung ansieht, was genau ich bin.“

"Ähh ... ein Vampir?", fragte Draco perplex und sah Harry aus großen Augen an.

"Nein, Katerchen ... schwul!" Lucas kicherte los.

"Wie willst du das machen? Bindest du dir einen Schal in Regenbogenfarben um den Hals?"

"Wenn's sein muss?"
 

Harry zuckte kurz mit den Schultern und lehnte sich bei Draco an, der die Gelegenheit wahrnahm und anfing, Harry im Nacken zu kraulen.

"Am liebsten würde ich diese Scheiße vergessen und einfach nur in Ruhe leben...", seufzte er und schloss die Augen.

„Werden wir, Maus. Ganz sicher. Wir finden noch raus, wer dieser Wichser ist, und dann darf er an deiner Glock knabbern!“, knurrte Draco.

„Ja, aber da er sich erneut jemanden gesucht hat, den ich kenne, sollten wir bald etwas machen. Ich halte das nicht aus, wenn ich Ron oder Hermine auf einem Foto sehe.“
 

Die Tage vergingen und Harry zerbrach sich mehr und mehr den Kopf, was er unternehmen konnte. Hatte er etwas übersehen? Er hatte deutlich das Gefühl langsam verrückt zu werden. Am Abend des sechsten Tages ließ es sich nicht mehr aufschieben. Er musste es tun, sonst würde Teddy bezahlen. Harry überlegte lange und entschloss sich, alles auf eine Karte zu setzen. Nach langer Observierung wusste er, dass Dudley sich noch immer mit seinen Kumpels auf dem Spielplatz traf.
 

Er sorgte dafür, dass er kleiner und schmächtiger war. Langes, hellbraunes, glattes Haar, eine enge Jeans, Stiefel und einen langen Ledermantel. Doch Draco rundete das Outfit ab, indem er Harry mit Kajal schminkte.

"Gott, ist das schräg!", knurrte der Schwarzhaarige.
 

Draco legte den Kopf schief und sah sich Harry an.

"Ja, irgendwie hast du Recht ... zumindest mit dieser Illusion. Aber bei deinem realen Aussehen würde das bestimmt heiß aussehen. Da würden deine grünen Augen noch besser zur Geltung kommen", meinte der Blonde und legte den Kajalstift beiseite.

Harry sah seinen Freund leicht irritiert an.

"Sollte ich mir Gedanken machen, woher du so was weißt und warum du Schminke in deinem Kleiderschrank hast?", fragte er gedehnt, doch Draco grinste ihn nur dreckig an.

"Du warst noch nie in 'nem Londoner Schwulen-Club, oder?"

"Wann sollte ich für so was Zeit gehabt haben?", schnaubte Harry und sah sich wieder im Spiegel an.

"Naja, dann wüsstest du, dass das da noch harmlos ist, im Gegensatz zu den Typen, die da sonst so unterwegs sind."

"Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du geschminkt in der Homo-Szene von London unterwegs warst, oder?", meinte Harry und legte sich gespielt geschockt die Hand auf die Brust.

"Doch", gab Draco locker zurück und setzte sich auf's Bett.

"Ich glaube, darüber reden wir noch mal, wenn ich wieder da bin. Das will ich genauer wissen", grinste Harry und überprüfte noch mal das Magazin seiner Glock, bevor er zu Draco rüber ging und sich zu ihm runter beugte. "Ich muss los", seufzte er und griff in den Nacken des Blonden, während er seine Lippen auf seinen Mund legte und ihn zärtlich küsste.
 

Im Ligusterweg Nummer 4 öffnete sich am frühen Abend die Haustür.

"Mum, ich bin bei Piers!"

"Gut, Duddy. Willst du noch etwas zu Essen mitnehmen?", fragte Petunia.

"Klar!"

Sie drückte ihm einen kleinen Beutel in die Hand, in dem einige Sandwiches und mehrere Tafeln Schokolade waren.

Gemütlich schlenderte Dudley Richtung Magnolienweg, wo er auf seine Gang traf.

"Hey Big D.!", rief Piers.

Gordon trat seine Zigarette aus und verteilte an seine Freunde einige Biere, dann betraten sie den leeren Spielplatz, wo Malcolm gleich eine Graffitidose aus der Tasche zog und begann, die Kletterwand zu besprühen.

"Oh Fuck! Leute, schaut euch den an!"
 

Harry schlenderte am Spielplatz vorbei, zur Tarnung hatte er einen Stadtplan in der Hand und schaute sich gespielt suchend um. Er hatte die Gang schon längst entdeckt und musste sich beherrschen, bei den altbekannten Gesichtern, nicht die Miene zu verziehen.

"Gott! Eine Schwuchtel!", stieß Dudley aus und sprang von der Tischtennisplatte. "Kommt, den greifen wir uns!"
 

Gordon, Piers und Malcolm grinsten fies und traten hinter ihrem Anführer aus dem Schatten der Bäume heraus.

"Suchst du was?", fragte Dudley.

Harry besah sich seinen Cousin von oben bis unten, bemerkte die Schweißflecken unter seinen massigen Armen, verzog bei dem ranzigen Geruch, den er verströmte, angeekelt das Gesicht.

"Na, dich such ich sicher nicht", gab Harry spöttisch zurück und sah wieder in seinen Stadtplan, ließ aber seinen Cousin und seine Saufkumpane nicht aus den Augen.
 

Dudley schnaubte.

"Werd nicht frech, Schwuchtel! Du hast dich hier in ein verflucht gefährliches Gebiet begeben. Scheiße, du bist echt widerlich! Schaut euch die kleine dreckige Schwuchtel an, Jungs. Das Mädchen ist sogar geschminkt!"

Piers und Gordon lachten laut, während Malcolm um den Fremden herumschlich.

"Du stinkst nach Mädchen!", raunte er ihm zu.
 

Harry hob eine Augenbraue und starrte seinem Horror aus Kindertagen ins Gesicht.

"Und du nach ranzigem, alten Käse ... also wer von uns beiden riecht wohl besser?", gab Harry freundlich zurück und wandte sich dann wieder an seinen Cousin. "Und wenn ich ehrlich bin, kann ich hier nichts gefährliches sehen ... außer ich hätte vor dir einen zu blasen. Dabei würde ich mir wohl was wegholen."
 

Dudley wollte das vor seinen Kumpels nicht auf sich sitzen lassen und verpasste dem Fremden einen heftigen Stoß. Zwar bewegte sich der Kleinere nicht groß, doch nun war Dudleys Kampfgelüste geweckt.

"Ich sollte dir meinen Schwanz in den Mund rammen, um dir dein großes Maul zu stopfen, du dreckiger Pisser!", knurrte er gefährlich. "Darauf stehst du doch, oder? Schwänze lutschen! Na los... oder hast du Schiss, dich mit uns allen anzulegen, Schwuchtel?"

Bedauernd seufzte Harry auf.

"Weißt du, du bist leider nicht so ganz mein Typ, aber wenn du Interesse hast, ich hab da ein paar Freunde ... die stehen auf so massige Klopse wie du einer bist", meinte Harry leichthin und lachte sich innerlich schlapp über das Gesicht, welches Dudley nun zog. "Ich meine, wenn du mir schon deinen Schwanz in den Mund stopfen willst, kannst du das ja so eklig gar nicht finden, oder?"
 

Dudley lief rot an und verkrampfte sich regelrecht.

"Das war dein Todesurteil, Kleiner!", grunzte er und trat dicht auf Harry zu, den er bestimmt um einen Kopf überragte. Fest schloss sich seine Hand um Harrys Hals und er drückte zu. Piers und Malcolm feuerten ihn kräftig an, während Gordon noch ein Messer zog und es Dudley in die Hand drückte.

Harry hatte für dieses Geschehen nur ein müdes Lächeln übrig, faltete ruhig seinen Stadtplan zusammen, den er in die Innentasche seines Mantels steckte und ließ sich nicht von Dudleys irritiertem Gesicht stören, als er gemütlich seine Glock aus der Seite seines Hosenbundes zog und sie Dudley direkt ins Gesicht hielt.

"Ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber willst du das vielleicht noch mal überdenken?", zischte Harry plötzlich eiskalt und es war nichts mehr zu sehen von seiner Freundlichkeit.
 

Dudley runzelte die Stirn, ließ seine Hand aber nicht sinken. Dafür war Malcolm der Erste, der panisch die Flucht ergriff. So schnell, dass Piers zusammen zuckte.

"Alter, das ist eine Knarre!", knurrte Dudley. "Bist du sicher, dass du kleine Schwuchtel damit umgehen kannst? Nicht, dass du dir aus versehen deinen Schwanz wegballerst!"

"Du überraschst mich, Dudders! Wirklich! Ich hätte nicht gedacht, dass du eine Knarre erkennst, wenn du eine siehst. Genau genommen ist das eine Glock, aber ich denke das weißt du, oder?"
 

„Hey du Pisser, woher kennst du meinen Spitznamen? Wer bist du? Na los, rede!", fauchte Dudley und nahm nun doch die Hand weg. Gordon entfernte sich immer weiter von der Gruppe.

"Hey, bleib hier, du feige Sau!", brüllte Dudley zornig.

"Sorry, Big D. Aber der Typ hat 'ne Knarre, das ist es mir nicht wert!"

"Schwimmen dir etwa die Felle weg, Duddymatz?", fragte Harry amüsiert und zielte mit seiner Glock für einem Moment in Piers Richtung, der immer noch wie erstarrt dastand und ihn nun mit seinen kleinen, rattenähnlichen Augen entsetzt anstarrte.
 

"Sorry, Dud, aber der Typ ist mir zu schräg! Du solltest endlich deine Hand runter nehmen!"

"Verpiss dich, du Sack! LAUF ZU MAMI!", kreischte Dudley seinem besten Freund zu. Piers rannte schleunigst davon.

"So, du kleine Schwuchtel! Jetzt sind nur noch wir hier. Jetzt zeige ich dir, was passiert, wenn man sich mit mir anlegt!" Dudley kam nicht mal im entferntesten auf die Idee, dass die Pistole echt sein könnte. Er holte aus, feuerte Harry seine Faust ins Gesicht und schrie schmerzverzerrt auf, denn es war ihm, als hätte er gegen Beton geschlagen. Harry hatte sich keinen Zentimeter gerührt.
 

Gelangweilt schnaubte Harry, sah sich kurz um und sog die Luft in seine Nase um zu überprüfen, ob jemand in der Nähe war. Was er nicht wissen konnte war, dass sich schon seit Jahren keiner mehr auf den Spielplatz traute, da alle aus der Gegend wussten, dass Dudley und seine Bande dort herumlungerten.

"Soll ich dir zeigen, was passiert, wenn man mich reizt?", fragte Harry ruhig, senkte die Waffe mit dem Lauf auf den Boden und schoss ohne Vorwarnung direkt zwischen Dudleys Füße, dass der Sand nur so aufspritzte.
 

Nun war Dudley panisch. Er versuchte zu entkommen, wurde aber von dem Fremden am Kragen gepackt.

"Lass mich los!", kreischte Dudley. "HILFE!" Zu Tode verängstigt versuchte er, sich zu befreien.

"Oh, das ist süß! Der große, unerschrockene Dudley Dursley schreit nach Hilfe!", höhnte Harry und stieß ihm die Glock in die Rippen. "Weißt du, wir gehen jetzt Mummy und Daddy besuchen, was hältst du davon? Dann kannst du dich hinter deinem Walross von Vater und deiner Pferdegesichtigen Mutter verstecken, hm? Auch wenn ich bezweifle, das dort genug Platz für dich ist!"
 

Harry setzte sich in Bewegung und schleifte Dudley, der mehr stolperte als lief, hinter sich her. Ironischerweise erinnerte ihn das Ganze an die Sommerferien vor seinem fünften Schuljahr, nachdem sie beide von den Dementoren angegriffen worden waren. Damals waren sie genau denselben Weg gegangen. Eigentlich fehlte nur noch Mrs Figg in ihren schottengemusterten Hausschuhen.

Dudley versuchte noch immer, sich zu befreien, doch er wurde brutal von Harry an die Haustür geschubst, die bedrohlich an den Angeln wackelte. Harry stieß ihm immer wieder die Pistole in den Rücken und knurrte laut.

"Mach auf!"
 

Zitternd öffnete Dudley die Tür und konnte sich nicht mehr halten. Er stürzte nach vorn, hinein ins Wohnzimmer.

"Daddy! Daddy... ein Irrer ist hinter mir her!", stammelte er keuchend und deutete mit bebender Hand zur Tür.

Vernon kämpfte sich mühsam ächzend aus seinem Sessel hoch.

"Was?"

"DAD!", kreischte Dudley im Wohnzimmer. "Dieser Freak hat eine Waffe ... er hat auf mich geschossen!"
 

Unbewusst verstärkte Harry seinen Griff um die Glock und schloss für einen Moment die Augen. Allein schon dieses Wort 'Freak' ließ bittere Erinnerungen in ihm hochsteigen. Merlin, er hasste es, wieder in diesem Haus zu sein! Damals, in der Nacht vor seinem siebzehnten Geburtstag hatte er gedacht, niemals wieder hierher zurück kommen zu müssen. Unwillig schüttelte er den Kopf um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, als Vernon in den Flur gestampft kam.
 

"Was willst du hier? RAUS AUS MEINEM HAUS!", schrie er mit knallrotem Gesicht.

"Vernon, er hat eine Waffe. Bitte... reiz ihn nicht!", bibberte Petunia. "Bitte, Sie können alles haben, was Sie wollen. Schmuck und Geld."

"WAS? NEIN! RAUS HIER!" Vernon wollte auf Harry zugehen, doch seine Frau hielt ihn zurück.

"Er wird uns alle umbringen! Sei still, Vernon!"

"Oh Petunia, wirst du auf deine alten Tage doch noch vernünftig? Es ist erfrischend zu sehen, dass du doch noch vor etwas Respekt hast. Und du! Vernon! Halt den Rand! Ich hab keine Lust mir später deinen Sabber aus dem Gesicht waschen zu müssen!", motzte Harry und kniff die Augen zusammen.

Langsam lächelte er und streckte den Arm aus, die Hand, die seine silberne Glock umschloss…
 


 

Uh oh! Was wird unser lieber Harry jetzt wohl machen? Na? Was denkt ihr? Wir sind gespannt, was ihr dazu sagt! *g*
 

Wir lesen uns nächsten Donnerstag wieder!
 

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 18

Huhu ihr lieben Leute!
 

Ich bin mir nicht sicher, ob ihr uns nach diesem Kapitel nicht für total durchgeknallt halten werdet, denn es ist wohl ein wenig mit uns durchgegangen. Naja, wir werden ja sehen, was ihr davon haltet, aber wir denken, ihr könnt das schon vertragen! *g*
 

Dicke Knutschas und Knuddler gehen wie immer an alle Kommischreiber!!!
 

So, jetzt hören wir aber auf zu labern und lassen euch lesen! Viel Spaß! Wir hoffen ihr habt gute Nerven! *ggg*
 

Eure

Jules & Silver
 


 

Kapitel 18
 

Petunia schnappte hastig nach Luft, Vernon verengte die Augen und Dudley baute sich neben seinem bulligen Vater auf.

"Ich habe eine Nachricht für euch!", sagte Harry. Als Jamy fühlt er sich im Moment nicht wohl. Er wollte, dass die Dursleys erfuhren, wer bei ihnen war, wer dafür verantwortlich war, dass Petunia sich fast ins Höschen machte.

"Was für eine Nachricht?", knurrte Vernon.

"Von Harry Potter!"

"Was? Von... POTTER?", brüllte Vernon.

Harry verzog das Gesicht.

"Brüll nicht so herum."

Harry ließ die Gedanken nicht zu, die Dursley und seine Familie hatten, denn damit wollte er sich jetzt nicht beschäftigen. Er hatte Angst, dass unter all dem Müll etwas war, was ihn von seinem Vorhaben abhalten könnte.
 

"ICH KANN BRÜLLEN WANN ICH WILL! DAS IST IMMERHIN MEIN HAUS!", steigerte sich Vernon rein und wurde rot vor Zorn. "WAS SOLL DAS? POTTER IST TOT!"

"Scheiße! Ich sagte, du sollst nicht so rumbrüllen! Das hat mir früher schon immer in den Ohren weh getan! Ein Wunder, dass ich noch nicht taub bin!", motzte Harry und wischte sich mit der Hand übers Gesicht, weitete die Geste über seinen Körper aus und löste damit die Illusion. Raubtierhaft grinste er seine 'Familie' an und zog die Augenbraue hoch. Das Bild, welches sich ihm bot war einfach nur göttlich. Petunia hielt sich zitternd an der Wand fest, ihre Augen traten bei seinem Anblick beinahe aus den Höhlen. Dudley quiekte auf, presste sich die Hände auf den Hintern, während er sich langsam zurück bewegte und Vernon sah aus, als würde sich irgendwas riesiges seinen Hals heraufquälen, wenn man bedachte, wie er nach Luft japste.
 

"Überraschung, Familie!", sagte Harry mit einem seltsamen Sing-Sang in der Stimme. "Ich dachte mir, ich schau mal vorbei und sage 'Guten Abend'! Wie geht es euch?"

"Potter?... Potter! POTTER! RAUS HIER!", kreischte Vernon erneut.

Harry ging langsam auf Petunia zu, legte ihr den Arm um die Schultern, in dessen Hand er die Waffe hielt. Sie zitterte unaufhörlich, starrte mit fieberndem Blick auf die Pistole.

"Bitte... bitte nicht...", wisperte sie.
 

"Petunia, tu mir doch bitte einen Gefallen und sage meinem lieben Onkel, dass er die Fresse halten soll, da ich ihn sonst umlege und ich möchte, dass du genau meine Worte benutzt“, ordnete Harry liebenswürdig an. Der Vampir spielte und er liebte es zu spielen.

Petunia zitterte so stark, dass Harry sogar ihre Zähne klappern hören konnte und er strich ihr leicht mit dem Lauf der Glock über die Schläfe.

"Ich warte, Tantchen", knurrte er.

"V-Vernon ... h-halt die ... F-Fresse!", stotterte Petunia Dursley und schloss gequält die Augen. "Er ... er legt dich ... s-sonst um."
 

Vernon Dursley sah seine Frau aus zusammengekniffenen Schweinsäuglein an, fixierte dann seinen Neffen scharf, als wolle er heraus finden, welchen Grad von Wahnsinn er nun erreicht hatte. Kurz klappte er seinen Mund auf, überlegte es sich wieder anders und schloss ihn wieder.

"Oh, wow! Du bist ja lernfähig", sagte Harry gespielt begeistert, drehte sich mit seiner Tante im Arm ein wenig und richtete seine Waffe auf Dudley, der eben an der Küchentür angekommen war. "Wowowowowo ... Dudders? Wo willst du denn hin? Keine Angst, die Zeiten, in denen dir ein Schweineschwanz angehext wurden, sind schon lange vorbei. Komm wieder her!"
 

Dudley grunzte leise und rutschte an der Wand entlang zu seinem Vater zurück.

"Petunia, das hast du gut gemacht. Mal sehen, wie gelehrig Vernon wirklich ist." Er ließ Petunia los, ging mit der Waffe in der Hand auf Dudley zu und legte auch ihm den Arm um die Schultern. "Vernon, findest du nicht, dass Duddy ein fetter, ekelhafter, aggressiver, dummer Trampel ist?", fragte Harry und drückte die Mündung gegen Dudleys dicken Hals.
 

Vernon antwortete nicht, presste die Lippen aufeinander und warf mit tödlichen Blicken um sich.

"Oh, verdammt! Ich vergaß, dass du deine Fresse halten solltest. Also, du darfst mir antworten. Und ich rate dir, es zu tun!"

Vernon verengte seine Augen, schickte Harry einen giftigen Blick und hielt stur den Mund.

"Hm ... okay ... ich seh schon, dass du nicht tun willst, was ich von dir will. Aber das hast du ja noch nie, nicht wahr? Vielleicht ist es ein Anreiz, wenn ich dir sage, dass von deiner Antwort das Leben deiner Familie abhängt?", meinte Harry nachdenklich und sah angestrengt zur Decke, bevor er mit einer schnellen Bewegung die Glock an Dudleys Schläfe drückte, der ein Wimmern ausstieß.
 

"Vielleicht überlegst du es dir noch mal, Vernon? Bevor dein Sohn sich in die Hosen pisst ... oh", Harry sah nach unten, grinste und zuckte mit den Schultern, "zu spät!"

Der beißende Geruch des Urins drang ihm in die Nase.

"Das ist eklig, Dudley, das weißt du, oder?" Er verzog angewidert das Gesicht und presste die Mündung stärker gegen Dudleys Kopf. Wimmen erklang, zusammen mit einem 'Daddy, bitte...'

Vernon schwieg.

"Okay, letzte Chance. Sag es oder ich ballere ihm ein Loch ins Hirn. Er ist ein... wie war das... fetter, ekelhafter, aggressiver, dummer Trampel. Sag es!"

Vernon öffnete den Mund. Es war nicht so, dass Potter Unrecht hatte, doch sollte er sich von ihm herumkommandieren lassen?
 

Harry hob die Waffe, zielte auf Vernon und drückte ab.

Ein lauter Schrei zerriss die Stille, zusammen mit dem Knall der Pistole. Die Kugel schlug nur wenige Zentimeter neben Vernon in der Wand ein.

Der Mann zuckte heftig zusammen, hielt aber weiterhin den Mund zusammengepresst.

Harry legte den Kopf schief, zielte in schneller Folge mit seiner Glock abwechselnd auf die Dursleys, so, als würde er in seinem Kopf einen Abzählreim aufsagen. Alle drei folgten mit ängstlichen Augen dem Lauf.

"Immer noch nichts? Nein? Tick, tack, tick, tack, die Uhr läuft! Was soll es sein, Vernon, sprechen oder schießen, schießen oder sprechen? Nichts? Okay ... gib mir nicht die Schuld daran." Harry hatte genug und zielte abrupt auf seine Tante und schoss...
 

Petunia taumelte mit ungläubigem Gesichtsausdruck gegen die Wand, starrte anklagend zu ihrem Mann und öffnete ihren Mund, aus dem fast sofort ein Schwall Blut hervor schoss. Harry war froh, dass er sich satt getrunken hatte, denn er wollte wirklich nicht über seine Verwandten herfallen. Da gab es wirklich besseres. Petunia gurgelte röchelnd nach Luft, fiel gegen ein kleines Tischchen und rutschte dann an der Wand herunter, eine breite Blutspur auf der Blümchentapete hinterlassend.
 

Dudley kreischte laut auf, fiel nach vorn und lag auf dem Teppich. Seine Augen fixierten die Leiche seiner Mutter.

Harry lauschte dem Wimmern und Stöhnen.

"Hm... Vernon, Vernon, Vernon... deine Schuld. So, und nun? Versuchen wir es noch einmal?" Harry sah ihn abwartend an, doch Vernon war so dermaßen geschockt, dass seine Stimme einfach weg war. Es wollte nichts aus seinem Mund heraus kommen.

"Dad... Daddy, sag es... bitte... Mommy...", weinte Dudley.

Harry legte den Kopf schief.

Es war seltsam, so kalt und stumpf war er nie gewesen, doch es interessierte ihn nicht, die Leiche zu sehen, diesen jungen Mann weinen zu hören. Es nervte ihn nur, dass Vernon einfach nicht kooperierte. Harry seufzte.
 

"Na los, so schwer ist es nicht!" Harry hob die Waffe und drückte eiskalt ab.

Die Kugel bohrte sich in Dudleys massigen Unterschenkel. Der heulte sofort auf, presste sich seine Hände auf die blutende Wunde und sah seinen Vater flehend an.

"DADDY ... BITTE!" Dudleys blassblaue Augen wurden von Tränen umspült, als er seinen Vater fixierte, der immer noch, trotzig die Lippen zusammengepresst, mit sich kämpfte.

"Ist das denn so schwer", fragte Harry fast schon sanft, hockte sich zu Dudley auf den Boden und strich ihm mit dem Lauf übers Gesicht.

"Bitte ... bitte ... DAD!", wimmerte Dudley
 

Vernon lehnte sich schwach gegen die Wand. Harry konnte sich schon denken was in ihm vorging. Er hatte sich immer dagegen gesträubt ihm etwas Gutes zu tun und ihm Recht zu geben, was Dudley betraf, würde nur seine eigene Unzulänglichkeit aufdecken. Harry schnaubte, griff in Dudleys Haar und zog seinen Kopf in den Nacken, währen er seine Glock wieder an dessen Schläfe presste.

"Nun , was ist Vernon? Sagst du es? Oder eher nicht? .... Die Zeit rennt, weißt du, ich hab nicht sehr viel Geduld ...", sagte Harry ruhig, als würde er übers Wetter reden. Von seinem Onkel kam keine Reaktion und der Vampir zuckte bedauernd mit den Schultern. "Tja, Duddymatz ... tut mir Leid ... viel Spaß in der Hölle!", flüsterte Harry seinem Cousin zu und drückte erneut ab.
 

Die Kugel bohrte sich in Dudleys Kopf, dessen Augen wurden trüb und er sackte in sich zusammen, während das Blut und graue Gehirnmasse an die Wand spritzte. Vernon zuckte zusammen. Sein Blick starr auf den leblosen Körper seines Sohnes gerichtet.

Harry stand langsam auf, betrachtete Dudleys Körperflüssigkeiten auf seinem Mantel.

"Scheiße, ich wusste, dass es spritzen würde. Erwürgen wäre..." Harry schaute auf Dudleys massigen Hals. "Nein, hätte auch nichts gebracht. So große Hände hat kein Mensch. Egal." Er sah Vernon wieder an. "So, und was mach ich jetzt mit dir?"
 

Vernon zitterte heftiger. Ihm musste in diesem Moment klar geworden sein, dass er der Nächste war. Der Letzte.

Harry stellte sich neben ihn und lächelte.

"Angst?" Er presste die Waffe an den großen Kopf und drückte ab, doch es klickte nur.

Panisch schrie Vernon auf.

"Fuck, Magazin alle."
 

In Vernons Augen blitzte es auf.

"Oh, keine Vorfreude, ich habe noch eins dabei. Ich bin ja nicht von gestern. Okay, dann reden wir erst." Harry ließ das leere Magazin aus der Kammer herausgleiten, beachtete nicht, wie es auf den Boden prallte und holte aus seiner Manteltasche ein weiteres heraus, dass er mit einer geübten Bewegung in seine Waffe schob.
 

"Weißt du, ich habe mich nie so richtig für deine Gastfreundschaft bedankt und ich denke, dass das doch sehr unhöflich ist und ich das dringend nachholen sollte", fing Harry ruhig an, während er vor Vernon hin und her lief, dem der Angstschweiß auf der Stirn stand. "Immerhin entspricht so ein Verhalten keineswegs meiner Erziehung ... obwohl", Harry lachte spöttisch auf, "eigentlich hab ich ja gar keine Erziehung, also sollte es egal sein, nicht wahr?"

Harry blieb stehen, besah sich abschätzend seinen Onkel, betrachtete ihn mit stechendem Blick von oben bis unten und ihm gefiel, dass dieser große Mann, der den Schrecken seiner Kindheit darstellte, vor Angst schlotterte.
 

"Oh Himmel, sei ein Mann, verdammt!", fauchte Harry und stieß Vernon unsanft an. "Los, geh ins Wohnzimmer!" Irgendwie fiel es Harry schwer in der Umgebung von so viel Blut zu denken. Scheiße, so unwohl und abartig der Gedanke an das Dursleyblut auch war, er war ein Vampir mit Instinkten. "Fein, nimm Platz, ich will nicht, dass du aus den Latschen kippst."

Vernon sank in den Sessel und zitterte noch ein wenig mehr.

"Du hast meine Familie getötet", flüsterte er.

"Ja... und?" Harry runzelte die Stirn. "Ach komm, sag mir nicht, du hast sie geliebt! Petunia war eine neugierige Schreckschraube und Dudley ein fetter, verfressener, aggressiver Sack. Und du..." Harry grinste frech. "Ich glaube, du bist einfach nur ein dämlicher Pisser!"
 

Vernon öffnete zuerst empört den Mund, schien es sich jedoch gleich wieder anders zu überlegen und schloss ihn wieder. Harry nickte zufrieden.

"Ja, da sagst du nichts mehr darauf, was? Denn du weißt ganz genau, dass ich Recht habe, nicht wahr? Oder scheißt du dir vor Angst gleich in die Hosen. Weißt du, das ist gar nicht so dämlich von dir, denn ... du hast allen Grund dazu", wisperte Harry zum Schluss, ließ seinen Zähnen ihren freien Willen, die sich sofort verlängerten und deren Anblick seinen Onkel kreidebleich werden ließen.

"W-Was?"

"Was ich bin willst du wissen?", fragte Harry spöttisch und ließ seine Zunge über die Spitzen seiner Eckzähne gleiten.

Vernon starrte nur auf die Zähne.

"Ich bin ein Vampir!"

"So was gibt's doch nicht...", wisperte sein Onkel.

"Oh bitte, du hast einen Zauberer als Neffen. In deiner Welt gibt es alles."
 

Plötzlich brach Vernon in Tränen aus. So unerwartet, dass Harry verwirrt die Augenbrauen hob.

"Beiß mich bitte nicht! Ich will kein Vampir sein!", flehte Vernon.

"Dich bei- WAS? Hey, soll ich mich vergiften? Du bist dermaßen fett, das ist sogar für mich ungesund. Ich hänge an meiner Figur. Außerdem ist die Vorstellung, dich für alle Ewigkeiten zu ertragen, absolut indiskutabel!"
 

Harry schnaubte und lief vor Vernon hin und her, bevor er stehen blieb und den Kopf schüttelte.

"Ich hab dem Rest deiner Familie eine Kugel verpasst ... was zum Teufel bringt dich bloß auf den Gedanken, ich könnte mit dir etwas anderes vorhaben?", meinte Harry verständnislos und sah seinen Onkel an, der zitternd im Sessel saß. "Weißt du, Vernon, wenn du mir auch nur einmal etwas Gutes getan hättest, dann könnte ich mir das ja noch mal überlegen ... aber das hast du nicht. Dir war ich immer scheißegal, ein Ballast, der es nicht wert war, wie ein Familienmitglied behandelt zu werden, so war es doch. Tja, Pech, dass ich nicht mehr der nette, brave Junge von früher bin!"

"Bitte ... ich will nicht sterben ... jetzt noch nicht!", wimmerte Vernon und schlug sich die Hände vors Gesicht.
 

Fassungslos stand Harry da und konnte es beinahe nicht glauben.

"Du bist ein egoistischer Scheißkerl, Dursley, weißt du das? Du hast ohne mit der Wimper zu zucken zugelassen, dass ich deine Familie töte ... nur weil du einen einzigen Satz nicht über die Lippen gebracht hast ... und jetzt bettelst du hier um dein erbärmliches Leben? Ich bin mir sicher, ich tue der Welt sogar noch einen Gefallen, wenn ich sie von solch einem abscheulichen Individuum befreie!", spuckte Harry aus und er merkte wie sich die Wut über diesen Menschen, die er jahrelang unterdrückt hatte, in ihrem breit machte.
 

Nach außen hin kalt und berechnend - innerlich kochte er bereits - setzte Harry sich auf die Sessellehne und sorgte dafür, dass Vernon einen guten Blick auf sein Gesicht und vor allem auf die Waffe hatte.

"Ich bin vielleicht nicht mehr der nette Kerl, der ich einst war, aber ich bin kein Unmensch... nun, ich bin eigentlich gar kein Mensch. Egal. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du gibst zu, dass du ein mieses, Kinder misshandelndes Arschloch bist, dass du deinen Sohn verwöhnt hast, bis aus ihm eine fette undankbare Made geworden ist - ach und nicht zu vergessen, dein kleines Frauchen, die immer nur Duddymatz im Kopf hatte und ihren Neffen beinahe verhungern ließ; dann könnte ich mich dazu herablassen, dir lediglich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Tust du es allerdings nicht, dann werde ich dir auf sehr schmerzhafte Weise das Leben nehmen. Ich könnte dir Stück für Stück die Kehle aufreißen. Dessen solltest du dir bewusst sein, Onkelchen."
 

Harry lehnte sich gemütlich zurück, wischte mit dem Ärmel über seine Glock und warf Vernon einen fragenden Blick zu.

Dessen Atem ging stockend, der Schweiß perlte über seine Stirn, als Harry ihm seine Optionen vor Augen hielt. Rasend drehten sich die Gedanken in seinem Kopf, doch er hatte viel zu viel Angst und vielleicht wäre es nicht die schlechteste Entscheidung, wenn er sein Ende, was ja unweigerlich bevorstand, so angenehm wie möglich gestalten würde.

"Ich ... ich bin ein ... mieses, Kinder misshandelndes Arschloch ... ich ... ich habe meinen Sohn verwöhnt, bis er ... eine ... fette... undankbare Made ... wurde und ... meine Frau ... hatte immer nur ... Dudley im Kopf ... und hat dich ... beinah verhungern lassen", presste Vernon schließlich hervor, schlug die fetten Hände vor sein Gesicht und brach in heftigen Schluchzern aus.
 

Harry lächelte.

"Sehr gut, Vernon. Ich bin beeindruckt. Ich habe es dir beinahe abgenommen." Er stand wieder auf, weidete sich einen Moment an dem geschockten Blick seines Onkels.

"Das... das ist wahr... ich habe.. es ernst... gemeint... bitte, Harry...", schluchzte er.

"Oh komm, das kannst du besser. Eben im Flur hast du mich doch auch noch angebrüllt. Sei nicht so eine Memme und sag es mit ein wenig mehr Überzeugungskraft."
 

Vernon blickte ihn durch die Tränen hinweg an, hoffte auf Mitleid, welches er von Harry nie bekommen würde. Sein Gesicht lief rot an, als er sich langsam aus dem Sessel erhob und er holte tief Luft, bevor er anfing zu brüllen, was Harry nur mit stoischer Miene betrachtete.

"WAS GLAUBST DU EIGENTLICH WER DU BIST, DU KLEINER SCHEISSER? KANN SCHON SEIN, DAS UNSERE FAMILIE NICHT PERFEKT WAR, ABER OHNE DICH FREAK WÄRE SIE GANZ SICHER NOCH BESSER GEWESEN! DU MIT DEINEN ABNORMEN FÄHIGKEITEN HAST UNS DOCH IMMER WIEDER IN SCHWIERIGKEITEN GEBRACHT! DENKST DU DENN WIR WOLLTEN DAS? WIR WURDEN NOCH NICHT EINMAL GEFRAGT! DU KANNST FROH SEIN, DASS WIR DICH NICHT SOFORT IN EIN WAISENHAUS GEBRACHT ODER IN EINE MÜLLTONNE GEWORFEN HABEN! ICH HÄTTE ES TUN SOLLEN, DANN WÄRE UNS EINE MENGE ERSPART GEBLIEBEN! UND JETZT? JETZT KOMMST DU HIER HER, TÖTEST MEINE FRAU UND MEINEN SOHN UND ERWARTEST VON MIR, DASS ICH VOR DIR ZU KREUZE KRIECHE? NICHT MIT MIR, BURSCHE! DU KANNST-„
 

Der laute Knall unterbrach Vernons Gebrüll. Harry hatte einfach abgedrückt und die Kugel direkt in den Kopf seines Onkels gejagt. Zuckend sank der beleibte Mann auf den Sessel, verdrehte die Augen, bis er still liegen blieb.

„Man, was für eine Sauerei!“, murmelte Harry und besah sich das Blut auf seinen Klamotten. „Dein Gekeife hat ja selbst die Toten aufgeweckt! Hölle noch mal!“ Harry hob den Kopf, als aus der ferne Polizeisirenen zu hören waren. „Das hat aber lange gedauert.“

Harry warf einen letzten Blick auf den toten Körper seines Onkels, machte in Blitzgeschwindigkeit die Fotos und apparierte.
 

Draco saß mit Lucas und Adam auf der Terrasse und rauchte. Lachend ließen sie sich von Lucas aus der Zeit der 50er Jahre erzählen. Draco stellte fest, dass er definitiv zu spät geboren wurde.

„Ehrlich, damals war einfach alles viel cooler!“, sagte Lucas gerade, als es knallte und Harry gute 200 Meter von ihnen auf der Wiese erschien. Das feuchte Blut schimmerte im Mondlicht und Adam keuchte leise auf.

Harry dem das nicht verborgen geblieben war, zögerte nur eine Sekunde. So schnell es ging, zog er seine Klamotten aus, warf noch einen bedauernden Blick auf seinen Ledermantel und ließ seine Klamotten mit einem Wink seiner Hand in Flammen aufgehen.
 

Knisternd fraß sich das Feuer durch die Textilien, ein beißender Geruch nach verbranntem Leder stieg in die Luft, als Harry zu seinen Freunden hinüberging.

Draco legte den Kopf leicht zur Seite, legte ein mehr als dreckiges Grinsen an den Tag und leckte sich über die Lippen, als er den nackten Vampir mit seinen Augen beinahe auffraß.

"Lucas, kennst du die Asterixfilme?", fragte Adam und musterte das Feuer.

"Ja, warum?"

"Wollen wir uns aus dem Wald ein Wildschwein holen? Dann können wir ein nettes Lagerfeuer machen. Die haben die Wildschweine auch immer über dem Feuer gegrillt!"

Draco und Harry sahen die beiden an, als hätten sie sich nun endgültig den Verstand weggevögelt, doch Dracos Aufmerksamkeit schwand rapide, denn Harry stand noch immer splitterfasernackt vor ihm.
 

Abwesend drückte er seine Zigarette aus, ließ seinen Blick wandern, betrachtete Harrys leicht muskulösen Oberkörper, die breiten Schultern, bevor er den Bauch, mit dem schwachen Six-Pack in Augenschein nahm und schließlich am Heiligtum des Vampirs hängen blieb.

"Dray sieht nicht so aus, als hätte er großartig Lust auf Wildschwein", meinte Adam und sah grinsend zu dem Blonden, der wie hypnotisiert Harry anstarrte.

Lucas lachte auf.

"Nein, der sieht eher so aus, als würde er Harry jetzt auf der Stelle anspringen wollen!"

"Jaah ... sollen wir die beiden allein lassen?"

"Nein, wieso ... wenn es Harry gleich ist, dann kann ich auch sitzen bleiben. Wenn die allein sein wollen, sollen sie hoch gehen und nicht immer in der Öffentlichkeit übereinander herfallen."
 

„Meinen die Sex im Bett?“ Harry warf Draco einen überlegenden Blick zu.

„Warum nicht, ist mal was anderes.“ Draco stand auf und ehe er sich versah, hatte Harry ihn an sich gezogen, hochgehoben und war die Treppe hinaufgeflitzt. Im Endeffekt schafften sie es wieder nicht ins Bett, denn Draco hatte sich frei gestrampelt, seine Hose hinunter gezogen und seinen schwarzen Teufel buchstäblich an die Wand gevögelt. Wer braucht schon Betten?
 


 


 

So, das war's schon wieder! Haben wir euch jetzt schockiert? *g*

Wir sind sehr gespannt, was ihr zu unserem Harry zu sagen habt!
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Jules & Silver

Kapitel 19

Heyho Leute!
 

Sorry, dass ich so spät dran bin, aber ich hatte Probleme mit dem Netz! *böse auf das Modem schiel*
 

Ich hoffe ihr seid nicht allzu sauer und freut euch dafür, dass ihr zwei Kapitel in einer Woche bekommt! *g*
 

Vielen Dank an alle Kommischreiber! Ihr seid klasse! Und jetzt viel Spaß beim lesen!!!
 


 

Kapitel 19
 

„HARRY!“ Lucas brüllte quer durchs Haus. „SCHEISSE, BEWEG DEINEN ARSCH HIER HER!“
 

Es waren gerade vierzehn Stunden her, seit Harry seinen letzten Auftrag ausgeführt hatte. Diese vierzehn Stunden hatte er tatsächlich damit zugebracht, mit Draco auf der Wiese zu sitzen und zu kuscheln. Sie hatten nicht oft die Möglichkeit, ruhig nebeneinander zu liegen, ohne sich dabei regelrecht aufzufressen. So war es auch mal schön, etwas anderes zu tun. Dieser wunderbare Moment wurde nun durch Lucas` Gebrüll zerstört.

„Was ist?“, fragte Harry in fast normaler Lautstärke zurück.

„Schnell, komm her! Das musst du dir ansehen!“
 

Widerwillig standen die beiden Vampire auf und betraten das Wohnzimmer, wo Adam und Lucas gebannt vor dem großen Fernseher saßen.

„Sie haben es eben schon in den Kurzmeldungen angekündigt.“ Lucas war so aufgeregt, dass er Harry neben sich zog.

In den Nachrichten wurde eben noch über eine Finanzkrise in der USA gesprochen, als die Moderatorin ins Bild kam.
 

„Ein grausamer Mord erschütterte in den Morgenstunden die Bewohner von Surrey. Gegen neun Uhr wurden heute Morgen die Leichen von Vernon, Petunia und Dudley Dursley gefunden. Wie die Polizei uns mitteilte, handelt es sich hierbei um Mord, da alle Opfer offenbar auf brutale Weise niedergeschossen wurden.“
 

„So brutal war das gar nicht!“, murrte Harry.

„Schhht!“ Lucas zischte ihn böse an.
 

„… Polizei verlauten ließ, wurden Petunia Dursley und ihr Sohn Dudley zuerst ermordet, dann der Vater Vernon Dursley. Nachbarn und Freunde sind schockiert über die Tat in ihrem ruhigen Viertel Little Whinging. Der Sohn, Dudley, wurde zuletzt am Abend in der Nähe des Magnolienweges gesehen, wo er mit seinen Freunden von einem noch unbekannten Mann angegriffen und bedroht wurde. Marie Flamming ist nun vor Ort, um live für uns zu berichten. Hallo Marie.“
 

Die Kamera schwenkte um, auf eine brünette Frau mittleren Alters.
 

„Little Whinging ist eigentlich ein sehr beschaulicher Vorort und die Anwohner sind entsetzt über die Brutalität dieser Morde. Wie wir vom zuständigen Polizeichef erfahren haben, ist der Täter ein junger Mann Mitte zwanzig. Er hat hellbraune, glatte Haare, eine schmächtige Statur und hatte schwarz geschminkte Augen. Seine Kleidung beschrieben die Freunde von Dudley Dursley als eine Jeans, einen langen Ledermantel und ein langer Schal in Regenbogenfarben. Aufgrund dieses Details wird vermutet, dass der Täter homosexuell ist."
 

„Ohhh jaah!“, grinste Harry bestätigend und küsste Draco frech.

„Ruhe!“
 

„Ich habe hier einen der Freunde von Dudley Dursley, der den Täter gesehen hat. Mr Polkiss, wie würden Sie das Verhalten des Täters beschreiben?“

"Naja, er war total durchgeknallt, hat ständig mit seiner Knarre rumgefuchtelt. Der ist einfach ausgetickt, obwohl wir ihm nichts getan hatten! Voll der Psycho!"
 

Harry sprang auf.

"DAS STIMMT DOCH GAR NICHT!" Er stutzte kurz und kratzte sich an der Nase. "Was rege ich mich eigentlich auf?", fragte er sich selbst, nahm wieder Platz und sah den Nachrichten weiter zu, als würde er einen spannenden Actionfilm sehen.
 

"Er hat Sie einfach so angegriffen? Ohne Vorwarnung?", fragte die Reporterin und hielt Piers das Mikro vor die Nase.

"Ja, wenn ich es doch sage! Wir haben nur zusammen gesessen und geredet, dann kommt dieser Irre daher und bedroht Dudley. Wir sind abgehauen und wollten die Bullen holen.“

"Vielen Dank, Mr Polkiss."
 

Die Kamera ging wieder in die Nahaufnahme.
 

"Kommt das Verbrechen jetzt auch in die Vorstädte? Müssen die Bürger in Little Whinging jetzt Angst haben in ihrem eigenen Wohnzimmer erschossen zu werden?“
 

„Nur wenn ich ihr Foto bekomme!“, knurrte Harry leise“
 

„Keiner der Anwohner kann sich erklären, wie der Familie Dursley so etwas abscheuliches geschehen konnte. Sie waren, wenn man so will, eine Vorzeigefamilie. Vernon Dursley war der Inhaber, der in London ansässigen Bohrerfirma Grunnings, während seine Frau mit Leib und Seele Hausfrau war. Der Sohn Dudley machte sich gerade daran, auf der Karriereleiter hinaufzuklettern.“
 

Jetzt brach Harry in Gelächter aus.

„Karriereleiter? Wo war die denn? Oh man…“ Er konnte sich kaum beruhigen.
 

„Die Nachbarn berichten, dass die Dursleys eine zurückgezogen lebende Familie war, die niemals Probleme mit jemandem hatten. Ganz im Gegenteil. Die Dursleys hatten sogar ihren verwaisten Neffen, der jedoch vor ein paar Jahren verstorben ist, aufgenommen und großgezogen.
 

„Oh jaah… ich bin so was von tot!“, murmelte Harry, als er den nächsten Satz hörte.

Die Kamera blendete nun, neben der Studioreporterin , ein Phantombild ein.
 

„Dieses Phantombild wurde von dem Polizeizeichner nach den Angaben der Freunde des ermordeten Dudley Dursley gemacht. Sachdienliche Hinweise zu seiner Ergreifung melden Sie bitte der unten eingeblendeten Nummer.“
 

Als das Bild eingeblendet wurde runzelte Harry die Stirn.

"Man sollte die Zeichner verklagen... oder beißen! So scheiße sah ich doch gar nicht aus!", murrte er.

Adam und Lucas bissen sich auf die Lippe und kicherten leise.

Draco zog die Nase kraus.

"Hm... die haben aus dir eine Paradetunte gemacht. Lass sie uns beißen gehen, Baby!"

"Ja, ich glaub auch."

Missmutig stellte Harry den Fernseher aus und grübelte.

"Bin ich jetzt ein dreifacher, gesuchter Mörder?", fragte er in den Raum.
 

"Jap, Darling. Obwohl du schon vorher ein Mörder warst. Allerdings finde ich das Wort so hart. Das müsste man verniedlichen", meinte Lucas.

"Wie willst du das Wort 'Mörder' verniedlichen?", wollte Draco perplex wissen.

"Naja... vielleicht Notwehrmörder", schlug Adam vor.

Harry warf seinen drei Freunden einen amüsierten Blick zu.

"Ich bin ein Mörder. Da gibt es nichts zu verniedlichen. Jungs, könnt ihr bei Dray bleiben? Ich will mal nach Teddy sehen."

"Klar, geh ruhig."

"Harry, nimm mich mit!", bettelte Draco. "Bitte!"
 

Harry sah den Blonden an, als hätte er ernsthafte Zweifel an seinem Verstand.

"Nein, sicher nicht", meinte er knapp.

"Bitte, bitte, bitte, Harry! Ich werd auch ganz brav sein!"

"Dray, das hat nichts mit 'Brav sein' zu tun! Du bist ein Vampir, Katerchen. Du bist absolut tödlich, wenn dich der Rausch packt. Du kannst noch nicht unter Menschen rum rennen!", antwortete Harry und zog ohne seinen Freund anzusehen seine Jeansjacke an.

"Ich renne sowieso nicht ... aber ich geh hier langsam ein, Harry ... Biiiitteee! Du darfst mich auch k.o. hauen, wenn ich ausflippen sollte, ja?", bettelte Draco und zog einen Schmollmund.Harry blieb stehen und betrachtete seinen Freund.

"Das ist zwar ein verflucht verlockendes Angebot, aber... Nein! Du bleibst hier!"
 

Draco ging runter auf die Knie, rutschte vor Harry auf dem Boden rum, sah ihn mit großen Augen an und ignorierte, wie demütigend so ein Verhalten für ihn eigentlich war. Er wollte hier raus und das um jeden Preis.

"Bitte, Harry! Bitte, bitte, bitte ... du darfst auch alles mit mir machen, was dir einfällt und ich werd eine Woche für dich mitjagen. Aber bitte, bitte, bitte nimm mich mit!"
 

Harry lachte laut auf.

"Erstens würde ich dir nie das jagen überlassen, dafür macht es mir zu viel Spaß und zweitens... oh man, dass ich das noch erleben darf. Draco Malfoy krabbelt vor Harry Potter auf dem Boden rum. Dray steh auf! Benimm dich wie ein Mann!" Doch Harry konnte nicht aufhören zu lachen, als er diese eher gemeine Bemerkung losließ. "Du bleibst hier!" Harry drehte sich zur Tür um und lief los.
 

Draco stand frustriert auf, flitzte Harry im Vampirtempo hinterher, erwischte ihn an der Jacke und drehte ihn zu sich um. Mit einem astreinen Bettelblick, der damals bei Lucius Malfoy bewirkt hatte, dass Klein-Draco alles bekam, was er nur wollte, sah er seinen Freund an.

"Bitte ..." Kuss "bitte..." Kuss "nimm ..." Kuss "mich ..." Kuss "mit..." Kuss "Bitte?"
 

Harry grinste und drückte den Blonden kurzerhand an die Wand. Hart und leidenschaftlich küsste er ihn, drang mit seiner Zunge in dessen Mund ein, dann löste er sich von ihm.

"Ich gehe zu meinem Patensohn, Draco. Das ist der einzige Mensch auf dieser großen, beschissenen Welt, für den ich sogar Morde begehe, nur um ihn zu schützen. Meinst du wirklich ich setze ihn der Gefahr eines gerade einmal fünf Monate alten Vampirs aus? Tut mir Leid, Katerchen, aber du bleibst hier! Und nun mach Sitz!" Harry grinste ihn frech an und lief die Treppe hinunter.
 

"Hey! Ich bin kein verdammter Hund, Potter! Ich bin ein Malfoy und kann mich beherrschen, verfickt noch mal!", fauchte Draco ihm hinterher und sah ihn böse an.

"Denkst du, ich würde ihm was tun? Bitte, Harry!"

Harry starrte ihn schweigend an.

"Lucas?", rief er den Dunkelblonden.

"Was?" Lucas stand auf und blieb im Türrahmen stehen.

"Ich würde gern deine Meinung dazu hören."
 

Lucas kratzte sich im Nacken und sah zweifelnd zwischen den beiden hin und her.

"Hmm ... ich weiß nicht. Ich meine ... er hat noch nie Menschenblut getrunken ... entweder flippt er total aus, oder es juckt ihn nicht mal ansatzweise. Ich weiß es echt nicht, Harry. Man müsste es probieren."

"Ich habe Angst, ihn ausgerechnet mit zu Teddy zu nehmen." Harry war wirklich unsicher. "Dray, ich mach dir einen Vorschlag. Ich schau nach Teddy und du trinkst dich in dieser Zeit richtig satt. Bis es dir zu den Ohren rauskommt. Dann gehen wir an den Stadtrand und testen deine Resistenz gegen Menschen, okay?"
 

Draco starrte ihn einen Moment an und jubelte dann auf.

"Ehrlich? Du nimmst mich mit hier raus? Hab ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?", sprudelte es aus dem Blonden, völlig untypisch, hervor und er konnte sich gerade noch davon abhalten, Harry um den Hals zu fallen. "Ich werd dann mal jagen gehen!"

Das war das Letzte was Lucas und Harry von Draco hörten, bevor er mit einem Affenzahn im Wald verschwand.

"Irgendwie hab ich den Eindruck er freut sich auf seinen ersten Ausflug", grinste Lucas und biss sich auf die Lippe um nicht laut aufzulachen.
 

Harry trank etwas am Waldrand und apparierte zum Friedhof. Schnell hatte er wieder Jamys Aussehen angenommen.

Hermine und Ron waren beinahe jeden Donnerstag mit Teddy hier und Harry lächelte, als er erkannte, wie sehr Teddy wieder gewachsen war. Doch etwas war heute anders. Der Junge hatte immer schwarze Haare, wenn er am Grab seines Paten stand, doch heute waren sie leuchtend Platinblond.

"Draco...", flüsterte Harry und lächelte.
 

"Kaum vorstellbar, dass Draco tot sein soll." Hermine schüttelte den Kopf und stellte frische Rosen in eine Vase. "Erinnerst du dich noch, wie fertig er war?"

Ron nickte und lächelte.

"Ja... ich hoffe, er und Harry haben sich irgendwo gefunden und sind glücklich..."

"Und gehen sich nicht auf die Nerven", ergänzte Hermine lächelnd.

Ron grinste ein wenig, auch wenn es ein wenig verunglückt wirkte.

"Die beiden können doch gar nicht anders als sich auf die Nerven zu gehen."

Hermine seufzte und richtete die Rosen ein wenig.

"Ja, da hast du vermutlich Recht. Es ist so traurig ... weißt du, ich glaube wenn dieser ganze Krieg und all diese alten Vorurteile nicht gewesen wären, dann ... ich weiß nicht, was sie hätten sein können, aber sicher keine Feinde."
 

"Draco ist nicht tot!", platzte Teddy in die Unterhaltung. "Genauso wenig wie Harry! Sie leben! Alle beide!"

Harry schmunzelte über die Bestimmtheit mit der Teddy das sagte. Wenn der Kleine wüsste, wie Recht er doch hatte. Langsam ging Harry auf das Grab und auf die Menschen, die er liebte. zu und begrüßte sie leise.

Hermine sah überrascht auf.

"Hallo ... oh, ähm ... Jamy, richtig?", fragte sie und lächelte ihn warm an.

"Ja, richtig. Hey, Kleiner", lächelte Harry und ging in die Hocke, um auf einer Höhe mit seinem Patensohn sein zu können.

"Hallo, Jamy!" Teddy lächelte ihn an.

"Du bist heute blond", stellte Harry fest.

"Ja... das ist von allein passiert. Ich weiß nicht warum."

Harry strich sanft durch das blonde Haar.

"Steht dir, bleib so."
 

Teddy lächelte.

"Tante Hermine hat mir etwas geschenkt", sagte er leise.

"Und was?"

"Seinen Besen. Ich darf noch nicht damit fliegen, aber er ist in meinem Zimmer."

Harry dachte wehmütig an seinen Feuerblitz zurück.

"Noch nie drauf gesessen?", flüsterte er verschmitzt.

"Doch... und Tante Hermine hat es nicht mitbekommen."

Harry stand wieder auf. Es kostete ihn viel Kraft; Hermine roch einfach unglaublich gut.

"Ich muss wieder gehen."

Kurz strich er mit den Fingerspitzen über seinen Grabstein und lächelte den Kleinen an.

"Pflege ihn gut."

"Jaah!"

Teddy strahlte und Harry lächelte seinen beiden Freunden zu.

"Bis zum nächsten Mal." Er hob die Hand und verschwand, ohne abzuwarten. Er dankte dem bewölkten Himmel und apparierte auf einen anderen Friedhof Londons, zum Grab Draco Malfoys, welches genauso leer war wie sein eigenes.
 

Der Grabstein, auf dem Dracos Name, Geburts- und Todestag standen war schlicht gehalten und strahlte doch eine gewisse Eleganz aus. Spontan tippte Harry darauf, dass Narzissa Malfoy dafür verantwortlich war. Wenn er es recht in Erinnerung hatte, hatte sie genau so eine Mischung ausgestrahlt.Lächelnd stand er da und starrte auf das Grab, als er von hinten angesprochen wurde.
 

"Oh ... hallo ... ich hatte nicht damit gerechnet jemanden zu treffen", hörte er eine Stimme, die er jedoch nicht sofort zuordnen konnte und drehte sich um.

Vor ihm stand Theodore Nott, mit einer einzelnen Lilie in der Hand und sah ihn ein wenig erstaunt an.

"Tut mir Leid, ich wollte auch gleich wieder gehen", antwortete Harry.

Theo nickte und legte die Lilie auf die Erde.

"Kannten Sie ihn? Ich glaube nicht, dass ich Sie schon mal gesehen habe", fragte der Dunkelhaarige und sah Harry interessiert an.

"Ich ... ja, allerdings nicht sehr gut. Ich habe ihn erst vor kurzem kennen gelernt", meinte Harry ausweichend und sah Theo an.

"Ich kannte ihn schon lange. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, unsere Eltern waren befreundet ... er war nicht immer der einfachste Mensch, aber ... das hat er nicht verdient", murmelte er und starrte auf den Grabstein.

"Das hat wohl keiner."
 

Harry kämpfte und verlor. Die Bilder seines toten Katers, auch wenn es nur gespielt war, trafen ihn mit voller Wucht.

"Ich habe die Bilder gesehen...", murmelte er.

"Ja... ich auch. Es war grauenvoll. Meine Freundin Pansy ist regelrecht zusammen gebrochen. Und Dracos Freund Blaise kommt damit gar nicht klar. Es ist schrecklich zu sehen, wie er alles verdrängt."

"Was tut er?"

"Er weigert sich zu glauben, dass Draco tot ist. Er... es ist unglaublich, aber ich denke, er steht noch immer unter Schock. Er hurt sich quer durch London. Ist jeden Tag, jeden Abend in einem anderen Puff zu finden. Traurig. Er will sich nicht helfen lassen."
 

Harry starrte unverwandt auf den Stein und stellte sich Blaise Zabini vor, der aus lauter Verzweiflung über seinen Verlust versuchte, Draco zu vergessen. Er würde es nicht schaffen, dass wusste er. Der nächste Gedanke von Theo traf ihn wie ein Schlag.
 

'Ich liebe dich, Draco...'
 

Harrys Kopf fuhr zu Theo herum, der mit einem liebevollen Blick den Grabstein betrachtete und leise seufzte. Ein, zwei Schritte stolperte er zurück, als hätte ihm jemand einen Stoß vor die Brust versetzt. Er konnte es kaum glauben und doch war es wahr.
 

'Ich habe dich immer geliebt ... ich werde dich nie vergessen ...'
 

Warum hatte Draco nichts davon erzählt? Hatte er es überhaupt gewusst? Einerseits warf dieses, wenn auch nur gedankliche Geständnis, Harry vollkommen aus der Bahn, andererseits war er froh, dass Draco nicht mit Theo zusammen gewesen war. Denn Harry hatte so eine Ahnung, dass Theo in dieser Beziehung alles gegeben hätte.

"Ich ... tut mir Leid, aber ich muss los", haspelte Harry und wollte nur noch weg. Er wollte nicht noch mehr Gedanken von seinem ehemaligen Mitschüler hören. Wollte nicht hören, dass er Draco liebte ... bis über seinen Tod hinaus.

"Oh ... ja, war nett mit Ihnen zu reden", erwiderte Theo leise und lächelte ihn an.
 

Harry sagte nichts mehr, hob nur die Hand zum Abschied und machte dass er wegkam. Er sah noch aus dem Augenwinkel, wie Theo sich vor Dracos Grab niederkniete und leise zu dem weißen Marmorstein sprach.

So schnell er konnte, suchte er sich einen Platz zum apparieren und tauchte vor seinem Haus wieder auf.
 

Draco saß vor der Veranda und leckte sich genüsslich seine blutigen Finger ab.

"Man soll doch mit dem Essen nicht spielen."

Der Blonde schaute auf.

"Können wir los? Ich bin pappsatt!"

Harry musterte ihn durchdringend. 'Ich hasse es, wenn du mich anstarrst. Was ist los?'

Harry nahm Dracos Hand in seine, betrachtete die roten Finger und senkte den Kopf. Langsam ließ er seine Zunge über die weiche Haut gleiten, nahm jeden einzelnen Finger tief in den Mund und umspielte sie zärtlich mit seiner Zungenspitze.

'Himmel... selbst davon werde ich hart. Was ist los, Baby?'

Ohne aufzublicken schickte er Draco nur die einzig wichtige Frage im Moment.

'Hattest du mal was mit Nott?'
 

Draco zog seine Hand zurück und hob Harrys Kinn.

"Ich kann dir nicht sagen, mit wie vielen Typen ich gevögelt habe, um dich zu vergessen und ja... Theo war auch dabei."

Neugierig musterte Harry seinen Freund.

"Verstehe... Draco Malfoy, der Eisprinz aus Slytherin, hat sich also quer durch Hogwarts gefickt?"

"Hey! Unterstell mir nicht, dass ich kein Niveau hätte! Was denkst du denn von mir. Es waren nur Slytherins und Ravenclaws!", gab Draco beleidigt zurück.

"Naja, dann hast du dich eben quer durch halb Hogwarts gefickt. Zufrieden?", grinste Harry und lachte leise, als Draco schnaubte und nickte. "War das mit Theo nur eine Nummer, oder lief da mehr?"
 

"Wieso interessiert dich Nott so plötzlich?", fragte Draco und kniff die Augen zusammen.

"Weil er gerade an deinem Grab stand und gedacht hat, dass er dich immer lieben und nie vergessen wird", fauchte Harry ein wenig ungehalten und fixierte Dracos Gesichtsregungen, die, so wie immer, nicht wirklich Aufschluss darüber gaben, was Draco dachte. Wenn man es genau nahm, dachte er im Moment gar nichts.

"Wow ...", sagte Draco langsam. "Echt jetzt? Also ... ich wusste, dass er in mich verknallt war oder so. Aber ich hatte keine Ahnung, dass ihm das so ernst war."

"Er hat nie was gesagt?", fragte Harry erstaunt.

"Nein. Weißt du, Theo war immer jemand, der lieber still litt und die Situation als gegeben hinnahm. Er ist kein Kämpfer, egal um was es ging. Ich hab mich nie näher auf ihn eingelassen, als dieses eine Mal und das hat er akzeptiert."
 

Draco zuckte mit den Schultern und sah nachdenklich zu Harry, der sich auf die Lippen biss.

"Was?"

"Hättest du denn gewollt, wenn er was gesagt hätte?"

"Ist das denn jetzt noch wichtig? Ich liebe dich, Harry, nicht Blaise, nicht Theo oder irgendeinen anderen. Nur dich!"

"Blaise vögelt sich übrigens durch ganz London um dich zu vergessen", kam Harry mit einem abrupten Themenwechsel, was Draco eine Augenbraue hochziehen und dann grinsen ließ.

"Na, dann hoffe ich, er hat Spaß dabei!"
 


 

Waaahhh! Lach! Schon wieder so ein scheiß Cliff, wenn auch dieses Mal nicht ganz so dramatisch wie die letzten Male! Wir dachten, wir schonen euch mal ein wenig! *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 20

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 21

Huhu ihr Süßen!
 

Schon wieder Donnerstag! Hui, ich hab das Gefühl, die Zeit rennt manchmal davon! *g*

Heute gibt's für euch ausnahmsweise zwei Kapitel auf einmal, damit ich hier mit dem posten auf dem gleichen stand bin, wie auf den anderen Seiten. Also viel Spaß damit und vielen Dank an alle Kommischreiber!!!
 

Kapitel 21
 

Jede der vier Raubkatzen schmuste nun regelrecht mit ihrem Partner, genossen die Wärme des anderen Körpers an ihrem eigenen und die Nähe dieses Zusammenseins. Als die Dämmerung herein brach, rappelten die Tiere sich hoch und schnupperten durch die Luft.
 

'Lust eine Runde jagen zu gehen?', grinste Harry und witterte das Rotwild, welches sich wohl ganz in der Nähe herumtrieb.

Wie auf Kommando knurrte Lucas Magen auf, was die anderen in seinem Kopf lachen ließ.

'Oh, hat mein Fleckenkater etwa Hunger?', feixte Adam in ihren Köpfen, doch Lucas schnaubte nur und rannte in einem Affenzahn davon.

'Fangt mich doch!', erscholl es laut von Lucas und das ließen sich die anderen drei nicht zweimal sagen.
 

Harry als Panther war noch verflixt schnell, doch Draco gab sich erst gar keine Mühe. Für eine Leopardenjagd war er einfach zu schwer. Gemütlich trottete er hinterher, doch Adam wollte so schnell nun nicht aufgeben, kletterte auf die Bäume, und bewegte sich beinahe lautlos durch die dichten Baumkronen.

'Ich hetz mich doch hier nicht ab', knurrte Draco und blieb an einem klaren Bach stehen. Kurz betrachtete er sein Spiegelbild, trank einen Schluck, als ein stechender Schmerz durch seine rechte Flanke fuhr.
 

Er wirbelte herum und starrte mit zornigem Blick den Alphawolf an. Er spürte, wie das Blut seiner Wunde sein weißes Fell befleckte und aus seinem Maul drang ein bestialisches Knurren. Draco war als Raubtier in das Revier der Wölfe eingedrungen. Die Vampire fürchteten sie, aber mit einem Tiger wollten sie es aufnehmen.

Harry blieb plötzlich stehen und reckte die Nase in die Luft.

'Jungs, Draco ist verletzt!', rief er, machte kehrt und brüllte laut auf. Keiner verletzte seinen Kater ungestraft, das würde er nicht zulassen.
 

Draco knurrte laut, schlug mit seiner großen Pranke nach dem Wolf, der es schaffte, zurückzuweichen. Kampflos würde er ganz sicher nicht aufgeben. Das sollten sich diese Aasfresser nicht einbilden. Einer der anderen Wölfe sprang mit weit aufgerissenem Maul auf ihn zu und erneut holte der Tiger auf, hockte sich dabei auf die Hinterbeine, auch wenn das eine höllisch weh tat. Er traf den Wolf, der jaulend zwei Meter davonflog und krachend auf dem Boden aufschlug. Die anderen Wölfe zogen ihren Kreis enger um Draco und gingen knurrend langsam auf ihn zu. Sie hatten eindeutig Blut geleckt und sie wollten mehr davon.

'Jungs! Ich könnte hier ein wenig Hilfe brauchen!', fauchte der Tiger und hoffte, dass die anderen noch nicht zu weit weg waren, um ihn zu hören.
 

Lucas jagte durch den Wald und holte das Letzte aus seinem Leopardenkörper heraus. Harry und Adam waren ihm auf den Fersen, doch ihn einzuholen schafften sie nicht.

Draco wandte immer wieder den Kopf, versuchte alle fünf Angreifer im Auge zu behalten. Er versuchte, seine Gestalt zu ändern, doch dafür fehlte ihm so langsam die Kraft. Und erneut stürzten sich zwei der Wölfe auf ihn, einer biss ihm fest in den Nacken und Draco wusste, dass noch mehr Blut floss. Er fauchte und brüllte, schnappte immer wieder zu, verbiss sich in einem der Hinterläufe eines Wolfes, als plötzlich etwas hellbraunes durch die Luft flog, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Brüllen.
 

Der Leopard biss dem Wolf die Kehle durch und stürzte sich auf den nächsten.

Draco sank zu Boden, als Harry vor ihm auftauchte und sich wild fauchend vor ihm aufbaute, bereit ihn bis auf den Tod zu verteidigen. Das Gefühl der Liebe zu Harry durchströmte ihn in diesem Augenblick, mehr als jemals zuvor und er schloss erschöpft die Augen.
 

Harry fauchte und brüllte auf, schnappte nach einem der Wölfe, der versuchte, sich an Draco heranzupirschen und schlug ihm seine Pranken mit Wucht auf die Nase, dass er aufjaulte.

Der Leopard und der Puma fletschten die Zähne, jagten die teilweise flüchtenden Wölfe gnadenlos und machten kurzen Prozess mit ihnen. Blut aus aufgerissenen Kehlen tränkte den Waldboden, als der letzte Wolf, der Leitwolf, sein Ende durch Adam fand.
 

Augenblicklich drehte Harry sich zu seinem Freund um, stupste mit seiner Schnauze an seinen Kopf und bemerkte besorgt die müden Augen des Tigers, als sie sich wieder öffneten.

'Baby ... sie sind tot', sandte Harry ihm mit zittriger Stimme und wusste nicht, wann er zum letzten Mal so viel Angst gehabt hatte. Mit einem Wabbern seiner eigenen Magie verwandelte sich Harry zurück und kniete sich neben die große Raubkatze, deren weißes Fell von ihrem eigenen Blut besudelt war. Sanfte Blitze zuckten zwischen seinen Fingern, als er seine Hand auf Draco richtete und ihn zurückverwandelte.
 

Nackt und blutend lag er auf dem Waldboden und Lucas zerrte einen der Wölfe mit seinen Zähnen zu Draco herüber.

"Komm schon, Katerchen ... du musst was trinken", wisperte Harry leise und strich durch das blonde Haar.

Draco versuchte sich aufzurichten, sackte aber wieder zusammen.

'Kannst du ihn nicht heilen, Harry?', fragte Adam und legte sich dicht neben Draco, um ihm ein wenig Wärme zu geben.

"Ich kann es versuchen." Harry war nervös. Er wollte Draco nicht wehtun.

"Lucas, in unserem Zimmer liegt auf dem Schrank ein Samtbeutel. Hol ihn bitte! Schnell!"
 

Der Leopard wirbelte herum, während Harry versuchte, seinen Freund aufzusetzen.

"Trink... bitte, Baby...", flüsterte er ihm zu. "Du willst heute Abend ins Koma gevögelt werden. Dazu musst du fit sein!"

Draco beflügelten diese Aussichten geradezu. Zitternd setzte er sich auf, krallte seine Finger fest in das raue Fell des Wolfes und versenkte seine Zähne in dessen Fleisch. Warmes Blut sprudelte in seinen Mund, floss seine Kehle hinab und schien seine Lebensgeister zu wecken.

"So ist es gut... trink weiter!" Harry legte seine Hände auf die tiefe Fleischwunde auf Dracos Hüfte, ließ die dunkle Magie durch seine Finger strömen und beobachtete, wie der Blutfluss langsam versiegte.
 

Hinter ihm knurrte es und Harry wandte sich um.

"Danke Lucas." Er nahm das schwarze Samtbeutelchen an sich und holte eine Phiole heraus. "Kater? Trink das!"

"Saudämliche Viecher!", knurrte Draco und kippte den bitteren Inhalt hinunter.

Er schüttelte sich, spürte jedoch wie die Flüssigkeit in seinem Inneren arbeitete, den Schmerz vertrieb und seine Wunden heilten.

"Dieses Mistvieh hat mich kalt erwischt, verdammt!", knurrte er und sah an sich herunter. "Baby ... sag mir nicht, dass du meine Klamotten auch ins Nichts gehext hast!"
 

Verlegen und wahnsinnig erleichtert grinsend, kratzte Harry sich im Nacken und sah in den Himmel, um Dracos vorwurfsvolles Gesicht nicht sehen zu müssen.

"Ähm ... doch?"

"Weißt du, wenn du so weiter machst, wirst du arm, nur weil du uns ständig Klamotten kaufen musst."

"Ist mir egal, das wäre es mir sogar wert, wenn es dir dafür gut geht", flüsterte der Schwarzhaarige, ließ seine Hand in Dracos Nacken gleiten und gab ihm einen zarten Kuss. "Ich hatte solche Angst um dich."

"Ich weiß ... ich hab dich gehört", gab der Blonde genauso leise zurück und lehnte sich an seinen Freund.
 

Kurz blieben sie in dieser liebevollen Umarmung sitzen, bis Harry aufstand und Draco hochzog, der noch ein wenig wackelig auf den Beinen, an den Vampir gelehnt stehen blieb.

"Ich werd Draco zurückbringen, ich glaube für heute reicht es. Ihr könnt ja ... nun ... fresst, trinkt oder was auch immer", sagte er zu den beiden Raubkatzen, die auf dem Boden saßen und ihn aufmerksam ansahen. Harry nickte ihnen noch mal kurz zu, verschwand mit einem Plopp und kam direkt vor seiner Veranda wieder zum Vorschein.

Draco schwankte ein wenig, was Harry sofort dazu veranlasste, ihn noch fester zu halten und ihn an sich zu drücken.
 

"Hey... warte!" Harry war das Ganze zu unsicher, also schloss er seine Arme fester um seinen Vampir und hob ihn hoch.

Im ersten Moment wollte Draco noch protestieren, doch dieses Gefühl, an Harrys Brust gekuschelt zu werden, jagte ihm brennende Schauer über den Rücken. Er genoss die Nähe mehr als alles andere.

"Ruh dich aus, mein Katerchen...", flüsterte der Schwarzhaarige.

"Danke..." Draco hatte keine Kraft mehr und sank in einen tiefen Schlaf. Er spürte nicht, wie Harry ihn sanft aufs Bett legte und die dünne Satindecke über seinen nackten Körper schlug. Kurz ging er sich waschen, dann legte er sich neben ihn.
 

Die Nacht brach herein. Das erste mal seit Wochen war kein Wolfsheulen aus dem Wald zu hören. Die Raubtiere hatten dem Rudel einen herben Schlag versetzt.

Lucas und Adam waren zurück, saßen auf der Terrasse und schwiegen. Die Erlebnisse vom Abend steckten ihnen noch in den Knochen. Und eines hatte ihnen all das bewusst gemacht. Ihre Angst, Draco zu verlieren, war enorm gewesen.

"Hey..."

Beide drehten sich um und musterten Harry, der sich an den Zaun lehnte und sich eine Zigarette anzündete.

"Wie geht es ihm?"
 

"Keine Ahnung. Er schläft." Kurz schwieg er, dann strich er sich durch die Haare. "Ich hatte eine Scheißangst heute...", flüsterte er.

"Nicht nur du, Harry ...", murmelte Lucas und schüttelte verwirrt den Kopf. "Ich weiß nicht, vielleicht hört es sich verrückt an, aber ... als ich Draco gehört habe und ihn dann dort so liegen sah ... das war, als würde ich gleich ein Familienmitglied verlieren."

Adam stimmte ihm nickend zu und zog nachdenklich an seiner Zigarette.

"Jaah ... Familie", sagte er langsam und sah zu Harry, dem die Emotionen über das Gesicht huschten und man ihm jede Gefühlsregung ansehen konnte.

"Das ist das, was ihr für mich seid ... Familie", bestätigte er und sah zu seinem Fenster hoch, wo Draco ruhig schlief.
 

Mitten in der Nacht wurde Draco wach, räkelte sich auf dem Bett und sah neben sich, wo Harry saß und ihn im Schlaf beobachtet hatte.

"Hey mein Katerchen ... wie geht's dir?", fragte er leise und strich ihm eine blonde Strähne aus den Augen.

Draco überlegte kurz und sah den Schwarzhaarigen ernst an.

"Schlecht."

"Tut dir noch was weh? Hast du Durst? Sag schon!", brach es aus Harry heraus und man konnte die Sorge in seiner Stimme deutlich hören.

"Mir wurde versprochen, dass ich gevögelt werde und das ist bis jetzt noch nicht passiert!", antwortete Draco mit einem Grinsen und streckte sich.
 

Harry ließ sich ins Kissen zurückfallen.

"Idiot...", murmelte er.

Draco rollte sich auf die Seite, legte eines seiner langen, nackten Beine über Harrys und presste sein Becken an dessen Hüfte. Genüsslich rieb er sich an ihm und seufzte leise.

"Du hast es versprochen..."

"Ich mache mir Sorgen um dich. Du warst schwer verletzt!", entgegnete Harry.
 

Draco sprang aus dem Bett, machte fünf Hampelmänner, was mehr als dämlich aussah und krabbelte dann langsam aufs Bett zurück.

Harry biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu lachen.

"Mir geht es gut, Mäuschen...", raunte ihm der Blonde zu.

"Fiep", machte Harry nur und griff in Dracos Nacken.

Der blonde Vampir schnurrte leise, dann entrann ein erregtes Knurren seiner Kehle.

"Ich will, dass du mich in die Matratze fickst!"
 

Harry wirbelte mit dem Blonden herum, presste ihn auf das Laken und pinnte seine Hände über dem Kopf fest.

"Willst du das, ja?"

"Jaah ... ich denke es wird Zeit, dass wir das Bett auch mal nutzen. Sonst steht es hier so sinnlos in der Gegend rum", feixte Draco, hob seine Hüfte, um Kontakt mit Harry herzustellen, machte eindeutige Bewegungen, legte seinen Kopf in den Nacken und stöhnte tief auf.

Harry küsste sich an Dracos Kieferknochen entlang, ließ sich von seinem Geruch, den er tief in sich einsog, benebeln, bevor er ihm einen verlangenden Kuss verpasste.
 

Draco bäumte seinen Oberkörper Harry entgegen, hieß dessen Zunge in seinem Mund willkommen und ballte die Hände zu Fäusten, um der Erregung Herr zu werden, die ihn überflutete.

"Weißt du ...", murmelte Harry und löste sich sanft, "du könntest deine Show von heute Mittag noch mal wiederholen ... was meinst du?", fragte Harry und mit einem Wink seiner Hand, lag der silberne Vibrator darin, den er vor Dracos Nase baumeln ließ, der ihn dreckig angrinste.

"Ach ... plötzlich so neugierig, ja?"
 

Harry setzte sich auf seine Fersen und strich mit seinen Fingerspitzen an der Innenseite von Dracos Oberschenkeln entlang.

Instinktiv spreizte Draco sie weiter, winkelte sie an und stöhnte laut auf, als Harry den Vibrator in ihm versenkte.

"Mach's dir, Kater... ich will es sehen!"

Draco schloss seine Finger um den Kunstpenis, betätigte einen kleinen Schalter und keuchte bei den Vibrationen, die der Vibrator an seinen Lustpunkt sandte. Langsam ließ er ihn in sich gleiten, verharrte einen Moment und zog ihn wieder hinaus.
 

Für Harry eröffneten sich Welten, die er nicht kannte. Zu sehen, wie Draco sich befriedigte... Hölle, das war einfach unglaublich. Er legte sich neben ihn und brachte sich dicht an sein Ohr, während seine Hand weiter über die kalte, harte Haut des Blonden glitt.

"Das ist heiß, Baby....", wisperte er und leckte über das Ohrläppchen. "Hast du es dir schon mal vor einem Anderen besorgt?"

Draco lachte leise und blickte mit pechschwarzen Augen in Harrys leuchtend grüne.

"Oh jaaah... willst du jetzt etwa Details?"
 

"Ich bitte darum!", knurrte Harry, strich über Dracos Brustmuskeln und senkte seine Lippen auf den erregten Nippel, der sich ihm entgegenstreckte.

Draco legte den Kopf zurück in den Nacken, gab sich ganz seiner Gier und seiner Leidenschaft hin und fing an zu erzählen.

"Weißt du ... Blaise wurde jedes Mal ganz scharf, wenn ich das getan habe und ist danach regelrecht über mich hergefallen ... es hat ihn beinahe gequält mich so zu sehen, zu sehen, dass ich ihn nicht brauche. Bei dir ist das anders ... es ist schön, aber ich verzehre mich nach dir ... ich will dich spüren, fühlen wie du in mich eindringst, mich ausfüllst. Es fühlt sich dann an, als wäre ich endlich vollständig, als hätte mir etwas gefehlt, das nun wieder an seinem Platz ist", wisperte Draco, ließ den Vibrator bei seinen Worten rein und raus gleiten und sah Harry mit brennendem Blick an.
 

Stetig erhöhte er das Tempo seiner Hand und umfasste mit der anderen sein hart abstehendes Glied. Dabei ließ er Harry keine Sekunde aus den Augen, der ihm fasziniert zusah.

"Baby ... willst du mich nicht nehmen?", fragte Draco lasziv und leckte sich über die offen stehenden Lippen. Stöhnend sah er zu Harry, spreizte seine Beine noch weiter und bot sich seinem Freund an.

"Noch nicht...", murmelte Harry abwesend, beugte sich ein Stück hinunter und beobachtete, wie der Vibrator immer wieder langsam in seinen Vampir glitt. "Das macht mich unglaublich scharf..."

Draco biss sich erregt auf die Lippe, stöhnte, als das Vibrieren stärker wurde, weil Harry eine Stufe höher geschaltet hatte.
 

Mit einer lässigen Handbewegung waren Harrys Klamotten Geschichte und er küsste beinahe sanft Dracos Bauch. Sie hatten in den letzten Monaten beinahe täglich Sex gehabt, doch noch nie im Bett und vor allem noch nie nach Vampir-Manier. Das hatte er erst einmal bei Lucas durchgezogen, da es sehr Kräfte raubend war - für beide.

Er streichelte seinen Kater weiter, küsste eine feuchte Spur vom Bauch hinauf zu den harten Brustwarzen, die er in seinen Mund saugte.
 

Draco konnte kaum noch still liegen, stöhnte immer lauter und spürte erneut Harry an seinem Ohr.

"Erzähl mir mal, Katerchen... was war der geilste Sex in deiner Hogwartszeit?" Harry war einfach neugierig und es erregte ihn, wenn Draco darüber sprach.

Draco keuchte auf, bog sich Harrys streichelnden Händen entgegen und schloss die Augen, als die Erinnerung ihn durchflutete.

"Das war mit Steven Mandrake ... er war zwei Jahre über uns ... wir waren in der fünften Klasse ... er hat mich auf Snapes Schreibtisch im Tränkeklassenzimmer in die Hölle gefickt", stöhnte Draco auf und rieb seine harte Erektion kräftiger. "Weißt du wie riesig dieser Kick ist, wenn jeden Moment die alte Fledermaus reinflattern kann? Hölle, ich glaube ich war noch nie so Adrenalingepuscht wie in diesem Moment."
 

Harry schmunzelte, biss sich auf die Lippen, bevor er sich wieder zu Draco lehnte.

"Also warst du doch ein böser Junge in der Schulzeit. Ist schön zu hören, dass ich mich nicht geirrt habe", flüsterte er und senkte dann den Kopf um Dracos Schlüsselbein zu küssen, leckte über die Kuhle zwischen Hals und Schulter und ließ sich von dem Geruch des Blonden benebeln.

"Harry, bitte... ich... ich kann nicht mehr...", stöhnte Draco auf.
 

Harry musterte ihn einen Moment und nickte dann. Er nahm Draco den Vibrator aus der Hand, legte sich auf ihn und drückte seine Beine nach oben.

"Verrate mir ein letztes, mein Kater... Glaubst du, in deinem Leben schon einmal einen verdammten Höllenfick gehabt zu haben?", fragte er leise und streichelte mit seiner Erektion Dracos geweiteten Eingang.

"Ich... oh man... ich denke... schon... warum?"

"Vergiss den, Draco Malfoy! Ich zeige dir jetzt, was ein Höllenfick ist!"
 

Mit diesen Worten drang er in ihn, mit einem einzigen glatten Stoß versenkte er sich bis zum Anschlag, biss sich keuchend auf die Lippe und küsste Draco noch einmal leidenschaftlich.

Was dann auf Draco zukam stellte sein gesamtes Sexualleben in den Schatten und das von Hogwarts vermutlich gleich mit. In einem Tempo, welches für das menschliche Auge nicht sichtbar war, hämmerte Harry in ihn, knetete seinen Hintern und ließ ihm keine Sekunde Erholung.
 

Das war zu viel, zu schnell... zu hart... einfach zu geil! Draco klammerte sich mit seinen Händen an dem Kopfteil fest, riss große Stücke aus der Holzverzierung heraus und brüllte auf. Draco hatte aufgehört zu zählen, wie oft der Orgasmus durch seinen Körper gerauscht war. Vielleicht war es aber auch ein langer Orgasmus, der einfach nicht abflaute.
 

"FUUUUUCK HARRY!"

Seine Stimme donnerte durch das Zimmer, hallte an den Wänden wieder.

Harry ließ nicht nach, noch immer stieß er seine harte Erektion in diesem unmenschlichen Höllentempo in Draco hinein, schob ihn über das zerwühlte Laken, bis sie beiden auf den Boden knallten, doch auch da machte der Schwarzhaarige nicht Halt und drehte Draco um.

Zitternd kämpfte Draco sich hoch auf seine Knie, wurde von Harry an den Hüften gepackt, als er sofort wieder hart in ihn stieß. Völlig erschlagen von den nicht endenden Gefühlen, die ihn durchströmten, ließ er den Kopf sinken, seine Haare fielen ihm ins Gesicht und doch konnte er nicht aufhören. Verlangend drängte er sich Harry entgegen, der weiter in ihn hämmerte, nicht nachlassend im Tempo, immer weiter, bis Draco nicht mehr in der Lage war klar zu denken. Seine Finger gruben sich in den Teppich der den Boden bedeckte, seine Knie scheuerten auf, doch er spürte keinen Schmerz, spürte nur den Rausch, den Harry ihm mit seinen Bewegungen verschaffte.
 

Harry biss die Zähne heftig zusammen, er spürte, wie langsam aber sicher die Kraft aus ihm schwand und ließ trotzdem nicht nach, machte weiter, völlig verloren in dem Bestreben seinem Kater die pure und unverfälschte Lust zu schenken. Das was normalen Sex ausmachte, war ein schwacher Abklatsch dessen, was sie gerade taten. Keuchend beugte Harry sich über den gebogenen Rücken vor sich, leckte über die Wirbelsäule hoch zum Nacken und biss leicht hinein.

"Das ist ein Höllenfick, Kater ... alles andere ist unwichtig", stöhnte der Schwarzhaarige seinem Freund ins Ohr, der nur kraftlos nicken konnte und Harry sein Tempo noch mal erhöhte. Er wusste, er musste es jetzt beenden, wenn er nicht komplett zusammenbrechen wollte und stieß zu, heftiger, härter als jemals zuvor, hörte Dracos Schreie, die das Zimmer, das Haus erfüllten und vermutlich noch im Wald zu hören waren und ließ sich schlussendlich fallen. Die Welt explodierte vor Harrys Augen, als er kam und der Orgasmus sich mit eine Wucht durch seinen Körper zog, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Fest umklammerte er Dracos Schultern, zog ihn hart zu sich um sich noch tiefer und fester in ihm versenken zu können und sein Schrei ließ die Vögel in den Baumkronen aufschrecken, als er seinen Saft in den Blonden schoss.
 

Draco lag mit dem Gesicht auf dem Teppich, stöhnte und keuchte unter den letzten Nachwehen seines Orgasmuses und versuchte sich mit den Händen hoch zu stemmen, schaffte es aber nicht.

Harry hatte sich von ihm hinunter gerollt, lag neben ihm und schloss die Augen. Es war verdammt anstrengend, doch auch genauso erregend. Dafür lohnte es sich, dass sie sich kaum bewegen konnten.

Kurz wedelte der Schwarzhaarige mit der Hand, um das Bett, den Boden, Draco und sich selbst zu säubern, dann stand er langsam auf.

"Lass uns schlafen, Baby..."
 

"Lass mich einfach hier liegen...", murmelte Draco.

Eigentlich brauchten Vampire keinen Schlaf, doch nach so einer Nummer war es Lebensnotwendig.

Harry half ihm, aufzustehen, zog ihn im Bett fest an sich und blickte in die sturmgrauen Augen.

"Dray, was du vorhin gesagt hast... das du dich nach mir verzehrst... ich möchte, dass du weißt, dass es mir genauso geht. Du bist alles für mich und das erste Mal in meinem Leben weiß ich, dass ich alles habe, was ich brauche um glücklich zu sein", flüsterte er ihm zu, während er Dracos Wangen streichelte.
 

Ein strahlendes, wenn auch sehr erschöpftes Lächeln flog über Dracos Lippen, als er Harrys Worte hörte.

"Mir geht es nicht anders, Baby", sagte er leise, schmiegte sich an Harry heran und vergrub sein Gesicht an dessen Hals, den er zart küsste. "Du bist alles was ich brauche, jemals gebraucht habe oder brauchen werde. Du allein, nicht mehr und nicht weniger."
 

Gerührt zog Harry den Blonden noch näher an sich und schloss die Augen, ließ sich von seinem Duft in den Schlaf wiegen und strich ohne Unterlass über Dracos Rücken, der schon bald ruhig dalag und sich nicht mehr rührte. Müde küsste Harry ihn auf das weiche Haar und folgte ihm in den erholsamen Schlaf....
 

Und gleich weiterklicken! *g*

Kapitel 22

Kapitel 22
 

Draco erwachte am nächsten Morgen als erstes und streckte sich genüsslich, bevor er blinzelnd die Augen öffnete. Ein Ziehen, dass er in seinem ganzen Körper spürte, erinnerte ihn an die gestrige Nacht und ein zufriedenes Lächeln überzog sein Gesicht.

Harry schlug in dem Moment die Augen auf und betrachtete den Blonden.

"Du siehst aus, als hättest du einen ganzen Topf Sahne alleine ausgeschleckt, Katerchen", raunte er mit kratziger Stimme.

"Hmhm", schnurrte Draco und spannte seinen Körper an, "vielleicht hab ich das ja auch."

Draco schlang eines seiner langen Beine um Harry und küsste sich über dessen Brust nach oben, bis er an seinen Lippen ankam auf denen ein sanftes Lächeln lag. "Guten Morgen", flüsterte er leise und küsste Harry sanft und zart.
 

Harry umfing ihn mit seinen Armen und vertiefte den Kuss mit der gleichen Intensität.

"Hast du gut geschlafen?", fragte er leise.

"Oh ja... ich könnte nicht schlecht schlafen, da du ja neben mir liegst."

Harry lächelte und nach einem weiteren Kuss richtete er sich etwas auf und blickte in das wunderschöne Gesicht des Blonden.

"Du solltest heute ebenfalls dein Aussehen verändern. Du bist ziemlich bekannt."

Draco überlegte kurz.

"Wie hättest du es denn gern?"
 

Grinsend strich Harry mit seinen Fingerspitzen über Dracos Körper.

"Hm... wie wäre es mit da..." Harry legte seine Hand auf Dracos Schritt, "etwas weniger und da..." Seine Hand rutschte nach oben auf Dracos Brust, "etwas mehr."

Draco starrte ihn einen Moment lang völlig ausdruckslos da, bis die Implikation dessen, was Harry da gesagt hatte, in sein Gehirn gesickert war.

"WAS?", schrie Draco los. "Du willst eine Tussi aus mir machen? Hast du 'nen Knall?"

"Nein, ich habe... oder doch, ich habe einen Knall. Das lässt sich nicht leugnen. Und ja, ich will eine Tussi aus dir machen. Blonde Haare, strahlend blaue Augen, einen sexy Ledermini über dem süßen Hintern..." Harry knurrte tief auf.
 

Unbewusst griff Draco sich in den Schritt und sah seinen Freund an, als hätte der einen nicht wieder gutzumachenden Dachschaden.

"Potter! Du wirst mir ganz sicher nicht mein Teil weghexen!", knurrte Draco und sah Harry mit einem Blick an, der schlimme Schmerzen versprach, sollte er es doch versuchen.

Harry lachte laut auf.

"Du bekommst es ja wieder! Meinst du, ich könnte darauf verzichten? Nein... es... naja... verzieht sich kurzzeitig nur nach innen, wie früher, wenn das Duschwasser eiskalt war!" Kichernd ließ er seine Stirn auf Dracos Brust sinken. "Bitte, Baby! Ich hex dir nichts weg! Du bekommst alles wieder. Ich tu's ja bei mir auch. Ich mach auch eine Tussi aus mir!"
 

"Wehe da geht etwas schief, Potter! Dann bist du toter, als du sowieso schon bist, das schwöre ich dir", fauchte Draco und sah Harry mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Ich will aber nicht wie so ein Püppchen aussehen, alles klar? Verwandle mich bloß nicht in eines dieser - wie heißen diese Plastikpuppen? - Balbie?"

"Barbie, Katerchen. Nein, keine Sorge. Ich... lass mich machen, okay? Du wirst absolut heiß aussehen!" Harry legte sich auf ihn, küsste ihn leidenschaftlich und blickte ihm dann tief in die Augen. "Vertraust du mir?", flüsterte er. Leicht beleidigt schnaubte Draco auf und verzog seinen Mund.
 

"Oh nein, überhaupt nicht, Harry!", sagte er mit vor Sarkasmus triefender Stimme. "Ich habe nur zugelassen, und zwar freiwillig, dass du mich beißt und mir fast mein ganzes Blut aussaugst. Nein, man könnte nicht sagen, dass ich dir vertraue!"

"Hey du Stubentiger, ich versuche gerade romantisch zu sein, also lass mich nicht auflaufen, okay?" Harry funkelte ihn wild an. "Gut, ich versuche es noch mal!" Er beugte sich zu ihm hinunter, küsste ihn zärtlich und legte seine Stirn auf Dracos. "Vertraust du mir?", wisperte er wieder.

Draco sah ihm in die Augen, ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er mit seiner über Harrys Nasenspitze strich.

"Immer", flüsterte er und küsste Harrys weiche Lippen. "Besser so?"
 

"Perfekt. So, dann lass mal sehen. Ich mache jetzt eine rassige Blondine aus dir", kicherte Harry, setzte sich auf und kniete sich zwischen die gespreizten Beine seines Freundes. "Schließ die Augen!"

Draco nickte kurz und atmete tief durch.

Mit ausgestreckten Händen strich er kurz über Dracos Gesicht, über seinen Kopf und über den Oberkörper. Es sollte nicht zu viel Brust sein. So in etwa eine Hand voll auf jeder Seite.

Sanft massierte er die weiche Haut, die sich über die festen und sehr weiblichen Brüste spannte, dann glitten seine Hände tiefer. Er schloss die Augen, konzentrierte sich und als er sie wieder öffnete lag vor ihm ein wunderschönes Mädchen mit langen, blonden Locken und einen süßen, einladenden Mund. Dracos unverwechselbarer Duft haftete allerdings nach wie vor an ihm.
 

"Du bist dran...", wisperte Harry.

Draco setzte sich auf, rümpfte kurz die Nase, als er seinen Blick an sich hinunter schweifen ließ und warf die Haare in den Nacken, die ihm ins Gesicht gefallen waren und drehte sich mit Harry um, so, dass er nun auf ihm saß.

Er wiederholte die Bewegungen, die kurz zuvor Harry ausgeführt hatte und aus dem Vampir wurde eine zierliche Schwarzhaarige, die eine eher knabenhafte Figur hatte, langes, glattes schwarzes Haar, eine niedliche Stupsnase und einen hübschen Schmollmund, der zum Küssen einlud. Harrys Augenform wurde noch katzenhafter als sie ohnehin schon war und Draco dachte gar nicht erst daran, die Augenfarbe auch nur um einen Hauch zu verändern.
 

Grinsend stieg Draco schließlich von dem Mädchen herunter und betrachtete sie von oben bis unten.

"Also weißt du, wärst du schon immer ein Mädchen gewesen, wäre ich vielleicht doch nicht schwul geworden!", sagte sie bestimmt und stand auf, um sich im Spiegel zu betrachten, wackelte mit dem Po und runzelte die Stirn. "Das ist eigenartig ... ist komisch nichts zwischen den Beinen zu haben."

"Und wenn du dann auch ein Mädchen geworden wärst, wäre ich definitiv lesbisch geworden." Harry stand auf, stellte sich dicht hinter seine 'Freundin' und schlang die Arme um sie. Die Haut fühlte sich weich und fest an, so unendlich samtig. Sie hob die linke Hand, denn sie war ja noch nicht fertig. "Schließe die Augen noch mal, Baby..." flüsterte sie.
 

Sie tat es und magisch wurde sie professionell von Harry geschminkt. Sehr dunkel und düster. Schwarzer Lidschatten, schwarzer Kajal und dunkler Lippenstift. Gott, allein das sah schon heiß aus. Dann steckte sie sie in schwarze Satinunterwäsche - einen Push-Up-BH und Stringtanga - darüber ein schwarzes Samtoberteil. Bauchfrei und sehr tief ausgeschnitten, dazu noch ein enger, schwarzer Ledermini und flache Stiefel, die bis zu den Knien reichten. Sie verzichtete bewusst auf Absätze, denn auf Lauftraining hatte sie keine Lust. Harry sorgte für mehrere silberne Ketten an schwarzen Lederbändern, dann war sein Werk vollendet.

"Oh man, du siehst absolut heiß aus, Baby!"
 

"Ich weiß nicht, ob ich mich dafür bedanken soll", sagte Draco leicht zweifelnd und sah mit gehobener Augenbraue in den Spiegel, dann drehte sie sich zu Harry um. "Du bist dran!" Der, oder eher die Blonde legte den Kopf schief und ließ ihre Hand über Harrys Gesicht gleiten. Die Augen wurden mit verwischtem schwarzen Kajal und rauchgrauem Lidschatten noch mehr betont, auf den Lippen erschien dagegen nur ein Hauch von Gloss, um nicht von den Augen abzulenken. Eine schwarze Corsage mit dazu passendem Tanga verdeckte Harrys Blöße. Ein langer schwarzer, weit wallender Rock, eine knappe Lederjacke und schwere Bikerboots vervollständigten Harrys Outfit. Ringe mit Totenköpfen und mit giftgrünen Steinen erschienen an ihren Händen, um ihren Hals tauchte ein langes Lederband mit einem silbernen Pentagramm auf und fertig war die Gothic-Braut."Na los, Baby ... schau dich an!", grinste Draco, sehr zufrieden mit sich selbst.
 

Harry öffnete die Augen.

"Yeah!", rief sie nur. "So, lass uns mal nachdenken, wie wir uns nennen wollen. Harry und Draco passt nicht mehr. Und wenn schon, dann richtig." Harry musterte ihn einen Moment. "Darla!" Er nickte noch einmal und legte seine Hände auf Darlas Hintern. „Das passt zu dir!"

Darla schnaubte, sah überlegend an die Decke, dann zu Harry und verzog die Lippen zu einem hämischen Grinsen.

"Okay ... Faith!"

Faith sah sie perplex an.

"Du willst mich 'Glaube' nennen?"

"Ja, warum nicht? Besser als 'Hope', oder?"
 

"Ja, allerdings", knurrte Faith und verengte ihre Katzenaugen zu Schlitzen. Sie küsste kurz Darlas süße Lippen, dann nahm sie ihre Freundin an die Hand. "Frühstück, Kätzchen?"

"Oh ja", antwortete Darla und zog die Schwarzhaarige hinter sich her, die Treppen herunter, wo Lucas und Adam in der Küche standen und die beiden Frauen fassungslos ansahen.

"Heilige Scheiße!", platzte Adam heraus.

"Äh... ist es verkehrt, dass ich frage, wer ihr seid oder muss ich davon ausgehen, dass ihr Harry und Draco seid?" Lucas schaute die beiden Mädels verwirrt an.
 

Faith runzelte die Stirn.

"Harry? Draco? Kenn ich nicht. Ich bin Faith!" Sie streckte Lucas die Hand entgegen, der sie misstrauisch beäugte. "Na los, ich beiße nicht... nun ja, nicht immer. Nur manchmal."

"Hi Faith!" Lucas beschloss mitzuspielen, wusste aber, dass seine Freunde nun völlig ein Ding weg hatten. Dann musterte er die beiden genauer. "Ihr seht sexy aus!"

Darla wickelte sich in einer völlig unschuldigen Geste eine ihrer Locken um den Finger. Einen Eindruck, den der zutiefst laszive Augenaufschlag, den sie Adam schenkte, wieder zunichte machte.

"Hmm ... danke", knurrte sie rau und ging mit wiegenden Schritten auf den Braunhaarigen zu, dessen Augen immer größer wurden.

"Darf man fragen, wofür diese Verkleidung gut sein soll?" Lucas sah die beiden von oben bis unten an und pfiff leise durch die Zähne, als er sah wie knapp Darlas Ledermini war.
 

„Ich bin entsetzt! Was heißt hier Verkleidung? Darla… Süße, bist du verkleidet?“ Faith schüttelte den Kopf, machte eine rüde Geste in Richtung Lucas und überlegte, ob sie ihm ihre Handtasche über den Schädel ziehen würde, wenn sie denn eine hätte.

„Darling, ich bin traurig…“, seufzte Darla mit unschuldigem Blick. Insgeheim könnte Harry seinen Freund auffressen. Draco spielte die süße, unschuldige Darla absolut überzeugend.

„Warum?“, fragte Faith und trat hinter sie. Ihre Hände glitten über ihren Bauch und sanft küsste sie ihren Nacken.
 

„Sie sind niedlich… Aber sie nehmen uns nicht ernst…“ Ihre Stimme war süß, wie Honig, was das blonde Mädchen umso gefährlicher machte.

„Jaah, ich weiß was du meinst.“ Faith trat dicht auf Lucas und Adam zu, strich mit ihren Fingerspitzen über Adams nackten Oberkörper und blickte Lucas in die Augen. „Ich könnte euch beißen… versteht ihr?“

Lucas grinste dreckig und sah kurz zu Adam, bevor er die Schwarzhaarige fixierte und sich ein wenig vorbeugte.

"Ach ja? Weißt du ... das kann ich auch. Aber ich hab da ein kleines Problem ... ich steh nur auf Kerle", flüsterte er zum Schluss, als würde er ihr ein Staatsgeheimnis verraten.
 

„Kerle ja?... Hm..." Faith grübelte kurz, schaute Lucas tief in die Augen und glitt mit ihren Fingern unter Darlas Rock, streichelte sie und lauschte, denn Darla erregte es total. Die nasse Hitze zu spüren, war ungewohnt, aber geil. Faith zog die Hand hervor, leckte genüsslich einen Finger nach dem anderen ab und warf einen Blick auf Lucas` Hose. "Du bist hart, Baby..."

Darla drehte schmollend ihren Kopf nach hinten und sah ihre Freundin an.

"Wieso hörst du jetzt auf? Es hat gerade angefangen, mir zu gefallen", meinte sie mit leicht quengelnder Stimme und rieb ihre Oberschenkel aneinander. Diese Gefühle waren anders, als die, die sie als Mann kannte. Anders, aber dennoch nicht schlecht.
 

Lucas zog die scharf die Luft ein und biss sich auf die Lippen.

"Kann schon sein, dass ich hart bin ... aber nur weil ich ganz genau weiß, wer da eigentlich vor mir steht!", grinste er frech und wackelte mit den Augenbrauen, was Adam aufkichern ließ.

Faith schaute zwischen Darla und Lucas hin und her.

"Die sind mir zu doof! Komm Baby, ich habe Hunger!" Faith zog ihre Freundin mit sich, legte beim laufen ihre Hand auf deren Hintern und beugte sich ein Stück zurück, als sie dem Rock hob. "Gott, dein Hintern ist unglaublich sexy!" Sie blieb am Waldrand stehen. "Lass uns was trinken und dann in die Stadt gehen. Ich bin neugierig, wie du auf Menschen reagierst.“

"Nicht nur du, Baby ... und nur für's Protokoll ... dein Hintern ist auch nicht schlecht, aber den hab ja auch ich gemacht!", sagte Darla, hob gespielt eingebildet ihre Nase und ging in den Wald hinein.
 

Faith lachte auf, lief hinterher und es dauerte nicht lange, bis sie ihren Hunger an einigem Kleingetier gestillt hatten. Auf einen größeren Kampf hatte keine von beiden Lust und außerdem war Darla viel zu aufgeregt, um sich konzentrieren zu können. Mit gerümpfter Nase ließ sie den Feldhasen, den sie leer gesaugt hatte fallen und sah zu der Schwarzhaarigen, die einen Fuchs in den Händen hielt.

"Können wir dann jetzt bitte endlich gehen?"

"Klar!" Faith ließ den Kadaver einfach fallen, schnappte sich Darlas Hand und apparierte an den Rand der Stadt. Ohne die Finger von ihrer Freundin zu lösen, betrachtete sie prüfend ihre Mimik. „Wie fühlst du dich?", fragte sie leise. "Alles okay?"
 

"Wie soll ich mich schon fühlen?", meinte sie schnippisch. "Ich bin satt und noch ein wenig desorientiert vom apparieren. Sonst ist alles in Ordnung!" Prüfend sah sich die Blonde um und bemerkte mehrere Einfamilienhäuser mit weitläufigen, gepflegten Gärten, die es wohl am Rande jeder größeren Stadt zu finden gab. Sie wollte gerade fragen, was sie jetzt tun würden, als ihr ein Geruch in die Nase drang, der sie das Gesicht verziehen ließ.

"Waahhh!", machte sie hielt sich eine Hand vor die Nase. "Was zum Teufel ist DAS denn? Das ist ja widerlich!"
 

Faith schnupperte.

"Oh ja... komm mit und ich zeige dir, was das ist." Sie liefen im Schatten der Bäume die Straße hinunter, dankten Gott oder wem auch immer, für die dicken Wolken, die sich vor die Sonne schoben und erkannten eine Gruppe Jugendlicher, die auf Motorrädern in einer Einfahrt herum lungerten.

"Lust, dich etwas anmachen zu lassen?", kicherte Faith.

"Von diesen Windelpupsern da etwa?", fragte Darla und blitzte ihre Freundin aus ihren blauen Augen an.
 

"Oh... komm schon, Baby..." Die Dunkelhaarige lachte. "Erinnere dich an unsere Schulzeit zurück, was für ein Spaß es war, einfach nur etwas herum zu pöbeln. Und wir waren auch Windelpupser! Vor allem du. Du hast in einer Tour gepöbelt und es hat dir Spaß gemacht, nicht wahr?" Faith war stehen geblieben, hatte ihre Hände auf Darlas Hüfte gelegt und zog sie nun sanft, aber verlangend an sich. "Dich hat es angeturnt, Kätzchen..."

Darla grinste sie böse an und trotz ihrer veränderten Erscheinung war es ganz ohne Zweifel das allseits gefürchtete Slytherin-Malfoy-Grinsen.

"Jaah", meinte sie langgezogen, "aber da warst es ja auch meist du, den ich angepöbelt habe!"
 

"Wer hindert dich, es heute auch noch zu tun, wenn auch vielleicht auf einer anderen Ebene." Faith ging langsam rückwärts, bemerkte, dass die Gespräche der Jungen verstummt waren, denn die betrachteten mit offenen Mündern die beiden Mädchen, die sich kurz küssten.
 

Ein sehr schlaksiger dunkelhaariger Junge, dem man ansah, dass er in viel zu kurzer Zeit, viel zu schnell gewachsen war, stand auf und pfiff laut durch die Zähne.

"Seht mal, Jungs! Sind das einfach nur sehr gute Freundinnen, oder haben wir hier zwei waschechte Lesben? Vielleicht sollten wir denen mal zeigen, was ein richtiger Kerl alles kann!", rief er lachend und griff sich provozierend in den Schritt.Faith blieb augenblicklich stehen.

"Uhh...", kicherte sie. "Du bist so ein Junge? Ein richtiger Kerl? Meinst du...", fragte sie mit einem kecken Lächeln, "du kannst es mir besser besorgen, als mein Kätzchen? Meinst du, ich geh härter ab, wenn ich deinen kleinen, schlaffen Schwanz in mir habe, statt ihre heißen, geilen Finger? Glaubst du, deine ungeschickte, freche Zunge, schafft es mich so gut zu lecken, wie sie es schafft? Na los, bist du ein richtiger Kerl?" Faith schaute ihn beinahe unschuldig an.
 

Der Junge wurde bei diesen Worten knallrot, was seine Pickel umso deutlicher hervortreten ließ.

Darla lachte leise auf, trat hinter Faith und umschlang sie mit ihren Armen. Sie war auch in dieser Gestalt ein wenig größer, als die zierliche Schwarzhaarige und das nutzte sie nun aus. Zart küsste sie ihren Hals, leckte darüber und ließ ihre Hände zu den kleinen, festen Brüsten wandern, die sie sanft knetete und mit den Fingernägeln über die leicht hervorstehenden Brustwarzen unter der Corsage kratzte.

"Der quatscht nur heiße Luft, Baby! Wenn du auf sein Angebot eingehen würdest, hätte er vermutlich nicht einmal eine Ahnung, wo er sein Teil hinstecken sollte. Ich bezweifle ernsthaft, dass er überhaupt schon mal eine kleine, geile Pussy gesehen hat", raunte sie und drückte sich näher an den Körper vor sich heran.
 

Faith legte den Kopf zur Seite, biss sich erregt auf die Unterlippe und musterte die Jungs.

"Weißt du, was ich glaube, Kätzchen?" Sie rieb ihren Po an Darlas Becken und stöhnte leise auf. "Ich glaube, die wissen genau, wo sie ihre kleinen Freunde hin stecken müssen!"

"Was laberst du für eine Scheiße?", fauchte ein anderer, der die Statur von Gregory Goyle hatte. Der baute sich nun vor den beiden Mädchen auf. "Ich schätze, du gehörst einfach mal richtig durchgeknallt, dann reißt du auch dein verficktes Maul nicht mehr so auf!"
 

Faith kicherte.

"Er will uns knallen, hast du das gehört, Baby? Dabei dachte ich der schiebt seinen Schwanz lieber in den Mund seines kleines Kumpels hier!"

"Bist du sicher, Mäuschen? Also ich weiß nicht ... ich würde nicht so was dreckiges in meinem Mund haben wollen", sagte Darla und ließ nun eine Hand zu Faiths flachem Bauch gleiten.

Die Schwarzhaarige grinste, denn das war eindeutig einer der gehässigen Sprüche eines Malfoys. Oh ja, der Slytherinprinz- oder eher die Slytherinprinzessin, drehte gerade erst so richtig auf.
 

"Hey, du schwarzhaarige Schlampe! Willst du behaupten wir sind schwul? Hast du sie nicht alle? Komm her, dann zeig ich dir, dass ich niemals mein Teil in einen Arsch stecken würde!", keifte der Picklige los und trat neben seinen bulligen Freund.

"Weißt du, Faith, er hat Recht. Der ist im Leben nicht schwul. Ich glaube, der hat immer noch die Verpackung um sein Teil und weiß nichts damit anzufangen!", schnarrte Darla und ließ ihre Hand, sichtbar über dem Rock, zwischen die Beine ihrer Freundin rutschen.
 

"Oh...Das will ich jetzt genauer wissen!" Faith löste sich aufgeregt von Darla und trat dichter auf den bulligen Typen zu. "Zieh ihn aus. Ich will wissen, ob er noch die Originalverpackung drauf hat!", forderte sie keck.

"WAS? Hast du sie noch alle? Los komm her, du Schlampe!" Der Kerl packte Faith am Arm, warf sie rücklings auf sein Motorrad und wollte sich gerade auf sie stürzen, als Faith das Knie hob und es ihm in die Weichteile rammte.

"Nanana... geht man so mit Mädchen um?" Sie zog aus dem Bund ihres Rockes ihre silberne Glock, lauschte kurz, ob fremde Gedanken herum schwirrten, doch sie schienen allein zu sein. "So, du kleiner vorlauter Wicht", säuselte sie und drückte ihm die Mündung an den Kopf. "Zur Strafe, weil du mich vergewaltigen wolltest, möchte ich, dass du deinem kleinen Freund die Hose runter ziehst und ihm einen bläst. Komm schon, es wird dir gefallen!"
 

"WAS? NEIN!", rief er auf und in seinem Gesicht konnte man deutlich den Ekel sehen, der ihn bei dieser Vorstellung heimsuchte. Er warf einen nervösen Seitenblick zu der Glock.

Darla näherte sich den beiden mit wiegenden Schritten, einem bösen Lächeln und zog aus dem Bund ihres Lederminis die P220, die sie lässig in ihrer Hand kreisen ließ.

"Oh, warum so entsetzt, mein großer Teddybär? Das ist nichts anderes, als das, was du mit meiner Freundin tun wolltest. Und eines solltest du wissen ... ich werde verdammt ungemütlich, wenn man sich an meinem Eigentum vergreift."
 

"Petey ... die beiden Schnallen haben sie nicht mehr alle ... tu lieber, was sie wollen!", meinte der Picklige und ein leises Zittern schwang in seiner Stimme mit.

Darla lachte glockenhell auf.

"Siehst du, Teddybär ... er will es ... warte nur ab, gleich bettelt er um mehr!"

Faith beugte sich zu Petey hinunter und streichelte mit dem Lauf der Pistole die glühenden Wangen.

"Oh man, ich glaube, dein Süßer wird schon hart. Geh dichter ran, sieh ihn dir an." Faith selbst trat zu Darla, legte ihren Arm um deren Hüften und zog sie an sich. "Du bist tierisch heiß, mit einer.... wowowowowo.... Hey Freundchen, wenn du deinen Baseballschläger nicht im Arsch haben willst, wirf ihn lieber beiseite!"
 

Sie richtete die Glock auf einen der Jungs, der plötzlich einen Baseballschläger in der Hand hielt, wo auch immer der hergekommen war.

Darla hob ihre Waffe und drückte plötzlich ab, den Lauf hinter sich gerichtet....
 

Hehehehe... das war's schon wieder für diese Woche! *ggg*

Und bevor ihr jetzt alle fragt: Ja, wir haben uns einfach mal ganz unverschämt bei 'Buffy' bedient. Verklagt uns doch! *g*

Nächste Woche geht es dann wie gewohnt weiter.
 

Knutschas,
 

Jules & Silver

Kapitel 23

Heya ihr Süßen!
 

Wow, da sind wir aber platt! Wir dachten schon, unsere Idee, die beiden in Mädels zu verwandeln, wäre zu abgedreht, aber anscheinend hat es euch ja gefallen. Schön! Das freut uns!
 

m Moment arbeiten wir wie die Wilden daran, diese Story fertig zu bekommen, gestern haben wir über drei Kapitel runtergeschrieben und wir sind beinahe am Ende angelangt. Aber ich kann euch beruhigen, ihr habt noch ein paar Chaps vor euch. Im ganzen werden es ca 35 sein. Na? Das ist doch was, oder? *g*
 

Jetzt, wie üblich, ein riesiges DANKE an alle Leser, die uns einen Kommentar geschrieben haben!
 

Jetzt wollen wir euch aber nicht mehr länger aufhalten. Viel Spaß mit dem Kapitel!!!
 

Kapitel 23
 

Ein ohrenbetäubender Schrei ertönte und Faith wirbelte herum, sah den Revolver auf dem Boden liegen und den Jungen, der sich den blutenden Fuß hielt.

Für Faith war das Spiel damit beendet. Nicht, weil es nicht lustig war, sondern, weil Darlas Augen sich schwarz färbten.
 

"Oh, verdammte Scheiße! Was ist das nur für ein bestialischer Gestank!", fauchte die Blonde und vergrub ihr Gesicht an Faiths Hals.

"Das sind kleine Junkies! Für ihren Rausch tun die alles, nicht wahr?" Faith zog ihre Freundin dichter an sich. "Ihr Blut stinkt, wenn sie auf Entzug sind. Lass uns von hier verschwinden, es sei denn, du willst einen Schluck!"
 

"DAS? So riecht deren Blut? Oh verfickter Mist, das ist ja ekelhaft!", knurrte Darla auf und sog tief Faiths Duft in sich ein, um den fauligen Gestank aus ihrer Nase zu bekommen. "Bring mich hier weg, Baby! Bitte!"

Faith wühlte ihre Hand in die blonden Haare und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann richtete sie ihre Waffe auf die Jungs. Kurz überlegte sie, steckte sie weg, genauso, wie es Darla tat. Faith hob die Handfläche, murmelte 'Amnesia' und trat dann den Rückzug an. Hinter einer Hausecke blieb sie stehen.

„Geht es dir gut? Irgendwelche Rauschzustände?", fragte sie besorgt und strich Darla eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
 

"Außer, dass es mich vor Ekel schüttelt und ich mich am liebsten übergeben würde, meinst du? Nein!", schnarrte Darla und schüttelte sich, um das Gesagte zu unterstreichen. "Ich glaube, mein Gaumen verträgt keine Muggel, Baby! Und das ist ganz gut so!"

Faith lachte auf.

"Heißt das, der große Draco Malfoy, Reinblüter, Sohn eines Todessers, Slytherin und Indianerhäuptling aller coolen Jungs dieses Planeten wehrt sich gegen Muggelblut? Also, wenn schon, dann bitte reinblütig?"

Darla sah ihre Freundin etwas pikiert an und hob dann die linke Augenbraue.

"Aber sicher. Für einen Malfoy nur das Beste, du kennst das doch. Wäre doch zu peinlich, wenn ich mich mit ordinärem Muggelblut zufrieden geben würde. Schließlich muss man doch auf die Qualität achten!"
 

Faith überlegte kurz.

"Okay, lass es uns woanders versuchen." Sie nahm Darlas Hand, apparierte nach London. Mitten rein in die High Society! Harry fand immer, dass die jungen Bürokraten etwas leckeres an sich hatten. Mal sehen, ob Draco darauf reagieren würde. Hand in Hand schlenderten sie durch das Geschäftsviertel der Innenstadt.
 

Faith kicherte, drückte Darla zufrieden einen Kuss auf den Hals und biss sanft hinein.

"Das beruhigt mich, Baby. Da hast du es viel leichter, als ich." Faith lächelte ihre Freundin an. "Ich liebe dich, Kätzchen." Sie küsste sie sanft und zärtlich, doch augenblicklich hielten beide inne. Unter all den Gedanken, die ihnen um die Ohren schwirrten, sonderten sich zwei ganz deutlich ab.
 

'Himmel, sieh dir die Mädchen an!'

Darla drehte sich um, suchte die Straßen ab und schnappte nach Luft. Blaise lehnte an der Wand neben einer Eisdiele und leckte über eine Kugel Schokoladeneis, während Theo auf sein Eis noch wartete und sich umdrehte.Darla und Faith starrten die beiden an.

'Fuck... Fuck... Harry... Blaise!', dachte Draco panisch. 'Baby... das ist nicht gut!'

"Riechst du ihr Blut, oder was?"

Hastig nickte Darla.

Das war ja mal ein Phänomen. Draco Malfoy war sich nicht nur zu schade für Mugelblut, es passierte tatsächlich nichts bei ihm, ganz im Gegensatz zu reinblütigem Lebenselixier.
 

Darla vergrub wieder ihren Kopf bei Faith und schluckte hektisch.

"Baby, bring mich hier weg, sofort! Ich will nicht durchdrehen und Blaise oder Theo anfallen!"

'Hölle! Wären Draco und Potter weiblich gewesen, hätten sie genau so aussehen können!', dachte Blaise gerade, was Faith nicht wirklich beruhigte. Sie warf aus dem Augenwinkel einen vorsichtigen Blick zu den ehemaligen Slytherins. Theo bekam gerade sein Eis in die Hand gedrückt und wurde von seinem Freund auf die beiden Mädchen aufmerksam gemacht.
 

'Wow ... Draco und Potter mit zu viel X-Chromosomen!', schoss es durch Theos Kopf und Faith griff um Darlas Taille und führte sie langsam, doch trotzdem zielstrebig weg.

"Los, gehen wir, Baby! Das was die beiden bei unserem Anblick denken, gefällt mir überhaupt nicht", sagte sie leise und drückte ihre Freundin fest an sich.
 

Darla lachte zittrig auf.

"Slytherins sind nicht blöd, Mäuschen ... dabei wäre ich doch so gerne noch shoppen gegangen. Hast du diese Lederhose gesehen? Mein Hinter würde darin göttlich aussehen!", schmollte sie und legte ihren Kopf auf der Schulter der Schwarzhaarigen ab.
 

Blaise und Theo schauten ihnen einen Moment hinterher.

"Weißt du, Kumpel... wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen Dray und Potter haben sich in Miniröcke und BHs geschmissen!", sagte Theo und Wehmut klang in seiner Stimme mit.

Blaise schaute den Mädchen hinterher und stand plötzlich auf.

"Los, komm mit!"

"Wohin?"

"Hinterher! Die Mädchen, los komm schon, verflucht! Das war Draco!"Theo schüttelte den Kopf.

"Blaise... Dray ist nicht mehr. Vergiss es endlich. Jag nicht irgendwelchen Hirngespinsten hinterher!"
 

Zu lange hatte Blaise geschluckt, gelitten und geschwiegen, nun war es zu viel. Der Knoten platzte mit einem lauten Knall.

"DRAY IST NICHT TOT! ER IST BEI POTTER!", schrie er ungehalten mitten auf der Straße. "POTTER HAT IHN ZUM VAMPIR GEMACHT. POTTER IST AUCH NICHT TOT! THEO BEGREIFST DU DAS NICHT? DAS WAREN POTTER UND DRACO!"

Theo sah seinen Freund mitleidig an und senkte den Blick.

"Hör auf, Blaise ... das bringt doch nichts. Wenn Potter noch leben würde, denkst du nicht, dass man irgendwas davon gehört hätte und wenn es auch nur Gerüchte wären? Das Ministerium hat schon lange aufgehört, nach ihm zu suchen. Die einzigen, die das noch tun, sind seine Freunde, weil sie es nicht wahr haben wollen. Mir tut es auch Leid ... jaah, du hörst richtig, Blaise ... Mir tut Potter leid, denn nach allem was er durchgemacht hat, hat er es sicher nicht verdient irgendwo tot zu liegen. Genauso wenig, wie Draco es verdient hatte, auf diese Art zu sterben. Aber wir müssen sie loslassen!"
 

"Theo... ich habe ihn gesehen! Potter! Er war in meiner ... unserer Wohnung. Er hat Drays Zeug mitgenommen oder glaubst du immer noch, ich hätte in einem Anfall von wasweißich drei Bücherregale verschwinden lassen? Potter war da und hat mich mit einer Waffe bedroht. Er hat es mir erzählt!" Blaise weinte, wie noch nie. Alles, was in den letzten Monaten passiert war, brach aus ihm heraus. "Ich habe mir das nicht eingebildet. Er hat mir jedes verdammte Detail erzählt, wie er Draco gebissen hat, wie er ihn... gefickt hat...", hängte er flüsternd hinterher.
 

"Verdammt, Blaise! Selbst wenn Potter noch leben würde ... oder eher untot wäre, oder ... keine Ahnung wie man das nennt ... denkst du nicht, er hätte andere Möglichkeiten, als dich ausgerechnet mit einer Waffe zu bedrohen? Wenn er noch leben würde, hätte er den mächtigsten Zauberstab den es gibt zur Verfügung. Da ist es völlig unlogisch, dass er dich mit einer Muggelwaffe bedroht!", gab Theo zurück. Für ihn hörte sich Blaise` Theorie einfach nur verrückt an. "Und diese beide Mädchen ... meine Güte ... nur weil sie blonde und schwarze Haare hatten, heißt das nicht, dass es die beiden waren. Vor allem ist das unmöglich, weil sie TOT sind!"
 

Blaise sank in sich zusammen und zitterte am ganzen Körper. "Warum glaubt mir denn keiner? Ich weiß, dass es Potter war, ich weiß es einfach. Draco hat die ganze Zeit von ihm geredet im Schlaf. In der letzten Nacht, bevor er verschwand. Die ganze Nacht hat er von Potter erzählt, dass der ihn holen und beißen würde. Und ein paar Tage später taucht ein Typ mitten in der Nacht auf und erzählt mir, dass er ihn gebissen hätte. Theo, die Fotos! Wo kamen sie her? Irgendwer muss sie ja gemacht haben. Wenn jemand die Fotos hat machen lassen... warum ist Drays Leiche dann nicht auffindbar? Hm? WEIL ER EBEN AN UNS VORBEI GELAUFEN IST!"
 

Theo seufzte auf und warf das Eis, dass sich in dem Becher in eine undefinierbare Soße verwandelt hatte, in den Mülleimer.

"Also gut ... gehen wir ihnen nach, aber ich sag dir jetzt schon, dass du dir Blödsinn zusammen spinnst. Vielleicht hast du irgendeinen Fluch abbekommen, der dir irgendwelche Dinge vorgaukelt, wer weiß das schon. Hast du vielleicht einen von Dracos Drohbriefen geöffnet? Vielleicht war da irgendwo eine kleine Überraschung drin", sagte Theo und wischte sich mit einem Taschentuch die Hand ab.

Blaise knurrte ihn wild an. "Verarsch mich nicht, Theo!" fauchte er und setzte sich in Bewegung.

"Die sind bestimmt schon weg!", sagte Theo und lief seinem Freund nach, der um die Ecke verschwand.
 

Darla und Faith hatten in der Nähe unter einem Baum gestanden, Darlas Nase tief in Faith` Haar vergraben, um zu hören, was die beiden sagten. Darla hatte irgendwann den Kopf gehoben und Faith geküsst, und somit hörten sie auch nicht die letzten Gedanken der Jungs.

"DA SIND SIE!", schrie Blaise und stürmte los. Hart packte er Darla am Arm, zerrte sie von Faith weg und schrie ihr ins Gesicht. "Draco! Ich wusste es."

"Hey, lass meine Freundin los!", brüllte Faith dazwischen, versuchte an Darla heran zu kommen, die schwer atmete, immer wieder tief knurrte und spürte, wie sich ihre Fänge ausfuhren.
 

Faith schaffte es, sich dazwischen zu bringen.

"Blaise, spinnst du? Das sind zwei Mädchen!", stieß Theo geschockt aus.

"Schaff ihn hier weg! SOFORT!", flehte Faith Theo an.

Theos Kopf wirbelte zu der Schwarzhaarigen herum, deren Augen jedoch auf ihrer blonden Freundin lagen. Der ehemalige Slytherin wollte seinen Augen nicht trauen, als er die langen spitzen Eckzähne sah und das wilde Knurren hörte, welches sich aus dem Mädchen kämpfte. Er hatte den Eindruck, als würde sie sich nur schwer zurückhalten können.
 

"Blaise ... lass uns verschwinden ... komm schon", sagte Theo langsam und ließ das blonde Mädchen nicht aus den Augen. So langsam kam seine Überzeugung, Draco wäre tot, schwer ins Wanken, denn wenn er nicht genau wüsste, dass Draco keine Schwester gehabt hatte, dann hätte er jetzt ernste Zweifel daran bekommen. Dieses Mädchen sah nicht nur aus wie Dracos nicht vorhandene Schwester, nein, sondern eher wie seine Zwillingsschwester.
 

"Ich werde nicht hier weggehen, Theo! Das ist Draco, verdammt!"

"Zabini!", knurrte nun Faith. "Du hast echt ein Talent in gefährlichen Situationen die Klappe aufzureißen, was?"

"Halt die Klappe!", fauchte der schwarzhaarige Slytherin das Mädchen an und sah der Blonden wieder ins Gesicht.

Darla hatte die Augen geschlossen, der Duft von Blaise` Blut drang ihr voll und köstlich in die Nase und lockte sie, davon zu kosten.

"NOTT! Bring diesen Idioten hier weg!", rief Faith aus, denn sie wusste genau, in diesem Zustand würde sie Darla nicht bändigen können, vor allem nicht, wenn das Objekt ihrer Begierde in der Nähe war.

Theo sah Faith ernst an, bevor er nach Blaise` Arm griff und an ihm zerrte.

"Darüber reden wir noch mal ... Potter."

Faith lachte freudlos auf.

"So lange du sonst nirgends das Maul aufreißt, können wir das gerne machen. Ich treffe doch gerne alte Schulfreunde."

"Ich werde schweigen, du kannst mir vertrauen!"

"Gut, heute Abend, an Dracos Grab! Gegen Acht!"

"Ich bin da!"
 

Blaise starrte Darla an, streckte die Hand aus, was der größte Fehler war, den er begehen konnte.

Darla schnappte nach ihm, versuchte, sich aus dem Klammergriff ihrer Freundin zu reißen, um irgendwie an dieses köstliche Blut zu kommen.

"Dray... Draco bitte... Dray... ich liebe dich... ich vermisse dich so...", weinte Blaise heftig, sank auf die Knie und versuchte sich an den nackten Beinen der Blondine festzukrallen.

"DARLA!", schrie Faith. "ES IST GENUG!" Brutal zog sie ihre Freundin mit sich, in eine Seitenstraße und wusste, dass Blaise so dumm war, um ihnen zu folgen, doch Theo hielt ihn fest.
 

Darla wehrte sich heftig, als Faith in ihren Wald apparierte, sie hexte beide in Jeans und Shirts, löste die Illusion auf und betrachtete Draco, der laut fauchend vor ihm stand. Die pechschwarzen Augen funkelten ihn wild an.

"DAS WAR MEINE BEUTE, DU WICHSER!", donnerte er los.
 

"DAS WAR BLAISE ZABINI, DU ARSCHLOCH!", schrie Harry zurück, trat mit zwei großen Schritten an den tobenden Blonden heran und schloss seine Hand um dessen Kehle. "Glaub mir, das hättest du dir niemals verziehen und jetzt geh und reg dich an einem verdammten Wildschwein ab, oder so!"

"DU MISTKERL! WAS INTERESSIERT DICH DAS? DAS WAR MEINE VERFICKTE BEUTE UND DU HAST SIE MIR VORENTHALTEN!", brüllte Draco und versuchte sich aus Harrys Griff zu winden, der nun jedoch genug hatte.

Harry zog Draco hart an sich, presste sein Gesicht an seinen Hals und wartete einfach ab.
 

Dracos Muskeln fühlten sich an, als wären sie zum zerreißen gespannt und der Duft, den er bis eben noch gerochen hatte, ließ ihn völlig irrational werden, sich gegen seinen Freund wehren, bis er seinen Kopf in seine Halsbeuge drückte. Der Geruch nach Wald, feuchter Erde, einfach Harry, stieg ihm in die Nase und der Hunger in ihm wurde übermächtig. Mit einem grollenden Knurren biss er zu und ließ das kalte und doch so köstliche Blut in seinen Mund laufen, spürte, wie er sich dabei beruhigte und sein Denken sich wieder klärte.
 

Dann ging durch seinen Körper ein heftiger Ruck, die Gier kam mit voller Wucht wieder und nicht nur die, auch die Lust überfiel ihn, wie eine Lawine. Dracos Saugen wurde heftiger, beinahe brutal. Er drückte Harry auf den Waldboden, rieb sein Becken an dem seines Freundes und zerrte hungrig an dessen Nacken.

Für Harry gab es keine Chance. Er wurde mitgerissen. Fest schlang er seine Beine um Draco, hexte die Klamotten sonstwohin und spürte, wie Draco hart in ihn eindrang, immer wieder tiefe Schluckte trank und animalisch dabei knurrte.
 

"Dray.... DRAY!", schrie er, presste dessen Kopf fester an seinen Hals, versank in einem Strudel aus feuerroten Farben, die vor seinen Augen regelrecht explodierten. In seinem Kopf rauschte es und wie so oft in solchen Momenten, kam der Orgasmus zuerst dort oben an, fegte durch seine Gehirnwindungen, konnte Harry nur noch schreien lassen. Durch das Saugen an seinem Hals waren die Empfindungen doppelt so heftig, doppelt so intensiv.

"Mehr... mehr bitte... weiter...", flüsterte Harry plötzlich nur noch.
 

Draco ließ abrupt von ihm ab, musterte seinen Vampir unruhig.

Der lag auf dem Waldboden, kraftlos, mit glasigem Blick und trockenen Lippen.

"Scheiße... das war wohl zu viel des Guten", fluchte Draco und rappelte sich auf. Seine Erektion war vergessen, dass Harry gekommen war, bemerkte er gar nicht, einzig die Tatsache, dass er zu viel getrunken hatte, wusste er definitiv.
 

Nervös wischte Draco sich über die Stirn und dachte fieberhaft nach, was er tun sollte. Er wusste, dass sein eigenes Blut in dieser Situation nicht viel helfen würde, es hatte einfach zu wenig Nährstoffe. Weg wollte er nicht und so versuchte er zum ersten Mal, ein Tier, nur durch den Befehl seiner Gedanken, in seine Hand fliegen zu lassen. Bei Harry hatte er das schon einige Male gesehen, doch selbst hatte er es bisher nie ausprobiert.
 

Der Blonde streckte die Hand aus und konzentrierte sich, Sekunden dehnten sich für ihn zu Minuten, er schloss die Augen, um Harrys glasigem Blick nicht begegnen zu müssen, bis er endlich einen kleinen warmen Körper in seiner Hand fühlte und handelte. Mit einer schnellen Bewegung brach er dem Fuchs, der seinem Ruf gefolgt war, das Genick und kniete sich neben den Schwarzhaarigen, der so blass war, wie er ihn noch niemals gesehen hatte und hielt ihm das Tier an die Lippen.
 

"Baby ... komm schon ... trink", flüsterte er, doch Harry rührte sich nicht, blickte nur starr zu den Baumkronen hinauf. "Scheiße!", fluchte Draco, biss selbst in das Fell, aus dem sofort warmes Blut hervorsprudelte und hielt es über Harrys Lippen. Das dunkle Blut floss in dessen Kehle, staute sich in seinem Rachen, bis der Vampir endlich schluckte, hustete und dann langsam die Hand hob um Dracos Hand, die den Fuchs hielt, näher zu sich zu ziehen.
 

Ausgehungert saugte Harry an dem Tier, bis kein einziger Tropfen mehr übrig war und ließ erschöpft die Hand seines Freundes los.

"Baby ... bist du okay?", wisperte Draco und warf den Kadaver achtlos beiseite. "Brauchst du noch mehr? Sag doch was ... bitte!"
 

'Elender, kleiner Mistkerl!', dachte Harry und über Dracos Gesicht breitete sich ein freches Grinsen aus. 'Du bist ein arroganter, selbstverliebter, versauter, kleiner Mistkerl!'

"Wieso?", fragte der Blonde.

"Naja... du hast dich kein bisschen geändert." Ächzend setzte Harry sich auf, wischte sich das Blut von den Lippen und stöhnte. "Scheiße, das war zu heftig." Er ließ seinen Kopf im Nacken kreisen und stand auf.

"Darf ich das etwas genauer wissen?", forderte Draco nun.

Harry sah belustigt auf ihn hinunter.

"Naja... Reinblüter? Der große Draco Malfoy - klar, dass dem Muggelblut am Arsch vorbei geht, aber bei Reinblütern flippt er aus! Unglaublich!"
 

"Hey! Das kannst du mir ja wohl kaum vorhalten. Wieso sollte ich was dafür können? Außerdem ... meine Erziehung kannst du mir eben nicht mehr austreiben", gab Draco zurück und schnaubte.

"Erziehung?" Harry starrte ihn ungläubig an. "Verziehung, meinst du wohl!"

"Und auch daran bin ich nicht schuld. Da musst du dich schon bei meinen Eltern beschweren gehen. Nur zu! Vielleicht gibt Lucius ja dann den Löffel ab, wenn du aus heiterem Himmel da stehst!"

"Lucius... Baby, ich muss dir da glatt was gestehen..." Harry grinste frech. "Dein Vater mag ja noch so ein Arschloch sein, er ist verdammt sexy... so wie sein Sohn!"
 

Draco starrte Harry eine Sekunde fassungslos an, bevor es aus ihm herausplatzte.

"Du findest meinen Vater ... Wäähhh! Ich glaub mir wird schlecht!"

"Ohh jaah... er hat sehr schöne Augen und einen ziemlich erotischen Hintern." Harry grinste dreckig, biss spielerisch in Dracos Nacken und schlang die Arme um seinen Hals. Dann blickte er ihm in die Augen. "Das wäre doch was... erst den Vater, dann den Sohn...", raunte er ihm ins Ohr.

Draco wusste im Moment wirklich nicht, ob ihn das anmachen oder ekeln sollte.

"Du bist ein ekelhaft, kranker Mistkerl, das weißt du, oder??? Du würdest aber nicht verlangen, dass ich dabei zusehe oder ... oh warte ... hattest du nicht gesagt, dass die Kerle, mit denen du Sex hast, nicht überleben? Worauf wartest du dann noch? Na los... geh schon!", grinste er plötzlich und sah Harry frech an.
 

Harry musterte ihn kurz, machte dann auf dem Absatz kehrt.

"Gut, geh ich eben deinen Daddy vögeln...", meinte er lapidar und schritt los.

Draco setzte sich, nackt wie er war, auf den Waldboden, winkte Harry hinterher und rief:

"Bye, Baby! Ich warte hier auf dich, okay? Bis später!"

Harry blieb stehen.

"Warte... du lässt mich einfach gehen?" Stirn runzelnd drehte er sich zu Draco um und zündete sich eine Zigarette an.

"Tu dir keinen Zwang an", meinte Draco und musste sich das Lachen verbeißen, bei Harrys Miene. "Wenn du Daddy vögeln willst, dann mach! Viel Spaß!"

"Da ist doch ein Haken, oder?"
 

Dracos Grinsen wurde eine Spur breiter sagte jedoch nichts weiter und ließ seinen Freund einfach mal schmoren.

Harry starrte ihn an und zuckte dann mit den Schultern. Mit einer Handbewegung hatte er sich die Illusion von Jamy auferlegt, ging zu Draco und küsste ihn kurz.

"Bis später!"

"Ach, Baby? Eine Sache wäre da noch ...", sagte Draco langsam und sah ihn mit einem zuckersüßen, unschuldigen Lächeln an.

"Und welche? Daddy liegt im Sterben und ich helfe ihm dabei, es hinter sich zu bringen... also, was ist es?"

"Wenn du dein Teil da", der Blonde deutete auf Harrys Schritt, "tatsächlich in den Arsch von Lucius Malfoy schiebst, werde ich ihn dir beim nächsten Blow-Job abbeißen und ihn den Wölfen zum Fraß vorwerfen, alles klar?"
 

Harry hockte vor ihm auf dem Waldboden und biss sich grinsend auf die Zunge.

"Es freut mich zu hören, dass du ein Problem damit hättest. Aber ich geh dann jetzt trotzdem mal. Du hast es mir angeboten und ich habe schon zu Schulzeiten gelernt, Befehlen zu folgen." Er küsste Draco und strand wieder auf.

"Hey! Stehen bleiben!", blaffte Draco und stand nun ebenfalls auf. "Wann bitte sollst du gelernt haben, Befehlen zu folgen?"

"Naja...", meinte Harry mit ernster Stimme. "Ich war doch immer der höchstpersönliche Spielball der magischen Bevölkerung. Ob nun Dumbledores oder Voldemorts, der, der Todesser oder der anderen Schüler und Lehrer. Immer konnten alle machen, was sie wollten. Sogar du."
 

"Potter! Jetzt halt aber mal die Luft an! Okay ... ähm ... vergiss das. Was die anderen mit dir gemacht haben, mag ja stimmen, aber du kannst mir nicht erzählen, dass dir die Streitereien mit mir keinen Spaß gemacht haben, du blöder Gryffindor! Außerdem war das verfickt noch mal nicht mein Fehler! Ich wollte dein Freund sein!", gab Draco, nun aufgebracht zurück. Musste der Idiot jetzt diese Scheiße ausgraben?
 

"Mein Freund wolltest du sein? Wie niedlich!" Harry lachte laut los. "Nein, im Ernst. Das ist süß. Aber ich muss dich endlich mal darüber aufklären, warum ich dein Angebot ausgeschlagen habe, Darling. Willst du es wissen?" Harry küsste den Blonden gierig und legte dann seine Stirn an Dracos.

Dracos Grinsen war schlagartig verflogen. Das hier entwickelte sich in eine völlig andere Richtung, als er gedacht hatte und er schluckte hart.

"Harry, du musst mir nicht sagen, wie ich damals war. Das weiß ich ganz gut selbst, glaub mir. Nichtsdestotrotz wollte ich damals dein Freund werden. Und das nicht nur, weil du Harry Potter warst", sagte Draco leise, machte sich von Harry los und ging davon um seine Hosen vom Boden aufzuheben.
 

Harry sah ihm nach und zog an seiner Zigarette.

"Und warum dann? Du warst ein kleiner arroganter Scheißer! Du hast meinen Freund beleidigt, aber das war nicht der Grund, warum ich die Freundschaft abgelehnt habe, Dray."

"Warum dann, verdammt?", fuhr Draco auf und sprang schon fast in seine Jeans. "Kannst du dich noch an unser erstes Treffen erinnern? Bei Madam Malkins? Du standest da, in diesem viel zu großen Hemd, hattest so leuchtende, neugierige Augen und ... Scheiße! Ich wollte dich einfach nur beeindrucken. Ich kannte es damals nicht anders, verfluchte scheiße! Ich bin ein Malfoy! Mir wurde praktisch mit der Muttermilch eingetrichtert, dass ich alles haben kann, was ich nur will!"
 

"Und genau das ist der Grund, warum ich die Freundschaft ausgeschlagen hatte. Himmel, ich bin in einer Besenkammer aufgewachsen, Dray! Ich hatte eine Scheißangst davor, erneut zu versagen, so wie Onkelchen es mir zehn Jahre lang eingeredet hat. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, dachte ich: Wow... der hat alles, der kann alles, der darf alles! Mein erster Eindruck, mein Respekt vor dir hat mich dermaßen eingeschüchtert, dass ich wirklich eine Scheißangst hatte. Angst davor, dass du irgendwann erkennen würdest, was für ein Versager ich war!" Harry redete sich in Rage, bis ihm regelrecht die Luft wegblieb.
 

Draco starrte ihn an, ließ Harrys Worte sacken und war dann, blitzschnell, mit drei großen Schritten bei ihm und nahm sein Gesicht in seine Hände und sah ihm fest in die Augen.

"Verdammte Scheiße, Harry! Du warst nie ein Versager! Hast du eine Ahnung, wie sehr ich dich all die Jahre bewundert habe? Natürlich hätte ich mir eher die Zunge abgebissen, als das zuzugeben, aber es war so. Du hast so viel Scheiße durchgestanden, denkst du ein anderer hätte auch nur die Hälfte von alle dem ertragen? Ich hätte nie so von dir gedacht", sagte Draco eindringlich und strich mit den Daumen über Harrys Wangen.
 

Mit einem weichen Blick streichelte er mit seiner Nase Dracos.

"Ich hatte es nicht gewusst...", flüsterte er. "Ich hatte einfach Angst..." Blind suchten seine Lippen Dracos, doch dann hielt er inne. "Eigentlich sind wir ganz schön bescheuert, weißt du?", sagte er plötzlich.

Draco sog Harrys Zärtlichkeiten regelrecht in sich auf und seufzte.

"Was meinst du?"

"Wie sind jetzt beide 21 Jahre alt. Ich genau genommen 17, aber egal. Wir sind Unsterblich, Vampire... junge Vampire und heiße..." Harry drängte sein Becken näher an Dracos und grinste. "Wir sind absolut cool, sexy, atemberaubend schön und sinnlich... naja, und tödlich." Er küsste Draco kurz und leidenschaftlich. "Wir sollten die Vergangenheit vergessen. Unser Verhalten damals, Voldemort, deinen beschränkten Vater... alle. Das zählt nicht mehr. Das ist alles Schnee von gestern. Jetzt will ich die Zeit mit dir einfach genießen, okay? Lass uns nie wieder über die Zeit reden, die uns beiden nur wehgetan hat!"
 

Draco schloss Harry fest in die Arme, vergrub seinen Kopf an Harrys Hals und musste ein Schluchzen unterdrücken. Theoretisch war er älter als sein Freund, aber manchmal brachte er ihn mit seinen Worten dazu, sich klein und hilflos zu fühlen. So wie jetzt gerade.

"Lass mich niemals allein, okay?", nuschelte Draco und biss sich auf die Lippen, um die Tränen, die ihm hochkamen zu unterdrücken. Er hatte keine Ahnung, warum er plötzlich so emotional reagierte. Das war nicht seine Art, noch nie gewesen und er versuchte es zu vertuschen, in dem er Harry noch heftiger an sich presste. Gerade so, als wolle er ihn nie wieder loslassen.
 

Harry spürte die Nässe an seinem Hals und runzelte die Stirn. Kurz entschlossen nahm er Dracos Gesicht in seine Hände und blickte ihm tief in die Augen.

"Ich liebe dich, Draco Malfoy. Sollte ich dich je verlieren oder verlassen, würde ich sterben...", flüsterte er und legte seine Lippen auf die des Blonden, bewegte sie zaghaft und ruhig, legte all seine tiefen und beinahe erdrückenden Gefühle in diesen einen Kuss. 'Nie könnte ich dich allein lassen! Du bist der Sinn meiner Existenz!'
 

Nun schluchzte Draco wirklich auf, krallte sich an Harry fest und seine Tränen liefen die blassen Wangen herunter. Die Gefühle, die Harry mit diesem unschuldigen Kuss auslöste waren zu viel und er konnte sich nicht erklären, was zum Teufel mit ihm los war. Einen Moment erwiderte er Harrys Liebkosung, trat einen Schritt zurück und fuhr sich fahrig über die Augen.

"Scheiße ... mutier ich jetzt zur Heulsuse, oder was? Verdammt, was ist nur los?", fluchte er, ließ sich auf den Boden fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Armen. Es war ihm so unendlich peinlich, hier vor Harry loszuheulen und doch konnte er sich nicht beruhigen.
 

"Hm... erstens siehst du süß aus... lass mich ausreden", machte Harry Dracos Protest zunichte, den er wegen dem Wort 'Süß' bringen wollte, "Süß aus, wenn du weinst. Das habe ich schon im Bad, damals im sechsten Jahr festgestellt und zweitens... was geht in dir vor? Versuch, es zu beschreiben", bat Harry leise und sanft und setzte sich zu ihm auf den Boden. Draco machte ein Geräusch, welches irgendwo zwischen lachen, weinen und einem entrüsteten Schnauben lag und zog die Schultern hoch.

"Ich ... hab keine Ahnung ... verdammt", schluchzte er erneut und konnte den Tränenfluss einfach nicht stoppen. "Ich weiß nicht, was los ist ... ich ... ich ... kannst du mich nicht einfach fest halten, Harry? Bitte? ... Ich will mich nicht selbst analysieren ... dabei kommt sowieso nur Mist raus."
 

Harry lachte leise und zog Draco auf seinen Schoß und fest in seine Arme.

"Lucas hat gesagt, dass es keine Liebe zwischen uns ist, sondern viel mehr. Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, nicht unter all den neuen und wunderbaren Gefühlen zusammen zu brechen, Draco. Ich glaube nicht, dass sich etwas vergleichbares dafür findet, womit ich diese heftigen Gefühle für dich vergleichen oder beschreiben könnte. Es ist mehr als Liebe, viel mehr. Vielleicht ist es das, was dich gerade so dermaßen überfällt. Könnte doch sein, oder? Zumindest hoffe ich das", setzte er grinsend hinterher, während er pausenlos seine Finger durch die weichen, blonden Haare gleiten ließ.
 

"Salazar ... ich führ mich hier auf wie ein verdammter Hufflepuff", heulte Draco und verkroch sich schon beinahe in Harrys Umarmung. "Keine Ahnung, ob es das ist ... ich hab solche Angst, Harry ... dass du mich irgendwann satt hast. Hast du eine Ahnung, wie lang die Ewigkeit ist? Das ist verflucht lang! Was ist, wenn ich dir irgendwann auf die Nerven gehe ... oder du irgendjemanden anderen triffst, der viel netter ist als ich und-"

Harry presste seine Lippen resolut auf Dracos, schob seine Hand in seinen Nacken und leckte langsam mit der Zunge über dessen Lippen. Kaum hatten sich Dracos Lippen zum Protest geöffnet, schlüpfte er frech hinein und verwickelte seinen Kater in einen feurigen Kuss, der beide zum Stöhnen brachte. Behutsam legte er ihn auf den Waldboden, beugte sich über ihn, ohne den Kuss zu lösen. Minutenlang waren sie gefangen, erst dann grinste Harry.
 

"Halt die Klappe, Kätzchen und hör mir zu! Es ist mir scheißegal - ich wiederhole - scheißegal, wie lang die Ewigkeit ist. Ich liebe dich so sehr, dass es mich beinahe erstickt, dass ich Schmerzen verspüre, wenn du länger nicht bei mir bist, ich fange an zu träumen, wenn ich dich beobachte... Draco, du rufst Eigenschaften in mir hervor, die ich noch nie verspürt habe und ich werde dich nie... nie... niemals laufen lassen! Wenn du gehst, folge ich dir, egal, wohin!"
 

Draco sah Harry an, schluckte, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Verwirrt schüttelte er leicht den Kopf und versuchte es erneut.

"Ich würde niemals gehen", brachte er schließlich leise heraus und drängte sich näher an Harry heran. "Nicht jetzt, wo ich dich endlich habe. Weißt du, wie lange ich dich schon liebe? Seit der vierten Klasse liebe ich dich ... seit du in diesem verdammten Irrgarten verschwunden warst ... Wie dumm müsste ich sein, um dich jetzt wieder gehen zu lassen. Ich liebe dich ... egal ob tot oder lebendig!" Draco vergrub wieder seinen Kopf an Harrys Hals und genoss einfach die Nähe von Harry, seinen Körper, der sich an seinen drückte und seinen Geruch der ihn umwaberte. Er wusste, dass das, was er eben gesagt hatte, die Wahrheit war. Niemals würde er ihn gehen lassen.
 

"Ich liebe dich auch... mehr als mein Leben, mehr als alles, was mir wichtig ist, Draco. Wir bleiben zusammen..."
 


 

Taschentuch gefällig? *g*

Da sind wir wohl ein wenig arg emotional geworden, aber das muss ja auch mal sein. Das nächste Mal könnt ihr euch auf ein sehr interessantes Gespräch mit Theo freuen. Wir haben noch die eine oder andere Überraschung parat.
 

Bis dahin, wünschen wir euch ein wunderbares, verlängertes Wochenende und morgen einen schönen Feiertag!
 

Bis nächsten Donnerstag! Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 24

Huhu ihr Süßen!
 

Hui! Schon wieder eine Woche vorbei, das geht immer so schnell!

Ich hab gute Nachrichten für euch und ich weiß, dass es einige von euch interessieren wird, wie ich in den Kommis lesen konnte.
 

'Geruch des Blutes' wurde letzte Woche fertig gestellt und wir können euch stolz mitteilen, dass die gesamte Story 35 Kapitel umfasst. Das ist doch was, oder?

Was die Nachfragen wegen unserem allseits gehassten Erpresser angeht... keine Angst, den haben wir nicht vergessen und ich kann euch sagen, dass er das bekommen wird, was er verdient! Muahahahahaha!
 

Wie immer bedanken wir uns mit dicken Knutschern bei allen Lesern, die uns ein Kommi da lassen!!!
 

Zischt nach dem Kapitel nicht gleich ab, ich hab noch etwas Wichtiges zu sagen und würde euch bitten, dass ihr euch das kurz durchlest, ja? Danke!
 

So, aber jetzt ohne langes Gelaber erst einmal viel Spaß beim lesen!!!
 

Kapitel 24
 

Bis zum späten Nachmittag lagen Harry und Draco einfach nur auf der Wiese und küssten sich. Zu mehr fehlte beiden die Energie.

"Ich muss langsam los", wisperte Harry.

"Wohin?" Draco schaute ihn fragend an.

"Ich treffe mich mit Theo. Schon vergessen?"

Draco sah ihn verwirrt an und rappelte sich auf.

"Was meinst du damit 'Du triffst dich mit Theo'?"

"Oh man, warst du heute Vormittag so dermaßen benebelt? Theo und Blaise haben uns erkannt. Ich treffe mich mit Theo bei deinem Grab. Ich muss sicher stellen, dass er die Klappe hält!" Harry stand ebenfalls auf und nahm Dracos Hand in seine.
 

"Willst du dich outen? Also, gehst du als Harry oder als Faith?"

"Nee, nie wieder Faith! Ich verstehe nicht, wie Weiber in diesen engen Klamotten klar kommen. Obwohl... ich muss zugeben, dass mich deine Brüste und deine... Pussy schon erregt haben... sie war so nass und glitschig. Ich hätte mich gern darin versenkt!" Er grinste Draco beinahe vulgär an.

Der Blonde zog eine Augenbraue hoch und betrachtete seinen Freund.

"Naja...", meinte er langsam, "das was du mit deinen Fingern da veranstaltet hast, hat sich schon gut angefühlt. Vielleicht, wenn du ganz lieb zu mir bist, könnte es sein, dass ich mich dazu überreden lasse."
 

Das hatte Harry nun nicht erwartet und das konnte man an seinem überraschten Gesicht auch erkennen.

"Echt jetzt? Das würdest du wirklich tun?", fragte er noch einmal nach. "Warte ... was genau meinst du mit 'lieb sein'?"

Draco setzte sich grinsend auf und hatte ein eindeutiges Slytherin-Funkeln in den Augen.

"Ich will diese Lederhose von Barney's haben!", antwortete Draco wie aus der Pistole geschossen und sah seinen Freund erwartungsvoll an.

Harry warf den Kopf in den Nacken und lachte laut auf.

"Die bekommst du, Baby! Man, ich würde dir alles schenken! Das solltest du wissen und ich glaube, die passt perfekt zu deiner Lederjacke!"

Draco krabbelte mit einem strahlenden Lächeln auf Harry zu, setzte sich auf ihn und beugte sich zu ihm hinunter.

"Na, dann ... dann darfst du dich in meiner feuchten Pussy versenken, so oft du willst!", raunte Draco und küsste den Schwarzhaarigen tief und verlangend.
 

Harry stöhnte auf, denn allein der Gedanke machte ihn beinahe rasend, doch er hatte eine Verabredung und er wollte nicht zu spät kommen, also packte er Draco am Hintern, drehte sich mit ihm und beendete den feurigen Kuss schweren Herzens.

"Ich muss los."

Draco verdrehte grinsend die Augen.

"Okay ... sag mal ... wer soll nachher auf dich warten? Draco oder Darla?", fragte er mit einem unschuldigen Augenaufschlag und legte die Arme unter seinem Kopf ab, während er zu Harry hoch sah.
 

"Draco. Ich denke, du willst bestimmt erstmal Einzelheiten erfahren. Ich überlege, ob ich noch was trinken sollte, aber eigentlich fand ich Theo nicht sehr lecker. Zu würzig!" Harry zog die Nase kraus und schaute zum Himmel, als die ersten Regentropfen auf sie nieder tropften. "Lass uns erstmal nach Hause apparieren. Ich muss mich noch umziehen und verwandeln."

"Als würden die Einzelheiten davonlaufen, wenn du sie mir nicht gleich erzählst", grummelte Draco leise, stand jedoch auf und umarmte Harry. Er hätte natürlich auch alleine apparieren können, doch er hatte heute ständig das Bedürfnis, seinen Freund zu berühren. "Na los, mach ... meine Haare werden nass!"
 

Harry sah ihn an, biss sich auf die Unterlippe, lachte aber doch los.

"Okay, du hast Recht. Wenn ich nach Hause komme, will ich eine nackte und willige Darla auf meinem Bett liegen haben. Mit gespreizten Beinen und lüstern. Willst du Harry, Jamy oder Faith?", fragte Harry, doch bevor Draco antworten konnte, apparierte er und tauchte in ihrem Zimmer wieder auf.

Draco schnappte sich ein Handtuch und tupfte seine Haare trocken, starrte dabei finster in den Spiegel und überlegte gleichzeitig, für wen er sich entscheiden sollte.

"Also wenn schon ... dann gleiches Recht für alle. Ich will heute Abend die zierliche, sexy Faith hier haben, klar?", meinte er schließlich und drehte sich dreckig grinsend zu Harry um, der sich jedoch gerade in Jamy verwandelt hatte.

Harry grinste und nickte.

"Okay, du sollst Faith bekommen. Dray... soll ich Theo etwas ausrichten?", fragte er ernster.
 

Das Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Blonden und er faltete betont langsam das Handtuch zusammen.

"Ich weiß nicht ... sag ihm einfach ... sag ihm, dass es mir Leid tut und dass ich ihn lieb hab", sagte er leise und besah sich interessiert die Stickerei in der Borte des Handtuchs.

"Mach ich. Dray, sieh mich an." Der Blonde hob den Kopf."Mach dir nicht so viele Gedanken. Beide wissen jetzt, dass du nicht wirklich tot bist und irgendwann kommt der Punkt, wo du ihnen unbeschadet gegenüber treten kannst, okay? Vertrau mir..." Harry küsste Draco auf die Stirn und auf die Lippen, bevor er lächelte und apparierte.
 

Auf dem Friedhof standen die Wege bereits unter Wasser und Harry wich im Slalom den Pfützen aus, bis er an Dracos Grab ankam, wo unter einem Baum Theodore Nott stand und ihn scharf musterte.

"Hallo Theo." Harry sah ihn nicht an. Würde Theo wissen, dass er es war?Misstrauisch sah Theo zu dem Mann und verengte die Augen, als er den Mann wieder erkannte, der erst neulich mit ihm an Dracos Grab gestanden hatte. Seufzend trat er einen Schritt vor und nickte knapp.

"Potter ... hallo!", grüßte der Braunhaarige und fuhr sich durch sein feuchtes Haar. "Könnten wir ins Trockene gehen? Ich denke, da lässt es sich besser reden. Dort drüben ist das Mausoleum meiner Familie." Mit seiner Hand deutete Theo zu einer Gebilde aus hellgrauem Granit, welches aussah, als wäre es für die Ewigkeit dorthin gebaut worden.
 

"Klar, warum nicht." Harry folgte ihm und betrat eine kleine Familiengruft. An den Wänden hingen Fackeln, und schwere Marmorplatten waren in den Stein eingelassen. Harry lehnte sich an das Fensterbrett und schob die Hände in die Jackentaschen. "Wie geht es Blaise?", fragte er.

Theo schnaubte auf und setzte sich auf die steinerne Bank, die in der Mitte des Raumes stand.

"Dem hab ich einen Beruhigungstrank verpasst. Im Moment schläft er wie ein Baby, sonst hätte er mir die Bude auseinander genommen. Hast du Dray wieder ... naja ... auf den Boden bekommen? Was zum Teufel war da vorhin los mit ihm?"
 

Harry zögerte kurz, hob dann aber die Illusion auf. Was würde sie bringen, da Theo ja doch wusste, wer er war?

"Theo, hast du die Lage vorhin richtig verstanden? Ich meine, weißt du, was mit Draco passiert ist?", fragte er statt eine Antwort zu geben.

Der ehemalige Slytherin sah sich Harry ruhig an, bemerkte die unnatürliche Blässe und verschränkte die Arme vor der Brust, als er sich bequemer hinsetzte.

"Nun, wenn ich nach Blaise` Theorie gehe, bist du ein Vampir und hast Dray ebenfalls zu einem gemacht. Du kannst mich allerdings gern eines besseren belehren."

Harry lächelte.

"Nein, sonst müsste ich lügen und laut Draco kann ich das nicht." Wieder machte Harry eine kleine Pause, bevor er Theo direkt in die Augen schaute. "Es stimmt. Ich bin seit mehr als drei Jahren ein Vampir, Dray seit einem halben Jahr. So wie es aussieht ist sich der süße Eisprinz zu fein für Muggelblut. Er hat darauf gar nicht reagiert, doch bei euch ist er regelrecht ausgeflippt. Reinblüter... Für ihn wart ihr in diesem Moment seine Beute. Tut mir Leid, wenn ich so direkt bin, aber hätte ich ihn gelassen, hätte er erst Blaise getötet und dann dich."
 

Aufmerksam hatte Theo seinem ehemaligen Mitschüler zugehört und atmete tief durch, bevor er sprach.

"Und du? Bist du satt? Oder laufe ich Gefahr, dass du gleich über mich herfällst?", fragte er gelassen und sah Harry mit ausdruckslosem Gesicht an.

Harry setzte sich auf das Fensterbrett und stellte die Füße auf einen Mauervorsprung.

"Ich töte keine Menschen. Im Normalfall ernähren wir uns von Tierblut. Außerdem muss ich dir sagen, wirkst du auf mich nicht besonders reizvoll. Das hat nichts mit Gryffindor und Slytherin zu tun. Eher mit der Tatsache, dass du ziemlich würzig riechst. Ist nicht mein Geschmack. Auch Blaise würde mich nicht reizen."

"Das ist interessant ... und es beruhigt natürlich. Darf ich fragen, wie du zum Vampir wurdest oder ist das zu persönlich?" Theo sah Harry offen in die Augen und konnte seine Neugierde nicht verbergen.
 

"Nein, zu persönlich ist es nicht. Ich kann es dennoch nicht erklären, denn ich weiß es nicht. Ich war nach der Schlacht unterwegs. Diese ganze Feierei hat mich offen gestanden ziemlich angekotzt. Naja, im Wald muss mich jemand angefallen haben. Mehr weiß ich nicht. Ich bin Tage später im Norden Englands wieder zu mir gekommen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich nicht getötet wurde, denn ich musste auch sein Blut trinken, um verwandelt zu werden, wie ich jetzt weiß. Keine Ahnung, warum irgendwer einen Vampir aus mir machen wollte." Harry besah sich den jungen Mann, der völlig entspannt vor ihm saß. "Theo... ich weiß, dass die Streitigkeiten zwischen Slytherin und Gryffindor schon ewig her sind und du schon damals keine Angst vor mir hattest, aber warum bist du jetzt so ruhig? Ich könnte dich innerhalb von Sekunden töten, wenn ich wollte. Hast du keine Angst, oder so?"
 

Theo lächelte und zollte Harrys schneller Auffassungsgabe seinen Respekt.

"Nein, ich habe keine Angst, nicht wirklich. Ich hatte schon genug mit Vampiren zu tun, auch mit solchen, die sich nicht überwiegend von Tierblut ernähren. Ich habe Respekt vor dir, aber Angst ... nein. Deine Geschichte ist interessant und ich denke, die, die ich zu erzählen habe, wird dich genauso interessieren. Aber beantworte mir zuerst noch eine Frage. Hast du schon mal vom Angelus-Orden gehört?"

Harry hob eine Augenbraue.

"Ähm... nicht das ich wüsste!"
 

Theo nickte. Das hatte er sich schon gedacht.

"Der Angelus-Orden geht auf die ersten Vampire zurück. Keiner weiß heute mehr, wie oder warum sie entstanden sind, aber das ist denke ich auch nicht relevant. Es ist so, dass vor vielen, vielen Jahrhunderten die Vampire mit einer ausgesuchten Gruppe von Menschen einen Pakt geschlossen haben. Diese Menschen versprachen, die Vampire zu schützen, im Gegenzug dazu, versprachen die Vampire, nicht wahllos über die Menschen herzufallen. Genau das tut der Angelus-Orden auch heute noch. Meine Familie gehört seit Jahrhunderten zu diesen Ordensleuten und da ich der Letzte der Generation bin ... nun ja. Jedenfalls gibt es immer wieder sogenannte abtrünnige Vampire, die sich den Regeln nicht unterordnen wollten. Voldemort hatte einige von ihnen in seinen Reihen. Ich denke, dass einer von ihnen dich überfallen haben könnte. Warum kann ich dir allerdings auch nicht sagen", erklärte Theo und wartete nun ruhig auf Harrys Reaktion.
 

Harry starrte ihn an.

"Wow!", war das erste, was ihm einfiel. "Wenn du sagst, sie töten nicht wahllos Menschen... wovon ernähren sie sich?" Jetzt war er neugierig. Amüsiert sah Theo ihn an.

"Ich bin sicher, wenn du ein wenig nachdenkst kommst du von allein drauf, aber ich werd's dir trotzdem sagen. Ist eigentlich ganz einfach. Einerseits von zum Tode verurteilten Verbrechern, andererseits ... von Blutbanken. Ziemlich simpel."

"Stimmt. Aber die Gier nach Menschen ist immer da. Ich finde unsere Methode besser. Zwar leiden wehrlose Tiere, wie Adam immer sagt, aber keiner... nun, keiner stimmt auch nicht... Lucas und ich haben nicht das Bedürfnis Menschenblut zu trinken. Draco fährt, wie wir schon bemerkt haben, nur auf Reinblüter ab und Adam... naja, so langsam hat er sich im Griff." Harry schwieg einen Moment. „Kannst du dir erklären, warum - angenommen, es war einer von Voldemorts Vampiren - er mich nicht getötet hat?", fragte er schließlich.
 

"Ich geb dir Recht, dass eure Methode besser ist und bin erstaunt darüber, dass ihr euch so gut im Griff habt. Es gibt auch einige Vampire bei uns, die sich von Tieren ernähren. Allerdings sind das meist diejenigen, die von einem der Älteren aus der Gemeinschaft als ihr Gegenpart gefunden und verwandelt wurden. Die Älteren sind oft welche, die erst später zu uns stießen. Welche, die dieses Verlangen schon in sich trugen. Genau diese versorgen wir mit Menschenblut", ging Theo auf Harrys Einwand ein. "Was deine Frage angeht ... nun, das kann ich dir wirklich nicht sagen. Vielleicht war es einfach ein Unfall, vielleicht hast du dich gewehrt und ihn verletzt, oder es war einer dieser Vampire, die es lustig finden, einen Vampir zu erschaffen und sie auf die Menschheit loszulassen. Das gibt es durchaus auch. Du sagtest, es gibt außer dir und Dray noch zwei weitere?"
 

"Ja, Lucas und Adam. Beide Muggel. Lucas ist schon seit einigen Jahrzehnten Vampir und hat mich damals aus der Gosse geholt. Adam seit knapp neun Monaten. Für ihn war es schwer, auf Tierblut umzusteigen, doch bevor er wieder einen Menschen angefallen hätte, wäre er lieber gestorben, insofern Vampire aus Blutmangel sterben können, das weiß ich nicht." Harry schwieg einen Moment, zündete sich eine Zigarette an und atmete tief durch. "Ich soll dir einen Gruß von Draco ausrichten und ihm täte es Leid, was passiert ist und..." Harry schaute zu Boden, sprach aber nicht weiter.
 

"Und?", hakte Theo nach und sah Harry aus ruhigen blauen Augen an.

"Und er hat dich lieb. Theo, ich sollte dir noch etwas erzählen", schob er gleich hinterher, um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen, wurde aber von Theo unterbrochen.

"Draco ist dein Gegenpart, nicht wahr?" Über Theos Gesicht war ein trauriges Lächeln gehuscht, doch er sah Harry fest ins Gesicht. "Es wundert mich eigentlich nicht wirklich. Ich wusste immer schon, wem Dracos Liebe galt. Er hat zwar nie auch nur etwas darüber verlauten lassen, aber ... es war sein Blick, wenn ihr euch gestritten habt. Er hat nie so lebendig ausgesehen, wie in diesen Momenten. Ich bin ihm nicht böse, war ich nie. Es war schön mit ihm, aber es sollte eben nicht sein."
 

"Gegenpart... ein seltsames Wort, aber ja. Draco ist das, was mir mein Leben lang gefehlt hat. Theo... ich... wir, Draco und ich sind nicht nur Zauberer und Vampire. Wir sind mehr und ehrlich gesagt, macht uns das gefährlicher, als jeden Vampir, den du kennst. Egal, wie alt sie sind."

Theo sah ihn aus zusammengekniffenen Augen einen Moment an und man konnte ihm fast ansehen, wie sich die Rädchen in seinen Hirnwindungen drehten.

"Voldemort?", fragte er schließlich knapp und fummelte eine Zigarette aus seiner Jackentasche hervor, die er sich anzündete und den Rauch ausblies.
 

"So langsam wirst du mir unheimlich. Du weißt mehr, als mir lieb ist. Aber ja, Voldemort. Ich bin ein Schwarzmagier, mächtiger, als Voldemort es je war, weil ich mich nicht von Selbstgier und Hass zerfressen lasse. Ich habe diese Fähigkeiten an Draco weiter gegeben, als ich ihn verwandelt habe. Ich kann Gedanken lesen, Theo. Ich weiß, was in dir vorgeht... was deine Gefühle für Draco angeht." Harry sah ihm durchdringend in die Augen. "Es ist ein verdammtes Mantra in deinem Kopf..."

"Willst du mir vorwerfen, dass ich ihn liebe? Ich werde mich nicht für meine Gefühle entschuldigen, Harry, denn die kann man, wie du weißt nicht steuern. Und was hast du erwartet? Dass ich dumm bin, wenn ich es mit einer Horde, teilweise uralter Vampire zu tun habe?", schnaubte Theo und sah seinerseits den Vampir durchdringend an.
 

Harry lächelte und hob abwehrend die Hände.

"Nein, ich mache dir keine Vorwürfe. Ich möchte nur, dass du weißt, wer vor dir sitzt. Uralte Vampire hin oder her, ich bin mächtiger. Ich bin nicht mehr der kleine Hogwartsschüler, den alle in der Gegend herum schubsen konnten. Ich bin tödlich und wenn man mich oder meinen Besitz angreift oder bedroht, scheue ich auch nicht davor zurück, meine Macht einzusetzen. Dessen solltest du dir bewusst sein." Harry wusste nicht, ob es nötig war, diese Warnung auszusprechen, doch er tat es. Draco war sein!
 

Theo hob nach dieser versteckten Drohung abwehrend die Hände und sah Harry lächelnd an.

"Wie wir gerade festgestellt haben, bin ich nicht dumm. Und ich müsste schon sehr dumm sein, wenn ich mich zwischen einen Vampir und seinen Gegenpart drängen würde, egal um wen es sich dabei handelt. Harry, mache ich auf dich den Eindruck, als wollte ich dir auch nur irgendetwas wegnehmen, oder dich bedrohen?"

"Nein, eigentlich nicht. Ich möchte nur die Fronten klären." Harry schwieg und schaute aus dem Fenster hinaus in die Nacht. "Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte er schließlich.

"Die Fronten sind geklärt", grinste Theo, warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. "Welchen Gefallen?"
 

"Teddy..." Harry hob den Kopf und sah dem anderen in die Augen. "Ich... also, hast du von den Morden an den Dursleys in der Zeitung gelesen?"

Theo runzelte die Stirn und rieb sich überlegend darüber.

"Deine Muggelverwandtschaft, oder? Was hat dein Patensohn mit ihnen zu tun?"

"Nun, ich habe sie erschossen! Theo, irgendjemand weiß, dass ich nicht tot im eigentlichen Sinne bin und erpresst mich. Ich bin ein Profikiller. Draco stand ebenfalls auf meiner Liste und dann die Dursleys. Ich weiß nicht, wozu der Kerl oder die Frau... ich habe keine Ahnung... noch fähig ist. Wenn ich es nicht tue, die Aufträge nicht erledige, muss Teddy sterben." Harry war sich seiner flehenden Stimme bewusst. "Teddy ist erst drei Jahre alt, verdammt. Ich... ich kann nicht zulassen, dass er stirbt - wegen mir, verstehst du?"
 

Theo sah ihn an und wirkte an diesem Abend zum ersten Mal überrascht.

"Also ... das hätte ich jetzt nicht erwartet. Das Ministerium denkt, es wären übrig gebliebene Anhänger Voldemorts gewesen, die Dampf ablassen wollten. Na ja, da können sie lange suchen", meinte Theo und strich sich nachdenklich mit dem Zeigefinger über die Lippen. "Du wirst also erpresst und hast überhaupt keinen Anhaltspunkt wer dahinter stecken könnte, richtig? Blödsinn ... was frage ich überhaupt. Wenn du das wüsstest, würde derjenige schon längst nicht mehr leben. Hm ... lass mich überlegen ... nun, es gäbe die Möglichkeit, dass wir deinen Patensohn und deine Freunde verstecken, aber ich glaube kaum, dass sie mir irgendeine abenteuerliche Räubergeschichte abnehmen würden. Besonders Gran- ich meine, Hermine nicht."
 

"Nein, ich möchte auch nicht, dass Teddy sein Leben im Exil verbringt. Hab einfach nur ein Auge auf ihn und wenn sich etwas tut, dann gib mir Bescheid. Ich... ich will einfach nicht zulassen, dass er dafür bezahlen muss. Ich hoffe, dass ich irgendwann einen Anhaltspunkt finde." Harry schnippte die Asche von seiner Zigarette. "Was machst du jetzt mit Blaise? Er wird sich nicht damit zufrieden geben, dass Draco bei mir ist."
 

"Ist verständlich, dass du das nicht möchtest. Sobald sich was tut, gebe ich dir Bescheid. Finden die Eulen dich eigentlich noch? Was Blaise angeht ... ich weiß es noch nicht. Mal sehen, wie er reagiert, wenn er wieder wach ist. Er hat sich dermaßen reingesteigert vorhin ... unglaublich. Ich glaube er war sich überhaupt nicht bewusst, in was für einer Gefahr er geschwebt hat. Und Draco reagiert wirklich nur auf Reinblüter?", fragte Theo und musste sich ein Grinsen verbeißen, denn das war schon wieder so typisch Draco, dass es fast schon komisch wirkte.

"Ja, nur Reinblüter... Eulen... keine Ahnung, ich habe seit drei Jahren keine Eulenpost mehr bekommen und offen gestanden kann ich dir nicht mal sagen, wo genau ich wohne. Ich appariere da immer hin. Ich werde dir hier eine Nachricht hinterlassen, wo du uns erreichst. Aber zu deiner eigenen Sicherheit solltest du nicht da hin kommen, es sei denn, du bist kein Reinblüter", grinste Harry.
 

"Soll ich jetzt die schmutzigen Geheimnisse der Familie Nott preisgeben?", lachte Theo und fuhr sich durch die Haare, als er sich im Mausoleum umsah. "Siehst du die Plakette dort links oben? Das war meine Ur-Urgrossmutter Frederica Nott. Sie war eine Muggel."

Harry starrte ihn einen Moment an und prustete dann los.

"Scheiß Halbblüter!", platzte er heraus. „Ob Dray weiß, dass er mit einem Halbblut im Bett war? Bist du ein Halbblut?", fragte er verwirrt amüsiert. "Wir können es ja testen und dir Draco vor die Nase setzten. Wenn er zuschnappt, bist du Slytherinwürdig", kicherte er.

Nun lachte auch Theo.

"Ich hab ehrlich keine Ahnung, was für ein Blut ich bin. Aber ein Versuch wäre es wert, oder nicht? Hey ... vielleicht könnten sie Dray anstatt dem Sprechenden Hut einsetzen, damit wirklich nur Reinblüter in Slytherin landen. Davon abgesehen sollte es Dray ziemlich egal sein, wenn man bedenkt, was er mit dir anstellt."
 

"Stimmt. Und er stellt eine Menge mit mir an..." Harry musterte Theo, der ihn mit erhobenen Augenbrauen anschaute. "Sorry... Aber das mit dem Hut ist keine gute Idee. Slytherin würde aussterben, da er alle Reinblüter anfallen würde." Kurz lachten sie, dann wurde Harry ernster. "Theo, kann ich mich darauf verlassen, dass mein... unser Geheimnis bei dir aufgehoben ist und du dafür sorgst, dass Blaise die Klappe hält? Ich möchte euch nur ungern wehtun!"

Theo lächelte gutmütig.

"Schon klar, Harry. Von mir wird zu niemandem ein Ton fallen. Das bin ich allein schon meinem Eid schuldig, den ich geschworen habe. Und um Blaise werde ich mich kümmern, keine Sorge. Wenn er die Klappe aufreißt, bekommt er 'ne Blockade verpasst, die nicht mal Voldemort brechen könnte. Uralte Vampire sind doch für einige Sachen gut. Sie kennen beispielsweise genauso alte Zauber, von denen heute kein Zauberer mehr weiß."
 

Für einen kleinen Moment schwiegen beide, hingen ihren Gedanken nach, dann stand Harry auf.

„Ich werde jetzt gehen. Gib mir eine Woche, dann werde ich dir hier eine Nachricht hinterlassen, ob und wann du Draco sehen kannst. Ich muss erst mit ihm reden. Und ich versuche heraus zu finden, wo ich wohne.“ Harry grinste und schaute Theo fest in die Augen.

„Okay… Harry, grüß ihn von mir. Sag ihm, dass ich ihn sehr vermisse.“

„Mach ich. So und nun werde ich mich mal verwandeln.“

Theo lachte leise.

„In den sexy Typen?“

„Uhh… sexy ja?“ Amüsiert schüttelte Harry den Kopf. „Nein, mein Kätzchen hat sich Faith gewünscht und die soll sie auch bekommen.“ Mit einer ausschweifenden Handbewegung legte Harry sich die Illusion von Faith auf, ordnete kurz die neuen Proportionen und drehte sich vor Theo.

„Geht das so?“, fragte sie mit süßer Stimme.

Erneut lachte Theo los.

„Du kannst froh sein, dass ich schwul bin, Herzchen. Sonst könntest du mir gefallen.“

„Danke!“ Faith hauchte ihm einen Luftkuss zu, zwinkerte noch einmal und apparierte.
 


 

Finito für heute! *g*

Na? Wie hat euch Theo gefallen? Also, wir haben ihn ins Herz geschlossen. Und irgendwie hat er einen leichten Giles-Touch angenommen, oder? Jaja, wir vermischen hier wild die Fandoms und haben Spaß dabei! *lol*
 

So, aber jetzt zu der angekündigten Mitteilung, bitte nicht abhauen, sondern lesen, es ist wichtig:

Wir, oder eher Jules, haben eine Neuigkeit. Unsere liebe Jules ist nämlich in anderen Umständen und bekommt, wenn alles gut läuft, Anfang Juni Nachwuchs. Das kleine Murmelchen, wie sie so schön sagt, macht ihr jedoch ein paar Probleme, weswegen sie in nächster Zeit ein paar Gänge runterschalten muss. Keine Sorge, es geht ihr gut, jedoch möchte sie kein Risiko eingehen, was ich auch voll und ganz verstehen kann.

Was mich auch zur Mitteilung führt. Jules hat mich gebeten, ihre Leser ein klein wenig zu vertrösten. Wer also auf neue Kapitel von 'Six Days', 'Gangs of London' oder auf die Fortsetzung von Jules` anderen Storys wartet, muss sich leider eine Weile gedulden, weil die Süße momentan das Bett hüten muss.

Daher kann es auch sein, dass es in unseren gemeinsamen Storys ein wenig zum stocken kommen kann. 'Geisel der Lust' und 'Geruch des Blutes' sind davon nicht betroffen, da beide ja abgeschlossen sind, was jedoch bei 'Your life in our hands' nicht so ist. Ich habe noch ein paar Kapitel Vorlauf, kann aber noch nicht sagen, wann wir wieder zum schreiben kommen werden. Aber keine Sorge, wir bemühen uns, okay?
 

Dann drückt unserer Süßen mal die Daumen, dass alles gut geht und schickt ihr ein paar gute Gedanken, ja?
 

Das war es auch schon und wir lesen uns nächste Woche wieder! Bis dann!
 

Knutschas,
 

Jules & Silver

Kapitel 25

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 26

OH MEIN GOTT!
 

Bitte, bitte nicht schlagen!!!

Ich hab euch wirklich vergessen!!! Schande über mich!

Das Wochenende war total chaotisch, dass ich vollkommen vergessen habe, hier auf mexx zu posten. Es tut mir sooooo Leid, Leute!!!

Vielen lieben Dank an littleUsagi-chan und lydia1, die mich darauf aufmerksam gemacht haben.
 

Und natürlich ein riesen Dankeschön an alle Kommischreiber!!!

Ich hoffe, ihr könnt mir diesen Faux Pas vergeben, ich weiß wirklich nicht, was in mich gefahren ist!
 

Jetzt aber trotzdem viel Vergüngen mit dem neuen Kapitel!!!
 

Eure zerknirschte Silver
 


 

Kapitel 26
 

Im ersten Moment wusste Harry gar nicht, worauf er zuerst reagieren sollte und fühlte sich das erste Mal seit Jahren komplett überfordert.

Neben ihm kauerte Draco mit gefletschten Zähnen, tief knurrend und pechschwarzen Augen. Noch nie hatte der Blonde gefährlicher ausgesehen. Wild und tödlich fixierte er seine Beute.

Ihm gegenüber standen, wie eine Fata Morgana in der morgendlichen Sommersonne Hermine, Ron, Ginny und Teddy. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein - WAS, IN DREITEUFELSNAMEN, MACHTEN DIE HIER???
 

Harry keuchte auf, sein Blick schwankte zwischen seinem wildgewordenen Vampir und seinen einst so guten Freunden hin und her. Er sah Hermine, die ihn anstarrte, Ron, der immer wieder blinzelte, als sei er ebenfalls der Meinung, einer Fata Morgana auf den Leim gegangen zu sein, Ginny, die den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet hatte und Teddy, der sich zitternd an Hermines Hand klammerte.
 

Es war, als wären Stunden vergangen, vielleicht auch Tage oder Wochen, bis sich der erste regte und es war ausgerechnet Teddy. Der machte einen Schritt auf Harry zu und strahlte plötzlich, nicht erkennend, wie gefährlich die Situation war.

"Onkel Harry!", schrie er beinahe.

Ab da ging alles so rasend schnell.

Draco preschte los, auf Ginny zu, die jetzt wirklich schrie.
 

Eigentlich vergingen nur Sekunden, doch für Harry machte es den Eindruck, als würde er es in Zeitlupe wahrnehmen. Sein blonder Freund stürzte sich mit gefletschten Zähnen auf Ginny, Hermine schrie gellend auf, als sie Dracos Gesicht sah, Rons Augen zuckten zwischen Harry und dem Blonden hin und her, als könne er nicht realisieren, was genau er da sah und Teddy stand mitten in der Bewegung eingefroren zwischen ihnen.

"FUCK!", schrie Harry in dem Moment, als Draco Ginny regelrecht umwarf und sich auf ihren Hals stürzen wollte.

Der schwarzhaarige Vampir ignorierte in dem Moment alles andere, riss unwirsch die Hand hoch und schickte einen zuckenden gelben Lichtblitz auf seinen Freund, der fünf Meter durch die Luft flog und krachend gegen einen Baum flog und sich dann brüllend aufrappelte.
 

Ginny hatte die Augen fest zusammengepresst, öffnete sie nun langsam und schluchzte hysterische auf, als sie über sich nur den Himmel erkennen konnte. Sie zuckte fürchterlich zusammen, als sie das Gebrüll hörte.

Hermine starrte Draco an, der sich nun aufrappelte, kurz schwankte und dann Anstalten machte, sich wieder auf die Rothaarige zu stürzen. Ein tiefes Knurren, holte die braunhaarige Hexe aus ihrer Erstarrung und sie rannte zu Ginny und half ihr auf die Füße, während sie ihren Zauberstab zog und ihn zitternd auf den tobenden Blonden richtete.

Ron hatte sich in der Zeit Teddy geschnappt und presste ihn fest an seinen Körper, drückte sein kleines Gesicht in seine Halsbeuge um dem Kind den Anblick zu ersparen, während der Körper des Jungen in der Umklammerung zappelte und sich losmachen wollte.
 

Ein höhnisches Lachen entkam Draco, als er Hermines Zauberstab erblickte. Seine Hand schoss vor und der helle Zauberstab wurde aus der Hand der Hexe geschleudert, während er schleichend wie ein Raubtier auf seine Beute zuging.

"DRACO, ES REICHT!", brüllte Harry und packte ihn hart an der Hüfte. "VERSCHWINDET! ICH KANN SO MIT IHM NICHT APPARIEREN!"

"Aber... Harry... wie... ich versteh nicht... wo warst du... was ist hier los?", stotterte Hermine.

"HIMMEL! HAUT ENDLICH AB!"

"Onkel Harry...", begann Teddy zu weinen.

"Bitte! Bitte geht jetzt!" Harry konnte Draco kaum noch halten und wandte ihn brutal zu sich um. "Trink, verfluchte scheiße!", fauchte er genauso aggressiv und drückte den Kopf seines Freundes an seinen Hals.

Draco wehrte sich heftig, zerris dabei Harrys Shirt, fauchte und brüllte und wollte zu diesem unwiderstehlichen Duft, der seine Sinne vibrieren ließ.
 

"LASS MICH LOS!", schrie er und wandte sich immer heftiger in Harrys Umarmung.

"Verschwindet jetzt, ich kann ihn nicht mehr zurück halten. Ich bin heute Abend um acht an meinem Grab!"

Hermine, die einzige, die sich wieder gefangen hatte, nickte stumm und packte Ron und Ginny an der Schulter, um zu disapparieren.

Draco mobilisierte all seine Kräfte, stieß Harry von sich und raste auf die kleine Gruppe zu, gerade als ein Knall von ihrem Verschwinden zeugte. Brüllend fuhr Draco zu Harry herum und verpasste ihm in seinem Zorn einen heftigen Schlag, der den Schwarzhaarigen zurücktaumeln ließ. Harry fing sich wieder, stürmte nun seinerseits auf den blonden Vampir zu und riss ihn um, nagelte ihm auf dem Waldboden fest.

"Verdammt! Komm wieder runter!", zischte er ihm zu und presste harte Dracos Kopf an seinen Hals.
 

Der Blonden knurrte ohrenbetäubend auf, als er seine Zähne in Harrys Hals schlug und gierig dessen Blut trank.

Harry spürte sein Blut in seinen Venen, fühlte, wie Draco es aus ihm heraus saugte und schloss die Augen, bis er Draco im Nacken packte und ihn von seinem Hals weg riss.

"Hast du dich jetzt wieder beruhigt?"

Draco lag unter ihm, hatte die Augen geschlossen und atmete heftig ein und aus.

Abwartend musterte Harry seinen Freund, bis der die Augen öffnete. Ein wildes Grau funkelte Harry an.

"Wollte ich allen ernstes eine Weasley beißen?"

Harry grinste. "Jap."

"Oh Gott! Wie tief bin ich denn gesunken?"

Der Schwarzhaarige erhob sich und hielt Draco die Hand entgegen.

"Mach dir keine Gedanken, ist nicht deine Schuld."

Er musterte Harry genau, der tief betroffen wirkte. Das war einfach zu heftig gewesen.

"Baby, es tut mir wirklich Leid. Ich würde nie wollen, dass deinen Freunden oder Teddy was passiert."

"Katerchen, das weiß ich doch. Bitte denk nicht mehr drüber nach, okay? Das sind nun mal deine Instinkte."

"Habe ich das richtig mitbekommen? Du willst dich mit ihnen treffen?"

"Ja, heute Abend."
 

Draco nickte langsam. Er würde gern mitkommen, doch das war einfach nicht möglich.

"Vielleicht geht es ja doch...", überlegte Harry.

"Und wie? Ich beiß denen doch die Kehle durch... Gott, ich darf gar nicht darüber nachdenken, dass ich die Wieselin beißen wollte... unglaublich..."

"Kannst du nicht endlich aufhören, sie so zu nennen?", fragte Harry schnaubend und fuhr sich frustriert durch die Haare. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, was eben geschehen war und eine nervöse Erwartung erfüllte ihn, wenn er an den Abend dachte. Er würde endlich, nach dieser langen Zeit, wieder mit seinen Freunden sprechen können, ganz ohne Illusion, von Angesicht zu Angesicht.

Draco grinste, als er trocken antwortete.

"Was erwartest du, Potter? Das ich mich dir zu liebe um 180 Grad ändere? Davon träumst du!"

"Nein, nicht wirklich", seufzte Harry und rieb sich erschöpft über die Augen, während er angestrengt nachdachte und dann seine Überlegung, seinem Freund mitteilte. "Wie wäre es, wenn wir dich anketten würden? In irgendeiner Gruft auf dem Friedhof? Damit du dabei sein kannst und nichts geschieht. Zusätzlich pumpen wir dich vorher mit Blut voll."
 

Draco runzelte die Stirn, bevor er schmunzelnd nickte.

"Weißt du, ich lasse mich ja gerne von dir anketten, ich hätte nur nicht gedacht, dass die Wiesel-Brigade und Granger dabei sind, wenn wir sowas tun!"

"Du bist ein echtes Ferkel, Drake", grinste Harry und knuffte seinen Freund in den Oberarm. "Das können wir ein anderes Mal machen. Also ... willst du es versuchen?"

"Ja ... ich würde gern dabei sein. Granger war ... sehr nett zu mir, als wir uns das letzte Mal gesehen haben."

Harry hockte sich vor seinen Rucksack, mixte noch einmal zwei seiner Drinks und hielt dann Draco ein Glas entgegen.

"Wieso?"

"Naja..." Der Blonde kratzte sich verlegen an der Nase, "als ich herausgefunden hatte, dass du doch nicht so richtig tot bist, sind... die Pferde mit mir durchgegangen und ich ... also, ich bin an deinem Grab... ziemlich zusammen gebrochen...", flüsterte er die letzten Worte.

Harry erhob sich langsam und blieb dicht vor ihm stehen, sagte nichts... sah ihn nur an
 

"Dich zu vermissen hat so unendlich wehgetan... aber... dich zu sehen und dich nicht berühren zu können... das war viel schlimmer. In dem Moment, als ich erfuhr, was du bist und du mich nicht töten konntest hatte ich meinen Entschluss schon gefasst. Hättest du mich nicht verwandelt, hätte ich mir das Leben genommen. Ich hätte es ohne dich keinen weiteren Tag geschafft."

Mit all der Liebe in seinem Blick sah Harry ihm in die Augen, lächelte ein wenig und küsste ihn dann; so unendlich süß und sanft, dass Draco unwillkürlich seufzte.

"Sie war an dem Tag für mich da. Dafür möchte ich ihr danken."

"Wir kriegen das hin, Kater, keine Sorge."
 

Beide apparierten zurück zum Haus und streiften dann Stundenlang durch den Wald, tranken, bis ihnen beinahe schlecht war, dann beschworen sie schwere Eisenketten herauf.

Pünktlich um halb acht schloss Harry die Schlösser der Ketten in dem Mausoleum der Familie Nott und sah ihn an.

"Alles okay?"

Draco nickte langsam.

"Ja, alles okay." Er ruckelte kurz an den Ketten, die keinen Zentimeter nachgaben und sah Harry an, der sich die Illusion von Jamy aufgelegt hatte.
 

Harry gab dem Blonden noch einen liebevollen Kuss, bevor er sich auf den Weg zu seinem Grab machte und eine sehr steif wirkende Hermine und einen aufgelösten Ron an seinem Grab vorfand, der sich ständig umsah.

Hermine sah ihm mit gerunzelter Stirn entgegen, als er auf sie zulief und etwa einen Meter entfernt stehen blieb.

"Sie sind doch dieser Bekannte von Harry nicht wahr?", fragte sie leise und streckte ihm ihre Hand hin, die er nach einem kurzen Zögern ergriff.

"Ja ... ihr solltet mit mir kommen. Ein gemeinsamer Freund würde euch gerne sehen", antwortete er ihr und war aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Er drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon, sicher, dass seine beiden besten Freunde ihm folgen würden.
 

Harry spitzte die Ohren und tatsächlich hörte er das knirschende Geräusch von Kies, der auf den Wegen lag, als Hermine und Ron ihm hinterher liefen. Er hörte leises Getuschel, Gedankenfetzen manifestierten sich in seinem Kopf und ein unglaublich behagliches Gefühl machte sich in ihm breit, als er die Gedanken seiner Freunde hörte, die stumm baten, dass sie ihren Freund gleich wieder sehen würden, dass sie richtig gesehen hatten und nicht einem morbiden Streich auf den Leim gegangen waren.

Vor der Familiengruft der Notts hielt Harry an und bedeutete ihnen wortlos einzutreten. Zweifelnd sah Ron auf den Namen, der in den Stein gehauen war und die Hand, die in seiner Jackentasche steckte ballte sich zur Faust.

Harry wusste, dass er wohl, in Erwartung einer Falle, seinen Zauberstab umklammerte.

Hermine atmete tief durch und ging entschlossen in das Dunkle Innere der Gruft, entzündete mit ihrem Zauberstab die Fackeln an den Wänden, um nicht im Dunklen zu stehen und keuchte überrascht auf, als sie Draco erblickte, der leicht lächelnd angekettet an der Wand stand.
 

"Bist du etwa der gemeinsame Freund?", fragte sie und starrte mit großen Augen die schweren Eisenketten an, die magisch an der Wand befestigt waren.

"Nein, das bin ich", fiel Harry ihr ins Wort und fuhr mit der Hand über sein Gesicht, als sie sich mit erhobenen Augenbrauen zu ihm umdrehte.

Die Illusion löste sich und er stand abwartend, mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen da und wartete auf irgendeine Reaktion.

Die bekam er prompt, als Ron ausholte, ihm mit der geballten Faust einen Kinnhaken verpasste und ihn dann in eine harte Umarmung zog.

"Du lebst wirklich! Ich dachte schon ich werde verrückt!", murmelte er und hätte Harry atmen müssen, wäre er wohl in Bedrängnis gekommen, denn Rons Umarmung stand der Rippenbrechenden von Molly Weasley in nichts nach.
 

Kurz lachte Harry auf, klammerte sich an Ron, schob ihn aber bestimmt wieder von sich. "Ich.. ähm... entschuldige, aber das ist nicht so leicht", murmelte er verzeihend.

"Harry... bist du es wirklich?", flüsterte Hermine, wurde aber abgelenkt durch das tiefe Knurren Dracos, der Harry und Ron mit dunklen Augen fixierte.

"Ganz ruhig, Katerchen", lächelte Harry und machte einen großen Bogen um Hermine, damit er sich neben Draco setzen konnte. Beruhigend streichelte er seinen Nacken.

"Ähm... ich versteh das nicht... ich... Harry, warum umarmst du mich nicht?"

Der Schwarzhaarige lächelte wehmütig. "Ganz einfach: Du riechst so verdammt gut", sagte er.

"Ich... ich rieche gut? Wonach?"

"Es ist dein Blut... ich... offen gestanden dachte ich nicht, dass ich das noch erklären müsste, nach Dracos Aussetzer heute Morgen."

"Du... du bist... ein Vampir?", keuchte sie.

"Ja, es tut mir Leid. Ich... es war und ist zu gefährlich, mit euch zusammen zu sein. Deswegen weiß auch niemand, dass ich mehr oder weniger noch lebe."
 

"Warum..." Ron schüttelte den Kopf und gleichzeitig seine schmerzende Hand. "Das tat weh! Also... warum ist Malfoy in Ketten gelegt?"

"Nun, wäre er es nicht, wäre von dir nicht mehr viel übrig. Der große Draco Malfoy ist sich zu fein für Muggelblut, darauf reagiert er gar nicht. Aber das Blut von Reinblütern bringt seine Libido in Wallung, wenn du verstehst", grinste Harry, doch Draco knurrte ihn nur an. Der Duft, der von Ron ausging benebelte seine Sinne so dermaßen, dass er fast wahnsinnig wurde, doch er vergrub seine Nase in Harrys Haar, der vor ihm saß. Zur Not würde er zubeißen müssen.
 

Hermine sah ihn entsetzt an und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

"Was ... was ist damals passiert, Harry?"

"Ganz ehrlich, Herm, ich weiß es nicht ... ich bin abgehauen, erinnerst du dich? Naja, ich dachte im Verbotenen Wald hätte ich meine Ruhe. War wohl doch nicht so. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich in einem Wald, den ich noch nie gesehen habe und war tot... irgendwie ", ratterte Harry herunter und fragte sich, wie oft er diese Story noch zum Besten geben müsste. "Ist mit Gin alles in Ordnung? Ich meine ..."

"Ja ... naja, sie war ein wenig... neben der Spur, aber ihr ist nichts passiert", beantwortete Ron die Frage und fuhr sich durch seine roten Haare, während sein Blick nervös zu Draco hinüber flackerte. "Teddy war allerdings kaum zu beruhigen. Er hat dich sofort erkannt... er sieht sich so oft unsere Fotos an und er konnte nicht verstehen, warum wir ihn von dir weggebracht haben."
 

Harry seufzte auf und vergrub das Gesicht für einen Moment in den Händen. Er spürte, wie Dracos Nase über seinen Nacken strich und ihm einen sanften Kuss darauf gab und es beruhigte ihn augenblicklich.

"Das tut mir Leid. Ich ... es wäre besser gewesen, wenn wir uns nie wieder gesehen hätten", brachte Harry abgehackt hervor und Hermine riss die Augen auf.

"Harry! Du wolltest ... uns wirklich in dem Glauben lassen, du wärst tot? Wir haben nie aufgehört nach dir zu suchen, selbst als der Minister dich für tot erklärt hat, haben wir nicht aufgegeben! Und du wolltest uns nicht wieder sehen?", rief sie und fuchtelte hilflos mit den Händen umher. Sie wollte einfach nicht glauben, dass ihr ehemals bester Freund so herzlos war.
 

"Nein! Das wollte ich keineswegs, Hermine! Aber hättest du es besser gefunden, wenn ich bei euch aufgetaucht wäre und einen nach dem anderen umgebracht hätte? Denn das ist es, was ich getan habe! Ich habe Menschen getötet! Allein für ihr Blut! Für mich waren die Menschen nicht mehr als meine nächste Mahlzeit! Denkst du, ich wollte euch das antun? Euch oder Teddy in Gefahr bringen? Glaubst du ich hätte die Ewigkeit damit verbringen wollen, in der Gewissheit zu leben, euch in einem Blutrausch getötet zu haben?", fauchte Harry dunkel zurück und ein kleines Triumphgefühl breitete sich in ihm aus, als er sah, wie bleich Hermine bei seinen Worten wurde.
 

"Ich... Harry... es..."

"Ja, ich weiß, es tut dir Leid. Ich kann es in deinem Kopf hören. Übrigens, Ron... hör auf, Panik zu schieben. Vielleicht..." Harry seufzte. "Vielleicht war es nicht gut, dass wir uns getroffen haben."

"Doch... Harry, es tut mir Leid. Ich habe schon so viel über Vampire gelesen, aber ich habe mich einfach erschrocken. Nicht nur du warst heute Morgen erstarrt. es war... so unglaublich, dich nach all der Zeit wieder zu sehen."

"Ja, ich freu mich ja auch... naja, auch wenn es im Moment nicht so rüber kommt."

Draco knurrte laut auf; so laut, dass Harry sich erschrocken umwandte.

"Alles okay, Baby?"

"Weasley...", wisperte der Blonde durch zusammen gebissene Zähne.

"Ron, geh bitte einen Schritt zurück, damit Draco der Unterhaltung folgen kann."

"Oh... äh, ja... warte... warum ist Malfoy bei dir? Das... er ist tot!"
 

"Jaah!", grinste Harry. "Naja, wie man's nimmt. Ich habe ihn verwandelt."

Dieser eine Satz löste bei Hermine und Ron ein kollektives Schimpfgeschwader aus. Von 'Bist du verrückt?' über 'Wie kannst du einem anderen Menschen so etwas antun!?' bis hin zu 'Das ist ja barbarisch!'... es war alles dabei.

Harry fauchte laut und seine beiden ehemals besten Freunde schauten ihn erschrocken an.

"Ich habe Draco zu nichts gezwungen. Das ist etwas, was ihr Menschen nicht nachvollziehen könnt und ich habe nicht die Geduld, es euch zu erklären. Draco gehört an meine Seite. Ist das klar?", fragte er scharf.
 

"Oh... ähm... tut... tut mir leid...", stammelte Ron.

Hermine blieb einen Augenblick still, bevor sie tief durchatmete.

"Er ist dein Partner, oder?"

Harry sah sie erstaunt an, bevor sich ein Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete.

"Es sollte mich nicht wundern, dass du davon weißt, oder?", sagte er leise und nickte. "Aber du hast Recht. Draco ist mein Partner und es wird niemals einen anderen für mich geben."

Ron japste auf und zeigte mit dem Finger zwischen Harry und Draco hin und her.

"Du ... du meinst, du ... und er?", quietschte er und lief rot an, als er realisierte, was seine Frau damit meinte.

"Um es für euch verständlich auszudrücken, sagen wir einfach, dass wir uns lieben. Doch es ist nicht nur das, es ist viel mehr zwischen uns, als dass man es mit simpler Liebe beschreiben könnte."

"Hast du ein Problem damit, Wiesel?", zischte Draco böse und seine Augen verdunkelten sich um ein paar Nuancen.
 

Unwillkürlich trat Ron einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.

"Nein ... nein, schon gut. Was immer euch glücklich macht", haspelte er und warf seiner Frau einen hilflosen Blick zu.

Die lächelte nur und sah ihren schwarzhaarigen Freund an, der immer noch genauso aussah, wie damals, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Der einzige Unterschied war die fehlende Brille und die bedrohliche Aura, die ihn umgab.

"Bist du glücklich, Harry?", fragte sie und sah ihn fast schon flehend an, als wolle sie ihn bitten nichts anderes zu tun, als ihre Vermutung zu bestätigen.

Harry fuhr sich durch die Haare und sah ihr in die warmen braunen Augen.

"So glücklich man als Toter eben sein kann. Zumindest was Draco und mich betrifft... alles andere ... wird die Zeit zeigen."

"Was meinst du damit?", fragte sie sofort und Harry sah ihr an, dass sie sich nicht zufrieden geben würde, bis er ihr geantwortet hatte. Darin hatte sie sich nicht geändert und er empfand es auf irgendeine Art und Weise als tröstlich, dass sich manche Dinge wohl niemals ändern würden.

"Du kennst mich, Herm ... selbst wenn ich jedem Ärger aus dem Weg gehen will ... er findet mich trotzdem."
 

Draco schnaubte laut auf und Harry musste grinsen über die unflätigen Beschimpfungen, die Draco in seinem Kopf losließ. Dabei war das Geschimpfe über seine 'elenden Untertreibungen' noch das harmloseste.

"Katerchen, bitte... ich versuche mich zu konzentrieren!", sagte Harry.

"Draco hat doch gar nichts gesagt." Hermine schaute verwirrt zwischen den beiden Vampiren hin und her.

"Das nicht, aber gedacht und das war nicht unbedingt jugendfrei." Er atmete tief durch, was ein Fehler war, da ihm Hermines Duft hart überfiel. Kurz presste er seine Nase an Dracos Hals, dann seufzte er. "Hermine, ich verfolge Teddys Leben bei euch schon eine Weile und ich möchte euch danken, dass ihr euch so liebevoll um ihn kümmert und irgendwann kommt vielleicht auch der Zeitpunkt, wo ich mich ihm länger als fünf Minuten nähern will und kann. Doch im Moment ist es einfach zu gefährlich. Bitte versteht das. Ich könnte nicht damit umgehen, wenn ich euch verletzte oder töte und so sieht es nun einmal aus. Ich bin ein Killer."
 

Draco stöhnte auf.

"Maaaan, das ist ja unglaublich!", presste er hervor. Harry konnte gar nicht so schnell schauen, als plötzlich ein bengalischer weißer Tiger vor ihnen lag.

'Besser... viel besser! Weasley soll mal näher kommen!'

"Hast du einen Knall, Kater?"

'Nein... ja... was weiß ich. Ich rieche ihn nicht mehr. Er soll mal langsam näher kommen!'

Harry stand auf und erst da fielen ihm die mehr als verwirrten Blicke seine Freunde auf.

"Draco ist ein Animagus?"

"Äh... nein, das hier ist höhere Magie und hat mit dem Vampir in uns zu tun. Ron, Draco möchte, dass du langsam näher kommst. Er kann dich nicht mehr riechen und er will wissen, ob sich das ändert, wenn du dichter dran bist."
 


 

Schluss für heute, und, wie wir finden, dieses Mal mit einem sehr humanen Ende! *g* Wir freuen uns wirklich, dass unsere Story solch großen Anklang findet und freuen uns wie die blöden über jedes einzelne Kommi!
 

Wir lesen uns nächste Woche!
 

Bussis,
 

Jules & Silver

Kapitel 27

Heya Leute!
 

So, heute sind wir wieder pünktlich dran, ganz ohne Verspätung! Noch mal SORRY wegen letzter Woche!!!

Ihr werdet es nicht glauben, aber bei mir im Schwarzwald hat der Winter Einzug gehalten!!! Vor meinem Fenster liegen ca. 25 cm Schnee!!! Aber das hält mich ja zum Glück nicht davon ab, euch das neue Kapitel vorbeizubringen, nicht wahr?
 

Ich muss noch etwas erklären, denn es sind einige Fragen aufgetaucht, warum Ron, Hermine, Ginny und Teddy ausgerechnet dort aufgetaucht sind.

Einige meinten, dass sie einen Tipp bekommen hätten und deshalb dort waren. Da müssen wir euch enttäuschen, da steckt nichts weiter dahinter. Der Great Solom's Forest, in dessen Nähe unsere vier Vampire leben, ist verflucht groß. Wir wissen zwar nicht sicher, ob es dort wirklich einen See gibt, doch bei uns gibt es einen und der ist ziemlich weit von Harrys Haus entfernt. Die Weasleys wollten mit Teddy einfach nur einen Ausflug machen und da hat dann eben Komissar Zufall mitgespielt. Also alle Spekulationen die in diese Richtung gehen, sind ganz nett, wir bewundern euch für eure Phantasie, jedoch sind sie völlig aus der Luft gegriffen. Wir hoffen, dass das damit geklärt wäre! *g*
 

Wie immer bedanken wir uns ganz besonders bei allen Lesern, die uns einen Kommentar hinterlassen. Wobei mir aufgefallen ist, dass es wieder ein wenig mehr geworden ist. Vielleicht sollte man euch öfter mal ein wenig auf die Folter spannen? *ggg*
 

So, nun aber viel Spaß dabei, herauszufinden, ob Ron was von Draco zu befürchten hat, oder nicht! *g*
 


 

Kapitel 27
 

Ron sah zweifelnd zu dem Tier, das in diesem Moment schnuppernd die Nase in die Luft reckte und dabei laut gähnte.

"Sicher? Ich meine ... der hat verdammt große Zähne", meinte Ron und rührte sich nicht vom Fleck.

Harry lachte.

"Glaub mir, das ist sicher ungefährlicher, als würde er als Vampir über dich herfallen." Harry winkte den Rothaarigen näher, der langsam und immer mit der Möglichkeit eines Rückzugs im Rücken, dem Tiger näher kam.

"Drake? Riechst du ihn?", fragte Harry, sah den Tiger schief an und er war sich ziemlich sicher, dass er grinsen würde, wenn er könnte.

'Nein und das ist echt klasse!', gab Draco zurück und reckte die Nase noch ein wenig näher an Ron heran.
 

Harry schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn.

"Okay ... ähm ... nicht erschrecken ... ich muss mal was ausprobieren", sagte er und im nächsten Augenblick stand der schwarze Panther in der Gruft und ging geschmeidig auf Hermine zu, die wie erstarrt dastand und auf das Tier hinunter sah, welches bis eben noch ihr bester Freund gewesen war.

Der Panther umkreiste sie, schnüffelte an ihr und stupste dann mit der Schnauze gegen ihre Hand und rieb seinen Kopf an ihr.

Leicht zitternd legte Hermine ihre Finger auf das seidige Fell und lachte überrascht auf, als der Panther zu schnurren begann, während sie ihn zwischen den Ohren kraulte. Von ihren Emotionen überwältigt, sank sie auf die Knie und legte ihre Arme um den warmen Tierkörper, der stolz vor ihr saß und hielt ihn minutenlang fest.

"Wir haben dich so vermisst, Harry", flüsterte sie in eins der Ohren, welches unter dem warmen Atem zuckte.
 

Harry schnurrte erneut an ihren Hals und leckte ihr dann kackfrech übers Gesicht.

"Oh Harry!", schrie sie lachend auf und wischte sich übers Gesicht.

Ron schaute noch immer prüfend auf den Tiger, traute sich aber nicht näher heran.

Harry stupste noch einmal Hermines Hand an, dann verwandelte er sich zurück und ging auf Abstand.

"Ron, geh näher hin. Er kann dich nicht riechen. Eine Vampirnase ist viel empfindlicher als die eines Tieres, wie ich gerade festgestellt habe."

Ron schluckte, trat dicht auf Draco zu und streckte die Hand aus.

'Nichts! Rein gar nichts!', freute Draco sich.

Harry löste die Ketten und der Tiger sprang von dem steinernen Podest.

"Tut mir Leid, wenn ich das sage, Ron, aber Draco als Tiger ist irgendwie... ein wunderschöner Anblick", seufzte Hermine.

'HEY! Ich bin auch so wunderschön!', fauchte der Tiger und knurrte Hermine an.

"Was... was denn jetzt?", erschrocken wich sie zurück, doch Harry lachte nur.

"Keine Panik, er meinte nur gerade, dass er auch in Menschengestalt wunderschön ist. Drake, reiß dich zusammen."
 

"Harry... könntet ihr nicht... oder du, oder wie auch immer, als Tiger und Panther mit zu Teddy kommen?", fragte Ron.

Harry warf Draco einen knappen Blick zu.

"Wir können als Tiere nicht apparieren. Und ich möchte Draco nicht unangekettet auf Teddy loslassen."

Der Blonde stupste ihn an, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

'Geh allein, Harry. Ich appariere zurück und du gehst mit Teddy kuscheln.'

"Wirklich?"

'Ja, nun mach schon!'
 

Harry nickte.

"Okay, geht raus. Dann kann Draco sich zurück verwandeln und verschwinden und ich komme mit zu euch."

'Sag Wiesel, er soll zuerst raus gehen ... ich will mich bei Hermine noch bedanken', warf Draco noch schnell ein und stupste seine Schnauze auffordernd gegen Harrys Oberschenkel.

"Okay ... Ron, gehst du kurz alleine? Draco möchte nur kurz mit Hermine reden ... wir kommen gleich nach."

Verblüfft blinzelte der Rothaarige, nickte jedoch und hob kurz grüßend die Hand in Richtung des Tigers, bevor er sich aus der Gruft entfernte.
 

Staunend sah Hermine zu, wie Draco sich wieder in einen Menschen verwandelte, der dann lächelnd auf sie zu kam und sie in die Arme schloss.

"Ich wollte mich nur bei dir bedanken ... damals auf dem Friedhof ... du warst so nett zu mir, das hätte ich nie erwartet. Nicht, wenn man unsere Vergangenheit betrachtet", nuschelte Draco ihr ins Ohr und löste sich dann wieder von der Frau, die mit großen Augen reglos dastand und drehte sich zu seinem Freund um, der dastand und sich das Lachen verkniff. "Was gibt's da zu lachen, Potter?"
 

Harry prustete los und hielt sich den Bauch, der vor lauter Lachen schmerzte.

"Dieses Bild hätte man für die Nachwelt festhalten sollen, das glaubt uns nämlich keiner", lachte er und erntete einen verständnislosen Blick von dem Blonden. Harry setzte gezwungenermaßen zu einer Erklärung an. "Draco 'Todesser' Malfoy umarmt freiwillig Hermine 'Schlammblut' Granger! T'schuldige, Herm."

Doch die Hexe winkte nur grinsend ab und Draco zuckte die Schultern.

"Ich weiß, wann es Zeit ist, einen Fehler zuzugeben ... und jetzt hör auf zu lachen, denn das war das letzte Mal, dass ich so etwas sage!"
 

Hermine und Harry warteten, bis Draco sich mit einem sanften Kuss von Harry verabschiedet hatte, dann sahen sie sich an.

"Kaum zu glauben. Draco Malfoy und Harry Potter! Dieses Bild von eben hätte ich gern schon in der Schule gesehen, Harry", lachte sie.

"Oh.. nein... das wäre ja total langweilig gewesen", gab der grinsend zurück und trat in die Abendluft hinaus.

"Gut, wollen wir los?"

"Klar. Macht ruhig, ich weiß, wo ihr wohnt", sagte er und lächelte.

"Hätte mich auch gewundert, wenn nicht." Ron nahm die Hand seiner Frau und schon waren beide verschwunden, kurz darauf auch Harry. Im Garten angekommen zog er sich tief in den Schatten zurück und schaute aufmerksam durchs Fenster, wo seine Freunde den kleinen Teddy auf einen schwarzen Panther vorbereiteten.
 

Schlussendlich hob er den Kopf, schaute suchend in den Garten und Harry verwandelte sich. Mit erhobenem Haupt ging er langsam auf die offene Terassentür zu.

"Ohhh... er ist so groß...", flüsterte Teddy ehrfürchtig.

Harry betrat das Zimmer und legte sich an den Eingang, um das Kind nicht zu verschrecken.

Ginny saß mit aufgerissenen Augen da und brachte keinen Ton mehr heraus.

Den Blick durch das Wohnzimmer schweifen lassend richtete Harry sich auf, machte einen Bogen um Teddy und stellte sich am Kamin auf die Hinterläufe, die Vorderpfoten auf die Einfassung gestützt, um sich die Bilder, die auf dem Kamin standen, näher anzusehen.
 

"Er benimmt sich nicht sehr Raubtierhaft, oder?", murmelte Ron grinsend.

Ohne den Blick abzuwenden, fauchte Harry kurz und wandte sich dann um. Erneut musterte er Teddy und legte sich dann spielerisch auf den Rücken.

Teddy ging, anfangs noch zögernd, dann immer schneller auf das schwarze Tier zu und ließ sich schließlich auf ihn fallen. Nun gab es für die beiden kein Halten mehr. Sie tobten durch das ganze Erdgeschoss, Teddy lachte kreischend, als Harry ihn auf seinem Rücken durch die Gegend trug, während Ginny die ganze Sache nur stirnrunzelnd betrachtete und jedes Mal zusammen zuckte, wenn Harry einen Ton von sich gab.
 

Nach einer Stunde hatte Teddy sich wohl müde getobt, denn er lag zusammengekuschelt an Harrys Bauch, den Daumen im Mund und schlief.

Hermine strich Harry leicht über das Fell, nahm den Jungen hoch und ging mit ihm ein Stockwerk höher, um ihn ins Bett zu stecken.

Harry nahm die Gelegenheit wahr und ging langsam zu Ginny hinüber, die ihre blauen Augen erschrocken aufriss und blieb vor ihr sitzen. Seinen Kopf legte er auf ihrem Knie ab, genauso wie Fang, Hagrids alter Saurüde, es immer bei ihm getan hatte und sah mit seinen grünen Augen zu ihr hoch.

Nur sehr zögerlich hob sie ihre zitternde Hand und legte sie zwischen seinen Ohren ab. Harry schnurrte wohlig auf, drängte sich der Berührung entgegen und sie lachte auf, leise und unverkennbar nervös, doch das Zittern ihres Körpers ließ nach. Draco hatte ihr wohl wirklich Todesangst eingejagt.
 

Eine Woche später - Harry hatte in der Gruft für Theo eine Nachricht hinterlassen - trafen Theo, Harry und Hermine auf dem Friedhof zusammen.

"Hey, wie geht's euch?", fragte Harry.

"Ganz gut, jetzt wo wir den ersten Schock überwunden haben." Hermine lächelte. "Teddy fragt jeden Tag nach dir. Komm bald wieder vorbei."

Erfreut nickte der Vampir.

"Theo, Draco möchte dich gern sehen."

"Gott sei Dank. Ich hatte schon Sorge, dass er es nicht will." Theo sah wirklich erleichtert aus.

"Ähm..." Harry zögerte, zog eine Zigarette aus der Jackentasche und zündete sie an. "Ich.. ich habe überlegt, ob du Zabini mitbringen solltest. Ich denke in Tigergestalt kann er sich ihm nähern."

Hermine und Theo sahen sich an, dann nickte der ehemalige Slytherin.

"Gut, ich werde mit ihm sprechen.“

"Fein, dann kommt doch morgen Nachmittag gegen drei, okay?"

Beide verabschiedeten sich und Harry blieb allein vor seinem Grab in der Dunkelheit stehen.

"Niemals vergessen...", wisperte er. "Das habt ihr nicht..." Dann apparierte er.
 

Den restlichen Tag und die Nacht verbrachten die Vampire ruhig, sie saßen vor dem Haus, rauchten und lauschten Lucas, der, wie schon so oft von seinem Leben in den 50er Jahren erzählte und Harry dachte dabei, wie surreal ihm manchmal die Fortschritte der Technik und alles andere vorkommen musste.

Adam hatte einen neuen Zeitvertreib für sich entdeckt. Er streifte in seiner Puma-Gestalt durch den Wald, scheuchte dort alles mögliche Kleingetier auf und spielte Katz-und-Maus damit.

Harry und Draco saßen auf den Verandastufen vor dem Haus, während Lucas gelangweilt durch das Fernsehprogramm zappte, als das wilde Gebrüll eines in die Enge getriebenen Tieres die nachmittägliche Stille zerriss. Heftiges Getrampel erklang, als Lucas auf die Veranda trat und die drei Vampire ihren Blick auf den Waldrand richteten.
 

"Oh oh ... ich glaube, Adam hat mal wieder was zum spielen gefunden", grinste Draco und lehnte sich gemütlich bei Harry an, der hinter ihm saß und ihm ab und zu eine Zigarette vor den Mund hob, um ihn daran ziehen zu lassen.

"Der ist schlimmer als ein kleines Kind! Ihr hättet ihm das nie zeigen dürfen, Jungs! Ich bin schon froh, wenn er mal aus dem Wald rauszukriegen ist!", murrte Lucas und streckte seine Sinne nach seinem Partner aus.

"Hey ... wer hätte denn gedacht, dass ausgerechnet Adam, der immer Mitleid mit den Viechern hat, zum gnadenlosen Raubtier mutiert?", warf Harry belustigt ein, dem dieser Gegensatz unglaublichen Spaß machte. Vor allem darum, weil es Adam hinterher immer wahnsinnig peinlich war.
 

Das Unterholz wurde von einem rennenden Wildschwein niedergetrampelt, welches in panischer Furcht auf die weitläufige Wiese vor dem Haus rannte, den grau-braunen Puma, der Adam war, dicht auf den Fersen.

Draco lachte leise auf. Für einen Moment beobachtete er das Spiel. Adam schlich um das Tier herum, fauchte und hinderte es daran, wieder im Wald zu verschwinden.

Schnell verwandelte sich Harry in den schwarzen Panther und sprang über Dracos Kopf auf die Wiese, machte einen weitläufigen Bogen um das Wildschwein, welches nun in Angriffsposition ging - sein letzter Ausweg.
 

Draco und Lucas warfen sich einen kurzen Blick zu, dann stiegen Tiger und Leopard in das Spiel mit ein.

'Hey Luc, pass auf deine rechte Flanke auf!', lachte Harry, denn aus irgendeinem Grund hatte es das ängstliche Tier auf Lucas abgesehen und griff ihn immer wieder an.

'Flanke? Was ist... Ohh.. verstehe!' Lucas machte einen großen Satz und schnitt dem Tier den Weg ab, trieb es in Dracos Pfoten, der aufgeregt auf und ab lief.

Den dumpfen Knall hörten sie über ihr Gebrüll nicht.
 

"Oh mein Gott!", stammelte Blaise, als er die vier großen Tiere sah.

"Wow, vier Raubkatzen?" Hermine grübelte, wer die anderen beiden sein könnten.

"Wer ist das?", fragte Dracos Exfreund.

"Der Panther ist Harry, der weiße Tiger Draco", erklärte sie. "Wer die anderen beiden sind... keine Ahnung."

'Jungs... JUNGS! Wir haben Besuch!', warf Lucas dazwischen, genau in dem Moment, in dem Adam dem Tier die Kehle durchbiss.

"Oh nein!", rief Hermine und drehte sich um und vergrub ohne nachzudenken, ihr Gesicht an Theos Brust.

"Kein schöner Anblick", murmelte der nur und konnte den Blick nicht von dem Puma abwenden, aus dessen Maul Geifer und Blut lief

Harry setzte sich auf seine Hinterläufe, während Draco wie erstarrt stehen blieb.

'Mist, ich wusste, ich habe vergessen, dir etwas zu sagen.' Harry legte den Kopf schief.

'Vergessen? VERGESSEN,POTTER?', schrie Draco und starrte weiter Blaise an. "DAS IST BLAISE, VERFICKT!"
 

'Jaah... Katerchen, ich kümmere mich um sie. Lauf in den Wald hinein und trinke. Dann komm als Tiger zurück. Ich werde für dich übersetzen, okay?'

'Du weißt schon, dass du dafür fällig bist, oder?', fragte Draco schnaubend und ging hoheitsvoll in Richtung Wald, wobei er über seine Schulter sah.

Hätte Harry es in dieser Gestalt gekonnt, würde wohl ein sehr dreckiges Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen, doch so hörte Draco nur ein belustigtes, 'Das hoffe ich doch!' in seinem Kopf, als er in den Wald rannte.

'Ist bei dir alles klar, Adam, oder fällst du gleich über einen von denen her?', fragte Harry lautlos den Puma, der mit immer noch blutverschmierter Schnauze über dem Wildschwein stand und die drei Besucher musterte.

'Alles klar, Harry ... ich weiß es inzwischen besser, als einen von deinen Freunden anzugreifen.'

Harry nickte und verwandelte sich, genauso wie Lucas und Adam in seine menschliche Gestalt zurück.
 

Verlegen grinsend ging er auf die drei Besucher zu, wobei Blaise` Blick immer noch an der Stelle klebte, wo Draco im Wald verschwunden war.

"Hey ... entschuldigt bitte, aber wir haben wohl die Zeit vergessen", grüßte Harry, nahm Hermine kurz in den Arm, wobei er ihr beruhigend über den Rücken strich, sie jedoch schnell wieder freigab und dann Theos entgegen gestreckte Hand ergriff.

"Kein Problem", lachte der, "es war sehr ... nun ja ... interessant? Wo ist Draco hin?"

"Der kommt gleich wieder... er war ein bisschen überrascht, ich hatte vergessen ihm zu sagen, dass Blaise mitkommt. Leute, das sind Lucas und Adam", stellte Harry schließlich die beiden Vampire vor, die neugierig hinter ihm standen.
 

Hermine und Theo hoben die Hand, Blaise nickte nur.

"Also... setzt euch einfach auf die Terrasse." Harry deutete in Richtung Haus und lief dann vor ihnen durch das Gras.

"Es ist schön hier", bemerkte Hermine.

"Ja, finde ich auch. Leute, ihr wisst nun, wo wir zu finden sind, doch ich muss euch eindringlich warnen und euch bitten, hier niemals," er betonte das Wort mit scharfer Stimme, "unangemeldet aufzutauchen. Adam und Draco - besonders Draco - würden euch platt machen. Eiskalt töten, okay?"
 

Adam wurde etwas unruhig, wandte sich um und ging zielstrebig auf das tote Tier zu, hockte sich davor und schlug seine Fänge in das erkaltete Fleisch. Hastig und gierig trank er, spürte, wie der Blutdurst nachließ und richtete sich wieder auf.

"Besser Adam?", fragte Harry.

"Ja, viel besser." Er ließ sich neben Lucas ins Gras sinken, dann wandten alle die Köpfe Richtung Wald, wo Draco zwischen den Bäumen stand und die Gruppe eindringlich musterte.
 

'Harry, ich habe Angst', ließ er seinen Freund wissen.

'Musst du nicht, Baby. Ich passe auf. Zur Not schocke ich dich."

'Okay..." Langsam kam der Tiger näher. Seinen Blick auf Blaise gerichtet, atmete er innerlich tief durch, dann drehte er den Kopf zu Harry. 'Baby, fasse das bitte nicht falsch auf, aber ich will zu ihm. Er hat zu viel durchgemacht, als dass ich mich jetzt von ihm fern halten könnte.'

'Tu das. Ich versuche nicht zu knurren!'
 

Draco nickte und schritt auf seinen Exfreund zu, der ihn mit unruhigem Blick musterte und zurück wich.

"Du musst keine Angst haben, Blaise. Als Tiger ist Draco harmlos. Harry hat in Raubtiergestalt auch mit Teddy gespielt", sagte Hermine sanft.

'Harry, sag ihm, dass er mich berühren kann', bat Draco.

"Zab...Blaise... Draco, sagt, dass du ihn berühren kannst. Er wird dir nicht wehtun."

Blaise zögerte, legte dann aber seine Hand auf Dracos Kopf und es dauerte nicht lange, da hatte er sie in das warme Fell vergraben.

"Das ist... so schräg... das ist..." Plötzlich brach er unkontrolliert in Tränen aus. "Bitte... Draco... bitte nicht... ich..." Er konnte kaum sprechen und als Draco seinen Körper an den des ehemaligen Slytherin presste verlor er endgültig die Beherrschung. Laut weinte er in das dichte Fell, schlang seine Arme um den weißen Tiger und zitterte unaufhörlich.
 

Harry biss die Zähne zusammen und schluckte ein gefährliches Knurren hinunter. Das war einfach unangebracht, aber das Bild gefiel ihm gar nicht.

'Harry, bitte... sag was... beruhige ihn', flehte Draco.

Harry rollte mit den Augen, als er zum dem bengalischen Tiger und dem schwarzhaarigen Mann ging. Seine Hand legte er auf die bebenden Schultern und drückte sie sanft, als er noch nach Worten suchte. Er hatte das Gefühl, als wäre er der Letzte, der Zabini etwas sagen konnte, immerhin hatte er Draco zu dem gemacht, was er nun war. Ein Umstand, der ihm selbst so überhaupt nicht leid tat. Also was zum Henker sollte er ihm sagen?

"Blaise ... es ist nicht mehr zu ändern. Sei dankbar dafür, dass er noch lebt ... nun... irgendwie zumindest", hörte Harry Hermines leise Stimme und er hätte sie in diesem Augenblick küssen können, für ihre Worte. Er warf ihr einen dankbaren Blick zu, welchen die braunhaarige Hexe lächelnd erwiderte und spürte, dass das Zucken von Blaise` Körper ein wenig nachließ.
 

Der setzte sich auf, wischte sich fahrig über sein verheultes Gesicht und grinste schief zu seinen Begleitern hoch.

"Ich... ich weiß das... aber", sein Blick suchte Dracos Augen und er sah tief hinein, als wolle er sicher gehen, dass er es verstand. "Du warst so plötzlich weg, du... ich hatte keine Chance mich zu verabschieden und... mir wollte einfach keiner glauben, dass du noch lebst und dann... dann stehst du plötzlich da-", schluchzend brach der ehemalige Slytherin ab und vergrub sein Gesicht in den Händen.
 

Draco gab einen sehr eigenartigen Laut von sich und rieb seinen fellbedeckten Kopf an Blaise` Haaren, der eine Hand in dem weichen Fell vergrub und ihn hinter den Ohren kraulte.

"Dich trifft keine Schuld, Blaise. Ich hatte schon immer einen starken Hang zu Harry und das weißt du, doch das hier ist höhere Gewalt. Ich kam nicht dagegen an", sagte Harry mit beinahe monotoner Stimme.

Blaise hob verwirrt den Kopf, musterte den Vampir und runzelte die Stirn. "Was?"

Hermine schaute zwischen Draco und Harry hin und her, die sich fest in die Augen blickten.
 

"Ich hatte mein ganzes Leben lang das Gefühl, das mir etwas fehlen würde, ein wichtiger Teil von mir, verstehst du? Ich habe ihn in Harry gefunden."

"Was... was redet er da?" Blaise verstand nichts mehr.

Hermine im Gegenteil verstand alles.

"Er übersetzt eins zu eins. Das sind eigentlich Dracos Worte.“

"Aber... das... das ist intim..."

"Es tut mir Leid, Blaise, aber anders kann ich mit dir nicht reden. Bitte, wenn Harry etwas anderes sagt, als ich, wirst du es merken, ja?", sagte Harry, ohne den Blick von Dracos Augen zu nehmen.
 

Blaise schluckte schwer und nickte.

"Warum konntest du dich nicht von mir verabschieden?", fragte er leise.

"Du hättest es nicht verstanden. Blaise... Baby, was hätte ich dir denn sagen sollen?"

Der schwarzhaarige Slytherin strich liebevoll über Dracos Gesicht; in seinen Augen lag all der Schmerz, den er seit einem Jahr mit sich herum trug.

Hinter ihm knurrte Harry leise auf.

'Baby, bitte! Hier passiert nichts, weswegen du eifersüchtig sein müsstest, okay?', sandte Draco seine Gedanken aus.

Harry nickte langsam. 'Okay...'
 

In Blaise Augen sammelte sich die Tränen und man sah ihm an, dass er ein aufschluchzen unterdrückte.

"Ich ... keine Ahnung ... du hättest sagen können, dass es vorbei ist, dass ... dass du mich nicht mehr liebst ... oder nicht genug, oder..." Blaise brach ab und senkte den Kopf.

"Dann hätte ich lügen müssen", antwortete Harry mit monotoner Stimme und schloss kurz die Augen.

'Du weißt es, Mäuschen... Bitte, ich schaff es nicht ohne dich!' Draco sah ihn flehend an und in den gelbschwarzen Katzenaugen funkelte es traurig.

'Ich bin da. Mach weiter', gab Harry zurück und wandte sich Blaise zu. "Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Blaise. Doch meine Gefühle für Harry sind einfach stärker. Das Gesetz der Vampire..."
 


 


 

Armer Blaise, was? Irgendwie spielen wir ihm immer ein wenig übel mit. Woran das wohl liegt? *grübel* Dabei mögen wir ihn doch soooo gern!!!
 

Das war's für diese Woche, wie lesen uns nächsten Donnerstag!
 

Knutschas,

Jules & Silver

Kapitel 28

Heya ihr Süßen!
 

Na? Geht’s euch allen gut? Ich bin wieder einigermaßen auf dem Damm, Jules mitsamt Füllung geht es auch wunderbar und der Schnee hat sich wieder verzogen. *g* Seid ihr bereit für ein neues Kapitel? Ja? Na, dann wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen, was?
 

Knutschas und Knuddler gehen an alle Kommischreiber! DANKE!
 

Und jetzt viel Spaß mit dem Kapitel!
 


 


 

Kapitel 28
 

Verwirrt sah Blaise zu Harry auf und runzelte die Stirn.

"Das Gesetz der Vampire? Was ist das, was hat das zu bedeuten?"

Harry seufzte auf und warf Draco einen liebevollen Blick zu.

"Das bedeutet, dass wir einfach zusammen gehören, Blaise. Draco ist, keine Ahnung, wie ich das sagen soll... er ist für mich bestimmt. Das ist nichts, was wir hätten ignorieren können und das was zwischen uns passiert lässt sich mit Liebe nicht umschreiben. Es ist so viel größer als das", erklärte Harry und sah den ehemaligen Slytherin fest an.
 

"Es gab nichts, was ich hätte tun können? Nichts, um dich zu halten?", fragte Blaise leise an den Tiger gerichtet.

"Nichts! Blaise, es lag nicht in unserer Macht. Das haben wir nicht in der Hand." Harry nickte zustimmend zu seinen Worten.

Plötzlich hob er den Kopf, genauso, wie Lucas und Adam.

'Baby, was ist los?', fragte Draco irritiert.

'Vampire... fremde Vampire!', gab Harry nur zurück und stand auf.
 

Mit einem tiefen Knurren wirbelte Draco herum, fletschte die Zähne und streckte seine Nase in die Luft, was Blaise erschreckt zurückspringen ließ.

"Was? Was ist los, Harry?", fragte Hermine und umklammerte reflexartig ihren Zauberstab. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck bei ihrem Freund und er hatte noch nie etwas Gutes zu bedeuten gehabt.

Auch Theo spürte die Alarmbereitschaft, die sich schlagartig breit gemacht hatte und zog seinen Zauberstab hervor.

"Potter ... was ist los?"
 

Harrys Augen verdunkelten sich minimal, als er über die Schulter blickte und zu den drei Menschen sah. Gedanklich fluchte er, was das Zeug hielt.

"Es sind fremde Vampire in der Nähe", zischte er böse und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.

"Wie viele?", fragte Lucas und trat neben Harry.

Der schloss kurz die Augen. 'Was meinst du, Kater?'

'Fünf, vielleicht sechs...'

"Ja, das denke ich auch... fünf oder sechs. Männer, keine Kinder!"

Adam positionierte sich neben Dracos linker Flanke und knurrte leise.

"Wann sind sie hier? Kannst du das sagen?"

"Sie sind nicht mehr weit weg. Ich schätze noch fünf Minuten. Es sind Muggel, keine Magier." Er drehte sich um. "Theo, Hermine, Blaise, Dreifach-Schutz! Wir können euch nicht schützen! Lucas, du kommst von links, Adam, rechts... Dray und ich greifen frontal an. Kater, du musst sie in Stücke zerfetzen, sonst sind sie nicht tot", übernahm er kurzerhand das Kommando.
 

'Wie jetzt? Du meinst, ich darf mich so richtig austoben?', fragte Draco gedanklich, mit einem bösartigen Funkeln in den Augen, während er die Lefzen hochzog und dunkel knurrte.

"Mach mit denen, was immer dir auch einfällt", gab Harry zurück und sah erneut über seine Schulter. Hermine, Theo und Blaise hatten sich auf die Holzveranda zurückgezogen und waren nun umgeben von einem pulsierenden Schutzschild, das in verschiedenen Farben schillerte. Zufrieden nickte Harry seiner Freundin zu.

"Haltet es aufrecht, Herm. Wenn ihr schwächelt, seid ihr schneller tot, als ihr blinzeln könnt!", rief er hinüber und sah Hermine grimmig nicken.

'Wie lange noch?', fragte Draco angespannt und seine Hinterläufe zuckten dabei unruhig.

"Sie müssten gleich aus dem Dickicht auftauchen."

Harry sah mit zusammengekniffenen Augen zum Waldrand, während Adam und Lucas sich ein Stück entfernt postierten.
 

Gespannt warteten alle. Lucas senkte den Kopf, aber nicht den Blick und wirkte bedrohlicher, als je zuvor. Adam wurde unruhig. Er spürte die Kraft und die Angriffslust in seinen Eingeweiden, doch er war auch nervös. Er war ein junger Vampir; unerfahren im Kampf und die Angst machte sich rasend in ihm breit.

'Ich hab Angst', dachte er.

"Adam, verwandle dich! Als Katze, bist du schneller und wendiger", riet Harry ihm, während er den Elderstab aus dem Hosenbund zog.
 

Neben ihm stand Draco. Er knurrte und vibrierte gerade zu.

'Hölle, hast du eine Ahnung, wie sehr du mich gerade anmachst?', stöhnte Harry grinsend.

Draco schnaubte kurz. 'Das freut mich, ich hoffe, du kannst deinen Orgasmus kurz zurück halten!'

Adam hatte sich noch nicht verwandelt. Er wollte erst sehen, womit sie es zu tun hatten, als sich die Lichtung öffnete uns sechs Männer heraus traten.
 

Der Brünette erstarrte. „Scheiße! Verfickte Scheiße!“, wisperte er kaum hörbar.

Harry hörte es, ließ sich aber nicht ablenken.

"Oha... da haben wir ja richtig gerochen. Ich hoffe, wir platzen nicht in euer Abendessen hinein!", sagte ein großer, schlanker Typ, der in zerfetzten Klamotten steckte, unrasiert war und sich prüfend umschaute, doch sein Blick blieb bei den Menschen hängen, die hinter dem für ihn unsichtbaren Schutzschild standen.

"Ziemlich unhöflich! Du hättest anrufen können!", gab Harry mit knurrendem Unterton zurück.

"Aber warum denn?", fragte der offensichtliche Anführer der Gruppe und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, bevor er an Draco hängen blieb. "Nettes Schmusekätzchen. Ich wusste nicht, dass man die als Haustiere halten kann."

Augenblicklich zeigte Draco seine Zähne und ließ ein beeindruckendes Grollen hören.

'Haustier? Hat der sie noch alle? Du sagtest zerfetzen, ja? Mit dem Großmaul da fang ich an!', knurrte Draco in Gedanken und Harry hatte Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen.
 

Der Vampir und Schwarzmagier legte eine Hand auf den mächtigen Kopf des Tigers und sah wieder zu dem Kerl, der die Großkatze interessiert fixiert hatte.

"Weißt du, er mag den Begriff 'Schmusekätzchen' nicht so gerne. Also sei ihm nicht böse, wenn er dir das ungewaschene Fell über die Ohren zieht", meinte Harry süffisant und behielt gleichzeitig die anderen fünf im Auge, die sich bisher jedoch ruhig verhielten.

Der Kerl lachte auf.

"Habt ihr das gehört, Jungs? Das Greenhorn will mir drohen!"

Seine fünf Kumpane lachten genauso auf und einer rief: "Floyd, der Typ weiß einfach nicht, wie man den Älteren Respekt zollt!"
 

"Respekt? Vor Kindern, wie euch?", knurrte Lucas.

Floyd warf dem Dunkelblonden einen stechenden Blick zu.

"Oh... ich denke, wir haben die Gefühle des alten Greises verletzt. Ich hoffe, du kannst uns noch... Das ist ja mal eine Überraschung!" Sein Blick war an Adam hängen geblieben. "Adam Levesque! Wie geht es dir?"

Harry und Lucas tauschten einen kurzen Blick aus.

"Nun, ich dachte, dass ich dich riesen Arschloch nie wieder sehen müsste, aber da habe ich mich wohl geirrt. Allerdings...", Adam grinste, als er Dracos stechenden Blick spürte, "denke ich, dass ich dich heute das letzte Mal gesehen habe, wenn wir Schmusekätzchen erstmal mit euch fertig sind!"
 

Mit diesen Worten ließ Adam das Tier in sich frei. Laut brüllend und fauchend trat der Puma näher heran, zeigte seine Krallen und senkte bedrohlich den Kopf.

"Was....?" Floyd und seinen Vampiren blieben die Worte im Hals stecken.

"Na los, du Großmaul. Komm her, wenn du dich traust. Mein Hauskater hat Hunger!", schnurrte Harry geradezu und hob seinen Zauberstab.

"Was zum Henker seid ihr denn für Freaks? Was hast du mit diesem Streichholz vor? Sei lieber vorsichtig, sonst stichst du dir noch das Auge aus!", tönte Floyd, ließ aber die beiden Raubkatzen nicht aus den Augen.

"Oh, keine Sorge. Ich weiß schon damit umzugehen", versicherte Harry, schwang den Zauberstab in einer unwirschen Bewegung, brüllte "Sectumsempra!", als Draco einen großen Satz nach vorn machte und Floyd mit seinen großen Pranken umriss.
 

Hermine stand, zitternd wie Espenlaub, zwischen Theo und Blaise und starrte schockiert auf das Schauspiel, dass sich ihr bot. Sie hatte im Krieg einiges an Schrecken gesehen, doch das, was hier gerade geschah, war um einiges brutaler und blutrünstiger, als alles, was sie sich je hatte vorstellen können. Sie sah ihren besten Freund wie einen Tänzer zwischen den Kämpfenden herumwirbeln, aus seinem Zauberstab schossen grüne, gelbe, rote und blaue Blitze, während aus seiner linken Hand ohne Unterlass immer wieder purpurne Entladungen hervorzuckten. Die beiden Raubkatzen brüllten immer wieder laut auf, hieben mit ihren scharfen Krallen nach den Vampiren, gruben ihre Zähne in das nachgiebige Fleisch und Lucas hatte mit seinen Fußtritten wohl nicht nur einen Schädel zertrümmert.

"Das ist unglaublich!", flüsterte Hermine und hob ihren Zauberstab noch ein Stück höher, als wolle sie durch diese Geste ihren Schutz verstärken.
 

Floyd kämpfte sich frei, zog seinen Kumpel Troy panisch vor sich und hielt nach dem weißen Tiger Ausschau, der sich von hinten anschlich. Mit Troy als Schutzschild wirbelte er herum und fixierte die Katze.

"Oh bitte! Machst du dir wegen einem Schmusetiger in die Hosen?", lachte Harry und ließ Troy mit einer Druckwelle gegen einen Baum prallen.

"Harry!", schrie Lucas erstickt, denn ein anderer Vampir hatte sich über ihn gebeugt und wollte gerade zubeißen, als etwas braungraues durch die Luft flog.

Zornig brüllte Adam auf. Mit einem Biss hatte er den Kopf vom Körper getrennt und zerriss diesen innerhalb von Sekunden. Keuchend sprang Lucas auf seine Füße und strich dem Puma über den Kopf. "Wütend, Darling?", grinste er.

Adam leckte ihm kurz über die Hand.

"Danke Baby...", flüsterte der Dunkelblonde.

Harry zerfetzte mit einige gezielten Flüchen einen rotblonden Vampir, als er Dracos aggressives Brüllen hörte.
 

Da stand er. Allein auf der Wiese, umgeben von den Körperteilen seiner einstigen Freunde: Floyd. Nun verwandelte sich auch Lucas.

"Oh man, wie sich das Blatt doch wenden kann, nicht wahr, Floyd?", lächelte Harry süßlich. "Aber ich sollte dir noch etwas verraten, bevor wir uns über dich hermachen: Die drei da oben sind nicht unser Abendessen, sondern unsere Freunde. Hm... lass mich nachdenken. Heute Nachmittag haben wir mit einem Wildschwein gespielt... wie wäre es, wenn wir jetzt ein bisschen mit dir spielen?" Harry schaute ihn aus schwarzen Augen an und verwandelte sich in den schwarzen Panther.
 

Panisch schaute Floyd sich um, suchte eine Lücke, um verschwinden zu können, irgendeine Schwachstelle, doch die vier Großkatzen umkreisten ihn und trieben ihn immer weiter in die Enge. Keine Chance zu entkommen.

Ein Ohrenbetäubendes Brüllen setzte ein, als alle vier, wie abgesprochen, auf den Vampir zusprangen und ihre Klauen und Zähne in ihn schlugen. Kreischendes Geheul erklang auf der Wiese und ließ die Wipfel der Bäume erzittern, die schließlich immer schwächer und leiser wurden, bis sie irgendwann ganz erstarben.
 

Mit bebender Hand senkte Hermine ihren Zauberstab und gestattete dem Schutzschild, sich aufzulösen. Theo und Blaise taten es ihr nach und sie ließen sich nebeneinander auf die Verandastufen sinken. Mit angewiderten Gesichtern besahen sie sich die vier Raubkatzen, die mit offensichtlichem Vergnügen die Reste der Vampire zu einem unkenntlichen Matsch verarbeiteten. Doch trotz allen Ekels, waren sie doch nicht fähig wegzusehen.

"Leute, ist euch auch schlecht?", fragte Blaise flüsternd, nicht sicher, ob er überhaupt den Mund öffnen sollte.

"Ja", antwortete Hermine knapp und die Köpfe der beiden drehten sich zu Theo, der mit einem Ausdruck kranker Faszination zu den Tieren starrte.

"Theo?"

"Äh ... sorry ... nein, ist mir nicht. Ist nicht das erste Mal, dass ich einen Vampirkampf gesehen habe", meinte er abwesend und konnte den Blick nicht von den Tieren wenden.
 

Blaise quälte noch etwas anderes. Zu sehen, wie der Tiger seinen Kopf an dem schwarzen Fell des Panthers rieb, versetzte ihm einen harten Stich. Es tat einfach weh.

Hermine, die seinen Blick bemerkte, legte ihre Hand sanft auf seine Schulter und lächelte wehmütig.

"Du kannst nichts dagegen tun. Die beiden gehörten einfach zusammen. Wenn ich es mir recht überlege, haben sie das doch eigentlich schon immer. Diese vielen bösen Worte, die vielen Flüche... dieser Hass... Harry war von Draco genauso besessen, wie der von ihm", sagte sie leise.

Blaise zog leise die Nase hoch, wischte sich die Tränen aus den Augen und nickte langsam.

Hinter ihm kniete Theo, der die Arme um ihn schlang und sein Kinn auf Blaise Kopf legte.

"Sieh es mal so, Schatz... andere Mütter haben auch hübsche Söhne..." Grinsend stand er auf und lief die Treppen hinunter, warf aber noch einen Blick zu seinem Freund zurück.

"Hört mal, ihr süßen Miezekatzen, ihr müsst die bösen Buben aber noch anzünden!", sagte er.

Mit blutverschmierten Mäulern verfolgten die Katzen, wie Theo seinen Zauberstab hervor zog, Blaise musterte, der neben ihm aufgetaucht war und "Inflamare" flüsterte.

"Jemand Lust auf Wildschwein am Spieß", fragte Hermine mit einem nervösen Lachen.
 

Der Panther lief zu ihr, rieb seinen Kopf an ihrer Hand und verwandelte sich dann zurück. Mit einer Handbewegung säuberte er sich und die drei anderen, wobei der Puma und der Leopard voreinander saßen und miteinander schmusten. Das Feuer und Harrys Reinigungsaktion schien die beiden überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen.

Draco lief in seiner Tigergestalt zu Blaise und strich an seinen Beinen entlang um ihn herum.

'Harry-Mäuschen?'

Harry, der gerade seinen Kopf kreisen ließ, um seinen Nacken zu lockern, stoppte mitten in der Bewegung und fasste den weißen Tiger ins Auge.

"Was ist denn, Dray?"

'Wollten wir mit Theo nicht noch was ausprobieren? Vielleicht sollte Blaise sich dann verabschieden.'

"Oh ja, richtig!", rief Harry und schreckte Blaise damit auf, der seine Hand in dem weißen Fell von Dracos Kopf vergraben hatte und ihn abwesend kraulte. "Blaise?"
 

Der ehemalige Slytherin sah auf und hob fragend die Augenbrauen.

"Hör mal ... ist nicht so, dass wir dich loswerden wollen, aber ... naja, wir wollten mit Theo noch etwas versuchen. Dazu muss Draco sich allerdings zurück verwandeln", sagte Harry zögernd, wurde jedoch von einer Handbewegung des Schwarzhaarigen unterbrochen.

"Schon gut, Potter. Ich sollte mich dann wohl verabschieden. Das willst du doch sagen, oder?", fragte Blaise und sah Harry offen an.

"Ich ... ja. Tut mir Leid."

"Nein, schon gut. Schließlich will ich nicht unbedingt als Vampirfutter enden. Dafür lebe ich zu gerne. Naja, zumindest normalerweise." Mit diesen Worten ging Blaise in die Knie und hockte sich vor den Tiger.

"Sehen wir uns wieder?", fragte er leise.
 

Der Tiger schaute erst zu Blaise, dann zu Harry.

"Ja, wir sehen uns wieder. Blaise, sei nicht traurig. Du musst mir etwas versprechen, ja?", übersetzte Harry monoton.

"Was denn?"

"Lebe!"

Blaise runzelte die Stirn. "Ich lebe doch."

"Nein, du existierst. Blaise, ich werde nicht zurückkommen. Niemals! Wenn du das akzeptieren kannst, dann hast du auch wieder Spaß am Leben und..." Harry unterbrach, denn Dracos Gedanken brachten ihn zum Lachen. "Das kann ich ihm nicht sagen, Dray!"

Der Tiger knurrte.

"Okay, okay... schon gut. Also, du sollst dich um Theo kümmern. Sieh mal... oh bitte, Kater, halt die Klappe. Ich erklär das jetzt mit meinen eigenen Worten." Harry zog Blaise in die Höhe. "Sieh mal, Theo ist noch immer in Draco verknallt, so wie du auch. Vielleicht solltet ihr zwei mal ein Date ausmachen. Der liebe Theo starrt dir nämlich schon die ganze Zeit auf den Hintern."

Erschrocken wirbelte Blaise herum und starrte seinen Freund an, der fragend die Augenbrauen hob.

"Ich... also..." Blaise seufzte, schaute zwischen Theo und dem Tiger hin und her und lächelte dann. "Ich denk drüber nach. Pass auf ihn auf, Potter!"

"Keine Sorge. Ich werde nicht zulassen, dass unserem Kater etwas passiert!"

Der ehemalige Slytherin nickte noch einmal und ging zu Draco zurück. "Bis bald, Dray...", flüsterte er und küsste den Tiger auf den Kopf, was ein lautes Knurren bei Harry auslöste.

"Halt die Klappe, Potter!", grinste Blaise und verschwand.
 

Hermine hatte während dem Gespräch hin und her gesehen und klinkte sich nun ein.

"Also gut... was habt ihr vor? Warum ist Blaise abgehauen?", fragte sie argwöhnisch und fixierte ihren besten Freund.

"Liebste Hermine, sei nicht immer so neugierig. Entschuldige, du würdest es wohl wissensdurstig nennen. Aber ich will ja nicht, dass du dumm stirbst. Also ... unser lieber guter Theodore hier, ist vielleicht nicht ganz so reinblütig, wie immer behauptet wurde und genau das werden wir jetzt testen", grinste Harry und wich einem empörten Schlag der Hexe aus.

"Ach, und wie wollt ihr das bitte anstellen?"

"Naja, immerhin haben wir hier unseren hauseigenen Radar für reinblütige Zauberer. Sollte also ganz einfach sein", lachte Harry und ignorierte das Zetern, welches in seinem Kopf anhob.

Die braunhaarige Hexe verkniff sich ein Grinsen, das sich bei Harrys Bezeichnung für Draco auf ihrem Gesicht breit machen wollte und sah den Vampir stattdessen ernst an.

"Ist das denn klug? Hatten wir heute nicht schon genug tobende Vampire hier?"

"Ich kann ihn schon im Zaum halten, Herm, keine Sorge. Katerchen? Hättest du dann die Güte und würdest dich zurückverwandeln?"
 

Staunend sahen Hermine und Theo dabei zu, wie aus dem weißen Tiger wieder Draco Malfoy wurde. Ein ziemlich wütender Draco Malfoy, um genau zu sein.

"Hauseigener Radar? Du spinnst wohl, Potter! Weißt du, irgendwann sagst du mal das Falsche und dann ... dann werd ich dir weh tun!", motzte der Blonde los und ging mit lauernden Schritten auf seinen lachenden Freund zu.

Hermine stellte sich neben Theo und sah den beiden zu.

"Irgendwie ist es beruhigend zu sehen, dass sie immer noch streiten, oder?", fragte sie und legte den Kopf leicht schräg.

"Ja. Es hat was von Normalität!", gab Theo bedeutsam zurück, der sich fragte, ob Draco ihn wohl im Moment einfach nur ignorierte, oder einfach überhaupt nicht auf ihn ansprang.
 

Harry versuchte auszuweichen, wurde aber von Draco umgerissen, so dass beide auf der Wiese landeten, wo der Schwarzhaarige seine Beine um den Körper seines Freundes schloss und ihn in einen tiefen Kuss zog.

'Hm... ist ja nicht so, dass es mir nicht gefällt, aber... Katerchen, Theo!', erinnerte Harry ihn.

'Stimmt, da war ja noch was. Darf ich ihn ein wenig ärgern?'

'Klar!'

Draco löste sich aus dem Kuss, klopfte scheinbar ruhig seine Jeans ab und hob plötzlich den Kopf. Er musste nur an heißen, wilden Sex mit seiner Maus denken und seine Augen färbten sich tiefschwarz, so wie in diesem Moment.
 

Mit langsamen Schritten ging er auf ihn zu, reckte immer wieder die Nase in die Luft und konnte riechen, wie panisch Theo wurde.

"Ähm... Harry?"

"Ja, Theo?"

"Mach... mach mal was... ich will ihm nicht wehtun!"

Draco lachte spöttisch und war mit einem Satz bei ihm.

Theo schrie auf und Draco leckte ihm kurz über den Hals.

"Eindeutig ein Halbblut! Ich bin entsetzt!"

"Du blöder Arsch!", schrie Theo und versetzte dem lachenden Draco einen festen Hieb auf den Hinterkopf. "Erschreck mich doch nicht so, verdammt!"

"Oh, tu nicht so mädchenhaft ... Halbblut also. Und so was haben sie nach Slytherin gelassen? Mit dem alten Fetzen, der die Einteilung macht, sollte man mal ein Wörtchen reden", grinste Draco und seine Augen wechselten wieder ins graue.

"Hey!", warf Harry entrüstet ein. "Der wollte mich auch zu euch verfrachten!"

Draco drehte süffisant lächelnd den Kopf und sah über seine Schulter zu dem Schwarzhaarigen.

"Ja. Eben deswegen ja."
 

Hermine rollte die Augen, warf die Hände in die Luft und murmelte etwas, das sich nach 'Jungs!' anhörte.

Harry lachte auf. Mit seinen Vampirfähigkeiten hatte er sie glasklar verstanden.

"Süße ... hast du gedacht, wir ändern uns, nur weil wir tot sind?"

"Hör auf solche Witze zu machen, Harry James Potter! Das ist geschmacklos!", fauchte die Hexe und sah ihn böse an.

Harry steckte einen Finger in sein rechtes Ohr, wirbelte darin herum, nahm ihn wieder heraus und schüttelte leicht den Kopf.

"Das habe ich vermisst!", seufzte er theatralisch.
 


 

So, das war's für heute wieder. Und alle, die sich darüber Gedanken machen, keine Sorge, wir haben den Erpresser nicht vergessen. Der wartet nur auf seinen Auftritt. *g* Also nur Geduld.
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Bussis,
 

Jules & Silver

Kapitel 29

Heya ihr Süßen!
 

Schon geht’s hier auch weiter...

Freut uns, dass euch letzte Woche der Kampf und die Gespräche gefallen haben, aber jetzt wird es Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Könnt ihr euch vorstellen, was damit gemeint ist?
 

Ein riesen DANKE geht wie immer an alle Kommischreiber! *knutsch*
 

Und nun wünsche wir ohne weiteres Gesabbel von uns, viel Spaß beim lesen!!!
 


 

Kapitel 29
 

Die Tage zogen ins Land.

Oftmals machten die vier Vampire nichts anderes, als stundenlang auf der Wiese zu liegen, als Raubkatzen durch den Wald zu streifen, oder jagen zu gehen.

Zwei Monate, nach dem Besuch von Blaise, Theo und Hermine, klingelte am frühen Abend das Telefon.

„Ich geh ran!“, rief Draco, der gerade daran vorbei lief. „Ja?“

„Hank hier! Jamy wird gebraucht!“

„Okay…“, murmelte der Blonde und legte auf.

Harry, der am Türrahmen stand, nickte nur und lief die Treppe hinauf, um sich umzuziehen und zu bewaffnen.
 

Unschlüssig blieb der Blonde stehen. Er sprang nicht auf Muggelblut an. Was sprach also dagegen, dass er Harry begleiten würde? Er stellte sich im Badezimmer vor den Spiegel und konzentrierte sich.

Die blonden Haare wurden eine Nuance dunkler, kürzer und strubbeliger. Er veränderte seine grauen Augen in braune, hob die Wangenknochen etwas hervor und ließ die Lippen schmaler werden.

„Ja, so geht’s!“ Dann lief er die Treppe hoch. „Maus, gib mir eine Waffe!“

Harry schaute auf und stutzte.

„Was soll das denn werden?“

"Ich komme mit!", sagte Draco fest, keinen Gedanken daran verschwendend, dass Harry vielleicht nicht einverstanden sein könnte. Auffordernd streckte er seinem Freund eine Hand entgegen.

"Nein, wirst du nicht!", gab Harry reflexartig zurück, hielt inne und sah den nun Honigblonden überlegend an. "Ähm ... ich meinte-"

"Jaah?", meinte Draco langgezogen. "Was genau meintest du?"

"Gar nichts?"

"Sehr gut. Gibst du mir jetzt eine Knarre oder nicht?"
 

Ein wenig irritiert drückte Harry ihm die silberne Glock in die Hand, die der Blonde grinsend an seinem Rücken im Hosenbund verschwinden ließ und die Lederjacke, die er von Harry geschenkt bekommen hatte, überzog.

"Du wolltest mich doch nicht immer noch hier einsperren, oder? Wo wir doch längst festgestellt haben, dass ich mich nicht in einen blutsüchtigen Irren verwandle, nicht wahr?", fragte Draco süffisant und sah den Schwarzhaarigen mit hochgezogener Augenbraue an.

"Nein, natürlich nicht. Aber warum willst du mich unbedingt in dieses stinkende Kabuff begleiten?" Harry konnte sein Erstaunen mehr schlecht als recht verbergen.

"Reicht es, wenn ich sage, dass ich einfach bei dir sein will?" Draco schenkte Harry das süßeste Lächeln, das er drauf hatte, was den jedoch nur dazu brachte, misstrauisch zu schauen. "Okay, ist ja gut! Hör zu ... ich trau diesem Idioten einfach nicht. Was ist, wenn ... keine Ahnung, irgendjemand dran glauben soll, den du magst? Keine Ahnung, aber ich möchte einfach bei dir sein."
 

Harry lächelte und legte sich Jamys Illusion auf.

"Du willst mich also vor Dummheit bewahren", sagte er amüsiert.

"Als ob man das könnte. Na los, lass uns gehen!" Draco ergriff Harrys hand und schloss zärtlich seine Finger darum, dann apparierte Jamy.

In einer Seitengasse, nahe dem BlackSkull, tauchten sie wieder auf.

"Wie soll ich dich denn nennen?", fragte Jamy.

Draco lächelte vergnügt.

"Du wirst mich bestimmt gleich auslachen, aber ich fand dein Anagramm so toll und da habe ich mir Gedanken um meins gemacht."
 

"Ah... und?", fragte Jamy erstaunt.

"Marco Sayid Fullouc!"

Stolz sah er Jamy an.

"Sayid? Das kommt mir so bekannt vor... warte... das ist doch aus LOST oder?"

"Ja, der Typ ist klasse.

Jamy lachte. Seit sein süßer Vampir das Fernsehen entdeckt hatte, war er beinahe Seriensüchtig geworden. Draco gab seinem Freund einen Rippenstoß und schnaubte. Er wusste, dass Harry sich über seine Fernsehsucht amüsierte, aber was sollte man sonst schon den ganzen Tag machen, wenn man mitten in der Einöde lebte?

"Hör auf zu lachen und sag mir lieber wo wir hin müssen", fauchte er und Jamy beruhigte sich wieder.

"Nun, mein lieber Marco... darf ich vorstellen? Das BlackSkull!" Jamy machte eine weit ausholende Bewegung mit seiner Hand und Marco rümpfte die Nase.

"DAS DA ist es?"

"Beschwer dich nicht, du wolltest ja unbedingt mit", grinste Jamy, packte Marco am Arm und zog ihn hinter sich her.
 

Ergeben seufzend verdrehte Marco die Augen und trat hinter Jamy in die Bar ein. Eine mehr als üble Duftwolke kam seinen feinen Vampirsinnen entgegen und er musste an sich halten, um nicht auf dem Absatz kehrt zu machen. Schaudernd sah er sich um und fragte sich, was er in seinem Vampirleben wohl noch so alles erleben würde. Niemals hätte er gedacht, jemals in solch einer Kaschemme zu landen.

Jamy jedoch ging zielstrebig zur Bar, übte seine gewohnte Handbewegung aus, die von Marco beäugt wurde, als wolle er sagen, dass es ja wohl das Mindeste wäre, was er tun könne und schob sich auf einen der Barhocker.
 

Jamy grinste.

"Du bist und bleibst eine kleine Queen, nicht wahr?"

Marco rümpfte erneut die Nase.

"Das hat nichts mit Queen zu tun... Hey!", rief er Hank heran, der sofort lächelte, als er Jamy sah, den Neuen aber nicht beachtete.

"Wann, zum Teufel, hast du hier das letzte Mal durchgewischt?", fragte Marco zischend.

Hank hob nur die Augenbrauen und wandte sich dann Jamy zu, um dem ein Glas Whiskey einzuschenken.

"Hey, du arroganter Pavian! Bin ich unsichtbar, oder was?", regte Marco sich auf.

Hank jedoch beachtete ihn nicht und beugte sich gerade zu Jamy, als Marco endgültig genug hatte. Er konnte ja einiges so ganz und gar nicht leiden, doch wenn er eines wirklich hasste, und zwar abgrundtief und unwiderruflich, dann war es ignoriert zu werden. Das war er als Malfoy nicht gewohnt und er sah wirklich keine Notwendigkeit darin, sich in dem Punkt zu ändern. Seine Hand schoss vor, so schnell, dass Hank keine Chance hatte, seinem harten Griff zu entkommen und zog den schmächtigen Wirt über die Theke zu sich her. Unversehens fand er sich Nase an Nase mit einem mehr als angepissten Gast wieder.

"Hast du dir zu lange die Ohren nicht mehr gewaschen, oder was? Ich hab dich was gefragt und wenn ich etwas frage, erwarte ich gewöhnlich eine Antwort darauf", schnaubte Draco und drückte Hank wieder einige Zentimeter von sich. "Hölle noch mal! Anscheinend putzt du nicht nur deine Bar nicht, vom Duschen hältst du auch nicht viel. Und jetzt bring mir einen Whiskey, bevor ich den Boden mit dir putze. Noch klebriger kann der kaum werden. Und ich rate dir, mir nicht irgendwelchen billigen Fusel unterzujubeln!"
 

Jamy hielt sich die Hand vor sein Gesicht und versuchte angestrengt, nicht zu lachen. Das und nicht anders war sein Draco Malfoy! Wie er ihn kannte und wie er ihn liebte und wäre ihm nicht bewusst, dass seine Chancen, gleich in ein Metertiefes Loch zu stürzen, verdammt groß waren, wusste er, dass er seinen blonden Vampir für eben diese Einlage heute noch vernaschen würde.

"Marco...", sagte er stattdessen nur.

"Ja, alles klar!", lächelte der süßlich, nachdem Hank mit zwei sauberen Gläsern und eine Flasche Jim Beam wieder gekommen war.
 

"Okay, ich bin hier..."

Hank nickte und reichte den Umschlag über den Tresen.

Während Jamy ihn öffnete, schob Marco seine Hand auf dessen Bein und spürte, wie er sich nur Sekunden später verkrampfte.

"Nein!", flüsterte Jamy. Er stand auf, trat einige Schritte zurück und ließ den Umschlag fallen, dann setzte es komplett bei ihm aus.

Innerhalb von Sekunden erreichte sein inneres Sturmtief die Stärke eines Hurrikans. Er schrie auf, warf Tische und Stühle um, warf Hocker in die verspiegelten Regale des Tresens, stieß andere Gäste achtlos beiseite und sank dann laut weinend zusammen.
 

Marco sprang auf, versuchte, seinen Freund irgendwie aufzuhalten, wurde aber selbst weit zurückgeworfen, als ein Wirbelsturm durch die Bar fegte; in seinem Zentrum sitzend, ein völlig aufgelöster und hilfloser Harry Potter.

Der Blonde robbte über den Boden, sich gegen den Wind stemmend, zu Harrys Platz und griff nach dem Umschlag, der sich trotz des tosenden Sturms nicht vom Fleck bewegt hatte, als wäre es am Boden festgeleimt. Verzweifelt, Harry nicht aus den Augen lassend, der, wenn er so weitermachte, die Bar sicher zu Kleinholz verarbeiten würde, grapschte er nach dem Foto, drehte es und keuchte auf. Auf dem Bild lachte ihm eine braunhaarige, junge Frau entgegen, die wohl in ihrem Garten stand und den Arm voller Blumen hatte. Fluchend schloss Draco die Augen, denn dieses Gesicht war ihm mehr als bekannt. Er kannte es, seit er elf Jahre alt gewesen war. Es war das Gesicht von Hermine Granger.
 

"FUCK!", schrie Marco los, warf das Bild beiseite und versuchte zu Harry zu gelangen. "Jamy! JAMY! VERDAMMT! Hör auf damit! Hörst du! Du hättest meine sofortige Zustimmung, diese Bruchbude dem Erdboden gleichzumachen, aber das hilft dir auch nicht weiter! Wir müssen endlich diesen Mistkerl stoppen!"

Marco riss Jamy um, so dass der unter ihm begraben wurde. Augenblicklich legte sich der Sturm und Marco hielt sich die Hände über den Kopf, schützte auch seinen Freund, als kleine Holzsplitter von der Decke regneten. "Baby...", flüsterte er.

Jamy schüttelte nur den Kopf, hielt sich schluchzend den Arm vor die Augen, während der Blonde sich erhob, das Bild und den Umschlag aufhob und nach Jamys Hand griff.

"Lass uns hier verschwinden.“
 

An der Tür drehte Marco sich noch einmal zu Hank um, der in den Trümmern seiner Existenz stand.

"So, ich denke, mein Freund hat dir einen Grund zum Putzen gegeben!"

In der Seitenstraße apparierte Draco, der die Illusion fallen gelassen hatte, mit Jamy zurück, hob auch diese auf und zog Harry fest an sich.

"Bitte... beruhige dich! Hermine wird nicht sterben! Das lassen wir nicht zu! Auch Teddy wird nichts passieren!"

"Dray ... ich kann doch nicht ... das ...", schluchzte Harry haltlos und die Tränen liefen ohne Unterlass die bleichen Wangen herunter.

"Hör auf, Harry. Das werden wir nicht zulassen! Wir haben schon viel zu lange gewartet, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen", ging Draco dazwischen und strich dem Schwarzhaarigen beruhigend über den Rücken, der sich in seiner Lederjacke festgekrallt hatte.
 

Draco überlegte fieberhaft, was sie tun könnten, um diesen Erpresser endlich ausfindig zu machen. Den Briefkasten zu beobachten brachte nichts, wie Draco wusste. Harry hatte das schon längst versucht und war bei den Personen, die dort etwas eingeworfen hatten, stets in einer Sackgasse gelandet. Der Erpresser war schlau, das war ihm klar, doch irgendwo musste auch er einen Fehler begangen haben und Draco war mehr als entschlossen, ihn zu finden.

Lucas trat auf die Veranda und schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen, als er die beiden Gestalten auf dem Rasen entdeckte.

"Shit! Dray! Was ist los?", rief er, sprang die Stufen herunter und rannte zu den beiden rüber.
 

Harry machte nicht den Eindruck, als hätte er seinen Freund und Mentor überhaupt wahrgenommen, also reichte Draco wortlos den Umschlag an den Dunkelblonden weiter, der fassungslos auf das Bild der jungen Hexe starrte.

"Draco, bring Harry ins Bett und dann komm wieder runter!", sagte er kühl.

Kurz musterte der Blonde ihn, wollte schon widersprechen, doch das brachte nichts. Harry brauchte Ruhe.

"Okay, ich bin gleich wieder da... Baby, komm mit!"

Widerstandslos ließ sich Harry ins Haus führen, die Treppe hinauf, und ins Bett bringen.

Draco ließ seine Klamotten verschwinden, dann deckte er ihn zu und setzte sich kurz auf die Bettkante.

"Mäuschen, ich bin gleich wieder da." Liebevoll küsste er ihn, dann schloss er die Tür.
 

Lucas saß auf der Couch, zwischen seinen Fingern drehte er ein Glas Whiskey, ein zweites stand auf dem Tisch.

"Wo ist Adam?"

"Er schläft!" Lucas saß auf dem Sessel am Fenster und musterte Draco, der den Eindruck erweckte gleich komplett in die Luft zu gehen.

Draco ging zur Anrichte, schnappte sich eines der schweren Whiskeygläser, ließ aus der Flasche ein wenig von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit hinein fließen und stürzte den Drink schnell herunter.

"Warum habt ihr es soweit kommen lassen?", zischte Draco aus zusammengebissenen Zähnen los und sah Lucas nicht an. Er stand immer noch mit dem Rücken zu ihm.

"Wie bitte?" Im ersten Moment dachte Lucas, er hätte sich verhört, doch so war dem wohl nicht. "Spinnst du? Ich... pass auf, was du von dir gibst, Kleiner!"

Draco hatte ihn noch nie erlebt, wenn er wütend war, und er war sich sicher, dass er es auch nicht wollte.
 

Draco knallte das Glas auf das Holz der Anrichte und wirbelte herum. Stechend sah er Lucas an.

"Komm mit jetzt bloß nicht mit diesem 'Ich bin der große Boss-Scheiß', klar? Das zieht im Moment überhaupt nicht. Ich dachte, du bist sein Mentor. Der große Manitu, oder was auch immer. Warum hast du es so weit kommen lassen? Warum habt ihr nicht schon eher etwas getan! Ihr hattet verfickt noch mal lange genug Zeit dazu!", schrie Draco los und gestikulierte wild mit den Händen umher.

"HEY!" Lucas war auf ihn zugegangen und drehte ihn grob an der Schulter zu sich herum. Ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle, als er Draco mit nachtschwarzen Augen wild anfunkelte. "Es gab nichts, was wir tun konnten! Spiel dich hier nicht auf, verstanden? Glaubst du, wir hätten nie versucht, heraus zu finden, wer das Arschloch ist? Spätestens, als Harry dich auf dem Foto sah!", fauchte er ungehalten.
 

Draco kniff die Augen zusammen, die sich nun ebenfalls drastisch verdunkelten und knurrte auf, während er zu Lucas` Hand auf seiner Schulter sah.

"Lass mich los", zischte er und schüttelte Lucas ab. "Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel ihm diese Frau bedeutet? Wenn nicht bald was geschieht, dann geht er daran kaputt. Willst du zusehen, wie er all diejenigen umbringen muss, die er liebt? Willst du das?"

"SEH ICH VIELLEICHT SO AUS?", schrie Lucas plötzlich. "OB DU ES HÖREN WILLST ODER NICHT, ABER ICH LIEBE HARRY! DAS TAT ICH SCHON, BEVOR DU HIER AUFGEKREUZT BIST! DU UND DEINE SAUDÄMLICHEN SPRÜCHE!" Lucas starrte ihn kampflustig an. In diesem Moment war es ihm egal, ob Draco der Partner seines besten Freundes war. Er ließ sich nicht von einem Grünschnabel beleidigen. "Ich bin mir durchaus bewusst, dass er daran kaputt geht! Stell dir mal vor! Was bildest du dir eigentlich ein?"
 

Draco zog nur eine Augenbraue hoch, als er Lucas von oben bis unten ansah und dann abfällig schnaubte.

"Wenn du jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen willst, wer an Harry die älteren Rechte hat... nur zu. Die verlierst du haushoch", schnarrte Draco in seiner besten Eisprinz-Manier. Sein Mäuschen litt und er hatte keine Lust, sich von Lucas dumm von der Seite anmachen zu lassen. "Und ich bin derjenige, der mit Harry klar kommen muss. Das sollte dir vielleicht klar sein... BOSS", spukte Draco schließlich aus und blitzte ihn aus tiefschwarzen Augen an.
 

Wie zwei Kampfhähne standen sich Lucas und Draco gegenüber, funkelten sich wild an und waren bereit, all die noch nicht ausgesprochenen Anschuldigungen in einem Kampf zu klären.

"Hey Jungs! Kommt wieder runter!", murmelte Adam, trat zwischen sie und schenkte sich ebenfalls ein Glas Whiskey ein.

Wütend musterte Lucas seinen Freund.

"Du hast doch keine Ahnung, worum es geht!", knurrte er.

"Oh doch. Draco ist sauer, weil sein Harry leiden muss, was ich durchaus verstehe. Und du bist sauer, weil Draco dir vorwirft, den Typ noch immer nicht entlarvt, aufgespürt und tot gebissen zu haben. Jungs, jetzt hier rumzustreiten, wer die älteren Rechte an Harry hat - was nebenbei gesagt, dämlich ist, denn Harry ist keine Blumenvase oder sonst was, dass man herumreichen kann - steht völlig außer Frage! Das ist nicht wichtig. Das einzig wichtige ist, Harry zu helfen, diesen Bastard zu finden. Wir sind vier böse, gefährliche, tödliche Vampire. Es wird uns doch wohl möglich sein, dieses Dreckschwein zu finden, oder?"
 

Lucas sah Adam an, musterte Draco und biss sich auf die Unterlippe.

"Hm... ich hasse es, wenn er Recht hat." Er zögerte und fing den Blick des Blonden ein. "Er hat doch Recht, oder?"

Draco ließ den Kopf sinken, rieb sich mit einem Finger über die Nase und nuschelte etwas vor sich her.

"Wie war das?", fragte Adam nach und grinste.

"Jah, ist ja gut... du hast Recht. Und glaub nicht, dass du das von mir noch mal zu hören bekommst, klar?", fauchte Draco und wandte sich ab, um zu der Anrichte zurück zu gehen. "Ich gebe einem Muggel Recht, bei Salazar! Ich bin echt nicht mehr normal."
 

Ohne das Gekicher der beiden zu beachten, stand Draco vor der Anrichte, auf dem ein verziertes Holzkästchen stand. Er wusste, was sich darin befand, auch wenn keiner von ihnen jemals hinein gesehen hatte. Harry hatte einen Bann darüber gelegt, damit es, außer ihm selbst, niemand öffnen konnte. Draco schnaubte laut auf und hielt seine Hand darüber ausgestreckt. Hellrote Blitze schossen zwischen seinen gespreizten Fingern hin und her, die Entladungen kamen in immer schnellerer Folge, bis sie sich bündelten und direkt in die nun sichtbare Barriere, die über dem Kästchen pulsierte, einschlug. Zufrieden nahm Draco die Hand herunter, hob das Kästchen an und setze sich damit auf den Boden vor dem Couchtisch und goss sich noch einen Whiskey ein. Er bemerkte die ungläubigen Blicke der anderen beiden und sah auf.

"WAS?", schnappte er und stellte das Kästchen auf den Couchtisch.

"Ich könnte mich ja irren, aber ich denke mir, dass Harry einen Grund hatte, dort einen Bann drauf zu legen", meinte Lucas.

"Schatz, ich denke, dass Draco schon das Richtige tut. Fang nicht wieder von vorn an." Beschwichtigend legte Adam seine Hände auf die seines Freundes und zog ihn ebenfalls auf den Boden vor den Tisch und lehnte sich an die Couch. "Na los, mach's auf!"
 

"Warte!" Alle wandten sich zur Treppe, wo Harry stand und ihnen einen scharfen Blick zuwarf. "Bevor du es öffnest, möchte ich gern noch etwas sagen. Ich werde es nicht akzeptieren, wenn sich meine Freunde... der Mann, den ich liebe und mein bester Freund wegen mir in die Haare kriegen. Wenn ich dazwischen gehen muss - und glaubt mir, ihr Süßen, ich würde es tun - ist es mir scheißegal, wie ihr euch danach fühlt! Ist das angekommen?"

Schweigend saßen Lucas und Draco da, sahen weder Harry noch sich selbst an.

"Hallo?!", rief Harry erneut.

"Ja, ist angekommen. Ich bin ja nicht taub!", motzte Lucas.
 

Draco ignorierte Harrys Ausruf und ließ das Schloss des Kästchens hoch schnappen. Perplex sah er hoch, als es sofort wieder zurück schnappte. Erneut öffnete er das Schloss, nur, um wieder denselben Effekt zu erzielen. Ärgerlich fuhr sein Kopf erneut hoch und er funkelte Harry an.

"Könntest du das vielleicht lassen?"

"Ich will nicht, dass du das siehst", sagte Harry leise und streckte eine Hand aus, um das Kästchen erneut zu versiegeln.

"Potter! Entweder machst du das sofort wieder rückgängig, oder ich appariere damit irgendwo hin, wo du mich nicht so schnell finden wirst, klar? Also hör auf mit dem Blödsinn, ich will dir nämlich nur helfen!"
 

Harry ließ das Kästchen in seine Hand schweben und trat auf die Wiese hinaus, ohne auf die anderen zu reagieren.

"Der Typ treibt mich noch in den Wahnsinn!", knurrte Draco leise und folgte ihm. Auch Lucas und Adam erhoben sich und setzten sich zu ihrem schwarzhaarigen Freund ins Gras.

"Draco, dort drin sind all die Fotos von den Menschen, die ich getötet habe; die ich töten musste. Ich habe dir nie gesagt, wie viele es waren und... ich will nicht, dass du siehst, wie viele Leben ich genommen habe... nehmen musste."
 

"Herrgott noch mal! Glaubst du denn, dass ich mir das nicht schon selbst zusammengereimt habe? Keine Sorge, ich hatte nicht angenommen, dass ich der Erste war. Und nur weil du dich den Bedingungen dieses Mistkerls gebeugt hast, bist du nicht besser oder schlechter als vorher. Du bist immer noch Harry Potter, verdammt! Du bist nicht schlecht, oder böse oder sonst was in der Richtung. Oder hat es dir Spaß gemacht, all diese Menschen zu töten? Und jetzt gib dieses Ding schon her, bei Merlin!", fauchte Draco und streckte Harry auffordernd die Hand entgegen.....
 


 

Da ist der Erpresser wieder aus seinem Loch gekrochen. Und ihr dachtet schon, der würde nicht mehr auftauchen, was? *g* Wir nähern uns mit großen Schritten dem Showdown und ihr könnt wirklich gespannt sein, was wir uns dafür ausgedacht haben.
 

Bis nächste Woche!
 

Knutschas,
 

Jules & Silver

Kapitel 30

Hey ihr Süßen!
 

Na? Geht’s euch allen gut bei diesem trüben Wetter heute? Alle noch gesund, oder haben euch die diversen Erkältungen auch schon erwischt? Wir hoffen mal nicht und bringen euch jetzt einfach das neue Kapitel. Wir denken, ihr werdet zufrieden damit sein, denn heute wird endlich eine Kleinigkeit gelüftet. *g*
 

Knuddler und Knutschas gehen an alle Kommischreiber!!!
 

Und nun viel Vergnügen beim lesen!
 


 

Kapitel 30
 

Zögernd stellte Harry das Kästchen in die Mitte und schwieg.

Lucas starrte es an, genauso wie Adam und Draco. Dann hob Harry die Hand und ließ das Schloss aufschnappen.

"Was hast du vor?", fragte er seinen Freund leise.

"Ich will mir die Bilder ansehen. Irgendein Muster muss dahinter stecken“, antwortete Draco.

"Was macht dich so sicher?"

"Na hör mal, ich kann mir nicht denken, dass der Kerl wahllos irgendwelche Leute auf der Straße fotografiert. Ich hatte einigen Ärger mit Zauberern, doch da waren ja wohl auch Muggel dabei, oder nicht?"
 

Harry nickte.

"Okay..."

Draco ließ die Fotos aus dem Kästchen schweben und pinnte sie in einer Reihe in der Luft auf, als würden sie an einer Pinnwand hängen. Nacheinander sahen Lucas und er sich die Bilder langsam an. Bei seinem eigenen Bild grinste er.

"Ich sah gut aus, an dem Tag!"

Harrys knurren ließ ihn weitergehen.

Immer wieder schritt Draco die Reihe der Bilder auf und ab, sah sich die Details der Menschen darauf an, die Orte und das, was man um sie herum sehen konnte. Doch umso länger er sich die Bilder ansah, umso frustrierter wurde er, denn er konnte einfach keine Gemeinsamkeiten entdecken.
 

Lucas und Adam waren inzwischen jagen gegangen, während Harry still auf den Stufen der Veranda saß, eine Zigarette rauchte und Draco beobachtete.

"Kater... du siehst dir diese Fotos jetzt schon seit Stunden an. Denkst du nicht, dass du schon etwas hättest finden müssen, wenn es da was gäbe?", fragte der Vampir und blies den Rauch in die Luft.

Draco warf ihm einen bösen Blick zu und enthielt sich jeden weiteren Kommentars.
 

"Dir hat schon immer der Sinn fürs Detail gefehlt. Los, komm her und häng sie mal in der richtigen Reihenfolge auf. Insofern du die noch weißt."

Harry schluckte. Das waren Dinge, die er wohl nie vergessen würde. Er hob die Hand und langsam sortierten sich die Bilder.

Draco studierte die Daten auf den Rückseiten und zauberte sie in Leuchtbuchstaben über die Fotos, die er zudem noch etwas vergrößerte. Dazu die Namen, Orte und der Abstand zum nächsten Auftrag.
 

Für Harry war es der pure Horror, das alles zu sehen.

"Bis du mein Bild bekommen hattest, waren dir alle unbekannt?", fragte Draco.

"Ja."

"Und plötzlich kramt er nur noch Leute raus, die du kennst. Die irgendwie zu deinem Umfeld gehören."

"Ja", sagte Harry erneut.

"Die anderen waren alle Muggel?", fragte Draco stirnrunzelnd und kniff die Augen zusammen, um sich die Bilder genau ansehen zu können.
 

"Ich denke schon. Mir ist nichts in ihren Gedank... oh warte..." Harry ging die Reihen entlang und tippte auf ein Foto. "In seinen Gedanken tauchte mehrmals der Name ‚Scrimgeour’ auf. Ich denke, er meinte den Zaubereiminister. Das beweist allerdings nicht, dass er ein Zauberer war. Ansonsten... ich würde es nicht beschwören, doch ich glaube, der Rest waren Muggel."

"Naja, wenn er Scrimgeour gemeint hat, dann ist es auf jeden Fall ein Zauberer gewesen. Immerhin ist der Minister schon ein paar Jahre tot. Aber du hast Recht, das beweist gar nichts. Und ich vermute mal, dass du auch niemanden mit dem Zauberstab hast herumfuchteln sehen."
 

"Nicht wirklich. Weißt du, was mir gerade auffällt? Ich meine, ich kann mich an jeden einzelnen erinnern, doch wenn ich sie jetzt so aufgereiht sehe... Hermine ist die erste Frau." Harry versuchte ganz nüchtern an die Sache heran zu gehen, so schwer es ihm auch fiel. "Nur Kerle..."

"Ja, und abgesehen von mir und deinem liebreizenden Cousin kanntest du keinen von ihnen. Granger ist nicht nur die erste Frau, sondern auch die Erste, an der dir was liegt", spann Draco den Faden weiter. "Was ist... ich weiß nicht, vielleicht ist das zu weit her geholt, aber was ist, wenn all die anderen nur eine Aufwärmübung waren? So was wie... ein Test, um zu sehen, wie weit du gehen würdest?"
 

"Draco, willst du damit sagen, dass ich zweiunddreißig Leute ermordet habe, nur damit jemand sehen kann, wie weit ich gehen würde, um Teddy zu beschützen?" Harry starrte ihn erschrocken an. "Da hätten es auch zehn getan! Und nur so am Rande... an dir lag mir auch was...", fügte er leise hinterher.

"Ja, kann doch sein... wer weiß schon, wie gestört dieser Kerl ist? Und dass dir an mir etwas lag, konnte der doch nicht wissen, oder?" Draco tippte auf das Foto des ersten Opfers. "Was ist mit dem da zum Beispiel? Was weißt du über ihn?"
 

"Randy McGault." Harry überlegte. "Ich glaube, er ist ein Krimineller aus dem Wandsworth-Gefängnis gewesen. Er hat in seinen Gedanken die ganze Zeit gejammert, dass er doch seine Strafe abgesessen hatte. Was er nebenbei gesagt, nicht getan hat. Er war auf der Flucht. Naja... 24 Jahre alt, aus Henderson. Mehr weiß ich auch nicht."

Draco verzog das Gesicht, schloss für einen Moment die Augen und massierte mit den Zeigefingern seine Schläfen.

"Okay... ein böser Junge also. Was ist mit dem nächsten da? Was weißt du über den? War das auch ein Krimineller?", fragte er schließlich und nickte mit dem Kinn zum nächsten Foto. Irgendetwas musste doch zu finden sein. Denn auf den ersten Blick, hatten Harrys Opfer so gar nichts miteinander gemein. Weder die Hautfarbe, Herkunft noch das Alter. Sie schienen vollkommen willkürlich ausgesucht worden zu sein.
 

"Weißt du, Kater..." Harry sah sich die Bilder der Reihe nach an und setzte ein magisches Kreuz über jedes Bild, bei dem er sich über einen kriminellen Hintergrund sicher war und das beinhaltete beinahe die gesamte Fotoreihe. "Ich schätze, dass mein ach so geschätzter Erpresser so etwas wie ein Mittelsmann ist. Leute, die jemanden aus dem Weg geräumt haben wollen, kontaktieren ihn und der lässt mich antraben. Ich bin quasi so etwas, wie der Abfalleimer. Es ist zum kotzen!" Resigniert ließ Harry sich ins Gras fallen.
 

Überlegend starrte Draco die Fotos an.

"Was haben all diese Leute getan? Ich meine... waren sie Mörder? Erpresser? Vergewaltiger? Was rechtfertigt es, dass der Erpresser denkt, dass sie den Tod verdient haben?", fragte Draco und strich Harry durchs Haar.

"Hm... nein, nicht wirklich. Der erste... das war ein mehrfacher Mörder... der zweite auch... Vergewaltiger und so weiter..." Harry starrte einige Minuten schweigend auf die Fotos, dann runzelte er die Stirn. "Wenn ich es recht überlege, ging das Strafmaß von Foto zu Foto runter. der Letzte vor dir war ein Spieler. der hatte nur ein paar mickrige Schulden. Du bist ein verflucht frecher Kerl, aber nicht gefährlich. Duddy hatte 'ne große Klappe, mehr nicht. Tja, und Hermine? Der kannst du nun wirklich nichts anhängen."
 

"Scheint so, als wäre meine Theorie doch nicht so weit her geholt, oder? Ich schätze mal, dass du den meisten dieser Leute da, wenn es nicht um Teddy gegangen wäre, nie was getan hättest oder? Du hättest zum Beispiel den ersten da, einfach bei der Polizei abgeliefert. Aber die Angst um Teddy hat dich das tun lassen, was der Kerl wollte, nicht wahr? Du hast gar nicht weiter drüber nachgedacht, was diese Menschen verbrochen haben könnten. Du wusstest es zwar, doch Teddy war dir wichtiger. Du würdest für den kleinen Kerl verdammt weit gehen und genau das hat dieser Drecksack ausgenutzt", überlegte Draco laut, stand auf und lief nun hin und her. "Sieht aus, als wären die Opfer doch nicht so willkürlich ausgewählt. Er hat wohl darauf gewartet, dass du irgendwann dicht machst. Dass du sagen würdest, dass du jemanden nicht umbringst, nur weil der Spielschulden hat. Weißt du, Mäuschen... tut mir ja Leid, aber du hast dem Mistkerl voll in die Hände gespielt."
 

"Oh danke, mein über alles geliebtes Kätzchen!", fauchte Harry. "Ich weiß deine Anteilnahme wirklich zu schätzen, doch was hätte ich tun sollen? Warten, bis er Teddy umgelegt hat?" Harry legte sich auf die Wiese und starrte zu den Sternen hinauf. "Ich würde alles für Teddy tun - Alles, Draco! Doch ich konnte dich nicht töten, bei den Dursleys bin ich zu weit gegangen. Was sie mir angetan haben, rechtfertigt keinen Mord und ich werde Hermine nicht töten können. Was kommt danach? Ron? Teddy selbst, weil er etwas anderes gefunden hat, mit dem er mich fertig machen kann? Nein! Das kann und werde ich nicht zulassen!" Zornig, zitternd und mit zusammengebissenen Zähnen sprang Harry auf und trat entschlossen neben Draco, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte und ihn schließlich sanft ansah.
 

"Harry, das sollte wirklich kein Vorwurf sein. Glaub mir das. Ich weiß, was du alles für Teddy tun würdest. Mir würde es vermutlich nicht anders gehen. Aber genau das ist das Problem. Was das angeht bist du vollkommen vorhersehbar. Egal wie sehr du dich verändert haben magst, das bleibt doch immer gleich. Du würdest eher selbst sterben, als dass deinen Freunden oder denjenigen, die du liebst etwas passiert", sagte Draco, trat näher an Harry heran und ließ seinen Händen in dessen Nacken gleiten. "Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um dir zu helfen. Ich will genauso wenig, dass dem kleinen Farbkasten was passiert."
 

Harry schmiegte sich sanft in die Umarmung und legte seinen Kopf auf Dracos Schulter.

"Ich will zu ihm. Ihn nur sehen. Kommst du mit?"

Draco strich mit seinen Fingern durch das verstrubbelte schwarze Haar und küsste Harry auf die Schläfe.

"Geh du mal alleine... ich nehme mir diese verdammten Fotos noch mal vor. Irgendwas muss es ja geben. Und wenn ich jeden Zentimeter mit der Lupe absuchen muss."
 

Harry nickte und küsste Draco noch einmal, dann apparierte er. Als Panther saß er hoch oben im Apfelbaum, der vor Teddys Fenster stand und beobachtete den Schlaf des Kindes. So friedvoll und selig lag Teddy im Bettchen, hielt einen kuscheligen schwarzen Panther fest umklammert und lächelte.

Harry besah sich amüsiert das Kuscheltier. Er verwettete sein gesamtes Vermögen darauf, dass Ron das Tier besorgt hatte. So verrückt war er.

Stunde um Stunde verging. Mit dem Kopf auf den Vorderpfoten beobachtete er, wie Teddy einmal aufstand, um vermutlich zur Toilette zu gehen und sich danach wieder ins Bett zu kuscheln. Er sah zu, wie Hermine ihm etwas zu trinken brachte, als es zu dämmern begann und lauschte dem quirligen Lachen, als Ron ihn abkitzelte. Dann machte er sich auf den Heimweg, zu Draco, der im Gras lag und triumphierend lachte.
 

Neben ihm standen Lucas und Adam und sahen ihn an, als hätte er nun komplett den Verstand verloren. Draco lag, inmitten der Fotos und lachte sich die Seele aus dem Leib. Harry konnte tatsächlich eine Lupe neben ihm entdecken und runzelte die Stirn. Er hatte keine Ahnung, was denn bitte jetzt so lustig sein mochte.

Draco jedoch war es völlig egal, dass die anderen ihn jetzt wohl gleich in einer Irrenanstalt einweisen würde. Er fühlte sich einfach nur großartig, einfach nur wunderbar und die durchwachte Nacht hatte sich auf jeden Fall gelohnt.
 

Der Blonde war immer wieder frustriert vor den Bildern auf und abgelaufen, bis er tatsächlich einen kleinen Stein in eine Lupe verwandelt hatte. Schließlich stand er damit vor den Bildern, das linke Auge zusammengekniffen und vergrößerte die Bilder Abschnittsweise. Irgendetwas störte ihn daran, doch er konnte wirklich nicht den Finger darauf legen, was es sein konnte. Irgendwann hatte er die Nase voll und vergrößerte die Bilder, bis sie Postergröße erreicht hatten. Vielleicht sah es schräg aus, wie er hier im Garten stand, die vergrößerten, schwebenden Bilder um sich herum, als würde er eine morbide Ausstellung organisieren.
 

Langsam ging er von Bild zu Bild, bis er bei seinem eigenen stutzte. Er machte einige Schritte zurück und besah sich noch einmal das Bild, welches Granger mit dem Jungen in der Winkelgasse zeigte und legte den Kopf schief. Wieder sah er zu seinem Foto, das ihn vor dem Cafe` in Birmingham zeigte, und seine Augen wurden dabei immer größer.

Draco drehte sich im Kreis und vergewisserte sich, dass er Recht hatte. jedes der Bilder war im Freien aufgenommen worden. Auf jedem der Bilder waren Schaufenster, normale Fensterscheiben, oder sonstige spiegelnde Flächen zu sehen. Und auf jeder dieser Spiegelungen konnte man einen Mann, der eine dieser Muggelkameras vor sich hielt, erkennen.
 

Nun schaute seine Familie auf ihn hinunter.

"Draco, muss ich mir Sorgen um deinen geistigen Zustand machen?", fragte Harry unsicher.

"Und wenn schon, Harry... was ist dann anders als vorher?", murmelte Lucas und fing sich einen unsanften Fußtritt des blonden Vampirs ein, der ihn gespielt grimmig anschaute.

"Okay, Kater, sag uns, warum du dir hier die Seele aus dem Leib kicherst!"

Draco stemmte sich auf seine Ellenbogen und grinste Harry breit an.

"Wir haben ihn! Wir haben den Mistkerl, der diese Scheiße angeleiert hat!", kicherte der Blonde und sah zufrieden das ungläubige Gesicht, das Harry nun zeigte.

"Wie jetzt? Ehrlich?", fragte Adam perplex und sein Mund blieb vor Überraschung offen stehen.
 

Auch Lucas starrte ihn an, dann fluchte er laut.

"So ein Dreck!", schimpfte er. "Wie steh ich denn jetzt da? Drei Jahre stehe ich mit Harry diese verfickte Scheiße durch und dann kommt so ein Windelvampir und löst den Fall!"

Harry wusste nicht, ob er Draco vor lauter Freunde abknutschen, ihn fragen, wer es denn sei oder ob er wegen Lucas` Kommentar lachen sollte. Er war gerade total überfordert. Dann entschied er sich für das schönste, der drei Dinge. Er kniete sich zwischen Dracos Beine, legte sich auf ihn und küsste ihn stürmisch, während der Blonde seine Beine fest um ihn schlang.
 

"Okay, das war Nummer eins. Nummer zwei: Haha, Lucas!", grinste er und warf dem Dunkelblonden eine Kusshand zu, nur um sich schnell wieder Draco zuzuwenden. "Okay, sag mir, wie der Arsch heißt!"

Draco grinste Lucas frech an und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Harry zu.

"Nigel Hawthorne!", spuckte er schließlich aus und beobachtete Harry, der bei diesen Worten regelrecht erstarrt war. Draco war sich sicher, dass, hätte Harry noch eine normale Blutzirkulation gehabt, er in diesem Moment kreidebleich geworden wäre.
 

"Ist das nicht dieser dunkelhaarige Slytherin?" Harry sprang auf und trampelte zornig mit dem Fuß auf. "Ich wusste es!"

Draco schnaufte auf, kam nun selbst auf die Füße und kniff die Augen zusammen, als er Harry fixierte.

"Was genau meinst du zu wissen?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

"Das die Slytherins alle - fast alle - gemeingefährliche Arschlöcher sind!" Harrys Zorn pulsierte heftig weiter, während er auf seiner Unterlippe kaute und Draco einen fragenden Blick zuwarf. "Der war ein Jahrgang über uns, nicht wahr?"

Draco warf ihm einen abschätzigen Blick zu bevor er antwortete.

"Ja, war er. Was bekomme ich von dir, wenn ich dir beweise, dass nicht alle Slytherins 'Arschlöcher' sind?"
 

Harry sah ihn verwirrt an.

"Ich habe keinen Schimmer, aber ich kann dir ein Küsschen anbieten!"

"Das muss aber ein Monsterküsschen werden, Potter!", schnarrte Draco los und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nigel Hawthorne war nämlich in Ravenclaw und du kennst ihn sogar. Treiber in der Quidditchmannschaft? Na? Klingelt da was?"

Harry ließ sich ins Gras sinken und zog eines der Fotos heran. Grübelnd schaute er es an, dann machte er laut: 'HA! Klar weiß ich es. Als ich mit Cho zusammen war, war er stinkeifersüchtig. Anders als Roger Davis, aber eifersüchtig und ein miserabler Treiber. Er hat mich nie getroffen! Dieser kleine Drecksack erpresst mich? Dieses Würstchen? Dieser... WAAAH!"
 

Harry war plötzlich so dermaßen in Rage, dass aus seinen Fingern violette Blitze schossen, die in die Bäume und das Haus einschlugen, der Himmel wurde immer Dunkler. Regen und Hagel prasselten auf die erschrockenen Vampire nieder, die sich auf den Boden geworfen hatten, nur um den Todesblitzen zu entgehen.

Nie hatte Harrys Aura so pechschwarz pulsiert, seine Augen waren nicht schwarz, sondern blutrot, wie einst bei Voldemort in dessen besten Zeiten. Harrys lautes und aggressives Brüllen hallten über den Baumkronen wider.
 

Draco setzte sich auf dem Boden auf, beschwor ein Schutzschild, welches ihn, Lucas und Adam einschloss und ließ Harry einfach toben. Er hatte nicht die Absicht, ihn zurück zu halten, denn er fand, dass er diesen Ausraster mehr als verdient hatte. Er selbst würde vermutlich nicht anders reagieren, wenn ihm jemand so etwas antun würde, aus welchem Grund auch immer.

"Willst du ihn nicht mal beruhigen?", fragte Adam leise und sah unbehaglich zu Harry, aus dessen Händen immer noch Blitze schossen und die Bäume am Waldrand in Brand setzen, die jedoch vom Regen wieder gelöscht wurden.

"Warum sollte ich? So lange er in seiner Wut das Haus nicht abreißt, soll es mir egal sein. Ich kann ihn verstehen. Dieser Hawthorne war schon immer ein kleiner, neidischer Drecksack. Und dass ausgerechnet dieser Idiot so eine Scheiße abzieht, hätte wohl keiner gedacht. Ich dachte schon, dass es fies wäre, immer diese dämlichen Sprüche abzulassen, als Harry damals was mit Cho hatte. Er hat hintenrum immer abgelästert, dass Harry ja froh sein könnte, dass Cedric von Voldemort umgebracht worden wäre, weil er anderenfalls ja nie eine Chance bei Cho gehabt hätte. Das ging unter die Gürtellinie und das sage ich!", betonte Draco schließlich und sah weiter Harry zu.
 

Eine halbe Stunde dauerte der Sturm, der regen, der Hagel, die Blitze und Harrys Wutgeheule, dann hob er die Hand Richtung Wald und fing beinahe Mühelos den jungen Wolf auf, der in seine Hände glitt. Unnötig brutal riss er dem Tier die Kehle auf, trank das warme Blut und sank erschöpft ins Gras, wo er sich nicht mehr rührte.

"Draco, nimm des Schutzschild weg!", rief Lucas und krabbelte zu Harry, nachdem Draco seiner Bitte nachgekommen war.
 

"Harry... Hey, was ist mit dir? Sag was!", flehte Lucas und rüttelte an seiner Schulter, doch Harry bewegte sich nicht.

"Ich glaube, er hat sich selbst ausgeknockt", grinste Draco und schüttelte den Kopf, während er sich bückte und Harry auf seine Arme hob. "Ich werd ihn ins Bett bringen. Ich glaube, er hat sich magisch eben total an seine Grenzen gebracht. Wundert mich auch nicht, war ein netter Sturm."

"Und was machen wir jetzt mit diesem Drecksack von Erpresser?", fragte Lucas und lief Draco hinterher ins Haus, gefolgt von Adam, der sich die nassen Haare aus der Stirn strich.

"Keine Ahnung", antwortete Draco. "Ich denke, das besprechen wir, sobald Dornröschen wieder wach ist und sich beruhigt hat."
 

Harry schlief tief und seine Träume waren verwirrend. Immer wieder wechselten die Bilder zwischen seinen Opfern hin und her, dann zu Nigel Hawthorne und Hermine... Teddy... Cho... Draco... wieder Hawthorne... Blitze...

Schreiend wachte er auf, rieb sich das schweißnasse Gesicht und übergab sich über dem Bettrand. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal gekotzt hatte, doch im Moment schienen sich seine Eingeweide umzustülpen.
 

Draco schreckte aus dem Sessel, in dem er eingedöst war, auf und besah sich mit angewidertem Gesichtsausdruck die rotbraune Lache vor dem Bett. Mit einer Handbewegung ließ er das Erbrochene verschwinden, ging zu Harry hinüber und schloss ihn wortlos in die Arme. Was hätte er auch sagen können? Harry zitterte in seiner Umarmung, krallte sich an seinem Hemd fest und Draco strich ihm beruhigend durch die feuchten Haare. Er wusste nicht, was Harry geträumt haben mochte, doch angenehm war es sicher nicht.
 

"Halt mich fest... Halt mich fest...", wisperte der Schwarzhaarige immer wieder, kniff die Augen zusammen und brach in Tränen aus. In den letzten drei Jahren hatte er seine Gefühle immer nach hinten gestellt. Sie hätten ihn nur unnötig behindert. Er hatte sie nie zugelassen, doch das rächte sich heute Hundertfach. Er hatte das Gefühl, zu zerbrechen, das Gefühl, den Halt zu verlieren und wäre er ein Mensch, hätte er heute wohl das erste Mal über Selbstmord nachgedacht. Es war zu viel... viel zu viel. Er wurde dem Gefühlsansturm nicht Herr und schrie schmerzverzerrt auf, wand sich in Dracos Armen, als würde der ihn verbrennen. In seinem Kopf schallten all die Rufe seiner Opfer wider, legten seine Empfindungen beinahe lahm, bist er haltlos zu zittern begann.
 

Draco presste den zitternden Körper fest an sich, strich immer wieder durch das schweißnasse Haar und hielt ihn einfach fest, während er ihm beruhigende Dinge zuflüsterte. Aufschreiend warf Harry den Kopf in den Nacken und riss die Augen auf, ohne irgendwas wahrzunehmen. Der Blonde starrte ihm ins Gesicht, sah ihm in die Augen, die von grün über rot zu schwarz wechselten und immer wieder von vorne anfingen, sich zu verändern. Draco stöhnte auf und hielt den Schwarzhaarigen in einem schraubstockartigen Griff fest. Er wusste, was hier vorging. Nicht umsonst war er Lucius Malfoys Sohn. Schwarze Magie war etwas alltägliches für ihn, er war damit aufgewachsen und er kannte sich damit aus. Und genau diese Magie kämpfte im Moment in Harrys Körper um die Vorherrschaft.
 

Draco wusste, dass Harry, obwohl er niemals böse gewesen war, einen riesigen Anteil an schwarze Magie in sich trug, seitdem er Voldemort vernichtet hatte. Durch den Vampir, eine schwarzmagische Kreatur, wurde das ganze noch verstärkt. Doch Harry hatte immer mit Gefühl gezaubert. Diese Gefühle regten sich wohl nun und peitschten Harrys eigene Magie regelrecht auf. Draco konnte sich lebhaft vorstellen, dass Harry von Schuldgefühlen regelrecht zerfressen wurde.....
 

Weiter geht es nächste Woche!

Jetzt gibt es wenigstens schon mal einen Namen, aber warum und weshalb... da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Knutschas,
 

Jules & Silver
 


 

P.S: Wer Lust hat, mal etwas ohne Harry und Draco von Jules zu lesen, ist hier richtig:
 

http://www.fanfiktion.de/s/492516670000553a0c903a98
 

Die Story ist wunderschön und man kann sich wirklich in ihr verlieren, auch ohne unsere Hogwartsjungs! *g*

Kapitel 31

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 32

Wir wünschen euch einen wunderschönen guten Morgen!
 

Na? Seid ihr alle schon wach? Alle munter? Alle fit? Das hoffen wir mal und wir labern jetzt auch gar nicht lange rum, immerhin wollt ihr ja wissen, was hier so passiert, nicht wahr?
 

Dicke Knutscha gehen wie immer an alle Kommischreiber!!!
 

Nun aber viel Spaß beim lesen!!!
 


 

Kapitel 32
 

Starr standen alle da, sahen zu, wie Molly und Harry sich in den Armen lagen, dann traten sie rasch auf die beiden zu.

Harry, dem das ganze zu viel wurde, schob Molly sanft von sich und trat einige Schritte zurück.

"Molly, ich muss dich - bleibt bitte, wo ihr seid - ich muss dich korrigieren. Ich war zwar nie verschwunden, aber tot bin ich."

"Was? Ich... ich versteh nicht... Harry, was redest du da, mein Junge?"
 

Zögerlich schaute der Schwarzhaarige in die Runde, erwiderte Hermines sanftes Lächeln und nickte dann entschlossen.

"Bitte macht keine Dummheiten. Ich werde euch nicht verletzten, oder gar töten. Das müsst ihr mir glauben und ich hoffe, ihr vertraut mir."

"Töten? Warum solltest du uns töten, Harry? Mensch, jetzt lass dich doch mal knuddeln!", rief George übermütig, doch mit einer vorsichtigen Druckwelle aus seiner Hand schob Harry ihn in den Kreis der Familie zurück, damit der Abstand bestehen blieb.

"Ich bin ein Vampir, George. Einen gewissen Sicherheitsabstand solltet ihr euch nehmen, wenn ich nicht als Panther vor euch sitze."
 

Entsetztes Keuchen ertönte von verschiedenen Mitgliedern der Familie Weasley, als Teddy an seinem Hosenbein zupfte. Harry sah an sich herunter und blickte dem Jungen fragend in die Augen.

"Wo ist Draco?", fragte Teddy und sah ihn mit großen Augen an.

"Ähm... er ist nicht hier, Tiger, ich muss was Wichtiges mit Ron und Hermine besprechen, okay? Aber du wirst ihn bestimmt bald mal treffen können, ja?"

Freudig sah er seinen Patensohn nicken, der davon lief, Victoire, Bills und Fleurs Tochter, an der Hand nahm und mit ihr zu der Schaukel lief, die an einem Ast des großen Apfelbaums befestigt war.

"Draco? Draco Malfoy?", brachte Arthur vollkommen verwirrt hervor und sah Harry vorsichtig an.

Harry sah zu ihm und nickte leicht.

"Ja. Er ist auch ein Vampir. Wir waren beide niemals tot... nun ja, nicht richtig jedenfalls."
 

"Was ist damals passiert?", fragte Bill und starrte den Vampir immer noch geschockt an.

"Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung. Das letzte, was ich weiß, ist, dass ich im Wald angefallen wurde und als ich aufgewacht bin... naja... war ich tot... mehr oder weniger", antwortete Harry leise und sah verunsichert zu den Rotschöpfen.

Charlie sah ihn misstrauisch an und hatte seinen Zauberstab nicht gesenkt.

"Und du bist sicher, dass du uns nichts tun willst?", fragte er und kniff die Augen zusammen.

Harry lächelte leicht.

"Ich habe wirklich nicht die Absicht, euch irgendwas zu tun. Ich habe noch etwas getrunken, bevor ich herkam, aber es ist trotzdem ein wenig zu viel, wenn ihr so nahe an mich heran kommt", versicherte Harry und sah Charlie fest an. Er war sich sicher, dass er als Drachenbändiger einige mehr als miese Flüche kannte und er hatte keine Lust, sie auszuprobieren, auch wenn sie ihm wohl nicht viel anhaben konnten.
 

"Getrunken? Du hast einen Menschen getötet, bevor du hergekommen bist?", fragte Molly tonlos und wurde eine Spur blasser.

Harry schüttelte schnell den Kopf.

"Nein... nein, habe ich nicht. Ich ernähre mich von Tieren."

"Ah..." Molly schien mehr als verwirrt zu sein.

"Harry? Was willst du mit uns besprechen?", fragte Hermine nun.

"Ja... können wir uns irgendwo allein unterhalten? Ich muss euch etwas Wichtiges sagen."

"Klar!" Ron nickte zu einer Baumgruppe hinüber unter der zwei Bänke und ein kleiner Tisch standen.

"Tut mir Leid, wenn ich nicht bleiben kann, mir läuft ein wenig die Zeit davon." Harry zuckte entschuldigend mit den Schultern.
 

"Und ich dachte immer, Zeit ist das, was Untote im Überfluss haben", grinste George.

"Das ist nicht witzig!", fauchte Molly und streichelte sanft Harrys Wange.

"Warum nicht? Mum, sein wir doch ehrlich: Immer wenn irgendwo die Scheiße am dampfen war, hat Harry als erster die Hand gehoben und ‚Hier!’ geschrien. Hätte mich eigentlich gewundert, wenn du nach dem Kampf ganz stinknormal weiter gelebt hättest. Aber sag mal... Malfoy? Wie kann sich jemand diese Nervensäge für den Rest der Ewigkeit antun?"

Harry lächelte.

"Nur jemand, der ihn über alle Maßen liebt!"
 

Nun herrschte erneut drückende Stille.

"Du? Du liebst... Malfoy.. liebst... warte, das muss ich kurz sortieren." George schüttelte den Kopf. "Du bist tatsächlich in das Frettchen Malfoy verknallt?"

"Nein", antwortete Harry schlicht. "Ich bin nicht 'verknallt'. Er ist mein Gegenstück, die andere Hälfte meiner Seele und nichts was ihr oder jemand anderes darüber zu sagen hat, wird daran etwas ändern."

Der Vampir sah die erstaunten Weasleys an und folgte dann Ron und Hermine zu der kleinen Sitzgruppe.
 

"Also, was gibt's so Wichtiges, dass du dich hier outest?", fragte Hermine und sah ihn interessiert an.

Harry schloss kurz die Augen und stieß einen Seufzer aus.

"Naja, George hat nicht ganz Unrecht, mit dem was er sagt. Immer wenn die Kacke am dampfen war, habe ich laut und deutlich 'HIER' geschrien und das hat sich nicht wirklich geändert. Oh man... das ist wirklich nicht einfach."

"Gut, so kennen und lieben wir dich. Also... bei welcher unpassenden Gelegenheit hast du wieder 'ICH' gebrüllt?", fragte Ron nun.

Harry warf ihm einen mehr als schrägen Blick zu.

"Das ist nicht witzig, Ron, überhaupt nicht. Diese Sache ist todernst, ernster als alles andere, Voldemort mit eingeschlossen", schnappte Harry.
 

Hermine und Ron warfen sich einen nervösen Blick zu und musterten dann ihren langjährigen Freund.

"Schlimmer als Voldemort?", wisperte Hermine. "Wie... Harry, das geht nicht. Nun sag schon! Was ist passiert?"

Der Vampir sah sie bedauernd an und fuhr sich frustriert durch die Haare.

"Doch, das geht, Herm. Vor cirka drei Jahren hat jemand herausgefunden, dass ich noch existiere und was aus mir geworden ist. Kurz und gut, dieser Jemand hat angefangen mich zu erpressen. Er hat mich dazu gezwungen irgendwelche Leute umzubringen und ich hatte einen verflucht guten Grund, darauf einzugehen."
 

"Grund? Umzubringen... Harry, ich versteh nicht... Du hast Menschen umgebracht? Mit dem Avada? Ich... Harry, du bist kein Mörder! Und wie groß der Grund auch sein möge... wie konntest du das tun? Oder hast du sie alle Tot gebissen?"

Harry sah sie traurig an.

"Herm... ich bin ein Mörder und nein, ich habe sie nicht gebissen, keinen einzigen. Und der Grund war groß. Dafür hätte ich alles getan, auch zum Mörder zu werden. Du hättest dasselbe getan, glaub mir", wisperte er.

Heftig sprang sie auf.

"Niemals Harry! Ich könnte niemals zur Mörderin werden! Was wurde dir denn für ein Grund geliefert, diese armen Menschen abzu... oh mein Gott! Die Dursleys! Das warst du! Du hast sie ermordet!", schrie sie.

"Er hat mir damit gedroht, Teddy umzubringen", sagte Harry leise und sah seine Freundin gequält an.
 

Minutenlang schien die Luft genauso still zu stehen, wie der Atem von Ron und Hermine. Sie bewegten sich nicht, starrten Harry nur an. Der Schock saß tief. Ihnen fehlte jegliches Vorstellungsvermögen, dass jemand so grausam sein konnte und ein Kind auf diese Weise bedrohte.
 

"Ich kann mir denken, dass ihr jetzt geschockt seid und eigentlich hättet ihr niemals davon erfahren sollen, aber... die Umstände zwingen mich dazu. Ich... anfangs waren es Menschen, mit denen ich nichts zu tun hatte. Teilweise Mörder, Kriminelle und so weiter. Dann kam der erste Brief mit jemandem, den ich kannte - Draco. Ihn konnte ich nicht töten, zumindest nicht so. Deshalb auch die Fotos im Tagespropheten. Die hat wohl der Erpresser dorthin geschickt. Das alles war nur gefaked. Als nächstes kamen die Dursleys an der Reihe... und vor ein paar Tagen kam dann der letzte Brief, mit einem neuen Foto... ein Foto von dir, Herm", sagte Harry leise und seine Stimme zitterte bedenklich. Er spürte, wie sich die Wut in ihm breitmachen wollte, doch er versuchte sie niederzudrücken, sie im hintersten Winkel einzuschließen.
 

Ron war noch immer, wie erstarrt, doch Hermine sank langsam auf die Bank zurück.

"Von... mir?", flüsterte sie. "Wa... warum... ich... warum will er mich töten lassen?" Ihre Stimme versagte, so, dass die letzten Worte nur noch gehaucht bei Harry ankamen.

Ron schaute von Harry zu seiner Frau und wieder zurück, bis plötzlich ein Ruck durch seinen Körper lief. Blitzschnell zückte er seinen Zauberstab und richtete ihn auf seinen einst besten Freund.

"Wenn du meiner Frau etwas antust, mache ich so lange Jagd auf dich, bis ich dich gefunden habe! Und dann töte ich dich!" Nie hatte seine Stimme kälter geklungen, als in diesem Moment.
 

Harry blieb ruhig sitzen, starrte den Rotschopf an und verengte seine Augen.

"Ronald Weasley, bist du verrückt geworden?", zischte er eiskalt. "Glaub mir, wenn ich ihr hätte etwas tun wollen, wäre sie schon längst tot und es gäbe nichts, aber auch gar nichts, was du dagegen tun könntest und jetzt setz dich wieder hin!"

Hermine zerrte an Rons Ärmel, so dass er wieder neben ihr auf der Bank saß.

"Darling, dein Heldentum ist wirklich süß, aber tu mir einen Gefallen und leg dich nicht mit Harry an. Ich habe ihn als Vampir kämpfen sehen und vertrau mir... das hältst du keine drei Sekunden durch." Hermine wandte sich wieder dem Vampir zu. "Warum will er mich töten lassen?", fragte sie mit gefasster Stimme, die allerdings doch noch etwas zitterte.
 

Harry stützte sein Gesicht für einen Moment in die Hände und massierte sich die Schläfen.

"Ganz ehrlich, ich hab nicht den blassesten Schimmer. Um sich daran aufzugeilen? Um mich fertig zu machen? Such dir was aus, ich weiß es nicht." Der Vampir hob den Kopf und sah seinen besten Freund an. "Und Ron, glaubst du wirklich, ich würde hier sitzen und euch davon erzählen, wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, ihr etwas zu tun? Du solltest mich besser können. Ich bin hier, weil ich euch und Teddy schützen will!"

"Schützen... wie lange, Harry? Wie lange sollen wir uns denn verstecken? Für den Rest unseres Lebens? Ich weiss nicht, ob ich so leben kann. Und Teddy? Soll er in einem Gefängnis aufwachsen? Das kannst du nicht wirklich wollen."
 

"Nein, natürlich will ich das nicht, Herm", antwortete Harry. "Es wird auch nicht lange dauern. Hoffe ich zumindest. Draco hat erst vor ein paar Tagen herausgefunden, wer das Dreckschwein ist und so lange, bis ich ihn habe, will ich einfach, dass ihr in Sicherheit seid, verstehst du?"

"Du weißt, wer er ist?", hakte Ron nach. "Wer? Wer ist das Dreckschwein, der Teddy bedroht?"

Hermine reagierte ähnlich und forderte einen Namen, allerdings machten beide den Eindruck, dass sie ihn sofort zur Strecke bringen würden.

"Wenn ich euch das jetzt sage, müsst ihr mir versprechen, dass ihr nicht sofort los stürmt und ihn umlegt. Das werde ich übernehmen... mit Vergnügen sogar", knurrte Harry zum Schluss dunkel.
 

"Dürfen wir mitkommen?", fragte Ron nur.

Hermine, die ahnte, dass diese Rache nicht gerade unblutig über die Bühne gehen würde, biss sich zweifelnd auf die Unterlippe, grübelnd, ob sie das wirklich sehen wollte.

"Nein, Ron... glaub mir, es ist besser, wenn du dich um Herm und Teddy kümmerst. Du hast genug im Krieg gesehen und wenn ich mit diesem Arschloch fertig bin, wird das kein netter Anblick sein, das kannst du mir glauben", lehnte Harry ab und machte mit seinem Gesichtsausdruck deutlich, dass er nicht mit sich diskutieren lassen würde.
 

"Wo sollen wir uns verstecken, Harry und vor allem... wann?", fragte Hermine mit einem Blick zu Teddy, der nicht ahnte, in welcher Gefahr er schwebte.

"Am besten sofort, denn ich habe nicht mehr viel Zeit, bis die Frist abläuft. Der Ort dürfte eigentlich kein Problem sein, ich dachte, der Grimmauldplace wäre dafür geeignet. Das Haus steht seit Jahren leer und wenn ich zusätzlich einen Fidelius darauf lege, wird euch dort keiner finden. Ich hätte diese Möglichkeit schon früher in Betracht gezogen, wenn ich nur gewusst hätte, wer der Mistkerl ist", ratterte Harry herunter und sah ebenfalls zu Teddy, der kreischend um die Schaukel rannte und versuchte Victoire anzuschubsen.
 

"Das Haus gehört Teddy", sagte Ron und nickte dann. "Ich denke, das würde gehen. Wie viel Zeit hast du noch?"

"Bis übermorgen Abend. Dann müsste ich ein Beweisfoto an einem bestimmten Ort abliefern. Das Problem ist nur, ich weiß zwar jetzt wer der Kerl ist, aber ich hab keine Ahnung, wo ich ihn finden kann. Ich hab überlegt, Nott deswegen zu kontaktieren", gab Harry zurück. "Ihr solltet so schnell wie es geht, nach Hause und ein paar Sachen zusammenpacken. Sagt Teddy, keine Ahnung... sagt ihm, Hermine will Kreacher bekehren und bleibt deshalb eine Weile dort, oder so was."
 

Beide nickten zustimmend.

"Wer ist es? Vielleicht kennen wir ihn ja", fragte Hermine.

Ron schaute sich um, entdeckte, dass seine Familie vor dem Haus stand und sie beobachteten. Es musste seltsam für sie sein, Harry nach all der Zeit wieder zu sehen.

Der Vampir folgte seinem Blick und brachte ein schiefes Lächeln zustande.

"Nicht nur vielleicht, Herm, ihr kennt ihn ganz sicher. Besonders du, Ron...", sagte Harry und fuhr sich wieder mit der Hand durch sein Haar. "Nigel Hawthorne", spuckte er knapp aus.
 

"Oh!Mein!Gott!", platzte Ron hervor, während Hermine die Hände vor den Mund schlug. "Nigel Hawthorne? Das glaub ich einfach nicht! Das ist ein wirklich netter Kerl geworden... oh man, wie man sich irren kann" Ron lief tiefrot an und es war ihm anzusehen, dass er mit einer unbeschreiblichen Wut kämpfte.

"Er... Harry, er ist Heiler... Er ist mein Kollege! Ich sehe ihn beinahe täglich im St. Mungo!"

Harry spürte erneut den Zorn in sich hoch kochen, seine Augen färbten sich langsam tiefschwarz und er ballte die Hand so fest zur Faust, dass sich seine Fingernägel in sein Fleisch bohrten.

"Dann wundert es mich nicht mehr, dass er so nahe an euch herankommen konnte. Er hat mir Bilder geschickt, Herm. Von Teddy. Meist warst du mit drauf, zum Beispiel in der Winkelgasse, bei euch im Garten oder sonst wo. Es hat dich wohl nicht gewundert, wenn du ihn in der Freizeit irgendwo gesehen hast, oder? Verfickte SCHEISSE!", schrie er los und schlug seine Faust auf den Tisch. "Weißt du seine Adresse, Herm? Weißt du, wo er wohnt?"
 

"Ja sicher! Er gehört doch zu unseren Bekannten. Gott, er war in unserem Haus, war zu Teddys Geburtstag da. Ich... ich versteh nicht, wie er ihm so etwas antun konnte. Teddy mag ihn sehr, weißt du?" Hermine besah sich ihren alten Freund und wich ein Stück zurück, denn alles, was sie sagte, schien Harrys Wut nur noch mehr anzustacheln. "Harry, ich werde mit Ron und Teddy zum Grimmauldplatz ziehen. Jetzt gleich. Wie wäre es, wenn du in unseren Garten apparierst und dich dort als Panther auf die Lauer legst? Du machst den Eindruck, gleich etwas sehr Dummes zu tun!"
 

"Sag mir die Adresse!", knurrte Harry nur und sah sie stechend an.

"Wirst du tun, worum ich dich gerade gebeten habe?", fragte Hermine ängstlich.

Harry sah sie einige Augenblicke nur stumm an, bevor er steif nickte.

"Ja, werde ich. Jetzt sag mir schon, wo dieser Mistkerl wohnt, Herm!", forderte Harry erneut.

"Flathstreet, in Greenwich. Es ist ein slytheringrünes Haus. Kannst du nicht verfehlen. ich weiß die Hausnummer leider nicht." Sie zögerte. "Harry, erst Teddy, dann der Typ... okay?"

"Ja, natürlich, glaubst du, ich will riskieren, dass der Kerl etwas bemerkt und seine Drohung wahr macht?", fragte Harry gereizt.
 

Hermine stand auf und ging zu Teddy, während Ron bei Harry stehen blieb.

"Was hast du mit ihm vor, wenn du ihn in die Hände bekommst?"

Harry knurrte tief auf, als er Ron intensiv und eiskalt ansah.

"Was glaubst du wohl, was ich mit ihm tun werde?"

"Beißen, erschießen, auseinander nehmen, töten, hacken..."

"RON!" Molly war unbemerkt hinter ihnen aufgetaucht. "Wie kannst du nur so reden, wenn Kinder hier sind!"

"Sorry Mum!" Ron warf Harry einen grinsenden Blick zu und wandte sich dann an seine Mutter. "Ich mache mit Hermine und Teddy ein paar Tage Urlaub. ich weiß noch nicht, wie lange wir weg sein werden, ja?"
 

Molly starrte ihren Sohn an und stemmte die Hände in die Hüften.

"Ach, und wo bitte soll die Reise hingehen?", fragte sie und schenkte Ron den typischen Mutter-Blick.

"Wissen wir noch nicht genau. Mal sehen, wohin es uns verschlägt. Ich will, dass Herm ein paar Tage ausspannen kann. Sie hat in letzter Zeit viel zu viel gearbeitet", schoss es aus Ron hervor und Harry starrte ihn überrascht an. Seit wann konnte sein Freund so gut lügen?

„Na gut“, kam es von Molly. „Das wird ihr gut tun, kann ja keiner mehr mit ansehen, wie sie sich im Mungos aufreibt.“ Dann wandte sie ihren Blick Harry zu und sah ihn an. „Bleibst du wenigstens, um einen Kaffee zu trinken?“

Unwillkürlich verzog Harry das Gesicht, als er an seinen letzten Kaffee dachte, den er getrunken hatte.

„Also... weißt du, eigentlich trinke ich keinen Kaffee, Molly“, sagte er leise und folgte ihr zu der Tafel, an dem die restlichen Familienmitglieder saßen und ihn teilweise anstarrten, wie eine Erscheinung.
 

Prüfend ließ Molly Weasley ihren Blick über seine Gestalt schweifen und hob beide Augenbrauen, als sie ihn durchdringend ansah.

„Und wovon ernährst du dich dann? Nur von Blut?“, fragte sie nach. Das war Molly, immer um das leibliche Wohl besorgt.

Harry sah sie verlegen an. Es war ihm irgendwie peinlich, es ausgerechnet vor Molly zu sagen.

"Naja, von Tierblut und... nun, Whiskey", brachte er schließlich hervor und starrte die Tischplatte an. Diese Frau brachte ihn immer noch dazu, sich zu fühlen, als hätte er etwas ausgefressen und wäre wieder 12 Jahre alt.

"Nun, ich denke, dann kann ich dir auch einen Feuerwhiskey anbieten, wenn du möchtest", sagte sie und sah ihn auffordernd an.

Harrys Blick schoss hoch und er konnte seine Verwunderung nicht verbergen. Ausgerechnet Molly Weasley bot ihm Alkohol an? Verrückt!

"Eigentlich sollte ich los, aber ... ich hatte schon ewig keinen Feuerwhiskey mehr", grinste Harry dann.
 

Arthur stand schmunzelnd auf und kam einige Minuten später mit einer etwas angestaubten Flasche Feuerwhiskey wieder, die er mit einem Glas auf den Tisch stellte.

„Hey Mum? Bekommen wir auch einen?“, fragte George frech nach und beäugte die bernsteinfarbene Flüssigkeit.

Der Blick, den Molly ihrem Sohn zuwarf, sagte schon alles und Bill stöhnte frustriert auf.

„Da ist man über dreißig Jahre alt und die eigene Mutter weigert sich, einem ein Glas Whiskey zu geben“, murmelte er und zog den Kopf ein, bevor er sich eine Kopfnuss von Molly einfangen konnte.

Das brachte Harry zum lachen und er genoss das Glas in vollen Zügen, bevor er sich wieder in einen Panther verwandelte und mit den Kindern umhertobte.
 

Die restliche Familie saß wieder am Tisch und sah amüsiert zu, während Bill, Charlie, George und Ron, sehnsüchtige Blicke auf den Feuerwhiskey warfen.

Spielerisch jagte Harry die Kinder durch den Garten, stupste sie immer wieder mit der Schnauze an und rannte dann wieder in entgegen gesetzter Richtung davon, bis die beiden vollkommen aus der Puste waren.

Harry verwandelte sich zurück und strich ihnen liebevoll über die Haare und gab Teddy einen Kuss auf die Stirn.

"Tut mir Leid, aber ich sollte los", sagte er und warf Ron und Hermine einen beredten Blick zu.

Molly stand schnell auf und schloss ihn noch einmal in die Arme.

"Lass dich bald mal wieder sehen, mein Lieber, ja?"
 

"Versprochen."

"Kannst ja Malfoy dann mitbringen", kicherte George.

"Jaah...", antwortete Harry, der durchaus in Georges Gedanken gesehen hatte, dass es einfach nur eine Verarschung sein sollte. Dicht trat er also an den Rothaarigen heran und biss ihm spielerisch in den Hals. "Draco fliegt auf Reinblüter, Georgi. Da wird er ganz wild, frag deine kleine Schwester!"

Harry konnte nicht umhin, festzustellen, dass George haltlos zitterte. Er wuschelte durch seine Haare und verabschiedete sich, bevor er apparierte.
 

Der Vampir kicherte immer noch, als er in Rons und Hermines Garten ankam, sich in den Panther verwandelte und sich auf den dicken Ast im Baum vor Teddys Fenster legte. Es dauerte nicht lange, als es im Garten erneut ploppte und seine Freunde mit dem Kleinen auftauchten, die sofort im Haus verschwanden. Durch das Fenster konnte Harry beobachten, wie Hermine Kleidung und Spielsachen für Teddy zusammensuchte und in einen kleinen Koffer packte.
 

'Macht schon...', drängelte Harry in Gedanken. Er war so dermaßen wild auf einen Kampf, dass sich seine Krallen in das Holz gruben.

Hermine eilte, genauso wie Ron durchs Haus, während Teddy heraus kam und zu Harry hinauf starrte. Der Panther fauchte leise, musterte das schwarze Kuschel-Ebenbild in Teddys Armen und schnaufte.

"Wir fahren in den Urlaub", sagte das Kind.

Harry nickte.

"Kommst du uns da besuchen?"

Erneut nickte der Panther, sprang vom Ast und kuschelte seinen Kopf an Teddys weiches Haar.

"Toll!", freute sich Teddy und streichelte über Harrys Kopf.

Hermine und Ron traten aus dem Haus, versiegelten die Haustür mit einigen Sprüchen und nahmen dann Teddy an die Hand, als sie herüber kamen.

Harry sah sich um, bevor er sich verwandelte und fragte: "Können wir dann los?"
 

Hermine nickte und Ron schob sich die verkleinerten Koffer in die Hosentasche und nahm dann Teddy auf die Arme.

"Wir treffen uns vor der Haustür", sagte Harry knapp, nickte ihnen zu und verschwand auf der Stelle. Vor der schwarz lackierten Tür des Grimmauldplatzes erschien er wieder, während Ron und Hermine, mit Teddy auf dem Arm, ihm sofort folgten.
 


 


 

Das war es für heute, doch nächsten Donnerstag geht es nahtlos weiter. Und wir können euch jetzt schon versprechen, dass ihr euch auf etwas gefasst machen könnt. *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Knutschas,
 

Jules & Silver

Kapitel 33

Hey ihr Süßen!
 

Huiii, ihr seid richtig auf Blut aus, kann das sein? Nach euren Kommis zu schließen ja und ausnahmsweise ist euer Wunsch uns Befehl. Ihr wolltet es, also bekommt ihr es auch.
 

Doch zuerst habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.

Die gute: Dieses Kapitel ist cirka doppelt so lang, wie ihr es von uns gewohnt seid, was auch einen ganz einfachen Grund hat. Als ich, Silver, es diese Woche gebetat habe, dachte ich, dass ihr uns für den Cliff meucheln würdet und habe kurzerhand zwei Kapitel zusammen genommen.

Die schlechte: Durch diese Zusammenlegung, wird dieses das letzte Kapitel vor dem Epilog sein, so Leid uns das auch tut. Aber es hat eben alles seine Vor- und Nachteile, nicht wahr?
 

Jetzt geht unser Danke aber wie immer zuallererst und ganz besonders an unsere unglaublichen Kommischreiber!!!
 

So, jetzt geht es aber los und wir hoffen, ihr habt es euch verkniffen vorher was zu essen. *g* Viel Spaß!
 


 

Kapitel 33
 

Harry legte innerhalb von Sekunden die Illusion von Jamy auf und öffnete die Tür.

"Geht rein und bleibt da." Er wartete bis Hermine, Ron und Teddy im Haus waren, dann belegte er es mit dem Fidelius-Zauber. Als er das Haus betrat strömten unerwartete Erinnerungen auf ihn ein. Zu lange war er nicht mehr in diesem Haus gewesen und alles, was er sah, erinnerte ihn an seinen Paten Sirius.

"Harry?"

"Ja?" Er riss sich aus seinen Gedanken los und folgte Hermines Stimme in die Küche.
 

"Das ist doch kein Urlaub!", murrte Teddy.

"In ein paar Tagen werdet ihr richtig verreisen. Versprochen, Tiger!"

"Ich denke, du kannst jetzt gehen. Setz diesem Wahnsinn ein Ende, okay?", sagte die braunhaarige Hexe fest, doch man konnte ihr die Angst ansehen.

Harry nickte und umarmte Hermine, dann Ron und zum Schluss Teddy.

"Passt auf euch auf. Ich will euch nicht noch einmal verlieren!"

"Keine Sorge, ich werde die beiden nicht aus den Augen lassen."

Harry zog Ron beiseite.

"Sollte er dir über den Weg laufen, weißt du, was du zu tun hast?"

"Den Avada. Keine Sorge, ich weiß es!", gab der jüngste Weasleysohn grimmig zurück.
 

Harry nickte und apparierte vor sein Haus, wo seine drei Freunde sehnsüchtig auf ihn warteten.

Draco ging sofort auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.

"Alles okay, Baby? Hast du mit ihnen geredet?", fragte er und küsste ihn kurz, aber dafür sehr zärtlich.

Harry schluckte und nickte.

"Ja, und sie sind in Sicherheit. Und ich hab noch was Besseres! Ich weiß wo das Arschloch wohnt und... jetzt halt dich fest ... der Kerl ist Hermines Kollege im St.-Mungos!", schnaubte Harry und machte sich von Draco los, ging ins Haus und schnurstracks in sein Zimmer, wo er an den Waffenschrank trat und den Inhalt überblickte.
 

Draco starrte ihm geschockt hinterher, während Lucas und Adam der Mund aufklappte.

"Ich glaub ich brauch 'nen Whiskey", murmelte Draco, schüttelte kurz den Kopf und folgte dann Harry, der mit einem harten Gesichtsausdruck die Waffen überprüfte und sie mit frischen Magazinen versorgte.

„Kater, geh zu Theo und sorge dafür, dass der diesen Drecksack herbringt!“ Harrys Stimme klang gefährlich ruhig, zu ruhig, für Dracos Geschmack.

„Und was machst du?“

„Ich versehe die ganze Umgebung hier mit einigen Zaubern, damit er nicht flüchten kann.“

Langsam zog sich Draco zurück und apparierte zu Theo, während Harry sich eine Glock in den Hosenbund am Rücken steckte, ein Gewehr aufs Bett legte, ein anderes mit Patronen fütterte und beide mit hinunter nahm.
 

"Lucas!" Er warf ihm das silberne Remington-Gewehr zu und gab Adam einen schwarzen Revolver. "Kommst du damit klar?"

"Sicher, aber warum bewaffnest du uns? Ich glaube, wenn dir der Kerl gegenüber steht, dann machst du mit ihm eh kurzen Prozess.

"Oh nein, ich werde spielen.... so wie er verfickte drei Jahre mit mir gespielt hat!"

Selbst Lucas lächelte böse, was Adam einen heftigen Schauer über den Rücken jagte, doch er zog ihn hart an sich, tauchte tief mit seiner Zunge in dessen Mund ein und drängte ihn hart an die Wand.

"Wenn das alles vorbei ist, gehört dein Arsch mir", raunte er in das Ohr des Dunkelblonden.

"Ich bitte darum", gab Lucas mit glitzernden Augen zurück und leckte seinem Freund kurz über die Lippen, während er sich Harry zu wandte. "Was hast du vor? Willst du mit ihm eine kleine Jagd im Wald veranstalten?"
 

Ein diabolisches Grinsen überzog Harrys Gesicht bei Lucas` Worten, als er auch schon hinausging und vor dem Waldrand stand. Grüne Blitze schossen aus seiner Hand, machten sich auf den Weg in den Wald und der Vampir lächelte zufrieden.

"Was hast du gemacht?", fragte Adam, der ihm mit Lucas hinausgefolgt war.

"Ich habe dafür gesorgt, dass man zwar hier reinapparieren kann, aber nicht mehr raus kommt... Mal sehen, wie lange er durchhält!", grinste er, ging zurück zur Veranda, wo er sich auf die Stufen setzte und sich eine Zigarette anzündete. Ihnen blieb nun nichts anderes übrig, als auf Draco zu warten. Die Stimmung war angespannt, auch wenn jeder von ihnen wusste, dass Hawthorne von vorne herein verloren hatte.
 

Als Draco in Theos Wohnung ankam, drang ihm sofort ein unwiderstehlicher Geruch in die Nase.

"Scheiße, ist Blaise hier?", fauchte er.

"Ja...", stammelte Theo, "in der Küche. Blaise! Verschwinde, schnell!"

Draco verwandelte sich in letzter Sekunde in den Tiger und alle atmeten tief durch.

"Oh man, Dray... jag uns nicht solch einen Schreck ein."

Draco musterte Theo, dann Blaise, der lediglich mit Shorts ins Wohnzimmer kam.

"Oh... ich... Dray, ich hoffe, du hast kein Problem damit..." Theo schloss seine Arme um den Schwarzhaarigen.

Innerlich lachte Draco, doch äußerlich, würde er am liebsten selig seufzen. Er leckte beiden kurz über die Hände und drängte sie dichter zusammen, dann blickte er Theo erwartungsvoll an.
 

"Musst du mit mir reden?"

Draco nickte.

"Verstehe. Ich komme zu dir, sobald es geht." Theo küsste Blaise zum Abschied, der strich Draco kurz übers Fell, dann war er weg.

Der Blonde verwandelte sich sofort zurück und grinste Theo an.

"Ich freu mich für euch!", sagte er und setzte sich auf einen der Barhocker, die an Theos Küchentheke standen.

"Gibt's irgendwas besonderes, oder wolltest du einfach nur so vorbei schauen?", fragte der Braunhaarige und schnappte sich ein Hemd, welches auf dem Sofa lag und zog es an.

"Du könntest uns bei etwas behilflich sein", fing Draco an und biss sich kurz auf die Lippe.

"Klar, wenn ich helfen kann, tu ich das gerne", grinste Theo und setzte sich neben den Blonden, nachdem er sich einen Kaffee eingegossen hatte.

"Kannst du zu Nigel Hawthorne gehen und ihn zu uns bringen?", fragte Draco, nachdem er Theos fragende Geste, ob er auch einen Kaffee wollte, verneint hatte.

Theo stutze und rührte in seinem Becher.

"Was wollt ihr denn von dem?"

"Ihn umbringen", sagte Draco knapp und musste sich ein Grinsen verkneifen, bei dem Gesicht, welches sein Freund nun zog.

"WIE BITTE?"
 

"Harry hat dir doch von dem Erpresser erzählt, nicht wahr?"

"Oh ja...", stöhnte Theo unheilvoll.

"Tja, das ist Nigel Hawthorne. Bitte, Theo..."

"Ich glaube es nicht. Der arbeitet bei Hermine im Krankenhaus. Das ist ein Heiler!"

"Ja, das wissen wir. Wirst du es tun?"

Theo überlegte lange, rauchte eine Zigarette nach der anderen und stöhnte gequält auf.

"Sieh mal, es ist nicht so, dass ich euch nicht helfen will und der Typ ist echt das Letzte. Nur ich weiß auch ganz genau, dass es sein Tod ist, wenn ich ihn zu euch bringe..."
 

Draco legte den Kopf schief.

"Wäre das so schlimm? Der Typ hat genau genommen 35 1/2 Leute auf dem Gewissen."

"35 1/2?", fragte Theo verwirrt.

"Ja, ich bin ja nicht richtig tot!"

"So viele?", fragte Theo entsetzt und ignorierte Dracos unpassende Witzelei.

"Das hat Harry dir nicht gesagt, oder? Ich wusste es auch nicht, bis vor kurzem. Da waren einige Verbrecher darunter, aber auch viele, die nicht unbedingt unschuldig waren, die jedoch trotzdem nicht den Tod verdient haben. Wer denkst du, ist wichtiger? Dieser Drecksack, der sich einbildet Gott spielen zu können, um Harry damit eins auszuwischen? Oder ein kleiner, unschuldiger Junge? Nicht zu vergessen, Granger!", beschwor Draco den anderen.

"Warum Hermine? Was ist mit ihr?"

"Harry hat ihr Bild bekommen... er soll sie als Nächste töten. Theo... dieses Arschloch macht so lange weiter, bis wir ihn stoppen, vorher wird er nicht aufhören! Soll Harry seine besten Freunde umbringen? Die Weasley? Vielleicht sogar Teddy selbst, um endlich Ruhe zu haben? Wo soll das enden? Sag mir das?", fuhr Draco auf. Er konnte nicht mehr sitzen bleiben und lief vor der Theke hin und her.
 

"Aber ihr spielt genauso Gott, wenn ich ihn bei euch abliefere!", sagte Theo nicht ganz von seinen Worten überzeugt.

Draco musterte ihn scharf.

„Was machst du, wenn Harry dein Bild bekommt... oder das von Blaise?"

"Jaah... schon gut!",. stieß Theo hervor und schlug sich die Hände vors Gesicht. "Ich bin ein Mörder..."

"Quatsch... wenn einer ein Mörder ist, dass Hawthorne... oder schlimmstenfalls Harry."

"Hör auf mit deinen Witzen."

"Das war keiner." Draco atmete tief durch. "Tust du es?"

Theo zögerte noch einmal und nickte dann.

"Aber ich verschwinde gleich wieder!"

"Na das will ich auch hoffen. Wir brauchen keine Zuschauer. Danke Theo!"

Draco apparierte, nachdem er seinem Freund die Adresse hinterlassen hatte und Theo folgte ihm schnell, indem er nach Greenwich apparierte.
 

Während Draco seine Freunde informierte, dass Theo ihnen helfen würde, holte eben dieser sein ganzes schauspielerisches Talent als Slytherin hervor und schlug bei Hawthorne beinahe die Türe ein. Tapsende Schritte erklangen und Nigel Hawthorne öffnete verschlafen die Tür.

"Nott?", fragte der Mann mit den dunkelblonden Locken und den wässrigen blassblauen Augen. "Was zum Teufel willst du denn hier?"

"Meine Güte, bin ich froh, dass du da bist! Kannst du mitkommen? Mein Freund, wir wollten zelten und er hat sich verletzt, ich bin in Heilzaubern schon immer hoffnungslos gewesen und du warst der erste der mir eingefallen ist... bitte... kannst du mitkommen? Er blutet wie verrückt, ich weiß nicht was er hat!", ratterte Theo atemlos herunter und die pure Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

Hawthorne nickte müde.

"Du hast Glück, ich bin eben erst von einer 14-Stunden-Schicht im St.-Mungos gekommen... ich hole nur schnell meine Tasche", meinte der Heiler und drehte sich auf dem Absatz um, während Theo ein Seufzer der Erleichterung entfuhr.

Es dauerte nur einen Moment, als der Mann im Umhang und mit einem Heilerkoffer wieder vor die Tür kam.

"Wo müssen wir hin?", fragte er und schloss die Tür.

"Am besten nehm ich dich mit, das ist irgendwo in der Wildnis", sagte der ehemalige Slytherin, packte den Mann am Oberarm und apparierte

Vor dem Haus angekommen, warf Theo Harry einen kurzen Blick zu und verschwand gleich wieder, danach schloss Harry augenblick die Barrieren mit einem Wink seiner Hand.
 

„Was…?“ Hawthorne stand verwirrt da und schaute sich um, als der Vampir aus dem Schatten trat. Mit aufgerissenen Augen stammelte Hawthorne unverständliche Worte, bis es förmlich aus ihm heraus platzte. „Du bist tot!“

"Red keine Scheiße, Hawthorne! Du wusstest ganz genau, dass ich nicht tot bin... jedenfalls nicht richtig... ach, scheiß doch drauf!"

Hawthorne sah sich um, konnte außer Harry jedoch niemanden entdecken und legte ein fieses Grinsen auf.

"Na und? Dann wusste ich es eben! Was soll's? Weißt du was? Dein kleiner Sonnenschein ist so was von tot!", spuckte er schließlich aus und drehte sich auf dem Absatz herum, um zu apparieren. Doch alles was geschah, war, dass er einen unsichtbaren Schlag verpasst bekam und irritiert den Kopf schüttelte.
 

Harry lachte kalt auf.

"Dachtest du wirklich, ich lotse dich hierher und lass dich dann einfach wieder abhauen? Oh nein, so dumm kannst du nicht sein. Ich dachte, du wärst ein schlauer Ravenclaw? Und das mit Teddy kannst du vergessen, du Arschloch. Du wirst ihn nie wieder zu Gesicht bekommen. Das letzte was du sehen wirst, wird mein lachendes Gesicht sein", zischte Harry kalt und pfiff kurz und durchdringend.

Draco, Lucas und Adam kamen aus dem Haus, grinsten böse, mit rabenschwarzen Augen und gebleckten Zähnen. Lucas hatte sich das Gewehr über die Schulter gelegt, während Draco neben Harry trat und über dessen angespannten Nacken strich.

Hawthorne fielen fast die Augen raus, als er Draco erkannte.

"Was? Aber du bist doch-"

"Tot?", fragte Draco süffisant und ein kaltes Grinsen schlich über seine Lippen. "Ja, so könnte man es nennen. Genauso, wie mein Mäuschen hier."
 

"So, bevor die Jagd beginnt, musst du mir noch etwas erklären. Warum genau habe ich eigentlich die ganzen Leute ermordet?"

Hawthorne schwieg, doch Harry gab er durchaus eine Antwort.

"Oh, du hast auch Geld bekommen... schön, freut mich für dich. Aber das erklärt nicht, warum ich für dich fremde Menschen abgeschlachtet habe."

Hawthorne strich sich über den Bauch, doch damit hatte Draco schon gerechnet. Er streckte die Hand aus, fing lässig dessen Zauberstab auf und zerbrach ihn mit drei Fingern.

"Spinnst du, Malfoy?", fauchte Hawthorne.

"Oh, vertrau mir, den brauchst du nicht mehr."

Nigel Hawthorne trat einige Schritte zurück und musterte ängstlich die vier Vampire.

"Du kannst mit Okklumentik um dich schmeißen, wie du willst, ich höre deine Gedanken trotzdem, du Stück Dreck!", knurrte Harry, lächelte dann aber wieder beinahe freundlich.
 

"Okay, dann lass mal hören. Warum genau, habe ich die vielen Leute für dich umgelegt?"

"Du Scheiß-Vampir hast meinen Bruder getötet!", platzte Hawthorne heraus und sein Gesicht verzog sich vor Zorn. "Und ich habe es mit angesehen! Du hast ihn getötet und ihn da einfach liegen lassen! Ich wollte, dass du leidest, ich wollte mich dafür rächen!"

Harry stockte kurz, als Hawthorne das heraus schrie, doch dann verzogen sich seine Lippen zu einem wütenden Schnauben.

"Okay! Das tut mir Leid, aber hast du echt gedacht, das rechtfertigt diese ganzen Morde? Und dass du das an einem kleinen Jungen auslassen musstest, ist das mieseste, was ich jemals erlebt habe, du kleiner Pisser! Ich hatte keine Kontrolle über mich. Das mag es nicht entschuldigen, aber es erklärt einiges. Du hast das jedoch eiskalt geplant! Hat es dir Spaß gemacht? Ja? Dann hoffe ich, dass du es genossen hast, genauso, wie ich das hier genießen werde!", erklärte Harry, griff bedächtig hinter sich und zog die Glock aus seinem Hosenbund. Mit vollkommen ruhiger Hand, zielte er direkt zwischen Hawthornes Füße und ein peitschender Schuss löste sich, der spritzend in die Erde einschlug. "Renn", knurrte Harry tief und drohend, als Hawthorne zusammenzuckte und zurückwich.
 

"Geben wir ihm einen kleinen Vorsprung?", fragte Lucas süffisant.

"Ja, ich denke, eine Zigarettenlänge dürfte genügen", grinste Harry und trat zwei Schritte die Stufen hinunter, nur um sich lässig eine Zigarette anzuzünden, so wie es seine drei Freunde taten.

"Du solltest deinen Arsch in Bewegung setzen", knurrte Draco und lehnte sich an seinen Vampir.

Hawthorne starrte die Vier erschrocken an, doch er lief los, als Lucas den Lauf des Gewehrs auf seinen Kopf richtete.

"Oh man, das wird mal eine Jagd, die ein ganz anderes Kaliber hat."

Harry stimmte Adam zu, der nun seine Zigarette ausdrückte, die Waffe an Draco abgab und sich in den Puma verwandelte.

"Uh... mein Kätzchen will spielen", kicherte Lucas und strich dem schnurrenden Puma übers Fell.

"Schnapp ihn dir, Adam!"

Adam brüllte grollend auf und rannte los, direkt in den Wald hinein und Hawthorne hinterher.
 

Der stolperte durch das Geäst, blieb an dornigen Sträuchern hängen und drehte sich im Kreis, um sich zu orientieren. Doch alles, was er sehen konnte, war Wald und keine Zivilisation war in Sicht. Sein Herz klopfte unnatürlich schnell, als er entfernt das Brüllen vernahm und rannte wieder los. Kleine Zweige und Äste peitschen ihm ins schweißnasse Gesicht, während sein Puls raste und das Blut heiß durch seine Venen pumpte. Sein Atem kam stoßweise und keuchend aus seinem geöffneten Mund, als er blindlings tiefer in den Wald rannte und seine Augen huschten panisch umher, um irgendein Versteck zu finden. Er wusste, dass er tot war, wenn sie ihn erwischten.
 

Adam hatte die Fährte schon längst aufgenommen, der Geruch dem er folgte, war um einiges penetranter als die Duftnoten, die der Wald sonst zu bieten hatte. Es stank geradezu nach Angst und es war einfach, dem Menschen zu folgen.

Harry, Draco und Lucas, gingen gemächlich in den Wald, Eile hatten sie keine, denn vor allem Harry wollte diese Jagd bis zur Neige auskosten. Er griff noch einmal heftig nach Dracos Nacken, zog ihn an sich und küsste ihn tief. Als er sich wieder löste, streckte er seine Nase in die Luft, sog tief den Geruch ein und grinste mit böse funkelnden Augen.

"Showtime!", zischte er und rannte los, gefolgt von Draco und Lucas.
 

Hawthorne sah tief im Wald eine Höhle, in die er schnell hinein kroch. Mit angezogenen Beinen hockte er im Dunkeln, traute sich kaum zu atmen und zitterte am ganzen Leib. Was er nicht wusste, war, dass vor der Höhle ein graubrauner Puma in der Sonne lag und langsam mit dem Schwanz über den Waldboden strich. Adam brauchte keine Gedanken an Harry zu senden, der Geruch des Menschen war so unendlich heftig, dass er mit Sicherheit bis zum Haus vordrang.
 

"Ich will nach Hause... bitte nicht...", wimmerte Hawthorne weinend.

Harry blieb vor dem Eingang zur Höhle stehen.

"Hey, du Kanalratte! Das ist doch scheiße und vor allem langweilig, wenn du dich jetzt verkriechst! Na los, komm raus und ich gebe dir noch einmal einen Vorsprung!"

Es blieb still im Wald.

"Adam, wärst du so lieb und würdest ihn bitte da rausholen?", bat Draco mit sanfter Stimme.

Die Vampire lehnten sich in einiger Entfernung an die Bäume, während Adam in die Höhle marschierte. Der sah sich kurz um, fauchte den zitternden Menschen leise an und fixierte ihn mit seinen stechenden Augen.

"Bitte ... bitte tu mir nichts", flüsterte Hawthorne und hob abwehrend die Hände.
 

Der Puma jedoch, nahm einen großen Satz, sprang auf ihn zu und erwischte den Mann an seinem Kragen. Knurrend und grollend zog und zerrte er an dem strampelnden Hawthorne, der sich verbissen wehrte und mit den Fingern Halt an dem Geröll suchte, welches in der Höhle auf dem Boden lag. Den Puma kümmerte das nicht, er zerrte weiter, bis er den Menschen vor den Höhleneingang verfrachtet hatte und Harry über dieses Bild grinsen musste.

"Braves Kätzchen", sagte er laut genug, dass Hawthorne ihn hören konnte und sich zu einer zitternden und bebenden Kugel zusammenrollte.

"Oh Gott... Oh Gott, oh Gott, bitte...", schluchzte der Mann auf und versuchte weg zu kriechen, was jedoch der Puma, der ihn immer noch am Kragen gepackt hatte, verhinderte.
 

"Wäähhh! Hawthorne, du kleiner Stinker! Hast du dich etwa eingepisst?", fragte Draco plötzlich und verzog das Gesicht, als stechender Uringeruch in die empfindlichen Vampirnasen drang.

Hawthorne wimmerte lauter, bis es Harry gewaltig nervte.

"Hey! Hör auf zu jammern, du Weichei! Als du mir die Fotos geschickt hast, warst du schließlich auch ein ganzer Mann, oder nicht?"

"Nein, war er nicht, Harry", mischte sich Lucas ein, "sonst hätte er sich nicht hinter diesem Arschkriecher Catanzarro versteckt."

"Ja, stimmt auch wieder. Aber das ist ja wirklich erbärmlich!"

Draco, dem der Gestank zuwider war, säuberte Hawthorne kurzerhand.

Harry schaute ihn mit erhobenen Augenbrauen amüsiert an.

"Na komm, der Geruch ist doch abartig,!"

Harry lachte leise und trat auf den zitternden Mann zu, der neben Adam lag. "Los steh auf!"

Keine Reaktion.

"STEH AUF, DU VERFLUCHTES STÜCK DRECK UND LAUF!", brüllte Harry plötzlich donnernd.
 

Aufschreiend rappelte Hawthorne sich auf die Füße, strauchelte und rannte schließlich davon.

"JA! RENN SCHON LOS, DU ARSCHLOCH!", schrie Harry, hob die Glock und feuerte. Die Kugel schlug in einen Baum ein, nur Zentimeter von Hawthornes Kopf entfernt, der sich die Hände über den Kopf warf und weiter rannte. "Dieser Scheißkerl ist echt erbärmlich!", schnaubte Harry und folgte dem rennenden Mann.

Er ließ sich jedoch Zeit und lief in normaler Geschwindigkeit und nicht in seinem Vampirmodus. Draco und Lucas verteilten sich, rannten in Vampirgeschwindigkeit und tauchten immer wieder urplötzlich vor Hawthorne auf, der jedes Mal aufschrie und kehrt machte.
 

Harry hörte Draco in seinem Kopf lachen.

'Das ist lustig, Baby!', kicherte Draco, als er wieder vor Hawthorne aufgetaucht war.

'Hast du Spaß, Kater?', fragte Harry nach und der Blonde konnte das böse Grinsen regelrecht hören.

'Und wie!' Draco tauchte kurz neben Harry auf, der beinahe einen gemütlichen Spaziergang durch den Wald machte.

„Der hat sich schon wieder eingepisst!", knurrte Draco.

"Ist ja eklig. Okay, dann geben wir ihm jetzt wirklich mal was zu heulen", sagte Harry leise und beschleunigte seine Schritte.
 

Hawthorne lief und lief, bis er plötzlich an den Haaren nach hinten gezogen wurde. Fest presste Harry seine Hand auf die rechte Schläfe des Anderen und ließ ihn all die Gefühle spüren, die ihn so gequält hatten. Nur einen kurzen Moment, doch es reichte, dass Hawthorne jammernd zusammen brach.

"Bitte... hör auf... bitte..."

"Warum? Ich tu mir den Scheiß seid drei Jahren an! Da wirst du ja wohl mal fünf Minuten aushalten."

"Es tut mir leid! Es tut mir so leid... bitte... ES TUT MIR LEID!", brüllte Hawthorne.
 

"Weißt du was, du kleiner Scheißer? Das ist mir so was von völlig egal!", zischte Harry ihm zu. "Dein Gewinsel hätte vielleicht nach dem ersten, oder dem zweiten Mord gezogen, aber ganz bestimmt nicht mehr nach DREI VERFICKTEN JAHREN!" Harry riss erneut an den hellbraunen Locken, hörte befriedigt den Schmerzlaut und lachte ihn kalt aus. "Du bist so ein erbärmliches, kleines Würstchen! Was hättest du getan, wenn ich mich irgendwann geweigert hätte, hm? Hättest du dann wirklich einen kleinen Jungen getötet, der nichts, aber auch gar nichts dafür kann? Weißt du, nicht mal Voldemort war so ein perverser Drecksack! Von dem wusste wenigstens jeder, was man erwarten konnte!"

Angewidert stieß Harry ihn von sich und sah zu, wie Hawthorne hastig auf dem dreckigen Boden davon krabbelte.
 

"Weißt du, du hast doch immer so darauf bestanden, dass ich die Leute abknalle... mal sehen, wie dir deine eigene Medizin schmeckt", knurrte er, hob wieder seine Glock und schoss.

Der Mann heulte jaulend auf, als die Kugel in sein Knie schlug und die Knochen zertrümmerte. Seine Hände schossen hervor und versuchten den Blutfluss zu stoppen, während er gleichzeitig versuchte, vom Fleck zu kommen.

"Na? Wie gefällt dir das?", fragte Harry und ging drohend auf Hawthorne zu.

"Bitte... hör auf! HÖR AUF!"

"Was? Warum sollte ich?", fragte Harry gespielt erstaunt.

"Weil ich nicht mehr kann. Lass mich gehen oder erschieß mich....", stöhnte der Mann vor Schmerz.

"Was denn? Bist du schon fertig? Ach, das ist aber wirklich zu blöd. Ich bin es nämlich noch nicht." Harry schaute sich um und lächelte, als drei Raubkatzen den Kreis enger zogen.
 

"Haben meine Miezen Hunger?", raunte Harry mit laszivem Unterton.

Die drei Raubkatzen fauchten leise.

Lucas ging dicht an ihm vorbei, schnappte kurz ins Leere und lachte in seinem Kopf, als Hawthorne panisch zur Seite wegrollte. Als er jedoch die Augen, die er zusammen gekniffen hatte, wieder geöffnet hatte, starrte er in das Zähne fletschende Gesicht des Pumas, der kurzerhand in seine Nase biss.

Sprudelnd schoss das Blut hervor und Harry knurrte auf, jedoch konnte er sich beherrschen. An dem dreckigen Blut dieses Mistkerls würde er sich sicher nicht vergreifen.

Laut Wimmernd hob Hawthorne die Hände vors Gesicht, welche in Sekundenschnelle rot glänzten.

"Nein ... bitte... nein...", wimmerte er immer wieder undeutlich auf.
 

"Was? Was sagst du? Weißt du, ich versteh dich so schlecht, kann aber auch an meinem Gehör liegen. Aber eigentlich ist es mir sowieso egal. Du hast auch nicht aufgehört, oder? Jeder bekommt irgendwann das, was er verdient. Katerchen... spiel doch ein wenig", forderte Harry schließlich den weißen Tiger auf, der majestätisch auf den heulenden und sich vor Schmerzen windenden Mann zuschritt. Der sah die große Raubkatze auf sich zukommen und versuchte auf seinem Hintern zurückzurobben, doch die Schmerzen, die durch sein Knie und sein Gesicht pulsierten, machten dieses Vorhaben zunichte.

Der Tiger brüllte auf, hob eine seiner großen Pranken und hieb auf den Mann ein, zerfetzte das Hemd und zog tiefe Striemen in das Fleisch seiner Brust.
 

Blut quoll hervor, tränkte innerhalb von Sekunden das Hemd, doch Hawthorne hatte keine Zeit, deswegen in Panik zu geraten. Ein stechender Schmerz zog sich durch seinen linken Knöchel und entsetzt sah er, dass sich der Leopard in seinem Fuß festgebissen hatte.

"NEIN! BITTE! NEIN! NICHT!", brüllte er laut auf, was die Katze nur dazu verleitete, noch fester zuzubeißen.

"Schmeckt's, mein Süßer?", fragte Harry und hockte sich neben Hawthorne. "Das tut weh, nicht wahr? So weh, als würde es dir das Herz rausreißen. Ich kenne das Gefühl. Das spürte ich, als ich Hermine auf dem Bild sah... es hat mir das Herz rausgerissen." Harry musterte die Hand, die neben seinem Fuß lag und mit der Hawthorne versuchte, sich zurück zu stemmen. Er setzte die Mündung der Waffe auf den Handrücken und drückte ab.
 

Laut brüllte Hawthorne erneut auf; seine Schreie hallten durch den Wald, und wurden lauter, als der Puma sich in seinem rechten Oberarm verbiss.

Harry riss plötzlich den Arm hoch, wirbelte Hawthorne in die Luft und ließ ihn gegen eine große Eiche krachen, wo er schwebend kleben blieb. Panisch und wimmernd starrte er Harry an, der ein unbewegliches Gesicht machte.

"Ihr könnt euch zurück verwandeln", gab er den Raubkatzen leise zu verstehen und nacheinander verwandelten sich Draco, Lucas und Adam zurück in ihre menschliche Form und stellten sich neben Harry auf.
 

"Weißt du, ich habe keine Lust mehr, dich kleinen, erbärmlichen Wurm noch länger winseln zu hören. Ich kann mit meiner Zeit echt was besseres anfangen", fing er langsam und völlig emotionslos an, als er den Arm mit der Glock hob und schoss. Seine andere Hand schoss hoch und stoppte die Kugel mitten in ihrer Flugbahn, die sich nur noch langsam vorwärts bewegte. "Ich habe mir selbst versprochen, dass ich dir beim Sterben ins Gesicht sehen werde", sagte Harry gerade so laut, dass Hawthorne ihn hören konnte, der mit panischen Augen auf die kleine Kugel starrte, die in stark verringertem Tempo durch die Luft glitt.
 

Harry warf dem Stück Metall einen Seitenblick zu und ging genauso langsam nebenher.

"Du dachtest wohl, du würdest schnell sterben, oder? Ein Schuss und das war's? Falsch gedacht. Du wirst es spüren... du wirst spüren, wie die Kugel unendlich langsam in deinen Kopf eindringt und vielleicht, vielleicht kannst du dann ermessen, was du mir angetan hast", flüsterte Harry dem Mann ins Ohr, als er neben ihm angekommen war und die Kugel beobachtete, die nun bei der Stirn Hawthornes angekommen war und sich in Zeitlupe in die Haut bohrte.

Ein unmenschlicher Schrei hallte durch den Wald, während Harrys Freunde in morbider Faszination der Szenerie zusahen.

"Spürst du es?", wisperte Harry, die Schreie ignorierend und sah interessiert zu, wie die Kugel im Kopf des brüllenden Mannes verschwand und sich mit einem leisen Knacken durch die Schädeldecke arbeitete. Die Schreie gellten laut, zum antworten war der Mann nicht mehr fähig.
 

Noch einmal nahmen die Schreie zu, Blut lief aus Hawthornes Mund und Nase, der gurgelnd nach Luft rang, bis er schließlich nur noch röchelte und auch diese Regung verebbte. Reglos stand Harry daneben, die Waffe baumelte an seiner Hand, bis er sie zitternd fallen ließ und auf die Knie sank.

Draco verlor keine Zeit und rannte zu seinem Geliebten, kniete sich hinter ihn und umschloss ihn mit seinen Armen.

"Es ist vorbei, Baby.... es ist vorbei", flüsterte er und strich Harry durchs Haar.

"Es wird nie vorbei sein. Ich werde die Gesichter den Rest meines Lebens sehen und nichts wird etwas daran ändern können", gab Harry mit zittriger Stimme zurück. "Niemals..."

„Harry, sieh mich an... bitte, Mäuschen..."

Der Schwarzhaarige drehte sich um und blickte müde in Dracos Augen.

"Nie wieder musst du töten. Teddy und Hermine sind in Sicherheit. Keine Anrufe mehr... kein Catanzarro..." Mit beschwörender Stimme sprach er auf seinen Vampir ein.
 

"Draco, bring ihn nach Hause. Er ist voller Blut und sollte duschen", warf Lucas leise dazwischen.

Draco nickte, schlang seine Arme um Harry und zog ihn auf die Beine.

"Ich bringe dich heim!"

"Draco, warte... heb den Zauber auf, sonst verrottet der Leichnam hier am Baum. das ist eklig!"

Mit einer Handbewegung hob Draco den Zauber auf und ließ den leblosen Körper langsam zu Boden sinken. Knackende Knochen musste Harry sich jetzt nicht antun. Dann apparierte Draco mit ihm zurück.

"Schatz, komm mit..."

Harry war seltsam still, legte, wenn Draco sprach, immer wieder den Kopf zur Seite und schaute ihm fragend ins Gesicht.

"Baby, hörst du mich?", fragte Draco langsam.

"Ja, natürlich. Ich... Draco, ich weiß ja, dass es richtig... nein, richtig war es nicht. Ihn zu erschießen wäre richtig gewesen. Wir haben ihn gequält... ganz übel gequält!"

"Ja, aber das hat er mit dir auch getan. Drei Jahre hat er dich gequält. Bei ihm waren es gerade mal zwei Stunden. Das ist nichts."
 

"Ja, mag sein." Harry zog sich sein blutiges Shirt über den Kopf, die Jeans landete auf dem Boden, dann trat er auf Draco zu.

"Komm mit mir... bitte... ich will jetzt keine Sekunde allein sein..."

Der Blonde grinste frech.

"Wenn ich jetzt mitkomme, vernasch ich dich nur."

"Ich weiß... bitte, sorg dafür, dass diese Bilder verschwinden, wenn auch nur einen kurzen Moment."

"Okay", flüsterte Draco, zog sich selbst schnell aus und schob Harry vor sich her ins Badezimmer und unter die Dusche.
 

Eilig regulierte er die Wärme des Wassers und stieg dann zusammen mit Harry in die Dusche. Zärtlich sah Draco ihn an und griff nach dem Duschgel. Er drückte sich ein wenig davon auf die Handfläche und schloss kurz die Augen, als ihm der Geruch in die Nase stieg. Er verrieb es auf seinen Händen und legte diese dann auf Harrys Brust ab, wo er ihn sanft streichelte und den entstandenen Schaum verrieb.

"Lass mich dich verwöhnen, Mäuschen... lass dich einfach fallen", flüsterte der Blonde und Harry nickte nur zu den Worten.

Lächelnd wusch Draco Harry den Schmutz und das Blut vom Körper, ließ sich unendlich viel Zeit und blieb die ganze Zeit zärtlich und sanft. Hier und jetzt war kein Platz für Gier und brennende Leidenschaft. Ruhig, beinahe schon kalkuliert strichen seine Hände über Harrys Körper, der sich ganz diesen Berührungen hingab.
 

Seufzend schloss Harry die Augen, als Draco dazu überging, ihm die Haare zu waschen. Seine Kopfhaut prickelte unter den sanft massierenden Fingern und er hätte ewig so stehen können. Tief in seinen Gefühlen versunken, lehnte er an seinem blonden Vampir und ließ sich treiben, hinein in das wohlige Schnurren, welches aus Dracos Brust kam und in seinem Rücken vibrierte.

"Berühre mich... bitte...", flüsterte Harry und schob eine Hand in Dracos Nacken, streichelte ihn und genoss die weichen Lippen auf seinem Hals. Dann drehte er sich um.

"Versprich mir etwas, Draco..."

"Was denn?", fragte der Blonde leise, während seine Hände von Harrys Nacken bis zu seinem Hintern hin und her glitten.
 

"Lass mich niemals allein... niemals!"

"Ich bleibe bei dir... hab keine Angst, mein Mäuschen. Ich würde ohne dich sterben..."

Tief schauten sie sich in die Augen, kamen sich immer näher, bis ihre Lippen sich zu einem sanften Kuss trafen.
 

Tastend, fast schon schüchtern, als wäre es das erste Mal, küssten sie sich, erkundeten die Lippen des Anderen, während Dracos Hände beständig über Harrys Körper fuhren. Zungen umschlangen sich träge und sanft, neckten einander und kosteten den ureigenen Geschmack, der sie beide um den Verstand brachte.
 

Heißes, prasselndes Wasser heizte ihre kalten Körper auf und ließ ihr Verlangen steigen, Haut traf auf Haut, als sie sich eng aneinanderpressten und leises Stöhnen verließ ihre Münder. Undurchdringlicher Dampf hüllte das Badezimmer ein, gab nur zwei Silhouetten preis, die sich unter der Dusche bewegten, mal langsam, gemütlich, dann wieder ungeduldig und verlangend.

Harry ließ sich vollkommen fallen, in einen Strudel des Vergessens, den nur Draco ihm geben konnte. Er ergab sich dem Angriff auf seine Sinne, Dracos tastende Hände versetzten ihn in einen Rauschzustand, aus dem er nie wieder erwachen wollte. Süßes Vergessen brach über ihm herein und nur noch der Blonde beherrschte seine Welt, als sich hinter seinen geschlossenen Augen ein funkelndes Feuerwerk entlud.
 

Draco hielt den bebenden Körper fest, als heftige Schluchzer das Prasseln der Dusche übertönten und sank, mit Harry im Arm, auf den Boden, wo sie unter dem Wasserstrahl sitzen blieben. Sanft hielt er ihn fest, flüsterte immer wieder, dass alles gut werden würde und ließ Harry weinen. Es dauerte beinahe zwei Stunden, bis Harry sich beruhigt hatte und mit Draco zusammen das Haus verließ.
 

"Hey..." Lucas saß auf der Terrasse und streichelte Adams Nacken. "Wie geht es dir?"

Harry lehnte sich ans Geländer, schaute zum Wald hinüber, antwortete aber nicht. Nach einigen schweigsamen Minuten, wandte er den beiden seine Aufmerksamkeit zu.

"Was habt ihr mit der Leiche gemacht?"

"Wir haben sie auf der anderen Seite des Waldes tief vergraben. Das ist ein Gebiet, wo wir nie hingehen, weil es da nichts zu holen gibt."

Harry nickte dankend.

Er wirkte so zerknirscht, dass Adam und Lucas synchron aufstanden und ihn fest in den Arm nahmen.

"Wir sind immer für dich da, vergiss das nicht, Harry!", murmelte der Brünette.

"Ich weiß, Adam. Danke..." Er küsste Adam kurz auf die Stirn, dann schaute er Lucas in die blauen Augen.

"Danke für alles. Ohne dich wäre ich verrückt geworden, in all den Jahren!"

"Tja, man kann deinem Charme einfach nicht widerstehen. Ich liebe dich, und das weißt du auch!", grinste Lucas.
 

Harry legte den Kopf schief, musterte kurz Draco und küsste Lucas schnell auf die Lippen.

"Ich liebe dich auch."

"Mäuschen, vielleicht solltest du die drei Eingesperrten jetzt in die Toskana schicken, oder so!", mischte sich Draco ein, der fand, dass Harry jetzt genug mit den anderen beiden gekuschelt hatte.

"Hawaii ist toll", warf Lucas ein. "Da waren meine Eltern mit mir, als Kind."

"Oder Südamerika!“, bemerkte Adam.

"Wie wär's, wenn ich die drei einfach frage, wo sie hin möchten?", warf Harry ein.
 

Draco gab ein Schnauben von sich.

"Dann werden die nie wegkommen. Ich könnte wetten, wenn du sie fragst, sagt Weasley, dass er an den Strand will, wo er den ganz lieben langen Tag faulenzen kann und Granger will irgendeine Zaubererkultur in einem unaussprechlichen Land erforschen. So werden die nie in den Urlaub kommen", gab er völlig ernst von sich, was ihm ein Auflachen von Lucas und Adam einbrachte. Harry jedoch sah ihn nachdenklich an.

"Das ist beinahe unheimlich, wie gut du die beiden kennst", meinte Harry. "Also, wohin soll ich sie schicken? Ich kenn mich nicht aus, ich hab England in meinem ganzen Leben noch nicht einmal verlassen. Wo könnte man denn beides miteinander verbinden?", fragte Harry und sah Draco ratlos an.
 

Draco runzelte die Stirn, sah in den wolkenlosen Himmel und dachte einen Moment nach, bevor er anfing zu grinsen.

"Weißt du was? Schick sie nach Dubai. Da haben sie 'nen Strand und ich wette, Granger wird vor Begeisterung ausflippen, wenn sie sich mit der arabischen Zaubererschaft auseinandersetzen kann. Und für Teddy ist so oder so gesorgt", meinte Draco schließlich. "Was hältst du davon?"

Harry sah ihn an, schaute etwas verloren zu Lucas und Adam und kratzte sich nachdenklich an der Nase.

"Ähm... ich will ja jetzt nicht gänzlich blöd erscheinen... aber wo genau liegt Dubai?"

"Man, Potter... was hast du eigentlich in der Schule gelernt? Die arabischen Emirate? Klingelt's da irgenwie?", schnaubte Draco. Lucas und Adam hatten sich die Hände vor den Mund geschlagen und prusteten in sich hinein.

"Hey, ich hatte andere Sorgen, du verzogenes Balg! Ich musste mich ständig vor meinem psychopatischen Cousin verstecken. Okay, also Arabien! Ich bin dann mal schnell bei den drei Urlaubern!"

Harry küsste Draco zum Abschied und apparierte genau in das Haus am Grimmauld Platz.
 

"Hermine? Ron? Teddy?", rief er laut. Aus dem oberen Stockwerk war lautes Getrippel zu hören.

"Harry? Oh... wie geht es dir? Was ist mit ihm.... was ist passiert?" Hermine flog ihm beinahe in die Arme und küsste ihn ein paar Mal aufs Gesicht, bis er laut knurrte.

"Tut mir Leid!", riefen sie gleichzeitig, nachdem er sie unsanft von sich geschoben hatte. Trotz der Situation konnte sich Harry ein grinsen nicht verkneifen, als Hermine ein paar Schritte zurück trat.

"Sorry, aber du riechst einfach zu gut", meinte er und warf seiner Freundin einen entschuldigenden Blick zu.

"Würde nichts nützen, wenn ich mir das nächste Mal Doxymist unter die Achseln klemme, oder?", fragte sie und konnte ein kichern nicht unterdrücken.

"Nein, nicht wirklich... außer du willst dir damit deinen Mann vom Leib halten", sagte Harry trocken und grinste zu Ron hinüber, der dieser Unterhaltung mit großen Augen und Teddy auf dem Arm, zuhörte.
 

"Ihr macht es schon wieder. Ich kann nicht glauben, dass ihr das immer noch tut!", sagte er schließlich und setzte Teddy herunter, der auf Harry zusprintete und dessen Beine umklammerte.

"Was?", fragten Harry und Hermine mit einem verständnislosen Blick.

"Dämliche Witze in ernsten Situationen zu reißen", brummte der und fuhr sich durch die Haare. "Also... was ist denn nun? Ist meine Familie wieder sicher?"

Harry bedachte Hermine noch einmal mit einem frechen Grinsen, die ihm zuzwinkerte und wandte sich dann endgültig Ron zu.

"Deine Familie ist so sicher, wie sie nur sein kann, Ron. Hawthorne ist definitiv Geschichte", sagte er ernst und strich über Teddys blondes Haar, der ihn mit großen, fragenden Augen ansah.

"Wo ist Draco?", fragte er und sah leicht schmollend zu seinem Paten auf. "Du hast mir versprochen, dass ich ihn wieder sehe!"
 

Harry lächelte zu ihm herunter und ging in die Knie.

"Draco kommt das nächste Mal mit, versprochen. Ich bin eigentlich nur kurz hier, damit ich euch wirklich in den Urlaub schicken kann. Oder hast du das schon vergessen?"

"Wirklich? Ich darf in den Urlaub?", rief Teddy begeistert. "Wohin?"

"Ich schicke euch nach Dubai. Draco besorgt gerade ein Hotel für euch. Drei Wochen. Was hältst du davon?"

"Harry, das... das können wir nicht annehmen?", stammelte Ron.

"Oh doch! Ihr könnt und ihr müsst. Hermine, hast du irgendwann mal eine Kontoinformation bekommen, die auf Teddys Namen läuft?"

"Ja, das ist schon eine Weile her. Wir waren da nie dran, weil wir nie wussten, von wem das Geld kommt. Ich war einfach skeptisch.“

"Verstehe ich. Nun, das Geld kommt von mir. Es dürften mittlerweile über 200.000 Pfund drauf sein. Ich denke, damit kann man einen schönen Urlaub machen, oder?"
 

"Harry, das ist dein Geld!", protestierte Hermine sofort.

"Ich brauche kein Geld. Ich habe einen kleinen Teil mit Lucas, Adam und Draco angelegt, von diesem Geld leben wir die nächsten eintausend Jahre. Es geht doch nichts übers Gedankenlesen und Aktienmanipulation", sinnierte Harry nachdenklich. "Mein Vermögen ging komplett an Teddy und so soll es auch bleiben. Ich bin tot, schon vergessen?" Er zwinkerte seinen Freunden zu.

"Aber, Harry... Kumpel-", fing Ron an, doch der Vampir brachte ihn mit einer Handbewegung zum schweigen.

"Nein, Ron... darüber lasse ich nicht mit mir diskutieren. Das Geld auf dem Konto gehört Teddy, genauso wie mein Verließ euch gehört. Denkt nicht daran, es nicht zu benutzen. Oder wollt ihr, dass das Gold in den Verließen verrottet? Die Kobolde würden sich ins Fäustchen lachen, wenn das alles an sie zurückfällt. Ermöglicht Teddy damit ein schönes Leben. Ein schönes und vor allem sorgenfreies Leben. Für ihn und für euch und auch für eure Familie. Ihr könnt mir ja mal eine richtig gute Flasche Whiskey davon besorgen, wenn ihr euch dann besser fühlt, aber ich will es nicht und brauche es auch nicht, alles klar? Sorgt einfach dafür, dass Teddy alles bekommt, was ich nie hatte, dann bin ich zufrieden", ratterte Harry herunter, ohne noch einen Widerspruch zuzulassen. Weasleys hatte man eben schon immer zu ihrem Glück zwingen müssen.
 

Ron sah immer noch ein wenig zweifelnd drein, doch Hermine trat mit feuchten Augen auf ihn zu und umarmte ihn kurz, doch sehr fest, bevor sie wieder einige Schritte zurück ging.

"Danke, Harry", sagte sie leise, doch dann zischte ihr Blick wieder zu seinen Augen, wurde unnachgiebig und fest. "Harry James Potter... das klingt alles so sehr nach Abschied. Lass dir ja nicht einfallen jetzt auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, hast du verstanden?"

Ron sah bei diesem Ausbruch entsetzt zu Harry, als wolle er ihn allein mit seinem Blick dazu bringen, etwas zu sagen.

"Nein, Herm... ich werde nicht verschwinden, versprochen. Dafür hab ich euch zu sehr vermisst. Ich will einfach nur, dass alles geregelt ist, okay? Und jetzt geht nach Hause, packt eure Urlaubskoffer und schickt eine Eule zu mir, damit ich euch sagen kann, wohin ihr müsst, in Dubai. Nicht, dass ihr da noch verloren geht."
 

Gesagt, getan - Hermine, Ron und Teddy verabschiedeten sich und apparierten, während Harry kurz durch das Haus streifte, hier und da gedankenverloren mit den Fingern über ein Möbelstück strich, dann kehrte er zurück nach Hause.

"Jungs?" Er betrat das Haus und lächelte, als er seine Freunde im Wohnzimmer auf der Couch fand. "Tut mir einen Gefallen. Packt je einen Koffer. Ich möchte euch gern entführen."

Draco runzelte die Stirn.

"Wohin?"

"Warte es ab. Und Draco... wenn ich sage 'Einen' Koffer, dann meine ich auch 'Einen' Koffer!"

Der Blonde zuckte lässig mit den Schultern und stand auf.

"Mal sehen..."
 

Am Abend, nachdem auf der Terrasse zwei Koffer und zwei Reisetaschen standen, kam eine Eule, die Harry mit einem großen Umschlag zurück schickte.

"Bereit?"

"Kann losgehen", rief Adam.

"Jap..."

"Kater, wo bist du?", fragte Harry.

"Hier, Mäuschen!" Draco kam mit einem kleinen Rucksack aus dem Haus und strahlte seinen Vampir an.

Sie nahmen ihre Taschen und Koffer, legten jeder eine Hand an Harrys Schulter. Der lächelte sie an, küsste Draco kurz, dann apparierte er...
 


 

Ihr habt es geschafft, liebe Leute! Nächste Woche kommt noch der Epilog, dann ist Schluss, Ende, Aus! Ich hoffe, dass ihr Hawthornes Ende als würdig empfunden habt, doch wenn ich mir die Kommis zu ihm so anschaue, denke ich, dass ihr zufrieden sein könnt. *evilgrins*
 

Wir sehen uns an selber Stelle nächste Woche wieder und bis dahin wünschen wir euch viel Spaß mit unseren anderen Geschichte. Wer es noch nicht gemacht hat, kann ja mal bei unserer neuen Story 'Under Muggles' auf Slashfiction.de vorbei schauen, wir würden uns freuen!
 

Bis nächsten Donnerstag!
 

Knutschas,
 

Jules & Silver

Epilog

Heya ihr Lieben!
 

*mich hinsetz und schwer seufz*
 

Jaah, wir haben es wieder mal geschafft. Diese Geschichte ist mit diesem Epilog unwiderruflich beendet und wie immer ist es ein seltsames Gefühl, sie ziehen zu lassen und in die große, weite Welt zu jagen. Mich, Silver, hat diese Story seit Februar begleitet, wobei ich sagen muss, dass mich diese Idee in meiner Internetlosen Zeit befallen hat. Jules hat später das ihrige dazu getan und so ist dieser schwarzmagische Vampir-Killer-Harry entstanden.

Wir haben uns immer wieder gefreut, dass wir damit doch ins Schwarze getroffen haben, auch wenn wir uns teilweise bei Stephanie Mayer und bei der Serie Buffy bedient haben. Und natürlich waren wir völlig überwältigt von der Kommianzahl!
 

Wir haben, unserer Meinung nach, die besten Kommischreiber der Welt und möchten wirklich kein einziges davon missen. Wir sind dankbar, ganz ehrlich, Leute, denn die Story hätte genauso gut ein Griff ins Klo werden können. Dass sie es nicht ist, verdanken wir euch. DANKE!
 

Ein ganz besonderer Dank geht an Estrella89, die uns, unwissentlich, durch eins ihrer Kommis, wieder auf die richtige Fährte gelockt hat. Selbst wir haben mal einen Hänger, wissen nicht wie wir weiterkommen oder haben uns dermaßen im Plot verrannt, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. So eine Phase gab es auch bei GdB, doch dank dir, Estrella, wurde alles wieder gut! Fühl dich von uns geknutscht!!!
 

Wie immer geht auch diese Woche eine ganze Runde Knuddler an alle Leser, die uns ein Kommentar hinterlassen haben!
 

Jetzt geht es aber ohne viel Gequatsche los und wir wünsche euch, an dieser Stelle, zum letzten Mal viel Spaß!!!
 


 

Epilog
 

Als alle wieder ihre Sinne beieinander hatten, schüttelten sich Lucas und Adam kurz und sahen sich dann staunend um. Sie standen auf einem Hügel und hatten eine phantastische Aussicht auf die Umgebung.

Tiefe Wälder erstreckten sich vor ihnen, soweit das Auge reichte, dunkel und voller Leben. Harz und der Geruch nach frischer, feuchter Erde stieg ihnen in die Nasen, als sie ihre Augen schweifen ließen. In der Ferne erstreckten sich schneebedeckte Berge, die sich majestätisch gegen einen strahlend blauen Himmel erhoben.

"Wow", entfuhr es Adam, während Lucas nur die Augenbrauen hochzog und sich grinsend zu Harry drehte.

"Du hast das mit dem Bären jagen wohl verdammt ernst gemeint, oder?

Fragend sah Draco zu seinem Freund und runzelte die Stirn.

"Wo zur Hölle sind wir, Harry? Zu Hause ist es jetzt Abends und hier scheint die Sonne! Wohin hast du uns gebracht?", fragte er und sah mehr als verwirrt aus.

"Kanada", antwortete Harry knapp.
 

"Ka... Kanada?", stammelte Adam und trat einige Schritte nach vorn. "Gott! Jungs, seht euch das an!"

Die drei Vampire traten näher und beobachteten einen großen Adler, der über die Baumwipfel glitt.

"Das ist ... Gott, ich meine..." Lucas war regelrecht sprachlos.

"Freut mich, dass es euch gefällt." Strahlend schnappte sich Harry Dracos Hand und lief los.

"Wohin gehen wir?", fragte der Blonde.

"Wir sind ganz in der Nähe einer kleinen Stadt. Ich dachte, dass wir uns eine leere Scheune suchen, um die Koffer loszuwerden. Es ist Sommer und offen gestanden will ich endlich jagen und in einen klaren Gebirgssee springen und ich will durch die Wälder streifen und…"
 

Harry war so voller Tatendrang, dass die anderen drei kaum hinterher kamen.

Ziellos liefen sie durch den Wald, bis Draco die Hand ausstreckte und auf eine kleine Hütte zeigte.

"Wer meint ihr, lebt dort?"

"Sieht aus, wie eine Jagdhütte!" Harry und Adam stimmten Lucas zu, während Draco nickte.

"Naja, wir sind zum Jagen hier und das ist eine Jagdhütte! Also nichts wie hin!"

"Kater, warte!" Harry hielt ihn lachend am Arm fest. "Du kannst da nicht einfach rein marschieren. Da könnte ja jemand drin wohnen."

"Mit Spinnweben und dreckigen Fenstern?", feixte Adam und deutete zu den schmutzigen Fensterscheiben.
 

"Lasst mich erst mal nachsehen, okay?", beschloss Harry, ging auf die Hütte zu, linste in die Fenster, bevor er auf der Rückseite verschwand und nach einigen Minuten grinsend wieder hervor kam. "Sieht nicht so aus, als wäre da jemand. Das Ding hier ist halb verfallen. Aber ich will hier bleiben, dahinten gibt's einen klasse See", sagte Harry und deutete hinter das Haus, bevor er skeptisch das Haus ins Blickfeld nahm. "Kater, hilfst du mir kurz, das Ding in Stand zu setzen?"

Draco grinste und nickte, als er Harrys Hand in seine nahm und sie dann beide synchron ihre Hände der Hütte entgegenstreckten.

Lucas und Adam sahen zu, wie weißes Licht aus ihren Händen strömte, sich um die Hütte herum manifestierte und sich dann langsam wieder zurückzog.

"Wow, das ist ja geil", pfiff Adam. "Hätte nicht gedacht, dass sowas auch geht."
 

Harry schnaubte amüsiert.

"Mit Magie geht beinahe alles, Adam. Was denkst du, wie unser Haus aussah, als wir es gefunden haben?", grinste er, ließ Draco los, schnappte sich seinen Rucksack und ging auf die Hüttentür zu. "Na, was ist, wollt ihr hier anwachsen, oder kommt ihr mit?"

Schnell beeilten sich die drei Vampire, um Harry hinterher zu kommen und betraten die Hütte.

Sie war nicht sehr groß, nicht sehr luxuriös, doch nach dem Zauber urgemütlich und sehr rustikal. Eine Fensterfront gab den Blick auf den klaren See frei, der sich hinter dem Haus in die Landschaft einfügte und im oberen Stockwerk gab es zwei kleine Zimmer und ein Bad. Das Untergeschoss bestand aus einem großen Raum, mit einem großen Kamin, einem Sofa und einer gemütlichen Essecke.
 

Nachdem sie sich eingerichtet hatten, Draco hatte von allen am längsten gebraucht, machte sich der Blonde auf die Suche nach seinem Freund und fand ihn schließlich, in Gedanken versunken, am Seeufer. Leise trat er hinter ihn und schlang seine Arme um Harrys Hüften.

"Was grübelst du schon wieder, Mäuschen?", fragte er und küsste Harry auf den Hals.

"Nichts... nein, wirklich!", versicherte er, als er den Kopf drehte und Dracos ungläubigen Blick bemerkte. "Ich dachte nur daran, dass es wirklich vorbei ist. Ich bin frei, Dray... endlich frei. Keine Kämpfe mehr, sofern ich sie nicht will, kein morden mehr, keine Anrufe, keine Briefe mit Fotos mehr. Das ist... im Moment ein wenig überwältigend, verstehst du?"

"Ja, versteh ich", antwortete Draco leise und hielt Harry einfach nur fest, bis dieser sich aus der Umarmung wand und in die Hosentasche griff.
 

Draco sah zu, wie Harry etwas auf den Boden fallen ließ und schließlich eine Truhe vergrößerte.

"Warum hast du deine Knarren mitgebracht?", fragte er perplex und starrte die Holztruhe, die sonst am Fußende ihre Bettes gestanden hatte, an.

Harry schwieg einen Moment und hockte sich vor die Truhe. Mit den Fingerspitzen strich er über die Schnitzereien im Holz und über das silberne Schloss, dass sich mit einem Klicken öffnete.

"Ich will sie nie wieder sehen, Draco...", wisperte er.

Der Blonde hockte sich neben ihn und öffnete den Deckel. Er musterte die Glock, die drei Gewehre, die halbautomatischen Pistolen, die Magazine, Patronen und Messer. Er hatte sich so sehr an ihren Anblick gewöhnt, dass sie ihn in keinster Weise mehr erschreckten.

"Bist du sicher?"

"Ja." Harry schluckte und nahm die Glock in die Hand. "An ihnen klebt das Blut von all den Opfern... und von Hawthorne."

"Was hast du jetzt vor?", fragte der Blonde.

"Ich weiß nicht... vergraben... oder so." Harry zuckte die Schultern und löste die Magazine aus den Waffen. "Ich kann das nicht mehr, Draco...", weinte er plötzlich.

Draco hockte sich zu ihm runter und zog ihn in die Arme.

"Das musst du auch nicht mehr, Baby.... warte kurz, ich hab was für dich", flüsterte er und ließ ihn los.
 

Während Draco zum Haus rannte, kniete Lucas neben den weinenden Harry und strich ihm durchs Haar, doch es dauerte nicht lange, bis der Blonde zurück kam und sich vor Harry auf den Boden setzte. In den Händen hielt er ein reich verziertes Kästchen, mit verschlungenen Mustern in Grün und Silber und legte es in Harrys Schoß.

"Das hat mir meine Mum nach dem Krieg geschenkt, doch ich habe es nicht benutzt. Ich wollte nichts vergessen, oder verzerren. Aber ich denke... du kannst es gebrauchen, Harry. Du solltest diesen ganzen Mist irgendwie loswerden", sagte er leise.
 

,Harry wischte sich das Gesicht am Ärmel ab und nahm das Kästchen in die Hand.

"Was ist das?", fragte Lucas .

Harry lächelte. Er konnte es sich schon denken. Mit geschickten Fingern öffnete er das Kästchen und holte ein kleines Becken hervor. es war aus poliertem weißem Marmor und in den Innenrand war ein Satz in einer ihm fremden Sprache eingraviert.

"Was steht da, Katerchen?", fragte er leise.

Draco machte ein unbehagliches Gesicht und druckste ein wenig herum, bevor er mit der Sprache herausrückte.

"Ähm... das ist französisch. Artifice, Malice, Malignité. Der Leitspruch der Malfoys. Es bedeutet List, Verschlagenheit und Tücke", sagte er leise und verzog leidend das Gesicht.
 

Harry lächelte.

"Passend zu dem, was da rein soll, nicht wahr?"

"Kann mir jetzt mal einer sagen, was das ist?"

Harry drehte das Becken in alle Richtungen.

"Das ist wunderschön. Danke Katerchen..." Er küsste den Blonden und legte dann die Spitze seines Zauberstabes an seine linke Schläfe.

Verwirrt starrte Lucas den silbernen Gedankenfaden an, der sich aus Harrys Kopf schlängelte.

"Wäähhh... was zur Hölle ist das?", stieß er laut hervor.

Draco warf ihm einen bösen Blick zu.

"Das ist nicht 'Wäähhh' du unwissender Muggel. Das sind Harrys Erinnerungen und jetzt halt die Klappe und lass ihn machen", schnappte Draco und sah Harry dabei zu, wie er einen Faden nach dem anderen ablegte und sie sich zu einer wirbelnden Masse in dem Becken zusammenfügten.

"Schimpf nicht mit dem Leoparden, Katerchen. Sonst beißt er dir bei der nächsten Jagd in den Schwanz", murmelte Harry und lachte leise.

"Genau!", murrte Lucas und warf einen skeptischen Blick in das Becken.

"HA! Kannst es ja mal versuchen... aber nur wenn du willst, das dir am nächsten Morgen dein Schwänzchen fehlt!", grinste Draco böse und seine Augen glitzerten dabei erwartungsvoll.
 

Adam sah Harry fasziniert zu und versuchte ein Lachen zu ersticken, während Draco und Lucas sich, wie so oft, kabbelten.

Von Erinnerung zu Erinnerung fühlte sich Harrys Kopf leichter an. Als er die letzte - die Jagd auf Nigel Hawthorne - in das Becken legte, ließ er sich ins Gras zurückfallen und blinzelte in den blauen Himmel.

"Besser, Harry?", fragte Adam.

"Viel besser. So, und nun lasst uns den ganzen Scheiß hier loswerden und Bären jagen gehen."
 

Alle standen auf und begannen sich bis auf die Shorts auszuziehen. Harry und Draco nahmen die Truhe, liefen ins Wasser hinein und tauchten schon nach kurzer Zeit unter. Der See war viel sauberer, als ihr heimischer Waldsee. Tief am Grund verankerten sie die Truhe zwischen großen Steinen, bevor sie wieder auftauchten und laut lachend durchs Wasser tobten.

Kreischend und lachend jagten sie sich gegenseitig durch das Wasser und Harry fühlte sich so frei und leicht, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Er hatte restlos alles in diesem kleinen Becken versenkt. Nicht nur die Morde, die er begangen hatte, nein, auch die schlimmsten Erinnerungen an Kämpfe mit Voldemort und den Todessern, einfach alles, was ihm noch von Zeit zu Zeit Kopfzerbrechen bereitete.
 

"Los, kommt schon, ich hab Hunger!", schrie er zu den anderen, watete aus dem Wasser und trocknete sich mit einer Handbewegung. Grinsend sah er zu, wie Draco Lucas unter Wasser tauchte, nur um sofort an Land zu flüchten. Es würde sich wohl nie ändern, dass diese beiden aneinander gerieten, doch so lange es ihnen Spaß machte, sich miteinander zu streiten, sollte es ihm Recht sein. Eilig trocknete Harry auch Lucas und Adam, als sie ans Ufer kamen und tapste ungeduldig mit den Füßen, bis sie sich angezogen hatten.

"Du führst dich auf, wie ein kleines Kind", feixte Lucas und grinste ihn breit an.

"Lass mich doch, ich bin eben aufgeregt und will endlich in den Wald!", rief Harry aus und warf die Hände in die Luft, bevor er sich abwandte und auf den Waldrand zu schritt. Mitten im Laufen verwandelte er sich in den schwarzen Panther und zischte los.
 

Lachend sahen Draco, Lucas und Adam ihm zu, bevor sie es ihm gleich taten und ihm folgten. Eine Zeit lang jagten die vier Raubkatzen durch den Wald, bis Harry und Adam plötzlich stehen blieben, jedoch in zwei unterschiedliche Richtungen sahen.

'Ein Bär!', freute sich Harry.

'Ein Weibchen!', dachte Adam fassungslos.

Draco und Lucas schauten hin und her, entschieden aber, dass das Pumaweibchen interessanter war, als der Bär. Auch Harry dachte so und kicherte.

'Die Süße hat ein Auge auf dich geworfen!'

Adam schnaubte.

'Ja, ich weiß. Sie ist läufig... oder wie immer das bei Großkatzen heißt. Ich kann es riechen."

Lucas lachte sich innerlich halb tot, während Draco sich auf einen Stein legte, der mitten in einem sprudelnden Gebirgsbach lag. Der Bär war vergessen.

Selbst Harry wollte wissen, was Adam mit diesem aufdringlichen Weibchen vorhatte, die ihm so langsam auf die Pelle rückte.
 

'Wenn du dich doch noch fortpflanzen willst, ist das deine Möglichkeit!', feixte Harry und stieg über die Steine, um sich zu seinem Tiger zu legen, der ihm träge über die Nase leckte und sich an ihn kuschelte.

'Haha... sehr witzig, Jungs, ihr seid echt keine Hilfe!', schnaubte Adam beleidigt und knurrte bei dem dreistimmigen 'Wissen wir!', auf.

Skeptisch beäugte er das Puma-Weibchen, welches langsam auf ihn zuschritt und schnurrte.

'Hau ab! Ich bin kein Puma, verdammt. Also... doch im Moment schon, aber glaub mir, du würdest an mir keine Freude haben', plapperte Adam in seinem Kopf vor sich her, während er immer weiter vor dem Weibchen zurück wich. 'Weißt du, ich bin launisch, hab eine kalte Körpertemperatur, also ist nichts mit Füße wärmen, oder so und wenn du Pech hast, verspeis ich dich zum Frühstück!'

Das Puma-Weibchen schien das nicht zu interessieren, denn sie ging weiter auf Adam zu, während die anderen drei Großkatzen schallend lachten über Adams Hilflosigkeit. Fauchend blieb er schließlich stehen und zeigte seine Zähne, um das Weibchen zu verjagen.
 

'Hat noch irgend jemand gerade kleine süße Comickatzen im Kopf? Mit kullerrunden Augen und rosaroten Herzchen, die in der Luft zerplatzen?', fragte Draco lachend.

'Oh ja. Sie schaut schon ganz traurig. Geh sie doch mal trösten, Adam!', warf Harry ein.

'Du kannst mich mal, Potter! Ich beiß die Frau hier gleich! Hey Schätzchen, ich bin schwul, verdammt!'

Adam trat immer weiter zurück, bis er ins Straucheln kam und mit dem Hintern voran im Bach landete. Es sah einfach zu komisch aus, wie er da saß; die Vorderpfoten vor dem Körper, als wolle er etwas verstecken, ein panischer Blick und ein leises Winseln.

Das Puma-Weibchen trat dichter heran, leckte Adam sanft über die Schnauze und begann ihren Kopf an seinem zu reiben.
 

'Boah, jetzt reichts! Radikaltherapie!' Adam sprang laut fauchend auf und verwandelte sich in einen stinkwütenden Vampir zurück. So bedrohlich wie er konnte, knurrte und fauchte er das Puma-Weibchen an, bis sie sich endlich zum Rückzug entschied. Blitzschnell wirbelte Adam herum und stieß den feixenden Leoparden ins Wasser und verwandelte sich dann zurück, nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Weibchen nicht mehr zu sehen war.

'HEY! Was kann ich dafür, wenn du so heiß begehrt bei den Ladys bist'?, rief Lucas, stieg mit zuckendem Schwanz aus dem Wasser und schüttelte sich, dass die Tropfen nur so flogen.

'Schnauze, Keegan!', fauchte Adam und drehte ihm den Rücken zu.

'Oh, ist mein Schmuse-Puma jetzt beleidigt?', schnurrte Lucas, trat zu Adam und rieb sich ein wenig an ihm.
 

Harry jedoch erstickte die Streiterei im Keim und hob den Kopf.

'Leute, ist das da drüben ein Grizzly, oder hab ich was an den Augen?'

Der weiße Tiger hob interessiert den Kopf und schnupperte in der Luft, bis seine müden Augen sich auf den großen, braunroten Bären fixierten, der etwas weiter oben am Fluss, am Ufer stand und trank.
 

Innerlich lächelnd sah Harry dabei zu, wie seine Freunde und Draco den Grizzly umkreisten, um ihm jegliche Fluchtmöglichkeit zu nehmen. Er dachte daran, was sich in einem knappen Jahr alles für ihn verändert hatte. Harry sah entspannt in die Zukunft und endlich konnte er das auch. Er hatte die besten Freunde, die man sich wünschen konnte, ob sie jetzt in Lucas` und Adams Fall tot waren, oder lebendig, wie Ron und Hermine. Er liebte mit der Kraft seines ganzen Seins und lebte in der Gewissheit, dass er wiedergeliebt wurde und nichts diese Liebe zerstören konnte. Er hatte weder einen verrückten Schwarzmagier, noch einen Erpresser im Nacken sitzen und wusste, dass er sich keine Sorgen mehr machen musste.
 

Vorerst zumindest. Denn er machte sich da keine Illusionen darüber. Immerhin war er, egal ob nun lebendig oder tot, immer noch Harry James Potter und er war sich sicher, dass der Ärger ihn schon finden würde. Doch er war sich sicher, egal was noch kommen mochte, er würde es schon durchstehen.
 

~Für den gut vorbereiteten Geist ist der Tod nur das nächste große Abenteuer~
 

Harry schmunzelte in sich hinein und war sich ziemlich sicher, dass sein ehemaliger Schulleiter etwas völlig anderes im Sinn hatte, als er dies in seinem ersten Jahr auf Hogwarts zu ihm sagte. Sein Tod mochte überraschend und plötzlich gekommen sein und mittlerweile hegte er auch keinen Groll mehr gegen den Vampir, der ihn damals gebissen hatte. Vermutlich würde er sowieso niemals erfahren, wer genau es gewesen war. Doch Harry war ihm beinahe dankbar dafür, denn ohne dieses Ereignis hätte er Draco wohl niemals bekommen. Ohne seine Fähigkeiten als Vampir, hätte er niemals erfahren, was sie beide miteinander verband.
 

Durch den Geruch des Blutes hatte er sie gefunden.
 

Seine Liebe, die tiefer ging, als alles, was er sich jemals hatte vorstellen können.
 

Für die Ewigkeit
 


 

The End
 


 


 

Das war es Leute, Schluss, Ende, Aus! Es war eine verrückte Zeit, diese Story zu schreiben, manchmal lustig, manchmal traurig und das eine oder andere Mal dachten wir wirklich ernsthaft über unseren Geisteszustand nach, bei den Szenen, die teilweise entstanden sind. Aber ohne die, wäre die Story nicht das, was sie ist und wir sind mehr als zufrieden damit. Diese Geschichte ist erzählt, doch es werden andere kommen, ganz sicher. Bis dahin, lasst es euch gut gehen und wir sehen uns hoffentlich alle an anderer Stelle wieder!
 

Knuddels und Knutsch,
 

Jules & Silver



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Von:  lestat77
2013-10-20T23:38:33+00:00 21.10.2013 01:38
OMG, ich weiß nicht wie oft ich inzwischen diese FF gelesen habe.
Was soll ich sagen, ich liebe sie einfach.

Alle Geschichten die ihr zusammen geschrieben habt, habe ich so oft verschlungen, dass ich garnicht mehr sagen kann, wie oft eigentlich, lach.

Schade, das ihr beide nicht mehr zusammen am schreiben seit.

Inzwischen haben wir das Jahr 2013 und es dauert nicht mehr lange, bis dieses Jahr auch wieder vorbei ist.

Leider habe ich Euch erst entdeckt, als es Euch zusammen schon nicht mehr gab.

Ich bin mir noch nicht einmal bewusst, ob ihr mein Kommentar überhaupt noch lesen werdet *grummel*

Normalerweise treibe ich mich nur auf FanFiction.de rum, aber Euch habe ich hier entdeckt.

Vielen, vielen Dank für Eure tollen und unglaublich prickelden Storys.

Ihr könnt Euch garnicht vorstellen, wie oft ich meinen Partner vernascht habe, nachdem ich Eure Storys am lesen war *devilgrins*.

Ihr schreibt so etwas von erotisch und prickelnd, das man sich regelrecht wünscht, einer der Charaktere zu sein, hüstel.

Eure Geschichten alleine, mal von der Erotik abgesehen, sind einfach nur zum verlieben.

Eure selbstausgedachten Charaktere sind einfach nur zum knuddeln und ich vermisse es jetzt schon, da ich weiß, nie wieder von Ihnen etwas lesen zu können.

ZUm Abschluß ein fettes Dankeschön an Euch Zwei, ich liebe alle Eure Geschichten und bin nach wie vor traurig darüber, zu wissen, dass es von Euch zusammen, nie wieder etwas geben wird.

Ihr gehört neben 2 anderen mit zu meinen absoluten Favoriten, was Autoren im FF Bereich betrifft.

Alle Eure Stories habe ich vor Ewigkeiten schon auf meinen Rechner gespeichert, so das ich sie immer und immer wieder lesen kann.

Liebe Grüße und tausend Dank für Eure Fantasie.

Eure Lestat
Von: abgemeldet
2011-12-29T23:38:40+00:00 30.12.2011 00:38
Echt ein super Kapitel! Die Sexszene war ja mal mega hot ^^ Also wenn ich ein mann wäre, wäre ich auch schwul xD. Harry als Vampir, geilo!!!
Von:  kokuchou
2011-04-03T11:55:42+00:00 03.04.2011 13:55
super ff
ich bin ja ganz hin und weg x3
die idee gefällt mir und der schluss war auch genial ^^
so ein kleines special zu der ff wär vlt gar nich so schlecht, aber nur wenn ihr wollt (und es die nich shon gibt xD)
immer weiter so
wirklich heiße ff ;)

lg ruha
Von:  LittleDYue
2011-02-24T23:12:11+00:00 25.02.2011 00:12
es war einfach unglaublisch gut^^

die ff war sehr toll beshcrieben vor allem der schreibstil war sehr interessant und spannend

das ende wunderbar ein happy end

weiter so

ito
Von:  LittleDYue
2011-02-24T22:58:59+00:00 24.02.2011 23:58
eine hetzjagt er hat es verdient^^

weiter so und urlaub in dubai einfach cool
Von:  LittleDYue
2011-02-24T22:41:17+00:00 24.02.2011 23:41
harry ist klasse^^

weiter so

echt spannend beschrieben
Von:  LittleDYue
2011-02-23T22:37:41+00:00 23.02.2011 23:37
einfach genial^^ vor allem der sex etc.

'harry ist ja nicht tot! ich wusste es...' toller satz xD

weiter so
Von:  LittleDYue
2011-02-23T22:23:02+00:00 23.02.2011 23:23
jetzt wird es spannend^^

war es schon bisher und bleibt es auch weiter hin

der name des mörders ist gefallen xD
Von:  LittleDYue
2011-02-22T22:34:51+00:00 22.02.2011 23:34
das ist ja heftig die arme hermine und alle streiten rum

sie sollten mal lieber nach denken wie man sie retten kann o.o

weier so einfach klasse ito
Von:  LittleDYue
2011-02-22T22:27:01+00:00 22.02.2011 23:27
es war großartig^^ theo und blaise xD

weiter so

ito


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