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Drachenprinz

von

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1. Schultag

1. Schultag
 

Am Morgen wurde Alex von seinem Hausgeist, wie versprochen, geweckt. Da er zu den Frühaufstehern gehörte, hatte er mit der Uhrzeit keine Probleme. Nachdem er sich also erstmal ausgiebig gestreckt hatte, stand der Silberhaarige auf und ging ins Bad. Dort vollzog er seine Morgenwäsche und zog sich anschließend an.

Als er nun fix und fertig in seinen Gemeinschaftsraum kam, sah er auf die Uhr. Es war gerade mal 7.30 Uhr, aber die perfekte Zeit um in aller Ruhe zu frühstücken. Doch vorher wandte er sich nochmals an Soren. „Muss ich in der Schule auf irgendetwas achten, ich meine, darf ich etwas Bestimmtes nicht tun, weil es nicht erlaubt ist“, fragte er interessiert.

„Nun ja, im Grunde hast du durch deine Häuserzugehörigkeit einen ziemlichen Vorteil. Die allgemeinen Regeln müsstest du eigentlich kennen. Worauf du allerdings achten solltest, ist die Häuserfeindlichkeit. Lass dich bitte nicht davon anstecken. Obwohl ich glaube, dass das nicht passieren wird, denn ich weiß ja, wie es in Esandra ist. Dort gibt es so etwas nicht. Und sonst…versuch dich mit den Lehrern zu arrangieren, nicht zu sehr aufzumucken. Aber im Grunde ist auch das dir selbst überlassen. Solange du deine Identität nicht verrätst, bleib so, wie du bist, das ist am besten. Bei Schwierigkeiten werde ich mich darum kümmern“, äußerte der Geist.

„Ach ja, bevor ich es vergesse, du hast bestimmt schon gemerkt, dass es hier an der Schule magische Wesen wie Vampire oder Veelas und so weiter gibt, nicht wahr?“, hakte dieser noch nach. Nach einem Nicken fuhr er fort. „Du solltest sie nicht verraten! Die Menschen reagieren nicht so gut auf sie und so würden sie nur in Gefahr geraten. Da du das sicher verstehen kannst, kann ich mich in diesem Fall wohl auf dich verlassen.“

„Natürlich werde ich nichts sagen. Ich weiß ja, wie Menschen sein können…jedenfalls aus Geschichten von meinen Vätern. Und deine anderen Ratschläge werde ich auch beherzigen, keine Sorge“, versicherte der Kleinere.

Dann machte er sich auf um in die Große Halle zu gehen. Bevor er allerdings sein Quartier verließ, legte er wieder eine Illusion über sich und Raziel, der wie immer an seiner Seite war. Nun konnte jeder wieder nur Harry Potter in ihm sehen.

Auf dem Weg begegnete ihnen noch nicht allzu viele Schüler und wenn, dann waren die meisten aus Ravenclaw.

In der Großen Halle angekommen, setzte sich Harry an seinen Tisch und kurz darauf erschien sein Essen. Nun frühstückte er in aller Ruhe. Natürlich fielen ihm die Blicke der Anwesenden auf, aber es kümmerte ihn nicht. Er hatte früh gelernt sie sich nicht unwohl fühlen zu lassen.
 

Flashback

Alex war nun 8 Jahre alt und nach Meinung von Kanan und Dillon war es Zeit dem Volk ihren Thronfolger zu präsentieren. Die Wachen und Angestellten des Schlosses kannten ihn bereits und die Bevölkerung wusste von ihm, aber gesehen hatten sie ihn noch nicht.

An diesem Tag war ein großes Stadtfest geplant, bei dem die Vorstellung des Silberhaarigen vonstatten gehen sollte. Der Silberdrache war auch schon ganz aufgeregt, denn im Grunde hatte er noch nie das Schloss verlassen um andere Leute kennen zu lernen. Natürlich hatte er seine Eltern schon bei Ausflügen begleitet, dennoch wurde er dort immer so gut es ging von allem abgeschottet.

Das Herrscherpaar war zu dieser Zeit der Meinung, dass der Kleine die riesige Aufmerksamkeit noch nicht verstehen beziehungsweise überstehen würde. Denn ihnen war klar, dass das Volk ihn nicht nur wegen seinem zukünftigen Königstatus, sondern auch wegen seinem Silberdrachenwesen bewundern würde. Silberdrachen waren nun mal selten und besonders mächtig. Niemand in Esandra stellte sich ihnen in den Weg. Da diese Drachen die Magie spürten, sie lenken und sie vollkommen verstehen konnten, wurden sie fast schon vergöttert. Jeder würde hoffen in der Gunst von ihnen zu steigen oder in ihrer Nähe sein zu dürfen.

Natürlich war die Mentalität in Esandra anders als in der Menschenwelt. Dort würde jeder versuchen Alex einzufangen, ihn für sich arbeiten zu lassen und dabei nicht vor Gewalt zurückzuschrecken. Allerdings hier, in dieser Welt war es nicht so. So etwas wie Falschheit oder Korruption gab es schlicht nicht. Jeder durfte seine Meinung vertreten und wurde dafür nicht bestrafft. Es war klar, dass nicht alle mit der Regierung einverstanden waren, so etwas gab es nirgendwo. Aber diese Leute konnten ihre Ansichten laut aussprechen und auf diplomatischem Wege versuchen sie zu verwirklichen. Gewalt gab es nur in direkten Konfrontationen im Sinne von Duellen oder kriegerischen Auseinandersetzungen im kleinen Kreise. Bei so etwas waren Hinterhältigkeit und Fallen nicht erlaubt. Also keiner brauchte Angst haben hinterrücks ermordet oder durch liebende Menschen erpresst zu werden.

Fast schon eine Utopie, aber sie funktionierte.

Auf jeden Fall freute sich Alex auf dieses Fest, denn den ganzen Tag nur mit seinen zwei magischen Tieren und den Bewohnern des Schlosses Spaß zu haben, wurde auf Dauer langweilig. Außerdem hatten seine Eltern ihm genau erklärt, was auf ihn zukommen würde, wie die Menschen auf ihn reagieren würden, aber das war dem Silberäugigen egal. Er war sich sicher damit klar zu kommen. Und im Notfall hatte er ja noch Raziel und Nasaku, die würden die Gaffer schon vertreiben.

Die kleine Herrscherfamilie machte sich gerade fertig, als ein Diener ihnen mitteilte, dass es langsam Zeit wurde. Die letzten Feinarbeiten am Äußeren wurden getätigt und dann ging es zu den Kutschen, die sie in die große Stadt Malasku ganz in der Nähe bringen würden.

„Pa, muss ich irgendetwas zu den Leuten sagen?“, fragte ein neugieriger Alex Kanan. Dieser sah ihn schmunzelnd an und antwortete dann ruhig, „Nein, müssen tust du das nicht, aber wenn du willst, werde ich dich nicht abhalten. Das Volk soll dich schließlich kennen lernen und vielleicht wären da ein paar Worte nicht unangebracht. Aber wie gesagt, das überlasse ich dir.“ Beide Väter waren wirklich stolz auf ihren Sohn, der so ein aufgewecktes Kerlchen geworden war, das jedes Wesen ohne Vorurteile begegnete. Ja, er würde ein würdiger Nachfolger von ihnen werden.

„Okay, dann werde ich was sagen…muss mir nur noch etwas überlegen…“ murmelte der Kleinere, doch dann fiel ihm noch was anderes ein. „Du, Dad, vielleicht finde ich in der Stadt neue Freunde, können die mich dann besuchen. Bitte…das ist so toll, endlich neue Leute, mit denen ich Spaß haben kann“, meinte er aufgeregt. Der Goldhaarige schaute kurz zu Kanan, bis er sich schlussendlich an Alex wandte. „Okay, wenn du denkst, dass diese Freunde in Ordnung sind, werden wir auch erlauben, dass sie dich besuchen, versprochen“, gestattete er. Er wusste natürlich, dass schon allein der Lichttiger und der Schattenbasilisk dafür sorgen würden, dass diese Leute ihrem Sohn nichts Böses tun konnten.

Nach einer halben Stunde kamen sie endlich in der Stadt an, wo sie auch schon sehnsüchtig erwartet wurden. Sie wurden zu einer erhöhten Bühne gebracht, auf der drei Throne aufgestellt waren. Dort setzten sich die Drachen hin, bevor sich Kanan an das Volk wandte, das aus dem ganzen Reich zusammengekommen war. „Schön, dass ihr alle so zahlreich hier erschienen seid um mit uns zu feiern. Sicher sind die meisten hergekommen um unsren Sohn und euren zukünftigen König kennen zu lernen, deshalb will ich auch gleich zur Sache kommen…“

Jetzt sah der schwarze Drache zu dem Silberhaarigen und sprach leise zu ihm. „Alexander, stehst du kurz auf, damit dich auch alle sehen können.“

Als dieser das getan hatte, ging die Rede weiter. „Dies ist mein Sohn, Alexander Dracien und er wird nach mir über Esandra herrschen. Wie ihr seht, ist er ein Silberdrache, also wird er zweifellos gerecht regieren.“

Was nun folgte, war eine Stille, die von Überraschung und Bewunderung zeugte. Nahezu alle Wesen sahen zu dem kleinen Achtjährigen, der sich nun, da er alle Aufmerksamkeit hatte, doch nicht so wohl fühlte, wie vorher vermutet. Allerdings ließ er sich das nicht so sehr ansehen. Er lächelte zu den Leuten, die die unterschiedlichsten magischen Wesen darstellten. Er sah unter andrem Zentauren, Vampire, Veelas, Chimären, Harpyien und natürlich Drachen...

Der Silberäugige sammelte sich noch mal kurz und sprach dann selber zum Volk. „Hallo, wie ich heiße und was ich bin, hat mein Pa ja schon erzählt. Ich wollte bloß hinzufügen, dass ich hoffe, dass ich später nichts falsch mache und wir alle gut zurecht kommen, denn ich mag dieses Land und ich will nicht, dass es zu Grunde geht. Ich selber bin zwar noch jung, aber ich kenne den Unterschied zwischen Gut und Böse. Ich habe keine Vorurteile gegenüber anderen Rassen und werde alle gleich behandeln. Tja, und ansonsten will ich im Augenblick nur neue Freunde finden, damit es nicht immer so langweilig beim Spielen ist.“

Als Alex das letzte aussprach, mussten alle erstmal herzlich lachen. Mit diesen wenigen Worten hatte der Kleine bereits ein Großteil dazu beigetragen die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen.

Flashbackende
 

Ja, das war damals recht aufregend und die Blicke auch ziemlich einschüchternd, aber mit der Zeit und den Jahren hatte Harry sich daran gewöhnt. So waren die Blicke von den anderen Schülern nun nicht mehr wirklich Furcht einflößend.

Nach seinem Mahl begab sich der Schwarzhaarige mit seinem Lichttiger zu seinem ersten Unterricht. Er hatte Zauberkunst mit Slytherin und Ravenclaw bei Professor Filius Flitwick. Er war schon interessiert, wie alles ablaufen sollte.

Im Klassenraum angekommen, setzte er sich in die erste Reihe, schließlich wollte er nichts verpassen.

Da noch etwas Zeit bis zum Stundenanfang und er vorerst der einzige Anwesende war, fing er ein Gespräch mit Raziel an. /Du, sag mal, was hältst du vom Direktor? Das konnte ich gestern gar nicht fragen, weil sich die Ereignisse so überschlagen haben./ /Bei ihm solltest du vorsichtig sein, er ist mir nicht geheuer. Er hat so eine merkwürdige Aura um sich. Ich kann es dir nicht erklären, in so etwas bist du besser als ich. Aber eins steht fest, er ist nicht so, wie er sich gibt!/, warnte die im Augenblick kleine Katze. /Ja, du hast recht, das hab ich auch schon gemerkt. In seiner Gegenwart ist die Magie auch ganz komisch, irgendwie verzerrt. Aber es ist schön zu hören, dass nicht nur mir das aufgefallen ist. Ich werde bei ihm wachsam sein, versprochen./ Damit beendete Alex das Gespräch, denn die anderen Schüler betraten nun ebenfalls das Zimmer und da wollte er geistig anwesend sein.

Die Slytherins setzten sich auf seine Seite des Raumes und die Ravenclaw auf die andere. ‚Mein Gott, diese Häuserstreitigkeiten müssen wirklich extrem sein, wenn diese Schüler schon in der ersten Klasse den Raum aufteilen’, dachte der Grünäugige bei sich.

Plötzlich schaute er auf, als er bemerkt, dass sich jemand neben ihm nieder ließ.

Es war Draco Malfoy, der seine Chance nutzen wollte, vielleicht mit dem andren ins Gespräch zu kommen. „Hi, na, wie hast du die erste Nacht auf Hogwarts verbracht. Muss doch ziemlich einsam in deinem Haus sein, so als einziger Schüler dort.“

„Nein, ich hab gut geschlafen und allein bin ich nicht. Ich hab Raziel an meiner Seite und mein Hausgeist Soren Draconis ist auch ein guter Gesprächspartner. Aber trotzdem danke der Nachfrage. Und dir, wie war es bei euch in Slytherin?“ Der blonde Junge sah ihn überrascht an. Er hatte wohl nicht gedacht, dass Harry so leicht auf ein Gespräch einging. Der Schwarzhaarige lächelte. „Draco, ich hab zwar gesagt, dass ich nicht sofort dein Freundschaftsangebot annehme, aber das heißt nicht, dass ich mich nicht mit dir unterhalte. Ich will dich kennen lernen, um zu entscheiden, ob du ein guter Freund sein kannst und die beste Möglichkeit dafür ist sich zu unterhalten. Also, wie ist es bei euch im Haus?“, wiederholte Harry die Frage.

Der Malfoy wurde kurzzeitig rot, weil der andere ihn durchschaut hatte, aber dann besann er sich wieder. „Nun, es ist in Ordnung, wir sind alle in Zweierzimmer aufgeteilt und jedes Zimmer hat ein eigenes Bad. Die Mädchen sind von den Jungs getrennt und über ihre Zimmer liegt ein Zauber, dass kein Junge sie betreten kann. Na ja, und dann noch unseren Gemeinschaftsraum, den jedes Haus hat. Es ist ganz in Ordnung. Außerdem teile ich meinen Raum mit meinem Freund Blaise Zabini, das ist noch um Klassen besser“, entgegnete er. Als er von seinen Freund sprach, zeigte er auf den Jungen neben ihm. Ein Schwarzhaariger, der blaue Augen und einen leicht italienischen Touch hatte.

Harry war sich sicher, dieser würde den Mädchen und Jungen reihenweise die Herzen brechen, wenn er älter wurde. „Das hört sich doch gut an. Es freut mich, dass du anscheinend mit Slytherin zufrieden bist... Wir können später weiter reden, ich sehe den Professor kommen, da sollten wir ruhig sein“, machte er den anderen aufmerksam. In diesem Augenblick betrat eine kleine Person mit eindeutigen Vorfahren auf Kobold-Seite den Raum.

Flitwick machte sich gerade auf dem Bücherstapel hinter seinem Pult bequem, als die anderen Schüler leiser wurden, denn der Unterricht fing an.

„Guten Morgen, meine lieben Schüler, in meinem Unterricht wollen wir die verschiedenen Zaubersprüche kennen lernen, die man im Alltag braucht. Beginnen werden wir mit dem ‚Wingardium Leviosa’, einem Spruch, der Gegenstände in die Luft fliegen und für kurze Zeit schweben lässt. Da sie noch Anfänger sind, fangen wir mit einer Feder an. Die ist nicht allzu schwer und daher leichter zu bewegen. Außerdem schmerzt sie nicht, sollte man die Kontrolle verlieren und die Feder auf den Kopf oder andere Körperteil fallen.“ Nach dieser Erklärung musste der kleine Mann leicht schmunzeln. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass er so etwas schon miterlebt hatte und sich jetzt erinnerte.

Flitwick demonstrierte anhand einer eigenen Feder, wie die Kinder den Zauberstab bewegen und wie sie den Spruch aufsagen sollten.

Danach herrschte buntes Treiben, denn die Schüler holten ihren Zauberstab heraus und versuchten den Professor nachzuahmen. Doch wie zu erwarten war, klappte es nicht sofort. Bei einigen tat sich nichts, bei anderen wiederum explodierte das Zielobjekt.

Einzige Ausnahme war Harry. Zum einen benutzte er ja keinen Zauberstab und zum anderen funktionierte der Spruch bei ihm gleich beim ersten Mal. Das war auch kein Wunder, schließlich war er mit Magie aufgewachsen. Der Schwarzhaarige musste schon früh lernen seine gewaltige Macht zu kontrollieren und da war so ein einfacher Zauber nur Babykram.

Professor Flitwick kam natürlich sofort angelaufen, denn er war begeistert. „Toll, Mr. Potter, das haben sie fantastisch hinbekommen. Trotz des Fehlens eines Stabes hat es sofort funktioniert. Ich bin beeindruckt... Ich kann ihnen ja leider keine Punkte geben, aber gegen ein Lob spricht nichts. Ich würde mich freuen, wenn sie nun den andren Schülern helfen würde“, äußerte der kleine Mann und wandte sich nun selber an diejenigen, die noch Probleme hatten.

Der Grünäugige hatte nichts dagegen zu helfen. Anfangen tat er mit Draco und Blaise. Er zeigte ihnen nochmals genau den Bewegungsablauf, betonte die Worte und ließ sie probieren. Dabei schaute Harry genau hin, um sie dann zu korrigieren. Nach zwei weiteren Versuchen schafften auch die beiden Slytherins einen ausgezeichneten ‚Wingardium Leviosa’ und bekamen jeweils 10 Punkte für ihr Haus.

Anschließend verlief der Rest der Stunde äußerst gelassen, denn nach und nach gelang es jedem die Feder schweben zu lassen. Als Hausaufgabe bekamen sie auf den Zauberspruch weiter zu üben.

Nach Zauberkunst hatte der Schwarzhaarige Kräuterkunde mit den Ravenclaws und Hufflepuff bei Pomona Sprout. Dort passierte nicht viel. Die Professorin erklärte nur die unterschiedliche Einteilung von Kräutern in gefährlich und ungefährlich. Dazu zeigte sie ihnen noch das ein oder andere Beispiel, aber hauptsächlich wurde Theorie behandelt.

Danach ging es wieder in die Große Halle zum Mittagessen, wo Harry nach wie vor das Hauptgesprächsthema war. Jetzt, nachdem man ihn ohne Zauberstab zaubern gesehen hatte, war er natürlich noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Aber das störte ihn nicht wirklich, er war die Ruhe selbst.

Die letzten Unterrichtsstunden des Tages waren Zaubertränke. Nun, im Grunde war der Grünäugige sehr neugierig darauf, denn den Lehrer fand er interessant. Professor Snape war ein Vampir, wie übrigens der Großteil der Slytherins. Das fand Harry aufschlussreich, denn es bedeutete, dass diese toleranter waren als der Rest an der Schule. Na ja, er würde schon sehen.

Den Unterricht hatte der Schwarzhaarige diesmal mit den Schlangen und den Löwen, den Gryffindors. Das änderte sofort das Klima im Raum, wie er schnell feststellte. Da er natürlich wieder einer der ersten gewesen war, hatte er sich in die erste Reihe gesetzt wie bei allen anderen Lehrstunden. Und ohne, dass es geplant war, saß er erneut auf der Slytherin- Seite mit Draco und Blaise neben sich. Die Gryffindors, allen voran ein rothaariger Junge mit Namen Ron Weasley, versuchten ihn davon zu überzeugen, dass der Umgang mit den Schlangen ihm nur Schaden konnte. Sie wären böse und Anhänger eines Typen, den alle nur Du-weißt-schon-wer nannten. Harry erinnerte sich, dass das der Mann sein musste, der seine wirklichen Eltern umgebracht hatte. Trotzdem blieb er weiter auf seinem Platz sitzen. Er erklärte den Löwen in Ruhe, dass er sich seine eigene Meinung bilden wollte und im Augenblick wäre er eher geneigt die Slytherins zu mögen als die Gryffindors, denn diese würden nur von Vorurteilen beherrscht, so was mochte er nicht.

Dann war plötzlich alles still, weil Severus Snape mit einem einschüchternen Auftritt den Klassenraum betrat. Er ging vorne an das Pult und besah sich die Schüler. Dabei zeigte er deutlich seine Missbilligung über die Löwen und zu Harrys Erstaunen auch über ihn.

Der Schwarzhaarige konnte den Blick nicht ganz einordnen, es war eine Mischung aus Abscheu, Neugierde und Erwartungen, die Snape wohl von ihm hatte. Nun ja, Harry konnte diesen Blick zwar nicht verstehen, aber er würde schon sehen, wie der Professor war.

Der Professor fing mit seiner Rede. „Guten Tag, meine Damen und Herren. Zu Beginn will ich noch ein paar Worte zu diesem Fach sagen. Zum einen ist es kein Unterricht zum Schlafen. Höchste Konzentration ist gefragt, da der kleinste Fehler zum Beispiel zu viel Gramm einer Zutat oder einmal zu viel Rühren katastrophale Folgen haben kann. Zum anderen erwarte ich von ihnen, dass sie zu jeder Stunde sich vorbereiten und sie ihre Hausaufgaben machen. Ich kann Faulenzer nicht ausstehen und dementsprechend werden sie auch bestrafft. Ich schrecke nicht vor Punktabzügen oder der Erteilung von Nachsitzen zurück.“

Nach diesen kurzen Worten gab es in dem Raum eine Totenstille, niemand traute sich etwas zu sagen, niemand wollte die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich lenken.

„Nun denn, dann wollen wir mal sehen, wie unfähig sie wirklich sind… Potter, was bekomme ich, wenn ich einem Wermutaufguss geriebene Affodillwurzel hinzufüge?", schoss er auf einmal los. Harry allerdings blieb gelassen und erwiderte ruhig, „Dies ergibt einen starken Beruhigungstrank, der auch Trank der lebenden Toten genannt wird." Das erstaunte Snape, das sah der Kleinere eindeutig. Anscheinend hatte der andere nicht erwartet, dass er die Antwort kannte. Aber das störte ihn nicht, denn er mochte es, wenn er gefordert wurde und bis jetzt kam das an diesem Schultag noch nicht vor.

Severus hingegen besann sich nach ein paar Sekunden und stellte die nächsten Fragen. "Wo finde ich einen Bezoar?" "Im Magen einer Ziege, Sir." "Was ist der Unterschied zwischen Eisenhut und Wolfwurz?" "Keiner, Sir, sie sind ein und dieselbe Pflanze. Auch als Aconitum bekannt", erklärte Harry.

Okay, das war nicht das, was Severus erwartet hatte. Das Wissen des Jüngeren beeindruckte ihn und er musste zugeben, dass er neugierig auf diesen wurde. Woher kannte der andere die Antworten auf seine Fragen? Da er bei den Slytherins saß, wusste der Schwarzäugige mit Sicherheit, dass Harry nicht betrog. Die Schlangen würden so etwas nicht zulassen. Nun gut, mit Potter würde er sich später beschäftigen, jetzt war die Demütigung der Gryffindors erstmal sein nächstes Ziel. Dafür hatte er sich schon den ein oder anderen Kandidaten herausgesucht, allen voran der Weasley- Junge und dieses Granger Mädchen, das schon die ganze Zeit ihren Arm nicht runter nehmen wollte, da sie anscheinend alles genau wusste. Das würde er gleich mal testen.
 

Der Rest der Stunde verlief für die Schlangen äußerst befriedigend, denn zum einen bekamen sie Punkte zugesprochen und zum andren konnten sie miterleben, wie die Löwen gedemütigt wurden und eine Menge an Hauspunkten verloren.

Harry selber fand das auch recht amüsant, vor allem weil er genau merkte, dass einige der Gryffindors sich für den Nabel der Welt und allwissend hielten. Er fand, genau diese Personen sollten mal einen Denkzettel bekommen.

Nach der Stunde hatten die Schüler Freizeit bis zum Abendbrot. Der Schwarzhaarige nutzte die Zeit um in sein Quartier zu gehen, seine Hausaufgaben zu machen und ein kurzes Gespräch über den Tag mit seinen Eltern zu führen. Von seinen Vermutungen den Direktor betreffend und den anderen Merkwürdigkeiten wie Fawkes und das Schloss erzählte er nichts. Das würde seinen Vätern nicht gefallen und vor allem Dillon wäre sofort dafür ihn wieder nach Hause zu holen, deshalb schwieg er lieber.

Dann war auch schon Zeit fürs Abendessen in der Großen Halle.

Diesmal fielen Harry vor allem die Blicke des Direktors und des Tränkeprofessors auf. Beide schauten ihn äußerst intensiv an, aber er konnte sich nicht wirklich vorstellen warum. Nun gut, er würde sehen, was da noch auf ihn zukam.

Schließlich war die Nacht gekommen und auch schon wieder Zeit um ins Bett zu gehen. Alex, wie immer in seinem Raum in seiner natürlichen Form, wünschte seinem Geist ein gute Nacht und ging schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DarkEye
2008-05-12T15:56:53+00:00 12.05.2008 17:56
das war super! hat mir sehr gut gefallen!
weiter so
dark


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