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Our Second Chance

Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)
von

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I'll Be There For You

~~~°~~~
 

Kapitel XXI – I'll Be There For You
 

~~~°~~~
 

I'll be there for you

When the rain starts to pour

I'll be there for you

Like I've been there before

I'll be there for you

'Cuz you're there for me too...
 

~ The Rembrandts
 

~°~ Naruto ~°~
 

Er wusste nicht mehr genau wer den Vorschlag gemacht hatte nach draußen zu gehen und bei völliger Dunkelheit Fußball am Strand zu spielen. Eine total dumme Idee, auf die man nur kommen konnte wenn man bereits sein sechstes Bier geleert hatte. In diesem Moment jedenfalls wünschte sich Naruto, dass keiner diesen Mist vorgeschlagen hätte. Vielleicht wäre ihm dann der niederschmetternde Anblick, der sich vor ihm ausbreitete, erspart geblieben.
 

„Ihr… zwei…?“, brachte er unsicher über die Lippen. Sein bester Freund und das Mädchen, in das er sich verliebt hatte, standen still vor ihm und schienen überall hinzusehen außer zu ihm. Sasuke wirkte nach außen hin gleichgültig, doch Naruto hatte sein ganzes Leben Zeit gehabt um die subtilen Veränderungen im Gesicht seines besten Freundes zu erkennen. In Wirklichkeit fühlte sich Sasuke genauso schuldig wie Sakura aussah. Naruto hatte Schwierigkeiten seinen Kopf wieder in Bewegung zu bekommen. Das Bild der Beiden, eng umschlungen und küssend, wollte ihm einfach nicht aus dem Sinn gehen. Warum? Seit wann?
 

„Ich wollte es dir sagen, Naruto… Tut mir leid…“, murmelte Sakura ihren Füßen zu. Doch Naruto sah nur Sasuke an, obwohl dieser ihn so komplett ignorierte als wäre er gar nicht da.
 

Sieh mich an, du Bastard! Hab wenigstens den Mumm mich anzusehen!
 

Naruto spürte so viel Wut in sich, dass er das Gefühl hatte sie schmecken zu können. Er wollte seinen Freund anbrüllen, wollte irgend wen schlagen, war wütend mit Sasuke und fast noch mehr mit sich selbst. Warum nur hatte er bisher nichts bemerkt? Mit jedem Krümel Selbstbeherrschung schluckte er schließlich den Ärger herunter und gab sich ganz ruhig. Er war gut in diesen Dingen. Er hatte in seiner Kindheit gelernt zu lachen, wenn er eigentlich Grund zum Weinen gehabt hätte.
 

„Ihr Beiden!“, wiederholte er, diesmal in einem anderen Ton, der Sakura völlig zu verwirren schien. „Warum entschuldigst du dich denn? Mensch, warum habt ihr denn nichts gesagt?“ Sein Grinsen tat an den Mundwinkeln weh.
 

„Bist du nicht… sauer?“, fragte Sakura beunruhigt.
 

„Warum sollte ich denn sauer sein?“, fragte Naruto mit aller Naivität, die er aufbringen konnte. Er spürte Blicke von Kiba, Neji und anderen in seinem Rücken. Auch Sakura musterte ihn besorgt. Nur Sasuke brachte es immer noch nicht über sich ihn anzusehen.
 

„Ist ein bisschen dunkel für Fußball, oder?“, fragte Naruto an das Dutzend Leute hinter sich. Kiba runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. „Vielleicht sollten wir doch lieber wieder reingehen. Die Party hat gerade erst angefangen!“ Naruto wartete nicht erst auf eine Antwort, sondern steuerte schnurstracks zurück ins Strandhaus. Ino und TenTen tuschelten angeregt in einer stillen Ecke. Naruto griff beim Vorbeigehen nach der fast vollen Flasche Wodka vor ihnen, besah sich den Inhalt nachdenklich und setzte sie grimmig an die Lippen.
 

~°~ Sasuke ~°~
 

„Er hat es nicht so gut aufgenommen wie es schien, oder?“, murmelte Sakura, nachdem sich die Traube aus Partygästen um sie herum aufgelöst hatte.
 

Sasuke schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“
 

„Ich wollte damit aufhören!“, erklärte sie frustriert. „Mit der ganzen Heimlichtuerei!“
 

Ein freudloses Lächeln huschte kurz über Sasukes Gesicht.
 

Ich wollte auch aufhören… mit dir…
 

~°~ Ino ~°~
 

„Ich habe alles verbockt“, seufzte Ino frustriert. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Bierflasche und fragte sich, wann die betäubende Wirkung des Alkohols endlich einsetzen würde. Sie wollte sich nicht so elend fühlen wie im Moment, so unsicher und schrecklich verletzt...
 

TenTen griff mitfühlend nach ihrer Hand. „Immerhin weiß Shikamaru jetzt, wie du über ihn denkst...“
 

„Ich habe ihm gesagt, dass ich in ihn verliebt bin und ihn geküsst. Und er wehrt mich ab als hätte ich keine Ahnung, was ich tue“, schnaubte Ino wütend. Sie nahm noch einen Schluck und stellte ihre Flasche mit einem lauten Knall auf dem Tisch ab.
 

„Ich verstehe das nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass er so reagiert“, murmelte TenTen Stirn runzelnd. „Ich meine ihr standet euch immer so nah...“
 

Plötzlich hatte Ino einen schweren Kloß im Hals. Sie ließ ihren Kopf kraftlos neben die Bierflasche auf den Tisch sinken und sorgte dafür, dass ihr Haar ihre Augen bedeckte. Wenn sie auch noch anfangen müsste zu heulen und jeder es sehen könnte, würde sie sich das nie verzeihen. Alles wegen diesem Idioten Shikamaru...
 

Wenn nur Temari niemals aufgetaucht wäre... Alles wäre noch so wie früher...
 

„Kopf hoch, Ino“, versuchte TenTen sie aufzubauen. „Du darfst wegen so einem Rückschlag jetzt nicht aufgeben. Erinnerst du dich noch, was du mir nach dem Konzert gesagt hast, als es mir schlecht ging? Dass du es mit Shikamaru genauso machen willst wie ich mit Neji? Dass du dich an ihn hältst, auch wenn es schwer ist, ihn unterstützt und deine Gefühle offen zeigst?“
 

„Ja, schon-“
 

„War das etwa nur Gerede?“, pisakte sie herausfordernd
 

„Natürlich nicht!“, verteidigte sich Ino aufgebracht. Als sie den Kopf wieder von der Tischplatte nahm, sah sie, dass TenTen lächelte. „Danke, TenTen“, meinte sie leise. „Du bist echt eine gute Freundin...“
 

„Spar dir die Schmeicheleien für Shikamaru.“
 

~°~ Hinata ~°~
 

Hinata Hyuuga nippte verhalten an ihrer Cola, als sie Naruto ins Strandhaus stürmen sah. Keine zwei Minuten zuvor war er mit einem Dutzend Jungs und einem Kasten Bier nach draußen gegangen, um seinen neuen Fußball einzuweihen. Jetzt sah er jedoch nicht so aus, als ob er noch Lust hatte zu spielen. Irgendetwas musste vorgefallen sein.
 

Nach und nach folgten auch die anderen Jungs mit etwas verwirrten Gesichtern. Hinata stand auf, als sie sah wie sich Kiba näherte. „Was ist los? Ist etwas passiert?“
 

„Komische Sache“, antwortete der Millionärssohn kopfschüttelnd. „Als wir zur Tür raus sind, haben wir Sasuke Sakura küssen sehen. Heftig. Und Narutos Gesichtsausdruck nach zu deuten, war er mehr als überrascht, wenn du verstehst...“
 

Hinata nickte. Ihre Hände kneteten nervös am Stoff ihres Oberteils. „Er mag Sakura.“
 

„Er hat so getan, als ob es ihn nicht stören würde, aber ich weiß nicht. Der beste Freund und die Flamme, das ist absolute Tabu-zone. Ich glaube ich hätte an Narutos Stelle ein paar Fäuste ausgeteilt. Aber wie auch immer.“ Kiba zuckte mit den Achseln, als wäre mit der Erzählung auch der Vorfall abgeschlossen. „Das ist ihre Sache. Ich lass mir davon nicht den Spaß verderben!“
 

„Warte, Kiba! Weißt du wo-“ Doch bevor Hinata ihn zurückhalten konnte, hatte sich Kiba bereits wieder auf die Tanzfläche geschoben und wurde dort von mehreren seiner Freunde johlend empfangen. Hinata seufzte. Diesen Jungen konnte nichts halten...
 

Sie ließ ihren Blick schweifen und versuchte erfolglos Naruto in dem Getümmel zu entdecken. In ihrer Brust mischten sich seltsame Gefühle. Sie war geschockt, dass Sakura und Sasuke sich geküsst hatten, denn sie hatte Sakura und Naruto auf Kibas Geburtstagsparty gesehen und dachte, die beiden mochten sich. Gleichzeitig war sie ein wenig erleichtert und fühlte sich schrecklich deswegen. Aber wenn nun Sakura und Sasuke zusammenkommen würden...
 

Hinata errötete.
 

Vielleicht...
 

In diesem Moment sah sie Narutos blonden Haarschopf am anderen Ende des Hauses. Sie zögerte kurz, doch schließlich setzte sie ihre Füße in Bewegung und folgte ihm. Er verschwand in einem kleinen Raum, der früher vom Surfclub als Rumpelkammer genutzt wurde und während der Party leer geblieben war. Als sie zu ihm aufgeholt hatte und die Tür des Zimmer vorsichtig aufschob, saß er bereits auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt. Neben ihm stand eine halbvolle Flasche Wodka und eine riesige Schüssel mit Nudelsuppe, die er vom Buffet-Tisch genommen haben musste. Offensichtlich frustriert stopfte er das Ganze in sich hinein.
 

„Naruto?“, fragte Hinata so leise, dass sie Angst hatte er würde es nicht hören.
 

Naruto wandte ihr seinen Kopf zu und setzte ein breites Lächeln auf. Hätte sie während der letzten Wochen in der Schule nicht ständig ihn statt den Lehrer beobachtet, hätte sie wahrscheinlich nicht gemerkt, dass es falsch war. „Hey... Was machst du denn hier?“
 

„I-Ich wollte... nach dir sehen...“ Ihre Hände fingen wieder an nervös mit dem Stoff ihres Oberteils zu spielen. „G-Geht es dir... gut?“
 

„Ja, klar. Wie kann es mir bei so einem Geburtstag nicht gut gehen?“
 

„Du bist... a-alleine in der Rumpelkammer...“
 

Naruto kratzte sich verlegen am Hinterkopf und kicherte ein wenig. Er war ein erstaunlich guter Schauspieler. „Jetzt bist du ja hier. Nudelsuppe?“
 

Als Antwort nickte Hinata nur und ließ sich ein wenig ängstlich neben Naruto auf dem Boden nieder. Sie war sich seiner Nähe überdeutlich bewusst und spürte die gefürchtete Röte erneut in ihren Kopf steigen. Eigentlich wollte sie ihn auf das ansprechen, was vor dem Strandhaus passiert war, doch sie traute sich nicht. Sie wollte für ihn da sein, doch immer wenn sie den Mund aufmachte um irgendetwas zu sagen, schien ihr Kopf seinen Dienst zu verweigern. Deswegen blieb sie am Ende einfach so neben ihm sitzen, hörte ihm zu, als er von seinen Geschenken schwärmte, und aß ein wenig von der Nudelsuppe, die er ihr anbot.
 

Und vielleicht – nur vielleicht – reichte das ja auch schon, um für ihn da zu sein.
 

Hinata jedenfalls reichte es einfach nur in Narutos Nähe zu sein.
 

~°~ Temari ~°~
 

Temari unterdrückte ein Kichern, als sie Shikamarus unbeholfene Versuche, sich von seinem Platz zu erheben, beobachtete. Die Nacht wurde spät und die Party neigte sich dem Ende entgegen. Auf der Tanzfläche bewegten sich nur noch eine handvoll Leute zur Musik, während die meisten an ihren Tischen oder draußen auf den Liegestühlen lungerten. Viele waren auch schon gegangen, so wie Chouji, der sich vor etwa einer halben Stunde von Shikamaru verabschiedet hatte. Der stämmige Torwart hatte besorgt die Augenbrauen zusammengeschoben, als er gesehen hatte in welchem Zustand sich sein bester Freund befand.
 

Denn Shikamaru Nara war betrunken.
 

Temaris ganzer Körper schüttelte sich, als sie versuchte das Lachen in ihrer Kehle zu halten. Sie hatte selbst einiges getrunken, doch offensichtlich vertrug sie mehr als das gepriesene Genie von Konoha. Zwei Brüder und hauptsächlich männliche Freunde aus Suna hatten sie schon früh mit der Wirkung von Bier und Tequila bekannt gemacht. Shikamaru dagegen - wie sie es von Chouji erfahren hatte - trank normalerweise nicht besonders viel.
 

Der Junge mit dem Ananaszopf stand schließlich auf, stieß dabei fast seinen Stuhl um und rempelte Kiba an, der sich gerade mit einem rothaarigen Mädchen aus dem Staub machen wollte. Der reiche Skateboarder grinste belustigt. „Den Schlaukopf mal so zu sehen...“
 

Schließlich erbarmte sich Temari und erhob sich ebenfalls, um Shikamaru zu stützen. Sie schwankte selber ein bisschen, doch mit ihrer Hilfe stand er trotzdem sicherer als ohne sie. „Du kannst ja ein richtiger Partylöwe sein, Shikamaru Nara...“
 

„Deswegen trinke ich nie viel. Mein Körper gehorcht nicht. Und ich hasse es nicht richtig klar denken zu können.“
 

Temari schob ihren Arm um seine Hüfte und war positiv überrascht, dass er nichts dagegen unternahm. Stattdessen rückte er sogar etwas näher an sie heran. „Warum hast du dann so viel getrunken?“
 

„Ich wollte nicht denken“, antwortete er mit einem kleinen Nuscheln.
 

Temaris Herz fing an etwas schneller zu schlagen. Sie lehnte ihren Kopf zu ihm, streifte wie zufällig mit den Lippen seine Wange und flüsterte: „Dann denk doch einfach nicht...“ Bevor er etwas sagen konnte, löste sie ihren Arm von seiner Hüfte, nahm ihn an der Hand und zog ihn zum Ausgang. „Lass uns einfach gehen. Lass uns verrückt sein und nicht denken...“
 

Sie erspähte Ino in einer Ecke und sah in ihren eisblauen Augen Hass, aber auch so etwas wie Niederlage. Doch Temari fühlte sich nicht wie eine Gewinnerin. Seit diese Rivalität mit der Sandkastenfreundin von Shikamaru angefangen hatte, war sie wütend darauf gewesen zu was sie sich herabließ. Nein, sie war keine Gewinnerin. Sie war einfach nur ein Mädchen, das einen Jungen mochte. Und sie würde sich das nicht nehmen lassen.
 

~°~ Hinata ~°~
 

Ihr Kopf war so rot und heiß wie ein brennender Feuerball. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre sich vorgekommen wie eine Zeichentrickfigur, der jedem Moment Dampf aus den Ohren schoss.
 

Narutos Kopf liegt auf meiner Schulter! Narutos – Kopf – liegt – auf – meiner – Schulter!
 

Sie wusste nicht wie es passieren konnte, dass sie sich in so einer Situation wiederfand. Scheinbar hatte der Blondschopf die Hälfte der Wodkaflasche alleine getrunken, denn nachdem er eine Weile über dies und jenes geredet hatte, war er irgendwann immer ruhiger geworden und schließlich einfach ohne Vorwarnung eingeschlafen. Und sein Kopf war dabei auf ihre Schulter gesunken.
 

Hinata zwang sich durchzuatmen und etwas zur Ruhe zu kommen. Sie schielte vorsichtig zur Seite um sein Gesicht sehen zu können. Im Schlaf wirkte er ernster als vorher, doch auch seltsam friedlich. Sie konnte sich vorstellen, dass es anstrengend sein musste ununterbrochen so fröhlich zu sein, wenn es doch offensichtlich Sachen gab, die ihn bedrückten. So wie die Sache mit Sakura und Sasuke. Oder der Grund, warum er diese Narben im Gesicht und auf dem Körper trug. Sie wünschte, sie wüsste mehr von ihm, könnte ihn besser verstehen. Was hatte er vorher getan? Wie war sein Leben mit Sasuke vorher gewesen?
 

Plötzlich öffnete sich die Tür der kleinen Kammer. Hinata zuckte erschrocken zusammen, woraufhin Narutos Kopf ein wenig auf ihrer Schulter herum rutschte. Der Blondschopf murrte irgendetwas Unverständliches, wachte jedoch nicht auf. Als Hinata sich versichert hatte, dass er es immer noch gemütlich hatte, blickte sie zur Tür und sah Sasuke Uchiha vor sich, ein schmales Grinsen auf den Lippen. Die Röte in den Wangen kam zurück. „H-Hallo...“
 

„Hi.“ Er sah sich suchend in dem Zimmer um. „Was macht ihr hier?“
 

„I-Ich... Es ist nicht...“ Erst jetzt sah Hinata, dass Sasuke einen großen schwarzen Müllbeutel in der Hand hielt. „Räumst du etwa auf?“, fragte sie, zu überrascht um eingeschüchtert zu sein.
 

„Hm?“ Er folgte ihrem Blick. „Ach so. Die letzten Leute sind gegangen und es sah aus wie ein Schlachtfeld. So muss Naruto es nicht machen. Oder du.“
 

„Danke.“ Die Situation und der ganze Abend kamen Hinata etwas entrückt vor. Sie hatte vorher noch nie auch nur ein einziges Wort mit Sasuke gewechselt, doch irgendwie fühlte sie sich nicht so nervös wie sie es gewohnt war, wenn sie neue Leute kennenlernte. Als spräche jemand anders mit ihm und sie würde nur dabei zusehen. „Du bist ein guter Freund.“
 

Sasuke lächelte verbittert. „Sag das nicht.“
 

Kibas Geschichte kam ihr wieder in den Sinn. „S-Stimmt es? Mit Sakura und dir?“
 

„Das ist kompliziert.“ Es lag soviel Müdigkeit und Trauer in Sasukes Augen. Sie konnte nicht verstehen, warum ihre Freunde ihr immer wieder sagten, Sasuke sei so schwer zu durchschauen. Konnten sie nicht sehen, was sie sah, oder ließ Sasuke bei ihr seine Vorsicht ein wenig mehr fallen als sonst? Er warf einen nachdenklichen Blick auf Narutos schlafende Gestalt auf ihrer Schulter. „Er ist ein Idiot.“
 

„Was?“
 

„Naruto. Er ist ein Idiot. Manchmal sieht er den Wald vor lauter Bäumen nicht. Manchmal muss man ihm die Dinge auf die Nase binden, damit er sie versteht.“
 

„Was für Dinge?“
 

Sasuke schwarze Augen schienen sie zu durchbohren. „Ich denke du weißt, was ich meine, Hinata.“ Damit wandte er sich abrupt ab und warf sich den Müllbeutel über die Schulter. „Ich geh jetzt. Ich wollte eh nur nachsehen, ob hier noch etwas aufzuräumen ist.“
 

„Danke, Sasuke.“
 

„Danke mir nicht. Ich habe es nicht verdient.“
 

~°~ Sasuke ~°~
 

Sasuke stellte die Musikanlage aus und stand für einen Moment still in den leeren Räumen der Strandhütte. Es war ein guter Ort zum Feiern gewesen. Hinata hatte sich wirklich alle Mühe gegeben um Narutos Geburtstag zu einem Erfolg zu machen. Die vielen Leute, die Musik, das Essen und die Drinks, alles war perfekt gewesen. Hätte Sasuke sich nicht eingemischt, wäre es vielleicht der schönste Tag in Narutos Leben geworden. Doch er hatte sich eingemischt, hatte alles verdorben. Eigentlich war es sein Plan gewesen Sakura von sich zu stoßen, doch irgendwie hatte er es stattdessen geschafft seinen besten Freund zu enttäuschen.
 

Nicht Naruto ist der Idiot...
 

Sasuke verließ das Strandhaus und stopfte den Müllbeutel im Vorbeigehen grob in den dafür aufgestellten Container. Nicht weit entfernt wartete Haku am Strand. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen und die nackten Füße in den Sand gegraben. Mit ausgestreckten Armen und geschlossenen Augen stand sie da, während der leise Wind mit ihren schwarzen Haaren spielte. Als er sich näherte, wandte sie sich ihm strahlend zu. „Danke, dass du mich mitgenommen hast. Es war wirklich toll.“
 

„Immer dieses Danke“, murmelte Sasuke. Er vergrub die Hände in den Taschen und lief los, ohne auf Haku zu achten. Das Mädchen von den Sieben Schwertern folgte ihm schnell und erzählte ihm begeistert von allem, was sie erlebt hatte, von Nejis Musik und wie seine Band bald von einem Talentsucher gefördert werden sollte, von einer Spielrunde mit Tayuya und ein paar anderen Mädchen, vom Tanzen mit Kiba und einigen äußerst seltsamen Gesprächen mit einem alkoholisierten Lee. In diesem Moment wirkte sie nicht wie ein Teil der gefürchteten Mafia von Konoha, sondern wie ein Kind, das im Schlaraffenland gelandet war.
 

Sasuke redete nicht viel und Haku bemerkte schnell, dass ihm nicht nach ihren Geschichten zumute war. Schweigend legten sie den restlichen Weg zu seiner Wohnung zurück.
 

„Diese Sakura...“, setzte Haku schließlich an, als sie die Wohnungstür erreicht hatten. Sasuke schloss für einen Moment die Augen und knurrte: „Frag nicht.“
 

„Hast du mich benutzt, um sie eifersüchtig zu machen?“
 

„Haku, lass das.“
 

Das Mädchen von den Sieben Schwertern verstummte. „Schon gut. Ich wollte dir nur sagen... es ist okay, falls du mich dafür benutzt hast. Du hast mich mit auf die Party genommen und lässt mich bei dir schlafen. Ich schulde dir etwas.“
 

„Du schuldest mir nichts“, versicherte Sasuke.
 

Haku schüttelte den Kopf. „Nichts in dieser Welt ist umsonst. Das ist Zabuzas Motto.“ In diesem Moment schloss Sasuke die Tür auf und ließ Haku eintreten. Das Mädchen blieb für einen Moment wie betäubt im Hausflur stehen. „Wow!“
 

„Es ist nichts Besonderes.“
 

„Es ist toll. Viel besser als meine Wohnung!“
 

„Das Loch, in dem dich Zabuza wohnen lässt?“, fragte Sasuke kühl.
 

Haku starrte ihn an und ihr frostiger Blick war nicht mehr der des einfachen Mädchens, sondern der der Sieben Schwerter. „Tu nicht so, als ob du weißt wovon du redest. Zabuza hat mich gerettet, als ich kurz davor war in der Gosse zu sterben. Dafür gehöre ich ihm. Ein Leben für ein Leben.“
 

„Nichts in dieser Welt ist umsonst“, zitierte Sasuke höhnisch. Er führte Haku durch die Wohnung in sein Zimmer, zeigte ihr das Bett, zog eines seiner T-Shirts aus dem Schrank und warf es darauf. „Was zum Anziehen für die Nacht. Hier kannst du schlafen.“
 

„Was ist mit dir?“
 

„Ich bin nicht müde.“ Er ließ sie stehen und warf sich im Wohnzimmer auf die Couch. Für eine Weile konnte er Haku in seinem Zimmer hören, das Rascheln von Kleidung, das Quietschen des Bettes, als sie sich hinlegte, der Lichtschalter, der ausgestellt wurde. Dann war es endlich ruhig und Sasuke war allein mit seinen Gedanken in der Dunkelheit.
 

Naruto... Sakura...
 

Keiner von ihnen wusste, wie sehr er schon in die Dunkelheit geraten war. Er paktierte mit einem Teufel wie Zabuza. Seine verbundene Hand war der Beweis dafür wie weit er für seine Rache gehen würde. Und auch wenn er versuchte seine Freunde aus diesen Angelegenheit herauszuhalten, schien er trotzdem immer einen Weg zu finden sie zu verletzen. Er küsste Sakura, obwohl er ihr doch nichts bieten konnte als Enttäuschung und Schmerz. Er hinterging Naruto und ließ Haku bei ihnen wohnen, obwohl er wusste, dass sie zu den Sieben Schwertern gehörte. Vielleicht brachte er ihn allein mit ihrer Anwesenheit in Gefahr.
 

Nein, Naruto ist wirklich nicht der Idiot...
 

Sasuke schaltete den Fernseher ein, den Naruto nach seinem Wutanfall hatte reparieren lassen. Das blaue Licht des Bildschirms schnitt kalt durch den sonst dunklen Raum. Er zappte durch die Programme, versuchte sich in ihnen zu verlieren und die Gedanken in seinem Kopf zu vertreiben. Doch nichts was er tat konnte sie ausblenden...
 

Das sanfte Knarren des Holzbodens ließ ihn plötzlich aufhorchen. Ein Schritt in der Finsternis. Im Fernseher lachten unsichtbare Menschen über Doug Heffernan aus King of Queens.
 

Noch ein Schritt. Rasselndes Atmen in Sasukes Nacken.
 

„Haku?“
 

Eine Hand legte sich schwer und sanft auf seine Schulter. „Lange nicht gesehen... Bruder...“
 

~~~°~~~ to be continued ~~~°~~~
 

Hallo und willkommen zurück!

Wie ihr vermutlich bemerkt habt, als ihr euch durch dieses Kapitel gelesen habt: Our Second chance ist nicht tot!

Ich habe eine etwas längere Pause gemacht und das tut mir Leid, aber plötzlich hat das Studium angefangen und neue Umgebung und neue Leute haben mich etwas eingenommen. Wie auch immer, jedenfalls sind jetzt Semesterferien und ich habe wieder etwas Zeit und mich entschlossen mal wieder zu schreiben.

OsC wird auf jeden Fall fertiggestellt. Es mag vielleicht hin und wieder den Eindruck erwecken, es wäre tot, aber ich werde es auf jeden Fall zu Ende führen!
 

Zum Kapitel:

War nicht sehr einfach. Teile davon geisterten schon seit Oktober auf meiner Festplatte. als ich mich heute drangesetzt habe, habe ich das meiste davon wieder gelöscht und dann das Ganze aus einem Guss geschrieben. Mein Schreibstil kommt mir etwas holprig vor... Und die Story waren hauptsächlich Teile, die auf spätere Punkte führen, die ich unbedingt schreiben will. Ich hoffe es wird in Zukunft wieder etwas besser. Aber ein neues Kapitel ist immerhin etwas, oder? ;)
 

Zum Song:

Ich liebe Friends! Punkt. Habe diesen Song schon tausendmal gehört und als mir dann überhaupt nichts einfiel, hab ich den Jingle genommen. Er passt auch ganz gut, denn in dem Kapitel geht es viel darum, wie sich die Charaktere umeinander kümmern: TenTen um Ino, Hinata um Naruto, Sasuke um Hinata...



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Kintaro
2010-05-23T13:06:12+00:00 23.05.2010 15:06
He Perro,

jetzt habe ich endlich mal ein bisschen Luft, um dir einen Kommentar
zu hinterlassen.^^
Zuerst das Positive: wiedereinmal hast du es geschafft die Figuren
sehr gut zu karikieren. So zum Beispiel "den-ewig-mit-sich-selbst-
im-Konflikt-seienden-Sasuke" oder die schüchterne Hinata ("[...]
Narutos Kopf liegt auf meiner Schulter! [...]").
Jedoch waren einige Szenen-Beschreibungen nicht "so gut" formuliert
wie sonst. Da wären zum einen die "Rumpelkammer" (da wäre dir be-
stimmt etwas besseres eingefallen^^) und zum anderen "mit der Wirkung
von Bier und Tequila bekannt gemacht" (klingt eher nach Alki-Braut und
eher niederem Niveau, was deine Geschichten sonst nicht im Geringsten
auszeichnet).
Sonst ist das Kapitel wieder sehr erfrischend und ich werde mich gleich
an den Rest machen.

Gruß,

Kintaro.
Von:  Myobie
2010-03-13T12:04:09+00:00 13.03.2010 13:04
Ich weiß ja nicht so ganz wirklich, was du gegen das Kapitel, weil ich fand es wirklich gut geschrieben ;)
Du hast so ziemlich jeden Chrakter beleuchtet und zwar sehr gut muss ich dazu sagen. Alle Probleme erläutert, die bsisher vorgekommen sind.
Nur schade, das Naruto gerade an seinem Geburtstag rausfinden musste, das Sasuke und Sakura ja dieses nicht ganz so klare Verhältnis zueinander pflegen =(
Das Einzige, was mir doch etwas komisch vorkam ist die Tatsache, das die Kids nicht wirklich ´so´ viel getrunken hatten, bis sie doch ziemlich besoffen waren... Ach egal, ansonsten war das Kapitel fehlerfrei, sowohl was die Rechtschreibung anging als auch die Gedankengänge. Es ist ja nicht so viel geschehen in diesem Kapitel bis auf die Gedanken und selbst da ist es einem nicht langweilig geworden beim lesen ;)

lg
myo
Von:  belladonna_lily
2010-03-05T16:20:53+00:00 05.03.2010 17:20
what the hell?!
du meinst das jetzt doch wohl nicht ernst... Itachi... allen ernstes...?
Er... Itachi steht hinter ihm... hinter Sasuke *total shock*

tut mir leid ich bin nur so... überwältigt...
quasie sprachlos...
.
.
.

Aber jetzt zum Anfang des Kapis und ich muss sagen... kawaii!
Naruto und Hinata :D
Hoffentlich wird sein aufwachen wirklich wirklich wirklich SÜß ;)
& ein riesen Thanks an Sasuke, auch wenn er meint er hätte es nicht verdient, aber es war bitter nötig, dass er Hinata ermuntert hat! :D

Und ich vertraue ihm, das mit Haku wird schon klappen, er wird sie nicht zurückgehenlassen, da bin ich mich sicher... wobei ich mir jedoch nicht sicher bin ist, dass sie überlebt... das ist mir gerade so eingefallen, du willst sie doch wohl nicht sterben lassen, oder?

und da ich kaum abwarten kann und wissen will was Itachi will gehe ich jetz zum nächsten Kapi :D
lg
bella


Von:  Deoys
2010-03-02T18:58:05+00:00 02.03.2010 19:58
echt tolles kappi, sorry für die kurze & verspätete antwort.^^

lG
Von: abgemeldet
2010-02-24T15:48:28+00:00 24.02.2010 16:48
Richtig spannend.
Das kapi hast du richtig gut hinbekommen & Sasuke's sicht ist dir auch sehr gut gelungen.
So stelle ich mir Sasukes verhalten vor..kühl,nachdenklich..ect.
Ein fettes Lob von mir <3
*smile*

Freue mich schon wenn es weiter gehen sollte.

MFG.

abgemeldet
Von: abgemeldet
2010-02-23T00:12:29+00:00 23.02.2010 01:12
So.................
Kannst froh sein das sich das warten gelohnt hat xD

nene wirklich tolle arbeit mal wieder schön zu wissen das du uns nicht vergessen hast und weiter machst gibt zu viele wo das nicht tun ^^

Ich bin mal gespannt wie sich die Sache entwickelt, vor allem diese Dreiecksgeschichte zwischen Sasu, Naru und Saku da kann ja noch viel passieren da Sasu ja anscheinend sich auf nichts einlassen wil und Saku ja doch noch irgendwie was für Naru übrig zu haben scheint (irgendwas muss da ja sein xD).

Bin auf alle Fälle mal gespannt und freu mich wenn es weiter geht ;)

Lg Tai_Minamoto
Von:  Xell
2010-02-22T22:46:28+00:00 22.02.2010 23:46
Ist schon lange her seid ich Kommentare zu der Fanfiction geschrieben haben. Ich dachte mir schon dass Sasuke nur zu Zabuza geht um Informationen zu bekommen. Dass Haku in deiner Fanfiction ein Mädchen ist finde ich immer noch verwirrend @_@ (oder wird Sasuke diesbezüglich vielleicht doch eine böse überraschung erleben? :D)

Was die Romantik angeht so hat Hinata jetzt gute Chancen bei Naruto. Und mit Itachis Auftauchen kommt jetzt richtig Spannung in die Sache.
Von:  Lees_Augenbraue
2010-02-22T22:26:54+00:00 22.02.2010 23:26
Juhuuuu!!!!
Endlich ein neues Kapi!
Das ist ja sehr verwirrend... Hinata redet mit Sasuke, Sasuke Räumt auf und... Redet!!! Dann noch mit Itachi am Schluss! Das wird sicher noch spannend! XDD
Danke für die ENS! Hab mich sehr gefreut! Ich hoffe es geht bald weiter, binn nämlich schon sehr gespannt!

LG


Lees_Augenbraue

Ps: würde mich freuen, wenn du mal bei meiner FF vorbeischaust! Und das gilt auch für die anderen. Würde mich wirklich freuen! XDDD
Von:  Sakura-Jeanne
2010-02-22T16:35:49+00:00 22.02.2010 17:35
hamer kapitel
Von:  xSasuSakux
2010-02-22T16:26:16+00:00 22.02.2010 17:26
oh wow
das kapi war echt hamma gut
aber armer naru
auch wenn ich finde, das es gut ist, dass es endlich raus ist
was wohl aus sasu und saku werden wird?
und jetzt ist ita auch noch da
freu mich schon riesig auf das nächste kapi

lg
xSasuSakux


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