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Sweeney Todd - No place like London

von

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Benjamin Baker

Sweeney Todd – No Place Like London
 

Benjamin Baker
 

Im weißen Nachtnebel von London tauchte ein riesiger Schoner auf. Die Bountiful auf dem Weg in ihren Heimatharfen, um Proviant zu lagern für die nächste Reise. Am Bug der Bountiful stand ein junger Mann - Nicht älter als 19, 20 Jahre und bewunderte die riesige Stadt die sich London nannte, weil er hier zum ersten mal war.
 

„Ich fuhr um die Welt, sah ihre Wunder,

kenn die Dardanellen

und die Berge von Peru.

Doch es gibt nur ein London!

Ich fühl mich hier zuhaus.

Das Geläute deiner Glocken

erklang mir überall.

Denn es gibt...“
 

Neben ihn trat ein wesendlich älterer Mann. Er war gezeichnet von Trauer, Wut und Einsamkeit. Er trug eine dunkle, fast schwarze Leder Jacke. Seine Hose war schwarz mit grauen Nadelstreifen. Dazu ein paar alter Lederschuhe. Mann könnte fast meinen, dass es dieser Mann früher einmal sehr gut gehabt haben muss, wenn er sich Leder kaufen konnte. Aber auch nur fast. Denn seine Klamotten sahen sehr lumpig und alt aus. Und seine Haare erst. Sie waren sehr zerzaust und schwarz und auf der Rechten Seite trug er eine breite Weiße Strähne. Diese Strähne war noch ein Zeichen dafür wie schlecht es diesem Mann gegangen sein muss.
 

Der Mann belehrte den Jungen eines Besseren
 

“Ja, es gibt nur ein London.“

Der Junge erschrak zutiefst.

„Mr. Todd, sir?“
 

„Du bist jung.

Dir scheint das Leben schön.

Doch du wirst sehn.“
 

Mit traurigen Augen starrte er auf die Stadt. In seinen Augen hatten ihm diese Stadt und die Menschen, die in ihr lebten nichts als leid zugetragen.
 

Als das Schiff anlegte, gingen beide von Bord Mr. Todd schaute zum Jungen.

„Ab hier trennen sich unsere Wege. Lebwohl Anthony. Ich werde weder das gute Schiff die Bountiful noch den Jungen Vergessen, die mir das Leben retteten.“
 

Anthony winkte ab: „Es gibt keinen Anlass zu danken, Sir.“
 

In Mr. Todds traurigem Gesicht, glaubte Anthony einen kurzen Anflug eines Lächelns zu sehen, doch dann dachte er sich, dass er sich dieses nur eingebildet haben müsse. Diesem Manne war schon seit Jahren nichts gutes mehr wiederfahren.

Plötzlich tauchte eine Bettlerin auf sie sang einen in einer krächsigen Stimme: „Gebt! Gebt

Einer frierenden Armen.

So ein eisiger, kalter Morgen.“

Ein Herr mit einem Zylinder auf dem Kopf, wie es zu dieser Zeit üblich war gab ihr mit einem angewiderten Gesicht einen Penny, wahrscheinlich in der Hoffnung dass sie dann verschwinden würde.

“Danke Herr, danke!“
 

Sie kam zu Mr. Todd und Anthony und sang weiter:

“Wie wärґs mit einem kleinem Bums, Schatz,

Ein bisschen hop hop,

was jeder Mann doch gerne tut?

Willst du denn nicht ein bisschen reiten?

Du schaust so aus, Schatz,

als könntest du das ziemlich gut.
 

Helft! Helft

Einer elenden Armen

mit Gespenstern im Hirn.“
 

Todd sah sie angewidert an.

„Musst du mich so anstarren, Weib? Verschwinde. Verschwinde sag ich!
 

“Hey, kenn ich euch nicht, Mister?

Na, wärmt euch doch auf an meinem Muff, Mister!

Und dann hop hop, ein bisschen...

helft! Helft

Einer hungernden Armen!“
 

„Verschwinde sagte ich!! Scher dich zur Hölle!“
 

Mit einem heulenden laut drehte sie sich eingeschnappt weg und besang andere Leute weiter.
 

Anthony faste Todd an die Schulter worauf, er sich mit einem wütenden Ausdruck in den Augen umdrehte. Anthony zog schnell die Hand wieder weg – aus Angst Mr. Todd würde vielleicht richtig wütend reagieren.
 

„Verzeiht, Sir. Aber machen Sie sich keine Gedanken um sie. Sie ist nur eine Halbverrückte arme Frau.“
 

Der Ältere schüttelte den Kopf. „ Ich bitte dich um Nachsicht, Junge, mein verstand ist alles andere als besser als der von dieser Frau. Für diese einst vertrauten Straßen fühle ich nur noch Abscheu und Hass. Vergib mir.“
 

Dieses mal schüttelte Anthony den Kopf. „Da gibt es nichts zu vergeben, Mr. Todd“

„Lebwohl Anthony.“

Mr. Todd machte schon Anstalten zu gehen, doch Anthony hielt ihn noch einmal auf. „Mr. Todd. Bevor wir uns trafen...“
 

Todd schaute nicht zu Anthony. „Ja Anthony? Was ist?“
 

Anthony sah zu Boden.

„Ich habe mir Geschworen sie niemals zu fragen. Ähmm... Ich habe nach gedacht. Sie sind mein Freund. Wenn sie Probleme haben, oder sie brauchen Hilfe... oder Geld...“
 

„NEIN!

Diese Welt hat ein Loch wie ein Höllenschlund.

Wer dort unten vegetiert, ist ein armer Hund.

Auf der Karte dieser Welt ist ein dunkler Punkt,

dieser Sumpf hat den Namen London.

Oben drauf auf dem Loch, unabänderlich,

sitzt der Reichtum bequem und spottet fürchterlich.

Glück und Schönheit zieht er in den Dreck. Auch ich
 

fuhr um die Welt, sah ihre Wunder.

Doch des Menschen Grausamkeit

ist so seltsam wie Peru.

Und es gibt nur ein London.
 

ґs war ein Barbier und seine Frau.

Und sie war wunderschön.

Ein dummer Mann und seine Frau

Er trug verliebt sein Glück zur Schau

und sie war wunderschön.

Und sie war tugendhaft.

Und er war naiv.
 

Es gab da einen andren Mann,

der ihre Schönheit sah.

Er war von hohem Richterstand.

Mit einer Geste seiner Hand

verbannt er einfach den Barbier

und spielt den Retter dann vor ihr.

Und sie fiel tief,

Sie war allein, so jung

und ach so wunderschön.“
 

Anthony wollte eigentlich gar nicht das ihm Mr. Todd dies alles erzählte. Er wusste wie schmerzhaft der Gedanke an seine Frau sein musste, aber konnte nicht anders seine Neugier war geweckt.

„Diese Lady, Sir, erlag sie ihm?“
 

In Mr. Todds Augen glänzte es verdächtig. Erschloss die Augen und eine einzelne Träne ran über sein blasses gezeichnetes, aber auch hübsches Gesicht.

„Ach, das ist viele Jahre her,

und heute weiß das keiner mehr.

Jetzt lass mich gehen Anthony."

Ich muss an einen Ort. Ich muss etwas herausfinden. Jetzt und allein.“
 

„Aber sicher sehen wir uns doch wieder, bevor ich wieder in See steche?“
 

„Wenn du willst findest du mich wahrscheinlich in der Nähe der Fleet Street. Ich denke da werde ich sein.“
 

„Auf dann mein Freund!“
 

Anthony gab Todd die Hand, aber ohne diese Geste der Freundschaft zu erwidern ging Mr. Todd einfach. Anthony schaute ihm etwas verletzt hinterher.
 

Als Todd in eine Gasse ging murmelte er zu sich selbst:

“Diese Welt hat ein Loch, wie ein Höllenschlund,

Vollgestopft mit Menschen, die sind nichts als Schund.

Wer nicht frisst, wird gefressen und geht zugrund.“
 

Mit diesen Worten bog er in die Fleet Street ein. Er war auf der Suche nach einem Bestimmten Haus, das er auch bald fand. Aber nicht wie er es in Erinnerung hatte. Über der Tür hing ein Schild: „Mrs. Lovetts Fleischpasteten“.
 

Mr. Todd beschloss hinein zugehen.
 

Als er die Tür öffnete empfing ihn erst einmal ein beißender Gestank nach Schimmel und vergammelten Fleisch. Sein erster Gedanke war ein „Uhrg..“. Hinter einem Backtisch Stand eine hübsche Frau mit einem schwarzem Kleid. Ihr Gesicht sah aus, wie das einer Porzellanpuppe, so bleich war es. Aber ihre Lippen waren rot und ihre Augen waren gezeichnet von Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl diese Frau anscheinend nichts zu tun hatte eine rolle ekelhaft grauen Teig zu schneiden und diesen platt zuklopfen.
 

Mr. Todd wollte schon wieder gehen, doch die Frau, die unzweifelhaft Mrs. Lovett sein musste, bemerkte ihn und flüsterte erschrocken: „Ein Kunde!!“
 

Sie kam auf Mr. Todd zu und fing an ihn zu besabbeln.
 

„Stop! Bleibt doch hier! Nicht so eilig!

Ich bin ganz starr vor - Schreck.

Ich dachtґ, Ihr wärt ein Geist.

Nur ein paar Minuten!

Platz, setzt euch hin! Platz!

Es war nämlich schon seit Wochen keine Kundschaft mehr bei mir.“
 

Mr. Lovett dirigierte Todd zu einem Platz ein einem der Tische im Laden und drückte ihn auf den Stuhl. Sie ging zurück zum Backtisch.
 

„Möchtet Ihr vielleicht Pasteten?

Nein, ich glaube nicht, dass Ihr sie dann auch esst.

Ugh. Was ist das?“

Sie trat auf eine davon krabbelnde Schabe. Das einzige was dieses Vieh noch war, war ein Haufen Matsch.

„Scheint, als hätte ich die Pest,

So, wie die Leute meinen Laden meiden.“

Mr. Todd begann noch mal den Versuch zu gehen, aber Mrs. Lovett unterbrach dies mit einem energischen: “Na, bleib hier!

Ich kannґs ja verstehen

Wie es hier im Laden riecht, ist keine Zier.“

Sie stellte ihm eine Pastete hin, nach dem sie einen seltsam grünen Staub davon runtergeblasen hatte.

“Tsk! Oh Verzeihung, möchtet Ihr vielleicht ein Bier?“
 

Sie kippte irgendetwas, übelriechendes in eine Teigschüssel und füllte in das, nun leere Gefäß Bier. Sie stellte es Mr. Todd auf den Tisch. Dieser beguckte sich das Bier argwöhnisch.
 

„Ich nehmґs denen nicht mal übel.

Es sind wirklich ziemlich miese Pasteten.

Niemand sollte diese Ballen je zu sich nehmen,

führt nur zu Problemen,

die miesen Pasteten.

Unter uns, mein Herr, da hilft nur noch beten.“
 

Mrs. Lovett Schaute wieder zu dem etwas angeekelten Herren.
 

„Nun Probiert doch mal!“

Mr. Todd fasste all seinen Mut und biss in das grüne übelriechende Ding, das sich Pastete schimpfte und musste fasst würgen. Er behielt das Stück einige Sekunden lang im Mund, achtete darauf, dass die Frau nicht gerade guckte und spuckte das abgebissene Stück einfach auf den Boden.
 

„Ist das nicht abscheulich?

Da wird einem übel.

Es schmeckt wirklich gräulich.

Moment, hier ein Kübel.

So miese Pasteten!“
 

Der Mann versuchte sich den Ekligen Geschmack mit dem Bier wegzuspülen, aber als er einen Schluck nahm hätte er sich fast übergeben. Das Bier schmeckte noch schlimmer und vergammelter als die Pasteten. Er spuckte den Schluck zurück in den Becher.
 

„Auch kein Wunder, bei dem Preis für Fleisch heutzutag...

man kriegt eh keins...

hat man einmal ganz besonderes Glück,

findet man zu später Stund in der Nacht irgendwo

einen armen toten Hund.
 

Mrs. Mooney macht Pasteten

und ein Mordsgeschäft, da drüben gleich am Eck.

Nur sind alle Nachbarskatzen plötzlich weg.

So was macht doch stutzig.

Gut gedacht, zweifellos:

Roll aus Pussies einen Kloß!

So was würd ich nie tun.

Wenn ich nur dran denke, sträubt sich mir das Fell.

Außerdem sind diese Biester ziemlich schnell.
 

Ja, die Zeiten sind sehr hart, Sir.

Härter noch als meine miesen Pasteten.

Wollt Ihr wirklich noch einmal?
 

Ist das nicht schockierend?

Es schlägt auf den Magen.

Ich kann damit spielend

selbst Fliegen verjagen'
 

Ein einsames Weib, bemitleidenswert,

und mit diesen Pasteten!

Mein Herr, Leben ist ganz schön hart!

Leben ist haaaaaarrrrrt!“

Vor ihr krabbelte noch eine Schabe, die Mrs. Lovett einfach mit dem Nudelholz erschlug.

„Glauben sie mir, Sir, diesen Geschmack bekommen sie noch nicht mal mehr mit dem Bier da weg.“
 

Mrs. Lovett ging wieder zu Todd und zog ihn hoch. „Kommen sie, ich schenke ihnen jetzt einen Schönen Whisky ein. Der ich denke den könnten sie jetzt gebrauchen.
 

„Oh ja, dachte sich Mr. Todd, nach dem Erlebnis brauche ich mehr als einen Whisky.“

Todd folgte der Frau in die Wohnstube.

„Setzen sie sich. Fühlen sie sich wie zu Hause.“

Mr. Todd warf seinen Leder Mantel einfach zu Seite und setzte sich in den Ohrensessel. Mrs. Lovett reichte ihm ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit. Die er dankend entgegen nahm und am Glas nibbte. Ein wohltuendes Gefühl machte sich in deiner Kehle breit als er den Alkohol trank. „Genau das richtige.“ Dachte er.
 

„Warum vermieten sie nicht einfach das Zimmer über Ihnen Mrs. Lovett wenn die Zeiten ach so hart sind.“
 

„Ich gehe niemals in dieses Zimmer. Es heißt dort soll es Spucken“
 

„So? Und weshalb soll’s da spucken?“
 

„In diesem Zimmer haben sich schlimmer Dinge zugetragen, Sir, schlimme Dinge.

ґs war ein Barbier und seine Frau

und er war wunderschön,

ein wahrer Künstler schien er mir.

Doch man verbannte ihn von hier.

Und er war wunderschön.
 

Denn seine Frau war ein

Hübsches kleines Ding,

Dummer kleiner Fratz,

sah das Netz nicht, in dem sie sich fing.

Sie war so jung.
 

Da war ein Richter noch,

dem sie auch gefiel.

Er war voller Gier, wollte sie verführen.

Auch sein Büttel half beim Hofieren.

Doch sie ließ sich nicht irritieren.

Sie war so jung.
 

Doch die beiden Schurken verschleppten den Mann geschwind.

Und sie blieb allein zurück mit einem kleinen Kind.

Doch sie hat das böse Spiel nicht durchschaut. Sie war blind

und jung.

Doch es kam noch schlimmer. Mein Gott!

So jung!
 

Der Büttel nützt ihren Jammer aus,

Sie war so jung,

und lädt sie ein in des Richters Haus,

sagt, diesem täte das alles leid.

Er möchte nur, dass sie ihm verzeiht.

Sie war so jung.
 

Im Haus dort beim Richter, das arme Ding,

Da waren die Gäste maskiert.

Sie sah nie Gesichter, das arme Ding,

Sie wurde betrunken gemacht, das Kind,

und von den Halunken verlacht, das Kind.

Der Richter hat sie auch düpiert.

Er hat keinen Deut

Sein Verhalten bereut.
 

Dass sie diesem Spiel nicht gewachsen war,

das kann man beileibe verstehn.

Die haben sich alle fast krumm gelacht.

Johanna hat das beinah umgebracht.

So jung! Und dumm!“
 

„NEIIIIIIIIN!!! Hatte denn niemand Mitleid mit ihr?“
 

Mrs. Lovett sah ihn mit großen Augen an. „Sie sind es also doch... Benjamin Backer.“
 

„Nein. Benjamin Baker ist tot. Ich bin jetzt Sweeney Todd.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-05-22T15:13:56+00:00 22.05.2008 17:13
Hi Lola ^_________^ Sry das du sooooo lange auf meinen Komentar warten musstes. aber jetzt habe ich endlich mal Zeit
gefunden, deine Geschichte zu lesen ^^''' Also ich bin ganz ehrlich, normaler Weise ist das nicht so mein Ding, aber deine
Erzählweise ist so genial und die Reime zwischen durch sind super geworden( aber ich glaub die sind von wo anders her oder?) Ich kenne das Original gar nicht :3

mfg Succubi
Von:  Rhaksa
2008-05-18T17:35:46+00:00 18.05.2008 19:35
Schön beschrieben aber nur so als kleine Erwähnung.
Er heißt Benjamin Barker =o
Es is furchtbar "Backer" zu lesen XD das nimmt der Story den Ernst.
Ansonsten *daumen hoch*
=)


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