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Monogatari

Unsere Geschichte
von

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2nd Night: Voices - Stimmen

Genre: Shounen-Ai, little Drama, Fluff.

Pair: Noah!Allen x Lavi, Tyki x Noah! Allen

Widmung: Maiiann

Mir gehört nur die Story, die Charaktere sind leider im Besitz von Hoshino Katsura
 


 

Monogatari

„Das ist unsere Geschichte und dennoch schreiben wir sie nie für uns allein...“
 

2nd Night

Voices - Stimmen
 

Weißt du wie es ist, wenn man sich an etwas erinnert, was man doch eigentlich vergessen haben sollte?

...

Es schmerzt...

...

Es schmerzt so sehr, dass ich mir das Herz, das ich nie hatte, aus dem Leibe reißen möchte...


 

Am Ende eines fiktiven 19. Jahrhunderts
 

Manche Dinge musste man besser ruhen lassen, dann würden sie sich schon von alleine lösen und man machte sich nicht unnötig viel Arbeit. Aber andere Dinge, und leider zählen wichtige Dinge fast immer dazu, sollte man unter gar keinen Umständen ignorieren. Denn wenn man so etwas nicht beachtete und damit die Menschen, die damit verbunden waren, nicht beachtete, dann konnte es sein, dass alles nur noch schlimmer wurde.

Nun ist es aber auch manchmal so, dass man nicht so recht weiß, ob man nun etwas ruhen lassen sollte oder nicht.

Wer schreibt schon die Regeln dafür?

Das Leben selbst. Und alle Menschen die uns wichtig sind.
 

Allen Walker hatte im Moment keinen Menschen, der ihm wichtig war, noch lebte er im eigentlichen Sinne.

Er lag steif und verkrampft da, starrte trübe an die Zimmerdecke und wünschte sich, dass er seine Kräfte schneller wieder unter Kontrolle haben würde.

Lavi und Rhode, diese zwei verflixten Idioten machten alles kaputt. All seine... all die Pläne vom Grafen machten sie kaputt.

Und von wegen, sie wollten ihren 'alten' Allen wieder. Das war doch nicht wahr.

Er schloss die Augen und versuchte die Erinnerungen hinunter zu schlucken und aus seinem Kopf zu verbannen.

Diese Schmach... diese Niederlage...

Warum taten sie ihm sowas nur an? Er war ihr Freund? Dass er nicht lachte. Freunde taten solche Sachen nicht. Freunde täuschten nicht vor, dass sie einen töten wollten.

Aber warum nahm er sich diese Dinge überhaupt zu Herzen? Er hatte doch ohnehin keines. Er brauchte Abwechslung. Er wollte zurück in den Schwarzen Orden und dort ein wenig... 'aufräumen' unter den Exorzisten und Findern. Oh, das wäre zu schön.

Aber Rhode würde ihm keine Tür öffnen, oder? Sollte er vielleicht sogar den Grafen fragen? Nein, der war ja im Moment nicht da.

Verflucht. Wie viele Tage lag er jetzt schon in diesem Bett?! Gerade wollte er sich aufsetzen, da öffnete sich schwungvoll die Türe und Lavi schritt herein.

„Oh, Allen, du bist ja wach!“, sagte er erfreut. Allen wandte den Blick ab und versuchte möglichst desinteressiert drein zu blicken. „Allen, jetzt schweig mich doch nicht so an. Willst du nicht mal 'Hallo' sagen?“ Allen schwieg weiter und sah den anderen immer noch nicht an, was bildete sich dieser Bookman nur ein? Sie waren Feinde, er dachte doch nicht wirklich, dass der frühere Allen wieder kommen würde, wenn er nett zu ihm war.

„Allen... jetzt komm schon. Sprich mit mir.“ Der Silberhaarige schloss seine Augen erneut. Nein, so nicht, niemals. Er hörte nur ein leises Seufzen und das Klicken der Tür, als diese hinter dem Bookman geschlossen wurde. Schön, jetzt war er ihn los.

Der Noah setzte sich mühsam auf und sah gerade nach vorne. -Lavi...- Verflixt, jetzt ging ihm der andere nicht aus dem Kopf, er musste ihn töten, wenn er Ruhe haben wollte, aber das ging ja nicht so einfach.

„Kopfweh, Allen?“, fragte eine Stimme eindeutig hinter ihm. Aber hinter ihm war nichts, nur die Wand. „Rhode... was willst du hier?“ „Dich besuchen, Allen...“ Sie hüpfte von der Decke. Warum musste dieses Gör immer und überall sein?

„Allen, Kanda ist auf dem Weg hier her.“ „Schön, er wird ewig brauchen, bis er überhaupt in Russland ist.“ „Nicht, wenn man ihm eine kleine Hilfestellung gibt...“, meinte die Noah und betrachtete gelangweilt ihre Fingernägel. „Was soll das heißen, Rhode? Du gibst ihm doch keine Tür?!“ „Vielleicht doch... nur damit es etwas spannender wird.“ Sie sah immer noch ihre Nägel an. „Weiß es Lavi auch schon?“ „Ja, ich habe es ihm erzählt. Auch, dass Linalee-Chan sich schlimme Sorgen um euch beide macht und, dass der ganze Orden in Aufruhr ist, weil du von uns bösen Noahs entführt wurdest. Sie wissen nicht, dass du die Seiten gewechselt hast.“ „Das gehört zu meinem Plan, so werde ich sie zerstören.“ „Allen... du bist... eine sehr, sehr traurige Gestalt“, sagte das Mädchen tonlos und öffnete die Tür, ohne von den Fingern aufzusehen. „Ich gehe dann mal, Allen. Kanda hat seine Tür bekommen und ist schon bei Linalee-Chan und dem alten Bookman angekommen.“ Sie schloss die Tür und ließ den Silberhaarigen alleine.

Wie konnte sie es nur wagen?!

Wütend stand der Junge auf und taumelte ein paar Schritte, ehe er sein Gleichgewicht fand und aus dem Zimmer stürmte.
 

Er packte seine Sachen und zog sich schnell um, er wollte weg, er musste zu diesen verfluchten, kleinen Maden von Exorzisten. Sie würden alles ruinieren. Lavi konnte hier bleiben, der würde auch alles zerstören. Schnell eilte er aus der Villa, hinaus in die Kälte, die er nicht mehr spürte. Er wurde immer mehr zur Puppe des Grafen, immer mehr...

Der Schnee fiel in dicken Flocken hinab und verdeckte seine Spuren vollkommen. Jetzt würde ihm niemand folgen können, doch er würde auch niemals den Weg finden.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte Rhode, die auf Rero hockte und ihn belustigt ansah. „Mach eine Tür auf.“ „Klar, wie du willst.“

Sie ließ die Tür erscheinen und Allen eilte zu ihr. „Keine faulen Tricks, Rhode... ich kann sehr ungemütlich werden.“ „Verstanden, Allen-Kun.“

Er zog die Tür auf und eilte auf die andere Seite.
 

Diese war aber keineswegs die Stadt, es sah aus, als wäre er mitten im Nirgendwo gelandet. Um ihn gab es nichts als Weiß. Es waren weder Wände, noch Boden, es war einfach Weiß.

Rhode hatte ihn einfach ins Nichts geschickt. Diese miese, kleine... sie sollte doch auf seiner Seite sein.

„Hallo?“, rief er vorsichtig in die drückende Stille hinein. Keine Antwort. Es war vermutlich niemand hier, außer ihm. Wie konnte sie es nur wagen?!

Plötzlich sah er einen kleinen brünetten Jungen dasitzen, gar nicht weit von ihm. Er saß einfach da und hielt sich die Hände vor sein Gesicht, wobei er schluchzte. Weinte er am Ende sogar?

Allen war misstrauisch und ging ein paar Schritte auf ihn zu, um die Lage besser einschätzen zu können.

Da fiel ihm auf, dass die Linke Hand des Jungen in einem Backhandschuh steckte.

Er wich einen Schritt vor der kleinen Gestalt zurück.

-Nein... nein... das, das ist nicht möglich. Das ist nicht echt.-

Der Junge ließ die Hände sinken und sah zu ihm hinauf. Seine Wangen waren gerötet, von seinem Schluchzen und Weinen vermutlich.

„Allen... Walker...“, sagte Allens jüngeres Selbst bestimmt.

-Nein, das ist Rhodes Traumwelt... das ist nicht echt. Das ist ein Traum. Einfach nur ein Traum.-

„Nur ein Traum?“

„Huh?“, machte der Noah verunsichert.

„Nur ein Traum? Nur einen Traum, nennst du unsere Vergangenheit?!“

Plötzlich erschien die Narbe über dem Auge des Brünetten und seine Haare verfärbten sich silber-grau.

„Nein, du bist nur eine Einbildung!“

„Allen Walker, unsere Vergangenheit und unser Leid, das alles nennst du einen Traum?! Auch Mana? Auch die Schwarz-Weiße Welt?! Die wir fortan immer sehen mussten? Das alles... ein Traum?“

„Nein... du bist nicht wirklich ich! Das hier bin ich!“, sagte Allen verzweifelt und klopfte auf seine Brust.

...das? Du hast ja nicht einmal ein Herz.“

„Huh?! ...“

Allen, sagte ich nicht, du sollst immer nach vorne sehen und weiter gehen, weiter leben? Warum hast du all das vergessen? Warum verleugnest du dich selbst?

„Mana... ich, ich will doch nur ...“

Allen sank auf die Knie, vor sein jüngeres Selbst. „Mana, ich wollte das doch nicht... nicht so.“

Allen, bist du der Junge mit dem Innocence in der linken Hand? Bist du der Junge, der mich einst so sehr liebte, dass er mich zum Akuma machte? Bist du das? Bist du der Junge, der so viele Freunde gefunden hat?... Oder bist du eine Marionette des Grafen?

„Mana...“ Stumme Tränen flossen die Wangen hinab und fielen ins Nichts. „Mana, ich...“

„Allen Walker...“, sagte der Jüngere und sah ihn offen und ehrlich an. „Bist du Allen Walker, der Junge, den der Graf nicht zum Akuma machen konnte?“

„Mana...“

Allen blickte sich selbst an, wie einen Spiegel, doch der kleine Junge lächelte nur und die Narbe verschwand, sein Haar wurde wieder braun.

„Allen Walker, ich bin du, du bist ich, doch zusammen sind wir der Junge, der für seine Freunde die Welt bedeutet.“

Der Silberhaarige schluckte schwer.

„Leugnest du mich und Mana und all den Schmerz? Leugnest du deine Freunde und all das Glück?“

Allen schwieg, er ließ den Kopf sinken, dann blickte er auf und ein Lächeln zierte seine Lippen.

„Bye bye Allen-Chan.“

„Ah...?“ Der Kleine sah nach unten, Allens Hand lag auf seiner Brust über seinem Herzen. „Allen...“ „Sayounara...“ „All... en...“ Er schloss die Augen, zerfiel zu Asche, die ein leichter Wind fort wehte.

Tauche tiefer ein... in die Schwarz-Weiße Welt, Allen.

„Sei still... du interessierst mich nicht.“
 

„OI, MOYASHI!“

Allen öffnete schlagartig seine Augen, was war geschehen, wo war er? Lavi kniete auf der Bettkante neben ihm und sah ihn besorgt an. „Allen... puh, ich dachte schon, du wärst tot...“

Tot?

War er das nicht eigentlich schon lange? Was war passiert? Was war... das für ein Traum?

„Rhode hat dir eine Tür geöffnet, genau hier her und du bist ins Bett gefallen, wie als würdest du komatös werden.“

Rhode hatte ihn also nirgends hingeschickt. Geradewegs zurück ins Bett. Aber der Traum...

„Hast du schlecht geschlafen, Allen?“, fragte Lavi besorgt, doch der Junge schwieg nur.

„Allen, bitte, rede doch mit mir. Und auch wenn du mich nur beleidigst... bitte, rede mit mir.“ Der Silberhaarige seufzte genervt und sah Lavi so voller Verachtung, wie er im Moment nur aufbringen konnte, an.

„Allen....“ „Ich bin nicht der Allen Walker, den du gerne gehabt hast.“ „Doch, du bist Allen... aber du hast dich so verändert...“

Lavi lächelte traurig und beugte sich zu dem anderen, der ihn nun mit den Händen von sich drückte. „Zu nah, du Vollidiot!“ „Weißt du noch? Der Schnee...?“ Allen zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Du wolltest wissen, ob ich dich vergessen würde, falls du stirbst.“ „Na und?“ „Und ich sagte, ich würde es niemals, auch nicht wenn ich sterbe.“ Allen sah Lavi an, blickte in das grüne Auge, das ihn so voller Trauer anblickte. „Was soll das Gelaber, Bookman?“, fragte er unhöflich und verengte seine Augen zu Schlitzen.

„Allen... weißt du noch, was ich dir gesagt habe?“ „Nein, sollte es mich interessieren?“ „Dann sage ich es nochmal. Ich hab dich lieb. Wir alle haben Allen sehr sehr lieb...“ „Na und?“ „Und Allen sagte, dass er mich auch lieb habe...“

Sag, Moyashi-Chan, hast du mich auch lieb?“ „Ja, ich habe Lavi auch lieb.“ „Na dann...“

Allens Atmung stockte für kurze Zeit. Er, er hatte es gesagt, und? Aber... er meinte es doch nicht... oder doch, er wusste es nicht mehr.

„Geh weg, Bookman, oder ich muss dir wieder Leid antun?“, sagte er nun tonlos zu dem Rothaarigen. Lavi nickte stumm und zog sich zurück, verschwand aus seiner Reichweite.

„Bookman, raus aus dem Zimmer, meinte ich.“ „Oh...“, machte der andere darauf nur und ging schließlich.

-Was hat der nur vor? So einen Schwachsinn zu reden... Ich habe ihn nicht lieb. Ich will ihn zerstören. Ich will ihn töten, er soll leiden und Schmerz und Qual ertragen, wie niemand zuvor...-

Allen schloss die Augen, ihm kamen wieder Bilder in den Sinn, Bilder die er nicht sehen wollte, die er schon längst vergessen haben sollte.

„Ma...na...“, seufzte er leise und Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. Diese schwache Seite... er war nicht schwach, er hatte so eine Seite nicht.
 

-Allen, warum hast du nur alles vergessen, was dich einst ausmachte? Warum bist du zu einem von ihnen geworden? Warum gehört dein Herz dem Grafen?

„Mana...“

Du bist nur eine leere Hülle...

„Ich war nie anders...“

Einst, da liebtest du genauso, wie alle anderen Menschen. Warum jetzt nicht mehr?

„Ich bin nur eine Puppe.“-
 

Stunden vergingen. Stunden in denen er vieles wieder durchleben musste, was in den letzten Tagen passiert war.

„Al....len...“ „Bye bye, Lavi....“

Er verkrampfte sich schmerzhaft und keuchte erschöpft. Jede Faser seines Körpers schien sich gegen ihn verschworen zu haben, er musste zum Grafen, er brauchte Linderung.

„Allen Walker, Konban wa ♥“, drang eine vertraute Stimme an sein Ohr. Er öffnete die Augen und sah das breite Grinsen des Grafen. „Kon... ban wa... Graf...“, sagte er matt.

„Was ist denn los mit meinem drolligen Meisterstück ♥ ?“ „Rhode und der Bookman... haben...“ „Ah... die Kleinen spielen also ungerecht, armer Allen-Chan ♥.“ „Graf... nimm mir den Schmerz. Ich kann ihn nicht länger ertragen.“ Der Graf lächelte noch breiter, falls das überhaupt noch möglich war und strich Allen über den Kopf, sofort wurden dessen Lider schwer und er fiel in einen tiefen Schlaf. „O-Yasumi, Allen Walker ♥ !“
 

-Tauche ein, in die Schwarz-Weiße-Welt, Allen.

„Mana, ich... will nicht... warum kontrollierst du mich?!“

Weil ich dich liebe, Allen. Ich liebe dich, darum musstest du mich auch töten.

„Ich habe keine Zeit dafür. Das ist nur Geschwätz. Unwichtig.“

Liebe ist nie unwichtig...-
 

Die Gedankenfetzen rissen ab, er fiel ins bodenlose Dunkel seines Hasses und endlich verschwanden sie. Die Stimmen, die Schreie, die Gesichter... Er würde sie nie wieder hören und sehen müssen.

Das Schwarz drückte auf seine Augen, er war blind, doch es fühlte sich herrlich an.

Die Stille presste auf seine Ohren, er war taub, es störte ihn nicht.

Je tiefer er fiel, desto stummer wurde er, er konnte nicht mehr sprechen, war stumm.

Doch plötzlich... ein Licht. Ein kleines Licht störte das vollkommene Schwarz. Von wo kam es her? Woher nur?

Er sah seine Hand, das Innocence glimmte, wie erlöschende Kohlen. Das konnte doch nicht sein. Gott, der Gott von diesen dummen Menschen, schickte ihm Licht? Ihm?

Das Glimmen wurde heller und mit ihm auch die Stimmen. Sie redeten wirr durcheinander, doch eine wurde immer lauter, drang wirklich zu ihm durch, erschütterte ihn bis ins Mark.

Und er konnte sie nicht ausblenden.
 

„Weil ich dich lieb hab, Moyashi-Chan!“ - /Ich liebe dich, Allen./
 

Er stieß einen Schrei aus. Einen verzweifelten Schrei voller Angst.

Und er konnte ihn nicht unterdrücken.
 

„LAVI!“
 

*
 

Kanda saß ungeduldig auf dem Sessel in dem kleinen Zimmer. Linalee und der Bookman hatten ihm alles noch einmal in allen Einzelheiten erzählt, doch es interessierte ihn nicht wirklich. Er war einen seltsamen Pfad gegangen, um zu ihnen zu gelangen, sonst wäre er noch nicht angekommen. Niemals.

Es war eine seltsame Tür gewesen, die ihn direkt zu den beiden gebracht hatte, es war eine von Rhodes Türen gewesen. Das behagte ihm gar nicht.

Denn irgendwie hatte er den nagenden Verdacht, dass die dumme Bohnensprosse und der andere nicht sicher waren. Warum auch immer er es dachte, Allen schien nicht unschuldig an der Lage, und das behagte ihm noch weniger als die Tür Rhodes.

„Kanda... bitte, ich weiß, dass du dich nicht mit Allen verstehst, aber bitte... hilf uns.“ Er machte ein Geräusch, das der Namen der Bohnensprosse verursachte. Er nannte ihn immer noch Moyashi. Wozu den echten Namen benutzen? Er war es nicht wert.

„Che“, machte er also genervt. Doch Linalee wusste ohnehin, was das bedeutete, er würde helfen, es ging ja um einen von ihnen.
 

*
 

„Allen... Allen... wach auf!“
 

Nur träge öffnete der Angesprochene seine Augen und blickte direkt in ein smaragdgrünes. Der Bookman Jr., na herrlich.

„Geh weg...“, sagte der Silberhaarige matt und wandte den Blick ab. „Moyashi-Chan... warum hast du so geschrien?“, fragte der Rotschopf und sah ihn besorgt an.

Wenn er im Moment etwas nicht gebrauchen konnte, so war es Mitleid von diesem Menschen. „Ich habe nicht geschrien.“ „Doch, hast du. Sehr laut sogar.“ „Ach ja? Und was?“ „Meinen Namen.“

Eine peinliche Stille erfüllte den Raum.

Verflucht, man hatte ihn also gehört... noch schlimmer, der Bookman in Spe hatte ihn gehört. Er hatte genug, er hatte keine Lust mehr, immer und immer wieder von Alpträumen geplagt zu werden, er wollte nicht mehr aufwachen, wenn der Exorzist neben ihm hockte, er wollte nur mehr seine Ruhe.

Aber diese war ihm nicht vergönnt. Er musste weiter, er musste noch ein paar Exorzisten umbringen, sie sinnlos abschlachten. Sinnlos? Nein, was dachte er nur schon wieder? Er war Noah, er war besser!

„Ich hab dich lieb, Moyashi-Chan...“

Allen stockte der Atem, er blickte den anderen an, warum nur? Warum verfolgte ihn das so? Lag ein Fluch auf diesem Satz?

„Fahr zur Hölle, Bookman...“, zischte er bedrohlich und seine Augen waren erfüllt von Hass.

„Das werde ich ohnehin, Allen... dafür, dass ich dich so lieb habe... Dafür, dass ich alles hinter mir lassen würde, für dich.“

„Erspare dir dein Gelaber, es langweilt mich ohnehin nur.“ „Allen, bist du die Puppe? Die Puppe, die wir gesucht haben? Bist du ein Werk des Grafen?“ „Ja! Was fragst du so dämlich?“ „Dann weiß ich, dass wir dich retten können.“

Allen blickte den anderen verwirrt an. Was sollte dieses ganze Gerede? Es machte keinen Sinn. Wer sollte ihm schon helfen können?

Lavi sah ihn ernst an, nahm seine Hände in die eigenen. „Allen, bitte erlaube mir, dass ich hier bleibe, bitte...“ „Warum? Weil du mit mir befreundet warst?“ „Nein, weil ich diese Geschichte aufschreiben möchte... es ist... unsere Geschichte.“ „Bookman...“ Allen befreite seine Hände aus dem Griff des anderen und erwiderte den ernsten Blick. „Bookman, denkst du allen Ernstes, ich kaufe dir das ab?“ Lavi grinste und kratzte sich verlegen an der Wange. „Du bist schlau...“ „Nein, ich bin nur nicht so dämlich, wie du denkst. Du hast schon einmal aufgegeben Bookman zu sein, weil deine Freunde im Spiel waren. Warum solltest du gerade jetzt Bookman bleiben?“ „Allen, ich will bei dir bleiben... schick mich nicht fort...“ „Von mir aus. Deine Erinnerungen sind alle da?“ „Ja, du kennst mein Gedächtnis.“ „Dann wirst du mir helfen? Du wirst mit mir gegen die Exorzisten kämpfen und sie töten, wenn es die Lage erfordert?“ Er schwieg kurz, sah dann jedoch den Noah offen und ehrlich an. „Ja, ich werde es tun.“ „Gut, Exorzist, Bookman... du bist somit mein Diener.“ Lavi saß auf der Bettkante und nickte stumm. -Für dich... Allen... lege ich mich in solche Ketten...-

„Gut, dann möchte, dass du nun etwas für erledigst, Bookman.“ Lavi blickte auf und sah Allen fragend an, seinen Befehl abwartend.

„Du bist wirklich dumm, Lavi...“, wisperte Allen und als er den Namen des anderen erwähnte, hätte ihn dieser am liebsten umarmt, hielt sich jedoch zurück. „Als ob du mich retten könntest. Bookman, ich möchte von hier weg, die Exorzisten in der Stadt sind noch übrig und ich muss diese Sache hinter mich bringen. Pack meinen Koffer, wir werden anschließend auf Reisen gehen“, sagte der Silberhaarige schließlich und erhob sich leicht unsicher. Diese Alpträume machten ihn einfach nur fertig.

„Allen...“ „Du wirst mich von jetzt an mit Noah-Sama ansprechen, verstanden?“ „Hai, Noah-Sama.“ „Gut...“ Allen verließ den Raum, um noch einmal mit dem Grafen zu sprechen.

Die Tür fiel leise ins Schloss.

-Allen... warum tust du mir so etwas an? Warum? Hasst du uns alle am Ende wirklich und wolltest von Anfang nur unseren Tod? Hast du die ganze Zeit nur gespielt? Nein... das kann ich nicht glauben... du warst doch unser Allen, du hast doch gesagt, du wirst die Menschen und die Akuma retten... warum machst du nur jetzt so etwas? Warum musstest du zur Puppe werden? Dein Herz hat doch geschlagen, genauso wie meines... Allen...-
 

Allen öffnete die Tür zu dem Zimmer des Grafen. „Oi. Konban wa, Allen-Chan ♥“ „Konban wa, Graf. Ich muss etwas fragen.“ Der Junge setzte sich zu den Füßen des Grafen auf den Boden und legte sein Kinn auf eines der Knie des anderen. „Graf, warum hast du mich gebaut? Es ist so schwer zu leben und besser als alle zu sein.“ „Aw, mein kleines Meisterstück♥!“

Der Graf streichelte dem Kleineren über den Kopf und brachte seine Haare ein wenig durcheinander. „Ich habe dich gebaut, damit du mir diese widerspenstigen Exorzisten vom Leibe schaffst und wir in Ruhe die Welt zu einem besseren Ort machen können. Da ist es nur natürlich, dass du besser bist ♥ !“

„Aber warum?“, fragte der andere weiter und zog eine Schnute. „Ich will mich nicht weiter langweilen. Der Bookman und ich gehen jetzt weg und machen eine Reise...“ Der Graf sah ihn kurz stutzig an, dann drückte er Allen fest an sich und Freudentränen schossen ihm in die Augen. „Mein kleines Meisterstück ist so schnell groß geworden! Ich bin ja so stolz ♥!“

Allen hustete ein wenig und der Graf ließ ihn wieder los. „Natürlich, geht raus in die Welt und habt euren Spaß! Der Bookman fällt dir hoffentlich nicht zur Last? ♥“ „Nein, ich habe ihn soweit in meiner Gewalt. Er wird praktisch sein.“ Allen erhob sich und verneigte sich kurz.

„Ich gehe jetzt.“ „Kommt gut zurück ♥!“
 

Lavi packte Allens Koffer und hoffte, dass dieser überraschend lächeln und sagen würde, dass das alles nur ein Trick war...

Allen öffnete die Türe und Lavi blickte auf, er lächelte nicht, Lavi ließ den Kopf wieder hängen. „Oi, Noah-Sama... hast du Bescheid gesagt?“ „Ja.“ „Gehen wir jetzt zu den anderen und bringen sie um?“ „Was denn sonst?“ „...“ Allen setzte sich aufs Bett und klopfte sachte neben sich. Der Bookman stutzte kurz, dann setzte er sich neben Allen hin und sah ihn verwirrt an. „Bookman, du weißt, dass ich das tun muss. Ich bin ein Noah, ich bin die Puppe, die der Graf vor langer Zeit gebaut hat. Ich muss die Exorzisten richten. Das ist meine Aufgabe.“ „Allen... du-“ „Still! Ich werde mein Ziel erreichen, du kannst auf meiner Seite sein, oder hier und jetzt als erster sterben. Rhode wird dir dieses Mal nicht helfen.“ Er legte seine langen Klauen seines Innocence an Lavis Hals und strich leicht über die Haut.

„Also, Bookman? Wie findest du meinen Plan? Etwas, das du ausführen kannst?“ „Ha-hai...“ „Gu~t.“

Allen ließ seine Hand sinken und das Innocence nahm wieder seine übliche Gestalt an, die es immer hatte, wenn Allen es nicht benutzte.

„Wir gehen. Komm.“

Er stand auf und nahm einen schwarzen Mantel von dem Haken. Die Uniform hatte er nicht mehr an, er war kein Exorzist mehr, Lavi hatte sie dennoch eingepackt.

„Rhode, du öffnest uns eine Tür.“ Das Mädchen erschien und zog eine Grimasse. „Ich will nicht, dass Allen geht. Ich will nicht, dass er bleibt... Ich will meinen alten Allen zurück...“ „Sei nicht kindisch. Ich bin ich, außerdem werde ich wieder kommen.“ Er lächelte sie an. „Dein Lächeln gefällt mir nicht, pass auf ihn auf, Bookman.“

Sie öffnete eine Tür und Allen und Lavi schritten hindurch.

„Allen... du hast dich verändert... du bist nicht mehr und nicht weniger als ein Spielzeug, ohne Willen.“
 

Rhodes Türe führte sie direkt zurück nach Moskau. Linalee und die anderen hatten Wache gehalten und versucht einen möglichst guten Plan zu entwerfen, als das Mädchen laut aufschrie und nach draußen rannte. Die beiden anderen folgten ihr besorgt, doch Erleichterung machte sich breit, als sie sahen, auf wen Linalee zugerannt war.

Linalee hatte ihre Arme fest um Allens Hals geschlungen und drückte den Jungen fest an sich, sie hatte sich solche Sorgen gemacht. Dann war Lavi an der Reihe und auch er wurde fest gedrückt.

„Linalee-Chan... tut uns leid, dass wir dir solche Sorgen bereitet haben“, sagte der Bookman Jr und kratzte sich verlegen an der Wange. Es war nur ein Spiel. „Allen-Kun, Lavi... ich hab mir solche Sorge gemacht! Ihr müsst unbedingt alles erzählen!“, schluchzte sie und rieb sich die Augen.

„Linalee, wir wurden angegriffen.“ „Die Noah?“ Allen nickte. Bookman meinte, sie sollten allesamt wieder ins Wachhäuschen gehen, sonst würden sie sich noch den Tod holen.

Im Warmen angelangt, stellte Lavi den Koffer auf den Boden und sie setzten sich alle um den Tisch.

„Allen-Kun, woher hast du diesen Mantel? Und woher stammt der Koffer?“, fragte das Mädchen verwundert. „Die Sachen haben wir bei den Noah gefunden, Allens Uniform ist ein wenig kaputt gegangen“, antwortete Lavi blitzschnell. Kanda saß schweigend da und verzog seinen Mund missmutig.

„Lavi, wie war es dort?“, fragte Bookman interessiert und Lavi erzählte ein wenig, Linalee und der Bookman hörten gespannt zu. Allen lächelte sanft und lauschte den Worten des anderen, er hatte sich wirklich eine gute Geschichte einfallen lassen.

„Che, du denkst wohl, wir sind alle so dumm, Moyashi.“ Allen blickte auf und sah Kanda in die kalten Augen. „Wie bitte?“, fragte er höflich. Lavi verstummte, Bookman und Linalee sahen die beiden an.

„Du glaubst allen Ernstes, ich kaufe dir und dem Baka Usagi diese Geschichte ab?“ „Was ist denn sonst passiert, Kanda?“ „Che... als ich hier herkommen sollte, da ging ich durch eine von Rhodes Türen. Du denkst doch nicht wohl wirklich, dass ich genauso leichtgläubig bin, wie die anderen? Du, bist eindeutig nicht der selbe, wie vorher.“

Es ging schnell, so schnell, dass keiner es wirklich gesehen hatte, Bookman und der Rest waren in Deckung gegangen, als Allen über den Tisch mit aktiviertem Innocence gesprungen und gegen Kanda gekracht war.

Hätte dieser nicht Mugen gezogen, so wäre er wohl ernsthaft verletzt worden.

„Noah!“ „Exorzist!“ Linalee schrie entsetzt auf, als sich Allens Haut dunkel verfärbte und die Kreuze auf seiner Stirn erschienen. „Allen-Kun!“ Bookman hielt sie fest, damit sie nicht zu ihm lief. „Lavi, was, was bedeutet das alles?“, fragte sie den anderen. „... Linalee... Es tut mir so unendlich leid, aber wir gehören nicht mehr zu euch. Allen ist die Puppe.“

Es gab ein lautes Krachen und Allen und Kanda waren nach draußen verschwunden. Lavi rannte ihnen hinterher, Bookman und Linalee blieben zurück, sie stand unter Schock, konnte sich nicht mehr rühren.

Wie kleine Puzzle-Steine war ihre Welt zerfallen, sie lag in Trümmern und es fehlten entscheidende Teile, um sie wieder zusammen zu fügen...

Wenn er es nicht schon so oft gesehen hätte, dass sich Allen und Kanda an die Kehle gegangen waren, hätte es ihn mehr geschockt.

Dennoch, dieses Mal war die Lage ernster, dieses Mal standen sie sich als Feinde gegenüber, sie waren nicht mehr auf der selben Seite, hatten nicht mehr die selben Ziele.

„Allen!!“, rief der Rothaarige erschrocken, als Kanda nach ihm schlug und ihn nur knapp verfehlte, der Noah hatte jedoch wirklich keinen Grund, dass er sich sonderlich anstrengte.

Er war Kanda weit überlegen und nach kurzer Zeit lag der Japaner auf dem Boden, blutüberströmt und schwer atmend.

Der Fluch heilte zwar seine Wunden, dennoch hatte ihn der letzte Schlag schwer getroffen und er war zu Boden gegangen.

Allen lächelte unheilverkündend und hob seine Klaue drohend über Kandas Kopf, Lavi griff zu seinem Innocence.

„Ozuchi Kozuchi! Shin!“

Lavi schnappte Allen und entfernte sich schnell von dem Schauplatz, etwas anderes hatte er für seinen verwundeten Freund nicht machen können.

-Yuu... bitte, du darfst nicht sterben... Minna... wir müssen Allen retten! Auch, wenn ich mir euer Vertrauen bis in alle Ewigkeit zerstört haben sollte, rettet Allen... rettet ihn vor sich selbst!-

Er hielt den Noah fest an seinem Arm und zog ihn weiter hinter sich her.

Schließlich erreichten sie einen Platz, der weit genug entfernt schien, dort setzte Lavi Allen ab und ließ sein Innocence wieder auf normale Größe schrumpfen, Allen deaktivierte seinen Arm und sah Lavi leicht zornig an.

„Was sollte das? Bookman Jr.?“ „Allen, ich...“ Er schlug ihm hart ins Gesicht. „Wie konntest du es nur wagen, mich davon abzuhalten, den Exorzisten zu töten?!“ „Ah... Allen, ich-!“ Allen packte ihn um den Hals, drückte ihn zu Boden.

„Wie kannst du meinen Befehlen nur so sehr entgegenwirken? Wieso zerstörst du alles?“

Lavi hustete und Allen ließ seinen Hals los, hielt ihn aber dennoch fest. „Sag es mir!“ „Ah... Weil ich Allen lieb hab. Ich lasse nicht zu, dass du alles zerstörst, wofür er gekämpft hat.“

Der Noah ließ ihn einfach im Schnee liegen, ging ein paar Schritte, er brauchte einen klaren Kopf.

-Weil ich Allen lieb hab.-

„Urgh... du Vollidiot!“, schrie der Weißhaarige und wandte sich zornig um.

„Du hattest mir Treue geschworen! Hast du das vergessen?!“ „Ich habe Allen Treue geschworen.“
 

„Kanda! Oh mein Gott!!“

Linalee stürzte zu dem Japaner, der sich inzwischen wieder aufgesetzt hatte und stützte ihn ein wenig, er stieß sie weg.

„Che... dieser Baka Usagi hat mich gerettet...“, knurrte er zornig und wischte etwas Blut von seiner Unterlippe. „Kanda...“ „Moyashi ist die Puppe.“ „Oh nein, nein... das darf nicht sein!“ Bookman war Linalee hinterher gerannt, doch kam erst jetzt zu ihnen, sie war einfach viel zu schnell.

„Dieser dumme Lavi, er hat sich den Noah angeschlossen...“ „Nein, Bookman, das würde Lavi nie tun!“

Doch alle drei Anwesenden wussten, dass sie sich nur etwas vormachten. Noah, Allen ... er hatte sie verraten, er hatte sie alle verraten, genauso wie Lavi es nun getan hatte.

„Che... Sieht so aus, als wären wir noch weniger geworden.“

„Kanda... Lavi hat dich gerettet, er ist sicher nicht gegen uns! Und Allen auch nicht! Der Graf zwingt ihn bestimmt!!“

Bookman mischte sich nicht weiter ein, er war hier um zu beobachten und zu dokumentieren, doch auch ihm tat das Mädchen leid.

Sie hatte zwei ihrer wertvollen Freunde einfach so verloren und somit einen Teil ihrer Welt.

„Verfolg sie doch, wenn es zu gefährlich wird, dann kannst du immer noch zurück kommen.“

Linalee nickte und aktivierte ihre Boots.

„Ich bin bald zurück!“, rief sie über ihre Schulter, als sie davon jagte und Lavi und Allen verfolgte.
 

„Lavi, ist dir nicht kalt?“ „Nein...“ „Bist du sicher? Du zitterst und ein toter Bookman nutzt mir so gar nichts.“

Die beiden Jungen saßen an einem kleinen Lagerfeuer und der Bookman in Spe wärmte sich seine kalten Hände. Er war so dankbar, dass er sein Bandana und seinen Schal noch hatte, sonst würde er wohl wirklich noch Erfrierungen erleiden.

Ein reger Windstoß blies den beiden hart ins Gesicht und die junge Exorzistin stand vor ihnen, in ihren Augen spiegelte sich Entschlossenheit.

„Allen-Kun, Lavi! Was macht ihr nur?“

Allen sah sie nicht an, starrte nur weiter ins prasselnde Feuer.

„Linalee-Chan... Wir...“, begann Lavi, doch er wusste nicht so recht, wie er weiter machen sollte. Immerhin konnte er es nicht rechtfertigen, was die beiden getan hatten.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Und alles, was ihr macht, ist, dass ihr mir noch mehr Kummer bereitet!!“, schrie sie aufgebracht und Tränen bildeten sich in ihren Augen.

Lavi konnte es noch nie leiden, wenn er sie weinen sah.

„Linalee, verstehst du es denn nicht? Ich bin Noah, ich bin die Puppe, die der Graf vor langer Zeit gebaut hat.“

„Red doch keinen Unsinn Allen!“ „Linalee-Chan, er hat Recht...“ „Na und? Und wenn er eine Puppe ist, was macht den Unterschied? Er ist immer noch mein Allen-Kun!“

Eine unangenehme Stille herrschte für einen Augenblick zwischen den drein. Lavi blickte zu Allen, der wiederum sah zu Linalee und diese hatte beide scharf im Blick.

„Du... du denkst also wirklich, dass ich, dein Allen bin?“, fragte der Noah und lachte kalt. „Ich denke das nicht nur, ich weiß es, Allen-kun! Du hast dich vielleicht verändert, du hasst und verachtest uns vielleicht alle, aber... aber trotzdem bist du noch ein Teil meiner Welt...“

Allen stutzte, das hatte er nicht erwartet, er hatte gedacht, sie würde meinen, dass er immer noch so wie früher sei.

Ihr war es bewusst, dass er nicht mehr so war und sie wollte ihn trotzdem noch als Teil ihrer Welt anerkennen?

„Ke... Erbärmliches Menschenweib!“, grollte er und stützte sich auf sie, doch Linalee war schneller als er und hüpfte hoch in die Luft. Lavi konnte sich nicht einmischen, dieser Kampf spielte auf einer anderen Ebene, Linalee war viel zu schnell, als dass er ihr Deckung hätte bieten können.

„Allen-Kun! Du bist nicht mehr der, der du warst, aber bitte, lass mich dich trotzdem in meiner Welt haben! Bitte!“, flehte das Mädchen, als Allen ihm nachsetzte.

„Glaubst du, dass du es wert bist, dass ich dich akzeptiere?“, antwortete er nur und schlug nach Linalee, als sie an ihm vorbei sprang, ihn bei seinen Schultern packe und in den Boden rammte. Zum Glück war eine beträchtliche Menge Schnee dazwischen, der den Sturz abfing.

„Bah... du Miststück!“, fluchte der Junge, als er sich aus dem weißen Hügel kämpfte, sie landete geschmeidig neben ihm.

„Allen... komm mit mir...“ Er sah sie verachtend an, doch sie lächelte nur und kniete sich zu ihm. „Allen-Kun... bitte...“ Sie schlang ihre Arme um seine zierliche Gestalt und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

„LINALEE! PASS AUF!“, rief Lavi, doch Allen hatte die Hand nur gehoben, um ihr über den Rücken zu streicheln, seine Haut war wieder so blass, wie eh und je, die Kreuze waren verschwunden. „Auch Tyki... durfte... bei seinen Freunden sein...“, nuschelte er und drückte seine Nase gegen die Schulter der anderen.

-Dreht er jetzt am Rad? Oder ist das nur ein Trick?-

Lavi war erstarrt, doch Allens Augen schlossen sich jeh und er fiel in Ohnmacht, das Mädchen fing ihn auf.

„Lavi... lass uns zurück gehen...“, sagte sie ruhig und warf sich den Jungen über die Schulter.“

Der Bookman in Spe löschte das Feuer und folgte der anderen in einigem Abstand, er konnte ihr nicht in die Augen sehen.

Kanda und Bookman warteten bereits auf sie und der Alte kümmerte sich gleich darum, Allen gründlich zu untersuchen.

Seine Verletzungen waren nicht schlimm, also konnte er nicht allzu viel für ihn tun. „Bookman, gibt es vielleicht eine Möglichkeit...?“, fragte die Exorzistin besorgt. Der Mann sah sie kurz an, dann nickte er.

„Ja, die gibt es in der Tat. Wenn mein Idiot von einem Nachfolger sich nicht gegen uns gestellt hätte, wäre das schneller gegangen!“ Er sah Lavi böse an, der zuckte zusammen und versteckte sich hinter Kanda.

Der Japaner seufzte nur verächtlich, ließ ihn aber machen, immerhin hatte ihm der Rotschopf das Leben gerettet und er hatte im Moment andere Sorgen, als einen Baka Usagi zu jagen.

Der Alte fuhr fort: „General Marian Cross müsste in der Lage sein, dass er Allen umbaut, genauso, wie der auch die Akuma umgebaut hat.“

Die drei Exorzisten und der Bookman schwiegen für eine Weile, Allen schlug die Augen auf. „Allen-Kun!“ Linalee stürzte an sein Bett und umarmte ihn. „Linalee...“, sagte er tonlos. Er hatte schreckliche Kopfschmerzen.

„Was ist passiert?“ „Che, Moyashi, du kannst nicht einfach so tun, als hättest du alles vergessen!“ Allen sah zu Kanda. „Seit wann ist er denn hier?“ Lavi setzte sich zu Allen ans Bett und sah ihn durchdringend an.

„Er hat es vergessen...“, sagte er nur und strich Allen über die Stirn. „Er weiß es nicht mehr...“

-„Allen...“

Mana?

„Denkst du, du kannst diese Angst vor der Schwarz-Weißen Welt ablegen?“

Mana, ich habe Freunde und sie werden immer an meiner Seite stehen...

„Dann schaffst du es durch die Liebe zu deinen Freunden und den Akuma?“

Ja... ich bin mir sicher....

-
 

Der Junge mit den Haselnussbraunen Haaren lächelte und der ältere Silberhaarige nahm ihn in die Arme. Mana lächelte den beiden Jungen zu und verschwand.

Schnee fiel auf die Welt.


 

-Ich habe keine Angst mehr vor den Stimmen, denn ich weiß, sie gehören den Menschen, die mich lieben und schätzen lernten... und ich weiß, dass sie immer für mich da sein werden, egal was geschieht.-
 

Lavi lächelte Allen breit an und stupste ihm gegen die Wange. „Du hast uns ganz schöne Sorgen gemacht, Allen-Chan~“ Der Silberhaarige schmollte. „Ich heiße Allen! Merkt sich das denn niemand? Und was soll ich vergessen haben? Ich weiß nur nicht, was passiert ist. Ich erinnere mich nur mehr an eine Nacht, in der mein Kopf auf einmal so geschmerzt hat...“

Die Exorzisten und der Bookman wechselten besorgte Blicke, doch sie sagten nichts darauf. Sollten sie ihm die Wahrheit sagen?

Nein, es war besser, wenn er es noch nicht wusste... noch nicht...
 


 


 

Ich melde mich aus der Versenkung!

:D

Ich wollte eigentlich schon viel eher uploaden, aber ich hab die letzten Wochen im Krankenhaus oder beim Arzt verbracht und konnte nicht.__.

(Leute, ich hasse Zecken)

*räusper*

Nun, zu diesem Kapitel möchte ich sagen, dass ich ziemlich lange an dem Schluss gefeilt habe, zuerst wollte ich es eher abgeschlossen schreiben, aber ich hab mich für dieses offene Ende entschieden.

Sou~

Allen ist also wieder bei seinen Freunden.

Wie wird sich die Geschichte entwickeln?

Ich hoffe, ihr haltet mir weiterhin die Treue!

*strahl*

(Und yay für das neueste D.Gray-Man Chapterx3)
 

Liebe Grüße

NobodySora



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2010-10-11T12:29:23+00:00 11.10.2010 14:29
Das ist soooooo HAMMER! Ich liebe, liebe, LIEBE diese Story! Bdde, bidde, bidde schreib weiter!
Von:  Kenshin
2009-11-04T18:53:07+00:00 04.11.2009 19:53
Hey ho~~

Seid Tagen schnüffel ich mich schon durch sämtliche D.Gray-men Fanfics (und ich muss zugeben ich lese nicht gerne) aber diese hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Sehr schön gecshrieben, gerade so gefühlsvoll.
Die ganze Thematik ist toll weil gleich am Anfang Fakt auf Fakt kommt und keine heile Welt exestiert. Das find eich sehr gut gelungen und einzelne Charakter sind sehr gut beschrieben. So real und fiktiv in einem. Eine tolle Mischung.

Das einzige was ich vielleicht zu beanstanden habe sind die vielen "Fachwörter". Mich selbst soll es nicht stören aber vieleicht welche die nicht so mit dem japanischen vertraut sind, oder eben mit den umgangsprachlichen in der Serie (siehe "Jiji"). Ich weiss nicht. Das könnte ins Auge gehen irgendwann.

Auf jedenfall werde ich sie im Auge behalten und würde mich freuen mehr lesen zu können ^~^

Liebe Grüsse Kenshin
Von:  Rhode_Camelot
2009-04-08T08:13:18+00:00 08.04.2009 10:13
Aw...
Armer Allen!
Ich fand das Kapitel wirklich gelungen, du hältst deinen Stil und deine Qualitaet wirklich durch!
Ich hoffe natuerlich, dass es bald weiter geht!
Und ich bleib dir und der FF treu<3
Bitte bald weiter schreiben~

[[Rhode_Camelot]]
Von:  Youriko
2009-04-04T07:33:50+00:00 04.04.2009 09:33
Yatta!
Endlich geht's weiter<3
*freu freu freu*
Jie, ich muss sagen, ich bete dich an!
Du schaffst es, die Charas IC zu lassen und doch ein wenig umzuändern.
Es ist toll<3
Ich hoffe, du machst noch ganz, ganz viele Kapiteln!
^O^
*ancheer*
Natürlich bleib ich dir treu und werde mit Spannung weiterlesen!
:DD
*strahl*
Weiter sou~
Von:  Zacksy
2009-04-03T14:48:07+00:00 03.04.2009 16:48
whui~
endlich~ *freu* xD
das war mal wieder ein schönes kapitel ^___^
erstmal großes lob an dich =D
whui~ *etwas planlos bin* *keine kontruktive kritik geben kann* xD
im grunde gab es nichts zu bemäkeln p_p
schöne dialoge, ausreichend handlung, angenehme wortwahl~ hach~ so bringt das lesen doch spaß~ =D
ich hoffe, dass du uns bald wieder mit einem neuen kapitel beehrst~ x3

lg
tari~chan
Von:  Maiiann
2009-04-02T21:17:05+00:00 02.04.2009 23:17
Cliffies sind böse... aber iwie mag ich diesen hier.. vielleicht weils zumindest grad an ner, nun ja, mehr oder weniger positiven Stelle ist. ^^;;
Und ich bin auch eine von denen, denen unser armes Häschen leid tut. ;_;"
Böses Allen-chan >__<""""
Cross soll ihn unbedingt umbauen... aber... so wie ich dich kenn wird das noch ewig dauern bis so was passiert..... oder es passiert bald mal, aber was geht schief. |DDD
Naja, soll aber auch toll sein, so kommt man wenigstens auf die benötigte Dosis Drama, die reicht ja schon für ne ganze Woche xP~~
*grins*
Hoffentlich gehts bald weiter... auch wenn ichs bezweifle, solche Kapis dürfen aber auch ihre Zeit brauchen<33
Nyu, egal, dann wieder ne ENS, und ich bin g l ü c k l i c h : D ~
..<3
Von:  Nanashi_Shion
2009-04-02T19:23:29+00:00 02.04.2009 21:23
Awwww, der neue Kapi ist genau so toll wie die vorherige Kapi und ist echt spannend.
Ich kann kaum erwarten auf den neuen Kapi. Aber ich denke, dass du eine Weile braucht, um neue Kapi hochzuladen. Also ich kann warten :D
Von:  Yuzel
2009-04-02T17:19:48+00:00 02.04.2009 19:19
wahhh x33
das is sooooooo kawaii x33
das is einfach zu goldig, ich liebe diese geschichte^^
Von:  bones
2009-04-02T17:02:10+00:00 02.04.2009 19:02
Das Kappi war wieder echt supi
Da wird sich Allen aber freuen wenn sie Cross wieder sehen XD
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
Von:  Edward--Elric
2009-04-02T16:09:45+00:00 02.04.2009 18:09
Es ist LIEBE!
Mach weiter~
*poke*
Ich mag keine Cliffhanger>D Die sind böse und zwingen einen, weiter lesen zu wollen!!
(>w<)
Dieses Kapitel hat meine Nerven ruiniert(;__;)
Allen ist so ein Baka!!
(;__;)
Arme Linalee...
Gott sei Dank ist er wieder halbwegs normal... bitte, bitte, bitte!!! lass ihn nicht Puppe bleiben(;.;)
Cross soll was machen!
(>o<)
Ich freue mich schon auf mehr!
Und klar bleib ich dir und der FF treu, sie ist toll!


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