Zum Inhalt der Seite

Unbezahlbar

Eine Wichtel - Fanfic
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unbezahlbar

Chiho, diese Oster-Wichtel-Fanfic ist für dich :D

Du wolltest etwas, dass ein bisschen liebesschnulzig ist… und naja, ich hoffe ich hab das rein gebracht :D

Viel Spaß beim lesen ^^
 


 


 

Wichteln war eine von Narutos neuesten dümmsten Ideen. Neji hatte schon genug davon, bevor er jemanden „bewichtelt“ hatte.

Das ganze war einfach nur lächerlich. Es ging beim Wichteln darum, der Person deren Namen man gezogen hatte ein so genanntes Wichtelgeschenk zu schenken,ohne dass derjenige wusste, von wem dieses Geschenk kam. Shikamaru hatte es als „nervtötend“ bezeichnet und Neji konnte ihm dabei nur zustimmen.
 

Geboren war diese Idee aus der puren Not heraus. Als frisch gebackene Chuunin, verdienten die meisten der jungen Ninjas zu wenig als dass sie sich teure Geschenke leisten konnten. Naruto als einziger Genin konnte sich nicht einmal billige Geschenke leisten. Auf Neji traf das jedoch nicht zu, immerhin war er bereits ein Jounin und verdiente somit erheblich mehr als Tenten, Lee oder der Rest der Rookie 9. Kurz gesagt, es gab für ihn keinen Grund, jemanden zu "bewichteln". Alleine das Wort verursachte, dass er eine Gänsehaut bekam.

Aber am Ende hatte er sich doch von Lee und Tenten überreden lassen mit zu "wichteln".
 

Um den Zufall entscheiden zu lassen, wer wen beschenkte hatte jeder Shinobi seinen Namen auf einen Zettel schreiben müssen. Alle Zettel waren vermischt worden und anschließend hatte jeder einen gezogen.

Eigentlich hatte Neji erwartet, dass für ihn die Aufgabe des wichtelns sehr einfach werden würde. Mit seinen fast unbegrenzten finanziellen Mitteln wäre es ihm ein leichtes gewesen für ein Mädchen Schmuck zu kaufen, dass ihr Herz zum Schmelzen bringen würde. Und im Fall, dass das Glück einem Shinobi hold gewesen wäre, hätte er ihm ein neues Kunai oder vielleicht einen Shuriken geschenkt. So einfach hätte alles kommen können.
 

Er sah erneut auf seinen Zettel. Als er ihn gezogen hatte, dachte er, dass kein Name ein wirkliches Problem für ihn darstellen würde. Nach dem öffnen jedoch wusste er es besser.

Er hob den Kopf und sah auf das Mädchen, welches das Los für ihn bestimmt hatte. Wie durch Zufall erhoben sich fliederfarbene pupillenlose Augen und spiegelten sich in den Seinen.

Wusste sie es…? NEIN!
 

Schnell drehte er seinen Kopf weg, damit es nicht zu offensichtlich wurde, dass er es war, der sie gezogen hatte. Er wusste nicht wieso, aber er wollte unter allen Umständen vermeiden, dass sie es herausfand.
 

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$
 

Zwei Tage später saß der junge Ninja im Garten der Hyuugas auf einer Bank und betrachtete die junge Frau, für die er ein Geschenk finden musste. Hinata Hyuuga, die Frau, die alles hatte und mit allem zufrieden war.
 

Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, wie immer wenn sie alleine in ihrem Kräutergärtchen arbeitete. Es war, als würde sie die Einsamkeit genießen. Schon als Kind, war sie immer hier zu finden gewesen, erinnerte er sich.
 

Neji kam der Gedanke, ob es nicht vielleicht deshalb war, weil sie in der Einsamkeit niemand enttäuschen konnte. Gleichzeitig fragte er sich, ob es überhaupt möglich war, Hinata zu enttäuschen. Egal wie billig oder einfallslos sein Geschenk sein würde, Hinata wäre glücklich damit. Und gleichzeitig, egal wie teuer und originell, nichts konnte in seinen Augen gut genug für die Frau sein, die eines Tages als Familienoberhaupt sein Leben in ihren Händen hielt.

Den selben kleinen Händen, die gerade in der Erde nach Wurzeln gruben, bestimmt für eine Salbe, die vielleicht seine Wunden heilen könnten. Hände, deren Arbeit unbezahlbar war. Egal was er ihr schenken würde, es wäre nicht gut genug.

Und doch, er wollte ihr einen Wunsch erfüllen. Nur war es schwer, heraus zu finden, was sie sich wirklich wünschte.
 

Langsam stand er auf und näherte sich ihr mit lautlosen Schritten.

Als er hinter ihr angelangt war, blieb er kurze Zeit stehen und sah sie von hinten an. Er atmete tief durch und versuchte jegliche Regung aus seinem Gesicht zu verbannen. Unter keinen Umständen durfte sie erraten, dass er es war, der ihr Los gezogen hatte.
 

„Hinata-sama“, begann er schließlich und es tat ihm weh, als der kleine Körper vor ihm zusammen zuckte. Zwar hatte er es geschafft, ihr seit dem Chuunin Examen näher zu kommen. Sie hatten sich sogar angefreundet. Doch einen Rest Schüchternheit hatte Hinata nie abgelegt.
 

Mühsam schluckte er sein Unbehagen hinunter, bevor er weiterredete.

„Wird dein Wichtelgeschenk eine Heilsalbe werden?“, fragte er, und ließ dabei einen leicht spöttischen Ton in seiner Stimme mitschwingen. Sie sollte nicht erahnen, wie ernst er dieses Kinderspiel nahm.

Die einzige Antwort die er bekam, war ihr Atem, der schneller und schwerer wurde. Er betrachtete ihre kleinen schmutzigen Hände, die vor wenigen Minuten noch in der Erde gegraben hatten und bald aus den mühsam gewonnenen Wurzeln und Kräutern Salben herstellen würden. In seinem Gedanken sah er ihre Hände, wie sie sanft diese Salbe über eine Wunde auf einer Brust strichen. Narutos Brust…

„Für den Uzumaki?“, die Frage schwebte einige Sekunden in der Luft und ließ ihr Gesicht rot werden vor Scham. Das Ausbleiben einer Antwort reizte Neji noch mehr und murmelnd fügte er hinzu: „Wie erbärmlich!“. Im selben Moment, in dem die Worte über seine Lippen gekommen waren, hatten sie ihm bereits Leid getan.
 

Die Frau, die bis zu diesem Moment fast regungslos vor ihm verharrt hatte, fing an zu zittern und um Atem zu ringen. Hastig fuhren ihre Hände zu dem Korb, in dem sie die Kräuter gesammelt hatten, und zogen ihn an ihren Körper.

In schreiendem Gegensatz zu ihren gerade noch hastigen Bewegungen stand sie langsam auf und sah in seine Richtung. Er wollte, dass sie ihn ansah, aber ihre Augen trafen ihn nicht. Sie blieben auf den Boden gerichtet und das Einzige, was Hinata hätte wahrnehmen können, waren seine Schuhe. So stand sie einige Sekunden vor ihm, während er überlegte, wie er das gerade gesagte wieder gut machen könne.

„Entschuldige“, flüsterte sie, was eigentlich er hätte sagen müssen. Noch bevor ein weiteres Wort fallen konnte, hatte Hinata sich umgedreht und lief, den Korb fest an ihre Brust gedrückt davon.
 

Neji wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Es tat ihm Leid. Er wusste wirklich nicht, wie er das eben gesagte wieder gut hätte machen können.

Eigentlich hatte er sie nur fragen wollen, was sie einem Mädchen schenken würde oder was sie geschenkt haben wollte. Andrerseits war dem jungen Ninja klar, dass es dumm wäre, ihr so offensichtlich zu zeigen, wer sie beschenken musste.
 

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$
 

Die Zeit lief ab. Es verblieb nur noch ein Tag, in dem er das Geschenk besorgen musste.
 

Lange hatte Neji überlegt, was er Hinata schenken sollte, ohne auf eine Idee zu kommen. Immer und immer wieder sagte er sich, dass sie nicht wüsste, von wem es komme und sie ihm deshalb keine Vorwürfe machen würde. Und selbst wenn sie es wüsste, Hinata war kein Mensch der sich über etwas beschwerte.
 

Auch wenn alle seine Gedanken in die gleiche Richtung gingen, konnte er sich selbst nicht davon überzeugen. Hinata mochte mit dem Geschenk vielleicht zufrieden sein, aber er selbst wäre es nicht. Und das "vielleicht" blieb auch in dem Satz stehen.
 

Seine Schritte führten ihn durch die Gassen der Konohaer Läden. Auf dem Weg war er Tenten begegnet, die über das ganze Gesicht strahlend aus einem Waffengeschäft kam.

Die Frage, was sie darin gekauft hatte, sparte Neji sich. Es war sowieso offensichtlich.
 

Nachdem sie sich begrüßt hatten, gingen beide die Straße entlang. Tenten quasselte vor sich hin, während Neji tief in seinen Gedanken versunken war. „…, was denkst du?“, versuchte Tenten ihn in das Gespräch mit einzubeziehen. Der einzige Grund, warum er wirklich auf den Satz gehört hatte, war, weil ihre Stimme etwas höher ging, wenn sie eine Frage stellte.

„Ich bin ganz deiner Meinung“, diese Antwort passte immer und das strahlende Gesicht Tentens verriet ihm, dass er voll ins Schwarze getroffen hatte. Sie gingen weiter und Neji flüchtete wieder in seine Gedanken, um den Redeschwall der Kunoichi zu entfliehen. Um zu seiner Frage zurück zu kommen, was genau sollte er nun Hinata schenken.

„… kann das sein?“, kam eine weitere störende Frage. Diese war schon etwas schwerer zu beantworten.

„Wäre möglich“, nuschelte er. Tenten starrte ihn an. „Was?“

„Wie was?“, fragte der junge Ninja und kassierte noch, bevor er wusste wie ihm geschah, eine Ohrfeige.
 

Tenten war inzwischen knallrot angelaufen. „Ich habe dich gerade gefragt, ob es sein kann, dass du mir gar nicht richtig zuhörst!“, schimpfte sie. Neji wich ihrem Blick aus. Er war soeben auf frischer Tat ertappt worden. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schritt Tenten in der entgegengesetzten Richtung fort. Die Chance, sie um Rat wegen des Wichtelgeschenks zu fragen, war damit auch gestorben. Mürrisch ging Neji alleine weiter.
 

Kurz darauf sah er Kiba und Shino gemeinsam aus einem Schmuckgeschäft kommen. „Hey, Neji!“, Kiba schenkte Neji ein verboten breites Grinsen, „Hast du dein Wichtelgeschenk auch schon?“

Der Blick, den der junge Hyuuga dem Inuzuka zuwarf, sprach Bände, wurde aber nur mit einem Lachen beantwortet.

„Dann wünsch ich dir noch viel Spaß beim Wichteln!“

Neji hätte alles getan, um den Schreihals den Mund zu stopfen. Spaß? PAH!!!!
 

Aber wenn die anderen Jungen auch nichts Besseres fanden, als Schmuck, wäre es vielleicht ganz angebracht Hinata auch so etwas zu schenken. Je durchschnittlicher sein Geschenk war, desto weniger konnte jemand erahnen, dass er es gewesen war, der es verschenkte. Deshalb ging er, ohne ein weiteres Wort zu verlieren in den Juwelier. Sein Blick fiel sofort auf eine Kette. Der Anhänger der an ihr hing bestand aus einer anthrazitfarbenen Perle, welche von einem weißgoldenen Halbmond umrahmt wurde. Er schaute kurz auf den restlichen Schmuck, der feilgeboten wurde, entschied sich letzten Endes aber doch für seine erste Wahl. Es war das einzige Schmuckstück, welches er als gut genug für eine Hyuuga-Erbin erachtete. Selbst, wenn er den Preis vollkommen überteuert fand.
 

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$
 

Am nächsten Tag bereute er seine Wahl. Keiner der anderen Chuunins hätte es sich leisten können Hinata ein solches Geschenk zu machen. Wenn er es wie geplant verpackt in die Kiste mit den anderen Geschenken warf, würde, nachdem Hinata es geöffnet hatte, jeder wissen, dass es von ihm kam. Und wenn ihr die Kette nicht gefiel, was passierte dann? Die Situation war so peinlich, dass es nicht schlimmer kommen konnte.

Krampfhaft suchte er nach einem Ausweg, ohne einen zu finden. Das Einzige, was er mit Sicherheit wusste, war, dass er sie nicht verschenken würde.

Um etwas Neues zu besorgen, war es definitiv zu spät.
 

Letzten Endes entschloss er sich, ein leeres Kuvert mit Hinatas Namen abzugeben und zu hoffen, dass sie nicht zu enttäuscht war.
 

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$
 

Die Nacht der Geschenke war da. Die Rookie 9 und Team Gai hatten sich alle versammelt und warteten voller Spannung, was sie geschenkt bekommen würden. Nur Neji war nicht angespannt. Egal was sein Geschenk wäre, er könnte es sich genauso gut auch selbst kaufen, wenn er es wollte. Seine Teilnahme an diesem kindischen Spiel hatte nie einen Sinn ergeben.
 

Naruto hatte sich selbst, wie könnte es auch anders sein, zum Verteiler der Geschenke ernannt.

Keiner wusste, was in welchem Päckchen war, da jeder zu einer anderen Uhrzeit sein Geschenk hatte abgeben müssen. Neji war das nur Recht, denn so würde auch nie jemand erfahren, dass der Umschlag von ihm stammte.
 

Zielstrebig griff der blonde Ninja das größte Geschenk als Erstes heraus.

„Neji“, rief er laut, wenn auch ein bisschen Enttäuschung in seiner Stimme mitschwang, dass es nicht sein Geschenk war. Ohne eine Miene zu verziehen, nahm Neji das längliche Päckchen entgegen und öffnete es vor den vielen neugierigen Augen, die ihn beobachteten. Ein schön verzierter Waffengurt mit zwei Krummsäbeln, welche durch Schwertscheiden geschützt wurden, kam zum Vorschein. Was auf den ersten Blick so teuer aussah, entpuppte sich jedoch als Imitat, als er die beiden Schwerter aus den Scheiden zog. Beide Klingen waren anstatt aus scharfem Stahl aus Holz gefertigt. „Kinderspielzeug“, war Nejis verächtlicher Kommentar. Trotzdem legte er den Gurt um. Das Geschenk vollkommen abzulehnen war gegen seine gute Erziehung.
 

Der scharfe Blick mit dem ihn Tenten für seinen Kommentar strafte, entging ihm nicht und ließ ihn schwer schlucken. Immerhin, er hatte noch weniger als Kinderspielzeug abgegeben, flüsterte sein Gewissen ihm ein. Die Halskette, in seiner Hosentasche wurde von Sekunde zu Sekunde immer schwerer.
 

Naruto griff ein weiteres Mal in die Kiste und zog dieses Mal einen Umschlag heraus. Neji hielt die Luft an.

„Der fühlt sich leer an“, sagte Naruto und ohne auf den Namen zu achten öffnete er ihn und sah hinein. Was eigentlich gegen die Spielregeln verstieß. „Er ist leer!“, stellte er überrascht fest.

Neji wurde übel. Gleich würde er sagen, dass es Hinatas Geschenk war. Naruto drehte den Umschlag um und sagte leise „Shikamaru, es tut mir leid, aber du hast kein Geschenk bekommen.“
 

Shikamaru grinste Naruto nur breit an und entgegnete: „Ich hab das Geschenk schon bekommen. Zwei Stunden Schlaf heute Mittag.“

„Du hast dich selbst gezogen!!! Das gilt nicht, wir hätten neu ziehen müssen!“, schimpfte Naruto.

„Zu aufwendig“, wiegelte der Nara ab, „Außerdem bin ich vollkommen zufrieden mit meinem Geschenk.“
 

Nach diesem kleinen Vorfall ging es weiter.

Jedes Geschenk in der Kiste fand seinen neuen Besitzer. Ausnahmslos waren sie einfallslos, stellte Neji fest. Die Mädchen bekamen billigen Schmuck, die Jungen entweder ein Kunai oder ein Shuriken. Kurz gesagt, es war langweilig.
 

Während der Verteilung kam Tenten zu ihm und besah sich die Knäufe der Schwerter. „Sie sehen alt aus“, flüsterte sie.

„Dann ist es eben altes Spielzeug“, entgegnete Neji ihr.

„Du könntest damit trainieren“, meinte das Mädchen, um seine Stimmung zu heben. Sie wusste ja nicht, dass die Stimmung aus einem ganz anderen Grund am Boden war.

„Ich besitze Juuken, ich brauche keine Schwerter“, war Nejis Antwort.

Noch bevor Tenten antworten konnte wurde ihr Name aufgerufen. Shurikenohrringe waren ihr Geschenk.
 

Dann kam das letzte Geschenk. Hinatas leeres Kuvert.
 

Neji konnte seinen Blick nicht von der jungen Kunoichi losreißen, als er ihren Blick sah, nachdem Naruto das „Geschenk“ für sie geöffnet hatte. Das Lächeln verschwand und Verzweiflung machte sich auf ihrem Gesicht breit, als klar wurde, dass es sich um einen zweiten leeren Umschlag handelte. Keiner sagte etwas und die junge Kunoichi nutzte die Stille, um den Blicken der anderen zu entgehen.
 

„Hinata“, flüsterte Naruto, „wer kann so etwas nur getan haben.“

Neji kam sich vor, als würden ihn alle auf einmal anstarren. Er ertrug es nicht länger und stürmte ebenfalls nach draußen. Kalter Nachtwind schlug ihm entgegen.

Was sollte er jetzt tun? Er wusste es nicht…

Er beschloss, dass es das Beste war, sich zu allererst bei Hinata zu entschuldigen.

Nachdem er sein Byakugan aktiviert hatte, war es ein leichtes ihrem Chakra zu folgen.
 

Sie war zu einem kleinen See gelaufen, in dem sich silbern das Mondlicht spiegelte. Dort saß sie, leise schluchzend an einen Baum gelehnt.

Neji blieb jegliche Entschuldigung, die er sich zurecht gelegt hatte, im Halse stecken. DAS hatte er wirklich nicht gewollt.
 

„Hinata“, brachte er endlich hervor.

„Neji“, die kleine Person sah ihn von unten mit ihren lavendelfarbenen Augen an. Sie versuchte zu lächeln, aber er sah, wie ihr die Gesichtszüge wieder entglitten.

„Es tut mir leid“, sagte sie in einem verweinten Ton.

Neji kniete sich vor sie. Es verwirrte ihn, dass sie sich entschuldigte, wo er doch der Schuldige war.

“Was tut dir leid?“, fragte er, während er ihre Tränen von den Wangen strich. Hinata zeigte auf die Schwerter, „Ich wollte dir eine Freude machen.“

Neji nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. „Ist schon in Ordnung“, flüsterte er.
 

„Nein“, antwortete Hinata schlicht, „ich wollte dir ein Geschenk machen, dass gut genug für dich ist. Deswegen habe ich Vater darum gebeten, eine Waffe aus der Waffenkammer der Hauptfamilie zu bekommen. Er ließ mich eine aussuchen und ich dachte, die beiden Schwerter wären diejenigen, welche am besten zu dir passen würden.“
 

Neji schluckte schwer. Sie waren aus der Waffenkammer der Hauptfamilie? Dafür gab es nur eine Erklärung. Hiashi musste angenommen haben, Hinata wolle die Schwerter für sich.

Und doch blieben es nur Übungsschwerter… sie hatte sie wahrscheindlich nicht einmal richtig angesehen.
 

Seine Cousine zog einen der Säbel aus Nejis Gürtel und löste die Holzschneide vom Griff. Danach aktivierte sie ihr Byakugan und an der Stelle an der vorher die Holzscheide gesteckt hatte, erglomm nun eine Klinge aus Chakra.

„Du kannst sie benutzen wie Juuken… es ermöglicht einen Gegner ein klein bisschen mehr Distanz zu halten. Das Holz ist nur zum trainieren da.“
 

Nejis Herz wurde noch schwerer, als es vorher schon war. Die Schwerter, die Hinata ihm geschenkt hatte, waren unbezahlbar wertvoll. Wie konnte er das je wieder gut machen?
 

„Hinata… ich…“, sie legte eine Hand auf seinen Mund.

„Ist schon gut“, flüsterte sie und dieses Mal lächelte sie ihn wirklich an, „Ich weiß, du würdest immer für mich da sein und mich nie verletzen. Es war das Mindeste, was ich dir schenken konnte. Du hast es verdient… Du bist der einzige Freund, dem ich vollkommen vertraue.“
 

Neji verschlug es die Sprache. Ist schon gut? Wie konnte sie DAS sagen? Nachdem er ihr so wehgetan hatte? Er hatte NICHTS verdient. Nicht Hinatas vertrauen, nicht die Schwerter, nichts! Warum bekam er das alles? NICHTS war gut!
 

„Hinata“, redete er leise auf sie ein, „wegen des Kuverts...“

Das Lächeln von Hinatas Gesicht verschwand und wieder liefen ihr Tränen über die Wangen.

„Jemand kann mich so wenig leiden, dass er mir nicht einmal eine Kleinigkeit schenken wollte“, wimmerte sie leise, „weißt du wer es war? Was hab ich ihm getan? Vielleicht kann ich es wieder gut machen.“
 

„Ich war es“, gestand er endlich.
 

Ihr Blick traf den seinen. „Neji.“

Er kam sich vor, als hätte man ihn eingesperrt. „Ich wollte dir etwas schenken, aber ich wusste nicht was… ich wollte wirklich…“

Ihre Augen blieben an seinen haften und sahen ihn anklagend an.

„Hinata…“, langsam zog er die Kette aus seiner Tasche, „Ich… ich hatte Angst, sie könnte dir nicht gefallen… ich hoffe, du nimmst sie trotzdem... auch wenn es ein bisschen spät ist.“

Nie zuvor hatte er sich so unbeholfen gefühlt.
 

Noch bevor er wusste, wie ihm geschah, klammerten sich Hinatas Arme um seinen Oberkörper. Schluchzend drückte sie ihr Gesicht in seine Brust.

„Danke Neji.“, flüsterte sie.
 

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$

$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$°$o$
 

Einige Zeit später hatte sie sich wieder beruhigt. Er hatte inzwischen Hinata die Kette um den Hals geschlungen. Sie fand sie wunderschön.

Allein, dass sie ihm das gesagt und ihm verziehen hatte, ließ sein Herz um Tonnen leichter erscheinen.

Zusammen saßen sie am See und betrachteten die kleinen Wellen, in denen sich das Mondlicht spiegelte.
 

“Neji“, kam es plötzlich von Hinata, „eigentlich wollte ich dir etwas anderes schenken.“ Er sah sie an. Dann fiel es ihm ein.

„Die Heilsalbe“, sagte er und Erleichterung machte sich in ihm breit. Sie war für ihn gewesen? Er lächelte sie sanftmütig an. „Entschuldige, dass ich mich so gemein verhalten habe… es wäre ein Geschenk, dass von Herzen gekommen wäre. Und hätte ich es bekommen, ich hätte mich wirklich gefreut. Ich weiß auch nicht, warum ich so gemein zu dir war...“, es fiel ihm schwer, ihr das zu gestehen und sie anzulügen. Aber er konnte ihr unmöglich die Wahrheit sagen. Er wusste GENAU warum er gemein zu ihr gewesen war. Eifersucht. Aber wie sollte er ihr das erklären?

Hinata kicherte leise. „Es ist keine Heilsalbe. Es ist die Salbe, mit der das Haupthaus seine Siegel zeichnet.“

Diese Worte jagten Neji einen eiskalten Schauer über den Rücken.
 

Hinata hatte währenddessen eine kleine Schatulle hervorgezogen.

„Nimm dein Stirnband ab“, sagte sie fordernd. Widerstrebend gehorchte Neji und entblößte das Siegel auf seiner Stirn. Ihm war es peinlich, seine Schwäche so offen darzulegen. Aber was sollte er tun, nach allem, was er angerichtet hatte? Und sie war die Erbin der Hauptfamilie. Er biss seine Zähne zusammen. Sie konnte ihm befehlen, was auch immer sie wollte.
 

Hinata öffnete die Schatulle und tunkte die Spitze ihres Zeigefingers ein. Angewidert betrachtete Neji die grüne Farbe. Es brachte alte Erinnerungen hervor.

„Wenn ein Hyuuga einmal versiegelt ist“, begann Hinata, „kann man das Siegel nicht mehr aufheben.“

Es war nichts Neues. Ihre Fingerspitze wanderte auf seine Stirn zu.

Automatisch wich er ihr aus. Es war, als würde er das Siegel ein zweites Mal bekommen. Angst, gestand er sich ein, war alles was er gerade fühlte.
 

Ihre Blicke trafen sich. „Vertraust du mir nicht?“, fragte sie und sah ihn dabei an. „Doch.“ Neji schloss seine Augen. Er wollte nicht mit ansehen, was sie machte. Er würde für Hinata in den Tod gehen. Und doch, dieses Spiel, welches sie gerade mit ihm spielte, war zu grausam. Er konnte es kaum ertragen.
 

Kühle berührte seine Stirn. Die Erinnerungen, wie es sich angefühlt hatte, als Hiashi ihm das Siegel auferlegt hatte, stiegen in ihm hoch. Die Luft wurde schwerer und das atmen fiel ihm schwer.
 

„Es kann nicht aufgehoben werden, aber verändert“, erklärte Hinata.
 

Neji öffnete die Augen und starrte sie an. Ein Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht breit gemacht. „Nie wieder wird jemand das Siegel auf deiner Stirn aktivieren können.“

„Hiashi, wird damit nicht einverstanden sein.“, Neji wusste nicht, was er sagen sollte.

„Vater wird es nie erfahren. Solange du das Stirnband trägst, kann es niemand sehen.“

„Aber…“

„Kein Aber, es ist mein Geschenk für dich.“
 

Die Gefühle, die er in diesem Moment empfand, schienen seinen Körper sprengen zu wollen. Er zog sie an sich und drückte ihr stürmisch einen Kuss auf den Mund, ohne an die Folgen zu denken.

Kaum hatten sie sich von einander gelöst, wurde Hinata rot und rang nach Atem.

„Entschuldige, ich wusste nicht, wie ich dir meine Dankbarkeit zeigen konnte.“ Wie jämmerlich er doch wirkte. Sie hatte so viel für ihn getan, so viel riskiert. Und was hatte er getan?

Sie sah ihm kurz in die Augen. Dann berührte die Spitze ihres Mundes den seinen. Sein Blick wurde starr. Hatte sie gerade…

„Meine Bedankung für deine Dankbarkeit.“, hauchte sie.
 

Wollte sie…? Das Pochen in seiner Brust wurde schneller und stärker. Er legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und zog ihr Gesicht ein weiteres Mal näher zu sich. Noch einmal berührte er langsam ihre Lippen, immer darauf vorbereitet, dass sie den Kuss lösen könnte. Er öffnete ihre weichen Lippen, verspielt mit den seinen. Würde sie ihn angewidert zurückstoßen? Würde sie ihm eine Ohrfeige für seine Dreistigkeit geben? Aber der Kuss, den beide teilten wurde immer inniger. Wärme lief durch seinen Körper, sein Herz begann zu rasen und plötzlich machte alles Sinn. Die Eifersucht. Die Unsicherheit. Einfach alles…

Jetzt wusste er, warum er sich so verhalten hatte.
 

Als sie sich wieder von einander lösten lächelte Hinata ihn an. „War das die Bedankung für meine Bedankung, deiner Dankbarkeit?“, fragte sie.
 

Mit einem Kopfschütteln verneinte er ihre Frage.

„Es war das Geständnis meiner Liebe“, flüsterte er in ihr Ohr und Gestand sich damit die Gefühle ein, die er für sie empfand. Dieses Geschenk, welches er Hinata mit diesen Worten machte, konnte wahrlich nicht bezahlt werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-05-26T15:36:44+00:00 26.05.2008 17:36
was neues von dir! Und ich sehs jetzt erst! (Ich war aber auch lange nicht mehr on)
Aber ich kann dir auch nicht wirklich was neues zu deiner FF schreiben...Du kannst wirklich alles schreiben! Das war toll, wie immer *___*
Dabei bin ich ja weder überzeugter NejiHne Fan, noch momentan großer NarutoFan. Aber dein Schreibstil ist einfach genial. Und du wolltest doch ein Buch für irgendwen (Man verfluche mein Gedächtnis) schreiben...Was ist denn daraus geworden?

Von:  KeKsi
2008-03-24T22:52:45+00:00 24.03.2008 23:52
kawaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
wie süüüüüüüüss....
das war einfach total niedlich..
du hast alles perfekt geschrieben.. *dich beneid* ^^
du bist sooo guut..
ich freu mich mehr von dir zu lesen.xDDD
mach weiter soo
*schokoeier hinstell^^*
Von: abgemeldet
2008-03-24T20:57:42+00:00 24.03.2008 21:57
Hey
Ich fand den OD echt klasse und so Leid es mir auch tut, aber ich finde keine negativen Sachen...
Vor allem die Idee hat mit dem Wichteln und der Saöbe hatte mich echt überrascht!

Hikaru
Von:  Chiho
2008-03-24T12:16:22+00:00 24.03.2008 13:16
also erstmal vielen, vielen,vielen Dank!
der os ist wirklich wunderschön geworden!
und dann soll der für mich sein? >.< danke!
*dich ganz feste knuddelt*
die idee war echt klasse, und dein schreibststyl
ist ja wirklich hamma! die charas hast du genau getroffen!
wie sich neji vor Hina verhält, und auch anders herum!
also wirklich eine super Geschichte. mir haben alle
szenen gefallen, und ich musste manchmal echt stoppen und lachen,
wie sich neji und auch die andern da verhalte haben! ^.^
nochmal vielen dank, ich weiß gar nicht wirklich was
ich noch sagen soll...^^ wirklich toll der os!
lg Chiho
Von: abgemeldet
2008-03-23T22:36:28+00:00 23.03.2008 23:36
Hey!
Ich fand den OS total schön!
Du hast das schön geschrieben und die Idee war auch gut!
Ich finde es gibt viel zu wenig gute geschichten über die beiden, aber deine war wirklich supa!^^
Bye GVLG Julia


Zurück