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Antonius

von

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Die Laterne

Sie stand dort, im Licht der Laterne. Um sie herum Finsternis. Sie, beleuchtet, allein.

Der Wind wehte durch die Äste welche die Laterne umwucherten. Er wehte durch ihre Haare und brachte mir ihren sanften Geruch. Der süße Duft ihrer Haut, sowie der leichte, künstliche Duft von Lavendel.

Sie schaute auf ihre Taschenuhr und blickte hastig umher.

Auf wen wartete sie? Auf einen Verehrer? Auf ihren Geliebten? Oder hatte es geschäftliche Gründe? Fühlte sie sich sicher, ungesehen, ungestört, im Schutz der Hecke?

Wohl kaum. Ich vernahm ihren ängstlichen Herzschlag, die schnell pulsierende Halsschlagader.

Je länger ich sie anstarrte desto mehr begehrte ich sie, dürstete nach ihrem Blut.

Dunkle, wellige Haare umschmiegten den Leib bis zu den Hüften.

Sie war groß, schlank. Trug Absätze, einen Blazer, sowie einen aus Stoff beschaffenen Rock. Scheinbar war sie aus gutem Hause.

Sie fröstelte. Die vollen Lippen ihres kleinen, zarten Mundes bebten, die Wangen gerötet. Ein Kontrast zu ihrer blassen Haut.

Ich wollte sie. Alles in mir verlangte nach ihr. Ich hielt meiner Begierde nicht mehr stand.

Die Person auf die sie wartete, wird das Mädchen nie mehr zu Gesicht bekommen.

Also schritt ich geräuschlos zu ihr. Absichtlich trat ich auf einen Ast, sodass sie meine Präsenz erkannte, sodass sie verängstigt war, sodass ich ihren Angstschweiß deutlich riechen könnte, sodass die Jagd viel mehr Spaß machte.

Eilig schaute sie auf, die dunklen Augen blickten hin und her.

Ich trat ins Licht.

Sie erschrak, runzelte die Stirn, öffnete den mund, als wollte sie etwas sagen.

Was war es, dass sie so erschreckte?

Mein engelsgleiches Aussehen etwa, welches das Herz so vieler meiner unzähliger Opfer seither ins Wanken brachte? Oder die Tatsache, dass ein Fremder in der Dunkelheit vor einer einsamen, attraktiven, jungen Frau stand?

Bevor ihr jegliche, weitere Regung möglich war, stand ich jäh neben ihr, ergriff sie und bohrte die Zähne in ihren dünnen, weichen Hals.

Das Blut benetzte meine Lippen, umschmieg die kalte Haut, strömte heiß in mich, die Kehle hinab, strömte in meine Glieder, in meine Organe, in mein Gesicht, belebte mich.

Ich verfiel in Ekstase. Es gibt nichts aufregenderes als Leben zu rauben. Nicht sinnlicheres, nichts faszinierenderes.

Dann war sie leer. So schnell, so kurz. Ein weiteres Leben ausgelöscht. Ich war satt.

So nahm ich meine tote Braut und trug sie, als führte ich sie über die Schwelle, doch war dies nicht das Ziel das sie erwartete.

Ich verließ den Ort, für einen abgelegeneren, legte den kalten, toten, noch immer schönen Körper in die feuchte Erde, bedeckte sie und ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  leewes
2008-03-03T13:31:08+00:00 03.03.2008 14:31
ich finde das der prolog sehr viel hunger auf mehr macht tippschnell ab jdamit ich lesen kann wie es weiter geht... *g*
ich bin zurzeit auch am überlegen ob ich noch eine geschichte abtippe mal schauen vieleicht.. *g*

Von:  Miaow
2008-03-02T21:07:56+00:00 02.03.2008 22:07
WOAH SO GAIL KESCRIPEN



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