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Sephiroths Geheimnis 3

Reise in eine andere Welt
von

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Zurück zum Schloss

Der Flug verlief ereignislos. Doch obwohl der weiße Drache unter ihm scheinbar ohne ein Zucken mit den Muskeln die Luft durchschnitt, hatte Cloud das Gefühl, dass das edle Tier noch einmal schneller über die Landschaft hinweg schoss als auf dem Hinweg.

Cloud hatte während des rasanten Fluges mit zwei nicht unwichtigen Problemen zu kämpfen. Das erste Problem war, dass Sephiroth trotz seiner Betäubung noch über derartige Kräfte verfügte, dass Cloud manchmal Mühe hatte, überhaupt Luft zu bekommen. Sobald er sich auch nur ein wenig bewegte, schloss sich der eiserne Griff um seinen Körper ein wenig mehr und er befürchtete, dass er in kürzester Zeit gebrochene Rippen haben würde, wenn sie nicht endlich ankämen.

Und das zweite, vielleicht noch etwas schwerwiegendere Problem war, dass Cloud sich Sephiroths Nähe wirklich mehr als bewusst war. Er spürte die Hitze des Fiebernden durch seine dicke Kleidung hindurch auf seiner Haut und teilweise auch dessen sanften Atem, wenn er sich etwas bewegte. Und grade dieser erhitze Atem war etwas, was Cloud mehr und mehr den Rest zu geben schien. Er war sich ganz sicher, dass ihn noch nie allein der Atem einer anderen Person in seinem Nacken ein solches Gefühl der Elektrizität auf der Haut verursacht hatte.

Als die Silhouette des schwarzen Schlosses am Horizont auftauchte und rasch größer wurde, war Cloud mehr als erleichtert, denn er hatte so langsam das Gefühl, wenn sie nicht bald landen würden, würde noch ein Unglück geschehen und die Erregung, die wie Wellen durch seinen Körper flossen, würde sich auf eine recht unangenehme Weise einen Weg nach Außen suchen. Den Impuls, sich zu Sephiroth herumzudrehen und ihn zu küssen hatte Cloud bereits versucht, sich zu erfüllen, doch das hatte nur bewirkt, dass sein bewusstloser Begleiter sich durch die plötzliche Bewegung erschrocken und seinen Griff so sehr verstärkt hatte, dass Cloud in der Tat seine Rippen hatte knirschen hören. Das hatte zwar seine erste Begierde gedämpft, aber trotzdem war er immer noch hart wie Stein.
 

Sie waren behutsam gelandet und sobald Marscha vom Rücken ihres Flugtieres herunter geglitten war, eilte sie auf den weißen Drachen zu, Larmas im Schlepptau.

„Ich breche den Zauber jetzt. Ihr müsst von oben helfen, den General zu halten, Cloud.“

Dieser nickte nur und sah erleichtert dabei zu, wie sie Sephiroth ihre Hand auf die Stirn legte und einen Zauber wob. Gleich darauf löste sich dessen Griff wie eine Spange, die aufsprang, und Cloud holte so tief Luft, wie seine schmerzenden Knochen zuließen. Dann ergriff er den in sich zusammensinkenden Mann hinter sich und stützte ihn soweit, bis Larmas und einige herbeigerufene Helfer ihn behutsam vom Drachenrücken herunterrutschen ließen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Marscha Cloud schließlich besorgt, als dieser ebenfalls von Rücken herunter kam und sich erst einmal einen Arm um die schmerzenden Rippen legte.

„Bei allem, was mir heilig ist, Heilerin, der Zauber war gut. Sobald ich mich auch nur ein bisschen bewegt hatte, hat er seinen Griff verstärkt. Mir tut alles weh.“, keuchte Cloud leise.

„Lasst mich sehen.“, forderte sie sofort auf, doch Cloud winkte ab.

„Als allererstes bringen wir Sephiroth besser ins Innere. Wenn er liegt, werde ich beruhigter sein. Dann könnt ihr euch meine Rippen ansehen.“, schlug Cloud vor, was Marscha, wenn auch ungern, nicken ließ.

Einer der herbei geeilten Helfer hatte eine Art schwebende Trage bei sich, auf die sie Sephiroth nun betteten. Als sie diese wieder schweben ließen, kam auch bereits Tarabas aus einer der Türen zum Landefeld der Drachen und eilte besorgt auf sie zu.

„Wie sieht es aus?“, fragte er die Heilerin und betrachtete Sephiroth besorgt.

„Der General hat eine entzündete Fleischwunde, die nicht so schlimm gewesen wäre, wenn er nicht von einer verseuchten Klinge getroffen worden wäre. Es stand auf Messers Schneide, als wir zu ihm kamen, doch ich konnte die Vergiftung stoppen, mein Fürst. Nun muss nur noch das hohe Fieber abklingen und die Wunde heilen, dann dürfte er wieder voll einsatzfähig sein.“, erklärte die Heilerin kühl.

Der schwarzhaarige Mann sah bei ihrem Tonfall etwas irritiert drein, doch als sie nichts weiter erwiderte, wandte er sich Cloud zu, der immer noch ein wenig mühsam Luft holte.

„Und was ist mit euch passiert?“, fragte er ernst.

„Sephiroth hat sich mit Hilfe eines Zaubers an mich gekrallt. Nur leider hat er jedes Mal, wenn ich mich bewegt hatte, seinen Griff enger gezogen, bis zum Schluss meine Rippen knirschten. Ich hätte nie gedacht, dass er selbst bewusstlos so eine Kraft hat.“, meinte Cloud nur.
 

Sie brachten Sephiroth in das Zimmer, in dem Cloud nach seiner Reise in diese Welt aufgewacht war und legten den Bewusstlosen dort gleich auf eine Art Chaiselongue, die ganz in der Nähe des Sofas stand. Marscha machte sich gleich daran, Sephiroth aus der schützenden Kleidung zu befreien und noch einmal zu untersuchen, bevor sie ihn von einem scheinbar aus dem Nichts aufgetauchten neuen Helfer neu einkleiden ließ. Dann wandte sie sich Cloud zu, der mit noch immer um den Körper geschlungenen Arm auf dem Sofa saß und dem ganzen Treiben ruhig zusah.

„Und nun zu euch. Könnt ihr euch selbst ausziehen, oder soll ich euch dabei helfen?“, fragte sie kühl.

Cloud, der das unbestimmte Gefühl hatte, irgendetwas falsch gemacht zu haben, bewegte sich vorsichtig und schälte sich aus seinem Mantel und schließlich auch mit Hilfe des neben ihm sitzenden Dämonenfürsten auch aus seinem Rollkragenpullover. Er hatte noch das Gesicht im Pullover verborgen, als die beiden scharf die Luft einsogen.

„Was?“, fragte er verunsichert, zog legte den Pullover zur Seite und betrachtete schließlich seine Haut. Sie war unter den Rippen dabei, sich blau zu verfärben. „Oh, Scheiße!“, fluchte er schließlich leise, als er das sah.

„So kann man es auch sehen. Wieso habt ihr nicht den Befehl zum Landen gegeben?“, fragte Marscha verärgert.

„Das war kurz bevor das Schloss am Himmel auftauchte. Ich hatte mich etwas ruckartig gedreht, weswegen er sich anscheinend erschrocken hatte und seinen Griff noch einmal verstärkte.“, versuchte Cloud zu erklären.

Die Heilerin legte ihre Hände auf Clouds Haut und runzelte dann missbilligend die Stirn. „Zwei gebrochene und eine angebrochene Rippe. Anscheinend hätte ich den mentalen Befehl etwas anders formulieren sollen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass der General solche Angst hatte, das ihr verschwindet.“

Daraufhin schwieg Cloud, errötete aber.

Mit einem leichten Lächeln klopfte Tarabas ihm beruhigend auf die Schulter, dann gab er einem der stillen Helfer einen Befehl, frische und leichte Kleidung für Cloud zu besorgen.



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