Zum Inhalt der Seite

Licht und Schatten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

So, ich hab mich auch mal an einer SPN-Fic versucht ^.^ Ich hoffe, es finden einige Gefallen daran ^_____^
 

___________________________________________________________
 

Michelle Smith war stets stolz auf sich gewesen, dass sie nie in ihrem Leben Angst vor der Dunkelheit verspürt hatte. Selbst als kleines Mädchen war es für sie beileibe kein Problem gewesen, mitten in der Nacht durch den finsteren Flur zu schleichen, um sich etwas zu trinken zu holen oder die Toilette aufzusuchen. Das hatte für sie niemals ein Hindernis dargestellt.

Ihr jüngerer Bruder hingegen war das genaue Gegenteil gewesen. Sobald das Licht erloschen war, hatte das Weinen bei ihm angefangen. Er hatte von Monstern und Geistern gefaselt und dabei so herzzerreißend geheult, dass sich ihre Eltern meist erweicht und ihn mit in ihr Bett genommen hatten.

Inzwischen war Danny zwanzig Jahre alt, studierte an einer renommierten Universität und ließ des Nachts immer noch eine kleine Lampe brennen. Michelle hatte ihn deswegen oft aufgezogen, doch er verzog angesichts ihrer Kommentare stets sein Gesicht und murmelte etwas davon, dass absolute Dunkelheit Wesen hervorlocke, mit denen er sich lieber nicht anlegen wollte.

Danny hatte schon immer eine sehr rege Fantasie gehabt.
 

Michelle musste grinsen, als sie gerade in diesem Moment an ihren Bruder dachte. Für ihn müsste die jetzige Situation die absolute Hölle auf Erden sein, denn vor gut einer halben Stunde war in Michelles Viertel der Strom ausgefallen und hatte alles in tiefste Finsternis gehüllt. Zu seinem Glück war Danny während des Semesters an seiner Uni und hatte im Moment wahrscheinlich genügend Strom, um seine kleine Wohnung so auszuleuchten, als wäre es ein heller Sonnentag.

Der Stromausfall hatte Michelle vollkommen unerwartet erwischt, gerade hatte sie eine Fertigmahlzeit in die Mikrowelle schieben wollen. Hungrig und genervt hatte sie dieses Unterfangen aufgrund der fehlenden Elektrizität aufgegeben und sich stattdessen erstmal auf die Suche nach einer Taschenlampe und Kerzen gemacht. Mehrere Zusammenstöße mit Möbelstücken später hatte sie ihr Apartment mit unzähligen Wachskerzen ausgestattet, die ihr ihre Mutter immer wieder vorbeibrachte. Michelle hatte mit den Dingern nie wirklich etwas anfangen können, aber nun war sie doch ganz froh, dass ihre Mutter, was solche Dinge anging, ziemlich penetrant sein konnte.

Michelle seufzte. Obwohl die ganze Atmosphäre mit den brennenden Kerzen durchaus eine wohlige Stimmung vermittelte, fand sie, dass es doch langsam mal an der Zeit war, dass die Stromwerke endlich in die Gänge kamen. Hätte sie männliche Gesellschaft gehabt, hätte sie sich überhaupt nicht beschwert, doch das einzige, was ihr vergönnt war, war ein Käsebrot und ein dickes Buch. Für einen kurzen Augenblick war sie versucht gewesen, ihren gutaussehenden Kollegen Henry anzurufen und ihm eine Lüge aufzutischen á la Ich-habe-schreckliche-Angst, sodass er sofort zu ihrer Rettung geeilt gekommen wäre, doch sie hatte die Idee schnell wieder verworfen. Er wohnte am anderen Ende der Stadt und hätte ihr darüber hinaus ihr Ammenmärchen sowieso nicht geglaubt, da er genau wusste, wie wenig ihr die Dunkelheit ausmachte.

Im Anbetracht der Tatsache, dass ihre Situation im Moment ohnehin nicht zu ändern war, fügte sich Michelle in ihr Schicksal und kuschelte sich noch tiefer in die Sofakissen.
 

Gerade als sie dabei war, sich in ihrem Buch voll und ganz zu verlieren, verspürte sie einen kalten Luftzug, der sie wieder in die Realität zurückholte. Ein wenig verwundert setzte sie sich auf und versuchte zu ergründen, woher die Brise gekommen war. Hatte sie womöglich ein Fenster offen gelassen oder kam die Luft unter dem Türschlitz hervor?

Doch noch bevor sie dieses Rätsel näher zu untersuchen vermochte, fegte plötzlich eine Böe durch ihre Wohnung, als befände sie sich mitten im schlimmsten Sturm. Erschrocken schrie sie auf und beobachtete fassungslos, wie alle Kerzen ausgeblasen wurden, sodass sie von einer Sekunde zur nächsten plötzlich von völliger Finsternis umgeben war. Auch hörte sie lautes Poltern aus der Küche und dem Flur, was darauf schließen ließ, dass einige Gegenstände zu Bruch gegangen waren.

Und so schnell, wie diese überaus seltsame Sturmböe aufgetaucht war, verschwand sie auch wieder.
 

Eine Weile blieb Michelle wie erstarrt auf ihrer Couch sitzen und brachte keinen vernünftigen Gedanken zustande. Vielmehr war sie damit beschäftigt, ihre heftige Atmung wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen.

Als sie sich zumindest ein wenig von dem Schock erholt hatte – und dieser Prozess schien ihr Ewigkeiten vorzukommen – versuchte sie, irgendeine rationale Begründung dafür zu finden, doch ihr wollte partout nichts einfallen, was einen kleinen Tornado in einer Wohnung auch nur ansatzweise erklärt hätte. Sie war zwar kein Experte, was solche Sachen betraf, dennoch war sie davon überzeugt, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging.

Unweigerlich fühlte sich Michelle an all die unheimlichen Horrorfilme erinnert, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Ein Schaudern unterdrückend begann sie damit, nach der Taschenlampe zu tasten, die sie noch vorhin auf dem Wohnzimmertisch abgelegt hatte. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Hand zu zittern begann und dabei die Bierflasche umstieß, die noch zuvor den kurzen Sturm offenbar recht unerschrocken überstanden hatte. Als diese auf der harten Tischplatte aufprallte, zuckte Michelle zusammen und stieß einen spitzen Schrei aus.

Nur die Ruhe, Mädchen, versuchte sie, sich selbst zu beruhigen. Alles wird gut, nur keine Aufregung. Es gibt für all das eine logische Erklärung.

Wie auch immer diese aussehen mochte.
 

Nachdem sie die Flasche wieder aufgestellt hatte, um zu verhindern, dass sich das ganze Bier auf ihrem Teppich ergoss, fand sie schließlich auch die Taschenlampe. Einen Seufzer der Erleichterung ausstoßend zog sie sie an sich und suchte in der Dunkelheit tastend nach dem Einschaltknopf.

Doch gerade, als sie diesen gefunden hatte und betätigen wollte, ertönte eine Stimme: „Tu das lieber nicht!“
 

Michelles Herz setzte für einen kurzen Moment aus, vor lauter Schock verlor sie sogar jegliche Kontrolle über ihren Körper und plumpste zu Boden. Zu ihrem Glück war der Teppich weich genug, sodass sich unangenehme blaue Flecken wahrscheinlich vermeiden ließen.

Aber wenn Michelle ehrlich zu sich war, dann waren blaue Flecken gerade ihr kleinstes Problem.

„Wer … wer bist du?“, brachte sie stotternd hervor. Vage konnte sie einen Schemen erkennen, der sich mitten in ihrem Wohnzimmer befand. Langes Haar vermochte sie auszumachen und ebenso eine Körpergröße, die auf einen kleines Kind schloss. Auch die Stimme hatte sehr kindlich geklungen … aber auch gleichzeitig eiskalt.

Wer war das nur? Und was machte dieses Mädchen in ihrer Wohnung?

„Ich suche jemanden“, sagte sie bloß. Michelle beobachtete mit weit aufgerissenen Augen, wie das Mädchen begann, sich zu bewegen … nun ja, im Grunde schien sie vielmehr zu gleiten! Zumindest fiel Michelle kein besseres Wort ein, um diese Art der Fortbewegung zu beschreiben. Der Körper des fremden Mädchens schien über den Boden zu schweben, richtiggehend zu fließen.

Nun war es klar: Entweder stimmte etwas mit dem Mädchen nicht oder aber die Dunkelheit spielte Michelle grausame Scherze.
 

„Wie … wie bist du hier überhaupt reingekommen?“ Michelle gab sich alle Mühe, ihre Stimme autorität-erwachsen klingen zu lassen, aber sie versagte kläglich. Vielmehr machte sie den Eindruck einer verschüchterten Maus. „Woher kommst du? Und bist du für diesen … diesen Sturm verantwortlich?“

Das Mädchen kicherte und bei diesem Geräusch lief Michelle unweigerlich ein kalter Schauer über den Rücken. Das Ganze war gruseliger als alle Horrorfilme zusammengenommen.

„So viele Fragen“, meinte sie, während sie sich Michelle langsam näherte. „Und ich habe nicht die geringste Lust, dir eine davon zu beantworten.“

Stattdessen kam sie immer näher. Michelle spürte, wie sich ihr nach und nach die Luft abschnürte. Was würde jetzt wohl geschehen?

Nichts Gutes, soviel stand fest. Die Aura des Mädchens – oder wie man es auch immer nennen wollte – schien dermaßen düster, dass es sich geradezu durch die Haut zu fressen schien und eine Angst entfesselte, wie Michelle sie noch nie gefühlte hatte.
 

In einem letzten Anflug von Verzweiflung hob sie die Taschenlampe und betätigte den Knopf.

Und als sich das Licht in dem Raum ergoss, überstürzten sich plötzlich die Ereignisse.
 

Das Mädchen schrie dermaßen laut, dass Michelle glaubte, ihr Trommelfell würde platzen. Sie ließ die Lampe zu Boden fallen und hielt sich die Ohren zu, aber selbst das nützte nicht allzu viel.

„Ich hatte dir gesagt, TU DAS NICHT!“, brüllte das fremde Mädchen. Ihre Haare bäumten sich auf, als würden sie ein Eigenleben besitzen, und von einem Moment zum anderen brach der Sturm wieder los. Heftige Böen wirbelten durch den Raum und bewegten alles, was nicht irgendwie verankert war. Der Fernseher segelte durch den Raum, die Regale wurden weggefegt und selbst der schwere Wohnzimmertisch rutschte über den Boden.

Michelle spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, während sie mühevoll versuchte, gegen den Sturm anzukämpfen. Der Wind zerrte an ihrer Kleidung und ihren Haaren, schien sie regelrecht auseinander reißen zu wollen.

„Ich hatte dich gewarnt, dummes Ding!“ Die Stimme des Mädchens klang seltsam verzerrt, fast wie die des Teufels. „Du hättest besser auf mich hören sollen, dann wäre dir dieses Dilemma erspart geblieben.“

Michelle bemerkte in den Augenwinkeln, dass etwas genau auf sie zuraste. Erst als es schon viel zu spät war, erkannte sie, dass es sich um eine Vase handelte. Wie von Geisterhand schien sie sich zu bewegen.

Direkt auf Michelles Kopf zu.

Und plötzlich wurde alles um sie herum vollkommen schwarz. Das Letzte, was sie sah, waren die Scherben der zersprungenen Vase und der Schemen des unheimlichen Mädchens.
 

_____________________________________________
 

So, ich hoffe, der Prolog hat ein wenig Anklang gefunden ^.^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kilala-
2010-04-19T22:25:16+00:00 20.04.2010 00:25
Mir gefällt dein Stil sehr gut, es ist sehr fesselnd deine Story zu lesen und werde mir auf jeden Fall die anderen Chaps durchlesen.
Bin schon sehr gespannt ;3
Von: abgemeldet
2010-01-03T14:29:42+00:00 03.01.2010 15:29
hallöchen^^
ich hab becky gefragt wann ich endlich das nächste kapitel von avatar lesen kann und sie meinte es würde noch was dauern und ich solle mich mit Sam und Dean eine weile ablenken^^

Daher hab ich gerade angefangen deine Story zu lesen und bin jetzt mit dem Prolog durch.....und mir gefällt es jetzt schon gut. Nur....warum muss es ein Geistermädchen sein? Nach Puppen und Clowns find ich Geisterkinder am schlimmsten T_T *wimmer*
Egal, ich möchte was von Sam und Dean lesen^^ also muss ich meine Angst überwinden....

Also bis bald, Janine XD
Von: abgemeldet
2008-04-03T14:30:58+00:00 03.04.2008 16:30
Der Prolog war geil, aber von dir kann man ja nicht anderes erwarten^^
ich war richtig gespannt, hatte sogar etwas Herzklopfen und wollte nur weiter lesen.
Aber was klar war, dass du ein kleines Mädchen als "Übeltäter" aussuchts, du magst kleine, böse Mädchen, aber wie Becky schon sagt, die sind einfach die gruseligsten
So ich freu mich schon auf die nächsten Kapi
HDL
tam-chan93

Von:  jibrillchan
2008-02-25T09:59:41+00:00 25.02.2008 10:59
Der Prolog hat mir gut gefallen. Du hast einen sehr guten Schreibstil. Gerade die düstere Stimmung hast du sehr gut rübergebracht. Was die kleine wohl gesucht hat?
Ich bin gespannt wie das noch weitergeht. Und wie die Winchesters da wohl involviert sind.

LG
Von:  DoctorMcCoy
2008-02-24T11:49:52+00:00 24.02.2008 12:49
Die Einleitung hat mir sehr gut gefallen. Ja, wer hat denn schon Angst vor der Dunkelheit? Danny scheint da ja wohl ein bisschen klüger als seine Schwester zu sein.
Aber der Prolog war wirklich klasse. Richtig schön gruselig. Wer wohl dieses kleine Mädchen ist? Und nach wem sie sucht?
Aber als Michelle gesehen hat, dass der ungebetene Gast ein Kind war, musste ich grinsen. Das ist ja typisch Sarah, nicht? So kleine unschuldige Kinder sind ja auch am gruseligsten. Und besonders wenn sie auch noch so eine eiskalte Stimme haben und so wie Erwachsene denken.
Ich fand aber, dass das Mädchen sehr höflich war. Sie hat Michelle ja sozusagen sogar noch gewarnt. Aber Michelle wollte ja nicht hören.
Mal sehen, wie es weitergeht. Beeil dich mit dem Schreiben, so gut es geht.
HDL
Kaguyashi
Von:  Persephone
2008-02-24T01:11:49+00:00 24.02.2008 02:11
Halli Hallo xD

wohaaaa! Der Prolog klingt ja schon mal sehr viel versprechend und etwas krass! Das war echt gruselig, du hast alles sehr schön beschrieben und es war ja krass trifft es! *sich schon gruselt*
*Sich vor allem gruselt, was da ist*
Ich freue mich scho, wenn es weiter geht!
Hoffentlich bald *ganz libe guck*


Zurück