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Der Trank der wahren Gefühle

von

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"Schuld"

Und weiter geht es, ich fasse mich ganz kurz, danke für die tollen Kommis und viel Spaß...Ach ja, ein paar Schwarzleser haben sich auch gemeldet und sind damit offiziell keine mehr^^ Danke ;-)
 

52 „Schuld“
 

Ein Mann mit grauen Haaren und einer Maske über dem Gesicht lag in einem abgedunkelten Raum, allein, und starrte an die Decke. Sein Antlitz war großteils von blauem Stoff bedeckt, doch seine Augen waren deutlich zu sehen. Eigentlich sah dieser Mann ganz normal aus, doch der Ausdruck, der darin lag, unterschied ihn stark von anderen, es war deutlich zu sehen, sie waren erfüllt von…Schuld. Keine andere Regung sah man darin. Ein leises Klopfen an der Tür brachte ihn nicht dazu, auch nur mit der Wimper zu zucken, sein Körper bewegte sich keinen Millimeter, nichts zeigte auch nur im Geringsten, dass er das Geräusch zur Kenntnis genommen hatte. Als sich die Tür öffnete fiel ein breiter Lichtstrahl in den Raum und erhellte für einen kurzen Moment den Mann in seinem Bett, dann schloss sie sich wieder und das Zimmer war erneut erfüllt von einem Dämmerlicht.

Zwei Frauen waren eingetreten und warfen sich besorgte Blicke zu, ehe die eine auf das Bett zutrat und davor stehen blieb. Sie ließ ihren Blick über den Mann schweifen und seufzte dann leise.

„Kakashi…“ Er reagierte nicht auf die Ansprache. „Ich habe mit den Heilern gesprochen, sie sagten, du musst nicht mehr in der Dunkelheit liegen.“ Mit diesen Worten schritt sie zu der Fensterfront und zog an den Jallousien, sodass augenblicklich der ganze Raum taghell wurde. Shizune, die braunhaarige Frau, die noch immer an der Tür stand, hielt sich die Hand vor ihre Augen und sprach mit leiser Stimme zu der blonden Frau vor dem Fenster.

„Tsunade, sei doch ein bisschen rücksichtsvoller…“ Sie hörte ein missbilligendes Schnalzen von ihr und schüttelte leicht den Kopf, hielt sich jedoch zurück. Tsunade trat wieder auf Kakashi zu, der noch immer an die Decke starrte, bei ihrer erneuten Annäherung jedoch die Augen schloss. Sie zog die Augenbrauen zusammen und schnaubte abfällig.

„Verdammt, was ist nur mit dir los?! Wie kannst du dich so hängen lassen, du wirst wieder gesund, du könntest schon längst wieder aufstehen, wenn du es nur wolltest!!“ Ihre laute Stimme zerriss die bedrückende Stille und ließ Shizune zusammenzucken. Gerade holte die Blonde Luft um weiter zu schreien, als ihre Assistentin sie mit erhobener Stimme davon abhielt.

„Tsunade, es reicht jetzt! Wir machen uns alle Sorgen und Vorwürfe aber mit Sicherheit kann Kakashi genauso wenig für ihre Entführung wie wir.“
 

Als hätte sie sich verbrannt, zuckte dir Hokage zurück und starrte entsetzt auf den Jonin vor ihr im Bett. Ihre Lippen bebten leicht und ihre Augen waren schreckgeweitet, als sie sich schnell abwandte. „Es tut mir leid, Kakashi, ich bin momentan nicht ich selbst…“ Doch auch dies nahm der Grauhaarige nur am Rande wahr. Mit noch immer geschlossenen Lidern lag Kakashi auf dem Bett und reagierte nicht auf seine Umwelt, er lag einfach nur da, während Tsunade langsam wieder ihre Fassung zurückerlangte und sich wieder umdrehte. „Shizune hat Recht, wer hat eigentlich gesagt, dass du die Schuld an Sakuras Entführung trägst? Du bist unschuldig, wenn hier jemand die Verantwortung dafür übernehmen muss, dann ich, also tu mir den Gefallen und reiß dich zusammen.“ Sie holte tief Luft. „Wir brauchen alle deine Informationen, um so schnell wie möglich Itachis Spur aufnehmen zu können.“ Bei der Erwähnung von Itachis Namen spannte sich Kakashis Körper an, doch er sagte kein Wort. „Kakashi, Sakura braucht doch unsere Hilfe, ich bitte dich, tu es doch für sie.“
 

Tsunade schien so langsam keinen anderen Weg mehr zu sehen, als ihn zu bitten, sie selbst war völlig am Ende, voller Sorge und Schuldgefühle und dennoch musste sie stark sein und sich um ihre Verfolgung kümmern, auch wenn sie am liebsten nur noch im Bett gelegen hätte, in einem dunklen Raum, genau so wie Kakashi. Zu gern hätte sie mit ihm getauscht, auch wenn sie sich dann ebenfalls schuldig gefühlt hätte, doch wer sonst hatte zu wenig Shinobi mit Sakuras Schutz beauftragt, als sie? Niemanden konnte sie wirklich bestrafen, alle hatten so gehandelt, wie sie es in Auftrag gegeben hatte, es war allein ihr Verdienst, dass diese junge Frau, fast noch ein Mädchen, von einem Akatsukimitglied entführt worden war und das schon zum dritten Mal…Offensichtlich hatte sie nichts, überhaupt nichts, aus ihren Fehlern gelernt, dabei war das eine Eigenschaft, die sie so gern weise an ihre Schüler weitergab.

„Ich hasse mich dafür…“ Kakashis leise, von der Bewusstlosigkeit noch leicht heisere Stimme drang an ihr Ohr und ließ sie auf sehen. Eine Welle von Mitgefühl und Verständnis überschwemmte sie, als sie realisierte was er sagte. Unbewusst trat sie gleich einen Schritt näher an sein Bett und hing an seinen Lippen.

„Sie lag direkt vor mir, ich war so dicht bei ihr aber wir mussten ja das Fenster offen lassen, ich hätte es ihr verbieten sollen, nur weil mir selbst zu warm war…“ Deutlich hörte man seinen Zorn auf sich selbst, seine Angst und seine Sorge heraus, vor allem aber, wie sehr er sich selbst verurteilte. Beinah sarkastisch sprach er weiter. Er richtete sich leicht auf, verzog dabei schmerzhaft das Gesicht, doch er schien es gar nicht wirklich zu bemerkten, völlig versunken in seine Erinnerung sah er zur Wand und zwang sich, noch mehr zu berichten.
 

„Wir beide waren eingeschlafen, hin und wieder wachte ich auf und überprüfte den Raum, doch es war jedes Mal alles in Ordnung. Als ich noch einmal aufwachte, hörte ich ein Geräusch und spürte ein starkes Chakra am Fenster. Ehe ich jedoch zu Sakura springen konnte, tauchte Itachi vor mir auf. Ich kämpfte gegen ihn, doch dann erschuf er einen Schattendoppelgänger und hielt ihr ein Kunai an den Hals. Augenblicklich wurde ich abgelenkt, stoppte in meiner Bewegung und suchte nach einem Ausweg, doch Itachi hatte mich bereits getroffen, seine Kunais waren vergiftet, ich konnte mich kaum noch bewegen, dann fiel ich zu Boden. Ehe ich wieder aufstehen konnte, schnitt er mir in den Hals und ich verlor das Bewusstsein. Ich weiß nicht, wie lange ich so da lag aber als ich wieder zu mir kam, bemerkte ich Sakura direkt vor mir, meine Wunden fühlten sich besser an und auch die Wirkung des Gifts ließ nach. Dann beugte sie sich zu mir vor und da erst erkannte ich Itachi hinter ihr. Nicht einen Zentimeter konnte ich mich bewegen, ebenso wenig sprechen, also lag ich da und hörte ihr zu, bis sie mit ihm durch das Fenster nach draußen verschwand. Ich konnte nichts tun, gar nichts…“ Kakashis Stimme wurde kalt. „Sie bat mich um Verzeihung, weil er mich verletzt hat. Alle Schuld hat sie wie immer auf sich genommen…“ Jetzt wurde er immer leiser. „Mich hat sie geheilt, doch für welchen Preis? Er hätte ihr das niemals erlaubt, wenn sie ihm dafür nichts versprochen hätte…“

Tsunade und Shizune hatten still zugehört und ihn nicht einmal unterbrochen, mit betroffenen Gesichtern standen sie da. Kakashi hatte alles gesagt, was er wusste und schloss nun wieder gequält die Augen, während die Hokage ihre Fäuste ballte und ihre Augen zu Schlitzen verengte.

„Du trägst keine Schuld.“, sagte sie wieder und Kakashi warf ihr einen Blick zu, der sein Widersprechen ausdrückte. „Du hast alles in deiner Macht stehende getan und dein Leben für sie eingesetzt, ich bin dir dankbar dafür und jetzt hör bitte auf, dir Vorwürfe zu machen. Alles was wir tun können ist, einen Weg zu finden, wie wir sie retten können und zwar schnell. Ruhe dich aus und erhol dich schnell, ich kann dich sicher für ihre Befreiung brauchen, wenn du wieder gesund bist.“
 

Tsunade sprach beherrscht, ernst und ziemlich emotionslos, anders hätte sie sich sicher nicht zusammen reißen können und wäre in Tränen ausgebrochen. Sowohl Kakashi als auch Shizune schienen das zu bemerken und erwiderten nichts.

„Ich kann sofort helfen, hier liegen bleiben wird mir auch nicht helfen, schneller gesund zu werden…“

„Und wie es das wird, wenn du in ein bis zwei Tagen wieder belastbar genug bist, kannst du mithelfen, vorher nicht, das befehle ich dir als deine Vorgesetzte.“ Ehe Kakashi protestieren konnte, war sie aus dem Zimmer gerauscht und Shizune folgte ihr mit einem entschuldigenden Blick für Kakashi. Schnell schritt Tsunade durch den Flur und ignorierte alle, die sich höflich vor ihr verneigten, für dieses ganze alberne Gehabe hatte sie wirklich kein Verständnis mehr, nicht in dieser Situation. Ihre Assistentin folgte ihr auch diesmal mit stolpernden Schritten und versuchte, die Wogen hinter ihr zu glätten, ein Aufstand gegen die Hokage hätte jetzt noch gefehlt… Fieberhaft überlegte die blonde Lehrerin von Sakura, was sie jetzt noch tun konnte, sie hatte mit Kakashi gesprochen, einen Boten zu ihren Shinobi im Norden geschickt und Suchtrupps aussenden lassen. Ihr fiel nichts mehr ein, nur dass sie hartnäckig gegen den Drang ankämpfen musste, selbst nach ihrer Schülerin zu suchen und das Dorf zu verlassen, sie fühlte sich absolut unnütz, was sonst wirklich selten vorkam…
 

***
 

Viele Meilen von Konoha entfernt, in einem dichten Wald im Norden, liefen einige Gruppen aus besagtem Dorf mit schnellen Schritten Richtung Heimat. Sie verlagerten ihren Weg in die Bäume und sprangen durch ihre Kronen, dicht an dicht, damit kein Gruppenmitglied außer Sicht kam. Bis auf zwei, die beschlossen hatten, einen anderen Weg einzuschlagen, den der eine noch allzu gut kannte. Ein blonder und ein schwarzhaariger Ninja liefen weit vor den anderen, sprangen hastig von einem Ast zum anderen, den Blick stur nach vorn gerichtet, ohne Rücksicht auf die Gruppen hinter ihnen. Keiner von beiden sagte ein Wort, das mussten sie auch gar nicht, denn sie fühlten dasselbe und hatten denselben Plan.

Rache an Itachi Uchiha und die Rettung Sakuras. Sie wussten beide, dass sie gegen den Befehl ihrer Hokage handelten, doch sie waren sich gleichzeitig absolut einig darin, dass sie so schnell wie möglich eine Spur von Sakura und Itachi finden mussten.

Naruto, der sich diesmal erstaunlicherweise sogar etwas besser als sonst im Griff hatte, warf einen heimlichen Seitenblick auf Sasuke, der dies normalerweise sofort bemerkt hätte, im Moment jedoch völlig abgelenkt war. Besorgt musterte er ihn, bemerkte seine aggressiven Bewegungen, seine Sharingan, die sich scheinbar ohne sein wirkliches Wissen aktiviert hatten, sah wie seine Gesichtszüge starr vor Hass und Wut waren und doch…war noch etwas anders als sonst.

Schon oft hatte Naruto Sasuke gesehen, wenn er den Namen seines Bruders gehört, wenn er ihn unerwartet gesehen hatte oder wenn er ihm begegnet war, doch niemals hatte er diesen Ausdruck in seinen Augen bemerkt, der jetzt noch dazukam. Er musste ein paar Mal hinsehen, um sich wirklich sicher zu sein, dass es tatsächlich vorhanden war. Ein paar Mal blinzelte er, konnte es sein, dass…? Hatte Sasuke Angst? Er, der niemals Gefühle zeigte, die ihn schwach aussehen ließen, er der nur auf seine Rache und seinen Bruder fixiert war…konnte er Angst empfinden? Scheinbar ja… Aber nicht nur Angst sah Naruto in Sasukes Augen, auch Sorge und Ungewissheit…Aber seit wann machte er sich so viele Gedanken um Sakura?
 

Denn nur sie konnte der Grund dafür sein, wenn er sich recht daran erinnerte, wie sein Freund wütend gegen einen Baumstamm geschlagen hatte, als er gehört hatte, dass Sakura entführt worden war. Sie beide liebten sie wie eine Freundin, zumindest dachte er das immer, doch scheinbar hatte Sasuke auf einmal mehr Gefühle für sie entwickelt…War das möglich? Hatte er sie doch immer nur als nervig abgestempelt, ihr gesagt, sie solle ihn in Ruhe lassen und hatte er sie doch verlassen mit gebrochenem Herzen, am Boden zerstört…

Naruto hatte nie verstanden, was seine beste Freundin dazu gebracht haben könnte, von ihm los zu kommen, endlich wieder zu leben und so viel stärker zu werden, doch er hatte unglaublich viel Erleichterung verspürt, als er bemerkte, dass sie gegen den Schmerz ankämpfte, versuchte Sasuke aus ihrem Herzen zu verbannen. Als sie das endlich geschafft hatte, ging es ihr so viel besser, sie hatte einen hervorragenden Ruf, alle mochten sie, weil sie so lieb und nett, so schön, so stark und wahnsinnig hilfsbereit war. Eigentlich hatte sie immer ein Lächeln aufgesetzt, ein ehrliches, warmes Lächeln, das er schon immer so an ihr geliebt hatte…

Seine langjährige Liebe zu ihr war noch immer vorhanden, so klein wie ein winziges Samenkorn und doch war sie noch schwach in seinem dummen Herzen. Er hatte längst erkannt, dass sie nie mehr als nur Freundschaft für ich empfinden würde, sie beide verband etwas, stärker noch als die Beziehung zwischen Bruder und Schwester und er hätte alles in der Welt dafür gegeben, dass es für immer so blieb. Dieses Band war ihm so teuer, dass er dafür auch auf ihre Liebe verzichten konnte, er hatte sich damit abgefunden und das nicht nur, weil er es endlich eingesehen hatte.

Die Hauptursache, weshalb er es akzeptierte war ein anderes Mädchen, ebenfalls wunderschön, sanftmütig, warmherzig und doch so scheu. Hinata hatte ihm schon immer viel bedeutet, doch über die Jahre hatten sich seine Gefühle für sie verändert, er hatte sie erstmals gesehen, wie sie war, eine Frau, die ebenfalls lange trainiert und viel gelernt hatte, die ihre Stärke perfekt beherrschte und gewisse Eigenschaften, die sie so liebenswert machten doch nie abgelegte.
 

Gedankenversunken betrachtete er noch immer Sasuke und überlegte erneut, seit wann er mehr für Sakura fühlen konnte als all die Jahre zuvor. Es war ihm kaum aufgefallen, zu diesem Zeitpunkt bemerkte er zum ersten Mal, dass der Uchiha sich anders verhielt, doch wie stand seine Freundin dazu? Liebte sie ihn noch immer? Oder hatte sie es wirklich geschafft, über ihn hinweg zu kommen…? „Naruto, wenn du mich weiter so anstarrst, springst du sicher gleich gegen den nächsten Baum.“

Die vertraute kalte, überhebliche Stimme ließ ihn verwirrt hochschrecken und er taumelte leicht, bis er sein Gleichgeweicht wieder balancieren konnte und Sasuke einen wütenden Blick zuwarf.

„Ich habe dich gar nicht angestarrt, Teme!“ Mit einem verächtlichen „Tze!“ setzte Sasuke seinen Weg fort.

„Wer’s glaubt…“ Leise murrte Naruto vor sich hin, ehe er ihm wieder folgte und seinen Blick nach vorn richtete. Auch er war wütend und besorgt, er hatte Angst um Sakura, doch trotzdem hatte Sasuke das nie so offen gezeigt. Er würde das Ganze beobachten, sobald sie Sakura befreit hatten…
 

***
 

Gequält schloss ich die Augen um diese friedvolle Umgebung nicht mehr sehen zu müssen. Es war beinah makaber, wie konnte es hier draußen so idyllisch sein, wo ich gerade all meine Chancen verspielt hatte?! Aber es passte zu mir, wieder einmal allein, um mich herum war alles schön und gut aber mir selbst konnte ich nicht helfen…Immer wieder trainieren, jahrelang. Kämpfen, Schmerzen ertragen und wieder trainieren, Rückschläge verkraften, Fehlschläge überwinden, Fehler erkennen, lernen und wieder neue Methoden üben. Ein ewiger Kreislauf, niemals hatte man genug trainiert, nie war man stark genug, immer ging es so weiter…

Ich liebte es, eine Kunoichi zu sein, ich liebte mein Training und ich liebte es, hart an mir zu arbeiten um stärker zu werden. Das war mein Leben, so sollte es natürlich nicht immer sein aber zu diesem Zeitpunkt war es gut für mich, es heilte meine Wunden, machte mich stärker, erwachsener. Aber wofür das alles? Wofür…

Ich lag unter Itachi, noch immer, er hatte von meinem Mund abgelassen, doch dabei wieder seine Lippen auf meinen Hals gelegt und ich fand einfach keine Möglichkeit, mich zu rühren, er hielt mich so fest, dass ich gerade mal atmen konnte. Obwohl mir auch das schwer fiel, weil meine Verletzungen mich stark geschwächt hatten und mein Rücken sehr schmerzte seit ich darauf gefallen war. Meine Tränen waren längst versiegt, ich fühlte noch immer ihre schwachen Spuren auf meinen Wangen, doch was half es mir, zu weinen, es war doch niemand hier, der mir helfen konnte.

„Du bist so still, das bin ich gar nicht von dir gewohnt, Sakura…“ Er hob den Kopf und hielt inne, als wir wieder auf Augenhöhe waren. „Willst du keinen Widerstand mehr leisten?“ Beinah hätte ich aufgelacht, wenn das Spielzeug kaputt ist, dann will das Kind auch nicht mehr damit spielen…

„Ist es dir jetzt zu langweilig?“
 

Meine Stimme war so kalt, so leer, ich erschreckte mich selbst. Hatte er mich schon so weit, dass ich einfach keine Emotionen mehr spürte? Nein, noch immer hatte ich Angst, fühlte ich die Schmerzen, die Verzweiflung, den Hass und die Wut, doch ich konnte nichts tun, das zeigte meine Stimme, all das fühlte ich aber es lohnte sich nicht mehr, zu kämpfen, er hatte gewonnen. Ein amüsiertes Lächeln lag über seinen Lippen, eher er sich wieder zu meinem Ohr vorbeugte und hinein flüsterte. „Du wirst mich niemals langweilen, dafür werde ich schon sorgen…“

„Was hast du jetzt mit mir vor?“, fragte ich bitter, ohne ihn anzusehen.

„Es wird kalt hier, ich will ja nicht, dass du krank wirst, also werde ich dich wohl erstmal zurück bringen. Wobei…das muss ich ja gar nicht mehr, sagtest du nicht, wenn du verlierst, wirst du dich deinem Schicksal fügen? Also kann ich dich beruhigt loslassen, auch wenn es natürlich seine Reize hat, auf dir zu liegen…“

„Du bist ekelhaft.“, zischte ich ihn an. Dann spürte ich, wie sein Griff sich lockerte und er von mir herunter ging und aufstand. Langsam richtete ich mich auf und unterdrückte einen schmerzerfüllten Aufschrei, doch ein Keuchen konnte ich nicht verhindern. Ich winkelte meine Beine an und nahm meine Hände zur Hilfe, um mich abzustützen, doch plötzlich verließ mich die Kraft in meinen Armen, ich knickte ein und fiel hart zurück auf den Boden.

„Ngg…“ Mit einem zugekniffenen Auge biss ich mir auf die Lippe um weitere gequälte Laute zu verhindern, diesen Gefallen wollte ich Itachi nicht auch noch tun.
 

Als ich auf einmal seine Arme um meinen Körper spürte und merkte, wie er mich hochhob, vergaß ich all die Schmerzen und schlug wild nach ihm.

„Verdammt, lass mich sofort los, ich kann alleine gehen, nimm deine Hände weg!!“ Er hob nur eine Augenbraue und ignorierte mich, dann spürte ich den vertrauten Blitz in meinem Körper und meine Arme erschlafften und hingen herab.

„Du bist ein Feigling, wenn du selbst gegen mich gekämpft hättest, wäre der Kampf zumindest fair geworden aber du hast dich einfach hinter deinem Doppelgänger versteckt.“ Seine Augen funkelten zornig und ich bemerkte, dass ich zu weit gegangen war, heiß durchströmten mich Angst und Panik, doch konnte ich gleichzeitig nicht abstreiten, dass ich ebenfalls Genugtuung verspürte, weil ich ihn dazu gebracht hatte, echte Emotionen zu zeigen.

„Du solltest sehr vorsichtig sein, mit dem was du sagst, kleine Kirschblüte… Wenn ich mich richtig erinnere, hast du dich ebenfalls nicht an die Spielregeln gehalten, du hast dich mir hingegeben und dein sonst so unschuldiges Verhalten abgelegt, du hast mich geküsst wie eine Nukenin, ohne Rücksicht auf dein Dorf, das dir den Auftrag gegeben hat, mich zu töten sollte ich dir begegnen. Du bist nicht so rein und sündenlos wie du denkst aber es war durchaus eine angenehme Veränderung…“

Entsetzt starrte ich ihn an und vergaß für einen Moment, ihn zu schlagen. „Von dieser ‚Hingabe‘ war nichts echt, ich habe das getan, damit ich dich besiegen, damit ich meinen Auftrag erfüllen, damit ich dich töten konnte!“ Wissend sah er mich an und ich fühlte, wie die Angst erneut meinen Rücken hochkroch. „Du hast mich nicht getötet.“
 

Dieser einfache Satz verfehlte seine Wirkung nicht, kochend heiß fühlte ich den Zorn in mir und bevor ich darüber nachdachte, was ich tat, hatte ich bereits gesprochen.

„Du hast nur einen Doppelgänger eingesetzt, so konnte ich dich gar nicht töten, bei einem Kampf von Angesicht zu Angesicht wärst du jetzt nicht mehr am Leben, also versteck dich nicht hinter deinen Lügen und deinen Beleidigungen!“ Blitzschnell hatte er mich wieder zu Boden gedrückt, ich wimmerte leise, weil ich so schmerzhaft darauf ankam, doch er nahm keine Rücksicht.

„Wenn du mich jetzt noch weiter reizt, Sakura, wenn du nicht aufhörst mich zu provozieren, dann schwöre ich dir, nehme ich dir deine Unschuld hier und jetzt und du wirst nichts dagegen tun können.“ Mein Körper zitterte und meine Augen weiteten sich, als er dies sagte. Ich brachte keinen Ton über die Lippen, starrte ihn stumm an und meine Augen huschten zwischen seinen Augen hin und her. „Das kannst du mir nicht antun…“, sagte ich leise.

„Du weißt gar nicht, zu was ich alles fähig bin…“, erwiderte er ebenso leise aber sein Unterton war so drohend, dass ich daraufhin schwieg. Itachi war definitiv nicht zu unterschätzen, ich traute ihm locker zu, dass er seine Drohung wahrmachen würde, also schloss ich meine Augen, bemüht meine Fassung wiederzuerlangen und nickte ergeben.

„Ich werde still sein.“ Noch einmal betrachtete er mich eindringlich, dann nahm er mich wieder auf den Arm, diesmal ohne dass ich mich wehrte, auch wenn es strikt gegen meinen Willen ging, und trug mich zurück zum Hauptquartier. Wenn es Momente gab, die diesen hier noch toppen konnten, dann fielen mir dazu wirklich nicht viele ein…
 

Ja.....schreibt mir was^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2008-05-17T21:18:43+00:00 17.05.2008 23:18
das is ja wieder typisch für hide_85 *lach*
armer kakashi. kannst du ihn mir mal ausborgen, damit ich ihn ein bisschen trösten un ihm den unsinn, dass es seine schuld sei ausreden kann???
sakura tut mir leid. itachi is wirklich, nunja... sagen wir lieber nix dazu! was mich jetzt interessier is ob der seine drohung vll später noch wahr macht ?__?
man deine ff macht ech süchtig, ich sitz schun den ganzen abend und les^^
ich liebe dich, ich liebe deine ff un ich les jetzt weiter^^
lg lahuna
Von:  hide_85
2008-04-17T13:30:11+00:00 17.04.2008 15:30
also wenn sakura nicht will...ich stelle mich gerne zu verfügung..*schmacht*
tolles kapi
Von: abgemeldet
2008-04-16T20:15:44+00:00 16.04.2008 22:15
ich liiiebe diese ff!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
ist meine liiieblingsff!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
und ich hab dich auch volllll liiieb!!!!!!!!
ich bin bestimmt echt traurig wenn diese FF vorbei ist T^T
aber dann werd ich dies nochmal und noch mal und nochmal lesen und daan werde ich allen anderen schreiben das sie diese FF lesen sollen!!!
DANKE~!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
deine dichliebende hikari14
Von:  Nari
2008-04-12T11:29:37+00:00 12.04.2008 13:29
Ich hab schon irgendwie geahnt, dass Kakashi sich wohl Vorwürfe macht. Und Tsunade ist natürlich auch total geknickt und wütend auf sich ~.~
Und das alles nur wegen Itachi... ich liebe diesen Kerl aber trotzdem xD

War alles wieder einmal super beschrieben und geschrieben!
Ich lese mir gleich mal das nächste Kap durch ^-^

Von: abgemeldet
2008-04-09T20:52:59+00:00 09.04.2008 22:52
^^ ich hab alles gelesen^^
war ein harter brocken dies alles zu lesen^^ aber es lohnt sich wirklich
wenn ich jetzt da nicht mehr wüsste würde ich mich freuen das ita und saku etwas zusammen haben^^ obwohl skau es nicht will aber das saku und kakashi noch was "mehr" haben werden find ich viel interessanter^^
jaja ich weis ich bin nicht fan von sasuke und will ihn am liebsten tot sehn^^ aber da habe wohl oder übel viele was dagegen^^ dieser typ meint was er sei... ein arroganter sack^^ sorry
es wäre krass wen jetzt saku ita killen würde^^ das würde tsunade stolz machen^^ und die im dorf würden sie noch mehr bewundern^^ oder lass ita von naruto killen! einfach nicht von sasuke^^ dann wird er noch arroganter^^
naja auch egal^^ jedenfalls ist es sehr spannend und ich freue mich schon auf die neuen kapis^^ werde sie wohl erst nächsten dienstag oder mittwoch lesen können -.- je nach dem wieviel du bis freitag mittag noch on stellst^^ also kommis kommen wieder aber erst wenn ich von den ferien zurück bin^^
greez
Von:  broccoliseed
2008-04-09T16:19:11+00:00 09.04.2008 18:19
Hallü^^
Schon wieder ich, ich weiß xDDD
Das Kapitel war soooo toll, und Kakashi ist auch wieder aufgetaucht ~freu*
Obwohl er mir ja wirklich Leid tut, er gibt sih die ganze Schuld, obwohl er ja nichts dafür konnte dass Itachi so ein hinterhältiger, gemeiner, feiger...ARGH!!!
Ich hoffe sie wird bald befreit! Langsam wird es echt brenzlig für sie..
Nyoooooooong..was gibt's noch zu sagen? Hm..weiß nicht, war auf jedenfall super und freu mich schon auf's nächste, ich werd langsam süchtig hiernach >///<
Bis zum nächsten Kappi^o^

Liebe Grüße
Sakurambou-sencha
Von: abgemeldet
2008-04-09T14:33:43+00:00 09.04.2008 16:33
Aaaah! Itachi du Schwein!!! *wütend guckt*
Oh man, ich hab mich wieder zu sehr rein gesteigert *lach*
Die FF ist echt der Hammer! Das Pitel war super gut!^^
Mach weiter so!!!^^
Lg
chibichan

Von:  sasu_saku_fan
2008-04-09T14:03:51+00:00 09.04.2008 16:03
Ich leibe dich , ich liebe diese Ff das ist sooo geil ^^
arme sakura aba die schafft das schon
und armer kakashi
diese ff macht mich SÜCHTIG ^^
kein witz DU MUSST SCHNELL WEITERSCHREIBEN
^^bitte
das kapitel hat mir mal wieder sehr gut gefallen was auch sonst ^^
Von:  Fabien
2008-04-09T13:04:18+00:00 09.04.2008 15:04
Itachi ist ein Arsch...
Arme Sakura.
Sasuke und Naruto sind ja schon auf den weg. ich hoffe die finden bald ne heiße spur.
Toll übrigens, dass du wieder die Perspektiven eingesetzt hast!
Ich hoffe, kakashi ist bald wieder fit. Ich kann mir schon vorstellen, dass dann alle aufeinmal das Hauptquatier finden XD
bin schon auf die Fortsetzung gespannt *__*


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