Smile
Mein Leben veränderte sich schlagartig, als ich ihn kennenlernte. Seine tiefen, dunkelbraunen Augen hatten mich sofort in ihren Bann gezogen. Es raubte mir den Atem, als ich ihn damals auf dem Dach der Duell-Akademie das erste mal begegnet war.
Unser Verhältnis zueinander war perfekt. Schon nach geraumer Zeit wussten wir, was der andere sagen wollte, ehe dieser seine Gedanken ausgesprochen hatte. Ab und zu duellierten wir uns, redeten, hatten einfach eine Menge Spaß. Es war, als würden wir uns bereits seit einer Ewigkeit kennen.
Eines Abends lag ich in meinem Zimmer des Hauses Obelisk-Blue, bekam plötzlichen einen stechenden Schmerz in meiner Brust, wusste nicht was es war und fühlte mich dennoch allein. Ich beschloss, der Sache schon am nächsten Tag auf den Grund zu gehen, denn normal war meine Situation auf keinen Fall. Ich hatte Freunde an der Akademie, weshalb ich nicht verstand, woher dieses einsame Gefühl kam.
Gesagt, getan. Wie jeden Morgen traf ich mich mit meinen Freunden in der Caféteria, unterhielt mich mit ihnen über die Akademie und all das, was noch so anstand.Es war eigentlich immer das selbe.
Asuka versuchte immer wieder ihren nervigen Verehrer Chazz abzuwimmeln, welcher unbedingt ihre Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Sie hingegen war nichteinmal ein kleines bisschen an dem Duellanten interessiert. Der Schwarzhaarige war halt ein wenig anders. Dann waren da noch Shou und Kenzan. Beide stritten dauernd darum, wer denn nun Judais bester Freund war, kamen jedoch nie zu einem vernünftigen Ergebnis. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Ruby, mein Duellgeist und Freund, plötzlich auf meiner Schulter erschien, dort herumsprang, aber letztendlich herunter sprang. Gleich würde ich erfahren wieso, denn Hane Kuriboh flatterte auf einmal neben mir her und das hieß, dass auch Judai nicht weit weg sein konnte. Die Tür der Cafeteria öffnete sich. Ein Junge kam herein, schritt durch die Massen von Studenten. Es kam mir vor, als würde alle um ihn herum einfach aufhören sich zu bewegen, als wäre die Zeit angehalten. Dann setzte er sich, fing sofort an, seine drei Hobbies zu vereinen. Essen, duellieren und seine Freunde. Immer wenn Judai vom duellieren redete, geriet er total in Extase und steckte dabei jeden mit seiner guten Laune an.
Plötzlich wurde mir ganz warm ums Herz. Er sah mich an, ich lächelte. Ein erneutes Stechen. Wieder war dort dieser Schmerz in meiner Brust, meinem Herzen, doch wieso ausgerechnet jetzt? Auf einmal ertönte der Lautsprecher der Caféteria, Sheppard meldete sich zu Wort. Er bestellte Judai Yuki und mich, Johan Andersen, zu sich. Verwundert blickte ich den Braunhaarigen an, doch dieser wusste genauso wenig wie ich. Wir standen auf und verließen den Raum. Gemeinsam schlenderten wir über den Flur, alles war ruhig, bis Judai die Stille unterbrach, sein Wort an mich richtete.
"Was glaubst du, will Sheppard von uns? Ich hab nämlich keine Ahnung und angestellt habe ich auch nichts... Hoffentlich ist nicht wieder irgendetwas passiert."
Ich schüttelte den Kopf.
"Kann ich mir nicht vorstellen, aber 'ne Idee hab ich auch nicht wirklich. Am besten ist es wohl, wenn wir uns einfach überraschen lassen."
Nicht viel später hatten wir das Büro auch schon erreicht, klopften an. Doch niemand bat uns herein, also öffneten wir einfach ohne Erlaubnis die Tür, immerhin wurden wir extra hierherbestellt. Sheppard war nicht da. Ratlos sah ich zu Judai, verlor mich wieder in seinem Blick. Mein Herz klopfte wie verrückt. Wieso war ich denn so aufgeregt, es war doch nichts besonderes passiert. Plötzlich überkam mich ein Gedanke. Ich war schockiert.
Mein Gegenüber war mittlerweile bis zum Schreibtisch des Kanzlers vorgegangen, ich stand noch immer am Eingang, sortierte meine Gedanken, ging zögernd in Judais Richtung. Wieder sah er mich an, schaute fragend drein. Kein Wort meinerseits. Ich war jedoch bereit, ihm eine Antwort auf mein merkwürdiges Verhalten zu geben.
Mittlerweile stand ich direkt vor dem Kleineren, sah ihm direkt in die Augen, war mir plötzlich doch nicht mehr so sicher, ob ich das richtige vor hatte. Ich hoffte einfach das Beste.
Meine Hand erhob sich, legte sich sanft auf seine Wange. Judai wollte wissen was los war, doch ich schüttelte nur sachte den Kopf, wollte nicht, dass er vielleicht ging, wenn ich etwas falsches sagte. Ich erhob den Zeigefinger meiner anderen Hand, legte diesen auf seine Lippen. Er war sichtlich verwirrt.
Langsam näherte sich mein Gesicht dem seinen, um uns herum war alles still. Judai sagte nichts, war anscheinend zu irritiert. Für den Bruchteil einer Sekunde plagte mich die Unsicherheit, doch meine Neugierde siegte. Mir fehlte jegliche Beherrschung, als ich meine Lippen vorsichtig auf seine legte und ehe ich meine Augen schloss konnte ich noch erkennen, wie sich seine weiteten. Dann genoss ich den Kuss einfach nur, dachte eigentlich, dass Judai diesen jeden Moment abbrechen würde, doch keine Reaktion. Es kam mir vor, als würde eine halbe Ewigkeit verstreichen, bis ich den Kuss letztendlich löste. Seine Augen waren geschlossen. Hatte es ihm etwa gefallen? Fühlte er genauso? Unsicher sah ich ihn an, konnte einfach nicht länger still herumstehen.
"Judai... ich liebe dich...!"
Er schaute zu mir hinauf, schenkte mir ein Lächeln, dass ich zuvor noch nie bei ihm gesehen hatte. Es strahlte so viel Wärme aus. Mit einem Mal konnte ich in sein Herz blicken, wusste auch ohne ein weiteres Wort, was er gerade dachte.
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Ich möchte nur einmal kurz etwas anmerken XD
Eigentlich benutze ich auschließlich die japanischen Namen, aber ich hab so gefallen an Chazz gefunden, das ich nur ungern Jun schreibe~ Ich weis auch nicht, voll die angewohnheit. Nehmts mir bitte nicht übel oder so <3~
Johan~
