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Snow

von

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Coldness

Schnee. Wie sehr er ihn als Kind doch mochte. Vorsichtig strich er mit Zeige- und Mittelfinger über einen der Äste, wobei etwas von dem Schnee zu Boden fiel. Wie weiß er doch war – so weiß, wie der Schnee.

Den Kopf kurz schüttelnd stapfte Sasuke weiter durch den mittlerweilen kniehohen Schnee. Dicke, schwere Flocken flogen ihm entgegen, versperrten ihm das Sichtfeld.

Sasuke griff hinter sich, nach der Kapuze und zog sich diese über das nasse und zugeschneite Haar. Er fröstelte etwas und zog den Umhang fester um sich. Seufzend machte er noch einige Schritte, lehnte dann jedoch gegen einen der vielen Bäume. Langsam ließ seine Kraft nach. Die Erschöpfung übermannte ihn. Vielleicht war er wirklich schon zu lange unterwegs. Sasuke gönnte sich nur wenige Sekunden der Pause. Er wollte es schließlich noch bis ins nächste Dorf schaffen und das Wetter ließ keine Verzögerungen zu. Erneut stapfte er einige weitere Schritte.

Wäre er doch bloß früher losgegangen, dann müsste er sich nun diesem Unwetter nicht aussetzen, nicht frieren.

Niemals hätte er sich gedacht, dass es so schwer war, sich durch den Schnee zu kämpfen. Kurz blieb Sasuke stehen und blickte den kleinen Abhang hinab, der sich vor ihm befand. Dann wanderte sein Blick nach links, nach rechts. Zwar war der Weg vor ihm gefährlich, aber auch kürzer. Sasuke machte vorsichtig einen Schritt nach vorn, dann noch einen. Doch dann rutschte er auch schon aus. Er rutschte die wenigen Meter hinunter, fluchte dabei leise vor sich her.

Zuvor waren schließlich nur seine Beine nass gewesen, nun war er komplett durchnässt. Leise seufzend streckte er beide Arme von sich. Betrachtete seinen weißen Atem. Betrachtete den grauen, wolkenverhangenen Himmel über sich.

Ich muss aufstehen, dachte Sasuke.

Doch seine Beine gehorchten ihm schon längst nicht mehr. Zu durchgefroren waren sie. Zu durchnässt. Langsam ließ er seine Lider zusinken, gab sich einfach der Erschöpfung hin.
 

Itachi stand nicht weit entfernt. Er war die ganze Zeit über nicht weit entfernt gewesen. Schon ein paar Tage verfolgte er den jüngeren, ohne dass dieser es bemerkte.

Über dessen Verhalten konnte er nur den Kopf schütteln - so durchnässt im Schnee zu schlafen. Sasuke musste wissen, dass er sterben würde. Umso unverständlicher empfand Itachi dessen Benehmen. Trachtete dieser nicht nach dem Leben? Nach der Rache? Hatte er sein Ziel etwa aus den Augen verloren?

Langsam suchte Itachi sich den Weg durch den Schnee zu seinem jüngeren Bruder.

An dessen Kopf machte er Halt, hockte sich hin.

„Sasuke.“

Itachi glaubte nicht, dass Sasuke ihn sofort ansprang, umbringen wollte. Schließlich war dieser völlig kraftlos. Und genauso öffnete dieser auch seine schwarzen Augen. Langsam, träge, kraftlos.

„Itachi“, formte Sasuke beinahe tonlos mit seinen blassen, beinahe bläulich wirkenden Lippen. „Verschwinde“, kam es nun beinahe gezischt von ihm.

„Du stirbst, wenn du noch länger im Schnee liegst.“

Itachis Worte waren mehr eine Feststellung, als ein Hinweis. Dennoch erhob er sich und kam Sasukes Gezische nach.

„Ich sterbe schon nicht“, murmelte Sasuke, „nicht, bis ich dich endlich umgebracht habe!“

Doch Itachi war schon in einer Rauchwolke verschwunden.

Sasuke war froh. Er war froh, dass Itachi seine Worte nicht gehört hatte. Die Worte, die er so oft in den Mund genommen hatte. Die er von Mal zu Mal jedoch weniger ernst meinte. Gerade als Itachi gegangen war, ihn verlassen hatte, da hatte er ihn wirklich gehasst. Dafür, dass er ihm alles genommen hat, dass er einfach gegangen war, ihn alleine zurückgelassen hatte.

„Usuratonkachi…“, murmelte er noch leise, erhob sich dann jedoch. Er zitterte am ganzen Körper. Doch gewiss nicht nur wegen der Kälte um ihn herum, sondern auch der in seinem Herzen.



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