Zum Inhalt der Seite

Auge des Wolfs

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rana

Rana
 

Es war ein seltsames Trio, welches die Tore von Terê-Sale passierte. Die Stadtwachen beobachteten die drei aus den Augenwinkeln. In letzter Zeit hatten es viele Taschendiebe auf die reiche Bevölkerung der Stadt abgesehen, und der Herzog dieser Stadt hatte allen Wachen eingeschärft, Fremde mit Argwohn zu betrachten und sie zu beschatten, bis sich ihre Ungefährlichkeit herausstellte. Einer der Wachen nickte seinen Kameraden unauffällig zu und verfolgte die kleine Gruppe von Reisenden ohne, wie er dachte, von ihnen bemerkt zu werden.

„Hey Shin. Hast du es auch bemerkt?“ Idromeel raunte seinem Freund aus dem Mundwinkel diese Worte zu. „Wir werden verfolgt.“ „Ich weiß. Der Kerl folgt uns schon, seit wir in diese Stadt gekommen sind.“ ,gab Shin zurück. „Die Leute hier trauen Fremden wohl nicht wirklich.“ Idromeel nickte und schwieg. Mirodin hatte von ihrem Gespräch nichts mitbekommen und sah sich staunend in den Straßen um. „Wahnsinn! In so einer großen Stadt war ich noch nie. Sind alle Städte so?“ Er drehte sich zu seinen Freunden um. Shin schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Das hier ist eine sehr reiche Stadt. Es gibt aber auch kleinere und ärmere Städte.“ „Dann dürfte es für uns doch nicht allzu schwer sein, Arbeit zu finden.“ Mirodin war begeistert. „So eine große Stadt ist bestimmt eine gute Einnahmequelle.“ „So ist das leider nicht,“ belehrte Idromeel den Jungen. „Reiche und große Städte haben meistens Ärzte, eine Armee, reichlich Arbeiter und ein oder zwei eigene Magier. Für uns bleibt da nicht viel zu tun.“ „Hm. Schade.“ Mirodin ließ den Kopf hängen, allerdings nicht für lange und kurz darauf betrachtete er wieder interessiert die Häuser und Straßen.

Der Mann, der sie verfolgte wunderte sich ein wenig über diese drei Reisende. Die beiden Männer waren noch sehr jung, er schätzte sie auf um die zwanzig, und der kleine Junge, den sie bei sich hatten, schien weder mit dem einen, noch mit dem anderen verwand zu sein. Sein Gefühl sagte ihm, dass von den Männern eine Gefahr ausging, allerdings konnte er nicht genau sagen, was das für eine Gefahr sein könnte. Es war in etwa so, als würde er etwas riechen, den Geruch aber nicht zuordnen können. „Ich sollte die drei auf jeden Fall im Auge behalten. Ich bin mir sicher, dass sie keine Diebe sind, aber einfache Reisende sind sie auch nicht.“ Er hielt diesen Gedanken im Kopf fest, als die kleine Gruppe in einen Gasthof verschwand.
 

„Du, Mirodin. Ist dir irgendetwas in dieser Stadt aufgefallen? Ich meine, außer, dass sie so groß ist.“ Idromeel und Mirodin waren allein im Zimmer, weil Shin sich in der Stadt noch etwas umsehen wollte. Idromeel nutzte die Zeit, um den Inhalt seiner Tasche zu ordnen. „Nein, eigentlich nicht“ Mirodin saß auf seinem Bett und sah Idromeel bei seiner Arbeit zu „nur der Typ der uns verfolgt hat, war irgendwie seltsam.“ „Ah, du hast ihn auch bemerkt.“ „Klar habe ich das. Jemanden, der seine Gedanken so wenig verbirgt, bemerke ich sofort.“ „Du kannst Gedanken lesen?“ Idromeel war überrascht. „Davon hast du nie etwas gesagt.“ „Na ja,“ Mirodin versuchte, die richtigen Worte zu finden. „Es ist nicht so, dass ich sie lese oder höre. Es ist mehr so ein Gefühl, eine Stimmung oder eine Melodie und keine Worte.“ Idromeel sah den Jungen an, der nachdenklich auf dem harten Bett saß. „Ich finde. Dass ist eine tolle Magie. Mit etwas Übung kannst du bald auch Wörter hören.“ „Vielleicht, aber eigentlich will ich das gar nicht. Ich will die Leute nicht ausspionieren“ „Ich bin froh, dass du deine Fähigkeit nicht ausnutzen möchtest, aber sie kann auch mal sehr nützlich sein.“ Idromeel nahm seine Arbeit wieder auf und sortierte weiter.
 

Shin war inzwischen auf dem Marktplatz der Stadt angekommen und suchte an einem Stand frische Kräuter aus.

Hallo, Wolf

Shin sah hoch, doch es war weit und breit niemand zu sehen, der ihn angesprochen haben könnte.

du kannst mich nicht sehen und ich sehe auch dich nicht, doch ich spüre deine Nähe.

Jetzt wurde Shin klar, dass die Stimme nicht von außen kam, sondern direkt in seinem Kopf wiederhallte. „Wer bist du?“ Er dachte diese Frage so intensiv er konnte. Ein Kichern war die Antwort.

Du brauchst nicht so laut zu sein, ich höre dich auch so gut genug. Um deine Frage zu beantworten, ich bin Rana, ein Tiermedium.

Shin begann wieder Kräuter auszusuchen. „Ein Tiermedium, also. Jetzt verstehe ich. Kein Wunder, dass du telepatisch mit mir in Verbindung treten kannst, schließlich bin ich zur Hälfte ein Tier.“

Zur Hälfte?

Die Stimme klang erschreckt

Dann musst du ein Magier sein, der von diesen Über-Wölfen gebissen wurde.

Shin bezahlte die Kräuter und packte sie in seine Tasche „Du kennst diese Wölfe?“

Ja

Das Wort hallte lange in seinem Kopf nach

Es gibt dieses Rudel sein zwei Jahren. Du bist aber der Einzige, der den Biss überlebt hat.

„Ich bin nicht der einzige. Ich bin mit einem weiteren Halbwolf unterwegs.“ Zuerst antwortete die Stimme nicht, doch dann sprach sie weiter:

Dann müsst ihr aber einen starken Geist haben, denn sonst hätten der Wolf in euch, euch bei eurer ersten Verwandlung umgebracht. Das ihr noch lebt, bedeutet, dass weder ihr, noch der Wolf, stärker als der andere seit.

„Woher weißt du das alles?“ Shin schlenderte weiter über den Markt „Ich meine, weil außer uns noch keiner den Biss überlebt hat.“

Ich spreche mit den Tieren und erfahre daher eine ganze Menge. Ich habe auch mit dem Wolfsrudel selbst gesprochen.

Shin schwieg. Er musste jetzt das Gehörte erst einmal verdauen. Gedanken versunken ging er weiter, bis ihm sein Verfolger auffiel. „Du, Rana. Weißt du, warum ich verfolgt werde?“

Du wirst verfolgt?

„Ja, schon die ganze Zeit, seit wir in dieser Stadt sind.“ Rana überlegte:

Dann ist es wahrscheinlich, weil ihr Fremde seit.

Plötzlich fiel ihr etwas ein:

Lasst euch bloß nicht anmerken, dass ihr Magier seit! Der Magier dieser Stadt duldet keine Konkurrenz und lässt jeden einsperren, der gegen ihn arbeitet. Ihr solltet am Besten so schnell wie es nur geht aus der Stadt verschwinden, bevor er die Anwesenheit anderer Magier spürt!

„Was?! Danke Rana. Ich muss sofort Idromeel und Mirodin bescheid sagen.“ Shin beschleunigte seine Schritte und machte sich sofort auf den Weg ins Gasthaus. Ranas Stimme begleitete ihn.

Idromeel und Mirodin? Ich dachte ihr seit nur zu zweit?

„Nein, wir sind zu dritt, aber nur zwei Halbwölfe. Mirodin ist noch ein Kind. Wir haben ihn Unterwegs getroffen und ihn mitgenommen, da selbst ein Magier in diesem Alter nicht alleine Reisen sollte. Vor allem nicht, wenn er den Weg zu seinem Ziel nicht kennt.“

Ach so. Ihr habt ihm aber vor eurer anderen Hälfte gewarnt?

„Ja, haben wir, aber es macht ihm nichts aus. Was ich mich aber frage, Rana: Wenn der Magier dieser Stadt keine anderen Magier duldet, warum kannst du dann hier leben?“

Na ja

Ranas Stimme seufzte

Ich bin eine Frau und Frauen zählen für ihn nicht als Magier und außerdem bin ich stumm, was mich für ihn noch abwertender macht.

„Was hat das bitte schön mit deinen Fähigkeiten als Magierin zu tun?“ Shin war empört „Frauen können doch genauso gut wie Männer Magie ausüben und das du stumm bist, kommt deiner Fähigkeit, telepatisch mit Tieren in Kontakt zu treten, doch sehr zugunsten.“

Da hast du ja Recht, aber er ist eben noch ein Magier der alten Schule. Schließlich wurden Frauen erst vor fünfzehn Jahren als Magier akzeptiert

Rana klang belustigt

aber mir soll es recht sein. Schließlich kann ich auf diese Weise hier in Ruhe leben.

Shin musste innerlich lächeln. Rana hatte recht. Sie wusste eben, wie sie die Marotten des Magiers zu ihrem Vorteil ausnutzen konnte.

Endlich kam der Gasthof in sicht. Fast bedauerte Shin, dass er schon angekommen war, aber er wusste, dass er Idromeel und Mirodin so schnell wie möglich warnen musste, bevor sie irgendetwas unüberlegtes taten.
 

„Mir ist langweilig!“ Mirodin saß auf dem Boden und starrte die Holzdecke an. „Jetzt habe ich alle siebenunddreißig Holzbretter samt ihren Astlöchern gezählt und Shin ist immer noch nicht zurück.“ „Ach ja? Wie viele Astlöcher sind es denn?“ Idromeel saß ihm gegenüber und starrte ebenfalls die Decke an. „Ich habe einundfünfzig gezählt, und du?“ Mirodin sah jetzt nicht mehr an die Decke , sondern auf Idromeel, der sein Gesicht verzog „Ich bin bei achtundsiebzig und mir sicher, dass ich mich total verzählt habe. Diese Dinger sehen einfach zu gleich aus. Aber du hast recht, Shin sollte wirklich langsam zurück kommen. Vielleicht ist ihm etwas auf dem Markt passiert.“ „Das glaubst du doch wohl selber nicht!“ Mirodin begann zu lachen und setzte sich auf „Ich kenne Shin zwar noch nicht so lange wie du ihn kennst aber immerhin lange genug um zu wissen, dass er gut auf sich selber aufpassen kann.“ „Vielleicht,“ Idromeel setzte sich ebenfalls hin „aber du vergisst, dass wir verfolgt wurden, seit wir in dieser Stadt angekommen sind. Woher willst du da wissen, dass da nichts passiert ist? Wir wissen ja noch nicht einmal, warum wir verfolgt wurden.“ „Stimmt“, gab Mirodin kleinlaut zu „Dann sollten wir doch besser nach Shin suchen“ Er stand auf und reichte Idromeel seine Hand um ihm aufzuhelfen „Hey! Ich bin doch kein alter Opa! Aufstehen kann ich auch ganz gut alleine“ „Na gut“ Mirodin ließ Idromeel mitten in der Luft los und prompt fiel dieser wieder auf seinen Hintern. „anscheinend kannst du doch nicht alleine Aufstehen“, meinte Mirodin kichernd „Kann ich wohl!“ Idromeel stand beleidigt auf „Siehst du?“ „ja, ja alter Opa. Ich seh´s. Du kannst prima aufstehen“ „Ich bin kein alter Opa! Ich bin erst siebzehn Jahre alt. Nur fünf Jahre älter als du!“ „Sagte ich doch: Alter Opa“ murmelte Mirodin leise. Idromeel wollte wütend etwas erwidern, wurde aber unterbrochen, als Shin die Tür aufriss und in den Raum stürmte.

„Ein Glück, dass ihr noch hier seit“, keuchte er außer Atem „Ich hatte schon befürchtet, ihr wärt mich suchen gegangen“ „Das wollten wir eigentlich auch“, sagte Idromeel verdutzt. Seinen Ärger auf Mirodin hatte er vergessen „ Wir wollten gerade los, als du ins Zimmer gekommen bist.“ „Dann habe ich ja Glück gehabt“ Shin lächelte erleichtert „ Wir dürfen nämlich nicht leichtfertig den Gasthof verlassen und schon gar nicht zu erkennen geben, dass wir Magier sind. „Warum dass denn?“ Idromeel war jetzt vollkommen verwirrt. „Ist irgendwas in der Stadt passiert?“ „ Das kann man schon sagen“ Shin seufzte. „Ich habe da was erfahren, was uns ziemliche Schwierigkeiten bereiten könnte.“ „Was hast du denn erfahren?“, fragte Idromeel, doch bevor Shin ihm antworten konnte, fiel ihm Mirodin ins Wort: „Wir werden belauscht!“ „Was?“ Idromeel fuhr zu ihm herum. „Wie werden wir denn belauscht?” „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll” Mirodin überlegte kurz „ Ich spüre eine magische Kraft, die sich in Shins Gedanken eingenistet hat. Er wird zwar nicht von ihr kontrolliert, aber sie hört uns zu“ „Ach, das ist Rana“, versuchte Shin seine Freunde zu beruhigen „Sie ist ein Tiermedium. Sie hat mich vor dem Magier dieser Stadt gewarnt“ „Ein Tiermedium? Wie kannst du dann in Gedanken mit ihr sprechen? Du bist doch ein Mensch“ Mirodin sah Shin verwirrt an „Ich dachte Tiermedien können, wie ihr Name schon sagt, nur mit Tieren telepatisch in Kontakt treten“ „Können sie auch nur, aber du vergisst, dass ich zur Hälfte ein Wolf bin“, antwortete Shin lächelnd „So gesehen, hat es auch einige Vorteile, diesen »Fluch« zu tragen“ „Wenn sie mit dir reden kann, dann müsste ich es doch eigentlich auch können“, mischte sich Idromeel wieder in das Gespräch ein „Kannst du doch auch. Du musst es nur versuchen. Aber was ich euch eigentlich sagen wollte: Wir müssen so schnell wie möglich wieder aus dieser Stadt verschwinden. Der Großmagier von Terê-Sale lässt alle Magier die in diese Stadt kommen einsperren und töten. Er kontrolliert und regiert Terê-Sale und beseitigt jeden, der ihm seine Position streitig machen könnte.“ „Was? Dann sollten wir am besten sofort von hier verschwinden“, schlug Idromeel vor „Je mehr Zeit wie hier verbringen, desto größer wird die Gefahr, dass herauskommt, dass wir Magier sind“ „Das mag schon stimmen“ ,überlegte Mirodin „aber wenn wir sofort gehen, machen wir unnötig auf uns aufmerksam. Überlegt doch mal: Wir sind Heute hier angekommen, haben auf dem Markt Vorräte gekauft und haben uns ein Zimmer in einem Gasthof gemietet. Ist es da nicht ein wenig seltsam, wenn wir nicht einmal eine Nacht bleiben? Vor allen Dingen, da es jetzt anfängt dunkel zu werden“ „Außerdem werden gleich die Stadttore geschlossen, da kommen wir sowieso nicht mehr raus“, fügte Shin noch hinzu. „Du hast ja recht“, gab Idromeel zu „Bleiben wir eben noch eine Nacht in Terê-Sale, aber Morgenfrüh verschwinden wir sofort, sobald die Stadttore wieder offen sind.“

Idromeel nahm von Schin die Tasche mit den Kräutern entgegen und sah sie durch: „Der Markt hat ja ein schlechtes Sortiment. Du hast fast nichts brauchbares bekommen.“ „Da hast du leider recht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass in der Stadt keine anderen Magier erlaubt sind.“, überlegte Shin „Nur Magier benötigen diese bestimmten Kräuter und normale Menschen können mit ihnen nichts anfangen. Ist doch eigentlich klar, dass sie nicht verkauft werden. Höchstwahrscheinlich ist es sogar Verboten“ „Das kann gut sein“, stimmte ihm Idromeel zu „Dann müssen wir eben unterwegs welche Sammeln oder sie von fahrenden Händlern kaufen“ „Genau. Es kostet zwar Zeit, aber ich brauche unbedingt frische Haleris. Ich habe in deinem Dorf fast alle aufgebraucht“ „Das glaube ich dir.“ Idromeel sah nochmals in den Beutel „Reintes Evanil habe ich auch keine mehr“ „Wofür brauchst du die denn?“ Mirodin sah Idromeel fragend von der Seite an „Willst du irgendwas in die Luft jagen?“ „Wie kommst du denn auf die Idee?“ Idromeel war belustigt „Ich brauche sie um Feuer zumachen wenn es zum Beispiel Regnet. Du willst doch wahrscheinlich dann auch ein wärmendes Feuer oder?“ „Ja, eigentlich schon... aber bekommst du das nicht auch ohne die Reintes Evanil hin?“ „Manchmal ja. Es ist zwar nicht so, dass ich schlecht im Feuermachen wäre, ganz im Gegenteil, aber bei nassem Holz wäre zuerst noch ein Zauber zum trocknen des Holzes vonnöten und der ist ziemlich kompliziert und umständlich. Außerdem wird das Holz bei Regen ja immer wieder nass.“ „Hmm...“ Mirodin überlegte „Aber das Holz wird ja auch nass, wenn du die Kräuter benutzt“ „Eben nicht. Reintes Evanil brennt so stark und so lang, dass alles Wasser, was in die Nähe des Feuers kommt, sofort verdampft. Fast so, als wäre es das reine Erdfeuer“ „Ist das aber nicht sehr gefährlich? Das Erdfeuer kann man ja auch nicht mehr löschen“ „Man sollte halt nicht zu nah rangehen, sonst wird einem das Wasser entzogen, aber die Hitze hält einen sowieso auf Abstand. Außerdem sagte ich, dass es fast wie Erdfeuer ist. Reintes Evanil kann man sehr wohl löschen. Zwar nicht mit Wasser, allerdings aber mit Magie. Noch dazu hört es nach einem halben Jahr auch alleine auf zu brennen.“ „Es brennt ein halbes Jahr?! Was passiert, wenn normale Menschen es aus versehen anzünden?“ „Das kann gar nicht passieren. Reintes Evanil lässt sich nämlich nur durch Magie anzünden. Für normale Menschen ist es nutzlos“

Shin hatte die gesamte Zeit nur zugerhört. Jetzt meldete sich wieder Rana zu Wort:

Shin, Idromeel, ihr müsst aufpassen. Die Gasthäuser werden gleich von den Soldaten kontrolliert. Versteckt alles, was euch als Magier verraten könnte. Benutzt aber dafür keine Magie. Atwern, der Magier dieser Stadt könnte es spüren.
 

Sofort sprang Shin auf und Idromeel unterbrach seine Diskussion über Reintes Evanil mit Mirodin, um schnell alles zu verstecken. „Was ist denn mit euch auf einmal los?“ Mirodin sah verwirrt auf die beiden, die wie wild durchs Zimmer liefen und Sachen versteckten „Seid ihr verrückt geworden?“ „Nein, sind wir nicht“, antwortete Shin ihm „gleich kommen Soldaten, die das Gasthaus kontrollieren“ „Woher wisst ihr das denn jetzt?“ Mirodin verstand gar nichts mehr „Es wurde uns doch gesagt, hast du nichts gehört?“ Idromeel blieb stehen und sah Mirodin an „Äh nein? Hätte ich etwas hören sollen?“ „Klar konntest du nichts hören!“ Shin schlug sich gegen die Stirn, als ihm das klar wurde „Du bist doch kein Tier! Du kannst Rana ja gar nicht hören“ „Stimmt“ Idromeel begann zu lachen „Ich habe das ganz vergessen“ „Dann hat also Rana euch bescheid gesagt?“ „Ja“ Shin legte sein Magierbuch unter seine Kräuter in seiner Tasche „anscheinend machen sie das hier jeden Abend“ „Man muss das nervig sein“, murmelte Mirodin vor sich hin während auch er anfing, seine Sachen zu verstecken.

Kurz darauf konnte man von draußen die Stimmen der Soldaten hören, die sich mit dem Gastwirt unterhielten: „Ja, hier sind die Fremden unter gekommen. Einer von ihnen war auf dem Markt, die anderen blieben auf ihrem Zimmer“ „Haben sie sich irgendwie auffällig verhalten?“ „nicht wirklich... warte, doch: Der, der auf dem Markt war, kam ganz aufgeregt zurück. Ich glaube, er hat etwas interessantes auf dem Markt gehört, aber das passiert öfters“ „Vielen Dank. Wir werden uns mal kurz mit den Fremden unterhalten“ Die Soldaten kamen die Treppe hoch und öffneten die Tür zu ihrem Zimmer. Shin, Idromeel und Mirodin saßen auf ihren Betten und sahen hoch, als die Soldaten hereinkamen.

„Was wollen sie hier?“, fragte Shin, obwohl er die Antwort schon wusste. „Wir wollen uns ein wenig mit ihnen unterhalten. Warum sind sie heute nach Terê-Sale gekommen?“ „Wir sind Wanderer und wollten auf dem Markt unsere Vorräte aufstocken und die Nacht in einem Gasthof übernachten“, antwortete Shin. „Wann wollen sie die Stadt wieder verlassen?“ „Gleich Morgenfrüh, wenn die Stadttore wieder geöffnet werden. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, antwortete diesmal Idromeel. „uns wurde berichtet, dass einer von euch auf dem Markt war und mit Neuigkeiten zurück kam. Was waren das für Neuigkeiten?“ Bevor Shin oder Idromeel antworten konnten, antwortete Mirodin den Soldaten: „ Auf der Straße zwischen Terê-Sale und Banglad wurden mehrere Reisegruppen von Räubern überfallen. Da wir vorhaben nach Banglad zu reisen, war diese Information sehr wichtig für uns“ „In Ordnung Wir sehen uns dann morgen früh an den Stadttoren“ die Soldaten drehten sich um und verließen den Gasthof wieder. Shin und Idromeel sahen Mirodin erstaunt an. „Woher wusstest du das mit den Räubern? Anscheinend hat es ja gestimmt“, fragte Idromeel stirnrunzelnd. „Das war eigentlich ganz einfach“, lächelte Mirodin „als der Soldat uns nach der Neuigkeit gefragt hat, sind ihm einige durch den Kopf geschossen. Da habe ich mir einfach eine ausgesucht“ „Du hast doch gesagt, dass keine Wörter hörst, sondern nur etwas ähnliches wie Gefühle wahrnimmst“, meinte Shin „Das ist normalerweise auch so, aber bei den Soldaten war es anders... fast so, als hätten sie alle Barrieren, die ihre Gedanken schützen verloren.“ Mirodin stockte kurz „Ich musste noch nicht mal Magie ein setzten. Die Gedanken sind mir einfach so zugeflogen. Das war sonst noch nie!“ „Glaubst du, dass Atwern was damit zu tun hat?“ Idromeel sah zu Shin „Wer ist bitteschön Atwern?“, warf Mirodin dazwischen. „Atwern ist der Magier von Terê-Sale und ja, ich glaube, dass er etwas damit zu tun hat. Wahrscheinlich hat er ihnen ihre Barrieren genommen, um leichter an Informationen über Fremde zu gelangen.“, antwortete Schin beiden „Aber wir sollten uns keine allzu großen Gedanken darüber machen. Am Besten schlafen wir jetzt und verschwinden Morgenfrüh aus dieser Stadt.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ScReW_Jin
2008-02-24T21:06:26+00:00 24.02.2008 22:06
jo was kann ich schon dazu sagen??
Wie immer einfach hammer ich muss noch die nächsten kapitel lesen bin einfach zu faul^^*
Ich hab einen Fehler endeckt^^ im 4. Kapitel in der 3 letzten zeile hast du shin mit c also Schin geschreiben^^ wollte ich dir nur mal sage^^
also schreib fleißig weiter^^



Zurück